Bücher mit dem Tag "staatsfeind"

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24 Bücher

  1. Cover des Buches Legend (Band 1) - Fallender Himmel (ISBN: 9783785579404)
    Marie Lu

    Legend (Band 1) - Fallender Himmel

     (2.279)
    Aktuelle Rezension von: Osilla

    Ich bin so froh, auf Instagram über die drei "Legend" Bücher von Marie Lu gestolpert zu sein. Sie sind nun ja schon eine ganze Weile auf dem Markt und irritierender Weise hatte ich zuvor noch nicht etwas über die dramatischen Geschichte der Protagonisten Day und June gehört. Einmal mit dieser Reihe begonnen, kann man gar nicht mehr aufhören und die Geschichte wird mir mit Sicherheit noch lange nachhängen. Die Trilogie zählt nun definitiv zu meinen Lieblingsbuchreihe. Fans der "Vortex" -Trilogie sollte auch Legend unbedingt lesen!

    Die Autorin:

    Marie Lu (geboren 1984) wurde in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas. Ihr Studium absolvierte sie dann aber an der University of Southern California. Bevor sie mit dem Schreiben begann, arbeitete sie bei den Disney Interactive Studios. Inzwischen ist sie Bestsellerautorin und lebt mit ihrem Mann und ihren Hunden in Santa Monica. In ihrer Freizeit liest sowie zeichnet sie und spielt Assassin´s Creed.

    Inhalt:

    „Der unbändige Wunsch nach Rache führt June auf Days Spur. Sie, ausgebildet zum Aufspüren und Töten von Regimegegnern, erschleicht sich sein Vertrauen. Doch Day, der meistgesuchte Verbrecher der Republik, erweist sich als loyal und selbstlos – angetrieben von einem unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn. June beginnt, die Welt durch seine Augen zu sehen. Ist Day tatsächlich der Mörder ihres Bruders? Fast zu spät erkennt June, dass sie nur eine Spielfigur in einem perfiden, verräterischen Plan ist.“
    (Klappentext)

    Kritk und Fazit:

    Die Hardcover Aufmachung der Reihe hat mir ganz besonders gut gefallen. Leider gibt es sie nicht mehr über den Buchhandel zu kaufen, man kann Second Hand aber durchaus noch Glück haben und sie für ein paar Euro erstehen. Obwohl die Welt in Legend ziemlich düster ist, sind die Cover sehr hell gestaltet. Dennoch werden sie von Band eins bis drei immer dunkler. Die Lilatöne haben aber gleichzeitig etwas mädchenhaftes oder symbolisieren die Liebe zwischen Day und June. Auf jedem Cover prangt in der Mitte ein goldenes Symbol, welche in der Geschichte ihren Ursprung hat und zum jeweiligen Handlungsstrang passt. Durch die Goldfolie wirkt alles außerdem sehr edel.

    Der Schreibstil der Autorin ist äußerst mitreißend und ich konnte der Story stets gut folgen. Marie Lu hat sich entschieden, abwechselnd Day und June zu Wort kommen zu lassen, sodass wir einen guten Einblick in die Welt der Reichen und die der Armen sowie Ausgestoßenen bekommen und alle Seiten genau durchleuchten können. Schnell wird klar, dass die Welt nicht schwarz-weiß ist und die politischen Machenschaften ziemlich verworren sind.

    Besonders Day ist ein sehr tragischer Charakter. Gezwungen in Armut aufzuwachsen und dann seinen Tod vorzutäuschen lebt er so weit am Rande der Gesellschaft, wie es überhaupt möglich ist. So beginnt er auch, seinen Unmut gegenüber der Regierung durch größer angelegte Streiche an ihr zur Schau zu tragen. Er wird zu einem der meist gesuchten Verbrecher der Amerikanischen Republik. June hingegen ist im Prinzip äußerst gesetzestreu, dennoch steckt eine kleine Rebellin in ihr, die hier und da in Schwierigkeiten gerät, weil sie so gut wie möglich für die Regierung arbeiten möchte. Als ihr Bruder ermordet wird, verlässt sie die Schule und tritt in die Armee der Regierung ein. Und so ist ein Aufeinandertreffen der beiden unausweichlich.

    Wie haben es hier mit einer Dystopie zu tun, das heißt die Geschichte ist in der Zukunft angesiedelt, einer Zukunft nach der großen Überschwemmung, ausgelöst durch den Klimawandel. Die Vereinigten Staaten Amerikas existieren nicht mehr. Es gibt einen wesentlich kleineren Kontinent aufgeteilt in die Amerikanische Republik und in die Kolonien. Beide bekämpfen sich seit Jahren. Und die Rebellen, die in der Republik ihr Unwesen treiben, stehen irgendwo dazwischen. Diese ganze Konstellation sorgt für viele Konflikte und undurchschaubare Verwicklungen, die die Story unheimlich spannend machen.

