Bücher mit dem Tag "spin"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "spin" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Vortex (ISBN: 9783453528987)
    Robert Charles Wilson

    Vortex

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Emili

    Über 1300 Seiten insgesamt fesselnde Unterhaltung, was will mein Herz mehr. Meine Bedürfnisse sind voll und ganz befriedigt worden und ich würde die Reihe gern weiterempfehlen. Ich selbst mache mich auf die Suche nach weiteren Romanen des Autors.

    Mir hat zum Glück auch das 3. Teil der Reihe sehr gut gefallen, anders als "Spin" und "Axis", dennoch sehr gut. Da kommt der Autor mit neuen Ideen daher, und bringt ein ganz anders gestricktes Buch raus. "Vortex" unterscheidet sich schon sehr von dem Auftakt der Reihe. Dennoch hat es mich hervorragend unterhalten und es gibt 5  Sterne von mir.

    Die Geschichte wird in zwei Strängen erzählt, beide spannend, jedoch fand ich das Geschehen um die Protagonisten Turk und Allison noch ein Stückchen fesselnder. Vor allem die Gemeinschaft der Vox Bewohner, die fanatisch die Hypothetischen als eine Art Gottheit verehren und keine Individualität mehr pflegten, sondern sich nur als kollektive Einheit betrachteten. Eine sehr interessante ethische Frage, die sich dahinter verbirgt. Den Gedanken dieser Art der Überwachung des Einzelnen in der Gesellschaft trifft man häufiger in der Literatur.

    Fand ich sehr gut.  

  2. Cover des Buches Spin (ISBN: 9783641149185)
    Robert Charles Wilson

    Spin

     (106)
    Aktuelle Rezension von: Emili

    5 Sterne!  Ein Highlight für mich!

    Ich habe mir nicht zu viel versprochen von diesem Roman.  

    Die Geschichte beginnt spektakulär, die Sterne verschwinden vom Himmel. Der Autor hat das Gefühl dabei hervorragend transportiert: Gänsehaut und Kopfkino. Es gibt alle mögliche Erklärungen dafür, doch keiner weiß genau, was passiert ist. Dieses „Membran“ oder „Hülle“ nennt man Spin. So fängt die Geschichte an...

    Ich liebe es, wenn die Romane die gesamte Spanne eines menschlichen Lebens umfassen. Da es eine Trilogie ist, gehe ich davon aus, dass es der Fall sein wird. Im ersten Buch wird von Kindern und später Jugendlichen berichtet, allerdings der größte Teil des Romans handelt vom Erwachsenenleben. Es gibt drei Hauptcharaktere, die sehr detailliert und plastisch gezeichnet worden sind. Auch andere Personen in dem Roman bleiben nicht auf der Strecke. Ausführlich und dennoch äußerst spannend berichtet der Autor Schritt für Schritt über die Vorkommnisse und das Leben der Protagonisten.

    Ich würde den Roman auf keinen Fall als Hardcore Science Fiction bezeichnen. Doch es ist eine Science Fiction Geschichte, wo Themen wie Astrophysik, Mathematik, Physik und außerirdisches Leben nicht fern bleiben. Jedoch alles absolut verständlich und fesselnd erzählt.

    Mir hat gerade die Kombination zwischen dem Zwischenmenschlichen und dem fantastischen sehr gut gefallen.     Es war nichts zu viel, und nichts zu wenig. Sehr unterhaltsamer Roman und eine sehr komplexe Story. Sicherlich ein außergewöhnlicher SciFi, aber wenn man sich etwas mehr erhofft als Weltraumschlachten, und bereit ist sich auch mit der Psyche der Hauptdarsteller auseinanderzusetzen, ist man bei diesem Buch sehr gut beraten.

    Ich habe es mit Begeisterung gelesen.  

