Bücher mit dem Tag "sparta"

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44 Bücher

  1. Cover des Buches Das Lied des Achill (ISBN: 9783961610822)
    Madeline Miller

    Das Lied des Achill

     (390)
    Aktuelle Rezension von: booksaremyescape

    Madeline Miller hat ein wunderbar gefühlvolles Werk geschaffen, das die Geschichte von Achill leicht neu interpretiert und dabei ihre Stärke für Charakterentwicklung und zwischenmenschliche Beziehungen unter Beweis gestellt.

    Der zentrale Punkt der Geschichte ist die intime Freundschaft zwischen Achill und Patroklos. Die Geschichte ist hierbei aus der Perspektive Patroklos' geschrieben und erzählt so ihr erstes Aufeinandertreffen bis hin zu Achills Tod das Leben von Achill mit all seinen Heldentaten und vor allem von seinem Leben fernab des Schlachtfeldes.
    So beschreibt Miller nicht in erster Hinsicht den starken unverwundbaren Achill, sondern den liebenswerten und verspielten Jungen, der versucht neben der Weissagung das Leben zu genießen und ein guter Mensch zu sein. Die Veränderung von dem Jungen der furchtlos und mit kindlicher Selbstverständlichkeit seiner Bestimmung als Aristos Achaion (größter lebender Krieger) entgegenschreitet, bis hin zu dem Mann, der sich krampfhaft an diesen Begriff klammert wird eindrücklich Schritt für Schritt beschrieben.
    Die schönere Entwicklung, vermutlich die nahbarere als die des großen Helden, ist jedoch die von Patroklos, dem treuen Freund und Begleiter, der zu Beginn mit Eifersucht zu kämpfen hat, welche jedoch schnell in Zuneigung und Bewunderung umschlägt. Er ist der Freund, auf den sich Achill immer verlassen kann, dass dieser ihm zuhört, sich für ihn einsetzt und ihn erdet.
    Die Zuneigung der Beiden ist so groß, dass sie zu keiner Zeit in Frage gestellt werden kann, das Band zwischen ihnen so stark, dass es sie auf ewig verknüpft. Die halten aneinander fest, auch im Anblick des prophezeiten Todes von Achill. Die Liebe zwischen Patroklos und Achill ist so rein, dass ihnen zusammen nichts im Wege steht und sie alles für das Wohl des anderen machen.

    Neben der zwischenmenschlichen Ebene ist jedoch hier noch der fabelhafte Schreibstil aufzuführen. Miller hat einen sehr reinen und flüssigen Schreibstil, der einem ein unbeschwertes Leseerlebnis erlaubt. Das Erzähltempo ist ruhig gehalten, auch wenn einige Jahre vergehen. Am schönsten finde ich das Detail, dass es kleinere Anmerkungen gibt, wenn ein bestimmtes griechisches Wort verwendet werden würde, was keine direkte ein-Wort-Übersetzung im Deutschen (und auch Englischen) hat.

    Alles in allem fand ich das eine sehr schöne Geschichte, die einen stark berührt und den Helden (oder die Helden, wenn man Patroklos insgeheim dazuzählt) viel menschlicher und nahbarer erscheinen lässt. Ein schönes Buch für einen entspannten Sonntag (oder mehrere).

  2. Cover des Buches Odyssee (ISBN: 9783868203998)
    Homer

    Odyssee

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Linda19_7

    Nach dem Trojanischen Krieg macht sich Odysseus auf den Heimweg nach Ithaka zu seiner Frau Penelope. Doch die Götter sind ihm nicht gnädig gestimmt und machen seine Seereise zu einem Höllentrip der über 20 Jahre andauert. 

    Nachdem die Ilias eine echte Qual für mich war, hatte ich echt Angst mich der Odyssee zu stellen. Erstaunlicher weiße fand ich die Odyssee deutlich angenehmer zu lesen. 

    Der Schreibstil ist in altertümlicher Sprache und Versform gehalten. Das macht es einem nicht immer leicht den Sinn aufs erste Mal lesen zu verstehen. Mit etwas Geduld und Übung kommt man da aber mit der Zeit gut rein. Auch, weil wie im Märchenstil oft mit Wiederholungen gearbeitet wird. Was mir auch gut gefallen hat ist die Chronologie in der Erzählt wird. Ein paar Kürzungen gerade zum Ende hin hätten aber sicher auch nicht geschadet.

    Die Geschichte an sich fand ich auch echt spannend. Jeder weiß ja so grob worum es geht, genaueres weiß aber kaum jemand, weshalb ich Spaß hatte diese Wissenslückeaufzuarbeiten.

    Nochmal lesen werde ich das Buch sicher nicht. Dafür nimmt es mir einfach zu viel Zeit in Anspruch. Trotzdem habe ich es nicht bereut und hatte mit etwas Geduld Spaß an der Sache.

  3. Cover des Buches Elysis (ISBN: 9781980991717)
    Karolyne Stopper

    Elysis

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    Im Jahre 416 vor Christus treffen die introvertierter Athenerin Elysis und die selbstbewußte hübsche Spartanerin Lais in Delphi aufeinander. 

    Ja, hätte ihnen Pythia, dieses orakelnde Wesen doch nur etwas in die hellenistischen süßen Öhrchen gewispert ... Denn ihr jeweiliges Fatum wird durch die Moiren in- und umeinandergewunden, ihre Lebensfäden.

    Lais betreibt dunkle Machenschaften. Ränke, Freundschaft, Verrat und die Liebe eines Mannes sind die großartigen Ingredienzen dieses Buches. 

    Die 91. Spiele zu Olympia: Frauen ist dort nicht einmal gestattet, Zuschauerinnen zu sein. Denn die sehr wohlgeformten Athleten mit Eightpacks und einem Bizeps wie Trizeps, daß sogar Zeus vor Neid der Herrscherblitz ins Gemächt und Gesäß - gleichzeitig! O man, diese Athleten waren nämlich allesamt und - seide splitterimaugedesbrudersfasermalernackt! Schockierend! Und da wären ja vorgeblich "die Weiber zu Hyänen" geworden sowie begeistert kreischend über die Nackedeis hergefallen. 

