Bücher mit dem Tag "sprachkunst"
26 Bücher
- Thomas Mann
Buddenbrooks
(2.397)Aktuelle Rezension von: mj303Ich kannte das Buch noch aus Schulzeiten, leider konnte es mich dieses mal nicht so begeistern.
Es war teilweise sehr schwer es konzentriert zu lesen - 3 Sterne
- William Shakespeare
Romeo und Julia
(1.392)Aktuelle Rezension von: Elina_moroIch habe einmal Romeo und Julia in der Schule gelesen und ich war komplett von der Story begeistert. Vor kurzem habe ich es noch mal gelesen und finde es immer noch gut. Am meisten, was ich an diesem Drama liebe, ist die Sprache, Shakespeares Englich klingt immer zärtlich und romantisch, aber auch doppeldeutig. Die Lektüre hat mir viel Spaß bereitet. Man kennt ja die Story. Nach so vielen Jahren mag sie klischeehaft klingeln, aber sie hat etwas an sich, auch wie die anderen Dramen von William Shakespeare, die immer noch gelesen werden und immer noch besprochen werden.
- Elfriede Jelinek
Die Klavierspielerin
(234)Aktuelle Rezension von: CatastrophiaDie mittdreißigjährige Klavierlehrerin Erika Kohut sollte eigentlich ein anderes Leben haben: Akribisch hatte ihre Mutter das Leben ihrer Tochter bis zur gefeierten Konzertpianistin vorgeplant. Nun erhofft sie sich, mithilfe des Einkommens ihrer Tochter bald die erwünschte gemeinsame Eigentumswohnung zu kaufen. Ihre Tochter Erika hält sie von allen Einflüssen fern, die schädlich sein könnten, seien es Männer, Freundschaften, auch nur irgendeine Situation, in der sich Erika selbstständig machen könnte. Denn die Mutter wacht eifersüchtig über ihren Besitz, der ihr nun zu entgleiten droht. Erika, die durch diese schädliche Beziehung - sie und ihre Mutter schlafen noch gemeinsam in einem Bett - nie eine eigene Form der Sexualität oder Selbstbestimmung entwickeln konnte, vertreibt sich die Zeit mit Voyeurismus, belauscht heimlich Paare beim Sex im Wiener Stadtpark und ist völlig überfordert, als ihr jüngerer Schüler versucht, sie zu verführen. Sie findet bei der Annäherung zu ihm das Maß nicht, ist entweder bösartig und abweisend oder verlangt von ihm, sie stundenlang zu quälen - freilich nur in der Fantasie und nicht in der Realität, denn dort erhofft sie sich umfassende Liebesgeständnisse, die er wiederum nicht bereit ist zu geben.
Man merkt dem Buch und seiner Sprache das Alter an. Ich hatte es einmal weggelegt und jetzt, nach ein paar Monaten Pause, zu Ende gelesen. Mich erschlägt die teilweise schwer verständliche Sprache trotz ihrer Kunstfertigkeit und gerade die sehr verallgemeinernden bis rassistischen Beschreibungen sogenannter Gastarbeiter empfand ich als problematisch. Ich verstehe, dass es zur Zeit seines Erscheinens - insbesondere wegen der expliziten Schilderungen sadomasochistischer Sexualität, noch dazu durch eine weibliche Autorin - ein wichtiges Werk war und in diesem historischen Kontext immer noch ist. Gerade die Darstellung sadomasochistischer Neigungen ist aber aus heutiger Sicht aufgrund der vorgenommenen Pathologisierung sehr schwierig. Es gibt zwar viele Menschen, die BDSM aufgrund individueller Erlebnisse als Mechanismus nutzen, das ist aber keine zwingende Kausalität. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter ist mitunter schwer zu verdauen und führte bei mir zu Fremdscham bis Abscheu. Vermutlich sollte man dieses Buch gelesen haben, weil es trotz der Kritikpunkte sehr eindrücklich eine toxische Mutter-Kind-Beziehung schildert und diesem mit scharfem Blick begleitet, und weil die Sprache tatsächlich sehr bildhaft und außergewöhnlich ist. Mich hat aber beides in diesem Fall teilweise abgestoßen.
