Bücher mit dem Tag "spanier"

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84 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (5.792)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Daniel darf an seinem Geburtstag mit seinem Vater zum Friedhof der vergessenen Bücher. Nicht einmal seiner Mama darf er erzählen, wo sie hin gehen. Der >Friedhof< ist ein großes Haus wo ein Mann jedes Buch sammelt das es gibt, denn jedes Buch hat eine Seele und den Wert, dass man es aufbewart. Daniel sucht sich ein Buch mit dem Titel >Der Schatten des Windes< aus und es wird sein Leben für immer verändern. Er will mehr von dem Autor haben, aber er stößt auf eine Mauer des Schweigens und alle Spuren verlaufen irgendwan im Sand. Bei einem blinden Mädchen wird er als Vorleser engagiert und auch sie zieht das Buch in ihren Bann. Er lernt die unterschiedlichsten Leute kennen und immer wieder tauchen Fetzen aus dem Leben des Autors auf und auch sein Leben wird immer wieder bedroht. Einer der besten Romane der letzten Jahre und ein großartiges Buch!

  2. Cover des Buches Auch das wird vergehen (ISBN: 9783518467732)
    Milena Busquets

    Auch das wird vergehen

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Frau_M_aus_M

    Blanca ist eine vierzigjährige Spanierin. Gerade ist ihre Mutter gestorben. Sie muss sich mit einem Schmerz auseinandersetzen, der ziemlich jeden irgendwann geschieht, auf den man dennoch nicht vorbereitet ist. Das Leben ist so wie es war zu Ende und geht gleichzeitig genauso gnadenlos weiter. Blanca steht mitten im Leben, hat ihre Erfahrungen gemacht, ist auch gescheitert, hat Verluste hinnehmen müssen. Der Tod der Mutter bringt sie dazu, innezuhalten, ihr Leben insgesamt und ihre derzeitige Situation wahrzunehmen und sich damit auseinanderzusetzen. Das tut sie ehrlich mit sich selbst, irgendwie schonungslos und erstaunlicherweise auch total witzig.

    Blanca nimmt sich eine Auszeit und verbringt eine gemeinsame Zeit mit guten Freunden und ihren Söhnen und den beiden Ex-Ehemännern in dem Ferienhaus der Mutter, in dem sie früher als Familie sehr viel Zeit verbracht haben, in Cadaques, einem Urlaubsort an der Costa Brava in Kalalonien (Spanien).

    Sie lässt die Zeit fließen, lebt in den Tag hinein. Es gibt Gespräche, es wird gefeiert, es gibt Moment des Rückzugs.

    Der intensive Trauerschmerz lässt sie all die anderen Gefühle, die sie beschäftigen, ebenfalls intensiver erleben. Blanca ist eine sehr bemerkenswerte Person, leidenschaftlich und impulsiv, stark und eigensinnig. Sie versteht es, das Leben zu nehmen, wie es ist. Mit ihren beiden Söhnen lebt sie allein. Aber sie lebt auch die Liebe. Es gibt immer wieder mal Männer in ihrem Leben. Auch die beiden Ex-Ehemänner sind nicht abgehakt. Ihr Freiheitsdrang ist jedoch am Ende immer zu groß. Eine dauerhaft feste Beziehung kommt wohl auch in Zukunft für sie nicht in Frage.

    Es macht großen Spaß, einen Eindruck von der spanischen Lebensart zu bekommen. Blanca ist teilweise in intensiven Ansprachen an ihre Mutter versunken, in denen sie die gemeinsame Zeit mit einigen markanten Ereignissen nochmal Revue passieren lässt. Dinge, die noch zu sagen waren, werden zur Sprache gebracht. Ehrlich und liebevoll. Zwischendurch trifft sie auf einen sehr interessanten Mann, mit dem sie sehr intensiv flirtet und beendet ihre Affäre mit einem verheirateten Mann.

    Am Ende des Buches beginnt Blanca loszulassen.

  3. Cover des Buches Marina (ISBN: 9783596512768)
    Carlos Ruiz Zafón

    Marina

     (810)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Òscar Drai ist fünfzehn Jahre alt, Internatsschüler und lernt durch einen [Diebstahl[ Marina kennen. Dieses Mädchen fasziniert ihn auf mehrer Weiße. Erstens als Mädchen und es flammen neue Gefühle in ihm auf und zweitens umgibt sie etwas geheimnisvolles, bezauberndes und auch mystisches. Sie sitzen nebeneinander im Park auf der Bank, erzählen, lernen sich kennen und entdecken so viel neues. Marina lebt mit ihrem Vater in einer wunderbaren alten Villa, aber sie scheint mehrer Geheimnisse zu hüten. Eine Dame in Schwarz wird für die Beiden eine zentrale Figur und sie folgen ihr, beobachten sie und kommen so in ein gefährliches Labyrinth, dass nicht nur für Òscar alles verändern wird, sondern so wie es aussieht auch für Barcelona selbst. Wiederentdeckt und endlich so veröffentlicht wie es sich Carlos Ruiz Zafon das gewünscht hat. Marina ist eine wunderbare Geschichte über die erste Liebe, Lügen, Geheimnisse, alte Geschichten, Mystik und die Stadt Barcelona und ihre vielen geheimnisvollen Winkel und Ecken.

  4. Cover des Buches Die Brautprinzessin (ISBN: 9783608966367)
    William Goldman

    Die Brautprinzessin

     (478)
    Aktuelle Rezension von: Primrose24

    Ich weiß, dass „die Brautprinzessin“ als Klassiker gilt, trotzdem konnte ich mich nicht so ganz mit der Geschichte anfreunden. Der Aufbau des Buches selbst zeigt eine Menge Originalität, da der Autor vorgibt die Geschichte nicht selbst verfasst, sondern nur gekürzt zu haben und kommentiert dabei welche Passagen aus dem Original er gestrichen hat und warum. Die Einleitung des Buches und deren Schluss bilden Kapitel, in denen er selbst von seinem Leben erzählt und wie es dazu kam, dass er sich überhaupt an Morgensterns Buch zu schaffen gemacht hat. Ich muss zugeben, nach dem ersten Kapitel (bevor die eigentliche Geschichte beginnt) hätte ich das Buch fast wieder abgebrochen. Der Erzählstil auf diesen Seiten wirkt fast etwas wirr und ist voller Gedankensprünge, die ich nicht immer nachvollziehen konnte. Die Protagonisten in der Geschichte skurril zu nennen, ist beinahe eine Untertreibung. Leider war mir besonders Butterblume überhaupt nicht sympathisch und ziemlich oberflächlich. Es gab ein paar Passagen, die ich spannend oder witzig fand, doch auch einige zähe und irritierende Abschnitte, durch die ich mich quälen musste.

    Insgesamt lässt mich die Geschichte etwas verwirrt zurück auch in Anbetracht des zusätzlichen Kapitels über Butterblumes Baby, das einfach nur unvollständig erscheint. Es hat sicher seine lustigen und spannenden Momente, konnte mich jedoch nicht so mitreißen wie erwartet.