    Zumindest unterstellte die maskuline olympische Führungsriege diesen misogynen Unsinn. Wahrscheinlich davon inspiriert, daß einige von ihnen darselbst in die anatomisch perfekt modulierten, belockten Wuschelburschen mit wehenden Mähnen verliebt waren. Auch der Hellene war schließlich hin und weg, wenn er das Spiegelbild der Ägäis im goldenen Auge des sexy Kerls erblickte oder etwa sich selbst Unwiderstehlichen, nicht wahr, Narziß? Oder die Glut der kretischen Sonnenuntergänge in den vor Verlangen brennenden Prometheusfeueraugen. Frauen wären in dieser Beziehung dann auch Konkurrenz, wenn der Sapiens gerne mit einem anderen Sapiens getändelt hätte ... Also eigene klandestine Sehnsüchte auf Frauen projizieren. Typisch! 

    Elysis hätte sehr gerne ihr großes Idol Alkibiades in Aktion gesehen, aber nun ja, bar jeder Kleidung ... ( Warum gab es keine Bartverkäufe wie in "Das Leben des Brian"? Schade! Daß keiner im realen Leben darauf gekommen war? )

    Sokrates wirkte philosophisch und war berühmt. Und Athen hat sich zur Abwechslung einmal nicht mit den spartanischen Spartanern gekloppt! Und gezofft! Dank der Friedensgöttin Eirene! ( Kreisch! Ein Weib! Ein Weib! Gerard Butler indes war nachweislich nicht um 416 b. C. anwesend! )

    Kann Liebe alles überwinden und Elysis sie finden? In Olympia? Obwohl sie einem Athener anverlobt ist? Und Lais? Wird sie gut für Elysis sein oder gar ein Nozebo? 

    Auch in Olympia nicht gegen Einschränkungen und Verbote als feminines Wesen gefeit, aber dennoch eine freiere Luft atmend als in Athen. ( Sollten Athener frech werden: Schickt die Eulen mit den Keulen, verpaßt den frechen Kerlen Beulen! )

    Karolyne Stopper hat mit großer Liebe und Hingabe an dieses Buch schier Berge von Material durchforstet, um dann auf diese exzellente Weise dieses Werk hier zu destillieren. 

    Dadurch erhält das Buch eine dichte Authentizität mit tiefgründigen, multidimensionalen Protagonisten, Ambivalenzen, aber eben "nur Menschen" umso sympathischer. Die Autorin macht sie als auch die Geschichte Nachbar, mit plastischer Erzählweise. 

    Im Anhang gibt es ergänzende, hochinteressante Informationen im Nachwort, ein Who is Who der griechischen Götter, Quellen, Karten und Fußnoten während der Geschichte. 

    Ein Buch mit Anspruch, aber nicht überfordernd, sondern auf angenehme Weise durch eine dramatische Geschichte mit Fakten verknüpft, das Wissen auffrischend bzw. erweiternd. 

    Das Cover zeigt eine sehnsuchtsvolle Hellenin mit Pallas Athene als Eule symbolisiert - die Weite der Landschaft spiegelnd - wunderschön! 

    Frauen erleben noch immer Unfreiheit, manchmal sehr offensichtlich, oft aber gefährlich sublim subtil!

  4. Cover des Buches Faust II (ISBN: 9783872911698)

    Faust II

     (327)
    Aktuelle Rezension von: EvaMinna

    Eigentlich hat mich meine Tochter, sie studiert Wirtschaft, animiert, Goethes Faust II zu lesen. Was hat ein Wirtschaftsstudium mit klassischer Literatur zu tun, dachte ich, wurde aber bald eines Besseren belehrt. Spätestens bei der "Gelddruckszene" wurde mir bewusst, dass sowohl Verantwortliche als auch Konsumenten seit 1832 nichts dazugelernt haben - oder zumindest scheint es so.

     Goethe, der unter anderem Adam Smiths Werke studierte, nahm den britischen Banker John Law als reales Vorbild für Mephistopheles und warnte schon damals vor der Geldschöpfung aus dem Nichts. Goethe rät in seinem Werk und auch in seiner Stellung als "Wirtschaftsminister" am Weimarer Hof von der Papiergeldeinführung ab. Einzig der Narr in Faust II begreift, dass durch das magische Geld eine Inflation droht, und erkennt den Ausweg daraus bzw. investiert in Sachwerte. So wie in der "Gelddruckszene" profitieren die Menschen auch heutzutage nur kurzfristig, denn wie im Werk veranschaulicht wird, kann Reichtum aus Papier über Nacht verschwinden.

    Auch die USA, die sich 1933 vom Goldstandard lösten, um die Geldmenge auszuweiten, profitierten anfangs, doch heute zahlt die gesamte Welt den Preis für eine Wirtschaft, die so wie in Goethes Faust immer mehr auf Magie basiert. Man denke an die Börse.

     Interessant ist auch, dass Goethe Faust II versiegeln ließ und anordnete, das Werk erst nach seinem Tod zu publizieren. Er war der festen Überzeugung, dass die damalige Leserschaft seine Botschaft nicht verstehen würde. Verstehen wir seine Botschaft heute, oder wollen wir sie nicht verstehen? Jeder, der im Bereich Finanzwesen und Wirtschaft tätig ist aber auch wir als Konsumenten, sollten uns die Tragödie zweiter Teil zu Gemüte führen. Was ist der Ausweg aus der grassierenden Inflation? Wie kann man sich Dingen verschließen, vor denen schon 1832 gewarnt wurde?

    Ist Mensch 2023 noch immer nicht reif für dieses Werk?

