Bücher mit dem Tag "spiritualität"
1.091 Bücher
- Walter Moers
Die Stadt der Träumenden Bücher
(3.449)Aktuelle Rezension von: BuesraDieses Buch zieht einen in eine neue Welt.
Der Kreativität in diesem Buch sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Zusammen mit den liebevollen Illustrationen, dem Schreibstil und den vielen kleinen Details wird man in eine atemberaubende Welt der Bücher gezogen. Für mich wurde es schnell zu einem meiner liebsten Bücher.
- Antoine de Saint-Exupéry
Der kleine Prinz
(7.944)Aktuelle Rezension von: BookloverbyJoKeAls der Berufspilot und Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry im Jahr 1943 seinen ‘Kleinen Prinzen’ erfand, konnte er nicht ahnen, welch gewaltiger Welterfolg sein Büchlein werden sollte. Die philosophisch-poetische Geschichte vom kleinen Prinzen, der auf der Suche nach Freunden allerlei seltsame Planeten bereist, übt ungebrochene Faszination aus. Das moderne Märchen berührt mit seinem Plädoyer für Menschlichkeit Leserinnen und Leser jeden Alters und wurde vom Autor selbst mit Illustrationen versehen. Das ideale Buch zum Verschenken oder Geschenktbekommen.
Viele werden dieses Buch bereits kennen. Es ist kurz geschrieben und genauso schnell kann man es auch lesen. Leicht verständlich und doch hat man das Gefühl über jeden Abschnitt noch einmal in Ruhe nachdenken zu müssen. Genau so regt das Buch zum Nachdenken an. Für Kinder ist dieses Buch sicher nicht gedacht, denn diese würden den "tieferen Sinn" vermutlich gar nicht verstehen .. oder vielleicht gerade deswegen? Auf jeden Fall ein schönes, kurzes Leseerlebnis.
- John Strelecky
Das Café am Rande der Welt
(1.151)Aktuelle Rezension von: teilzeitbaeuerinJohn Strelecky greift in einem Gespräch in einem Café die grundlegende Frage des Lebens auf: Warum bist du hier? Nicht nur in dem Café, sondern in deinem Leben. Ist dein Leben so, wie es du dir vorstellst? Oder wäre eine Zieländerung angebracht? Der Text bringt einem zum Nachdenken und Umdenken. Es ist nie zu spät, das Leben zu ändern und neue Wege zu begehen.
Ein einfacher Text hinter dem sich jedoch eine tiefgründige Frage und Wahrheit versteckt. Sehr guter Schreibstil.
- Paulo Coelho
Der Alchimist
(2.086)Aktuelle Rezension von: MaraOriginal"Der Alchemist" von Paulo Coelho ist wahrlich eine Meisterleistung und zurecht eine Weltlektüre.
In "der Alchemist" begleiten wir den Schafhirten Santiago auf der Suche nach einem Schatz der ihm im Traum erschienen ist. Er tritt seine Reise nach Ägypten an, verliert all seinen Besitz, schließt Freundschaften, lernt viele neue Fertigkeiten, wächst über sich hinaus. Und dennoch folgt er, wenn auch manchmal schweren Herzens, weiterhin den Zeichen auf der Suche nach dem Schatz.
Dieses Buch beinhaltet alles was man sich wünschen kann. Eine liebevoll ausgearbeitete Geschichte, viele sehr stark ausgeprägte Charaktere, und als Leser kann man sich nicht entziehen, Freude, Trauer und Hoffnung für den jungen Hirten zu empfinden.
Ich habe dieses Buch voller Freude und Interesse gelesen. Selten habe ich mich danach so gestärkt und Energie-geladen gefühlt. Vielleicht erscheint uns Lesern ja auch bald der Schatz im Traum.
- Hape Kerkeling
Ich bin dann mal weg
(4.093)Aktuelle Rezension von: NoaJaelDas Buch ist mir diesen Herbst auf einem Spaziergang durch mein Viertel in die Hände gefallen. Ich war begeistert, weil gerade mein Jakobsweblues anfing, nachdem ich diesen Sommer 50 Tage auf dem Southwestcoastpath unterwegs war und 30 Tage auf verschiedenen Jakobswegen in Spanien.
Ich habe damals den Film zum Buch im Kino gesehen, aber bisher nicht dem Buch gewidmet. Schon damals fand ich den Film sehr komisch, jetzt beim Lesen hat sich dieses Bild verstärkt. Die Beschreibungen von Hape Kerkeling wirken sehr grotesk, komisch und teilweise überzogen. Bühnenreif. Ich kenne diese absurden Momente zu hauf. Immer wenn ich so etwas erlebe denke ich: Wenn ich das so auf einer Bühne sehen würde, würde ich denken, dass sich das jemand ausgedacht hat und vollkommen bescheuert ist. Aber nein, der Jakobsweg ist voll mit den absurdesten Menschen und Situationen.
Ich bin beim Lesen sehr gerne mit Hape den Camino Frances gelaufen und gefahren. Zumal ich diesen Weg nur in den Abschnitten kenne, die er sich mit anderen Caminos teilt oder in denen er von anderen gekreuzt wird. Auch ist die Art zu pilgern nicht meine: Bus, Zug, Hotel, Pension. Aber jeder auf seine Art. Es gibt nicht die eine Pilgerreise. Schön war für mich vor allem, dass ich beim Lesen die ganze Zeit das Gefühl hatte, dass ich ein Zeitzeugnis lese. Zum einem sind die öffentlichen Herbergen mittlerweile meist moderner und zum anderen sind leider Gottes auch noch viel mehr Menschen unterwegs. Für mich wirkt Kerkelings Weg sehr ruhig. Ich glaube auch die ein oder andere Stelle die er noch abenteuerlich läuft sind mittlerweile richtige Fußwege...
Besonders schön, fand ich die Momente in denen das Buch auch Anfing etwas tiefer zu werden. Und genau dies ist mein Kritikpunkt: MIr fehlt teilweise die Tiefe. Ich verstehe auch, dass andere Pilger geschützt werden sollen und dass, er sich selber schützt und ganz der Komiker bleibt.
Daher gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen. Und meine Füße jucken wieder: Der Weg ruft.