  5. Cover des Buches Das Panama-Erbe (ISBN: 9783958900530)
    Susanne Aernecke

    Das Panama-Erbe

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    Der zweite Teil der Trilogie von Susanne Aernecke "Das Panama Erbe" ist vom Schreibstil und Form wie der erste Teil „Tochter des Drachenbaums“ verfasst. Auch hier gibt es zwei Zeitebenen, nur jetzt jeweils um eine Generation verschoben und mit anderen Schauplätzen. Meine Rezension über das erste Buch findet sich unter http://www.lovelybooks.de/autor/Susanne-Aernecke/Tochter-des-Drachenbaums-1157353351-w/rezension/1172160212/
    Um was geht es? Sina, Erbin eines Bankenimperiums aus Panama, und, wie sich später herausstellt, eines Pharmakonzerns bekommt aufgrund eines Geschenkes ihres Partners Felipe einen Flashback. Als Kind hat sie miterleben müssen, wie ihre Eltern auf La Palma bei einer Explosion ums Leben kamen. Ihr Gehirn stellt aufgrund dessen sein analytisch-faktisches Denken ein, dass es ihr bisher überhaupt ermöglichte, auf die Harvard Business School eine Eliteuniversität der USA, zu gehen. Daraufhin geht sie zu einer Therapeutin, die ihr rät, sich ganz auf sich zu konzentrieren, auf ihre Instinkte einzugehen. Während einer Vernissage trifft sie auf einen Kuna-Indio aus Panama, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Auf ihre Instinkte hörend, reist sie zurück in ihre Heimat, um herauszufinden, was da mit ihr passiert ist. Die Großeltern sind aufgewühlt und Felipe reist ihr eilig hinterher. Dessen Bruder Julio, Adoptivsohn eines ehemaligen Drogenbarons, hat es gleich auf beide, Sina und Felipe, abgesehen. Julio will die Welt verbessern, am liebsten mit dem Erbe von Sina und Felipe. Sina will sich unbedingt mit dem Kuna-Indio treffen, wobei sie feststellen, sie gehören zusammen. Das passt weder Felipe noch dessen Bruder. Bei einer Rangelei auf dem Meer kommen scheinbar Sina und Felipe ums Leben. Und nun kommt Amakuna ins Spiel. Das aus einem Pilz gewonnene Lebenselixier holt Todgeweihte ins Leben zurück, heilt sie innerhalb weniger Stunden. In diesen Stunden träumen die mit dem Pilz behandelten Menschen von vergangenen Tagen, hier von der Zeit, als die Spanier sich Panama unter die Nägel gerissen haben. Und auch hier gibt es Menschen, die mit Amakuna in Berührung kamen. Diese träumen wiederum von der Zukunft. In der Vergangenheit ist da nun Tamanca, der mit seinem Vater in die neue Welt auswandert und Zwischenstation auf La Palma macht. Dort will er seiner Mutter nachzuspüren, die eine Heilerin war und Amakuna beschützt hat. Tamanca nimmt nun den Pilz mit in die neue Welt. Im Folgenden passieren viele Abenteuer, wobei es immer um ein Liebespaar in der Vergangenheit gibt und eines in der Zukunft, die auf den Pilz aufpassen müssen, damit er nicht in falsche Hände gerät.
    Sicher, auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben, kann der zweite Band der Trilogie genossen werden, weil alles erklärende sehr gut erläutert wird. Aber für den interessierenden Leserkreis macht es sicher Lust, sich auch diesen zu kaufen, falls noch nicht vorhanden. Solide, mit vorhandenem Spannungsbogen, vielen Wendungen und Hingabe zur Natur, Urvölkern und der spanischen Geschichte verfasster Roman. Ich habe nur wenige Fehler entdecken können, die Autorin weist im Anhang auf veränderte Geschichtsdaten hin, die für ihren Roman abgewandelt worden sind. Und Übrigens … das Ende macht auf jeden Fall Lust auf den dritten Teil ...
    Die einzelnen Protagonisten lassen sich nicht gleich für die eine oder andere Seite einspannen. Es sind und bleiben, bei all der Phantasie der Autorin, Menschen mit Ecken und Kanten, die Fehler machen, sich die Freiheit herausnehmen auch mal eine Entscheidung zu revidieren und sich Verführungskünsten hingeben. Macht, Habgier, Geld und Gold, die Uruntriebe der Menschen spielen im Buch die Hauptrolle, neben der, eine Sache wirklich geheim zu halten.
    Wer sich gerne Abenteuerlust, Geheimnisse, Rätsel und Liebe verlieren will, in zwei verschiedenen, fast 500 Jahre überbrückenden Welten verweilen mag, der ist hier richtig.

    Mehr Informationen zum Beispiel unter www.amakuna-saga.de oder www.susanne-aernecke.de



  6. Cover des Buches Mein Herz so weiß (ISBN: 9783596512751)
    Javier Marías

    Mein Herz so weiß

     (302)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Javier Marías (1951-2022) Roman „Mein Herz so weiß“ ist alt. Sozusagen verstaubt. Geschrieben 1992, übersetzt 1996 ins Deutsche. Zunächst ungeliebt, ein Ladenhüter, bis Marcel Reich-Ranicki sich im Literarischen Quartett seinerzeit überaus lobend äußerte. Seither oft gekauft. Und selten gelesen.Vielleicht jetzt nach dem Versterben des Autors 2022 wieder öfter aus dem Bücherschrank gekramt. 

    Nun, ich habe den Roman tatsächlich erst jetzt (2022), genau aus diesem Anlass, nach all diesen Jahren gelesen und wenn ich auch nicht ganz so enthusiastisch bin wie Marcel Reich-Ranicki, so stimme ich doch generell in sein Lob ein. Und das von ganzem Herzen. Allerdings gibt es so ein paar Hürden für die Leserschaft. 

     Spanische Literatur ist nun einmal nicht deutsche Literatur. Spanische Literaten holen weit aus oder verlieren sich (scheinbar) in ihren Schachtelsätzen. Das ist bei modernen spanischen Literaten wie bei Miqui Otero zum Beispiel der Fall oder bei weniger modernen wie Javier Marías. Es sind Spanier. Das muss als Erklärung genügen. Jedenfalls, die Hälfte der anvisierten und durchaus sich der spanischen Weltliteratur auszusetzen gewollten und gewillten Leserschaft geht durch die Schachtelsätze verloren und durch die vielen Klammerzusätze. Sie brechen die Lektüre ab und das ist sehr schade. 

    Denn so bekommt diese Hälft gar nicht mehr mit, dass wir mit dem Roman „Mein Herz so weiß“ eine raffinierte Verdichtung von Shakespeares Drama Macbeth vor uns haben. Ja, man könnte es bereits aus der Titelgebung erraten, denn diese Zeile „Mein Herz so weiß“ ist ein Zitat aus Shakespeare. Aber wer ist schon so gebildet? Und da ich keine Shakespeareliebhaberin bin, habe ich es auch nicht gewusst. Aber es schwant einem doch irgendwann einmal, dass Juan, unser Icherzähler, nicht so ganz ohne Grund ständig aus Macbeth zitiert. 

