Bücher mit dem Tag "sprachstil"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sprachstil" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 1 (ISBN: 9783462301106)
    Bastian Sick

    Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 1

     (1.861)
    Aktuelle Rezension von: julia-elysia

    Ich habe dieses Buch beim Herumstöbern im Bücherregal meiner Oma gefunden, und als Germanistikstudentin hat es mich sofort angesprochen. Bei vielen Beiträgen konnte ich zustimmend mit dem Kopf nicken, einige Sachen haben auch mich überrascht.

    Ich kann jedem dieses Buch ans Herz legen - nicht nur denen, die sich für die deutsche Sprache interessieren, sondern auch jenen, die vielleicht ein paar Probleme mit dieser haben und manche Formen, Wörter und Konstruktionen nicht auseinanderhalten können.

    Der Humor war zwar, vor allem zum Ende nicht, nicht wirklich meiner, dennoch hat mich das Buch unterhalten. Insbesondere "Das kleine Abc des Zwiebelfisches" auf den letzten Seiten hat mich begeistert, weil dort noch einmal gängige Fehler erklärt und berichtigt wurden. Auch die vielen Tabellen im Buch, die einen kurzen, zusammenfassenden Überblick zur jeweiligen Thematik gegeben haben, sind lehrreich und interessant gewesen.

    Viele hier kritisieren, dass der Autor sich so hinstellen würde, als wären alle anderen "doof" und "falsch", nur er nicht. Dies würde ich nicht so unterschreiben, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich einfach nur sehr intensiv mit der Thematik beschäftigt und Informationen zu den jeweiligen Bereichen gesammelt hat und diese kurz und verständlich aufführen wollte. Somit soll das Buch keine besserwisserische Seite des Autors aufzeigen, sondern lediglich ein Handbuch zu den meisten Fehlern in der deutschen Sprache darstellen, welches Hilfestellungen und Lösungansätze bietet.

    Zum Ende hin haben sich der Humor und die Pointen etwas verlaufen, was teilweise dazu geführt hat, dass vor allem die letzten Abschnitte etwas ermüdend waren. Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 4 Sterne.

  2. Cover des Buches Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 3 (ISBN: 9783462301120)
    Bastian Sick

    Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 3

     (195)
    Aktuelle Rezension von: janett_marposnel
    Heißt es das Kaugummi oder der Kaugummi und wie sieht es mit dem Artikel für das Substantiv Puder aus? Der oder das Puder? Und übrigens ist die "reformierte Reform" kein Pleonasmus, sondern unsere Rechtschreibreform mit allen Irrungen und Wirrungen, die Bastian Sick amüsant aufs Korn nimmt. Es ist nun bereits der dritte Teil dieser grammatikalischen Reise und manchmal merkt man das auch, denn in diesem Teil sind einige Kapitel dabei, die mein Interesse nicht mehr ganz so stark geweckt haben. Herzhaft gelacht habe ich aber beim Lesen des Kapitels über den Vonitiv, der Tod von dem Genitiv. Außerdem war mir bislang nicht bekannt, dass der bei uns in Verruf geratene „Negerkuss“ in Österreich "Schwedenbombe" genannt wird. Da war ich echt geschockt oder doch schockiert? Wussten Sie, dass es in der deutschen Sprache nicht nur ein Fugen-s, sondern auch ein Fugen-n gibt? Nein? Dann sollten Sie auch den dritten Teil dieser unterhaltsamen Reise durch unsere Sprache lesen. Eigentlich würde ich vier Sterne vergeben, aber es gibt einen Sympathiestern dazu, denn mir ist diese Trilogie ans Herz gewachsen.
  3. Cover des Buches Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Folge 2 (ISBN: 9783462301113)
    Bastian Sick

    Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Folge 2

     (335)
    Aktuelle Rezension von: julia-elysia

    Auch mit seinem zweiten Band zu "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" hat Bastian Sick eine kompakte Ausgabe und Sammlung von Artikeln geliefert, die aufführen, an welchen Stellen die deutsche Sprache hin und wieder seine Probleme aufweist - und wie man diese lösen kann.

    Wie im ersten Band gab es hilfreiche Tabellen und Exkurse, die auch für mich sehr interessant waren und mir das ein oder andere Mal die Augen geöffnet hat.