- Zeruya Shalev
Mann und Frau
(108)Aktuelle Rezension von: AngiBinzDie Beziehungsromane von Zeruya Shalev sind wohl auch deshalb so brillant, weil sie so düster und wahr sind. "Mann und Frau" ist nichts für Leute, denen der Sinn nach guten Gefühlen und Happy Ends steht. Dafür durchaus was für an tieferen psychologischen Auseinandersetzungen und sehr realistischen Geschichten interessierten Leser. - Bodo Kirchhoff
Widerfahrnis
(95)Aktuelle Rezension von: gstReither hat sich auf seinen Altersruhesitz im Weißbachtal zurückgezogen. Seinen Verlag hat er verkauft, weil er feststellte, „dass es allmählich mehr Schreibende als Lesende gab“ (Seite 10). Noch hat er sich alte Gewohnheiten erhalten: er liebt nach wie vor Bücher, überlegt bei jedem Satz, ob er druckreif ist und spricht dem Rotwein zu. Als er ein Büchlein aus der hauseigenen Bibliothek mitnimmt, wird er von Leonie Palm, der Leiterin des Lesekreises, beobachtet. Da sie es geschrieben hat, wüsste sie gerne sein Urteil. Deshalb besucht sie ihn abends, um für den nächsten Tag einen Termin zu vereinbaren. Doch es kommt anders als gedacht. Zwischen den beiden entwickelt sich ein Gespräch, das sie noch in der Nacht zu einem Ausflug an den Achensee aufbrechen lässt. Der erhoffte Sonnenaufgang ist noch weit und zum Warten darauf ist es zu kalt, also geht die Fahrt weiter. Die beiden kommen sich zögernd näher und das späte Glück scheint zum Greifen nah zu sein.
Ich habe die beiden gerne auf ihrer Reise über den Brenner und durch Italien begleitet. Ich spürte richtig, wie es nach und nach wärmer wurde und die kalten Tage im Gebirge in den Hintergrund rückten. Die im Alter der Protagonisten ungewohnte Spontanität lud mich zum Träumen ein. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches häuften sich die Überraschungen und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Fazit: Kirchhoff ist ein begnadeter Erzähler.
- Philip Roth
Das sterbende Tier
(113)Aktuelle Rezension von: Miringa_83Dies bleibt einfach meine liebste Liebesgeschichte. Ich empfinde immer tiefes Mitleid mit dem guten Kepesh und muss doch immer über ihn lachen. Er ist in vielen Dingen so weise und ehrlich, da wünsche ich mir diese Eigenschaften wären schon vor seiner ersten Ehe etwas ausgeprägter gewesen. Im Grunde tut er mir aber doch nur leid, sorry. Einfach gut! - Max Goldt
Der Krapfen auf dem Sims
(71)Aktuelle Rezension von: mayfayeIch habe selten so einen intelligenten Blödsinn gelesen. Am Ende einer Geschichte weiß man selten, was das sollte; das schmälert aber nicht das Lesevergnügen. Ein Hoch auf Max Goldt! - Ingeborg Bachmann
Malina
(117)Aktuelle Rezension von: Villa_malLitEine namenlose Ich-Erzählerin, welche als Schriftstellerin arbeitet, wohnt mit ihrem Mitbewohner Malina in der Ungargasse in Wien. Ihre Liebe gilt aber dem Ungarn Ivan, der Vater zweier Jungs, doch auch ohne Malina kann sie nicht leben.
Was zunächst nach einer Liebesgeschichte aussieht, verwandelt sich in eine Tragödie voller Albträume. Der Roman ist in drei Teile aufgeteilt: Im ersten geht es hauptsächlich um die Entwicklung mit Ivan, im zweiten verarbeitet die Schriftstellerin die Shoa und im letzten Teil ereilt sie ihr Schicksal.
Ich empfand den ersten Teil zunächst sehr träge, obwohl es mich auch irgendwie angezogen hat.