    Kommen wir zur Sache: Juan, ein vierunddreißigjähriger spanischer Übersetzer und Dolmetscher lernt Luisa kennen, die denselben Beruf ausübt und nach einiger Zeit geht er mit ihr die Ehe ein. Dies verändert alles. Denn in Juans Familie gibt es einige seltsame Vorkommnisse, denen Juan aber, aus Lethargie und Furchtsamkeit nie auf den Grund gegangen ist. Luisa ist da anders gestrickt, wohl auch, weil es ja nicht ihre Familie ist, nicht ihr Hintergrund. Sie will wissen. 

    Der Kommentar: 
    Der Autor verrät schon in den ersten Szenen des Buches, worum es letzten Endes geht. Ein Auftakt mit Knall. Buchstäblich. Denn es fällt ein Schuss! Das Familiengeheimnis wird vorgestellt. Dann aber, verzögert der Autor. Und zwar gekonnt! 

    Mit Juan, dem Icherzähler geht die Leserschaft in allerhand philosophische Überlegungen. Und man denkt sich, insgeheim, wie langweilig. Aber das ist es nicht! Diese Überlegungen sind philosophisch-intellektueller Unterbau der Story.
    Juan ist kein Akteur, er ist ein recht passiver Mensch. Und doch eigentlich ein Grenzgänger wie sein Vater, was eine mitten im Roman liegende Geschichte verdeutlicht, in der sich eine Frau demütigt, indem sie für einen Mann, den sie gar nicht kennt, ein unzüchtiges, sie herabwürdigendes Video dreht. Hier wird Juan Beteiligter.

    Juan macht sich Gedanken, das ist das, was er hauptsächlich tut, denn die Handlung des Romans ist spärlich. Juan überdenkt das Leben anhand seines Berufs. Wie Friedrich Schiller, dessen Lebenskreis im Gegensatz zu dem seines Freundes und Kollegen Johann Wolfgang v. Goethe begrenzt gewesen ist, schließt er vom Kleinen auf das Große. Von dem, was Juan in seinem Beruf erlebt, zieht er Schlüsse auf das Ganze. Und er hat recht damit. Gibt es eigentlich irgendwelche Gewissheiten? Nein.
    So erzählt er der Leserschaft, dass die meisten Gewissheiten, deren die Menschen sich sicher glauben, lediglich auf einer stillschweigend vereinbarten bzw. angenommenen Vertrauensbasis beruhen und er macht sich alsbald daran, dies, immer mit einem Augenzwinkern, unter Beweis zu stellen. 

    Denn wer, zum Beispiel, kontrolliert die Dolmetscher, diese unscheinbaren Gestalten, die bei internationalen Veranstaltungen in ihren gläsernen Kabinen sitzen und die Worte der Regierenden (oder deren Vertretern) übersetzen? Wie leicht wird durch Weglassen, Übertreiben und Umschreiben durch diese unauffälligen Menschen regelrecht Zensur geübt?
    Javier Marías macht sich in ausgesucht dezenter Art über die Bürokratie internationaler Organisationen und deren Würdenträger lustig mit ihrer Horde sie umgebender Simultandolmetscher, wo jeder sich so wichtig vorkommt und wo nichts wirklich Wichtiges verhandelt wird, aber eine Menge Papier von links nach rechts geschoben wird und ohne Wirkung im Papierkorb landet.
    Über eine Politikerin, die gerade „abgeschossen“ wurde und ihre Sachen zusammenpackt, wird gesagt: „Die schlimmsten Feinde sind die Freunde, mein Freund, hatte sie unseren Staatenlenker, dessen Weg von ausgelöschten Freunden gesäumt war, gewarnt“ – solche Sätze sind es, die mich entzücken!
    In ironischer Manier sind viele philosophische Ansätze in Marías Schachtel- und Klammersätzen verpackt, man muss sie jedoch auswickeln, diese Geschenke: über die Beziehung von Wort und Tat wird da geredet, letztlich über die Beziehung zwischen Idee und Realität. Über die Kraft der Worte, über die Kraft des Schweigens und Leugnens, eigentlich über die Bedeutung des Lebens überhaupt. 

     über Moral und Unmoral geht die Story allemal, über Ehe … eher weniger. Obwohl auch dazu Thesen in den Raum gestellt werden, Abenteuerliche Liaison oder Gewöhnung im Alltag, Vertrauen und Misstrauen, Reden oder Schweigen. Teilen oder Sich entziehen, Kontrolle oder Kontrollverlust. Das Bild, das man sich über die mitspielenden Personen macht, wird allmählich rund. Und dann sind wir endlich angekommen. Bei der Tat.

    Fazit: Ein kleiner, feiner Bildungsroman über die Bestandteile des Lebens, Drama oder nicht Drama ist hier die Frage, Sein oder nicht sein.  Dem deutschen Leser wird einiges abverlangt wegen der Sprache, aber am Ende lohnt es sich. Man muss wohl kaum erwähnen, dass es in einem solchen Roman keine Phrasen gibt. 

    Kategorie: Ein Klassiker. Weltliteratur
    Verlag:Spiegel Edition, 2006.

  7. Cover des Buches Ich bin dann mal weg (ISBN: 9783869524849)
    Hape Kerkeling

    Ich bin dann mal weg

     (422)
    Aktuelle Rezension von: Das_Leseding

    Inhalt:
    Hape Kerkeling begibt sich auf den Jakobsweg. Zu Beginn sollten die Aufzeichnungen sein persönliches Reisetagebuch werden, doch seine Erkenntnisse und Gedanke über sich, seinen Weg und die Welt sind so vielschichtig, dass er diese veröffentlicht.

    Stil:
    Das Hörbuch ist vom Autor gelesen und das macht es natürlich noch viel authentischer. Vor allem, weil Hape seine Emotionen so noch mehr zum Ausdruck bringen kann – nur er weiß, wie er sich hier und dort gefühlt hat und kann diesen Stellen somit noch mehr Tiefe verleihen. Die Beschreibungen seiner Reise mit den Ausblicken, Reisebekanntschaften und Gefühlen ist einmalig. Auch die Erkenntnisse, welche Hape über sich selbst gewonnen hat, sind sehr persönlich.

    Die Beschreibungen, dass eben nicht alles rosig ist und dass auch viel Schindluder am Jakobsweg betrieben wird, ist traurig. Aber wo Licht ist, da gibt es auch viel Schatten. Der Weg zur Selbsterkenntnis wird halt auch dort von schwarzen Schafen unterwandert. Dennoch ist es schön zu erleben, wie Hape und seine Bekanntschaften sich durch die Widrigkeiten kämpfen und versuchen, dass beste aus den Situationen zu machen. Die privaten Schilderungen vom Autor snd gut eingebunden und lockern den strapaziösen Weg des Künstlers auf.

