Bücher mit dem Tag "späte liebe"
42 Bücher
- Pascal Mercier
Nachtzug nach Lissabon
(1.383)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderRaimund Gregorius macht sich auf eine Reise. Der belesene Lateinlehrer fährt mit dem Nachtzug nach Lissabon. Um sich vorzubereiten hat er ein Werk eines portugiesischen Schriftstellers im Gepäck. So taucht er nicht nur in das Land ein, dass er bald sehen wird, sondern auch in das Leben. Raimund ist begeistert und gefangen von der Geschichte und macht sich auf die Suche. Nach den Spuren des Schriftstellers, er sucht das Leben und Raimund sucht eben auch sich. Pascal Merciers Buch hat Millionen begeistert und dies völlig zurecht. Es ist ein großartiges, ein feines Buch und man kommt selbst zum nachdenken und macht sich auf die Suche.
- Gabriel García Márquez
Die Liebe in den Zeiten der Cholera
(492)Aktuelle Rezension von: tb29Die Geschichte wird aus der Perspektive der drei Protagonisten erzählt und dabei schafft es García Márquez, meiner Meinung nach sehr gut, die unterschiedlichen Charaktere voneinander abzugrenzen und ihre verschiedenen Herkünfte und Sichtweisen zu beschreiben. Sehr schön, wie der Autor die Szenerie um den Jahundertwechsel beschreibt und dabei poliitsche, kulturelle und technologische Entwicklungen einfängt.
Während mich insbesondere die Passagen rund um Dr. Juvenal Urbino amüsiert haben, konnte ich mich leider nie wirklich mit Florentino Ariza identifizieren, was mir vor allem zu Beginn das Lesen erschwert hat. Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, dass dieser Klassiker keine reine Romanze beinhaltet und im Verlauf des Buches gelang es mir, mich mehr mit der Geschichte Arizas abzufinden und seine Rolle zu aktzeptieren, sogar stellenweise dem nächsten Tiefpunkt entgegenzufiebern. Letztendlich verstehe ich nicht, wieso sich Fermina Daza am Ende noch auf ihn einlässt.
Für mich ein Buch, dass ich auf meiner Klassiker-Liste abhaken kann, ohne dabei besonders positive oder negative Gefühle zu behalten.
- Martin Walser
Das dreizehnte Kapitel
(42)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyDer Schriftsteller Basil Schlupp ist nebst Gattin zu einem Festessen ins Schloss Bellevue eingeladen. Im illustren Kreis der Anwesenden sticht ihm einzig Maja Schneilin, die Gattin des Geehrten ins Auge. Frau Professor Schneilin fesselt nicht nur seinen Blick, sondern auch seine Gedanken, so dass er sich heranwagt und ihr einen Brief sendet. Dieser bleibt tatsächlich nicht unbeantwortet und es entsteht ein Briefwechsel, der den beiden den Austausch von Unausgesprochenem und kleinen Geheimnissen erlaubt. Zwar sind sie sich einig, dass sie mit diesem Briefabenteuer ihre Ehepartner verraten, aber sie erlauben sich nur den regen Austausch von Zeilen ohne ein persönliches Treffen in Betracht zu ziehen. Eines Tages jedoch teilt Maja Basil mit, dass ihr Ehemann schwer erkrankt ist.
Walsers Briefroman liest sich flott und stellenweise amüsant, birgt jedoch auch sehr abgründige Momente, die einen nicht unberührt lassen. Die Person der Maja war mir dabei näher, sympathischer, als der Schriftsteller Basil. Umso betroffener machte mich die letzte Nachricht.
- Leona Francombe
Madame Ernestine und die Entdeckung der Liebe
(12)Aktuelle Rezension von: lesemaedelDies ist die Geschichte, einer kleinen belgischen Haushälterin, die das Leben einiger Menschen gehörig auf den Kopf stellt. Charmant, wie Amelie´ und resolut, wie Miss Marple - begibt sich die Anfang 50jährige Ernestine auf eine Odyssee. Dabei spielt ein unerwartetes Geschenke, ein geheimnisvoller Cellist und ganz viel "Homer" eine entscheidene Rolle.
Anders als Titel und Cover erwarten lassen, kommt hier keine romantische Liebesgeschichte daher, sondern eine leise, liebevolle und leicht philosophisch angehauchte Sinnsuche mit kriminalistischen Elementen. - Kathleen MacMahon
Liebe ist ein Meer aus Träumen
(18)Aktuelle Rezension von: BookfantasyXYErstmals habe ich ein Buch abgebrochen, weil ich einfach keinen Zugang zu dem Buch gefunden habe. Die Idee hinter der Geschichte ist gut, ebenso auch die Handlungsorte Amerika und Irland. ABER mich langweilt die Erzählweise der Autorin, weil ich einfach nicht feststelle, wohin die Reise der Geschichte gehen soll. Der Alltag der Schwestern Della und Addie sowie deren kranken Vater erzählt die Autorin. Hinzu kommt, dass Addie sich in den 50jährigen Bruno verliebt, der sich auf die Suche seiner Wurzeln machen möchte. Beim Lesen erfährt kaum etwas über Brunos Familie, und warum er seine Wurzeln erforschen will. Die Familie um die Hauptprotagonistin Addie ist nett, aber es passiert nicht viel Neues in ihrem Alltag.