    Hinzu kam, dass Sick dieses Mal Fragen der Leser:innen beantwortet hat; manche waren informativ, manche eher weniger. Generell fand ich, dass einige Artikel viel zu sehr in die Länge gezogen worden waren, wodurch ich manchmal die Leselust verloren habe. Auch der aufgesetzte Humor hat oft darunter gelitten.

    Wie schon im ersten Band konnte mich auch hier der Witz nicht packen, aber da ich sowieso einen sehr eigensinnigen Humor habe, konnte ich größtenteils darüber hinwegsehen. Das Einzige, was meinen Lesefluss gestört hat, war die bereits erwähnte unnötig ausgeweitete Länge mancher Artikel.

    Nichtsdestotrotz ist es ein interessantes Buch für zwischendurch, dem ich gerne 4 Sterne gebe!

  4. Cover des Buches Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 4 (ISBN: 9783462041644)
    Bastian Sick

    Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 4

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Deutsche Sprache, schwere Sprache!

     

    Zum Inhalt:

    Neues aus dem Tiergarten der deutschen Sprache
    Uhu - Tier und Kleber in einem! Aber wie sieht das Ganze im Plural aus? Uhus oder vielleicht doch eher Uhue? Und was ist dann mit dem Kuckuck, sprechen wir da von Kuckucks oder Kuckucken? Sprachpflege oder Tierpflege - auch für Bastian Sick häufig genug eine Herausforderung.´
     Abermals taucht Bastian Sick in die tiefen Wasser - oder Wässer? - der abenteuerlichen deutschen Sprache ein und begibt sich auf die Jagd nach Zwiebelfischen. Er nimmt den Leser mit auf eine unterhaltsame Reise in die Welt der Stilblüten und Paradoxe, der grandiosen etymologischen Verballhornungen und regionalen Besonderheiten. Warum heißt der Maulwurf eigentlich Maulwurf? Wachsen Schattenmorellen im Schatten? Ist der Hirsch das männliche Pendant zum Reh und was hat das alles mit Bambi zu tun? Spätestens wenn man von ›eingefleischten Vegetariern‹ spricht, dann sind Flora und Fauna ein undurchdringlicher Dschungel. Auf humorvolle Weise beweist Bastian Sick zum nunmehr vierten Male, dass man eben nie auslernt!

     

    Cover:

    Das Cover ist nicht sonderlich spektakulär. Es zeigt lediglich ein Klemmbrett, auf dem der Titel prangert. Eyecatcher sehen anders aus, wer aber die Reihe rund um die Rechtschreibferkeleien und deren Aufklärung durch Sick mag, der wird hier auch beherzt zugreifen.

     

    Eigener Eindruck:

    Der deutsche Rechtschreibdschungel ist groß und tückisch. Immer wieder ertappt man sich selbst dabei, wie man Fehler macht. Sei es bei Satzzeichen, Redewendungen, Zeitformen. Irgendwelche Fehler haben sich bei dem Einen oder Anderen durchaus eingeschlichen und die wird man auch nicht mehr so schnell los. Abhilfe schafft das nun schon vierte Buch der Reihe „Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod“ aus der Feder von Bastian Sick. Wer die Bücher bereits kennt, der weiß, dass die Art und Weise des Autors für seine Kolumne in der Zeitung durchaus passend ist, jedoch auf die Masse eines ganzen Buches doch erdrückend wirkt und dem Leser die Nachricht übermittelt, dass man einfach doof ist, nur eben der Autor selbst nicht, der sich mit seiner lustigmachenden Art irgendwie rein menschlich ins Aus katapultiert. Vielleicht ist das nicht so gemeint, kommt aber voll und ganz so rüber und zieht sich leider wie ein roter Faden durch seine vier Bücher. Trotzdem ist das was Bastian Sick aber präsentiert gut recherchiert und durchaus einleuchtend und die eine oder andere Graupe, die man vielleicht selbst innehat, kann hier behoben werden, wenn man sich tapfer durch das Büchlein arbeitet. Ich empfehle das Buch häppchenweise zu genießen, denn man bekommt hier so viel Input, dass man kaum alles auf einmal begreifen kann. Das Buch ist vom Thema her aber auch recht trocken, sodass es durchaus nicht für Jedermann ist.

     

    Fazit:

    Das Buch erklärt anschaulich die Tücken der deutschen Rechtschreibung, jedoch sollte man damit klarkommen, dass die Art des Autors arg von oben herab ist. Nobody is perfect… nur Herr Sick, der ist es scheinbar.

