Bücher mit dem Tag "spießbürgertum"
14 Bücher
- Heinrich Mann
Der Untertan
(383)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDas Buch ist von der Handlung, immer noch sehr aktuell. Eigentlich kann man es auf alle Zeiten übertragen und findet immer Aspekte und Parallelen. Im Deutsch LK habe ich mich durch das Buch gequält und habe es jetzt mal wieder versucht. Klar, die Handlung ist und bleibt in jeder Zeit aktuell, aber es ist einfach immer noch recht zäh. Manche Bücher die man in der Schule gelesen hat, fand man aus Prinzip doof und später dann richtig gut. Leider ist es hier nicht der Fall. Sprachlich toll, aber das bringt auch nichts, wenn die Story nicht vom Fleck kommt.
- Birgit Vanderbeke
Das Muschelessen
(164)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeMutter, Sohn und Tochter erwarten am Freitagabend den Vater, der von einer Dienstreise zurückkehren soll. Weil der sie liebt, werden Miesmuscheln vorbereitet. Doch die Stunden vergehen ohne sein Auftauchen.
Diese Geschichte zeigt, dass es reichlich wenig benötigt um Spannung aufzubauen und eine Situation aufzuladen. Die Tochter erzählt aus der Ich-Perspektive in extrem langen Sätzen (eine halbe Seite ist keine Ausnahme), die trotzdem für mich unerwartet flüssig zu lesen waren. Trotzdem musste ich immer wieder (Teil-) Sätze mehrfach lesen.
Es werden keine Namen genannt. Die Personenzahl ist sehr überschaubar: ich, mein Bruder, meine Mutter, mein Vater (über den in Abwesenheit gesprochen wird), meine Großmutter, meine andere Großmutter.
Ich erfahre sehr viel über die Familiengeschichte und dass das Leben alles andere als harmonisch ist, denn der Vater ist ein Patriarch, ein Tyrann, der genaue Vorstellungen von einer "richtigen Familie" hat und diese entsprechend durchsetzt.
Leider konnte mich das Ende nicht überzeugen. Es bleiben einfach zu viele Fragen offen. Einige davon hätten problemlos in einem der scheinbar endlosen Nebensätze beantwortet werden können. Aber die aller größte Frage steht offen im Raum und das lässt mich extrem unbefriedigt zurück, nachdem ich mich durch den anstrengenden und trockenen Erzählstil gequält habe.
Vermutlich ist das Ende absichtlich und so gewollt. Für mich leider ein Flop.
- Mark Twain
Die Abenteuer des Tom Sawyer
(178)Aktuelle Rezension von: Ostseekind92Tom Sawyer und Huckleberry Finn sind mir schon seit Kindheitstagen ein Begriff, doch bisher habe ich nie die Bücher von Mark Twain gelesen oder Serien und Filme der beiden Jungs gesehen. Als ich diese farbenfrohe Ausgabe mit beiden Büchern im Schuber sah, war meine Neugier geweckt. Ich war sehr überrascht wie leicht sich diese Bücher lesen. Der Schreibstil eignet sich perfekt zum Vorlesen für Kinder, was ich großartig finde. Auch sind die Kapitel nicht zu lang. Sehr schön finde ich außerdem die Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Tatjana Hauptmann.
Die Geschichte um den Waisenjungen Tom Sawyer und seinem besten Freund Huckleberry Finn spielen nahe des Mississippi. In Tom Sawyers Abenteuer sehen beide nachts auf einem Friedhof einen Mord. Nachdem sie beschließen, nie wieder ein Wort darüber zu verlieren, wollen Tom und Huck Schatzsucher werden. Und tatsächlich bemerken die beiden Jungs, dass der Mörder mit einem Komplizen eine Truhe mit Goldmünzen versteckt.
Ich finde dies ist eine spannende Geschichte sowohl für Kinder als auch Erwachsene. Aber auch die Abenteuer des Huckleberry Finns sind interessant und vorallem gesellschaftskritisch, wobei ich die Ich-Erzählperspektive sehr passend gewählt finde.
Wer ein Stück Kultur zu Hause haben möchte, sollte sich diesen schicken Schuber nicht entgehen lassen. - Bertolt Brecht
Die Dreigroschenoper
(244)Aktuelle Rezension von: QuibbSchon als Kind mochte ich das Lied über Mackie Messer, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich sonst keinerlei Ahnung von Brechts Dreigroschenoper habe.