  3. Cover des Buches Intelligentes Leben im Universum (ISBN: 9783423248020)
    Marcus Chown

    Intelligentes Leben im Universum

     (1)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    „Quantenphysik? Was soll denn das für ein Berufsbild sein?“ (Rob Evans, Sänger und Liedermacher) . Warum ist der Tisch fest und weshalb versinken wir nicht im Erdboden? Weil die Elektronen nicht einfach alle aufeinanderhocken können, erklärte Physiknobelpreisträger Richard Feynman einmal salopp. Auch für die frappanteste Charakteristika der Welt um uns herum, die grenzenlose Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, zeichnen diese kleinen, negativ geladenen Bausteine in ihrer Vielzahl der Kombinationen verantwortlich. . „Komplexität erwächst paradoxerweise aus Einfachheit. Alles nur eine Sache der Kombination.“, erklärt Marcus Chown. Der Physiker und Wissenschaftsjournalist aus Großbritannien, dessen erstes Buch die meistgelesene populärwissenschaftliche Veröffentlichung nach Stephen Hawkings "Eine kurze Geschichte der Zeit" war und der im letzten Jahr mit „Das Universum und das ewige Leben“ gleichfalls überzeugen konnte, dringt dieses Mal tief in den Mikrokosmos ein. „Wir werden vertraute Aspekte der Alltagswelt im Licht unseres aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstands betrachten und feststellen, dass sie uns profunde Dinge über die Grundbeschaffenheit der Wirklichkeit verraten. Wir werden Phänomene der Alltagswelt als kosmische Chiffren entziffern, werden, um es mit William Blake zu sagen, ,eine Welt erschau‘n in einem Körnchen Sand‘“, leitet der Autor sein Vorwort ein. Tatsächlich greift Chown allerlei alltägliche Beobachtungen auf (z. B. warum wir uns in der Fensterscheibe spiegeln oder warum die Sonne heiß und der Nachthimmel schwarz ist. Vorab, es hat nichts damit zu tun, dass die Sonne weg ist), um dann die Strukturen äußerster Tiefen der Wirklichkeit auszuleuchten, von denen diese zeugen. Er schlägt sozusagen eine Brücke vom Einfachen zu den tieferen physikalischen Zusammenhängen, ganz nach Goethes Doktor Faust: „Dass ich erkenne, was die Welt, im Innersten zusammenhält.“ Heute weiß man, dass es die Quantenphysik ist und diese sozusagen der rote Faden, der den Leser durch das Buch leitet. . Außer mit der Bedeutung der Vielfalt der Welt und der Schwärze des Nachthimmels befasst sich Marcus Chown mit der Frage, „warum die Komplexität der Welt uns verrät, dass Gott mit dem Kosmos würfelt - eine Vorstellung, die Einstein aufs Tiefste zuwider war - und dass, täte er es nicht, es überhaupt keinen Kosmos gäbe.“ Ferner erläutert er, warum wir immer älter und nicht jünger werden - ein Relikt der „eingeschalteten“ Gravitation circa 380 000 Jahre nach dem Urknall. . Chown hat sein Buch in drei Teile gegliedert. Die Antworten auf eine erste Gruppe von Fragen werfen Licht darauf, was die Alltagswelt uns über Atome, die der zweiten über die Sterne verrät und schließlich geht er auf Themen des Universums ein. Allerdings setzt die Lektüre einen aufmerksamen und vielleicht schon ein bisschen naturwissenschaftlich, astro- und auch quantenphysikalisch vorbelasteten Leser voraus. Denn gerade in letzterem Bereich sollte man ein wenig „schwindelfrei“ sein, um die zuweilen verwirrenden und mit normalem Menschenverstand schwer zu fassenden Wahrscheinlichkeiten „unbeschadet“ zu überstehen. Ein mehrseitiger Anhang mit weiterführenden Erklärungen und ein Glossar helfen dabei zusätzlich. Hilfreich wären vielleicht ein paar Skizzen und bildliche Erläuterungen gewesen, die als visuelle Unterstützung neben dem Text hätten agieren können. Doch darauf verzichtet Chown gänzlich. . Fazit: „Intelligentes Leben im Universum“ ist ein wunderbares Buch für all diejenigen, die schon einmal ein bisschen in die quantenphysikalische Materie hineingerochen haben und sich von der verstandesgemäß „unlogischen“ atomaren Welt nicht abschrecken lassen. Mit Wortwitz und Charme, unterhaltsam und mit plakativen Beispielen beschreibt Marcus Chown in allgemeinverständlichen Worten, schwer zu fassende Themen aus Kosmologie, Astro- und Quantenphysik. . „Alle Menschen sind Brüder. Wir stammen aus derselben Supernova“ (Allan Sandage, amerikanischer Astronom) . „Die Elemente, aus denen die Erde sich zusammensetzt - zu schweigen von Ihrer und meiner Person -, [sind] nichts als unbedeutende Verunreinigungen der allergewöhnlichsten, das All füllenden Materie“. (Marcus Chown in „Intelligentes Leben im Universum“)
  4. Cover des Buches Die Wirklichkeit, die nicht so ist, ... (ISBN: 9783498058067)
    Carlo Rovelli

    Die Wirklichkeit, die nicht so ist, ...