Deshalb habe ich das Buch nach Ende des Kapitels 14 (Seite 147) abgebrochen.
- Angelika Jodl
Die Grammatik der Rennpferde
(12)Aktuelle Rezension von: Gela_HKFür ihre ausländischen Studenten ist die Deutschlehrerin Salli Sturm ein tägliches Highlight, doch privat glänzt bei Salli wenig. Verabredungen mit Kollegen und einsame Videoabende trösten sie über die Einsamkeit hinweg bis Sergey, ein russischer Stallarbeiter, als Privatschüler in ihr Leben tritt. Die Grammatikstunden gestalten sich schwierig und der verschlossene Russe mit seinen eingefahrenen Satzstellungen macht es Salli nicht leicht. Doch langsam entwickelt sich zwischen Lehrerin und Schüler ein besonderes Gefühl, mit dem beide nicht mehr gerechnet hätten.
Angelika Jodl ist von der ersten Seite an ihre Leidenschaft für Sprache und Grammatik anzumerken. Alle Kapitelüberschriften beginnen mit einer grammatikalischen Einleitung.
Die Sprecherin Martina Gedeck verleiht diesem Hörbuch eine besondere Lebendigkeit mit hohem Unterhaltungsfaktor. Sie versteht es jedem Charakter eine eigene Stimme zu geben und besonders die grammatikalischen Fehler perfekt auszusprechen. Es ist bestimmt nicht leicht, eine falsche Satzstellung glaubwürdig zu sprechen. Besonders bei Sergey und den chinesischen Studentinnen ist Martina Gedeck dies hervorragend gelungen.
Das Zusammenspiel zwischen der lehrplanorientierten regelgerecht lebenden Salli und dem spröden, verschlossenen und pragmatischen Sergey macht Spaß zu lesen. Ganz nebenbei erfährt man auch viel über den Rennsport und Pferdehaltung. Die Stute Katka hat eine nicht unerhebliche Schlüsselfunktion im Roman.
Salli muss man sofort ins Herz schließen. Sie lebt für die Sprache, umgibt sich mit Wortart-Tieren, wie Nomen-Elefanten und Pronomen-Äffchen, die sie gedanklich ständig begleiten. Obwohl sie von ihren Studenten geliebt wird, fühlt sie sich selbst unter all ihren promovierten Kollegen minderwertig. Heimlich hofft sie auf eine Gefühlsregung ihres Kollegen Anselm, der aber auch von anderen Kolleginnen hofiert wird. Der Unterschied zwischen der selbstsicheren Lehrerin und der fast schon hilflosen Salli im Alltag macht sie so liebenswert.
Sergeys Sprache ist herrlich, die Mischung aus Muttersprache, Satzverdrehern und urigem Dialekt hört man richtig beim Lesen. Manche Worte habe ich laut gelesen, dann ist es noch besser.
Sergey ist als Ex-Jockey sehr kompetent im Umgang mit Pferden. Trotzdem wird seine harte Arbeit schlecht bezahlt und er muss viele Demütigungen einstecken. Man wird richtig wütend auf die arroganten Pferdebesitzer und den ausbeutenden Stallbesitzer. Seine Sprachschwierigkeiten kosten ihn sogar eine Anstellung, dennoch behält er bewundernswerter Weise seine Würde:
"Ein Mann zeigt nicht, was in seiner Seele passiert. "
Salli sieht durch Sergeys Unterricht eine Change, doch noch einen Doktortitel zu erhalten. Sergey wird uneingeweiht zum Studienobjekt und Salli zieht zu ihm von Schwabing nach Daglfing. Doch das anfängliche Ziel verliert sich und aus der Lehrerin wird eine staunende Schülerin.
"Und sagst du immer, das soll ich lernen! No, heute du musst. Oder geht net bei dir mit Lernen?"
Kulturelle Unterschiede, Sprachschwierigkeiten, Missverständnisse stehen zwischen Salli und Sergey, aber die Liebe setzt sich trotzdem durch. Gesellschaftskritik wundervoll umgesetzt. Warmherzig, leise, mit liebenswerten, sympathischen Protagonisten. - Kent Haruf
Unsere Seelen bei Nacht
(261)Aktuelle Rezension von: Giselas LesehimmelMeine Meinung
In der Nacht ist der Mensch nicht gern allein.
Diese berührende Geschichte erzählt von zwei älteren Menschen, die sich nach Zärtlichkeit und guten Gesprächen sehnen.
Die 70-jährige Witwe Addie ist mir sehr sympathisch, da ich ihren Mut bewundere. Sie bietet ihrem freundlichen Nachbarn Louis an, die Nächte in ihrem Bett zu verbringen. Der Witwer ist anfangs sehr verwundert, doch schon bald genießt er die guten Gespräche mit Addie. Denn genau das hat beiden gefehlt: körperliche Nähe und Gespräche, die die Einsamkeit der Nacht vertreiben.
Nicht alle Bewohner des kleinen Ortes Holt County in Colorado zeigten Verständnis. Dennoch erfuhren sie auch Bewunderung von einigen älteren Menschen.