- Paulo Coelho
Veronika beschließt zu sterben
(3.130)Aktuelle Rezension von: MaraOriginalVeronika beschließt zu sterben ist ein Roman des Autors des "Der Alchemist", niemand anderes als Paulo Coelho. Während der Alchemist den Leser in eine andere Welt verführt und mit schönen Worten ausgeschmückt ist, beschränkt sich dieses Buch auf die negativen, traurigen Seiten der Menschheit.
Was denkt sich ein Selbstmörder, wie verhalten sich "Verrückte", wie verändert sich das Leben nach einem Aufenthalt für psychische Gesundheit, in einer Anstalt? Diesen und vielen weiteren Fragen nimmt sich Paulo Coelho an.
Auch wenn es sich in dem Buch um eine Anlehnung an die Wirklichkeit handelt, konnte ich es dennoch nicht zu Ende lesen. Wie bereits bei einem anderen Buch dieses Autors finde ich die Abschweifungen viel zu langatmig. Ich bin mir sicher es gibt viele Leser die begeistert sind eine ausführliche Beschreibung vieler im Buch geschilderten Begebnisse zu erfahren. Eventuell war es auch einfach der falsche Zeitpunkt in meinem Leben dieses Buch zu lesen. Doch leider musste ich es aus Desinteresse abbrechen und würde es somit keinesfalls weiterempfehlen.
- Elizabeth Gilbert
Eat, Pray, Love
(906)Aktuelle Rezension von: Linda19_7Elizabeth Gilbert erlebt eine Sinnkrise. Frisch geschieden und völlig verzweifelt versucht sie sich selbst durch eine Reise nach Italien, Indien und Bali wiederzufinden.
Was mir sehr gut gefallen hat war die strukturierte Einteilung des Buchs nach der Meditationskette „japa malas“ in drei Abschnitte (Italien, Indien, Bali) a 36 Kapitel.
Im ersten Abschnitt geht es um Elizabeths Reise nach Italien. Sie beschreibt ihre Scheidung und den Grund für ihre Selbstfindungsreise. Was ich etwas schwierig fand, ist die Verteufelung von Antidepressiva. Klar sollte man so wenig Medikamente wie möglich einnehmen, sich aber auch eingestehen wenn man deren Hilfe braucht. Nach einer Weile passiert ziemlich wenig. Es geht Hauptsächlich ums Essen und das Buch liest sich manchmal eher wie ein Reiseführer.
Im Indischen Ashram, in dem sie sich aufs beten konzentriert, wird es eher schlimmer. Dieser Abschnitt hat mich wirklich gelangweilt, weil so wirklich gar nichts passiert ist, außer, dass sie Schwierigkeiten beim meditieren hat und ihren Ex vermisst. Ansonsten besteht der Abschnitt aus vielen Infos Rund ums Yogi sein, Meditieren und beten. Eher wie ein Geschichtsbuch oder eine Anleitung. Seeeehr trocken. Ich hätte das Buch an dieser Stelle beinahe abgebrochen.
Die Reise nach Bali ist der einzige Grund wieso das Buch drei statt zwei Sterne von mir bekommen hat. Diesen Abschnitt fand ich sehr unterhaltsam. Mir haben die Erzählungen über die Balinesische Kultur und über den Medizinmann sehr gut gefallen. Auch die Geschichte um Wayan fand ich echt interessant. Der einzige Abschnitt in dem man das Gefühl hat wirklich voran zu kommen.
Ich denke das Buch könnte einige Kürzungen gut vertragen. Allgemein bin ich ziemlich enttäuscht. Von einem Buch das so in den Himmel gelobt wurde habe ich mir ehrlich gesagt etwas mehr erwartet.
- Yann Martel
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray
(1.032)Aktuelle Rezension von: Fiona_CamarsEines der schönsten und ungewöhnlichen Bücher, die ich je gelesen habe. Das Setting ist merkwürdig, mit einem indischen Zoobesitzer Sohn. Die Geschichte mäandern erst hier hin und dorthin, bis plötzlich der (im Deutschen) namensgebende Schiffbruch passiert, bei dem sich der Junge auf einem kleinen Rettungsboot mit einer Handvoll bedauernswerten Tieren wiederfindet. Ungewohntes Ende. Tolle Geschichte!
- Rachel Joyce
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
(1.364)Aktuelle Rezension von: Monika58097Ein berührender und warmherziger Roman. Die Geschichte dreht sich um Harold Fry, der eigentlich nur einen Brief an seine schwer kranke ehemalige Kollegin Queenie abschicken möchte, aber kurzerhand beschließt, ihr den Brief persönlich zu überreichen. So begibt er sich auf eine Wanderung von über 1000 Kilometern zu Fuß, ohne die passende Ausrüstung zu haben.
Während Harold unterwegs ist, durchlebt seine Frau Maureen Zuhause die verschiedensten Emotionen von Zweifel, Wut, Enttäuschung, aber auch Hoffnung.
Harold wird zu einem gefeierten Helden und bekommt auf seinem Weg zahlreiche Mitstreiter, doch er sehnt sich nach Einsamkeit und möchte wieder alleine sein. In seinen Gedanken schweift er immer wieder zu seiner Frau ab, von der er sich nicht nur räumlich gerade entfernt hat.
Der Roman ist leise und sehr berührend. Rachel Joyce schafft es, die Gefühle der Protagonisten authentisch darzustellen und den Leser mit einer warmherzigen Atmosphäre einzufangen.
"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" ist definitiv empfehlenswert für alle Liebhaber leiser Geschichten.
- William Paul Young
Die Hütte (Filmausgabe)
(618)Aktuelle Rezension von: KarenAydinWorum geht es?
Im Mittelpunkt steht Mackenzie Allen Philips, genannt „Mack“. Bei einem Camping-Ausflug mit seiner Frau Nan und seinen fünf Kindern, wird seine Tochter Missy von einem Serienkiller entführt und getötet. Dies hat vor der eigentlichen Handlung stattgefunden. Er hat dabei nicht nur seine Tochter, sondern auch seinen Glauben verloren. Wir begegnen Mack, wie er im Postkasten eine Einladung zu einem Wochenende in einer Hütte erhält. Unterzeichnet von Gott. Mack macht sich auf zur Hütte, denn mit diesem hat er eine Rechnung offen.