    Zu Beginn der Geschichte sind Day und June etwa 15 oder 16 Jahre alt. Damit hatte ich zunächst ein Problem, da ich sie als zu jung empfunden habe, gemessen daran, was sie bereits alles erlebt haben und wie sie agieren. Das relativierte sich für mich aber im Lauf der Geschichte. Denn immer wieder blitzt doch ihre Unerfahrenheit durch und macht sie so doch authentisch. June hat etwas sehr Analytisches an sich, sie zählt die Zeiten und Entfernungen, nimmt ihre Umgebung sehr detailreich wahr und hat sich als Kind schon an Day gemessen. Ursprünglich natürlich, weil sie den Verbrecher schnappen will. Doch als sich die beiden kennenlernen, muss sie feststellen, dass die Welt nicht so klar ist, wie es ihr immer eingetrichtert wurde.

    Ich fand es außerdem gut, dass auch die düsteren und egoistischen Gedanken der Protagonisten niedergeschrieben werden. Niemand ist ein Heiliger und besonders in den herrschenden Gegebenheiten ist man doch auch versucht, den einfachen Weg zu nehmen und ein angenehmeres Leben zu führen, welches aber gleichzeitig schmerzhaft sein kann. Die ganzen Konflikte führen auch dazu, dass June kurzzeitig nicht mehr so überlegen wirkt, wie im ersten Band. Mit den Zweifeln am System entstehen auch Zweifel und Unsicherheiten. Sodass June besonders im dritten Teil droht, sich selbst zu verlieren, da sie das tut, was alle anderen von ihr erwarten. Die Protagonisten sind nicht vollkommen, nicht immer fair und auch mal egoistisch. Innere Konflikte und Selbstzweifel sind äußerst authentisch.

    Die "Legend"-Trilogie hat mich einfach umgehauen. Ich habe länger nicht mehr solch eine tolle Geschichte zu lesen gehabt und so reiht sich die Reihe definitiv unter meine Lieblingsbücher. Als großer "Vortex"-Fan habe ich ein paar Parallelen dazu gefunden (wobei Legend früher erschienen ist) und trotzdem sind die Geschichte so unterschiedlich. Solltet ihr Fans von Vortex sein, werdet ihr sicherlich auch Fans von Legend werden. Lest diese Reihe, lasst euch mitreißen, eurer Herz auseinandernehmen und euch am Ende voller Emotionen zurücklassen. Es lohnt sich!

  2. Cover des Buches Kiew Contract - Im Namen meines Vaters (ISBN: 9783960871354)
    Caroline de Vries

    Kiew Contract - Im Namen meines Vaters

     (19)
    Aktuelle Rezension von: DominicsBücherWelt

    Kiew Contract von der Journalistin Caroline de Vries ist ein hochspannender Politthriller für den man sich aber Zeit nehmen muss zu lesen.


    Die Protagonistin Katharina Eswetja, eine Hamburger Journalistin mit ukrainischen Wurzeln soll für eine Zeitung einen Reisebericht über die Ukrainische Hauptstadt schreiben. In Ihrem bisherigen Leben hat sie die Stadt gemieden, da Sie tief mit ihren eigenen Wurzeln und dem Leben ihres Vaters, einen berühmten Journalisten, verbunden ist. Kaum in der Stadt angekommen, muss Katharina feststellen, dass die Vergangenheit sie schneller einholt als ihr lieb ist und dass die Widersacher ihres Vaters auch vor der Tochter nicht halt machen. Dabei trifft Sie auf einen Staatsanwalt, der vorgibt Sie zu beschützen, jedoch muss Katharina schnell feststellen, dass die Frage nach Freund und Feind manchmal schwer zu beantworten ist. Dabei begegnet Sie auch dem Vater wieder und lernt zu verstehen, dass es Ideale gibt für die es sich lohnt zu kämpfen und Dinge aufs Spiel zu setzen um das Richtige zu tun...