    Cover:
    Das Cover passt absolut zum Inhalt und weckt Reiselust.

    Fazit:
    Ein ganz tolles Hörbuch, sehr gut geschrieben und gelesen. Eine absolute Hörempfehlung für Reise- und Pilgerfreunde sowie Fans von Hape Kerkeling. Volle 5 Sterne für eine Geschichte mit tiefen Einblicken ins Privatleben und den Jakobsweg.

  8. Cover des Buches Gebieterin der Dunkelheit (ISBN: 9783802588532)
    Lara Adrian

    Gebieterin der Dunkelheit

     (793)
    Aktuelle Rezension von: Stefanie-B

    Dieser Teil der „Midnight Breed - Reihe“  ist bisher einer der besten. (Wobei ich sie alle toll fand). 

    Dieses Mal ist die Protagonisten Dylan. Und sie hat mich einfach begeistert, denn trotz allem was in ihrem Leben war und ist besitzt sie so viel mit Gefühl, so viel Liebe, so viel Freundlichkeit, aber auch so viel Mut und Stärke. Für mich war sie einfach ein perfekter Charakter für diese Geschichte. Und dann trifft sie auf Rio, den man aus den vorigen Bänden schon kennt und auch dessen Vergangenheit einem bekannt ist. 

    Rio als Protagonist, der eigentlich alles im Leben verloren zu haben scheint und für andere meist Verachtung empfindet fand ich in diesem Buch auch sehr stark. Man hat Einblick in seine Gefühle und in seine Psyche und Emotionen und den tief in ihn verankert in Hass, aber auch ein Fünkchen Hoffnung. Und dieser Strudel aus Gefühlen macht ihn neben seinem Handeln zu einem ganz besonderen Charakter. 

    Aber auch die Story an sich war wieder einmal super spannend und hat mich von Anfang an gefesselt. 

    Auch in der Haupthandlung, die sich über alle Bände zieht kommt man einen ordentlichen Schritt voran, gerade dadurch, dass man immer mehr über die Hintergründe erfährt bleibt die Reihe einfach mitreißend.


  9. Cover des Buches Die Wellenläufer (ISBN: 9783785577875)
    Kai Meyer

    Die Wellenläufer

     (724)
    Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort

    „Die Wellenläufer“ ist der Auftakt der gleichnamigen Trilogie von Kai Meyer und verbindet Piraten mit Fantasy-Elementen. Die Geschichte handelt von Jolly und Munk, die Quappen sind – Menschen, die auf dem Wasser laufen können. Jolly nutzt dies als Piratin, Munk versteckt seine Kräfte. Als die beiden durch Schicksalsschläge gezwungen werden, gemeinsam durch die Karibik zu segeln, geraten sie in ein Abenteuer, in dem das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel steht.

    Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben und auch jüngere Leser können der Handlung gut folgen, schließlich ist es ja auch ein Jugendbuch. Die ersten Kapitel ziehen sich etwas, aber sobald der Stein ins Rollen kommt, überschlagen sich die Ereignisse und man kommt sehr gut in den Roman hinein. Es passiert eigentlich immer etwas, das den Leser mitfiebern lässt.

    Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet, sowohl die beiden Hauptfiguren Jolly und Munk als auch die Nebenfiguren, die eine größere Rolle spielen.
    Jolly, die Protagonistin der Serie, ist – typisch für eine Vierzehnjährige – ein rebellisches, aber auch starkes Mädchen, das ihren Weg gehen will, koste es, was es wolle. Sie neigt dazu, leichtsinnig zu handeln, was ihr ständig neuen Ärger einbringt.
    Munk ist das Gegenstück zu Jolly. Er ist viel gesetzter und vorsichtiger als Jolly, lässt sich aber trotzdem hin und wieder von starken Emotionen hinreißen. In Bezug auf das Erlernen der Muschelmagie zeigt er sich sehr lernbegierig und ehrgeizig.
    Die Nebencharaktere wirken auf den ersten Blick eher klischeehaft, doch sobald man sie kennen gelernt hat, merkt man, dass sie viel mehr sind als das. Liebevolle Details lassen sie fast lebendig erscheinen.
    Auch wenn die Charaktere sehr unterschiedlich sind und es gelegentlich zu Streitereien kommt, halten sie doch zusammen wie eine kleine Familie.

    Die Dialoge zwischen den Figuren sind zum Teil sehr humorvoll und unterhaltsam geschrieben. Durch die Art und Weise, wie sie formuliert sind, kann man sogar deutlich erahnen, wie der Sprecher das wohl betont haben muss. Da jede Figur ihren eigenen Sprechstil hat, kann man auch sofort erkennen, wer gerade etwas gesagt hat.

    Dass das Buch Teil einer Trilogie ist, wird vor allem gegen Ende sehr deutlich. Manches wird im Unklaren gelassen, um einen Anreiz zu schaffen, es in den Folgebänden zu entdecken. Das alles wirkt aber nicht schlecht durchdacht, sondern im Gegenteil sehr gut geplant.

    Grundsätzlich liest sich der Roman sehr leicht und schnell. Man langweilt sich zu keinem Zeitpunkt und hinterfragt auch nicht die Handlungspunkte, da sie alle einen Sinn ergeben, der zwar nicht immer sofort ersichtlich ist, sich aber irgendwann erschließt. Trotz der Leichtigkeit schlägt die Geschichte auch einige düstere Töne an und ist daher nicht nur für die jüngere Zielgruppe geeignet, sondern auch für erwachsene Leser, die gerne mal eine leichtere Lektüre lesen.

    Für mich ist dieser Jugendroman tatsächlich das erste Werk von Kai Meyer und ich kann gleich nachvollziehen, warum der Autor so erfolgreich ist. Sein Stil hat mir sehr gut gefallen und ich war schnell gefesselt. Durch die fantastischen Elemente, die mich sehr an Michael Ende erinnern, fühlte ich mich besonders gut unterhalten.

  10. Cover des Buches Donnergrollen im Land der grünen Wasser (ISBN: 9783941485655)
    Kerstin Groeper

    Donnergrollen im Land der grünen Wasser

     (5)
    Aktuelle Rezension von: KleinerVampir

    Buchinhalt:

    Nordamerika im 16. Jahrhundert: die junge Indianerin Maisblüte wächst bei ihrem Volk, den Choctaw-Indianern auf. Eingebettet in das Leben im Einklang mit Natur und spiritueller Geisterwelt verläuft ihr Leben behütet, bis spanische Conquistadoren das Dorf überfallen, Männer, Frauen und Kinder töten und die jungen Mädchen als Sklaven verschleppen. Maisblüte erfährt ein Martyrium aus grausamer Folter, der Tod scheint eine Erlösung. Eines schönen Tages gelingt ihr die Flucht….

