Bücher mit dem Tag "staatsbankrott"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "staatsbankrott" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches GIER - Wie weit würdest du gehen? (ISBN: 9783734105586)
    Marc Elsberg

    GIER - Wie weit würdest du gehen?

     (197)
    Aktuelle Rezension von: EngelAnni

    Ich bin immer noch nicht sicher, ob mir "Gier" gefallen hat oder nicht. Ich hatte zuest "Blackout" gelesen udn war absolut begeistert. Wahrscheinlich habe ich deswegen zu viel von "Gier" erwartet.

    Inhalt: Die Welt wird von einer Wirtschaftskrise heimgesucht und die beiden, die ein "Mittel" dagegen gefunden haben, werden ermordet. 

    Ich hatte jetzt erwartet, dass mehr über die Auswirkungen der Krise und deren Bekämpfung erzählt wird. Es ist allerdings mehr eine wilde Verfolgungsjagd des Zeugen des Mordes. Auch die Auflösung überzeugt mich nicht richtig

    Wenn ich nicht so viel erwartet hätte, wäre es ein guter Action geladener Krimi, aber so kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

  2. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  3. Cover des Buches Plan D (ISBN: 9783311150749)
    Simon Urban

    Plan D

     (37)
    Aktuelle Rezension von: womue

    Die Geschichte hört sich sehr interessant an. Nur das hat mich bewogen, das Buch zu Ende zu lesen. Ansonsten hatte ich gefühlt noch bei Seite 400 (von ca. 420) den Drang aufgrund für die Story überflüssiger, langweiliger und auch nerviger Gedankenspielereien der Hauptfigur das Buch zur Seite zu legen. Aus einer guten Idee für eine spannende Story wurde leider keins adäquates Buch. Schade

  4. Cover des Buches Faule Kredite (ISBN: 9783257242065)
    Petros Markaris

    Faule Kredite

     (29)
    Aktuelle Rezension von: BayLissFX

    Es gibt Lektüren, die brachen viel Aufmerksamkeit und Energie … andere sind einfach nur angenehm mit Wohlfühlfaktor. Diese gehört zu Zweiterem :) Und das ist gut so. Einige Jahre nach der Finanzkrise erscheint das ganze Geld Hickhack in anderer Relation. Derzeit werden Millionen und Milliarden in Kriegsfehden verpulvert.… andere Länder gehen weltweit bankrott. Reformen waren nötig, aber der einzelne hat sicher einen hohen Preis bezahlt. Kriminalfall und gesellschaftliche Rundschau halten sich total angenehm die Waage … wer meckert, dem liegt das Genre einfach nicht :)

  5. Cover des Buches Der Crash kommt (ISBN: 9783548372907)
    Max Otte

    Der Crash kommt

     (11)
    Aktuelle Rezension von: tvb
    Ein eher populärwissenschaftliches Buch. Die früheren Phasen von Finanzkrisen werden mit der heutigen Situation recht gut verglichen. Manchmal wirkt die Argumentation nicht ganz stringent. Gut gefällt die Abstraktion, die Übersicht verschafft und Nachdenklichkeit hervorruft. Man wird wieder gespannt auf die Zukunft: hat er recht oder nicht.
  6. Cover des Buches Frühling der Barbaren (ISBN: 9783406646942)
    Jonas Lüscher

    Frühling der Barbaren

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Tokall

    Möchte man ein Beispiel einer Novelle kennen lernen, in der die entsprechenden genrespezifischen Merkmale idealtypisch umgesetzt worden sind, so lese man das Werk „Frühling der Barbaren“ von Jonas Lüscher. Sogar das Dingsymbol in Gestalt eines Kamels findet man darin. 

     

    Ich muss allerdings zugeben, dass ich dieser Form von Literatur nicht viel abgewinnen konnte. Der Inhalt und die Sprache sind künstlerisch überformt und ich kann mich den vielen positiven, ja schon überschwänglichen Rezensionen aus dem Feuilleton überhaupt nicht anschließen. Für mich stand das Ereignis der Finanzkrise viel zu wenig im Zentrum der Handlung, und die an die Krise anschließenden Reaktionen der Protagonisten waren mir viel zu surreal. Dem Werk fehlt eine schlichte Eleganz. Auch mag ich „lebensechte“ Literatur. Aber das ist natürlich eine subjektive Sichtweise!