     

     

    Gesamt: 3/5

     

    Daten:

    ISBN: 9783462041644

    Sprache: Deutsch

    Ausgabe: Flexibler Einband

    Umfang: 224 Seiten

    Verlag: Kiepenheuer & Witsch

    Erscheinungsdatum: 24.09.2009

     

  5. Cover des Buches Deutsch für Profis (ISBN: 9783442161751)
    Wolf Schneider

    Deutsch für Profis

     (36)
    Aktuelle Rezension von: SylviaKoch

    Wolf Schneider verkündet „Deutsch für Profis“, er kündigt „Wege zu gutem Stil“ an. Beides erledigt er routiniert, gleichwohl er manchen achtenswerten Gedanken kontextuell eher zu knapp dosiert darlegt.

    Das Buch gilt als Klassiker, weshalb ich auf es aufmerksam wurde; letztlich stellt mich sein Inhalt nicht zufrieden.

    Einschränkung erleidet sein Werk, da der Autor ausschließlich Journalisten anspricht. Für sie, für sie allein, postuliert er den Anspruch, zunächst verständlich, alsdann in gutem Deutsch zu publizieren. Dem ist nicht zu widersprechen, der Anspruch ist berechtigt, weitergehend jedoch an alle Kommunikatoren zu stellen.

    Eigener Empfehlung folgend, dekoriert Wolf Schneider die Ausführungen mit vielen Beispielen. Sie illustrieren seine Kritik an der Schreibe zahlreicher Journalisten, wobei es ihm offensichtlich zwei konkrete Redaktionen besonders angetan haben.

    Lösungswege indessen kommen durchweg zu kurz.

    Wer sich aufgrund des Titels für das Buch interessiert, erfährt erst im zweiten Anlauf, bestenfalls im Klappentext, dass „Deutsch für Profis“ als Nachhilfe für Journalisten gedacht ist. Wen das Thema guter Sprachstil reizt und das Buch liest, obwohl er sich außerhalb der Zielgruppe wähnt, wird mit einem Bummel durch die journalistische Schreibschule belohnt. Er ist lehrreich für alle, die Texte verfassen. Wenn auch nicht immer beschrieben ist, wie besser, stilsicherer, verständlicher zu formulieren ist, gibt es doch genügend Hinweise, wie nicht artikuliert werden sollte.

    Meine Bewertung des Buches liegt zwischen 3 und 4. Weil ich den Zeitgeist berücksichtige, unter dem es Anfang der 1980er Jahre veröffentlicht wurde, runde ich auf.

  6. Cover des Buches Dummdeutsch (ISBN: 9783150104132)
    Eckhard Henscheid

    Dummdeutsch

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    1993 als Kopplung der ersten beiden Ausgaben und mit weiteren Wörtern ergänztes Exemplar erschienen. Man muss sich wundern, wie lange sich dieses "Dummdeutsch" hält, denn auch heute noch sind mindestens 80% der Einträge in erschreckendem Gebrauch. Henscheid offenbart nicht nur das dreiste Dummdeutsch an sich, sondern auch durch Erklärungen, wie unsäglich die Inhalte, wenn es denn welche gibt, daherkommen. Oh ja, ein Allzweckbuch nicht nur für den professionellen Schreiber, ganz besonders auch für den "normalen" Benutzer dieser Sprache. Aber ob's hilft?
  7. Cover des Buches Deutsch fürs Leben (ISBN: 9783499196959)
    Wolf Schneider

    Deutsch fürs Leben

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Vera2198
    Wolf Schneider zeigt in seinem Buch "Deutsch fürs Leben" die klaren Fehler von Schriftstellern, Journalisten und allen die jemals (nur eine Mail) verfassen. Er zeigt durch eine bisschen zynische Art, wie viel einfacherer die deutsche Sprache sein kann, wenn man gewissen Grundregeln folgt. Dabei bringt er viele Beispiele, die nicht immer ganz schlüssig sind. 
    Trotzdem ganz klar ein Must read, wenn man sich gerne mit der deutschen Sprache auseinandersetzt, oder diese viel im Job braucht. 
    Noch eine Vorwarnung: es reicht nicht das Buch einmal zu lesen. Es sind so viele (einfache) Regeln, die aber ständig wiederholt werden müssen um präsent zu bleiben. 
  8. Cover des Buches Das Vorbild (ISBN: 9783455003253)
    Siegfried Lenz

    Das Vorbild

     (18)
    Aktuelle Rezension von: gst
    Was macht ein Vorbild aus? Verhält es sich auf nachahmenswerte Weise? Diese Kriterien untersuchen ein pensionierter Rektor aus Lüneburg, eine Lektorin und Herausgeberin von Lehrbüchern aus Hamburg und ein jüngerer Lehrer aus Diepholz. Sie haben sich im herbstlich trüben Hamburg getroffen, um sich auf eine Geschichte für ein Schullesebuch zu einigen.