    Meinung: Der Schreibstil von Caroline de Vries hat mir von Anfang an sehr gut gefallen und man kommt meiner Meinung nach gut in das Buch rein. Schwierigkeiten haben mir aber die vielen Charaktere und ihre Geschichte gemacht. Die Autorin wechselt in der ersten Hälfte des Buches in jedem Kapitel den Protagonisten und teilweise auch zwischen den Zeiten. Am Anfang geht es um die Journalistin und ihre Reise in die Ukraine, dann begegnet Sie den Wiedersachern ihres Vaters und ab da wird auch die alte Geschichte des Vaters in Rückblicken erzählt. Hat man sich daran gewöhnt und kann man Perspektivwechsel und Namen gut unterscheiden wird man Kiew Contract schnell als fesselnden, hochaktuellen Politthriller für sich entdecken an dem es sich lohnt dranzubleiben.


    Fazit:  Ein spannender Erstling und ich würde mich freuen mehr von der Autorin zu lesen. Von mir eine absolute Leseempfehlung für alle Thriller-Fans und solche die es werden wollen.
  3. Cover des Buches Child 44 (ISBN: 9781455561445)
    Tom Rob Smith

    Child 44

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    Zwischen der stalinistischen Propaganda und der Realität im Russland des Jahres 1953 klafft eine Lücke wie der Krater von Tunguska. 

    Der Prolog legt schon eine Lunte, die am Ende des Buches eindrucksvoll zündet. 

    Selbstredend gibt es im Paradies des Arbeiters keine Verbrechen, und erst recht keine Serienmörder. Das ist dekadenter Westen. Was sonst? 

    Man bräuchte aber auch wirklich keinen individuellen Feind, wenn der Staat selbst dein ärgster Feind ist und du immerzu in Angst leben musst. 
    Archipel Gulag, KGB und die Geheimpolizei, deren wohl eifrigster Vertreter Leo Demidow ist. Ein Offizier des MGBs.
    Er ist ein Kriegsheld, liebt seine Frau Raisa, lebt materiell nicht schlecht.

    Nicht wenige hat er verhaftet und hart verhört. Dann kommt es knüppeldick. Zu seinem Entsetzen kombiniert er, dass ein Serienmörder sein Unwesen treiben muss, der Kinder ermordet. 

    Mächtige Feinde sägen ihn jedoch ab und er soll samt Frau deportiert werden.  

    Er muss um jeden Preis die Wahrheit aufdecken und den Täter schnappen, wenn er überleben will. 


    Ein sehr fesselndes, exzellent recheriertes Buch, das einem den Schweiß aus den Poren treibt. Was für ein klasse Werk des Briten mit schwedischer Mutter. 

    Dezidiert und raffiniert, komplex, mit unerwarteten Wendungen hält das Buch einen schlaflos. Cold War Fiction at its best! 

    Leo ist eine ambivalente Figur mit dennoch sympathischen Seiten und ich mag ihn. Sehr authentisch! 


  4. Cover des Buches Weggesperrt (ISBN: 9783751300971)
    Grit Poppe

    Weggesperrt

     (145)
    Aktuelle Rezension von: Leylascrap

    Das Buch hält die Erinnerungen wach, wie es für Familien war in der DDR, die sich gegen die Regierung stellten oder aus der Norm fielen. Nicht nur die Erwachsenen wurden ordentlich verhört und schnell hinter Gitter gebracht. Auch Kinder landeten schnell in Heime oder schlimmeres.

    In der Geschichte geht es um Anja und ihren Weg durch die Hölle. 

    Es ist gut geschrieben und bereits für Jugendliche sehr verständlich. Kann mir das Buch auch gut als Lesestoff in der Oberstufe vorstellen. 

  5. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  6. Cover des Buches Staatsfeind (ISBN: 9783426306680)
    Veit Etzold

    Staatsfeind

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    Der neue Thriller von Veit Etzold "Staatsfeind" ist gewöhnungsbedürftig. Er ist auf jeden Fall etwas für Verschwörungstheoretiker, Historikfans und Waffennarren. Gleich vorweg: Die eigentliche Handlung ist auf wenige Seiten zusammenfassbar, denn regelrecht monologartig bekommen wir geschichtliche Hintergründe, Fakten über Religionen und eben auch Waffen jeglicher Art. Dazu gepackt sind natürlich die weltweit überspannenden, einigen wenigen Personen vorbehaltenen, Machtstrategen und Strippenziehern, die alles nach ihrer Pfeife tanzen lassen. 