     

    Ich möchte Literatur lesen, die mich berührt, die in mir etwas auslöst, die mich mitnimmt oder die mich wachrüttelt. All das fehlte mir in diesem schmalen Büchlein. Aus diesem Grund konnte ich mit der Novelle nichts anfangen.  Das einzige, was ich hier lobend erwähnen kann: Der Sprachduktus des Schweizer Fabrikerben Preising ist eigentümlich und mit Wiedererkennungswert gestaltet worden. Altertümliche Wörter und umständliche Partizipial-Konstruktionen finden sich darin. 

     

    Fazit: Ein Buch, das dazu taugt, die Merkmale einer Novelle zu veranschaulichen. Inhaltlich ist das Dargestellte aber nach meinem Empfinden viel zu weit weg von der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Mit diesem künstlerisch-durchgeformten Text konnte ich nichts anfangen. Ich mag Literatur, die etwas in mir auslöst, die mich bewegt und ergreift. Dieses Werk habe ich jedoch unbeteiligt und ohne größeres Interesse gelesen. Ich gebe 2 Sterne!

  7. Cover des Buches Crashkurs (ISBN: 9783426782958)
    Dirk Müller

    Crashkurs

     (21)
    Aktuelle Rezension von: HerrLyDmann
    Ich wollte mein Wissen im Bereich der Finanzen und ihre Zusammenhänge in Wirtschaft und Politik verstehen. Nach einiger Recherche namhafter Autoren und Meinungsbilder stolperte ich auf Youtube über Dirk Müller und las seinen ersten Bestseller "Crashkurs".

    Nach der Lektüre muss ich sagen: ich bin wirklich sehr begeistert. Nicht nur, dass es Müller schafft, einem totalen Laien das grundlegende Problem mit Geld zu vermitteln, er schafft es dabei auch grundlegende Finanzbegriffe zu erläutern (und in seinem dritten Teil auch das der Europakrise), verständlich, locker und mit witzigen Anekdoten untermalt, so dass man sich super unterhalten fühlt und dabei auch noch alles versteht!

    Ein wirklich ganz toller Finanz-Erklärbär-lehrer!
  8. Cover des Buches Argentinisches Roulette (ISBN: 9783943889734)
    Georg Schattney

    Argentinisches Roulette

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Zsadista
    September 1998. Das Omega-Team steht ganz oben auf dem internationalen Finanzparket. Doch nach dem Höhenflug kommt auch der tiefe Fall. Zunächst muss jeder sehen, dass er die letzten heißen Kartoffeln für sich aus dem Feuer holt. In den nächsten Jahren schaffen die vier des Teams, Wolfgang Willarth, Suki Kwak, Mascha Ivanova und Fjodor Kerenin wieder zu ansehnlicher Größe zu kommen. Als dann die Anschläge des 11. September 2001 einige Fragen in der Finanzwelt aufwerfen, werden die vier vom IWF als sogenannte Ermittler eingestellt. Was steckt dahinter, dass manche vor diesem Anschlag Geld transferiert haben. Zufall? Wissen? Kann man der Sache und den Geldner soweit nachgehen, dass man Aufklärung findet? Das Omega-Team ist gut, aber ist es auch so gut, dass es hinter die Fassade blicken kann?

    „Argentinisches Roulette“ ist ein sehr tiefgründiges Buch. Auf keinen Fall kann man es mal flott oder nebenbei durchlesen. Ich musste zeitweise sogar Pausen einlegen um das gelesene sacken zu lassen. Die kompletten Ausführungen zu der Finanzwelt, Aktien, Börse, Geldverschiebungen sind absolut interessant. Allerdings für mich etwas schwer zu verstehen gewesen. Manches habe ich daher dann auch zweimal gelesen.