  5. Cover des Buches Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben (ISBN: 9783401606385)
    Alexandra Bracken

    Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben

     (133)
    Aktuelle Rezension von: sassthxtic

    Klappentext:

    Lore versucht, einfach nur normal zu sein und zu vergessen, dass sie dazu ausgebildet wurde, griechische Götter zu jagen. Doch dann steht die nächste Jagd bevor und jemand sucht ihre Hilfe, der sie und ihresgleichen eigentlich hasst: Athene.
    Die Göttin bietet Lore ein Bündnis gegen den neuen Ares an, der vor Jahren Lores Familie ermordet hat - und seitdem noch mächtiger geworden ist.
    Sieben Tage ist Ares sterblich und die Rache für ihre Familie in greifbarer Nähe für Lore. Doch reicht das Bündnis mit Athene aus, um Ares aufzuhalten, der die menschliche Welt in Schutt und Asche legen will?

    Die Jagd auf die Götter ist eröffnet!

    Dieses Buch solltest du lesen, wenn dir folgende Themen in Büchern gut gefallen:

    - Urban Fantasy
    - Slow Burn Romance
    - Griechische Mythologie
    - New York
    - Love Interests, die sich nach Jahren wiederfinden

    Trigger-Warnung:
    M*rd, Sterben, Stichwaffengebrauch, Verletzungen, Krebs, Wunden, Bl*t, versuchte Vergew*ltigung, Gegenderte Beleidigungen, Kinderehen, Frauenfeindlichkeit, Verlust von Familienmitgliedern, Le*chen, Gewalt, (sollte ich etwas vergessen haben, bitte kommentieren, damit ich das ergänzen kann)

    Mein Fazit:
    Lore hat mir richtig gut gefallen. Eine Urban Fantasy in einer Weltmetropole, die auch noch die griechische Mythologie und Ihre Götter vereint sowie eine herzzereißende Romanze bietet, war alles was ich mir gewünscht und auch bekommen hatte.
    Lore war eine starke junge Frau, die genau wusste was sie wollte - Ihre Freiheit. Sie setzte sogar ihr Leben breitwillig aufs Spiel um Ihre Freiheit zu erreichen, da sie nichts mehr zu verlieren hatte. Lore ist getrieben von Trauer und Wut, aber auch weil Ihre Freunde sie unterstützen. Ob Lore ein guter Mensch ist? Nicht wirklich, denn auch sie schlägt, mordet und hasst. Doch NUR böse ist sie auch nicht, sie versucht sich nur zu verteidigen und zu schützen. Sie möchte nicht wieder in die Götterwelt und dem Agon hereingezogen werden, was jedoch leider passiert. Lore ist wie im echten Leben, weder gut noch böse, eher eine Grauzone.
    Castor, Lores Love Interest, hat immer versucht Lore zu schützen, egal mit welchen Mitteln. Und man merkt, wie sehr er sie liebt, obwohl es nur angedeutet wird. Miles ist super witzig und hat für den ein oder anderen Lacher im Buch gesorgt, aber auch er ist ein mutiger Charakter.

    Zugegebenermaßen sind manche Teile der Geschichte nicht wirklich unvorhersehbar, aber ich habe mich von der Geschichte mitreißen lassen. Das Word- und auch Worldbuilding ist der Autorin wirklich gelungen. Ich wollte jede Sekunde wissen wie es weiter geht, auch wenn es teilweise etwas kompliziert war mit den ganzen Namen und Rückblicken.
    Doch ich vergebe gerne 5 Sterne, weil nie langeweile aufkam.

  6. Cover des Buches Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser (ISBN: 9783832196530)
    Ernst H. Gombrich

    Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser

     (16)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Ein wirklich schneller Durchgang durch die Weltgeschichte. Gombrich trifft dabei den Ton "Kinder, ich erzähl euch was!" und wählt aus der Masse des Stoffes nicht nur die Haupt- und Staatsaktionen aus, sondern berichtet gern über Philosophen und Religionsstifter.

    Dabei bemüht sich Gombrich auch um eine faire Beurteilungen, was im meist gut, aber in der Zeitgeschichte eher weniger gelingt.



  7. Cover des Buches Historien (ISBN: 9783520224040)
    Herodot

    Historien

     (8)
    Aktuelle Rezension von: florestan
    Der "Vater der Geschichtsschreibung" fasst in diesem Buch einen zentralen Abschnitt der Geschichte Greichenlands und Kleinasiens zusammen. Da Herodot zwar die - ihm zu wesentlichen Teilen nur mündlich überlieferten - Berichte auf ihre Glaubwürdigkeit hin abwägt, allerdings nicht die "moderne" Unterscheidung zwischen Geschichte und Geschichten trifft, sondern jede historische Gegebenheit in einen erzählerischen Kontext stellt, ist dieses Werk - über das bloß geschichtliche Interesse hinaus - wunderbar unterhaltsam zu lesen.
  8. Cover des Buches Kassandra (ISBN: 9783518189214)
    Christa Wolf

    Kassandra

     (266)
    Aktuelle Rezension von: diepersephone

    Mein absolutes Lieblingsbuch! Noch immer ziehe ich es ab und zu aus dem Regal und lese die ersten Seiten! Es ist sooo lyrisch geschrieben seine sprachgewalt zieht mich sofort hinein. Als ich an schauspielschulen vorgesprochen habe habe ich mir hieraus einen Monolog rausgesucht da ich es so ergreifend fand und mir die Sprache sofort Bilder lieferten. Es ist eines von zwei Büchern das ich zweimal gelesen habe.

  9. Cover des Buches Der Peloponnesische Krieg (ISBN: 9783760841038)
  10. Cover des Buches The Lost (ISBN: 9783641141332)
    Jack Ketchum

    The Lost

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Jessica-buchmoment

    Krasses Buch! Und das auch noch nach einer wahren Begebenheit…

    Zu Beginn des Buches erschießt der Teenager Ray zwei Frauen. Einfach nur deshalb, weil er sie für lesbisch hält und er Lesben hasst. Sich selbst hält er natürlich für den King. Seine Freunde Jennifer und Tim müssen seine Morde mitansehen. Sie halten natürlich zu ihrem Freund und verlieren kein Wort über diese schreckliche Nacht.