Nachdem ich mich über dieses Werk und über Ingeborg Bachmann genauer informiert hatte, war es um mich geschehen. Dieses Werk, welches laut Bachmann zwar keine Autobiografie ist, aber autobiografisch, bringt die Zerrissenheit und den Schmerz einer Depression und Abhängigkeit unglaublich genial zum Ausdruck. Wenn man sich auf das Werk einlassen kann, spürt man dies auch beim Lesen in jeder Zeile.
Dieser Roman ist definitiv kein Buch für leichte und angenehme Stunden. Mich hat es vor allem ab dem zweiten Teil auf faszinierende Art und Weise zerrissen. Das Ende macht einen in Anbetracht des Todes der Autorin sprachlos.Es ist wirklich schwer diesem Werk mit Worten gerecht zu werden.
- Robert Schneider
Schlafes Bruder
(688)Aktuelle Rezension von: DerufinDenthorHellerRobert Schneider zeigt in seinem Debütroman, dass eine bildgewaltige Sprache ein fantastisches stilistisches Mittel sein kann.
Dieser Roman lebt von seiner Sprachgewalt und Erzählkraft und es zeigt, dass das Drama als literarische Gattung eine ganz eigene Wirkung erzielen kann.
- Christa Wolf
Kassandra
(266)Aktuelle Rezension von: diepersephoneMein absolutes Lieblingsbuch! Noch immer ziehe ich es ab und zu aus dem Regal und lese die ersten Seiten! Es ist sooo lyrisch geschrieben seine sprachgewalt zieht mich sofort hinein. Als ich an schauspielschulen vorgesprochen habe habe ich mir hieraus einen Monolog rausgesucht da ich es so ergreifend fand und mir die Sprache sofort Bilder lieferten. Es ist eines von zwei Büchern das ich zweimal gelesen habe.
- Daniel Kehlmann
Unter der Sonne
(56)Aktuelle Rezension von: diepersephoneHier findet man stimmungsvolle Kurzgeschichten die gefüllt sind mit Einsamkeit und Langeweile, mit der Suche nach sich selbst und einem Sinn im Leben. Man hat die Möglichkeit tiefe Einblicke in das Leben von Menschen zu finden die man täglich auf dem Weg zur Arbeit sieht oder die im Bus neben einem sitzen könnten. Ganz normale Menschen eben mit ihren Ängsten, ihren Macken und ihren Träumen. Ein schönes Buch. - Raphaela Edelbauer
Das flüssige Land
(119)Aktuelle Rezension von: YukiomishimaFing verdammt gut an und driftete ca. ab der Hälfte in die Irrelevanz ab. Als hätte die Autorin ganz plötzlich keine Lust mehr auf ihr eigenes Buch gehabt. Immer mehr Plotholes, durcheinandergebrachte Namen (Kein Scherz), Logikfehler und ein wirklich steeerbens langweiliger Plot. Da passiert es schon mal, dass man 100 Seiten liest und merkt, das nichts passiert ist.
- Max Goldt
Wenn man einen weißen Anzug anhat
(45)Aktuelle Rezension von: janett_marposnelFür alle Liebhaber der deutschen Sprache sind die Geschichten von Max Goldt ein absolutes Muss. Es geht kein Weg an ihnen vorbei! Ich kenne niemanden, der seinen Worten solch einen präzisen Feinschliff (Es lebe der Pleonasmus!) verleihen kann und über einen derartigen Scharfsinn für die alltäglichen Kleinigkeiten verfügt. Einfach brillant und grandios. Komparativ war gestern. Max Goldt ist der Superlativ. - David Gray
Wolfswechsel
(21)Aktuelle Rezension von: AliraEine Erzählung, wie man als Jude den 2. Weltkrieg überleben konnte. Trotz all der Grausamkeiten spannend geschrieben und leicht zu lesen.
Normalerweise hätte ich diesem Buch vier Sterne gegeben. Aber aufgrund des reduzierten Lesevergnügens durch Tippfehler, Rechtschreibfehler (3 x Etuie) und fehlende Beistriche bzw. solche, die mit Dart-Pfeilen geworfen wurden, gibt’s nur drei.