    Man sollte meinen, das Vorgehen könnte auch Schüler interessieren. Doch Siegfried Lenz' großartiger Schreibstil, seine genaue Beobachtungsgabe und Erzählmanier sind für Jugendliche oft 'stinklangweilig'. Vor allem, wenn sie die Lektüre lesen müssen und 'Aktion' erst nach knapp 400 Seiten vorkommt.
    Für die ältere Generation, die sich in ihre Jugend zurückversetzt fühlt, ist dieser Roman allerdings lesenswert. Vielleicht muss man erst Lebenserfahrung gesammelt haben, um die Schwierigkeit, in der die drei Vorbildsucher stecken, nachvollziehen zu können. Sind sie denn selbst Vorbilder oder glauben sie, Vorbilder zu sein?

    Valentin Pundt, der erzkonservative Rektor aus Lüneburg, betrauert den Suizid seines Sohnes und sucht vergeblich die Gründe für dessen Aus-dem-Leben-scheiden nach einem gerade erfolgreich absolvierten Staatsexamen. Jan Peter Heller, der fortschrittliche Lehrer aus Diepholz, kommt bei seinen Schülern gut an. Er kennt sich in der Musikszene aus und demonstriert mit Leidenschaft. Im Alltag jedoch scheitert er; seine Frau und seine Tochter sind ihm fremd. Rita Süßfeldt lebt in der Stadt, in der sie sich mit den beiden Lehrern in einer muffigen Pension zum Arbeiten trifft. Sie kümmert sich so rührend um ihren behinderten Bruder, dass der das Weite sucht.

    Mir gefällt Lenz' Schreibstil, der in den heute als Bestseller herausgegebenen Büchern kaum zu finden ist. 'Das Vorbild' ist ein Buch zum Genießen, keines zum schnellen Durchschmökern. Die Einteilung in 23 Kapitel hilft beim Pausieren und erlaubt jederzeit wieder den Einstieg ' ohne langes Nachlesen, was vorher geschehen ist.

    Siegfried Lenz selbst soll einmal behauptet haben: 'Ich bekenne, ich brauche Geschichten um die Welt zu verstehen.' Seine Erzählungen beweisen, dass er die Welt so gut versteht, dass er sie auch anderen erläutern kann. Sein Roman 'Das Vorbild' ist auch zig Jahre nach der Erstausgabe noch durchaus lesenswert.
  9. Cover des Buches Gutes Deutsch schreiben und sprechen (ISBN: 9783806844320)
  10. Cover des Buches Schattengold (ISBN: 9783839210888)
    Dieter Bührig

    Schattengold

     (7)
    Aktuelle Rezension von: svealinchen
    Erst war ich skeptisch. Schon wieder ein Lübeck-Krimi? Nach wenigen Seiten hielt mich das Buch jedoch im Bann, und langsam begriff ich, dass es mehr ist, als ein "normaler" Krimi. Die Liebe zum Detail, die packende Handlung, die sich allerdings auch dem aufmerksamen Leser nicht sofort erschließt und die betörende Gestalt der Hauptperson, der Aina. Man spürte, dass der Autor das liebt, wovon er schreibt: seine Heimatstadt Lübeck und die Musik der Spätromantik. Ich las das Buch lustvoll, und nachdem ich den Schluss kannte, musste ich es noch eimal von vorne lesen. Und siehe da: Jetzt entdeckte ich die kunstvolle Komposition. Alles ist von Anfang an sorgfältig angelegt, nichts wurde dem feuilletonistischen Zufall überlassen. Endlich ein Krimi, der den anspruchsvollen Roman-Theorien Genüge leistet. Schön insbesonders das Spiel mit der Aufhebung von Raum und Zeit. Und alles führt beschleunigend zu dem überraschenden Schluss hin. - Ich werde das Buch sicherlich bald wieder lesen, zum dritten Male, und sicherlich wieder etwas Neues finden. Fazit: Sehr empfehlenswert.
  11. Cover des Buches Der Code des Bösen (ISBN: 9783453176911)
    Raimund H. Drommel