    Was mir nicht so gefallen hat, war der Nebenstrang mit der Musik-Gruppe „The Doors“. Ich kenne die Lieder und Texte nicht, somit konnte ich mit den Anfangssätzen zu jedem Kapitel nichts anfangen. Auch dass Wolfgang der illegitime Sohn von Jim Morrison sein sollte und dies immer wieder zur Sprache kam, irritierte mich mehr, als es mir gefallen hätte. Auch fand ich die mystische Seite mit einer Prophezeiung seitens Morrison nicht sehr passend für die restliche Geschichte.

    Dem Autor ist es soweit gelungen, ein sehr interessantes und tiefgreifendes Buch zu schreiben. Dem Leser sollte aber auch klar sein, dass das Buch einem viel abverlangt. Gerade, wenn man sich in der Finanzwelt und den damit zusammenhängenden Begriffen nicht auskennt.

    Am Ende möchte ich noch erwähnen, dass das Cover zwar sehr schön ist, aber dem Inhalt nicht gerecht wird. Ich könnte mir vorstellen, dass Leser dieser Materie nicht unbedingt bei dem Cover zugreifen würden.
  9. Cover des Buches Wut (ISBN: 9783442382323)
    Michael Ridpath

    Wut

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Schnuffelchen
    Dies ist bereit meine 2. Buch des Autors und ich bin jetzt ganz offiziell FAN. Der Roman ist wieder nicht überaus blutig und rasant, sondern bringt die Grausamkeit des Lebens in kleinen unvorhersehbaren Portionen, so das man immer wie der überrascht wird. Im Vordergrund stehen die Opfer der Finanzkrise. Wie schlimm dies außerhalb Deutschland für die Menschen ist, kann man sich wohl kaum vorstellen. Doch die Situation in Island hat der Autor sicher Ziemlich gut getroffen, inklusive der Naivität aus der die Menschen erwacht sind. In der Nebenhandlung verfolgt Magnus weiter seine Kindheit in Island und er kommt einem furchtbaren Geheimnis auf die Spur. Die Figur des Magnus kommt immer mehr in Island an. Auch wenn er sich noch nicht ganz zu Hause fühlt. Der Charakter ist wirklich interessant und vielschichtig. Durch die vermehrt offenbarte Kindheitsgeschichte, tut er mir sogar leid und ich kann seine anfänglich Abneigung gegenüber der Insel immer mehr verstehen. Wichtig für die Hauptgeschichte sind Harpa, eine ehemalige Bankangestellte und allein erziehende Mutter, Björn Helgason, ein Fischer und später Freund von Harpa sowie Isak, ein Student und Sindri, ein ex-Musikstar, Möchtegern-Revolutionär und Schriftsteller. Alle haben Opfer durch die Kreppa bringen müssen und werden dadurch auf ihren neuen Weg getrieben. Nicht für alle ist es der richtige Weg. Harpas und Björn Geschichte hatte sogar richtig romantische Ansätze, welche leider ihrer Leben zum Opfer fallen. Sindri finde ich furchtbar unsymphatisch, aber das war durch den Autor ja auch so beabsichtigt. Abgesehen von Isak, haben auch allen persönlichen Grund für eine Revolution, auch wenn diese für jeden anders aussieht. Wie im 1. Band beweißt der Autor wieder ein Händchen dafür, eine spannende und auch in sich stimmige Geschichte mit leisen Tönen zu erzählen, welchen durch die gewaltige Natur Islands abgerundet wird.
  10. Cover des Buches endlich pleite (ISBN: 9783000348877)
    Ralf During

    endlich pleite

     (1)
    Aktuelle Rezension von: ralfduring
    dieses Buch ist irrigerweise hier als Comic geführt, tatsächlich handelt es sich aber um einen Roman, in dem der tragische Held auf dramatisch komische Weise versucht, der drohenden Weltwirtschaftskrise auszuweichen und dabei erfolgreich scheitert...Humor ist, wenn man trotzdem lacht
  11. Cover des Buches Verheimlicht - vertuscht - vergessen (ISBN: 9783426783993)
    Gerhard Wisnewski