- Max Goldt
‹Mind-boggling› - Evening Post
(33)Aktuelle Rezension von: DuffyMax Goldt ist ein Phänomen in der deutschen Schreiberzunft. Seit über 20 Jahren verwöhnt er uns mit seinem skurrilen Humor in Form von kleinen Geschichten, Aufsätzen, Betrachtungen, Songtexten oder wie hier versammelt, mit Kolumnen. Diese Zusammenstellung umfasst die Jahre 1997/98, in denen er regelmäßig für die "Titanic" schrieb. Im zweiten Teil gibt es Texte von 1995 bis 1998. Selbst nach 20 Jahren liest sich das aktuell, denn wer kann schon eine korrekte Auflösung geben, was ein Nerd ist, auch das Befeuchten des Fingers vor dem Umblättern einer Buchseite scheint zeitlos. Goldt kreiert wie kein Zweiter neue Worte wie "Saugegemeinschaft" oder "Steppdeckengenre" und weiß die dazugehörigen Geschichten zu erzählen, die dermaßen überzogen sind oder in vollkommen unerwarteten Pointen enden, dass es nicht zu fassen ist, wie ein menschliches Hirn auf so etwas kommen kann. Scheinbar mühelos scheint er in seinen Stories durch die absurdesten Situationen zu schlittern, dass man meinen könnte, hier müssten mal einem die Ideen ausgehen, doch gleich kommt die nächste groteske Großtat und man beißt sich auf die Lippen, um nicht loszuprusten.
Dass sich Goldt durchaus ernsthaft mit seiner Kunst (denn nicht mehr und nicht weniger ist sein Tun) beschäftigt, zeigt er mit seinem Nachwort, dass sich mit den Genrefragen beschäftigt, in denen er sich bewegt.
Man kann sagen, dass es gut ist, dass es Max Goldt gibt, so jemanden kann man gar nicht erfinden. Diese Kolumnen sind ein guter Einstieg für sein weiteres Werk, denn wie durch ein Wunder hat er sein Niveau gehalten und ist im Laufe der Zeit sogar noch viel besser geworden. Da hilft nur noch Hubschraubereinsatz!!!!! - Robert Gernhardt
Wörtersee
(25)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchWörter aus dem See, zu Sätzen gebildet, zu Versen geformt, zu Reimen geschmiedet, die für sich alleine betrachtet große kleine Literatur darstellen: "Denkt euch, ich habe den Tod gesehn, / es ging ihm gar nicht gut."
- Christa Wolf
Medea
(138)Aktuelle Rezension von: Avalee"Die Medea der griechischen Tragödie, die Barbarin, Giftmischerin, die rachsüchtige Mörderin." Das bescheibt den eigentlichen Mythos der "Medea". Man könnte noch "Kindsmörderin" und "Verräterin" hinzufügen, die aus überschwänglicher und plötzlicher Liebe zu Jason handelt und dann bitter enttäuscht wird, ohne sich dabei das "Wilde" nehmen zu lassen. Eben eine dominante Frau, die es nicht unbedingt einfach hat. Aber, wie schon erwähnt, ist das der eigentliche Mythos.
"Medea. Stimmen" erzählt die Geschichte etwas anders. Denn Christa Wolf schreibt nicht direkt den Mythos, sondern versucht darzustellen, wie sich der Mythos entwickelt haben könnte.