Kritik
Der weitaus größte Teil des Buches besteht aus Dialogen zwischen Mack und Gott, der sich ihm in drei Personen zeigt, als Afroamerikanerin, die sich mit „Papa“ ansprechen lässt, als Asiatin namens Sarayu (Wind) und als hebräischer Handwerker. Sie verkörpern die Dreifaltigkeit. Das mag verwirrend sein, es wird jedoch erklärt, dass dies nur die Form ist, in der Gott sich speziell Mack zeigen möchte, damit dieser sein anthropomorphes Gottesbild eines strengen (und nicht wirklich guten) Mannes über Bord wirft. Besonders sympathisch fand ich sie am Anfang nicht, das hat sich aber im Laufe des Buchs verändert. Auf Romanebene habe ich so eine Beziehung zu Gott aufbauen können.
Ein zentrales Thema (aufgrund von Macks Schicksal) ist die Theodizee-Frage. Wenn Gott gut ist und Macht hat, wie kann er dann das Böse zulassen?
Das Buch ist ein sehr langes (und der Roman ist mir zu lang) Plädoyer für Liebe, Toleranz, Verständnis, Vertrauen und Vergebung. Der Autor distanziert sich von der offiziellen Theologie, indem betont wird, dass die theologischen Ausführungen und die Ausbildung von Religionen Gott von den Menschen entfremdet haben. Statt Denken sollte man eher Fühlen. Und überhaupt ist das Buch sehr kirchenkritisch. Letztlich ist es aber genau eben das, die protestantische Theologie runtergebrochen auf Kinder-Uni-Sprache. Das ist grundsätzlich ganz schön zu lesen und für jeden, der nicht so damit vertraut ist und viele Fragen zur Religion hat, sicher bereichernd (ich habe vor Urzeiten mal evangelische Religion studiert, für mich war das meiste nicht unbekannt).
Interessant ist, dass der Roman in den USA zunächst im Selbstverlag erschienen ist, aber so gut ankam und durch Mundpropaganda so bekannt wurde, dass er zu einem New York Times Bestseller wurde (bis 2016 wurden 22 Millionen Exemplare verkauft) und schlussendlich ja auch sogar verfilmt.
Es besteht also deutlicher Bedarf an einer Erklärung der Liebe Gottes auf einem verständlichen Level. Es wird aber – das hat mir ganz gut gefallen – nicht alles wegerklärt, sondern ein bisschen Mysterium bleibt. Die letzten Seiten, wenn man nach dem ganzen Gerede wieder ins Geschehen hineinkommt, waren recht bewegend.
Es gibt aber durchaus Punkte, die mir persönlich ganz und gar nicht gefallen haben. Es geht primär um den Menschen, der nach wie vor als Krone der Schöpfung aufgefasst wird. Die Frage, warum es giftige Pflanzen gibt, wird so beantwortet, dass das Gift in geringen Dosen als Medizin zu gebrauchen ist. Dass Gift einfach für die Pflanze selbst nützlich ist, wird dabei nicht erwähnt. Wenn es um Gott geht, dann muss es schon um die gesamte Schöpfung gehen. Auch gibt es zu Frauen recht stereotype Ansichten.
Insgesamt kann ich das Buch jedem empfehlen, der sich für diese Themen interessiert und sich mit religiösen Fragen jenseits von offizieller Theologie und Kirche auseinandersetzen möchte. Man muss allerdings bereit sein, sich auf diese Fragen einzulassen. Viel Handlung gibt es nicht.
- Hermann Hesse
Siddhartha
(919)Aktuelle Rezension von: RattusExlibricusKategorie: Bildungsroman | Psychogramm |Reflexion | Philosophie| Roman
Worum dreht sich die Handlung?: Der junge Brahmahensohn Siddhartha wird zusammen mit seinem Freund Govinda schon in jungen Jahren in die Weisheiten der Religion und des Dienstes an den Göttern eingeweiht. Schnell entwickelt er große Klugheit und Weisheit, alle in seiner Umgebung lieben ihn, eine glänzende Zukunft liegt vor ihm – aber dennoch ist er nicht glücklich, inneres Suchen treibt ihn um, er fragt sich, wie es möglich sein soll, dem letzten göttlichen Prinzip näher zu kommen und die vollkommene Wahrheit zu erkennen. Als eines Tages Wanderasketen durchs Dorf ziehen, sieht er seine Chance darin, sich ihnen, entgegen dem Willen seiner Eltern, anzuschließen. Sein Freund folgt ihm. Doch auch in der völligen Entselbstung und aller Dinge, die er bei den Asketen lernt, scheint er der Wahrheit nicht näher kommen zu können. Eines Tages hören sie von einem Erwachten, einem Buddha, und sein Freund Govinda möchte unbedingt dessen Lehre hören. Also ziehen sie weiter, obwohl Siddhartha innerlich bereits mit jeder Lehre abgeschlossen hat. Während Govinda sich dem Buddha anschließt, entscheidet Siddhartha, seinen Weg zur Erkenntnis allein weiterzugehen…
Große Themen im Hintergrund: Suchen und Finden | Lehre und Erkenntnis| Persönlichkeitsentwicklung | Einheit| Wandlung und Unwandelbarkeit| Wiederholung und Wert des Lebens| Wege aus dem Leiden | Menschlichkeit
Persönliche Notiz: Anders als ich erwartet habe, handelt das Buch nicht vom Leben „des“ Buddha, Siddhartha Gautama, obschon er auch seine Rolle darin spielt. Nichtsdestotrotz gibt es viele Parallelen, so dass ich das Gefühl habe, Hesse hat hier seine eigene Interpretation dieser Erzählung geschaffen, verquickt mit philosophischen Exkursen, erworbenem Wissen über fernöstliche Kulturen und eigenen Gedanken und Ansichten. Auch wenn das von Außen betrachtet vielleicht etwas esoterisch oder religiös klingt (Esoterik liegt mir völlig fern), ist das Buch eher als Charakterstudie und philosphischer Ausflug zu verstehen.
Teilbewertung (Legende *= hat mich nicht überzeugt, **= ausbaufähig, ***=solide/gut zu lesen, ****= sehr gut/klare Empfehlung, *****= exzellent/schwer zu erreichen):
- Handlung ****
Trotz der verhältnismäßigen Kürze ist viel in dem Buch passiert, der Hauptfokus liegt hierbei eindeutig auf der Charakterentwicklung des Hauptprotagonisten (es geht mehr um Lebensabschnitte und deren Reflexion als um die „Handlung“ (im Sinne von Aktion) an sich). Die ständige Wandlung, der Gewinn und Verlust von Erkenntnis, das Wachsen und Scheitern und häufige Änderung der Lebensumstände spiegeln hier zielsicher die Grundthematiken des Buches wieder. Die einzelnen Handlungsabschnitte haben alle ihre ganz eigene Stimmung und die Handlung ist in aller Prägnanz, dabei aber nicht schmucklos ausgestaltet, so dass die knapp über hundert Seiten völlig ausreichend sind.