     

    Persönlicher Eindruck: 

    Vorab: das Buch ist nichts für schwache Nerven. Zum ersten Mal konnte mich ein Buch des Traumfänger Verlages überhaupt nicht an die Seiten fesseln – explizite Gewaltdarstellungen, grausame Folterungen und Massenvergewaltigungen bestimmen bereits in den ersten Kapiteln diesen historischen Roman.

    Wir alle wissen: die spanischen Eroberer waren nicht zimperlich. Grausam brandschatzend, plündernd und mordend überzogen sie die indigenen Völker mit Gewalt und Tod. Aber muss es denn sein, dass das alles haarklein und detailliert beschrieben wird? Hätte nicht auch die Umschreibung „XY wurde grausam gefoltert“ gereicht? Stattdessen wird der Leser Zeuge von allen Details, die die junge Protagonistin über sich ergehen lassen muss. Nein, ich möchte nicht en Detail lesen, was die Männer alles mit Maisblüte machen – das hätte man auch etwas dezenter formulieren können, ohne dem Ganzen die Brisanz zu nehmen.

    Die weißen Eroberer sind eindeutig die Bösen, wobei aber fast in Vergessenheit gerät, dass die Indianer in puncto Gewalt auch keine braven Sonntagsschüler sind. Feinde werden nicht verschont, nicht mal deren Tote. Daher erscheint mir die Erzählung an vielen Stellen fast ein bisschen einseitig und parteiisch. So meine persönliche Meinung – andere sehen das vielleicht anders.

    Das Schicksal von Maisblüte als weiblicher Hauptfigur macht es schwer, sich in sie hinein zu versetzen. Machwao, der Krieger der Menominee bleibt leider auch blass und eindimensional. Juan, der Maisblüte als Sexsklavin hält und auch seine Kameraden ran lässt, wenn er grad mal keine Lust hat, ist der Bösewicht schlechthin.

    Das Grundkonstrukt ist dem von „Im Eissturm der Amsel“ ähnlich: Indianermädchen erleidet Schreckliches beim Weißen Mann und trifft am Ende auf einen Krieger ihres Volkes, das Blatt wendet sich doch noch zum Guten. Im Gegensatz zur „Amsel“ war „Donnergrollen“ aber zäh und der Plot wollte mich so rein gar nicht packen.

    Der Roman ist mit 660 Seiten vollgepackt mit historischen Details, Tatsachen sowie Fiktion. Mir fiel es in diesem Buch unglaublich schwer, Fuß zu fassen. Die Fülle der Erzählung wirkt hier eher einschüchternd. Wiederholungen von Einzelnem und auch die vielen indianischen Namen (warum sind einige übersetzt, andere werden im Original verwendet?) erschwerten meinen Lesefluss.

    Das historische Detailwissen und die Recherche sind unbenommen hervorragend, wie auch das Setting, die Beschreibung der Landschaft und die Lebensweise von Menominee, Choctaw und anderen. Trotzdem waren die Personen leblos und fast schon austauschbar. 

    Schade, denn Frau Groeper hat mich sonst immer an die Seiten gefesselt…

  11. Cover des Buches Die Aztekin (ISBN: 9783453136472)
    Colin Falconer

    Die Aztekin

     (19)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Ein wunderbar spannender historischer Roman über den Untergang des Aztekenreiches!

    Hernán Cortés trifft mit seiner spanischen Flotte in Mexico ein und ist im totalen Goldrausch. Seine Eroberung hinterlässt Spuren bei dem mächtigen Aztenenvolk und seinem König Motecuzoma.

    Ein blutiger Krieg um die Macht, das Gold und den Glauben beginnt und gekämpft wird mit ungleichen Waffen.

    Ausgerechnet eine junge Aztekin ist das entscheidende Zünglein an der Waage und bringt den entgültigen Untergang eines so mächtigen und kultivierten Volkes.

    Colin Falconer schafft es mit seiner wunderbaren Art zu schreiben, dem Leser ein so hochentwickeltes Volk nahzubringen.
  12. Cover des Buches Der Meister des Siebten Siegels (ISBN: 9783404167012)
    Johannes K. Soyener

    Der Meister des Siebten Siegels

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Doscho

    Dieser Roman stellt die Lebensgeschichte Adam Dreylings dar, von seinen Anfängen im Bergbau über den Aufbau einer der mächtigsten Geschützgießereien der Welt bis zu seinem tragischen Ende.


    Historische Romane kommen eigentlich nach meiner Erfahrung nur in zwei Varianten daher: Entweder eher als erzählte Geschichte im historischen Gewand oder möglichst detailgetreu mit mehr oder weniger akribischer Recherche. „Der Meister des Siebten Siegels“ gehört eindeutig zur letzteren Kategorie und beweist zudem noch, warum allzu viel manchmal ungesund ist.

    Dabei beginnt der Roman durchaus vielversprechend: Die Rahmenhandlung stellt einen Prozess gegen Adam Dreyling dar und anhand von Tagebüchern – der eigentlichen Handlung – beginnt man mehr und mehr den Aufstieg und Fall des Protagonisten zu verstehen. So beginnt der spätere Geschützmeister eigentlich im Schwazer Bergbau, um dann nach einem schicksalshaften Ereignis in Innsbruck bei Hans Christoph Löffler als Geschützmeistergeselle zu arbeiten. Bis hierhin ein durchaus interessanter Roman.

    Das Problem ist aber: Mehr und mehr beginnt einen das Buch zu erschlagen. Es sollte klar sein, dass bei einer Länge von über 1100 Seiten einiges passieren kann, aber ich hatte den Eindruck, manches hätte es gar nicht gebraucht und zieht das Buch unnötig in die Länge. So wird beispielsweise bei einem Seegefecht die komplette Truppenstärke mit Einzel- und Gesamtgewicht inklusive vorhandener Kanonen auf das Ausführlichste beschrieben. Klar ist das Geschmackssache, mancher wird derartige Detailverliebtheit lieben, mir wurde es jedoch sehr schnell sehr zu viel und ich begann fast schon zu selektieren.


    „Der Meister des Siebten Siegels“ ist also sicher nicht für jedermann. Selbst diejenigen, die penibel recherchierte historische Romane lieben, könnten hier erschlagen werden. Schlecht war das Buch für mich jedoch keineswegs, dennoch springt unter dem Strich nur eine durchschnittliche Bewertung raus.

  13. Cover des Buches Susannah - Auch Geister können küssen (ISBN: 9783641039226)
    Meg Cabot

    Susannah - Auch Geister können küssen

     (255)
    Aktuelle Rezension von: MelliSt13

    Susannah zieht zu ihrer neuen Familie ans Meer.

    Ihre Mutter hat wieder geheiratet und zusammen hat sie mit ihrem Mann ein schönes altes Haus fertig gemacht .

    In diesem Haus spukt es.Susannah kann schon immer seid sie denken kann Geister sehen und hilft ihnen Frieden zu finden,allerdings auf ihre ganz

    eigene Weise.