    Wenn wir tatsächlich von einem für Männer geschriebenen Thriller reden können, dann gehört dieser Band definitiv dazu. Wer etwas von Strategien und Kriegsführung lernen will, der ist hier richtig. Vor allem der Zeitpunkt für einen umfassenden Wandel der Gesellschaft will richtig gesetzt sein. Und der ist bei diesem Thriller das 30-jährige Mauerfalljubiläum.
    Doch um was geht es? Zunächst einmal bekommen wir in Rückblenden geschichtliche Entwicklungen unseres deutschen Staates erklärt und vermittelt anhand einer Person, die eine wichtige Rolle spielen wird. Diese unterrichtet einen weiteren Protagonisten in Kriegsführung und schaut weit in die Zukunft hinaus, was so alles passieren wird in Deutschland. Und das alles am Tag des Mauerfalles. Nichts geschieht ohne Grund, alles ist gesteuert, oder wird in die richtigen Bahnen gelenkt. Und das allerwichtigste, was wir bereits auf den ersten Seiten deutlich erkennen: es geht um nichts anderes als darum, Geld zu verdienen.

    Menschen werden zusammengebracht, die auf dem ersten Blick sich spinnefeind sind. Aber wie heißt es so schön: der Feind meines Feindes ist mein Freund. Und dessen Freund hat wiederum Grund genug einen Krieg anzufangen, der bitteschön richtig lange dauern soll. Religionen sind im Prinzip egal, nur dem einfachen Volke nicht. Und so kann man die Bevölkerung für dumm genug verkaufen, eine neue Partei gründen, immer hübsch die Finger in die Wunden legen, ein paar mächtig ordentliche terroristische Anschläge verüben lassen, dann kommen schon die richtigen an die Macht um wieder, richtig, Geld zu verdienen. Das macht der Autor einem so richtig überdeutlich. Dabei geht aber die Spannung verloren und die Protagonisten unter. 

    Frau darf auch ein wenig mitspielen beim Herumschießen und als Agentin wirken. Dabei ist der eigene Ehemann auch noch der Boss und ein regelrechtes Arschloch. Die Ehefrau eines Kollegen, eine Muslima, arbeitet passenderweise bei einer arabischen Bank und erklärt uns die Unterschiede zwischen Gewinn, Zins und Investitionen nach islamischem Recht. Und kann auch gleich die kompliziertesten Verbindungen der Geldströme böser Machenschaften herausfinden und erläutern. 

    Die Polizisten jeglicher Dienststellen sind unzufrieden und gut manipulierbar. Das trifft auch auf Soldaten zu, die zum Teil nun in anderen sicherheitsrelevanten Jobs unterwegs sind. Irgendwie muss der Rubel schließlich rollen. Da kann man auch das eigene Land, das nur von unfähigen Politikern geführt wird, verraten. Aber leider auch die Bevölkerung. Auf ein Opfer mehr oder weniger kommt es da nicht an. Und dann ist es auch egal, ob der Autor nun den ehemaligen KSK-Soldat Iwo in eine Sinnkrise schickt. Das Ende wirkt so irreal, dass es fast schon glaubhaft erscheint, bei den verrückten Geschichten, die zurzeit laufen. 

    Im Grunde genommen kann man den Thriller nicht kurz zusammenfassen und den Inhalt, den Kern der Story erzählen. Dazu ist es zu komplex und es nutzt auch nichts, wenn ich hier die Namen der Protagonisten aufführe und ihre jeweiligen Positionen. Nur so viel: es geht um alles. Um unsere Zukunft. Wie wir regiert werden und leben wollen. Starker Tobak oder reales Szenario? Das muss jeder selbst entscheiden.


    Weitere Informationen über den Autor unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Veit_Etzold und
    https://veit-etzold.de/

  7. Cover des Buches Staatsfeind WikiLeaks (ISBN: 9783442102372)
    Marcel Rosenbach

    Staatsfeind WikiLeaks

     (17)
    Aktuelle Rezension von: StMoonlight

    Die Autoren beschreiben Julian Assange, als auch Daniel Domscheidt-Berg. Von der Idee der Plattform WikiLeaks, über die Umwandlung bis hin zum Ausstieg Domscheidt-Bergs. Auch Freunde und Bekannte kommen zu Wort, beschreiben wie sie die Veränderungen, unter anderem besonders von Assange, wahrgenommen haben. Aber natürlich auch – und das ist vielleicht fast das Wichtigste, die Reaktion der USA (und anderen Unternehmen) auf die Veröffentlichung hochbrisanter Daten.

    Bei der Lektüre stellt sich der Leser unweigerlich eine Menge (politische) Fragen. In jedem Fall regt es zum Nachdenken an.

    Geschrieben ist das Buch ein wenig wie ein Artikel des Magazins Stern. Ein bisschen redaktionell, aber auch ein wenig reißerisch. Mir hat dieser Schreibstil nicht wirklich gefallen.