- Aufbau ****
Das Buch untergliedert sich in mehrere, gut nachvollziehbare Sinnabschnitte. Die Handlungsbausteine sind klar abgegrenzt, auch wenn einzelne Elemente immer wieder auftauchen und der Geschichte gewisse Ankerpunkte verleihen. Es gibt keine unnötigen Längen aber auch keine größeren Auslassungen. Man verfolgt das ganze Leben des Siddhartha und verfolgt seine Wandlungen in überschaubaren Portionen. Die philosphischen Exkurse sind im ganzen Buch wichtig und behandeln prinzipiell die selben Themen, in jedem Abschnitt aber aus einem ganz anderen Blickwinkel. Im Moment der größten Selbstentfremdung wird der Erzählstil eher unpersönlich, sonst ist er sehr nah am Hauptcharakter und mit dessen Gedanken verquickt.
- Charakterzeichnung ****°
Mit der Entwicklung und Interaktion des Hauptcharakters mit der Umwelt ist Hesse hier ein ganz großer Wurf gelungen. Die Innenschau ist ausgeprägt, genau konstruiert und dabei trotzdem vereinnahmend und liest sich unterhaltsam. Die wichtigsten Gedanken des Buches werden gleichzeitig durch die ausführlichen Gedanken und Reflexionen des Protagonisten dargestellt. Die Nebencharaktere sind menschlich und oft zwar knapp, aber keineswegs farblos oder klischeemäßig dargestellt. Der Fokus liegt sehr auf dem Hauptcharakter und seinen Gefühlen und Gedanken, was für die Geschichte sehr notwendig ist, was aber vielleicht nicht alle mögen. Manche Nebencharaktere sind mehr Spiegel und Prinzipien, wirken aber trotzdem unglaublich greifbar und sympathisch.
- Sprache und Stil *****
Die Sprache hat mich überrascht und gleich auf der ersten Seite vereinnahmt. Sie ist komplex, ausschweifend und bedient sich dabei auch in normalen Schilderungen großzügig aus der Werkzeugkiste der Stilmittel und Metaphern, so dass oft ein schon fast poetischer Eindruck entsteht. Sie fließt, schwimmt, mäandert und schafft es dabei gerade durch ihre Indifferenz gut zum Punkt zu kommen und Gedanken anzudeuten, die klarer nicht auszudrücken wären. Elemente sind teils mit mehreren Bedeutungen gleichzeitig aufgeladen und es wird oft sehr schön kontrastiert und verbunden. Ich muss zugeben, dass gerade dieser Punkt, der mich so sehr begeistert hat, für viele vielleicht etwas „zu viel“ ist, unklar, altmodisch oder überladen ankommt. Ich finde, die Grundgedanken und Aussagen werden dadurch nur umso mehr unterstützt und sie ist einfach schön zu lesen.
- Zielgruppe(n)
Das Buch ist, aufgrund seiner Kürze, nicht unbedingt ein längeres Projekt. Wenn man konzentriert dabei bleibt und Gehirn und Emotionen anstrengt (und das ist für den vollen Genuss unabdinglich) kann man das Buch an einem bis wenigen Tagen lesen (ich würde aber mindestens zwei empfehlen, je nachdem, wie gut man sich in die Gedankenwelt einfinden kann, um etwas zu „verdauen“). Ja, das Buch ist manchmal anstrengend und man darf es nicht vorbeifliegen lassen, weil man sonst schnell den Faden verliert, aber der Aufwand lohnt sich, wenn man sich an den interessanten (und teils wahrscheinlich auch selbst schon angerissenen) Gedankenspielen beteiligen will. Denn die Frage, was tatsächlich glücklich macht, was der Grundbaustein der Existenz ist, wie man mit dem Alltäglichen fertig wird und wonach man im Leben suchen kann, sind sicherlich universell. Man merkt, dies ist ein Buch zum Gedanken machen. Und natürlich zum Versinken in der Sprache. Den größten „Unterhaltungswert“ hat die minutiöse Ausarbeitung der kurvenreichen Entwicklung des Hauptcharakters. Daran muss man auf jeden Fall seinen Spaß haben. Das Buch ist eher nichts für Freunde von actionreicher Handlung, großer Spannung und auch wer unbedingt viele zwischenmenschliche Interaktionen in einer Geschichte braucht, wird wohl eher nicht glücklich.
Trotz schwerer Gedankenkost und zwischenzeitlicher tiefer Verzweiflung präsentiert das Buch am Ende ein sehr positives Lebens- und Menschenbild, so dass trotz aller gehaltvoller und schwerer Diskussionen am Ende ein starker Schimmer der Zuversicht bleibt.
Natürlich behandelt das Buch, auch wenn es nicht unbedingt vorrangig darum geht, auch Themen aus der buddhistischen Lehre (oder das, was Hesse meinte, herausziehen zu müssen), Transzendentalität und arbeitet oft mit einer starken Abstraktion. Auch darauf sollte man sich unbedingt einlassen können, um Freude daran zu haben.
- Fazit ****°
Die Geschichte lebt mehr von innerer Entwicklung und die Beeinflussung und Formung eines Charakters durch Lebensumstände. Es ist eine philosophische Lebensreise zu den grundliegenden Fragen von Sinn, Existenz, Zufriedenheit und Liebe, eine Gegenüberstellung und Vereinigung verschiedener Prinzipien und der universellen Suche nach dem Glück. Und der Frage, ob Finden und Suchen sich nicht oft ausschließen. Stilistisch komplex und wabernd, dabei aber mit kristallklarer Sprachschönheit werden diese Themen gut unterstützt. Das Buch ist komplex und soll zum Nachdenken anregen, bedient sich dabei buddhistischer Gedanken, allgemeiner Lebensphilosophie und ausgedehnter Charakterstudien. Es ist langsam und ohne viel aufsehenerregende Handlung, entfaltet interessante grundliegende Gedanken und lässt einen nach vielen schweren Gedanken mit einer positiven Grundbotschaft zurück. Definitiv nicht für jeden etwas, vielen wahrscheinlich zu abgedreht oder sprachlich anstrengend. Ich hatte etwas Langatmigeres erwartet und war sehr positiv überrascht.