Obwohl sie sich seit vielen Jahren kennen, wussten sie nichts voneinander. Die Geschichte zeigt, wie es im Leben wirklich ist. Wir machen uns ein Bild von anderen Menschen, welches unsere Wahrheit ist. Doch sehr oft liegen wir damit total falsch. Ich habe die Gespräche der beiden mit sehr viel Interesse verfolgt. Addie und Louis haben mein Herz berührt. Als dann noch Addies 6jähriger Enkel zu Besuch kam, nachdem sich dessen Eltern zerstritten haben, hätte ich Louis am liebsten in den Arm genommen und ganz fest gedrückt. Die Wärme, die er dem kleinen Jungen entgegenbrachte, tat ihm unheimlich gut.
Mir haben auch die Ausflüge gut gefallen, die sie zu dritt unternommen haben. Ich konnte mir die Kleinstadt Holt bildlich vorstellen. Die Umgebungen rund um den Ort laden zu Wanderungen und Campingurlauben ein.
Fazit
Zwei ältere Menschen sind auf einem guten Weg, noch einmal glücklich zu werden. Umso fassungsloser hat mich das Ende zurück gelassen.
Die Geschichte wärmt die Seele. Nur das Ende hätte ich mir anders vorgestellt und gewünscht.
Mal ganz ehrlich: Wer ist schon gerne in der Nacht allein? Egal in welchem Alter, wir alle brauchen menschliche Wärme und Berührungen.
Danke für diese schöne Geschichte.
- Bodo Kirchhoff
Widerfahrnis
(95)Aktuelle Rezension von: gstReither hat sich auf seinen Altersruhesitz im Weißbachtal zurückgezogen. Seinen Verlag hat er verkauft, weil er feststellte, „dass es allmählich mehr Schreibende als Lesende gab“ (Seite 10). Noch hat er sich alte Gewohnheiten erhalten: er liebt nach wie vor Bücher, überlegt bei jedem Satz, ob er druckreif ist und spricht dem Rotwein zu. Als er ein Büchlein aus der hauseigenen Bibliothek mitnimmt, wird er von Leonie Palm, der Leiterin des Lesekreises, beobachtet. Da sie es geschrieben hat, wüsste sie gerne sein Urteil. Deshalb besucht sie ihn abends, um für den nächsten Tag einen Termin zu vereinbaren. Doch es kommt anders als gedacht. Zwischen den beiden entwickelt sich ein Gespräch, das sie noch in der Nacht zu einem Ausflug an den Achensee aufbrechen lässt. Der erhoffte Sonnenaufgang ist noch weit und zum Warten darauf ist es zu kalt, also geht die Fahrt weiter. Die beiden kommen sich zögernd näher und das späte Glück scheint zum Greifen nah zu sein.
Ich habe die beiden gerne auf ihrer Reise über den Brenner und durch Italien begleitet. Ich spürte richtig, wie es nach und nach wärmer wurde und die kalten Tage im Gebirge in den Hintergrund rückten. Die im Alter der Protagonisten ungewohnte Spontanität lud mich zum Träumen ein. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches häuften sich die Überraschungen und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Fazit: Kirchhoff ist ein begnadeter Erzähler.
- Robyn Carr
Endlich bei dir in Virgin River
(66)Aktuelle Rezension von: LeadezemberInhaltsangabe
In dem 9 Band der Virgin River Reihe von Robyn Carr, geht es um Sean Riordan,den Bruder von Luke.Er ist Pilot und Arbeitet bei der Air Force. Sean besucht seinen Bruder in Virgin River und trifft dabei in einer Bar auf seine großen Liebe Franci . Franci hat so wie Sean beim Militär gearbeitet als Krankenschwester doch seit vier Jahre haben sich beide nicht mehr gesehen. Sean hinterfragt sein Handel von damals, warum er Franci verlassen hat und Probleme hatte eine festen Bindung mit ihr einzugehen und eine Familie zu gründen.
Den die Gefühle für Franci waren nie weg und dann erfährt Sean auch noch das er eine Tochter hat die drei Jahre alt ist und von der er vorher nichts wusste.
Gibt Franci Sean noch eine Chance ?
Kann er ihr Vertrauen zurückzugewinnen ?
Persönlich Meinung:
Besser als der 8 Band, in dem Buch begleitet er lesen wieder einige Charaktere unter anderem Sean und Franci aber auch die Mutter von Sean und Luke bekommt ein paar Kapitel in dem neunten Band. Auch breite alte Charaktere wie Luke, Noah, Jack tauchen wieder auf.
Die Geschichte zieht sich ein wenig aber der Mitte des Buches aber zum Ende hin wird es wieder spannender.
Fazit:
Besser als der achte Band, freue mich schon auf den zehnten Band .
Das Buch bekommt von mir vier Sterne.