    Die Jahre vergehen,  Ray ist noch immer ein Arsch, zu weiteren Morden ist es aber nicht gekommen. Natürlich hält er sich auch nach wie vor für unwiderstehlich. Er ist es gewohnt, dass die Dinge so laufen, wie er es sich vorstellt und dass die Menschen das machen, was er möchte.

    Dann passiert es jedoch, dass erst Sally ihn abblitzen lässt und später Katherine, mit der er ein paar Dates hatte, ihm sagt, dass sie keine Beziehung mit ihm möchte. Als er sich dann auch noch von seinen Freunden Tim und Jennifer hintergangen fühlt, rastet er völlig aus und sein Amoklauf beginnt…

    Das Buch fängt schon schnell krass an, bereits auf den ersten paar Seiten wird der Leser ins Geschehen geworfen und mit den Abgründen eines Menschen (Ray) konfrontiert. Eines der Mädchen, die er erschießt, stirbt gleich in der entsprechenden Nacht, das andere Mädchen erst Jahre später. Die Polizei hat Ray im Visier, die Morde können ihm aber nie nachgewiesen werden. Zwei Polizisten wollen ihn aber unbedingt dran kriegen und lassen nicht locker.

    Nachdem die Geschichte gleich ziemlich brutal losgeht, passiert dann lange erstmal nichts in die Richtung. Wirklich brutal wird es erst wieder auf den letzten 100 Seiten. Ab und zu war es zwischenzeitlich ein wenig langatmig. Jedoch erfährt man als Leser so sehr gut, was genau Ray für eine Art Mensch ist. Man bekommt ein sehr genaues Bild von ihm und schon lange vor seinem Amoklauf (und auch mal abgesehen von den Morden am Anfang) kann man nur zu dem Schluss kommen: Der Typ ist einfach krank! Und er ist das beste Beispiel für die Abgründe eines Menschen. Und das Traurige daran ist, es fällt nicht im geringsten schwer zu glauben, dass diese Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht.

    Ray hat das Sagen, er ist der Anführer und seine Freunde folgen. Sie sind schwach, sie sind feige und sie denken nicht im geringsten nach. Erst als es eigentlich schon zu spät ist, fängt sein Freund Tim an, sich der Polizei zu öffnen. Zu dem Zeitpunkt ist Jennifer aber schon in Ray’s Gewalt und niemand weiß, ob sie überhaupt noch lebt. Hätten seine Freunde von Anfang an mit der Polizei kooperiert, wären viele Menschen am Leben geblieben.

  11. Cover des Buches Die Feuer von Troia (ISBN: 9783596139200)
    Marion Zimmer Bradley

    Die Feuer von Troia

     (311)
    Aktuelle Rezension von: Reisebaeren

    Die Geschichte von Troja, dem fast zehnjährigen Krieg und dem Untergang, ausgelöst schließlich durch das trojanische Pferd, werden hier aus Sicht der Prinzessin Kassandra erzählt. 

    Meine Kenntnisse über die Geschichte hatte ich vom Hören Sagen und aus dem Hollywoodblockbuster Troja. Daher stellte sich dieses Buch für mich als Perle heraus. 

    Zuerst einmal erfuhr ich viel mehr über die Hintergründe. Warum es zu dem Krieg kam, bei dem es eben nicht nur um die schöne Helena ging. Auch die äußeren und inneren Konflikte der einzelnen Protagonisten wurden hier nachvollziehbar dargestellt. Beispielsweise Helena, die der Liebe wegen ihr Land verlässt, sich schuldig für den Krieg fühlt, an ihrer Liebe zu Paris zweifelt und sich alleine im fremden Troja fühlt. Ganz neu und sehr spannend fand ich den Einfluss der Götter in dieser Geschicht, die auch durch die Menschen sprechen und agieren können. Welch Konflikte dies birgt und welch innere Zerrissenheit Kassandra dadurch erlebt, waren sehr spannend zu lesen. Der für mich interessantes Aspekt dieser Geschichte stellt aber der Konflikt zwischen Männern und Frauen da. In Kassandras Zeit existierte teilweise noch das Matriarchat. Wie anders es sich doch lebt, aber auch welche Konflikte zu lösen sind, wenn Frauen an der Macht sind. 

    Alles in allem fand ich das Buch toll geschrieben und mit vielen tiefgründige Charakteren sehr reizvoll. Einzig das Ende, dass Kassandra betrifft, war mir ein wenig zu schnell und zu kitschig. 


  12. Cover des Buches Sparta (ISBN: 9783406418839)
    Ernst Baltrusch

    Sparta

     (9)
    Aktuelle Rezension von: bookish_autumn

    Von der Gründung bis zum Fall  - das Buch bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte des antiken Sparta.

    ENDLICH ein Buch aus der Reihe, das mich zur Gänze überzeugen konnte! Ernst Baltrusch Schreibstil ist GOLD wert. Ein Sachbuch, das derart angenehm zu lesen ist, ist eine Seltenheit. Ich hatte das Gefühl, kein Buch in der Hand zu halten, sondern mit eine Dokumentation im Fernsehen anzusehen. Die Kapitel V-VII (V. Leben in Sparta, VI. Frauen in Sparta und VII. Religion und Recht) haben mir am besten gefallen.

    Absolute Pflichtlektüre für Interessierte!

  13. Cover des Buches Das Kaffeeorakel von Hellas (ISBN: 9783942223317)
    Andreas Deffner

    Das Kaffeeorakel von Hellas

     (2)
    Aktuelle Rezension von: poiitis
    www.abenteuer-griechenland.eu
  14. Cover des Buches Die Geschichte des antiken Griechenland (ISBN: 9783491961678)
  15. Cover des Buches Sparta (ISBN: 9783442447220)
  16. Cover des Buches Rosen für Apoll (ISBN: 9783776625240)
    Joachim Fernau

    Rosen für Apoll

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Manuel2704
    „Rosen für Apoll“ und sein Autor Joachim Fernau haben für mich persönlich eine ganz besondere Bedeutung.
    Es war das erste Buch, welches ich mir noch während meiner Schulzeit bewusst und selbst gekauft habe.