- Neil Gaiman
American Gods
(382)Aktuelle Rezension von: Silja_C_Hoppe🖋️ In "American Gods" folgen wir Shadow, der verfrüht aus dem Gefängnis entlassen wurde, weil seine Frau bei einem Autounfall starb. Direkt auf dem Heimweg bekommt er ein Jobangebot, das in seiner Merkwürdigkeit nur von dem Mann übertroffen wird, der es ihm anbietet. Daraus entwickelt sich eine abgefahrene Abenteuergeschichte, die es in sich hat.
💬 Ich habe tatsächlich die Serie vor dem Buch geguckt. Aber nur eine Staffel, danach habe ich das Projekt aus den Augen verloren. Durch einen Tiktokfilter wurde es mir wieder vorgeschlagen. Ich habe direkt den Directors Cut gelesen, also Neil Gaimans ungekürzte Fassung.
♥️ Vor allem mochte ich American Gods für die ulkigen Szenen zwischen den Kapiteln. Die haben mich teilweise sogar zu Tränen gerührt. Mir kommt es so vor, als hätte Neil Gaiman wirklich eingängig recherchiert. Ich liebe den Schreibstil und die vielen Charaktere und die ganzen ulkigen Ideen, die darin stecken.
🙇♂️ Ach, die Auflösung war mir irgendwie zu platt. Ich hätte mir mehr erhofft, wenn ich auch glaube, dass darin nicht die wahre Stärke von "American Gods" liegt. Und ich glaube, dass die Kürzungen vielleicht doch ganz sinnvoll wahren. Hier und da war es mir etwas zu lang. Wer kennt das nicht. :D
⭐ 5 Sterne für mich, da meine Kritikpunkte keinen ganzen Punkt Abzug rechtfertigen. - John Strelecky
Wiedersehen im Café am Rande der Welt
(235)Aktuelle Rezension von: Anke_liestAls Folgeband absolut super. Inhalte werden nochmals genauer beleuchtet, man selbst erwischt sich häufig dabei, dass man noch vieles verändern kann, auch wenn man vielleicht nach Teil 1 schon einiges verändert hat. Die Geschichte ist toll, locker und leicht. Ich habe mir so oft gewünscht genau dort zu sein. Aufgrund dieses Buches habe ich noch eine weitere Veränderung im meinem Leben vorgenommen und spüre das Gefühl der „Leichtigkeit“ jetzt etwas mehr.
Lediglich der Teil über Finanzen hat für mich so gar nicht zum Rest des Buches gepasst…..
- Rhonda Byrne
The Secret - Das Geheimnis
(373)Aktuelle Rezension von: iwritereviewsnottragediesAm Anfang steht ein Problem, ein unerreichtes Ziel, ein unglückliches Leben. Wir fühlen uns unzufrieden und möchten etwas ändern. Aber wie? Diese Frage hat man sich schon oft gestellt und dieses Buch gibt eine Antwort darauf - bezogen auf drei Lebensbereiche (Geld, soziale Beziehungen, Gesundheit) wird dem Leser anhand des Gesetz der Anziehung aufgezeigt, wie er sich zu verhalten hat, um all das zu erreichen, was ihm vorschwebt.
Das Gesetz der Anziehung lautet kurz ausformuliert so viel wie "Gleiches zieht Gleiches an". Und genau darauf fußen die Ideen, die im Buch vermittelt werden. Konkret heißt das, das alle Veränderung bei uns im Geiste anfängt - verändern wir unsere Gedanken, so manifestieren sich unsere neue Glaubenssätze auch im äußeren und ziehen mehr an von dem, was wir uns wünschen. Oder anders ausgedrückt - wir ernten das, was wir sähen. Dabei sind den Gedanken keine Grenzen gesetzt. Wobei, einen Punkt gibt es zu beachten: Seine Ambitionen stets positiv und niemals negativ zu formulieren.
Wer also Wohlstand möchte, muss sich auf Reichtum konzentrieren - nicht auf ein spärliches Einkommen. Man sollte anderen geben, Bettlern wie Freunden - denn das suggeriert, dass man reichlich hat und zieht weiter Wohlstand in das eigene Leben. Wer gute soziale Beziehungen möchte, muss sich erst selbst mit Liebe begegnen, sich gutes tun, sich mit Respekt behandeln - nur dann können wir dies auch von anderen Menschen erwarten. Wer Gesundheit möchte, sollte nicht auf das Vermeiden von Krankheit, sondern auf Vitalität und ewige Jugend fokussieren.
Gefallen an dem Buch hat mir das positive Gefühl, was dem Leser vermittelt wird. Es werden Verhaltensanweisungen gegeben, die man dann selbst im eigenen Leben umsetzen kann - Dankbarkeitsübungen, Visualisierungen, und positives Denken. Und man merkt, dass einem die positiven Vibes dieses Buchs auch im echten Leben etwas zurückgeben und man seinen Mitmenschen ganz anders begegnet. Die kleinen Zusammenfassungen am Ende eines jeden Kapitels helfen, das soeben Gelesene noch einmal sacken zu lassen und die wichtigsten Punkte zu memorieren. Es war eines der Bücher, die mir den Weg zu mehr Selbstfürsorge geöffnet haben. Und dafür bin ich dankbar.
- Ghila Pan
Das Eulenrätsel
(19)Aktuelle Rezension von: Rina.PDieses Buch ist auf keinen Fall eine Lektüre, die man so nebenbei lesen kann. Sie fordert Aufmerksamkeit und Geduld. Man sollte sich auch die Zeit nehmen. Ich hatte zwar einige Male Schwierigkeiten zu folgen, weil manche Fäden doch etwas wirr waren, aber es löst sich alles sehr gut auf. Eigentlich ist es auch ein bisschen philosophisch. Kein reines Fantasybuch. Es weisst einen auf das ein oder andere Problem hin, dass in unserer Welt herrscht. Aber mit viel Fantasy und Vertrauen können wir alles schaffen. Sogar die Welt retten. Ein Buch, das noch nachklingt und ein Re-Read wert wäre.