- Karine Lambert
Und jetzt lass uns tanzen
(151)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderMarguerite steht vor dem Grab ihres Mannes und verabschiedet sich und ist danach einfach nur leer, einsam und weiß gar nicht genau wohin mit ihrem Leben. Er hat doch immer alles geleitet und geführt und sie hat ihm als treue Ehefrau den Wunsch erfüllt ihr Haar immer als Knoten zu tragen und ihn immer zu Sie-zen. Nun ist sie auf sich gestellt und wird von ihrem Sohn, der ihrem Mann mehr als ähnlich ist, etwas unterstützt. Ihre Schwester dagegen ist wild und nimmt alles vom Leben und bekräftigt ihre Schwester nochmal durch zu starten. Dann gibt es noch Marcel. Er muss mit dem Tod seiner geliebten Ehefrau fertig werden. Ihre Energie, ihre Kraft und auch ihre Zartheit fehlen ihm sofort. Er will ohne sie eigentlich gar nicht sein und auch die Kinder können ihn nicht unbedingt aufheitern. Durch Zufall begegnen sich die Beiden und sind mit Ende 70 fasziniert vom Anderen, vom Neuen und sind doch auch ängstlich und wissen nicht, wie sie die Gefühle und die Anziehung einsortieren sollen. Als die Kinder dann auch den Unmut äußern und es nicht so ganz toll finden, dass die Eltern nach dem Tod des Partners irgendwie weiter ziehen, werden in Marguerite und Marcel aber die Kampfgeister geweckt. Sie sind zwar alt, aber sie haben noch Lust am Leben, an neuen Erfahrungen und Plänen und Zielen und dies wollen sie Leben! Der Roman hat mich von Anfang an gepackt und durch seinen Humor, seiner tollen Sprache und dem großen Gefühl fasziniert und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Karine Lambert hat ein besonders Gespür für intime Momente und schreibt auf eine ganz großartige Art und Weiße und man taucht in das Buch ein und möchte dann unbedingt mit den Helden gemeinsam tanzen. Eine ganz wunderbare Geschichte.
- Louis Begley
Schmidts Einsicht
(7)Aktuelle Rezension von: ClariIn seinem neuen Roman hat Louis Begley die Geschichte von Albert Schmidt, dem Protagonisten aus seinen früheren Romanen „ About Schmidt“ und „ Schmidts Bewährung“, fortgeschrieben. Die Person seines mittlerweile pensionierten Anwalts Schmidt ist laut Sandra Kegel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nicht, wie man annehmen könnte, eine Art alter Ego Louis Begleys. Schmidt ist eine eigenständige Person. Er ist kein Jude und zeigt unverhohlen gelegentlich antisemitische Gefühlsregungen. „Schmidtie“ wird er in Freundeskreisen liebevoll genannt. Er ist inzwischen ein rüstiger Siebziger, früh verwitwet und Vater einer erwachsenen Tochter. Schmidts Tochter Charlotte ist mit dem von Schmidt verhassten Jon Riker verheiratet, einem in seinen Augen geldgierigen jüdischen Scheusal und Abkömmling zweier wenig erfolgreicher Psychoanalytiker. Das Verhältnis zur Tochter und deren neuer Familie ist verheerend. Charlotte begegnet ihrem Vater nur mit Hass und ständigen Geldforderungen. Zu allem Übel hat Carrie, eine Kellnerin und kurzzeitige junge Geliebte von Schmidt, inzwischen geheiratet und erwartet ein Baby. Schmidt hat sie in weiser Einsicht ziehen lassen, da diese Beziehung nicht von Dauer sein konnte. Als Vorsitzender einer Stiftung, die ihn rund um die Welt führt, und ehemaliges Mitglied einer gut gehenden Kanzlei ist Schmidt sehr wohlhabend. In Paris trifft er die auch schon etwas ältere aber immer noch attraktive Frau seines einstigen Kollegen Tim. Sie haben eine kurze Affäre, von der sich Schmidt viel verspricht, denn er ist einsam. Doch seine Hoffnungen sind trügerisch wie sich später zeigen wird. In diesem Zustand treffen wir Schmidt in dem neuen Roman von Louis Begley wieder. Das Anwaltsmilieu, in dem Louis Begley selber lange Zeit tätig war, ist Schmidts Milieu. Hier spielen sich berufliche und menschliche Tragödien ab. Man feiert, isst und trinkt zusammen bei allen möglichen Gelegenheiten. Gute Freundschaften haben sich gebildet, eine origineller als die andere. Große Kanzleien mit ihren Riesenumsätzen und den Aufsteigern zu hoch qualifizierten Anwälten bieten den Nährboden, auf dem der Autor seine menschlichen Figuren agieren lässt. Der Autor erzählt seine Geschichte so realistisch, dass man gebannt dem Schicksal dieses von Leidenschaften, Unglück und Liebessehnsucht geplagten Mannes folgt. Ein weit verzweigtes Panorama des neuenglischen Geldadels, menschlicher Begierden, Enttäuschungen und Tragödien öffnet unseren Blick für das, was sich hinter den Kulissen der New Yorker Gesellschaft abspielt. Glanzvoll zeigt uns der Autor die geheimen Wünsche und Sehnsüchte seiner Protagonisten. Schmidt ist eine vertraute Gestalt, die uns zum Lebensende hin erneut mit seinem klugen Blick und seinem Wunsch nach Harmonie und erfüllender Liebe nach einer längeren Zeit innerer Nöte anrührt. Wie immer sind Begleys Protagonisten durchaus fähig, ihre Schicksale zu reflektieren. Lebendigkeit und Gegenwartsnähe zeichnen den Inhalt der Erzählung aus. Keine ältliche oder melancholische Abgeklärtheit spielt hinein sondern eine leichte, dem Leben zugewandte Wendigkeit, die noch jegliche Zukunftshoffnungen möglich erscheinen lassen. Geschichten aus dem wirklichen Leben sind es, die uns neugierig machen und uns zu stillen Teilhabern einer Handlung werden lassen. Hier ist das gelungen, und man hofft darauf, dass wir vom Schicksal Schmidts noch mehr erfahren dürfen. - J.M. Coetzee
Schande
(224)Aktuelle Rezension von: Daphne1962J.M. Coetzee ist ein Autor aus Südafrika und war mir bisher nicht so bekannt. Obwohl er schon den Nobelpreis für Literatur bekommen hat und 2 x den Booker Preis. Er lebt seit 2002 in Australien und ist bereits im hohen Alter von 80 Jahren.