    Joachim Fernau kommt das Verdienst zu, mein Interesse für Geschichte geweckt zu haben-ein Interesse, das sich seit mittlerweile mehr als 30 Jahren nicht nur erhalten sondern intensiviert hat. Wie
     sehr mich dieses Buch beeindruckt hat, kann man daran ermessen, dass ich das erste Exemplar –obgleich mittlerweile als Taschenbuch total zerlesen- immer noch besitze. Allein diese Ausgabe habe ich mehr als 50mal gelesen, das Werk als solches über 100mal.

    „Rosen für Apoll“ ist ein Paradebeispiel dafür, dass Geschichte nicht langweilig sein muss, sondern wie eine jahrhundertelange Abenteuerreise erzählt werden kann – was Fernau im Übrigen auch in all seinen anderen Werken mit historischem Bezug unter Beweis gestellt hat. Dieser Aspekt ist zwar bemerkenswert, macht Autor und Werk aber noch nicht zu einem literarischen Diamanten, da diese Fähigkeit auch noch einige andere Autoren besitzen, die sich in diesem Genre tummeln.
    Der Touch des Einzigartigen wird „Rosen für Apoll“ durch die subjektive aber durchaus fundierte Betrachtungsweise verliehen, mit der er zwar nicht an Tatsachen rüttelt, jedoch die Geschichte der Griechen auf unnachahmlich persönliche Weise ironisch, scharfzüngig und auch schon mal mit einem Augenzwinkern interpretiert und kommentiert.

    Der letztlich wahre Wert von „Rosen für Apoll“ hat sich mir persönlich erst Jahre nach dem ersten Lesen erschlossen. Ich hatte mich zwischenzeitlich auch mittels anderer Bücher der Geschichte der Griechen zu nähern versucht, zumeist geschrieben von „echten“ Historikern vom Schlage z.B. eines Theodor Mommsen oder Golo Mann. Dies vor allem aus Gründen der Suche nach historischer Wahrheit.
    Das Ergebnis dieser Suche war in einem Wort: Erleichterung
    Erleichterung darüber, dass ich den persönlichen Wert von „Rosen für Apoll“ auch nach objektiven Kriterien nicht relativieren musste.
    Darüber hinaus kann und darf man Fernau nicht erklären – man muss ihn einfach kosten wie einen alten wertvollen Wein.

    Last not least mein Fazit zu „Rosen für Apoll“:

    Immer wieder lesbar für Erfahrene und Kenner von Texten mit historischen Bezügen.
    Sehr geeignet für Neueinsteiger in geschichtliche Literatur oder für Leser, welche sich vorrangig einfach amüsieren und nur nebenbei -aber nichtsdestotrotz doch- etwas für die eigene Bildung tun wollen.
  17. Cover des Buches Magie der Sehnsucht (ISBN: 9783641064532)
    Sherrilyn Kenyon

    Magie der Sehnsucht

     (161)
    Aktuelle Rezension von: viktoria162003

    Meinung

    Zu beginn des Buches fand ich es sehr spannend und auch lustig, jedoch fand ich das die Geschichte nach und nach seinen Reiz verloren hat. Der humorvolle Teil verlor sich irgendwann einmal in den Seiten und zurück blieb nur noch das ewige hin und her ob beide es schaffen eben nicht ihren gelüsten nach zu gehen und gemeinsam ins Bett zu steigen.

    Auch das Thema sie liebt mich ich darf es ihr aber nicht gestehen da… oder Sie: Ich lieb ihn, ich darf es ihn aber nicht sagen weil sonst… ;). Da hätte ich mir dann doch schon ein wenig mehr gewünscht. Das Buch ist an sich trotzdem sehr schön, die Charaktere sind schön beschrieben und haben auch eine sehr interessante Geschichte die jedoch zu kurz sind, um 351 Seiten spannend zu halten. Grace der Hauptcharakter ist eine 29 Jahre alte Frau die bis auf ihre Eltern und ihre Freundin nicht gerade sehr viel Lieb in ihrem Leben erfahren hat, gerade wenn es von der Männlichen Seite aus gesehen ist.

    Denn hier hat sie bis lang nur eine Erfahrung gesammelt die auch noch so schlecht gewesen ist, dass sie es nicht ein zweites mal wagen will. Besonders ihre große Leidenschaft den Büchern gegenüber hat sie für mich sehr liebenswert gemacht. Dann gibt es natürlich noch Selena die das ganze erst ausgeheckt hat, durch das Beschaffen des Buches und die Idee ihrer Freundin  einen „Bett“ Gefährte zu beschaffen. Sie hat  genau das richtige Maß an Wahnsinn um wirklich Sympathisch zu sein und ich mochte sie wirklich gerne. Es gibt noch so einige neben Charakter die zwar auch eine kleine Rolle im Buch einnehmen die ich aber nicht alle einzeln erwähnen möchte,  hier bleibt es an euch 😉 diese Kennenzulernen. Zum Schluss gibt es natürlich noch unseren gutaussehenden Julian. Julia ist der Sohn der Göttin Aphrodite, dementsprechend könnt ihr euch ausmahlen wie er aussieht. Zu beginn des Buches ist er ein wenig ***gesteuert und wirkt ein wenig Neandertaler mäßig, was aber darauf zu führen ist das er eben Jahre lang nur Betthäschen gewesen ist und nicht gewohnt ist, dass man ihn auch einfach anders wahrnehmen könnte. Nach und nach lernt man ihn und seine Geschichte kennen und er wirkt dann auch anders wie zu beginn. Ich fand ihn an sich wirklich toll doch hab ich mein Herz nicht an ihn verloren wie schon bei anderen Männlichen Charakteren ;).