- Maria Regina Kaiser
Katharina von Bora & Martin Luther
(30)Aktuelle Rezension von: Rose75Da ich von der Autorin schon die Roman-Biographie "Xanthippe - Schöne Braut des Sokrates" mit viel Freude gelesen habe, war ich sehr neugierig auf dieses Buch mit der Lebensgeschichte von Katharina von Bora (1499 - 1552).
Die Erzählung beginnt mit einem jungen Mädchen, das als Waise in die Obhut ihrer Tanten ins Kloster Mariathron übergeben wurde. Dort lernte sie lesen, schreiben und rechnen. So gut es ging, verbrachte sie viel Zeit in der klostereigenen Landwirtschaft. Aus Überzeugung wurde sie eine Braut Christi und ein späterer Aufstieg zur Priorin und Äbtissin zeichnete sich schon früh ab. Durch einen Zufall bekamen sie und Mitschwestern Schriften des Ketzers Luther in die Hände. Katharina fühlte sich sofort angesprochen davon und ihre Gelübde waren nur noch eine Last für sie. An Ostern 1523 fliehen neuen Nonnen aus dem Kloster Mariathron und finden Zuflucht in Wittenberg bei Martin Luther höchstpersönlich. Katharina war dabei und über die Zeit entwickelte sich eine Beziehung zum Doktor Luther.
Frau Kaiser hat sehr glaubwürdig, den historisch - reformatorischen Zeitgeist, die Armut der einfachen Leute, den Bauernkrieg und die Pest, mit dem Lebenslauf von Katharina von Bora verbunden.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde gerne weitere Biographien dieser Art lesen.
- Clarissa Pinkola Estés
Die Wolfsfrau
(106)Aktuelle Rezension von: JoennaDie Wolfsfrau
Von Clarissa Pinkola
Ich habe schon sehr schnell gemerkt dass es für mich kein Buch ist, das man so einfach liest. Ich hatte für meine Verhältnisse relativ lang zum Lesen. Weil ich immer wieder nur wenige Seiten lesen konnte und über das gelesene nachdenken musste und es auch Sacken lassen. Es sind ja immer kurze Kapitel so konnte ich eines Lesens und mir Zeit lassen.
In diesem Buch geht es darum sich mit sich selber auseinander zu setzten und die Wunden heilen lassen. Auch um die weibliche Intuition die in jeder Frau steckt.
Es ist schon ein älteres Buch ich habe es auch von einer älteren Frau bekommen und finde jede Frau sollte es gelesen haben.
- Catherine Clément
Theos Reise
(239)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerTheo ist 14 Jahre alt und liebt Bücher über die alten Götter. Plötzlich wird er schwer krank. Daraufhin nimmt seine Tante Martha ihn mit auf eine Weltreise zu den Religionen.
Ich bin bei diesem Buch nur so über die Seiten geflogen. Die Religionen werden ganz toll beschrieben. Man lernt sehr viel über sie und ihre Bräuche. Auch die verschiedenen Orte der Reise werden so beschrieben, dass man sich gleich dorthin versetzt fühlt. Mehr kann ich gar nicht schreiben, ohne zu spoilern.
Meiner Meinung nach ist das Buch eine klare Empfehlung für Menschen, die sich über die Religionen informieren möchten.
- Christopher Moore
Die Bibel nach Biff
(796)Aktuelle Rezension von: PaulSteinmetzDie Geschichte behandelt ein spannendes und vor allem wenig betrachtetes Kapitel der christlichen Mythologie: Die Kindheit von Jesus und seine Jugend. Ja wir wissen er wurde in einem Stall geboren und ist später mit seinen Aposteln durch die Gegen gezogen. Aber was ist dazwischen passiert? Wie wurde er zu dem der Wunder verbracht hat?
Dabei begleiten wir das ganze aus der Sicht seines Jugendfreunds Biff. Der hat eigentlich einen längeren Namen, aber das ist eben seine Abkürzung. Die beiden reisen durch die Welt ihrer Zeit und erleben so einige spannende Abeuter und wir erleben wie sich Jesus entwickelt. Und die Sicht von Biff auf das Geschehene ist urkomisch.
Dabei wird sehr viel historischer Bezug genommen. Wer also grob in Geschichte und Religion bewandert ist, für den wird das hier ein Augenschmaus.
Ich bin kein gläubiger Mensch, aber als Jesus am Ende stirbt habe ich geheult wie ein Schloßhund.
- Eckhart Tolle
Jetzt! Die Kraft der Gegenwart
(138)Aktuelle Rezension von: Power-ReaderEckhart Tolle beschreibt in JETZT! seinen Weg zu Zufriedenheit und innerem Frieden. Das Buch ist logisch aufgebaut und bezieht sich auf verschiedene Lebensbereiche. Durch die Zwischenfragen werden Zweifel geklärt, die sich eventuell einige Leser:innen stellen.
Wenn man sich auf seinen Schreibstil und die Wortwahl einlässt und nicht alles zerdenkt, kann man seinen Formulierungen leicht folgen. Er beschreibt häufige Probleme, sowie den Umgang mit Negativität und Herausforderungen. Durch praktische Übungen und klare Tipps lassen sich kleine Änderungen direkt in den Alltag integrieren.
Für Leser:innen finden sich viele neue Sichtweisen und einige hilfreiche Denkanstöße, um vorallem negative Erlebnisse im Alltag ruhiger zu meistern.
Ich fand das Buch klasse und nutze noch häufig seine Tipps oder erinnere mich an seine Formulierungen und rationale Sichtweise.
- Petra K. Gungl
Diabolische List
(22)Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
Agnes Feder arbeitet bei einem Wiener Institut für künstliche Befruchtung in der Rechtsabteilung. Das Arbeitsklima will nicht so angenehm erscheinen, gibt es doch mehrere starke Frauen, die ihre Karriere mit allen Mitteln vorantreiben wollen. Die spannungsgeladene Atmosphäre eskaliert, als mehrere Menschen unter seltsamen Umständen ums Leben kommen. Just zu dieser Zeit trennt sich Agnes von ihrem Lover, dem rüpelhaften Macho Norman, der blöder weise Kripobeamter ist und auf einen höheren Posten scharf ist. Ausgerechnet Norman muss die Ermittlungen führen.
Doch was dieses Buch so spannende und interessant macht, sind die intensiven Träume, die Agnes erlebt. In diesen Träumen scheint sie eine andere Person zu sein. Erinnerungen an ein früheres Leben?