    Der Code des Bösen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Als ich dieses Buch zum ersten Mal in der Hand hielt, musste ich lächeln. Für den Schutzumschlag hat sich der Autor in einer Unnahbarkeitspose ablichten lassen. Sein etwas verkniffener Gesichtsausdruck vermittelt den Eindruck, als ob er Schmerzen hätte. Doch wahrscheinlich schaut er nur gerade dem Bösen unerschrocken ins Auge und entschlüsselt dessen geheimnisvollen Code.

    Doch was soll das Böse eigentlich sein? Und gibt es überhaupt so etwas, wie einen Code dieses abstrakten Bösen? Die reichlich übertriebene Aufmachung des Buches legt den Verdacht nahe, dass sein tatsächlicher Inhalt diesem Marketing-Gehabe nicht ganz standhalten kann. Und so ist es dann auch.

    Statt irgendeinen ominösen Code zu knacken, besteht das Anliegen des Autors im Wesentlichen darin, durch linguistische Methoden herauszufinden, ob ein vorliegendes Schriftstück von einer bestimmten Person verfasst wurde oder nicht. Er präsentiert dazu einige beispielhafte Fälle, in denen er entweder tatsächlich mitgewirkt hat, in denen er seine Mitarbeit anbot oder die er einfach nur interessant fand.

    Der Autor schildert zunächst jeden Fall in einem lockeren Boulevardstil, um dann auf das jeweilige Schriftstück zu kommen, das er mit seinen Methoden analysieren kann. Beispielsweise erzählt er den gesamten undurchsichtigen Barschel-Fall, obwohl seine Rolle lediglich darin bestand, im Auftrag einer Zeitschrift herauszufinden, ob ein bestimmter Brief Barschels an seine lieben Parteifreunde, wirklich auch aus dessen Feder stammte. Im Fall des abgestürzten Jürgen W. Möllemann hingegen drängte sich der Autor erfolglos als Gutachter auf, um zu erforschen, ob der Möllemanns Ablösung als Wirtschaftsministers auslösende Brief an Aldi, in dem er die Firma eines Verwandten zu protegieren versucht, tatsächlich von ihm geschrieben wurde. Auch hier wird mehr über Möllemann berichtet als über die Methoden, um die es in diesem Buch eigentlich gehen sollte.

    Doch wenn man Drommels Buch aufmerksam gelesen hat, dann kann man sich halbwegs vorstellen, wie der Autor systematisch vorgeht, um den Verfasser eines vorliegenden Textes zu identifizieren oder zu beweisen, dass jemand einen Text nicht geschrieben haben kann. Selbstverständlich werden solche Aussagen immer nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit behaftet sein.

    In einem ersten Schritt führt der Autor immer sogenannte Entlastungsprozeduren durch, die auch von Geheimdiensten genutzt werden. Das sind quantitative Verfahren, in denen zum Beispiel die Satzlänge gemessen wird, oder qualitative Methoden, wie beispielsweise das Erkennen von Wahrnehmungstypen. Ist also ein Verdächtiger ein visueller Typ, der üblicherweise kurze Sätze benutzt, dann kann er als Autor eines Textes nahezu ausgeschlossen werden, in dem vorrangig auditive Schlüsselwörter und lange Sätze stehen.

    Diese interessanten Details stehen in den einzelnen "spektakulären" Fällen versteckt auf nur wenigen Seiten und machen vielleicht höchstens ein Zehntel des gesamten Textes aus. Das wichtigste Hilfsmittel des Autors ist offenbar eine Konkordanz-Software. (Wer sich dafür detaillierter interessiert, findet bei Wikipedia einen sehr guten Artikel.) Um sich dieser Software zu bedienen, müssen alle zu vergleichende Texte in ein entsprechendes Programm erst einmal eingelesen werden. Danach ermittelt die Software, wie bestimmte Wörter vom Autor eines vorliegenden Textes benutzt werden.