    Ein Paar Liebesszenen gibt es natürlich auch, bei so einem Thema im Buch natürlich nicht vermeidbar, doch sind die nicht sehr detailreich beschrieben und an sich sehr geschmackvoll, so dass man nicht unangenehm Berührt ein paar Seiten überspringen muss.

     

    Fazit

    Ich finde das Buch im Großen und Ganzen an sich wirklich nicht schlecht und ich würde es mir auch sicher noch einmal Kaufen, perfekt für einen schönen Strand Urlaub. Aber wie ich schon sagte, verlor das Buch für mich nach und nach an Spannung und wurde etwas eintönig weswegen ich auch nur 3 Sterne vergebe. Jedoch denke ich dass das Buch sicher einigen Lesern besser gefallen könnte.

  18. Cover des Buches What If? (ISBN: 9781848549562)
    Randall Munroe

    What If?

     (31)
    Aktuelle Rezension von: LolitaBuettner
    "Was wäre, wenn?". Darum geht es in dem Buch " What if", wie der Titel unmissverständlich ankündigt. Der Physiker und Roboteringenieur Randall Munroe rief einst das Webseitenprojekt "xked" ins Leben, bei der Laien Fragen stellen können, deren Klärung sie schon immer interessierte. Die Fragen sind allesamt hypothetisch. Darunter sind auch Ideen, die verrückt wie irrwitzig sind. Munroe findet auf alle Antworten, denn für ihn gibt es keine dummen oder unwichtigen Fragen. Anhand wissenschaftlicher Fakten und Gesetze findet er plausible und anschauliche Erklärungen. Dabei helfen nicht zuletzt seine Strichzeichnungen, die er mit aberwitzigen Dialogen versetzt.

    Der Erfolg der Webseite hat es in die Form eines Buches geschafft. In "What if" hat Munroe seine Lieblingsfragen gesammelt, natürlich inklusive seiner akribisch genauen Antworten und der Zeichnungen. Dazu gehören auch "seltsame und beunruhigende Fragen", über die sich der Physiker wundert, sie trotzdem ernst nimmt, wie zum Beispiel "Welche logistischen Anomalien würden auftreten, wenn man versucht, eine Armee aus Affen heranzuziehen" oder "Wie schnell müsste ein Mensch rennen, um von einem Schneidedraht für Käse in Höhe des Bauchnabels durchtrennt zu werden". Die letzte Frage beantwortet der Physiker Munroe wie folgt: "AAAAAHHHH".

    Wer hin und wieder etwas Geduld aufbringt, lernt eine Menge über unsere Welt, Natur und die Magie der Physik. Die wissenschaftlichen Hintergründe sind verständlich und schrittweise erklärt. Vielleicht liest man hier nicht an einem Tag einhundert Seiten, weil die Geschichte so spannend ist, aber Tag für Tag taucht der Leser in gedankliche Experimente, die ein breites Grinsen, Staunen oder Kopfschütteln verursachen.
  19. Cover des Buches Historien (ISBN: 9783050053912)
    Herodot

    Historien

     (4)
    Aktuelle Rezension von: cicero
    Herodot in zweisprachiger Ausgabe! - Gut zu gebrauchen: Diese zweisprachige Ausgabe ist seeeeehr nützlich für alle, die Herodot nicht nur genüsslich konsumieren wollen - was man auf jeden Fall auch tun sollte! - sondern die mit Herodot auch etwas produzieren wollen. Es ist dem griechischen Text nicht nur eine gute deutsche Übersetzung gegenübergestellt, sondern auch ein großer Anmerkungsapparat und ein Nachwort dabei, das die wesentlichen Aspekte rund um Herodots Werk klärt und viele Erschließungsmöglichkeiten eröffnet. Für alle Produzenten von Kultur: Unbedingte Empfehlung! (Bitte beachten: Es sind 2 Bände) Noch eine Empfehlung für ein Buch, das u.a. mithilfe dieser Ausgabe erarbeitet worden ist: Franke, "Mit Herodot auf den Spuren von Atlantis", 2006.
  20. Cover des Buches Philipp II und Alexander der Grosse (ISBN: 9783534245901)
    Johannes Engels

    Philipp II und Alexander der Grosse

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Wir befinden uns im Jahr 336 vor unserer Zeitrechnung. Philipp ist ermordert worden. Er ist jedoch nicht irgendwer, nein, sondern der 2. seines Namens und der König von Makedonien. Aus labilen Anfängen hat er seinem Land eine aussichtsreiche Grundlage aus Sicherheit und Macht verschafft, das Alexander III. nun übernimmt.

    Doch halt. Bevor wir medias in res gehen, noch kurz die ganzen Formalia. Ja, ich weiß, etwas nervig. Aber das sollte schon sein, denke ich. Kennt ihr die Bücherreihe bereits ? Orange-gelber Softcover-Einband mit dunkelblauem Titel. Dazu den Reihentitel "GESCHICHTE KOMPAKT". Ich lese sie auch ganz gerne: die Einführungsreihe des WBG. Sie gibt Bücher zu allen möglichen Themen der Geschichte heraus. Diesen Band "Philipp II. und Alexander der Große" (2012²) hat Johannes Engels verfasst, der sich hier an ein altes, heiß umstrittenes, sehr zeitgebundenes, ideologisch aufgeladenes und äußerst umfangreiches Thema herangewagt hat. Das Thema ist Alexander der Große. Nun entspricht diese Angabe von mir nicht so ganz dem Buchtitel, doch das hat schon seinen Sinn. Denn in seiner Einleitung erklärt Engels recht plausibel, dass Alexanders Erfolge sehr stark auf den Erfolgen und Vorbereitungen seines Vaters (und das ist eben Philipp II.) beruhen (S. 5). Zusätzlich führte Alexander "lediglich" den bereits beschlossenen Kriegszug seines Vaters aus. Denn dieser hatte bereits alles in die Wege geleitet (S. 39).