Um nicht als hysterische Spinnerin dargestellt zu werden, vertraut Agnes nur Megan, einer jungen englischen Kollegin ihre Traumwelten an Es dauert eine ganze Weile, bis Agnes den Gedanken an Reinkarnation zulassen kann. Doch was wollen ihr die Träume sagen?
Jedes Mal, wen sie von einem Toten träumt, stirbt in unmittelbarer Nähe von Agnes ein Mensch. Norman hat nicht nur Agnes als Täterin auf dem Schirm sondern auch Megan. Daraufhin beschließt Agnes, den oder die Täter auf eigene Faust zu suchen und gerät dadurch er recht in akute Lebensgefahr.
Erzählstil und Spannung:
Der Erzählstil ist leicht und flüssig. Die Spannung schier unerträglich. Ich konnte gar nicht aufhören und habe das Buch in einem Zug durchgelesen (nein, ich bin nicht mit dem ICE gefahren).
Die Handlungsstränge sind elegant verknüpft. Mir hat es Spaß gemacht, zu rätseln wer wer in welcher Zeit ist. Die Reinkarnationstabelle habe ich erst zum Schluss entdeckt, weil ich ein ebook gelesen habe. Da ist das Blättern m. E. nicht ganz so komfortabel wie im Paperback.
Charaktere:
Ein echter Fiesling ist Norman. Ein Macho wie er im Buche steht. Als Verdächtige möchte ich diesem karrieregeilen Beamten nicht begegnen.
Auch Agnes hat ja ihre liebe Not mit ihm und seinen Besitzansprüchen. Ein „Nein“ akzeptiert er einfach nicht. Man kann schon von Glück reden, dass er auf der richtigen Seite des Gesetzes steht. Um wie viel schlimmer wäre er, wenn er ein Krimineller wäre.
Agnes kommt mir zu Beginn ein wenig blauäugig vor (liegt vermutlich an der seltsamen Beziehung auch zu ihrem Vater, der sich nach wie vor bemuttert). Doch langsam aber sicher entwickelt sie sich. Dass ihr diese intensiven Träume Angst machen, versteht sich wohl von selbst.
Die anderen weiblichen Angestellten der Firma BabyStar sind echte Zicken. Und erst diese testosterongesteuerten Männer! Brr! In so einer Firma wollte ich nicht arbeiten!
Fazit:
Mir hat dieser erste Teil einer Trilogie sehr gut gefallen. Allerdings habe ich so mein Problem mit der Genre-Bezeichnung. Als „Frauen- oder Liebesroman“ würde ich ihn nicht bezeichnen. Als Krimi könnte er bei mir schon durchgehen, wird doch fest gemordet, verdächtigt und ermittelt. - Erich Fromm
Die Kunst des Liebens
(260)Aktuelle Rezension von: Maxim_WermkeFromm hat sich ein wunderschönes Gesamtkonzept zum Lieben, romantischer Liebe, zum Lernen des Liebens und der Liebe selbst ausgedacht. Er definiert die Facetten der Liebe sinnvoll und erlaubt damit eine nähere Analyse und Diskussion des Themas. Außerdem ist sein Buch eine brillante gesellschaftliche Analyse und enthält spannende Beobachtungen zur westlichen und östlichen Logik. Weiterhin sind seine Ausführungen zu Problemen in der Kindheit, samt Beispielen zu was für Herausforderungen, Leidenschaften oder Eigenarten, das im späteren Leben führen kann, extrem hilfreich zum “Erwachsen“ werden. (Erwachsen im Sinne von: Ein glücklicher, eigenständiger und potenter Mensch oder auch ein Mensch, der zum Lieben fähig ist.)
Während viele seiner Analysen, insbesondere zu menschlichen Problemursachen und dessen symptomatischer Manifestierung, stimmen mögen, ist das Buch und seine Erklärungen unnötig komplex. Es baut auf sehr vielen wertvollen Beobachtungen auf, aber zumindest ein paar seiner Annahmen sind zwar als Logik erklärt, aber nur mit Glauben nachvollziehbar - also weil man sie glauben möchte. Sein Gesamt-Stil lässt einen wissenschaftlichen Anspruch anmuten, und seine Komplexität sowie seine Kompliziertheit machen Kritik an seinem Werk extrem schwer.
Schön und schwierig zugleich ist, dass er sich ein subjektives und menschlich höchst komplexes Thema annimmt. Beim Versuch ihn zu verstehen, habe ich viel “Wahrheit” gefunden, mich aber trotz intensiver Auseinandersetzung an einigen Stellen nicht in der Lage gesehen, seine Logik nachzuvollziehen. Ich gehe soweit und sage, es sind entweder Logikfehler enthalten oder nicht erklärte Annahmen.
Sein Konzept der Liebe ist an sich schön, kann glücklich machen und vor allem eine schöne Welt produzieren. Es hilft beim Verständnis anderer und beim eigenen persönlichen Wachstum. Doch das, was man dabei leicht vergisst, ist, dass es letztlich ein Konzept ist und bleibt und keine wissenschaftliche Arbeit, auch wenn viele seiner Schlussfolgerungen gut abgeleitet sind.
Ich dachte zunächst, sein Kommentar Schwule können nicht wirklich lieben (nach seiner Definition!) sei auf ein falsches Verständnis von “weiblicher” und “männlicher” Energie zurückzuführen (ein anderes Konzept, das ich sehr hilfreich finde). Doch bei genauerem Hinschauen hat seine Logik an dieser Stelle einfach keinen Sinn ergeben und man mag mit ihm aufGrund der Zeit, in der er gelebt hat, nachgiebig sein. Eine andere Stelle, an der seine Logik meines Erachtens nicht funktioniert, ist die Aussage:
“Man muss alle Menschen lieben, um einen Menschen lieben zu können.”