    Da jeder Mensch meist völlig unbewusste sprachliche Eigenarten besitzt, kann so ein linguistisches Profil erstellt werden, das ihn entweder als Autor eines Textes ausschließt oder überführt. Drommel erklärt das mehrfach beispielhaft an seinen Fällen, jedoch nie auf einer allgemeinen Ebene. Kommt die Konkordanzanalyse zu einem Ergebnis, das mit den anderen Verfahren übereinstimmt, die in diesem Buch sehr kurz vorgestellt werden, dann besteht eine sehr hohe Aussagewahrscheinlichkeit.

    Das Buch konzentriert sich leider mehr auf die einzelnen Fälle, die nicht immer tatsächlich so spektakulär sind, wie der Autor behauptet, als auf die Methoden, die lediglich angedeutet werden. Etwas befremdlich erschienen mir auch die wiederholten direkten oder indirekten Eigenlobe des Autors. Auf diese Weise schließt sich dann auch der Kreis zurück zur Aufmachung des Buches.

    Fazit.
    Ein durchaus lesenswertes Buch zu einem sehr interessanten Thema. Leider werden die Verfahren des Autors nicht wirklich offengelegt, sondern lediglich oberflächlich in den einzelnen Kapiteln angedeutet. Der Schwerpunkt liegt mehr auf der Schilderung der Fälle unter dem Gesichtspunkt eines tatsächlichen oder vermeintlichen Einflusses des Autors.
  12. Cover des Buches Wolf Schneider: Deutsch für Profis, Wege zum guten Stil (Illustriert von Luis Murschetz) (ISBN: B005CQQ4A2)

    Wolf Schneider: Deutsch für Profis, Wege zum guten Stil (Illustriert von Luis Murschetz)

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Sofie_Schankat
    Wolf Schneider geht in diesem Buch auf die deutsche Sprache ein, indem er auf humorvolle Weise die "Unarten" von Journalisten bloßstellt und Verbesserungsvorschläge gibt. Das Buch ist auf eine humorvolle und manchmal etwas sarkastische Weise gut und unterhaltsam geschrieben. Über viele Zitate aus den Medien musste ich schmunzeln, wenn sie von Wolf Schneider auseinandergenommen wurden. Oft wurde mir erst währenddessen bewusst, dass ein Satz, der mir auf den ersten Blick sehr klar vorgekommen ist, bei genauerer Betrachtung eigentlich gar nicht so klar und schön formuliert ist.
    Hierbei muss man allerdings sagen, dass Wolf Schneider nach meinem Empfinden teilweise sehr genau ins Detail geht. An mancher Stelle stellt er selbst die Frage "zu pingelig?", und manchmal habe ich dann trotz seiner anschließenden Erläuterung, warum es nicht zu pingelig sei, gedacht: "Doch, ich finde es eigentlich schon sehr pingelig."
    Natürlich müssen gerade Journalisten, die ja informieren sollen, verständlich und eindeutig schreiben, und oft tun sie das tatsächlich nicht. Aber an mancher Stelle, gerade wenn es um die Nutzung von bestimmten Wörtern geht, fand ich das Buch dann doch zu pingelig. Ich habe z.B. überhaupt kein Problem damit, wenn ein Elefant als "Dickhäuter" bezeichnet wird. Für mich darf auch die Sprache in informierenden Kontexten durchaus etwas lockerer sein, weil ich den Text dann tatsächlich auch lieber lese als trockene, klipp und klare, aufs Einfachste hinuntergebrochene Informationen. Manche Wörter oder Anhängsel sind vielleicht nicht unbedingt notwendig, aber geben dem Wort dann doch noch eine etwas andere Bedeutung, lösen bestimmte Assoziationen aus und sind für gewöhnliche Menschen, an die ja die Nachrichten gerichtet sind, auch schlicht und einfach vollkommen geläufig und normal. Natürlich muss das in einem verständlichen Rahmen bleiben, aber das ist möglich und teilweise auch schöner und anschaulicher als ein ganz trockener Text.
    Diese Empfindung mag jedoch auch daran liegen, dass ich Romane schreibe. Und auf kreative Texte, die ja gerade von einer vielfältigen, ausdrucksvollen und eben "kreativen" Schreibweise leben, ist Wolf Schneiders Buch nicht unbedingt anwendbar, zumindest in Teilen nicht. Vermutlich habe ich auch deshalb an vielen Stellen gedacht, dass gerade das, was Wolf Schneider kritisiert hat, für mich und mein eigenes Schreiben doch sehr wertvoll ist.
    Dieses Buch vermittelt eine tiefere Auseinandersetzung mit der Sprache und bewirkt, dass man genauer hinsieht und einige Marotten erkennt. Ich habe einige Tipps aus dem Buch mitnehmen können und für alle, die ihr Sprachverständnis vertiefen wollen, ist dieses Buch auf jeden Fall das Richtige. Doch an einigen Stellen war es mir doch zu pingelig. Auf alle Textformen – so auch auf meine eigene –, treffen Wolf Schneiders Ausführungen im Ganzen meiner Meinung nach nicht zu (und vermutlich soll das auch gar nicht so sein, weil er sich ja explizit an Journalisten wendet). Daher gibt es von mir vier von fünf Sternen.
  13. Cover des Buches Texten wie ein Profi (ISBN: 9783899811865)
    Hans-Peter Förster