    Somit macht Engels gleichzeitige Behandlung der beiden Personen, Vater und Sohn, durchaus Sinn, auch wenn es dann doch auch andere Beifügungen in diesem Buch gibt, die sich mir nur sehr rudimentär erklären. Doch dazu will ich euch erst später mehr sagen. Zunächst will ich ein wenig mit dem Buch mitgehen. Von den 126 Seiten des Buches sind die ersten 69 Seiten den Quellen (S. 8-19), der Person Philipps mitsamt dem Königreich Makedonien (S. 20-41) und Alexander (S. 42-69) gewidmet. Die Darstellungen sind chronologisch und sind auf die Ereignisgeschichte ausgerichtet.


    Ähnlich wie bei den Monographien von Alexander Demandt und John Grainger habe ich auch dieses Buch recht selektiv gelesen, denn meine Lektürefokus lag hauptsächlich auf Alexander dem Großen. Dementsprechend werde ich auch hauptsächlich über die Teile des Buches sprechen, die sich direkt auf Alexander den Großen beziehen. Das Kapitel, dass sich speziell auf Alexander bezieht, ist "IV. Alexander III. der Große, Makedonien, Griechenland und der Verlauf des Alexanderzuges (336-323 v- Chr.)", S. 42-69.

    Die Darstellung von Alexander beginnt der Kapitelüberschrift entsprechend (Alexander ist nicht alleiniges Hauptthema) mit einem lediglich kurzen Abriss der persönlichen Vorgeschichte zun de Feldzügen nach Kleinasien und in den weiteren Osten. Engels beschränkt sich hier auf lediglich 3 Aspekte: körperliche und geistige Erziehung, erste Stadtgründungen unter seinem Vater Philipp und die Thronfolgewirren mit der rigorosen Positionsfestigung Alexanders (S. 44-45). Der 3. Punkt leitet zum nächsten Kapitel, in dem Engels die systematische Bekämpfung der Unruhen ud drohenden Revolten durch Alexander nachzeichnet, über. Alexander habe direkt die Balkanregionen und die Gebiete im südlich gelegenen Griechenland für sich und seine Herrscherposition, die auf andere einen labilen Eindruck machte, erneut gefestigt. Als Alexander in die Balkanregionen einmarschierte, habe er bereits die dortige Grenze der bekannten und zivilisierten Welt überschritten: die Donau. Denn Alexander habe hier, von seinem pothos (eine Art innerer und grenzenloser Antrieb) getrieben, nicht nur eine Machtdemonstration präsentieren wollen, sondern sei auch seinem internen Verlangen nach Entdeckungen nachgegangen. Dieses Verhalten beeinflusste Alexander auch in späteren Feldzügen (S. 45-47). Den "Befreiungskrieg" (oder eher "Beutezug"), den er 330 in Kleinasien (damals griechisch bewohnt und von den Perser an das eigene Reich angeschlossen) begann, führte er mit besonderer Schnelligkeit aus und ließ ihn von zahlreichen Propagandamitteln begleiten. So beschrieb einerseits Kallisthenes, der offizielle Hofhistoriker Alexanders, von Anfang an mit umfangreichsten Lobesworten den ganzen Feldzug, und andererseits vollführte Alexander mehrere symbolische Handlungen durch, wie bspw. den Speerwurf auf die Küste Asien als "speergewonnenes Land" (ein wichtiges Propagandamittel wurde später natürlich dann auch die Münze).
    4 Jahre später (330) beendete Alexander den panhellenischen Rachfeldzug gegen das Perserreich: er hatte mehrere Schlachten überraschend gewonnen (Granikos, Issos, Gaugamela), hatte Städte belagert und erobert (Tyros, Gaza), hatte Ägypten besucht, wo er zum Pharao ausgerufen worden war, hatte Städte gegründet (Alexandreia !), hatte die persischen Reichsmetropolen besetzt (Babylon, Susa, Persepolis, Ekbatana) und hatte in einer symbolischen Geste die Palastanlagen in Persepolis niedergebrannt. Ab hier griff Alexanders Propaganda der griechischen Rache und Befreiung von der Perserherrschaft nicht mehr und es beginnen seine eigenen persönlichen Feldzüge.
    Alexander leitet nun seine Feldzüge ins persische Hinterland weiter, wo er die nächsten 5 Jahre zubringt ("3. Der Alexanderzug von 330 bis zu Alexanders Rückkehr aus Indien", S. 56-63). In sehr verlustreichen Eroberungszügen unterwirft er Gebiete wie Baktrien und Sogdien. Dabei gerät er jedoch immer wieder in Konflikt mit seinen Generälen: der General Philotas soll wohl in Opposition zu Alexander gstanden haben, da Alexander immer mehr persische Praktiken und Verhaltensweisen an den Tag legte. Alexander ließ ihn hinrichten. Ein weiterer Punkt war die heftige Auseinandersetzung um die persische Proskynese, bei der der Untergebene vor dem Herrscher eine besonders unterwürfige Begrüßung vollführen musste. Das war für die Makedonen, die stets eng verbunden mit ihrem Herrscher waren, undenkbar. Alexander ließ hier seinen widerspenstigen Hofhistoriker (ihn habe ich bereits erwähnt) Kallisthenes töten. Doch der wohl berühmteste Fall war wohl die Sache mit Kleitos. Der Offizier Kleitos und Alexander gerieten 328 in völlig betrunkenem Zustand bei einem Trinkgelage aneinander, da Kleitos dem Alexander wohl Übermut und Realitätsferne vorwarf. In blinder Wut und alkoholisiertem Zorn tötete Alexander seinen Offizier "versehentlich". Alexander habe sich danach sogar selbst umbringen wollen (stimmt hier die Zeit-/Modusbildung ? :D). Der Höhepunkt dieser Widersprüchlichkeiten war im Indienfeldzug erreicht. Für Alexander war der Zug erfolgreich, da er die alten Helden der mythischen griechischen Vergangenheit (zB Herakles) übertrumpfen konnte. Doch allgemein betrachtet war der Indienfeldzug alles andere als ein Erfolg. Die Eroberungen konnten nicht gehalten werden und die Verluste an Menschen und Material war unverhältnismäßig hoch (vergleicht hierzu mal das Fazit des Indienfeldzug bei Grainger. Er sieht das noch viel drastischer).
    Alexander wollte weiter nach Indien vordringen, doch dann meuterten seine Soldaten. Alexander musste nachgeben und zog sich mit seinen Truppen in einem (vielleicht als Strafe für seine meuternden Soldaten) Todesmarsch durch die gedrosische Wüste nach Karmanien zurück.
    Auch in seinen letzten Regierungs- und Lebensjahren hielt sich Alexander nur noch in Persien auf. Nach seiner Rückkehr musste er die persischen Satrapien teilweise wieder neu unterwerfen und begann anschließend mit nicht gerade umfassenden Verwaltungsarbeit (er plante bereits den nächsten Feldzug nach Arabien, um evtl. der Administration zu entkommen). In dem Verbanntedekret destabilisiert er vielleicht bewusst, um sich eine weitere Klientel (der ehemaligen Verbannten) zu verschaffen. Denn mit diesem Dekret muss jede Stadt ihre Verbannten wieder aufnehmen. Bzgl. seines Verwaltungsstabs und seines Heeres in Persien betreibt er eine langsame, aber sichere "Entmakedonisierung": Soldaten schickt er nach Griechenland zurück und nimmt immer mehr Perser in seine Regierung mit auf. Zusätzlich lässt er auch noch die Masenhochzeit von Susa arrangieren, um evtl. eine erweiterte Reichsaristokratie zu schaffen, doch die meisten Ehen hatten keinen Bestand.