Zum Titel selbst lässt sich sagen, dass "Medea." wohl der Teil ist, dem jedem zeigt, dass es um den Mythos geht. "Stimmen" wurde hinzugefügt, weil die Geschichte von 6 Stimmen erzählt wird. Nämlich aus den Sichten von
- Medea: Kolcherin. Tochter des Königs Aietes und der Idya. Schwester der Chalkiope und des Absyrtos
- Jason: Argonaut, Schiffsführer der "Argo"
- Agameda: Kolcherin. Vormals Medeas Schülerin
- Akamas: Korinther. Erster Astronom des Königs Kreon
- Leukon: Korinther. Zweiter Astronom des Königs Kreon
- Glauke: Korintherin. Tochter des Königs Kreon und der Merope
Zum Inhalt: Auch in dieser Fassung von "Medea" ist Medea mit Jason verheiratet und hat zwei Kinder. Mit ihrer Entdeckung der Knöchelchen der Tochter (Iphinoe) des Königs (Kreon) von Korinth in einem geheimen Raum des Schlosses und die damit zusammenhängende Geschichte, beginnen diejenigen, die davon wissen, sich gegen sie zu stellen. Denn der schon Jahre zurückliegende Mord der Königstocher wird in Korinth vertuscht. Hier heißt es, sie wäre über Nacht mit einem ansehnlichen Mann durchgebrannt und würde nun andernorts ein glückliches Leben führen. In Wirklichkeit wurde das Mädchen aber geopfert, um die Machtstellung des Königs zu sichern. Dabei war Medea doch extra mit Jason aus ihrer Heimat Kolchis geflohen, weil dort ihr jüngerer Bruder geopfert worden war, um die Stellung ihres Vaters zu sichern und sie mit diesem Umstand und ihren Schuldgefühlen nicht mehr dort leben konnte. Nun, da sie hier in Korinth eine ganz ähnliche (wenn auch geheime) Story in Erfahrung bringt, beginnt ihr Unglück. Dass sie eine sehr selbstbewusste Frau ist, kann ihr dabei auch nicht helfen - außer es besser zu ertragen. Sie wird dem Schloss verwiesen, Gerüchte um den Mord an ihrem eigenen Bruder machen die Runde und sie wird zum Sündenbock für alle schlimmen Ereignisse. Nur ein Gutes findet sich kurzfristig: Sie verliebt sich in einen Künstler.
Meiner Meinung nach ist dieser Roman eine gelungene Vorgeschichte des Mythos "Medea". Da ich auch die Fassungen des Mythos von Euripides und Grillparzer gelesen habe, ebenso wie eine etwas eigenwilligere Variante von Dea Loher, hatte ich bereits den Grundmythos im Kopf und wusste, was geschehen müsste. Mir hat sehr gefallen, dass diese Version ganz anders erzählt wird und doch in gewisser Weise am Mythos festhält. Hier wird deutlich, wie sehr die Historie durch Hörensagen und Weiterreichen verfälscht werden kann. Beispielsweise ist Medea in "Medea. Stimmen" einfach bewandert, was Heilmittel betrifft und schafft es, viele Leute erfolgreich zu behandeln. Da Medea aber der Sündenbock für alles wird, wird diese eigentlich gute Tatsache für die Korinther natürlich schlecht gemacht und sie wird (auch wegen eines weiteren gerüchtegeschwängerten Vorfalls gegen Ende) zur "Giftmischerin".
Mir persönlich gefällt zudem die Form eines Romans auch besser als die eines Dramas. Natürlich hat das nichts mit der Geschichte an sich zu tun, denn Dramen können schließlich auch sehr gut sein - aber dennoch ist das ebenfalls ein Pluspunkt für mich.Von den mir bekannten für mich persönlich die beste "Medea"-Fassung.
- Max Goldt
Ä
(96)Aktuelle Rezension von: ulrikerabeMich bringt selten ein Buch herzlich zum Lachen. Max Goldts Kolumnen sind jedoch auch noch 20 Jahre nach ihrem Entstehen herrlich amüsant. Max Goldt ist ein "Um die Ecke Denker", Gedanken-(über)-springer, köstlich süffisant und erfrischend ehrlich. Das entspricht meinem Naturell. wer in den letzten Tagen eine Alte mit einem grasgrünen Buch in der Schnellbahn hat sitzen sehen und lachen hören, dann war das ich. :) - Yoko Ogawa
Der zerbrochene Schmetterling
(10)Aktuelle Rezension von: lesemausDas Schwimmbad
Also die ersten Seiten vermitteln dem Leser ein nettes, schütternes, verliebtes Mädchen. Sie schaut jeden Tag einem Jungen, in den sie verliebt ist, beim Wasserspringen zu. Die Beiden wohnen gemeinsam in einem Waisenhaus, wobei sie das Kind der Betreiber ist, und haben sehr wenig mit einander zu tun. Sie fühlt sich geborgen bei ihm, aber verabscheut die anderen Kinder. Sie quält eines der Kinder, ein Baby, welches wehrlos und sprachlos ist, indem sie dieses in dunkles, nasses Fass setzt und diesem beim Schreien und Weinen zuschaut. Grausam!! Noch schlimmer wird es als sie das Baby mit einem verfaulten Windbeutel vergiftet. Das Mädchen fühlt keine Schuld, merkt aber nicht, dass sie selber bei ihrem schrecklichen Handeln beobachtet wird. Am Schluss kommt es zur gerechten Strafe.