    Auf der neuen Schule entdeckt sie schon gleich den ersten, es ist Heather ein Mädchen voller Hass und Wut, was sich das Leben genommen hat, weil ihre große Liebe sie verlassen hat.

    Susannah versucht ihr zu helfen, doch dieser geist ist anders.

    In einem der Lehrer findet sie einen verbündeten und gemensam mit dem Gesit aus ihrem Zimmer versuchen sie gegen Heather vorzugehen.


    Ein netter einstieg in diese Jugendbuchreihe, lockerer Schreibstil schönes auffälliges Cover und angenehme Protagonisten.

  14. Cover des Buches Der Mitternachtspalast (ISBN: 9783596520626)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Mitternachtspalast

     (234)
    Aktuelle Rezension von: RadikaleResignation

    Man kann sich seine Familie nicht aussuchen, darin liegt wohl das Dilemma eines Jeden. Die beiden lernen sich kennen, lernen sich lieben. Kalkutta als ferne Welt, bildgewaltig beschrieben. Die Geschichte geht gut aus, das Abenteuer ist mitreißend.

    Ich liebe die Sprache, die jede noch so kleine Situation zum Leben erweckt. Carlos Ruiz Zafon schafft mit seinen Büchern eine eigene Welt aus Gut und Böse, aus Angst und Freude. Natürlich muss das Gute siegen. Ist auch ein Teil der Märchenwelt, die hier aufgebaut wird!

  15. Cover des Buches Dreimal im Leben (ISBN: 9783518468760)
    Arturo Pérez-Reverte

    Dreimal im Leben

     (79)
    Aktuelle Rezension von: katta_literaria

    Der Roman (übers. von Petra Zickmann) mit seinen drei Erzählsträngen erzählt von den Bestrebungen, während des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges zwischen den Fronten das Glück zu finden. Der erste Strang spielt überwiegend während einer Schiffspassage von Europa nach Buenos Aires 1928, während der der gutaussehende Eintänzer Max zum ersten Mal auf die junge und schöne Komponisten-Gattin Mecha trifft. Nach einigen durchtanzten Nächten in zwielichtigen argentinischen Tango-Bars und einer geklauten Perlenkette trennen sich ihre Wege aber. Zum zweiten Mal ergibt sich eine kurze Begegnung in Nizza während des Krieges. Die Haupthandlung dreht sich dann um die dritte Begegnung von Max und Mecha in Sorrent. Beide sind sichtbar gealtert und von ihrem vorherigen Leben als Kriegswitwe, Diplomaten-Gattin und Mutter sowie als ehemaliger Meisterdieb und Spion gezeichnet. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges dreht sich die Handlung nun um ein Schachturnier zwischen Mechas Sohn und einem Russen. Und Max bekommt von Mecha ein interessantes Angebot…

    Der Roman entführt die LeserInnen in eine Welt voller Nostalgie und Fernweh: Pérez-Reverte erzählt vom nicht mehr ganz so stahlenden Glanz der späten 1920er Jahre, der sich zwischen der mondänen Welt auf dem Schiff und den Gassen des Arbeiterviertels in Buenos Aires verliert. Und vom paradiesischen Leben am Mittelmeer, das zwar von Weltkrieg und des Kalten Krieg getrübt wird, aber doch sowohl für galante Draufgänger und  Kleinkriminelle (Max) wie für wohlhabende Damen der Oberschicht ein angenehmes Leben bietet. Vor diesem Panorama erzählt Pèrez-Reverte die Geschichte eines Liebespaars, das keines sein sollte.

    Die Geschichte bietet viel Potenzial, leider aber schöpft Pérez-Reverte die Möglichkeiten des Spannungsbogens nicht aus. Vielmehr erzeugen die Wechsel zwischen den drei Erzählungen Verwirrung und zuweilen Langeweile, statt Spannung. Lesenswert ist der Roman wegen der lebendigen und bunten Beschreibungen der unterschiedlichen Lebensweisen und Orte. Hingegen hätte der Autor sich bei der Beschreibung des körperlichen Verfalls, den Max an sich und Mecha registriert, kürzerfassen können. Leider musste ich daher etwas Durchhaltevermögen für den Roman aufbringen und war dennoch vom Ende enttäuscht. 

  16. Cover des Buches Das Schweigen des Sammlers (ISBN: 9783458359265)
    Jaume Cabré

    Das Schweigen des Sammlers

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Hans_Brandt

    Romanheld Adrià Ardèvol ist Professor für Ideengeschichte an der Universität von Barcelona. Sein kaltherziger Vater Felix, der sich in kriegerischen Zeiten bereichert hatte, besaß einen Antiquitätenladen. Zum Sammelsurium des Ladens gehörte eine Geige des 18. Jahrhunderts deren Geheimnis Felix das Leben kosten sollte. Die Geschichte ist äußerst verwickelt. Cabré springt problemlos auf einer Seite vom Mittelalter ins 17. Jahrhundert und in die heutige Zeit, vom Mönch der den Orden wechselt und deshalb von einem Ritter hingerichtet wird, aus dessen Grab dann Bäume wachsen, die im 17. Jahrhundert von einem Geigenbauer aus Italien zum Bau einer Geige genutzt werden. Dann das Barcelona zur Franco-Zeit. Als schließlich noch ein SS-Mann aus einem KZ in die Geschichte einbezogen wurde, habe ich die Lust verloren …. Nach 400 Seiten habe ich die Lektüre abgebrochen.

  17. Cover des Buches Der Gefühlsmensch (ISBN: 9783596194919)
    Javier Marías

    Der Gefühlsmensch

     (15)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    ‚eine Liebesgeschichte, in der die Liebe weder sichtbar ist noch lebt, sondern angekündigt und erinnert wird‘

    Inhalt:
    Auf einer langen Zugfahrt lernt der Ich-Erzähler - ein Opernsänger - drei Menschen kennen: den belgischen Bankier Hieronimo Manur, dessen Ehefrau Natalia und den Gesellschafter Dato, der Natalia die Zeit vertreiben soll, wenn der Bankier beschäftigt ist.

    Der Ich-Erzähler, Natalia und Dato verbringen schließlich viel Zeit miteinander und werden ein ‚unzertrennliches Trio‘, wobei die Anziehungskraft zwischen dem Ich-Erzähler und der verheirateten Natalia stetig wächst, bis sich das Leben aller Beteiligten ändert.

    Mein Eindruck:
    Javier Marías ist mein Lieblingsautor, und obwohl ich Romane wie ‚Mein Herz so weiß‘, ‚Morgen in der Schlacht denk an mich‘ sowie die neueren Bücher ‚Die sterblich Verliebten‘ und ‚So fängt das Schlimme an‘ mehrmals mit großer Begeisterung gelesen und als Hörbuch gehört habe, ist ‚Der Gefühlsmensch‘ jahrelang ungelesen auf meiner Leseliste geblieben. Durch die Neuauflage des Fischer-Verlages habe ich nun dieses Frühwerk des spanischen Autors gelesen, und obwohl man beim Lesen deutlich merkt, dass ‚Der Gefühlsmensch‘ noch nicht die Perfektion und den Schliff späterer Werke erreicht, hat mir die Lektüre sehr gut gefallen.