    323 stirbt Alexander (wahrscheinlich nicht durch einen Giftmord, sondern) an einer kurzen und heftigen Krankheit. Nach seinem Tod begannen die sprichwörtlichen Leichenspiele um seine Person in Form von jahrelangen blutigen Diadochenkriegen.



    Was jetzt auf den nächsten Seiten folgt (S. 70-118) hat sich mir nicht ganz erschlossen. Was nun nämlich folgt sind geographisch und thematische Abhandlungen zu Einzelbereichen der Zeitgeschichte zu Philipp und Alexander: Athen (S. 70-82), Sparta (S. 83-94), Theben (S. 95-104), Kleinasien (S. 105-110) und Wirtschafts- und Sozialgeschichte (S. 111-118). Das widerspricht mMn dem Buchtitel, wird jedoch aus der Einleitung eher ersichtlich, wo er eben nicht beginnt, von den beiden titelgebenden Personen zu sprechen, sondern von der politischen Lage in Griechenland. Die Einzeldarstellungen sind ziemlich zielorientiert und beziehen sich zum Ende hin jeweils mehr oder weniger stark auf Alexander und Philipp, doch gibt es zu diesem Thema eine eigene WBG-Darstellung: "Athen und Sparta" von Raimund Schulz. Wie gesagt, machen diese Einzelansichten schon irgendwie Sinn, doch fehlt mir stattdessen evtl. anderes: eine "Bewertung"/"Interpretation"/ein "Kommentar" (was auch immer) zu den beiden Personen oder eine Rezeptionsgeschichte. Und die ist auf jeden Fall äußerst umfassend (bereits in der Antike selbst !). Da eine grobe Richtung zu zeigen, wäre bestimmt sehr hilfreich und interessant gewesen.

    Das Buch thematisiert also weniger Philipp II. und Alexander den Großen als Personen (vgl. Titel), sondern vielmehr diese gesamte griechische Epoche Griechenlands bis zum Tod Alexanders 323 (vgl. S. 1). Deher auch die intensiven Thematisierungen der einzelnen Städte und Faktoren, die sich in der 2. Hälfte des Buches befinden. Wer hier eine Abhandlung über Alexander den Großen erwartet, bekommt somit zu dieser Person eher ereignishistorische Aspekte zu lesen, die sich nämlich in das Gesamtthema einbetten sollen.
    Alles in allem muss ich natürlich trotzdem sagen, dass die ereignishistorische Darstellung fundiert, gut lesbar und hilfreich ist.



    Natürlich fehlen nicht die recht umfangreiche Bibliographie und das Register, die für diese Reihe typisch sind.

    Wäre zu diesem Thema allerdings wohl eher nicht meine 1. Wahl.


    Seht euch auch uU noch die Rezensionen an, die ich mir ebenfalls zu diesem Buch angesehen habe.
    1. Rezension von Sabine Müller, in: H-Soz-Kult, vom 04.07.2006 (http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-7881).
    2. Rezension von Gerhard Wirth, in: HZ 283 (2006), S. 715-6.
  21. Cover des Buches Das alte Griechenland - Götter, Krieger und Gelehrte (ISBN: 9783837131093)
  22. Cover des Buches Joachim Fernau: Rosen für Apoll - Die Geschichte der Griechen (ISBN: B007R2TWMG)
    Joachim Fernau

    Joachim Fernau: Rosen für Apoll - Die Geschichte der Griechen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: RobinBook

    Dieser Geschichtsunterricht der besonderen Art hat mir sehr gut gefallen.

    In seinem unnachahmlichen Stil erzählt der Autor gewohnt ironisch aus der griechischen Geschichte.

    Über einige Interpretationen könnte man wahrscheinlich diskutieren, aber unterhaltsam war es buchstäblich auf jeder einzelnen Seite!

    Die "Buchgeschwister" über Rom und die USA seien ebenfalls empfohlen.

    Und vor allem natürlich "Disteln für Hagen", die Interpretation der Nibelungensage um Siegfried, Brunhild, Kriemhild, Gunther, Hagen und Etzel, vom Autor selbst als "Bestandsaufnahme der deutschen Seele" beeichnet und eine treffliche Deutung des oft missbrauchten Ausdruckes "Nibelungentreue" servierend.

  23. Cover des Buches Spartakus. Analyse eines Mythos. (ISBN: 9783423043663)
  24. Cover des Buches Griechische Geschichte (ISBN: 9783406720918)

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