Nun endlich habe ich sie gelesen.
Ich musste stellenweise echt grinsen und ich glaube, das Stück macht bestimmt Laune auf der Bühne. Nur so beim Lesen hatte ich zuweilen ein bisschen Probleme. Es kam mir immer mal wieder etwas wirr vor.
Drum bewerte ich es hier eher neutral und werde mir in nächster Zeit mal eine Aufführung zu Gemüte führen, um es besser kennenzulernen.
- Birgit Vanderbeke
Das lässt sich ändern
(42)Aktuelle Rezension von: schokoloko29Adam Czupek ist ein draußen Kind. Während die Protagonistin ein drinnen Kind ist. Adams Mutter war durchgeknallt und wurde mit Psychopharmaka ruhig gestellt. Seine Kindheit war geprägt von Verwahrlosung, Isolation in der Familie, wenig Platz für Privatsphäre, Kreativität und sich alleine durchschlagen. Dagegen war die Protagonistin eine Tochter aus gutem Haus. Ein Schneider kam ins Haus und nähte ihrer Schwester und ihr selbst maßgeschneiderte Kleider, sie hat einen gute Bildungshintergrund und hat Logopädie studiert. Adam glaubt nicht ans Reden, sondern ans machen und zupacken. Diese beiden Menschen verlieben sich in einander und gründen eine Familie. Zum Verdruss ihrer beiden Familien und Freunden. Dann wird noch ihre gemeinsamt Wohnung gekündigt und sie stehen so gut wie auf der Straße. Doch da trifft die Protagonistin ihre alte Freundin Fritzi aus der Studienzeit wieder und sie beschließen zusammen eine WG zu machen. Fritzi hat nämlich ein altes verwahrlostes Haus in Jott- weh-de geerbt. Adam hilft beim renovieren. Und sie beiden Freundinnen und die Familie leben zusammen unter einem Dach.
Für mich war das Buch einfach ein sehr schönes Leseerlebnis. Es erinnerte mich auch etwas an "Das alte Land" von Hansen. Es steht im Vordergrund die Improvisation von Lebensumständen und Resourcen und das Beste daraus machen. Und auch das Thema zurück zu der Handarbeit und zur Selbstversorgung.
Mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Ich mag aber auch die Autorin sehr!
- Minette Walters
In Flammen
(8)Aktuelle Rezension von: RitaLesevielUuuhhh - ich glaube, die Dame ist nix für mich. Fand das Buch anstrengend zu lesen :-( Da gibt es wesentlich bessere. Vielleicht hab ich aber auch nur das falsche Buch von ihr erwischt ... - Andreas Steinhöfel
Paul Vier und die Schröders
(41)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderIn der Ulmenstraße läuft alles geregelt und die Frauen treffen sich immer zum Cafe trinken und Klatsch austauschen. Paul hört hier mit, dass im Nachbarhaus, dem Schröderhaus, bei Nacht eine Mutter mit vier Kindern eingezogen ist. Ein Skandal, denn von einem Mann fehtl jede Spur. Die geregelten Bahnen der Ulmenstraße scheinen zerstört zu werden, denn Paul freundet sich mit den für die Erwachsenen komischen Kindern an und es passieren einige merkwürdige Dinge. Ein sehr wichtiges Buch über Spiesigkeit in Kleinstädten, falscher Moral, Gerüchten und echter Freundschaft. Der wunderbare Andreas Steinhöfel schafft es erneut, ein brisantes Thema aufzugreifen und ein grandioses Buch zu schreiben. Sehr wichtiges Thema!
- Walter Fritz Müller
Der akademische Tod
(3)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMit spitzer Feder verspritzt Müller sein Gift an alles was da kreucht und fleucht im Hansestädtchen Greifswald. Ein wirklich unterhaltsames Stück Krimigeschichte mit der Besonnenheit des gereiften Mannes zu Papier gebracht. - Jan Weiler
Kühn hat zu tun
(39)Aktuelle Rezension von: DanielaN„Kühn hat zu tun“ ist der Auftakt zu einer Reihe um Kommissar Kühn, geschrieben und vorgetragen von dem bekannten Kolumnisten und Schriftsteller Jan Weiler.