     (5)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Es mag für den Nicht-Fachmann nicht ohne weiteres zu erkennen sein, aber mit diesem Buch hält er einen wahren Schatz in der Hand. Carlo Rovelli ist einer der grossen Forscher der Loop-Theorie. Und die Loop-Theorie ist der zur Zeit hoffnungsvollste Ansatz, die Quantentheorie und die Relativitätstheorie zu vereinen.

    Rovelli setzt sich in diesem Buch das Ziel, die philosophischen Hintergründe dieses monumentalen Werkes allgemeinverständlich zu erklären, – was ihm über weite Strecken gelingt. Dabei geht er gründlich vor, nämlich von den Fragestellungen der antiken Philosophen, über die er in einer Lebendigkeit zu berichten weiss, wie ich sie in 6 ½ Jahren Lateingymnasium nicht erlebt habe.

    Ich mag sonst solche Abschweifungen in die Geschichte nicht, wenn ich eigentlich etwas über moderne Physik lernen will. Rovelli aber geht es nicht darum, mit Plaudereien die Seiten zu füllen. Vielmehr weiss der Autor genau, wo die philosophischen Fallstricke in den Fragen zu Raum, Zeit und Wirklichkeit verborgen liegen, weil er offensichtlich selbst jahrelang genau mit diesen Fragen gerungen hat. Und während er uns von Demokrit, Zenon, Newton und Einstein erzählt, zeigt er uns ganz nebenbei genau diese Fallstricke, die es in einer Beschreibung der Wirklichkeit zu vermeiden gilt.

    Und das Kernproblem bei der Vereinigung von Quanten- und Relativitätstheorie ist tatsächlich ausgerechnet eine der Fragen, mit denen schon die antiken Philosophen gerungen haben. Nämlich: Sind der Raum und die Zeit aus Atomen zusammengesetzt oder sind sie glatt? Kann der Raum in unendlich kleine Raumstücke zerlegt werden oder stossen wir irgendwann an eine Grenze?

    Nach der Relativitätstheorie ist der Raum glatt. In diesem glatten Raum können Teilchen theoretisch beliebig präzise lokalisiert werden. Aber wenn ein Teilchen beliebig präzise lokalisiert ist, dann hat diese Teilchen nach der Quantentheorie eine extrem hohe Energie. Und eine extrem hohe Energie –das ist nun wieder eine Aussage der Relativitätstheorie- krümmt den Raum so stark, dass da ein schwarzes Loch entsteht und die Zeit still steht.

    Man muss dies gar nicht alles verstehen. Der entscheidende Punkt ist: Die zwei Theorien funktionieren jede für sich ausgezeichnet. Aber irgendwie beissen sie sich gegenseitig. Und der Konflikt hängt damit zusammen, dass die Relativitätstheorie eine glatte Raumzeit beschreibt.

    Nun haben Physiker schon lange gemerkt, dass sie dieses Problem umgehen können, indem sie so tun, als wäre da nicht ein glatter Raum, sondern ein Gitter. Wenn sie die Formeln dann nur auf die Gitterpunkte anwenden, gibt es keinen Kollaps. Sie tricksen den glatten Raum sozusagen aus, indem sie nur die Gitterpunkte berechnen, das aber für ein so feines Gitter, dass das Gitter wie ein glatter Raum aussieht. So wie ein Computerbildschirm ein Bild in so feinen Pixeln zeigt, dass wir die Pixel gar nicht mehr sehen.

    Die Idee der Looptheorie ist nun: Dieses Gitter ist nicht nur ein Rechentrick. Sondern der Raum ist tatsächlich ein extrem feines Netzwerk aus unzähligen winzigen Schleifen (Loops). Die Schleifen liegen nicht im Raum, sondern sie bilden den Raum.

    Nun, was soll’s? – Der Knaller kommt erst: Genau diese Art Schleifen taucht in der Physik auch an einem völlig anderen Ort auf. Und zwar als Grundelement der Information in der Quantenphysik. Auch diese Behauptung ist für einen Laien natürlich absolut nicht nachvollziehbar und unverständlich. Nachvollziehbar ist aber die Ungeheuerlichkeit der Aussage: Es sieht so aus, als wäre unsere Welt aus reiner Information aufgebaut.