    Meiner Meinung nach ist ‚Der Gefühlsmensch‘ ein typisches und unverwechselbares Marías-Buch: Endlossätze mit unzähligen Verschachtelungen, Bezüge zu William Shakespeare, alles dreht sich um Liebe, Tod und zwischenmenschliche Beziehungen. Die Themen ziehen sich jedoch noch nicht so stringent durch das Buch, wie man dies von späteren Büchern gewohnt ist, und was man in dem Roman, den Marías bereits 1986, also im Alter von 35 Jahren, geschrieben hat, noch vermisst, sind die Wiederholungen bestimmter Phrasen und der damit verbundene, sehr dominante rote Faden, die sich durch das gesamte Buch ziehen. Man sieht an ‚Der Gefühlsmensch‘ sehr gut, welche Themen bereits den jungen Marías beschäftigt haben und wie eloquent er erzählen kann, doch dass er seinen Stil über die Jahre sogar noch perfektionieren konnte.

    Wie immer bei Marías wird der Leser gleich mit dem ersten Satz in die Geschichte gezogen, obwohl ich finde, dass er dies in späteren Werken noch ausgeprägter und geschickter geschrieben und konstruiert hat. Typisch finde ich auch, dass es nach einem spannenden Einstieg zunächst weitschweifig wird und man sich ein wenig zum Lesen animieren muss. Im weiteren Verlauf kommt man jedoch auch bei ‚Der Gefühlsmensch‘ an den Punkt, an dem es kein Halten und keine Lesepause mehr geben kann, weil man atemlos der Geschichte folgen muss, bis das Buch mit einer Art Paukenschlag und einer philosophischen Betrachtung endet.

    Mein Resümee:
    ‚Der Gefühlsmensch‘ ist ein gelungener Roman, der einem Vergleich mit den oben genannten Romanen Marías‘ zwar nicht standhalten kann, der aber dennoch meisterhaft erzählt und konstruiert wurde.
  18. Cover des Buches Der schönste Grund, Briefe zu schreiben (ISBN: 9783426519783)
    Ángeles Doñate

    Der schönste Grund, Briefe zu schreiben

     (124)
    Aktuelle Rezension von: Universum_der_Woerter

    Das Buch 'Der schönste Grund, Briefe zu schreiben' ist ein sehr entspannter und unterhaltsamer Roman.

    Die Geschichte spielt in einem spanischen Dorf. Das Dorf muss meiner Ansicht nach ziemlich klein sein. Denn eines Tages berichtet Sarah, die anscheinend einzige Posbeamtin im ganzen Dorf, ihrer sehr alten Freundin und Nachbarin, dass in dem Dorf zu wenige Briefe geschrieben werden und das Postamt bald geschlossen werden würde und sie nach Madrid umsiedeln müsste um dort eine neue Arbeit zu finden. 

    Da kommt Rosa auf die Glorreiche Idee, dass Briefe geschrieben werden müssen. Eine wunderbare Idee. Ich war gespannt. Der erste Brief wurde geschrieben, natürlich von Rosa. Und Rosa berichtet aus ihrer Vergangenheit und der Emfänger weiß aber nichts vom Absender, da es eine Briefkette ist und jeder anonym sein soll. So erfährt man über jeden Dorfbewohner etwas über deren Leben. Und man merkt, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat.

    Die Autorin hat einen sehr angenehmen und feinfühligen Schreibstil. Die Geschichte hat einen gewissen Charme. Hier geht es viel um Freundschaft, Zusammenhalt und Nächstenliebe. Eigentlich habe ich das Dorf ins Herz geschlossen mit all ihren Bewohnern.

    Doch leider hatte ich nachdem ich das Buch gelesen hatte, sehr viele Fragen im Kopf. Wie klein war das Dorf? Denn Sara war die einzige Postbeamtin die sich um alles gekümmert hatte. Jedes Dorfmiglied war durch die Kettenbriefaktion irgendwie mitenander verbunden und fast jeder wusste über jeden Bescheid. Und ist es möglich, einen Job zu retten, wenn nur einmal alle paar Wochen ein Brief raus geht?? 

    Wenn ich diese Fragen ausblenden könnte, könnte ich sagen, dass es ein wunderschöner wohlfühl Roman sei. Aber leider kann ich dies nicht ausbelenden. Ja, es ist ein schöner Roman aber für mein Geschmack ein wenig unrealistisch.  


  19. Cover des Buches Simón (ISBN: 9783608987904)
    Miqui Otero

    Simón

     (45)
    Aktuelle Rezension von: lesehorizont

    Im Mittelpunkt des Romans von Miqui Otero mit dem Titel "Simón" steht das Aufwachsen Simóns inmitten von Barcelona. Simón ist relativ auf sich gestellt, denn er wächst inmitten eines Lokals auf, das die stets beschäftigten Eltern führen. Was sie ihm nicht sein können, nämlich eine  prägende Bezugspersonen mit Zeit für ihn, das ist ihm sein älterer Cousin Rico. Dieser bringt ihm vom wöchentlichen Sonntags-Flohmarkt stets einen Abenteuerroman mit und weiht ihn auf diese Weise in die Welt der Literatur ein, aus deren Reichtum er auch gerne zitiert. Dies schweißt die Beiden, Simón und Rico, fest zusammen. 

    In Rezensionen, die ich las, wird oft auf andere Werke Bezug genommen und vergleichen: So wird aufgrund der Bedeutung der Stadt Barcelona und ihrer Historie sowie der Allgegenwart von Büchern eine Parallele zu Zafon's Büchern gezogen. Auch ich dachte zum Beispiel unmittelbar an Moehringers Roman "Tender Bar", wo ebenfalls ein Junge im Kontext eines Lokals aufwächst. Ich denke, solche Vergleiche stehen einer unvoreingenommenen Lektüre von Otero's Buch im Weg. Man tendiert oft zu vergleichen, was eigentlich unvergleichlich ist. Otero's Roman hat eine ganz eigene Stimme, man muss sich auf sie einlassen können und vielleicht auch den Mut haben, sich treiben zu lassen ohne klar erkennbaren Zielpunkt. 

    Kommen wir zum Geschehen zurück. Als Simón's Cousin Rico von einem Tag auf den anderen plötzlich und unerwartet verschwindet, ist Simón ganz auf sich gestellt. Er vermisst Rico, die Unternehmungen mit ihm und auch die gemeinsam geteilte Vorliebe für Literatur. So richtig kann ihm keiner seine Fragen über den Verbleib von Rico beantworten. Das Leben geht weiter. Wir folgen Simón's weiterer Entwicklung. Begleiten ihn durch verschiedene Phasen seiner Jugend und des jungen Erwachsenen-Seins, lernen Freundinnen kennen. Simón probiert sich in der Liebe aus, schlägt sich durch, wird älter. Immer bleibt die Frage, wo Rico verblieben ist und die Sehnsucht nach ihm. Bis er eines Tages wieder auftaucht. Ist er wirklich der Held, für den Simón ihn stets gehalten hat? Und warum ist er so urplötzlich verschwunden? Fragen über Fragen...