    Verheimlicht - vertuscht - vergessen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    In seinem nunmehr 4tem Jahrbuch (2011) „verheimlicht, vertuscht, vergessen“ führt Gerhard Wisnewski als Enthüllungsjournalist wiedereinmal durch Ungereimtheiten und offene Fragen des vergangenen Medienjahres und stellt Zusammenhänge her, die so nicht in den Zeitungen standen. Auch in diesem Jahr funktionierte die Manipulation der Massen wieder nach dem selben Muster Propaganda, Verdummung, Vertuschung durch Politik und Medien. Mit Sicherheit sind auch die Darstellungen von GW nicht in Allem der Weisheit/Wahrheit letzter Schluss und in mancher Beziehung auch sehr kritisch zu bewerten, aber er bietet wertvolle Anstöße und fordert damit dass eigenständige Denken heraus. Seine Analysen und Schlussfolgerungen sind logisch und plausibel nachvollziehbar. Ein besonderer Trend war im Jahr 2010 erkennbar. Politik und Geheimdienste versuchen zunehmend, mit Hilfe von Krisen zu regieren: Klima, Öl, Terror sind die Schlagworte, welche die Welt erzittern lassen. Krisen verursachen Angst. Angst ist ein guter Machtberater . Angst hilft beim regieren und treibt die Geschichte voran. Am einfachsten regiert es sich, wenn ein Volk dauerhaft unter Spannung gehalten wird. Jeder der zu diesem kleinen handlichen Buch greift, was ich persönlich nur empfehlen kann, sollte natürlich nicht alles kritik- und kommentarlos schlucken. Wie Eingangs erwähnt, stellt es eine kleine Hilfestellung dar, die zum eigenem Nachdenken anregen soll, um für sich und sein eigenes Weltbild die hoffentlich richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Also, von mir gibt es wieder 5 Sterne und ich hoffe, dass solche Bücher mehr von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und das wir uns der Lügen und Halbwahrheiten welche uns tagtäglich aufgetischt bewusst werden.
  12. Cover des Buches Der Staatsbankrott kommt! (ISBN: 9783942016254)
    Michael Grandt

    Der Staatsbankrott kommt!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Für Staaten gelten andere Gesetze als für ihre Bürger. Zum Beispiel gelingt es Staaten immer wieder ihre eigentliche Insolvenz zu verschleppen, weil sie im Gegensatz zu Unternehmen und Privatpersonen bis zum bitteren Ende immer neue Kredite erhalten, um alte zu tilgen und Zinsen zu zahlen. Zur Begründung wird gerne angeführt, dass Staaten nicht pleite gehen können. Aber dies ist ein Ammenmärchen und dient zur Verschleierung der Tatsache, dass Grossbanken und Staaten eine besondere Beziehung verbindet, die in den letzten zwei Jahren für alle offensichtlich geworden ist. Denn bei einer Pleite sowohl von Staaten als auch von Großbanken haftet immer der ahnungsfreie und machtlose Steuerzahler.

    Irgendwann zwischen 2010 und 2030 ist Deutschland für eine Staatspleite mit anschließender Währungsreform fällig, lesen wir in diesem Buch. Für die erste Dekade spreche eine höhere Wahrscheinlichkeit. Abgeleitet wurde diese Prognose allein aus dem hoffnungslosen Schuldenstand und dem eigentlich unbezahlbaren Sozial- und Rentensystem Deutschlands sowie der ungünstigen Altersstruktur seiner Bevölkerung. Der Leser findet dafür erschreckende Zahlen im zentralen sechsten Kapitel dieses Buches.

    Doch wenn dies die alleinigen Ursachen für das drohende Unheil wären, hätte Michael Grandt sein Buch auch schon vor zehn Jahren schreiben können. Inzwischen jedoch kamen zu den ohnehin schon enormen Problemen noch die ökonomisch unsinnige europäische Währungsunion, mit der wir viel verloren und fast nichts gewonnen haben, und eine von den USA verursachte Finanz- und Wirtschaftskrise globalen Ausmaßes. Nicht nur das globale Finanzsystem steht am Abgrund, sondern auch zahlreiche Staaten, darunter die USA und Japan sowie wenigstens die Hälfte der EU-Länder. Kommt die nächste Immobilien-Schuldenwelle oder fällt auch nur eines der Kandidatenländer, dann ist ein Domino-Effekt zu erwarten, der nicht mehr steuerbar ist.