Das vollkommene Krankenzimmer
Der Bruder lässt sich in das Krankenhaus einliefern, indem auch seine Schwester arbeitet. Dort erfahren beide, dass er unheilbar krankist und bald stirbt. Da erkennt sie, dass sie ihren Bruder liebt. Dort lernt sie den Arzt ihres Bruders und dieser ist der Sohn von Eltern, die ein Waisenhaus betreiben und es kommt Wasser ins Spiel, als hätte die Erzählung eine Verbindung zu der vorherigen. Eine schlichte, ruhige Erzählung.
Der zerbrochene Schmetterling
Diese Erzählung beschreibt wie sich eine Frau, nachdem sie ihre senile Großmutter in einem Heim abgeben hat, verändert. Diese Veränderung beruht nicht nur darauf, dass die Großmutter weg ist und sie jetzt alleine in der Wohnung lebt, sondern auch, dass sie schwanger ist.
Fazit: Ogawas Sprache ist an vielen Stellen ekelig und man möchte schnell diese Wörter überfliegen. Die Erzählungen sind leicht und schnell gelesen :)
- Max Goldt
Die Kugeln in unseren Köpfen
(51)Aktuelle Rezension von: DuffyMax Goldt ist ein Kolumnist des prallen Alltagslebens. Der hier vorliegende Band versammelt Kolumnen aus den Jahren 1993/94 aus der "Titanic". Es spielt keine Rolle, dass die Texte schon 20 Jahre alt sind, im Gegenteil, einiges verliert nie an Tagesaktualität. Goldt ist ein glänzender Beobachter mitschmenschlicher Schrulligkeiten, kein Thema scheint zu absurd, um es nicht in der Kolumne verwursten zu können. Goldt ist der Mann für plötzliche, sehr intensive Lachanfälle, die sich einstellen, wenn man einem seiner Wortspiele unvorbereitet aufgesessen ist. Wie seine Kollegen Henscheid, Gernhardt und Gsella ist er ein Jongleur, ein Wortakrobat, der tiefen Sinn mit einer wohldosierten Portion Unsinn vermischt, um die schönsten, nebensächlichsten Pointen zu schaffen, die den Lesegenuss suchtbildend aufblähen können. Von Goldt kann (und sollte) man alles lesen, es ist immer eine Klasse für sich. - Klaus Jans
Goethe alias die Leiden des jungen Werthers in der globalisierten Welt
(3)Noch keine Rezension vorhanden - Andrew Motion
Silver: Rückkehr zur Schatzinsel
(29)Aktuelle Rezension von: Gerhard2412Tja, warum nur 3 Sterne? Im Grunde gut geschrieben, gute Story - aber leider wurde es mir langweilig. Ich hatte keine Lust mehr weiterzulesen. Schade drum - hatte mich sehr auf das Buch gefreut. Und ich denke, hier liegt der Grund für meinen Frust. Als Bub habe ich DIE SCHATZINSEL mit leuchtenden Augen verschlungen und ich hatte wohl gedacht, diese Faszination wieder zu finden.
War aber nicht so - leider!
Bleibt das Marketinggeschick des Autors zu bewundern, der - durch die Faszination des Original - sein Buch herrlich promotet.
Denke mit Schrecken an ähnliche, wahrscheinlich bald erscheinende Bücher - z.B. über die Abenteuer des unehelichen Sohnes von Kapitän Ahab oder die junge Enkelin von Robinson Crusoe, die mitten im modernen London eine fast magische Anziehungskraft zu einem jüngeren Farbigen verspürt. Ihr ahnt, wer deren Großvater war?
Ok - das war böse. Das wollte ich nicht. Letztendlich gebe ich die 3 Sterne wegen der geplatzten Illusion und nicht wegen des Schreibstils.