    Raum, Zeit, Materie und Kräfte werden alle auf ein Grundelement zurückgeführt, nämlich auf das Grundelement der Quanteninformation, das sogenannte Qubit. 2015 wurde ein Projekt lanciert, bei dem über hundert Physiker, Mathematiker und Informationstheoretiker genau an dieser Idee arbeiten. Der Name des Projekts: It from Qubit.

    Ich denke: Wenn wir verstanden haben, wie sich Qubits zu Netzwerken verbinden, verstehen wir sämtliche Naturgesetze. Die Naturgesetze leiten sich aus dem Begriff der Information ab.

    In meinem Buch ‚Das Universum, das Ich und der liebe Gott’ https://www.lovelybooks.de/autor/Philipp-Wehrli/Das-Universum-das-Ich-und-der-liebe-Gott-1431971004-w/ gehe ich noch einen Schritt weiter. Ich behaupte: Das Universum konnte deshalb aus dem Nichts entstehen, weil das Universum als Gesamtes null Information enthält. Das Universum ist sozusagen identisch mit dem Nichts. Aber das ist eine andere Geschichte.

    Fast könnte man sagen: Mit Rovellis Buch erleben wir ein Stück Wissenschaftsgeschichte. Dies sind die Ideen, die sich durchsetzen werden. Dringend empfohlen für alle, die dabei sein wollen.

    Für Hardcore-Physiker gibt es übrigens dasselbe in mathematisch: ‚Quantum Gravity’ von Carlo Rovelli. Aber, um es in den Worten eines klugen Physikers zu sagen: „Wenn Sie das alles verstehen, haben Sie wahrscheinlich nicht viele Freunde."
  5. Cover des Buches Allegro (ISBN: 9783829607940)
    Anton Corbijn

    Allegro

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Wer aktuell und bis 06. Januar 2019 noch die Möglichkeit hat in Hamburg das Bucerius Kunst Forum zu besuchen, sollte sich "The Living and the Dead" von und über Anton Corbijn nicht entgehen lassen. In Allegro sind einige Aufnahmen zu finden, die in der Ausstellung zu betrachten sind. Ian Curtis, Don van Vliet, Nina Hagen, Marianne Faithful, Brian Eno, David Bowie und viele mehr. Anton Corbjin, dieser stille Fotograf, der die Töne so sehr mag, wie ich. Er bezaubert deine Seele, tanzt mit ihr und du gibst etwas von deiner Verzweiflung preis, er fängt sie ein und lässt sie auf seinen Bildern wieder frei, damit sie uns allen die Furcht nehmen kann.

  6. Cover des Buches Teilchen, Felder und Symmetrien (ISBN: 9783860251423)

    Teilchen, Felder und Symmetrien

     (1)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Symmetrie ist wohl der bedeutendste Begriff der Physik. Physiker meinen damit viel mehr als die Symmetrien in der Geometrie oder in der Kunst. Symmetrie bedeutet, dass etwas erhalten bleibt, wenn etwas anderes ändert. So sind z. B. die Naturgesetze symmetrisch in Raum und Zeit. D.h., sie gelten unabhängig davon, wo oder wann ich ein Experiment mache. Der Definition gemäss hängen Symmetrien immer mit Erhaltungssätzen zusammen. So führt z. B. die Symmetrie bezüglich Verschiebungen in der Zeit zur Energieerhaltung. Die Impulserhaltung ist eine Konsequenz aus der Symmetrie bezüglich Verschiebungen im Raum.

    Eine Symmetrie erkennen bedeutet, ein Muster erkennen. Das bedeutet: Wenn ich ein Teil des Musters kenne, kann ich dieses Muster fortsetzen. Wenn ich einen kleinen Teil kenne, kenne ich alles oder zumindest sehr viel mehr, als ich tatsächlich gesehen habe. Deshalb sind Physiker verrückt nach Symmetrien. Es ist bedauerlich, dass in Schulbüchern meist nur gerade die einfachsten Symmetrien der Geometrie als Symmetrien thematisiert werden.

    Die Zeitschrift ‚Spektrum der Wissenschaften’, aus dem die Beiträge dieses Sammelbandes stammen, erscheint monatlich und richtet sich an naturwissenschaftlich interessierte Leser aller Fachgebiete. Die Artikel sind auf hohem Niveau, nicht selten von Nobelpreisträgern verfasst, aber allgemein verständlich. Die Klarheit und Aussagekraft der grafischen Gestaltung sucht Seinesgleichen. Viele Artikel stammen aus dem ‚Scientific American’. Ich habe das ‚Spektrum der Wissenschaft’ seit etwa 30 Jahren abonniert und finde fast in jedem Heft 2-4 Artikel, die mich interessieren.