    Texten wie ein Profi

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Nine
    "Texten wie ein Profi" ist ein Buch, indem man als Laie sehr gute Hilfestellungen und Ideen zum Erstellen von Texten aller Art findet. Wie ein Leitfaden zieht sich die Idee, die Wörter anhand von Farben einzuteilen. Blau hat hierbei die Informationsfunktion, Grün die Garantiefunktion, Gelb die Erlebnisfunktion und Rot die Kontaktfunktion. Am Ende vom Buch sind zu diesen Farbeinteilungen Wörterlisten zu finden. Diese sollen helfen den Wortschatz in einem Text abwechslungsreicher, interessanter und reicher zu gestalten. Des Weiteren sind in dem Buch viele Werbekampagnen zu finden. Auch auf Fehler und Missverständnisse wird aufmerksam gemacht. Alles in Allem ist das Buch eine super Hilfestellung!
  14. Cover des Buches Das Geschichtswerk des Titus Livius (ISBN: 9783825345587)
    Erich Burck

    Das Geschichtswerk des Titus Livius

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Eine sehr genau Analyse des römischen Geschichtsschreibers Titus Livius von Erich Burck. Erich Burck geht hier besonders ausführlich auf alles ein, was ein interessierter Leser über Livius wissen kann und muss und soll. Erst berichtet er, um die Grundlagen zu schaffen, vom Leben des Livius, von seinem Werk und von den Quellen, also woher wir über ihn und sein Werk Bescheid wissen. Anschließend geht er etwas ins Detail: Und zwar mit einer Erörterung wie Livius gewisse Sachverhalte darstellt anhand von Feldzügen, Siegen, Kurzerzählungen, Niederlagen und Reden, um dann aus allem Bisherigem darauf zu schließen, welche Vorstellungen Livius selbst vertrat, in Bezug auf die ideale Staats- und Lebensordnung, wie sich die Verfallserscheinungen zeigten und wie dieser seine Kritik übte. Nachdem Burck nun die Zielsetzung des Historikers, also zu welchem Zweck die römische Geschichte des Livius entstand, schilderte, beginnt er einige sehr spezielle und sehr tiefgehende Kapitel. Nämlich über Hauptgestalten, deren Charakterisierung und Gegenüberstellung, wie beispielsweise Hannibal/Scipio, Philipp V./Quinctius Flaminius und Perseus/Aemilius Paulus. Ein ganzes Kapitel widmete Burck zusätzlich der Thematik, wie es Livius unter dem ersten Kaiser, nämlich Augustus erging. Letztendlich noch die Beschreibung der Sprache und des Stils Livius' und die Rezeption in der Antike selbst, in der Neuzeit und im Mittelalter (wo sie quasi nicht vorhanden war). Alles in allem sehr gelungen. Stellenweise recht trocken, aber was will man von einem wissenschaftlichen Buch erwarten ? Nichtsdestotrotz sehr interessant für Kenner aus diesem gebiet, genauso wie für Laien. Die gute Wahlweise für die Kapitel ermöglicht dem leser auch eine gute Selektion der ansprechenden Teile, sodass man nicht gezwungen ist alles zu lesen. Burck erschafft auch selbst nochmal recht gut Grundkenntnisse, wenn man kaum welche mitbringt. Desweiteren eröffnen seine dichten Indizes die Möglichkeit sehr präzise und gezielt tiefer in die Thematik mit Hilfe anderer Literatur einzusteigen. Nur leider durchspickt er sein Buch mit zahlreichen römischen Zitaten, ohne Üersetzung.
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