In seinem Roman "Schande" hat er einen Literaturprofessor angesiedelt, der nach 2 gescheiterten Ehen immer noch stark dem weiblichen Geschlecht zugewandt ist. David Lurie beginnt eine Affäre mit einer Studentin, die vom Alter her seine Tochter sein könnte. Nachdem die Geschichte ans Licht kommt fällt er in Ungnade bei seiner Universität. Er flieht zu seiner Tochter, die auf einer einsamen Farm lebt.
Lucy lebt ein so ganz anderes Leben als das, was sein Vater kennt. Sie versucht auf einem entlegenen Stück Land eine kleine Farm aufzubauen. Dort kümmert sie sich um Hunde. Anfangs scheint es, als könne Lucys Leben ihrem Vater einen neuen und natürliche Rhythmus und Halt geben. Dann aber geschieht etwas, womit Vater und Tochter nicht gerechnet haben. Sie werden überfallen. Die Folgen werden die Beiden erst einmal aus der Bahn werfen. Konflikte und Meinungsverschiedenheiten kommen immer mehr zu Tage. Dabei greift der Autor auch das Thema Apartheit auf.
Er schreibt schon sehr intellektuell, das hat er auch in der Rolle des Professors ausgelebt. Sehr düster beschreibt er die Atmosphäre auf dieser Farm. Da gruselt es einem schon ein wenig beim Lesen. Immer wieder möchte man auch Lucy durchschütteln und ihr sagen, was musst Du hier alleine leben?
Der Autor Coetzee hat Südafrika den Rücken gekehrt vor vielen Jahren. Man hat hier nicht den Eindruck er rechne mit den "Schwarzen" ab, sondern er beschreibt hier eher das Versagen der "Weißen" in diesem Land. Um einen Einblick in das Leben in Südafrika zu bekommen, dem kann ich nur sagen, er sollte das nicht so umfangreiche Buch unbedingt lesen.
- Susan Elizabeth Phillips
Die Herzensbrecherin
(209)Aktuelle Rezension von: Elenas_bunte_buecherweltWorum geht es?
Nach einer schwierigen Kindheit ist aus Susannah eine Frau ohne Fehler geworden. Sie versucht es jedem recht zu machen und vergisst darüber hinaus ihre eigenen Bedürfnisse. Irgendwann weiß sie nicht einmal mehr, wer sie eigentlich ist. Doch am Tag ihrer Hochzeit durchbricht sie dieses Muster und flieht vor dem Traualtar. Stattdessen landet sie auf der Harley von Sam Gamble, der sie in ein neues Leben entführt. Zwischen Geldsorgen, bahnbrechenden Erfindungen und ständigen Abweisungen verändert Susannah sich. Und als sie schließlich kurz davor ist, alles zu verlieren, findet sie endlich das, was ihr so lange gefehlt hat.
Meine Meinung:
Obwohl ich die Bücher von Susan Elizabeth Phillips immer verschlinge, habe ich mich an dieses hier lange nicht herangewagt. Vor allem, weil es so umfangreich ist. Doch dann habe ich es dennoch innerhalb weniger Tage gelesen. Es war spannend und unterhaltsam. Die überraschenden Wendungen der Handlung haben es mir einfach gemacht, dranzubleiben. Ich wusste nie, was als nächstes passiert.
Susannah hat im Lauf der Geschichte eine unheimliche Wandlung durchlebt, die mir aber sehr gut gefallen hat. Ich mochte ihre Klugheit und wie schnell sie gelernt hat, die Männer damit auszustechen oder zu überzeugen.
Yank war mir immer ziemlich suspekt, obwohl ich von Anfang an die Vermutung hatte, dass er seine Freakshow nur spielt. Ob das allerdings wirklich so war, weiß ich selbst nach Beenden des Buches nicht.
Auch die Entwicklung von Paige, Susannahs Schwester war dringend notwendig. Anfangs war sie mir unglaublich unsympathisch und erst ganz gegen Ende des Buches, konnte ich mich für sie erwärmen.
Sam hingegen blieb mir während der gesamten Handlung fremd. Ich mochte ihn einfach nicht. Zwar konnte ich Susannahs Faszination für ihn verstehen, aber alles, was darüber hinausging, nicht mehr. Deshalb hat mir das Ende auch so gut gefallen. Weil ich nicht mehr damit gerechnet habe, es für mich aber doch mehr Sinn ergeben hat.