    Der Autor beschreibt die Lage in aller Ausführlichkeit und verwendet dabei sehr viel Zahlenmaterial zur Veranschaulichung. Nach einer kurzen Einleitung befasst er sich mit der von einigen New Yorker Großbanken kontrollierten und deshalb privaten US-Notenbank Federal Reserve. Er beleuchtet ihre putschartige Einsetzung im Jahre 1913 sowie ihre Rolle bei der Installation des Dollars als Weltreservewährung. Nur mit Kenntnissen dieser Zusammenhänge kann man die Ursachen der gegenwärtigen Probleme wirklich verstehen. Insbesondere wird die Abhängigkeit aller US-Administrationen von den New Yorker Großbanken und das verhängnisvolle Wirken ihrer Fed erklärt. Kapitel 3 befasst sich dann mit der so genannten Subprime-Krise und ihrer Verlagerung auf die ganze Welt.

    Das umfangreiche vierte Kapitel untersucht zunächst wie Staatsbankrotte entstehen und beschreibt dann einige Beispiele aus der Vergangenheit. Im Anschluss werden uns fast alle europäischen Staaten als potentielle Pleitekandidaten vorgestellt. Dieses Kapitel endet mit einer "Horrorliste", in der aufgezählt wird, was uns alles blühen kann, wenn der Ernstfall eintritt.

    Unter Überschrift "Das Ende der USA" wird uns im fünften Kapitel die desolate Lage der westlichen Führungsmacht vor Augen geführt. Sie wird in nicht allzu ferner Zukunft die Zinsen ihrer Schulden nicht mehr zahlen können. Der Wunsch der amerikanischen Hochfinanz, die Staatsschulden durch Inflation abzutragen, muss zwangsläufig zu heftigen Spannungen mit den beiden Hauptgläubigern China und Japan führen, die über 1,5 Billionen Dollar in US-Staatsanleihen halten. Unruhige Zeiten stehen also bevor, zumal der wirtschaftliche Niedergang der Vereinigten Staaten auch die Machtverhältnisse in der Welt neu regeln wird.

    Im sechsten Kapitel spricht der Autor aus, was dem deutschen Volk aus gutem Grund verschwiegen wird. Die Lage ist inzwischen eigentlich hoffnungslos. Schließlich werden die drei völlig verschiedenen Währungsreformen in Deutschland (1948, 1990 und 2001) im siebten Kapitel diskutiert.

    Das achte Kapitel bietet weitere Prognosen und Einblicke und zählt weitere Risikofaktoren auf. Das Buch endet mit Ratschlägen, wie man sich vor den Verlusten durch eine Währungsreform schützen kann. Eigentlich bleiben nur Sachwerte und Edelmetalle, wobei selbst dort nicht klar ist, ob der Staat sich einen Zugriff erlauben wird. Denn eines ist sicher: Wenn es zu einer Währungsreform kommt, entschuldet sich der Staat zu Lasten seiner Bürger. So war es immer, und so wird es auch diesmal wieder sein.

    Fazit.
    In diesem gut geschriebenen Buch findet der Leser zahlreiche Informationen und genügend reale Gründe, die für seinen Titel sprechen. Natürlich wird man sich durch viele Zahlen und ökonomische Erklärungen lesen müssen. Aber der Autor hat sich alle Mühe gegeben, sie verständlich zu erklären. Dass ihm das nach meiner Auffassung nicht immer völlig gelungen ist, liegt wohl auch daran, dass das Buch schnell erscheinen sollte. Oft schreibt Grandt wie ein Journalist und weniger wie ein Autor, der einer gut überlegten Gedankenstruktur folgt. Doch diese leichte Kritik wird durch die Informationsdichte und Sachlichkeit des Buches letztlich wieder aufgewogen. Wer sich über die herannahende Katastrophe vernünftig informieren möchte, ist bei diesem Buch sehr gut aufgehoben.
  13. Cover des Buches Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft (ISBN: 9783442156863)
    Nouriel Roubini

    Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Als einer der wenigen etablierten Ökonomen der USA hatte Nouriel Roubini die gegenwärtige Finanzkrise und ihren Verlauf sehr genau vorausgesagt. Nun hat er uns gemeinsam mit Stephen Mihm ein Buch über diese Krise, ihre Folgen und mögliche Auswege geschrieben. Bereits im ersten Kapitel räumen die Autoren mit dem Mythos auf, Finanzkrisen wären ein seltenes und obendrein unvorhersehbares Ereignis, etwas, das populäre Schreiber gerne medienwirksam "schwarzen Schwan" nennen. Sie gehen kurz auf einige sich immer wiederholende Elemente solcher Krisen ein und zeigen, dass diese Faktoren auch diesmal schon lange vor der eigentlichen Eruption deutliche Warnzeichen sendeten. Man musste sie nur lesen können.

    Bereits John Stuart Mill erklärte 1848 wie sich Finanzkrisen zusammenbrauen. Seine Erkenntnisse hätten auch diesmal für eine sichere Voraussage ausgereicht. Leider wird die Vergangenheit oftmals einfach vergessen. Oder man redet sich ein, dass diesmal alles ganz anders ist. Mill ist nur einer von vielen Wirtschaftswissenschaftlern, die sich mit der Rolle von ökonomischen Krisen theoretisch auseinandersetzten. Im zweiten Kapitel gehen die Autoren auf die unterschiedlichsten Ansichten dazu ein.

    Viele Spekulationsblasen entstehen durch die Einführung neuer Technologien. Doch die gegenwärtige Krise wurde ganz wesentlich durch "Innovationen" in der Welt des Interbankenhandels, vor allem durch die so genannten Kreditverbriefungen, angefeuert. Ganz unterschiedliche Anleihen wurden dazu grob gesprochen in großen Paketen zusammengepackt und in ihrer Gesamtheit durch ein Rating bewertet. Damit waren sie erstmals handelbar. Kreditgeber kamen so sehr schnell wieder an ihr Geld. Dafür wusste nun aber niemand mehr so recht, welche Risiken er wirklich in solchen Paketen kauft.

    Die Autoren erklären im dritten Kapitel sehr detailliert, wie diese Verbriefungen und Derivate auf solche strukturierten Produkte zum Auslöser der Krise wurden. Sie verweisen darüber hinaus auf das hierzulande nicht diskutierte, weil kaum vorhandene, unkontrollierte Schattenbankenwesen und erläutern an Beispielen den Fluch der Hebelung, also die Verwendung von Fremdkapital in unverantwortlichen Größenordnungen bei spekulativen Geschäften.

    Im vierten Kapitel beschreiben die Autoren das dominoartige Zusammenfallen der amerikanischen Kreditunternehmen nachdem sich erstmals die wahren Ausmaße der Kreditausfälle andeuteten. Anschließend breitete sich diese US-Epidemie pandemisch über die in alle Welt verkauften Kreditpakete aus. Interessanterweise waren sehr viele Politiker, auch der damalige deutsche Finanzminister Steinbrück, bis dahin der Meinung, dass dies nicht geschehen werde. Von dieser Pandemie berichtet das fünfte Kapitel.

    Im folgenden Kapitel befassen sich die Autoren ausführlich mit dem Krisenmanagement der amerikanischen Notenbank und erklären die zahlreichen Manöver so, dass sie auch Laien verstehen können. Danach wird im 7. Kapitel diskutiert, wie die Politik auf die Krise reagiert hat. Die Schuldenkrise wurde frei nach Keynes mit noch mehr Schulden durch "Rettungen" und Konjunkturprogramme beantwortet. Politiker vergessen dabei gerne, dass Keynes eine Entschuldung in besseren Zeiten dringend anmahnte und dass Konjunkturprogramme die Steuererhöhungen (oder "Sparprogramme") der Zukunft sind. Wir sehen das gerade in Deutschland.