Die Story, die Milieustudie und Kriminalfall zu verbinden versucht, ließ mich etwas unschlüssig zurück. Weiler hat eine hervorragende Beobachtungsgabe für den Durchschnittsmenschen und die Gesellschaft und erzählt mit viel Liebe zum Detail. Dadurch entstehen viele Anekdoten, die für sich genommen eigene Geschichten sind. Den Weg zum großen Ganzen findet der Autor zwar immer wieder, dennoch empfand ich die vielen Umwege bzw. das Hören von endlosen inneren Monologen als anstrengend. Irgendwann läuft sich das Prinzip tot und ich hätte mir mehr Handlung gewünscht. Ich war leider bis zur Hälfte immer wieder versucht, das Ganze abzubrechen, da es mich zu sehr langweilte.
Zusammengefasst: etwas mehr Krimi und weniger Gedankenstrom, bitte.
- Ralf König
Kondom des Grauens / Bis auf die Knochen
(14)Aktuelle Rezension von: HoldenDas Drehbuch zu der kultigen Horror- und Krimiparodie um Luigi (Lutschi) Mackeroni, hartgesottener Cop mit Migrationshintergrund und Hodenverlust. Besagtes Kondom beißt Freiern im Stundenhotel das beste Stück ab. Brüllend komischer Trash mit Starbesetzung, sehr blutig, und ein Riesenerfolg, der aber leider fast nicht mehr im TV läuft. Deutsches Kino wünscht man sich häufiger so frech-makaber! - Max Frisch
Max Frisch "Biedermann und die Brandstifter"
(40)Aktuelle Rezension von: Bella&EdwardFanHaha, jaaa, natürlich Schullektüre. Ist leider schon ziemlich lange her, dass ich sie gelesen habe und wofür soll ich mir für ein Buch, das mir nicht sonderlich gefallen hat, die Mühe einer langen und ausführlichen Rezension machen? An manchen Stellen war es spannend und es ist natürlich ein Klassiker, etwas, das man mal gelesen haben sollte, aber besonders gepackt hat es mich nicht, muss ich leider sagen. Deswegen nur 2 Sterne. - Alan Bennett
Così fan tutte
(106)Aktuelle Rezension von: JorokaEin älteres Ehepaar geht in die Oper, kommt zurück und ihr kompletter Hausstand ist gestohlen. Rein gar nichts haben die Diebe zurück gelassen. Kann das Leben danach noch wie zuvor weitergehen? Wohl kaum. Das ist ähnlich, wie bei einem Totalverlust durch einen Brand. Es wäre ein guter Moment um auszuwandern. Doch die beiden melden den Schaden der Versicherung, kaufen sich notdürftige Einfachst-Möbel für den Übergang und kommen ins tiefe Grübeln über ihr bisheriges Leben.....
Ein nicht sonderlich dickes Buch, mit einer recht klar umrissenen Geschichte und einer unerwarteten Auflösung. Doch darüber hinaus eine umfassende Reflexion über eine eingefahrene, langjährige Beziehung. Da erscheint das große Unglück fast als Chance für eine Kehrtwende oder zumindest eine Richtungsänderung heraus aus dem Alltagstrott. Was geschieht, wenn man der Vergangenheit stofflich beraubt in einen Neuanfang gezwungen wird? Mann und Frau reagieren gänzlich unterschiedlich in der Geschichte und können sich so auch gegenseitig wenig Trost spenden.
Auf Alan Bennett bin ich durch seinen Roman „Die souveräne Leserin“ aufmerksam geworden, der mir übrigens auch sehr gut gefallen hat.
Fazit: Köstlich kurzweilig.
- Erlend Loe
Doppler
(63)Aktuelle Rezension von: YoohaDoppler ist ein scheinbar eigenartiger Mensch. Das Leben um ihn herum wird ihm zu viel. Er entschließt sich, eine Auszeit zu nehmen, in der sein Leben scheinbar auf Null gesetzt wird. Die Flucht aus der Gesellschaft ermöglicht es ihm, neue Perspektiven wahrzunehmen und in die Gesellschaft zurück zu kehren.
Erlend Loe schafft, was kaum ein anderer Autor schafft. Er greift gesellschaftskritische Themen geschickt auf, scheut sich nicht, auch unbequeme Gebiete zu beleuchten und packt dies alles mit Charme und unterachwelligem Humor in einzigartige Geschichten.
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