    Nun also zu diesem Sammelband, der unter anderem Beiträge der Nobelpreisträgern Steven Weinberg, Sheldon Lee Glashow, Kenneth G. Wilson und Gerard ’t Hooft enthält. Was haben Teilchen, Felder und Symmetrien miteinander zu tun?

    Wenn man die Quanten- und die Relativitätstheorie verbinden will, zeigt sich, dass Teilchen nicht mehr genau gezählt werden können. Teilchen können entstehen und vergehen und wie die Energie und der Impuls unterliegt auch die Teilchenzahl der Unbestimmtheitsrelation. Ausserdem muss man den Begriff des Teilchens durch den des Feldes ersetzen. Steven Weinberg erklärt das so:
    „Wenn man einem Teilchen einen Stoss versetzt, so können sich die Kräfte auf ein benachbartes Teilchen (...) nicht im selben Moment ändern, denn nach der Relativitätstheorie kann kein Signal schneller sein als Licht: die endliche Lichtgeschwindigkeit bedingt also prinzipiell eine Verzögerung der Kraftwirkung. Damit die Erhaltungssätze für Energie und Impuls gleichwohl in jedem Augenblick gültig bleiben, nehmen wir an, dass das gestossene Teilchen ein Feld hervorruft, das Energie und Impuls durch den umgebenden Raum transportiert und schliesslich etwa davon auf das benachbarte Teilchen überträgt.“

    Kräfte zwischen Teilchen werden also durch Felder übertragen. Wie geht das? Physiker unterscheiden Felder, die einer globalen Symmetrie gehorchen von solchen, für die eine lokale Symmetrie gilt. Ein Feld mit globaler Symmetrie ändert sich nicht, wenn es überall im Raum auf die gleiche Weise verändert wird. Ein Feld mit lokaler Symmetrie kann sogar nur an einzelnen Orten (lokal) verändert werden, ohne dass sich die Physik ändert. Veranschaulichen kann man das an einem Ballon. Wird ein Ballon um seine Achse gedreht, so ändert sich an seinem Aussehen nichts. Der Ballon ist global symmetrisch. Wird aber nur an einem Teil der Oberfläche gezogen, so verzerrt sich die Oberfläche und die Physik ändert sich, so dass die Theorie nicht mehr stimmt. Der Ballon ist also nicht lokal symmetrisch. Man kann aber eine lokale Symmetrie herstellen, indem man gleichzeitig mit der Verzerrung eine Kraft in die Theorie einführt. Kräfte werden also dadurch beschrieben, dass man versucht, Theorien zu finden, die einer lokalen Symmetrie gehorchen.

    Übrigens können die Teilchen nicht völlig beliebig sein. Es gibt eine begrenzte Zahl von Eigenschaften, die ein Teilchen haben kann oder nicht, z. B. Ladung, Spin oder Charm. Nach diesen Eigenschaften lassen sich die Teilchen zu Gruppen ordnen, die eine Symmetrie zeigen. Dank diesen Symmetrien konnten die Physiker die Eigenschaften von Teilchen vorhersagen, die noch nie beobachtet worden waren. Wenn neue Teilchen gefunden werden, dann oft deshalb, weil man gezielt nach diesen Teilchen suchen konnte. Z. B. werden die Eigenschaften des Higgs-Teilchens in diesem Band besprochen, obwohl das Teilchen bei der Herausgabe noch gar nie beobachtet worden war. Das ist ja genau das, was Symmetrien so wertvoll macht: Dank ihnen können wir Dinge wissen, die wir noch nie beobachten konnten.

    So werden also im vorliegenden Sammelband die verschiedenen Teilchensorten vorgestellt und die Kräfte und Symmetrien, mit denen sie zusammen hängen. In der zweiten Auflage sind einige Artikel der ersten Auflage ersetzt worden: Nur in der ersten Auflage finden sich Artikel mit den Titeln ‚Gluonenbälle’, ‚Wie elementar sind Quarks und Leptonen?’ und ‚Die Suche nach den magnetischen Monopolen’. An deren Stelle wurden Artikel mit dem Titeln ‚Suche nach exotischen Teilchen’, ‚Europas Speicherring LEP’, ‚Das Tevatron’, ‚Computergrafik für Teilchenkollisionen’ und ‚Teilchen-Metaphysik’ hinzugefügt.
  7. Cover des Buches Spin-resolved conductance quantization in InAs nanodevices (ISBN: 9783843909266)

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