Fazit: Ein Buch mit unheimlich starken Charakteren, die tolle Entwicklungen durchleben.
- Ellen Berg
Den lass ich gleich an
(85)Aktuelle Rezension von: Erdbeer_froschDer Schreibstil ist leicht und lässt sich somit schön weglesen, aber es wurde mit der Zeit so vorhersehbar und dadurch kam wirklich keine Spannung auf. Mitgefühlt hab ich zu Beginn wegen eines sehr schlechten Dates, der Rest war so kurz und schnell erzählt, dass es gar keine Zeit gab um sich reinzufühlen. Auch das ewige gebashe gegen das Aussehen der Protagonistin empfand ich irgendwann als störend. Einige Wendungen empfand ich als ziemlich unrealistisch (die plötzliche Wendung der Mutter) und vor allem zum Ende glich alles einem Märchen und war übertrieben. Es war so unrealistisch, dass ich mich nicht mitfreuen konnte. Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen
- Eva Völler
Ich bin alt und brauche das Geld
(49)Aktuelle Rezension von: Henri3tt3Eva Völler ist eigentlich Juristin, sie hat früher als Anwältin und Richterin gearbeitet. Parallel hat sie Romane geschrieben, bis sie das schließlich zu ihrem Hauptberuf gemacht hat. Ich kannte von ihr bisher nur "Wenn der Postmann nicht mehr klingelt", die Zeitenzauber-Trilogie und die Ruhrpott-Saga, die zu drei völlig unterschiedlichen Genres gehören. Laut Wikipedia schreibt sie oft unter Pseudonym Reiseliteratur, Thriller, Krimis, Liebesromane,... Ihr Repertoire scheint grenzenlos, ich bin wirklich beeindruckt!
"Ich bin alt und brauche das Geld" ist eine chaotische, teils dramatische Kriminal-, Familien- und Liebeskomödie. Es wird darin für meinen Geschmack viel zu viel Alkohol getrunken und warum die Kinder ständig vor der Glotze sitzen können, verstehe ich auch nicht. Man kann so eine Fernbedienung auch einfach abends mit ins Schlafzimmer nehmen. Oder gleich den ganzen Fernseher. Das Ende finde ich auch nicht mehr zeitgemäß. Aber gut, der Roman ist auch schon elf Jahre alt. Insgesamt habe ich mich aber sehr amüsiert und wurde gut unterhalten.
Tipps:
Es gibt einen kleinen Werbefilm zum Buch bei Youtube.
Das eBook gibt es bei Libby, dort gibt es auch eine kostenlose Leseprobe.
Das Hörbuch gibt es bei Bookbeat. Eine kostenlose Hörprobe gibt es bei Ecolibri.
- Philip Roth
Die Demütigung
(69)Aktuelle Rezension von: beccarisObwohl mir dieses Buch von Philip Roth nicht ganz so gut gefallen hat wie "Nemesis" und "Empörung", so war ich doch einmal mehr überzeugt davon, wie unglaublich spannend und komplex er eine eigentlich ganz einfach anmutende Geschichte erzählen kann. Es geht um den fünfundsechzig-jährigen Schauspieler Simon Axler, der nach jahrelangem Ruhm von einem Tag auf den anderen seine schauspielerische Fähigkeit verloren zu haben glaubt. Sein Selbstvertrauen sinkt auf den Nullpunkt und er lässt sich, nachdem ihn auch noch seine Ehefrau verlässt, selbst in eine Nervenheilanstalt einweisen. Ein Jahr später verliebt sich Simon Axler in die fünfundzwanzig Jahre jüngere Pegeen, die Tochter eines befreundeten Ehepaars. Die Geschichte nimmt seinen Lauf. Ich verzichte an dieser Stelle auf weitere inhaltliche Angaben, um nicht alles vorwegzunehmen.
Aus meiner Sicht wieder ein gelungener Roman über Macht, Leidenschaft und Ehrverletzung, der mit seinen gut 120 Seiten schnell gelesen ist, aber trotzdem grosses Lesevergnügen bereitet. - Jan Steinbach
Das Café der kleinen Kostbarkeiten
(37)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeLuise ist Rentnerin und seit fünf Jahren verwitwet. Da sie mit ihrem verstorbenen Mann schon immer mal Weihnachten in Lübeck verbringen wollte, reist sie nun alleine dorthin. In Lübeck gibt es ein gemütliches Café, in dem es noch mit Liebe gebackene Kuchen und Weihnachtsgebäck zu kaufen gibt. Mit dem Inhaber und Marzipanbäcker Ludwig freundet sie sich schnell an, verliebt sich sogar ein bisschen, aber darf sie in ihrem Alter noch einen Neubeginn wagen?
Meine Meinung:
Ein zauberhaftes Buch! Es verströmt so viel Liebe, Leidenschaft fürs Backen, Weihnachtsstimmung und Lebensfreude. Ich habe jede Seite genossen.
Da Luise ihren Mann verloren hat und auch Ludwig bereits Witwer ist, und beide ihre Partner schmerzlich immer noch vermissen, ist das Buch auch traurig und wehmütig. Trotzdem kommt keine bedrückende Stimmung auf.
Vielmehr zeigt die Geschichte, dass das Leben irgendwie immer weiter geht und dass es auch kleine (Weihnachts-)Wunder gibt.