Die Aussage ist schön, und ein für die Menschheit sehr hilfreicher Glaubenssatz. Doch ich glaube nicht, dass sie stimmt. Vielleicht verstehe ich sie auch nicht richtig. Ich habe es jedenfalls lange versucht. Fromm argumentiert, man müsse das Menschsein an sich lieben. Aber warum? Den Teil, den man am Mensch sein nicht liebt, würde man auch an seinem Objekt der Liebe und sich selbst nicht lieben. Diese Aussage ist höchst philosophisch und ich glaube nicht, dass sie in sich stimmt. Vielleicht hilft dieses Konzept der Menschheit, und allgemein beim Vergeben. Sie hilft sicherlich beim allgemeinen Umgang miteinander und daran zu glauben ist meines Erachtens höchst wertvoll. Aber der Logik und fast axiomatischen Annahme möchte ich widersprechen. Zusätzlich ist das Konzept sehr artenspezifisch. Vielleicht sollte man auch das Leben an sich lieben. Egal was mensch glauben möchte, in dieser Schlussfolgerung sehe ich keine einwandfreie Logik. Seine Darstellung lässt einen jedoch der Gefahr laufen, dass es eine solche sei, man sie vielleicht nur nicht ganz versteht.Mein höchster Kritikpunkt jedoch ist, dass Fromm behauptet, Liebe sei die einzig nachhaltige Antwort auf das Problem menschlicher Existenz. Durch das Lesen und Verstehen seines Konzeptes, bin ich zum gleichen Schluss gekommen. Dann habe ich von Singer “Die Seele will frei sein” gelesen und teile diese Meinung nun nicht mehr. Letztlich ist Fromms Buch voll von Konzepten und ein nur fast in sich stimmiges Gesamtkonzept. Es kann sicherlich beim glücklich sein helfen. Besonders wertvoll dabei ist, dass zum glücklich sein vor allem innere Arbeit, bzw “Arbeit” an sich selbst nötig ist. Auch seine Erklärung von “Aktivitäten” - dem wirklich von innen heraus - und “Passivitäten” - zu denen man getrieben ist - finde ich dazu sehr hilfreich. Doch vereinfacht gesagt, schreibt Fromm, man brauche eine weitere Hälfte, um nachhaltig glücklich zu sein. Und auch wenn diese hilfreich sein mag, kann mensch auch definitiv nachhaltig glücklich sein, ohne jegliche Erfüllung von externen Faktoren. Vielleicht ist es nicht einfach, doch es ist schlicht: Wenn mensch sich von Konzepten befreit, oder zumindest die Freiheit entwickelt, seine eigene Konzepte davon wie die Welt zu sein hat, nicht zu verteidigen, wenn man also aufhört zu definieren was man braucht um glücklich zu sein und einfach beobachtet was die Welt, seine eigenen Gedanken und Emotionen tun, wenn man aus dem Zentrum seines Bewusstseins die Welt beobachtet, dann kann man ohne jegliche externe Faktoren glücklich sein.
Letztlich sind die wertvollsten Dinge die man sich aus dem Buch ziehen kann die folgenden:
Es ist eine sehr gute Gedankenübung
man kann Liebe besser differenzieren
man lernt viele Aspekte die hilfreich sind, um nachhaltig zu Lieben (sollte Fromms Logik aber nicht als “Wahrheit” anerkennen”)
sein Konzept des Erwachsen werdens ist sehr hilfreich
das Verständnis von östlicher und westlicher Logik
die gesellschaftliche Analyse zu “Liebe und ihrem Verfall in der heutig westlichen Gesellschaft”
Problematisch beim Lesen jedoch ist zum Einen, dass sein Werk beim ersten Mal schwer zu lesen ist oder man zumindest oder ich zumindest immer nur kurze Abschnitte lesen konnte, weil es so informationsdicht geschrieben ist. Zum anderen ist schwierig, dass man leicht der Annahme verfallen kann, seine Analysen seien wissenschaftliche Erkenntnisse.
Die gleiche “Sperrigkeit“ beim ersten Lesen, entwickelt sich übrigens zu einer wundervollen Prägnanz beim wiederholten Lesen - was ich sehr genossen habe.Unabhängig von all meiner Kritik denke ich, dass insbesondere das Kapitel “Liebe und ihr Verfall in der heutig westlichen Gesellschaft“, seine Ausführungen zu westlicher und östlicher Logik, seine Erklärung von Aktivität vs Passivität und seine Praxistipps zum Lieben lernen höchst lesenswert sind. Sie sollten meines Erachtens von allen Menschen, die Teil der westlichen Kultur sind, gelesen/ konsumiert werden. Zur Aktivität habe ich bereits eine Konzept-Erklärung als Video veröffentlicht.
- Maria Regina Kaiser
Hildegard von Bingen
(22)Aktuelle Rezension von: VioCoIch bin ein großer Fan von Hildegard von Bingen. Sie war so eine interessante, intelligente und fortschrittliche Frau.
Man kann 1-1 ihre Rezepte, Heilmittel und Tips heute noch umsetzen. So faszinierend.
In diesem Buch wird total schön das Leben von Hildegard beschrieben. Von Kindheit an bis zu ihrer Hauptschaffenszeit.
Ihre Geschichte wurde von Maria Regina Kaiser sehr anschaulich und fesselnd wiedergegeben. Sie findet die richtigen Worte und den richtigen „Ton“ den Charakter von Hildegard in seiner Gänze zu erfassen, sodass man als Leser ein vielschichtiges Bild ihrer Person bekommt. Sie wird nicht nur als Naturheilerin sondern auch als Weise, Ratgeberin, Philosophin und natürlich Gläubige gezeigt.
Ein alles in allem sehr gelungenes und zu empfehlendes Buch über Hildegard von Bingen und ihr Leben.
- Ben Bennett
Solange es Wunder gibt
(111)Aktuelle Rezension von: funny76Klappentext:
Sie spürt die Küsse des Mannes, den sie seit Kindertagen kennt und liebt wie niemanden sonst auf der Welt.
Er nimmt ihre Hand und zieht sie fort mit sich zu ihrem Lieblingsplatz ans Meer.
Ein Tag am Strand mit dem Liebsten – das vollkommene Glück. Allein ein Rettungshubschrauber stört die Stille.
Und plötzlich fällt Alexandra auf: Nur ihre eigenen Füße hinterlassen Spuren im Sand…
Ich glaube, entweder man mag es oder man mag es nicht.
Die tragische Liebesgeschichte von Alexandra und Morten berührt, dennoch ist die ganze Geschichte sehr kitschig, vorhersehbar und völlig überzogen.
Auch wenn es eine nette Idee ist… einen Seelenverwandten als Echo zu erleben.
Wer wünscht sich das nicht.
Mich hat der Klappentext und das Cover sehr angesprochen, nur leider konnte mich die Story nicht in ihren Bann ziehen.
Schreibstil ist sehr langatmig.
Deswegen gibt es von mir hier nur 2 von 5 Sternchen