    Das 8. Kapitel befasst sich mit dringend notwendigen Reformen des gesamten Finanzsystems. Die bisherigen politischen Diskussionen und hektischen Maßnahmen zeugen von politischem Unwillen und mangelndem Sachverstand. Das eigentliche Problem entstand im völlig unregulierten und komplett undurchsichtigen Interbankenhandel. Jeder kann hier Derivate erfinden und in Umlauf bringen. Es existiert keinerlei Aufsicht oder Standardisierung von Produkten. Allerdings sind das merkwürdigerweise keine öffentlichen Diskussionsthemen. Darüber hinaus ist das zentrale Problem der Vergütungen nicht geregelt. Solange der Steuerzahler jeden Spieler immer wieder rettet, wird die Bereitschaft, irrsinnige Risiken einzugehen, nicht nachlassen. Weitere kritischer Punkte sind die Größe der verschiedenen Institute und ihre Verflechtungen. Dies wird in der Öffentlichkeit ebenfalls nicht diskutiert.

    Radikale Schnitte schlagen die Autoren im 9. Kapitel als Konsequenz der Krise vor. Zunächst einmal muss es gelingen, die Aufsichtsbehörden vom Fluch der blinden Mittelmäßigkeit zu befreien. Fähige Leute gehen dorthin, wo sie gut bezahlt werden und sich verwirklichen können. Die Aufsichtsbehörden gehören gewiss nicht zu den idealen Zielen solcher Menschen. Noch wichtiger ist jedoch der extrem schwierige Vollzug einer simplen Logik. Wenn Konzerne zu groß sind, um zu sterben, dann muss man sie eben zerschlagen. Doch mit den "Rettungen" sind zumindest in den USA noch größere Giganten gebildet worden. Weil es in der Obama-Administration nur so von Goldman-Sachs-Leuten wimmelt, wundert es nicht, dass diese Konsequenz dort kein Thema ist. Die Autoren diskutieren das Zerschlagungsproblem ausführlich.

    Ein anderer simpler Punkt ist, dass Banken nur Risiken in Höhe ihres verfügbaren Eigenkapitals eingehen sollten. Dazu könnte man sie zwingen, wenn man es denn wollte. Schließlich schlagen die Autoren eine aktivere Rolle der Zentralbanken in der Geldpolitik im Vorfeld einer Krise vor.

    Kapitel 10 befasst sich mit den Schuldenkrisen von Staaten, die immer nach Bankenkrisen auftreten. Insofern erleben wir gegenwärtig nichts Neues. Die Autoren diskutieren hier insbesondere die Krise des US-Dollars und die möglichen politischen Folgen für die Machtverhältnisse in der Welt.

    Das Buch enthält ein Fazit, in dem das Drehbuch der Krise noch einmal zusammengefasst wird, und einen Ausblick, der erneut die Brillanz seiner Autoren aufdeckt, denn inzwischen ist zum Beispiel eingetreten, was sie für Griechenland voraussagten.

    Fazit.
    Dies ist ein sehr intelligent geschriebenes, scharfsinniges und sehr lehrreiches Buch über Ursachen und Verlauf der gegenwärtigen Finanzkrise und der zu erwartenden Folgen. Darüber hinaus unterbreiten die Autoren konsequente Vorschläge zur Lösung der durch diese Krise aufgedeckten Probleme. Das Buch ist für einen breiten Leserkreis geschrieben, wenngleich gewisse elementare Kenntnisse und Vorstellungen über die Finanzmärkte vorausgesetzt werden.
  14. Cover des Buches Die Wahrheit über Griechenland, die Eurokrise und die Zukunft Europas (ISBN: 9783864891151)
  15. Cover des Buches Die Krise in Griechenland (ISBN: 9783593503080)
  16. Cover des Buches Die DDR unterm Lügenberg (ISBN: 9783360018205)
  17. Zeige:
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