Ich fand die Geschichte wunderschön!
- Martin Walser
Der Augenblick der Liebe
(21)Aktuelle Rezension von: MaryWLucaDas Beste vorneweg: Ich liebe, nein, ich vergöttere Walsers Art, sich auszudrücken.
Neben seinem großen Interesse und Verständnis für die menschliche Natur, mit all ihren Stärken und Schwächen, ist es seine einzigartige Sprache, in der ich ein jedes Mal regelrecht schwelge, die mich dazu treibt, wieder ein weiteres seiner Werke in Angriff zu nehmen.
Vermag die Handlung per se, sofern überhaupt vorhanden, auch nicht immer zu fesseln: Walsers ureigene und daher so herrlich unverbrauchten Wortkompositionen, seine Kunst, auch einfache Begriffe so zu arrangieren und zu nutzen, dass die daraus geformten Aussagen weitaus mehr Bedeutung(en) haben als die jeweiligen Sätze Buchstaben und natürlich der leise, oft in Selbstironie mündende Humor - all das packt einen dafür direkt an der Wurzel. Mich zumindest.
Und seien die Brocken, die er einem zum Fraß vorwirft, auch noch so schwer verdaulich: Man wird sie andächtig und mit Genuss verspeisen. Schon allein deshalb, weil sie so appetitlich angerichtet sind.
Viele seiner Aussagen, wie etwa jene über das "Gefangensein" sind universell bzw. steht es einem jeden frei, sie so für sich zu interpretieren, dass sie Erkenntnis und persönlichen Nutzen stiften, obwohl sie vom Initiator dieser Gedankenanstöße womöglich ganz anders gemeint waren. Das ist für mich auch ein sehr reizvolles "Walser-Charakteristikum".
Die ausufernden Passagen über La Mettrie hingegen fand ich irgendwann recht ermüdend. Sie wirkten auf mich wie eine Rechtfertigungsorgie. L' organisation. Les remords ... Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht gebildet genug, um die Tragweite dieser Diskurse über unnötige Schuldgefühle vollumfänglich zu begreifen. Jedenfalls brummte mir nach dem Lesen der Schädel. Und ich bin nun auch nicht wirklich motiviert, mich mit La Mettrie eingehender zu beschäftigen.
(Kurz streift Walser bzw. sein Alter Ego in diesem Zusammenhang auch den Holocaust. Für seinen Umgang mit dieser Thematik steht er ja nicht erst seit gestern im Kreuzfeuer der Kritik. Ich möchte mich dazu nicht näher äußern.)
Am Ende scheinen all diese präventiven Verteidigungsstrategien ohnehin obsolet. Weil das Herz sich nicht darum schert, was das Hirn für es austüftelt.
Dieses ewige Bestreben, mit dem Verstand die Bedürfnisse des Herzens und die sogenannten niederen Triebe zu (er)fassen, ist mir dennoch wohlvertraut. Ebenso wie das zermürbende Hin und Her und die damit verbundene Zerrissenheit. Die vermeintliche Klarheit ist immer nur von kurzer Dauer. Was einem zunächst richtig erscheint, ist plötzlich von Grund auf falsch. Und wenig später verhält es sich wieder genau umgekehrt.
Anstrengend ist auch der in der Mitte des Buches vorherrschende Sprachmix aus englischen, deutschen und französischen Versatzstücken. Zwar leuchtet mir durchaus ein, dass manches "unübersetzbar" ist und bleibt, aber dieses Kauderwelsch ist für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten.
Hin und wieder stellt sich der plötzliche Wechsel vom Deutschen ins Englische aber auch als sehr passend heraus. Etwa, als Zürn nach einem Händedruck des "Quetschers" konstatiert: "Nothing broken, so far."
Sympathisch wiederum finde ich, dass Walser ... äh ... Gottlieb Zürn dem weiblichen Geschlecht so zugetan ist. Doch trotz all der Wärme schimmert manchmal auch der Chauvi durch. Dadurch, dass er Frauen z.B. abspricht, etwas in SEINEN Augen Herabwürdigendes um ihretwillen zu tun, setzt er sie selbst herab. Das hat was von Entmündigung. "Fellatio" lautet hier auch das Stichwort.
Überhaupt haben die Darstellungen von Erotik in diesem Buch allesamt etwas von einem verkrampften Eiertanz, der mit echter Sinnlichkeit wenig gemein hat. Was eigentlich tragisch ist für jemanden, der sich doch so danach verzehrt - nach eben jener Sinnlichkeit.
Aber ebenso wie die Liebe selbst in jede ihrer schillernden Facetten niemals langweilig wird, werden mir auch Walsers Bücher niemals fad.