    "Simón" ist im Kern ein Entwicklungsroman. In verschiedenen Zeitabständen lesen wir über die Entwicklungen Simóns und dessen Erfahrungen, Erlebnisse und entscheidende Wegmarken in seinem Leben. Dies Geschichte pläterscht etwas dahin. Ich fand sie dennoch sehr angenehm zu lesen. Es fehlt vielleicht ein klarer Zielpunkt, den der Autor mit dem Roman anstrebt. Das störte mich aber nicht wirklich. Ich konnte die Sprache des Romans sehr genießen, insbesondere gefielen mir auch die zahlreichen literarischen Bezüge. Ansonsten habe ich mich einfach etwas treiben lassen, ganz so wie Simón selbst sich hat treiben lasen. Über Barcelona und dessen Geschichte habe ich durch die Lektüre viel gelernt. In stilistischer Hinsicht gab es einige Brüche im Erzählstil, die ich recht gelungen fand. Am Ende war alles in allem ein Buch, das mich gut unterhalten konnte und in dem ich zahlreiche, genussreiche Lesestunden verbracht habe. Von daher würde ich es zukünftig auch mit weiteren Werken von Miqui Otero probieren. 


  20. Cover des Buches Die sterblich Verliebten (ISBN: 9783596512973)
    Javier Marías

    Die sterblich Verliebten

     (58)
    Aktuelle Rezension von: jenvo82
    Ein empathischer Roman voller Lebensweisheiten und philosophischer Grundsatzfragen über die zwei großen Themen – Liebe und Tod. Mariá, die Hauptprotagonistin bewundert aus der Ferne die anscheinend perfekte Ehe zwischen Luisa und Miguel, die durch die brutale Ermordung des Mannes ein jähes Ende findet. Wenig später verliebt sie sich selbst in den besten Freund des einstigen Ehepaares und beginnt mit ihm eine unverbindliche Beziehung. Schmerzlich muss sie feststellen, dass ihr Geliebter nur auf Luisa wartet und in ihr selbst nur einen willkommenen Zeitvertreib sieht. Als sie schließlich ein Gespräch belauscht, wird ihr das ganze Ausmaß des vermeintlichen Unfalls klar und sie muss sich mit ihrem Gewissen auseinandersetzen. Das Buch liefert ein eindringliches Resümee über allerlei Beziehungskisten, liest sich aber nicht nebenbei, da man jedes Wort nochmals überdenken möchte. Auf gut 400 Seiten passiert kaum etwas, die Gedanken bleiben im Keim stecken oder wiederholen sich in langatmigen Sätzen – definitiv Geschmacksache.
  21. Cover des Buches Papa ante Palma (ISBN: 9783548373744)
    Stefan Keller

    Papa ante Palma

     (23)
    Aktuelle Rezension von: SelmaNentwig
    Was interessiert mich Papa Palma in der Mandelblüte?
    Wäre Papa ante Panama nicht vielleicht exotischer? Spannender ?

    Es spielt keine Rolle ob Geschichten wie diese am Sambesi, im Sauerland, dem Tibet oder eben auf Mallorca spielen. Ob Alltag oder Abenteuer, mit oder ohne Zwillingen, Drillingen oder Reinhold Messner...Interessant und unterhaltsam wird ein Buch allein dadurch, dass jemand wirklich gut erzählen kann und die Sachen auf den Punkt bringt.

    Ich bin der Meinung das ist hier absolut gelungen. Ich könnte hier endlos viele meiner Lieblingsstellen aufzählen, genau so erlebt, ironisch und ohne Zeigefinger wunderbar unkompliziert formuliert. Aber im Grunde ist es wie mit Musik oder Wein. Sollte zur Stimmung passen oder den ganz persönlichen Geschmack treffen. Also einfach selbst lesen! Die sympathische natürliche und humorvolle Art des Autors die Dinge gut zu beobachten und wiederzugeben macht das Buch für mich zum echten Vergnügen und ich empfehle es gern weiter.
  22. Cover des Buches On se left you see se Siegessäule (ISBN: 9783442479351)
    Tilman Birr

    On se left you see se Siegessäule

     (30)
    Aktuelle Rezension von: peedee
    Tilman Birr ist mit seinem Studium fertig und somit Historiker. Was nun? Er braucht Arbeit und findet diese als Stadtführer auf einem Ausflugsschiff in Berlin. Aber Achtung, ein Stadtführer heisst in Berlin „Stadtbilderklärer“! Dort versucht er, den Touristen auf Deutsch und Englisch Interessantes über Berlin zu vermitteln.

    Erster Eindruck: Auffälliges Cover mit Sehenswürdigkeiten (nicht unbedingt schön, aber auffällig), witziger Titel. Auf meinem Exemplar klebt noch ein Aufkleber: „Zum Schreien komisch und Pflichtlektüre in jedem Reisegepäck“ (reisen exclusiv). Macht mich neugierig auf die Lektüre.

    Gleich zu Beginn habe ich mir natürlich die Frage gestellt, wieso ein Historiker Freude daran haben sollte, tagtäglich während Stunden auf einem Ausflugsschiff immer wieder die gleichen Sehenswürdigkeiten zu beschreiben. Findet er keinen anderen Job? Oder ist das sein Traumjob? Der Autor schreibt dazu: „Die ideale Arbeit für mich durfte also keiner dieser Berufsanfängerknechterjobs sein. Sie sollte keine körperliche sein, durfte von mir weder Autorität noch Durchsetzungsvermögen noch besondere Wachsamkeit verlangen… […]. Text runterquatschen war perfekt!“ Okay, dann soll es so sein.

    Im Buch hat es etliche Passagen auf Pseudo-Englisch (also so wie der Titel ist) resp. richtigem Englisch, die nicht übersetzt werden, d.h. man muss schon etwas Englisch können, um das Buch zu verstehen, z.B.:
    „Is this a Nazi building?“, fragte jemand und zeigte auf den Fernsehturm. „Yes, it is“, sagte Martin. „Indestructable. You could put all of these Al-Qaida guys on airplanes and let them crash into it, one by one, and it would not collapse…“

    Das Buch hat 300 Seiten, aber nach 120 Seiten, resp. nach obiger Aussage, war für mich Schluss. Es hat überhaupt nicht meinen Humor getroffen. Da ich das Buch abgebrochen habe, kann ich nur 1 Stern vergeben. Für mich sehr enttäuschend.
  23. Cover des Buches Die Inkas, Das Licht von Machu Picchu (ISBN: 9783455013900)
  24. Cover des Buches Die Inkas, Das Gold von Cuzco (ISBN: 9783455013894)

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