- Jostein Gaarder
Ein treuer Freund
(24)Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecherJakop Jacobsen ist ein Eigenbrötler mit zwei ungewöhnlichen Hobbies - indogermanische Sprachen und der Besuch von Beerdigungen. Sein einziger Freund ist die Handpuppe Pelle, die ihn schon seit frühester Kindheit begleitet. Doch sowohl seine Ex-Frau als auch die meisten anderen Menschen finden dies etwas befremdlich. Auf einer Beerdigung eines Wissenschaftlers lernt der die Großfamilie Lundin kennen, deren einzelne Mitglieder er auf anderen Beerdigungen wiedertrifft. Langsam beginnt seine Fassade zu bröckeln. Jostein Gaarder ist ein preisgekrönter Schriftsteller, aber dieses Buch konnte mich nicht wirklich überzeugen. Die Absätze zu indogermanischen Sprachen habe ich irgendwann übersprungen, weil ich es zu langweilig fande. Auch die teilweise absurden Gespräche auf den Beerdigungen bzw. die Geschichten wie Jakop diese Personen kannte, fande ich nicht so spannend. Aus philosophischer Sicht ist es sicherlich ein schöne Geschichte eines intellektuellen Schlitzohrs. PS: Mein Highlight bei diesem Buch ist das Cover mit einem wunderschönen Bild von @quintbuchholz
- Tessa Hennig
Erben wollen sie alle
(105)Aktuelle Rezension von: ronina61Das Buch "Erben wollen sie alle" ist ein lustiger Zeitvertreib. Man sollte die Handlung nicht zu ernst nehmen und so bewerten wie es gedacht ist. Eine Comödie die man sehr schnell lesen kann. Man sollte sich darauf gefasst machen laut zu lachen und die Schmunzelmuskulatur muss vorher aufgewärt sein.
Die Story ist nichts Unbekanntes. Die Mutter findet einen neuen jüngeren Lebensgefährten und will die restliche Lebenszeit genießen. Die Kinder, die ihre Mutter eher vernachlässigt haben, machen sich Sorgen um ihre finanziellen Pläne. Die geschieht alles vor dem ideelen Hintergrund Mallorcas. Man kann sehr viele Handlungsstränge und Wendungen vorhersehen. Manchmal rutscht es auch schon fast in eine clicheehafte Darstellung von Verwandten ab. Insgesamt ist es ein gutes Buch für den Urlaub wenn man sich nicht zu doll konzentrieren will. - Marc Fitten
Valerias letztes Gefecht
(31)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderValeria ist nicht mehr die Jüngste und bei ihren Mitmenschen nicht sonderlich beliebt. Sie lebt ein für sie geordnetes Leben mit ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen. Sie trifft auf einen attraktiven Töpfer und bestellt eine Vase und geht verwirrt nach Hause. Dieser Mann weckt ungeahnte Gefühle in ihr und so macht sie sich am nächsten Tag hübsch und geht wieder in die Stadt um ihn wieder aufzusuchen. Zuvor kauft sie ein und die Marktfrau ist verwundert, denn sie wird nicht angeraunzt oder kritisiert sonder freundlich begrüßt und sogar gelobt. Valeria grüßt alle und strahlt und sieht hübsch aus. Alle sind überrascht, verwundert und freuen sich irgendwie und Valeria ist auf einer Welle des Glücks, aber dann entdeckt sie etwas. Es gibt noch eine Nebenbuhlerin und die will den Töpfer nicht kampflos aufgeben. Eine geistreiche, witzige und schöne Geschichte über ein kleines ungarisches Dorf, dass durch eine Frau komplett verändert wird.
- Barbara Bronnen
Am Ende ein Anfang
(5)Aktuelle Rezension von: MoMoDieses Buch beschreibt eine Liebe die nach 30 Jahren wieder aufflammt. Johannes trifft nach oben genannten 30 Jahren seine ehemalige Geliebte wieder. Charlotte ist frisch verwitwet. Das Buch ist als Briefroman angelegt und man erfährt in den Briefen die behutsame Annäherung der beiden sich selbts Alten nennenden. Beide sind um die 70, machen sich Sorgen um ihre Sexualität und wie dieses Zusammenleben - wird von Johannes segr gewünscht - funktionieren kann. Zwischendurch kommt auch noch Johannes jüngere Geliebte ins Spiel. Eine lang vergangene Liebe wieder zu beleben wird hier in schönen aber auch deutlcihen Worten beschrieben. Dieses Buch macht Mut auf das Alter. - Arnon Grünberg
Gnadenfrist
(33)Aktuelle Rezension von: solveigEigentlich ist Jean Baptist Warnke ganz zufrieden mit seiner Arbeit als Diplomat in Peru. Auch sein Privatleben mit Frau und zwei Töchtern liebt er. Als er eines Tages Malena in einer Bar kennenlernt, gefällt sich Warnke zunächst in der Rolle des Liebhabers und Gönners. Nach und nach vertieft sich seine Zuneigung zu der jungen Frau, obwohl er nicht viel über sie weiß. Bis es eines Tages zu einer Geiselnahme in der japanischen Botschaft kommt...
Stets aus der Sicht seines Protagonisten erzählt Grünberg die Geschichte der Wandlung eines braven Bürgers zum Terroristen. Sehr verknappt und mit viel bitterer Ironie zeichnet der Autor die Arroganz von Menschen, ihr Arrangement mit der jeweiligen Gesellschaft, die sie umgibt, und die Vorteile, die so mancher aus seiner Stellung zieht. Zunächst amüsiert, gefriert dem Leser am Ende das Lächeln allerdings.
„Gnadenfrist“ ist ein recht kurzer Roman, der aber eine Menge Stoff zum Nachdenken in sich birgt.