    Leider werden anderweitige Quellen mit den eigenen Gesprächen der Autoren (z.B. der Aussage von Bradley Manning) vermischt, so dass es irgendwann wirklich schwer ist noch Die Echtheit daraus zu selektieren. Ebenso verwenden die Autoren hier Social-Media-Postings als Referenz, außerdem vergleichen Sie ihre Arbeit mit der von WikiLeaks, was an sich ja schon gar nicht möglich ist. So etwas hätte ich von Journalisten nicht erwartet. Erhofft hatte ich mir etwas Neues zu erfahren, Hintergründe kennenzulernen, tiefer einzudringen, in die Arbeit von WikiLeaks. Bekommen habe ich eine wirre Mischung zusammengesammelter Redaktionsfetzen. Ich bin wirklich enttäuscht.

  8. Cover des Buches Meat (ISBN: 9783453433724)
    Joseph D'Lacey

    Meat

     (60)
    Aktuelle Rezension von: ihkft

    Nichts für Vegetarier oder Veganer - dieses Buch hat es in sich! In einer Stadt, abgetrennt von anderen Städten und nur von Ödnis und Verfall umgeben, bestimmt Fleisch den Alltag. Die Schlachterei und die damit verbundenen Tätigkeiten sind Hauptarbeitgeber und so funktioniert der perfekte Kreislauf (im Ruhrgebiet fühlt man sich vage an die Kruppsche Konsumanstalten erinnert). Fleischessen wird zum Gesetz, dass sich auf Religion stützt - denn was im heiligen Buch steht, kann ja nur richtig ung gut sein. 

    Wir begleiten im Buch verschiedene Personen in ihrem Alltag, allen voran Shanti, ein Arbeiter des Schlachtbetriebs, der heimlich kein Fleisch isst und sich selbst geißelt. Aber auch andere Arbeiter, die nicht so sehr mit ihrem Schicksal hadern, lernen wir kennen. 

    Im Kern der Geschichte steigen wir bei einem Umbruch ein, die Revolution steht bevor, immer weniger Menschen können sich Fleisch leisten und manche wollen es nicht mehr essen. Unterstützt und angeführt werden sie von einem - ja man will es fast sagen - Propheten mit den wenig kreativen Initialen JC. Dem Gegenüber steht der skupellose Firmenbaron, der alles daran setzen will, sein Geschäft aufrecht zu erhalten. 

    Fazit: Das Buch ist durchaus lesenswert und nichts für schwache Nerven oder schwache Mägen. Als Film wäre das FSK18. Der religiöse Aspekt und das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, aber an sich war es natürlich durchaus stimmig und spannend. 

    Zu empfehlen in diesem Kontext ist auch das Buch "Wie die Schweine" - wem Meat gefallen hat, sollte das lesen und umgekehrt.

  9. Cover des Buches Tödlicher Befehl (ISBN: 9783839223468)
    Matthias P. Gibert

    Tödlicher Befehl

     (3)
    Aktuelle Rezension von: schillerbuch

    Dieser Kriminalroman von Matthias P. Gibert hat mich wegen seines aktuellen politischen Bezugs interessiert. Die Veränderungen in der Türkei in Richtung Diktatur – welche Auswirkungen hat das auf das Leben der in Deutschland lebenden Türken?

    Der Inhalt

    Okan Schulze ist ein türkisch-stämmiger Lokalpolitiker in Kassel, glücklich verheiratet und sher kritisch gegenüber der politischen Entwicklung in der Türkei eingestellt. Er liebt seinen schon ziemlich antiken Mercedes, der regelmäßig von seinem Jugendfreund Adrian repariert werden muss. Ausgerechnet als Adrian mit seiner kleinen Tochter nach einer Reparatur eine Probefahrt mit dem antiken Gefährt unternimmt, kommt das Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab, Adrians Tochter kommt um’s Leben, er selbst liegt mit schwertsen Brandverletzungen im Koma. Überlebenschancen: Minimal. Handelt es sich wirklich um einen Unfall oder um einen Anschlag auf den regimekritischen Okan Schulze?

    Die Hauptpersonen

    Mit den Ermittlungen werden die beiden Kommissare Pia Ritter und Thilo Hain beauftragt. Sie sind ein Team, das noch nicht so lange zusammenarbeitet, das aber gerade dabei ist, sich zusammen zu raufen. Sie stellen schnell fest, daß der Wagen manipuliert wurde und daß hier ein außerordentlich professioneller Anschlag verübt wurde. Es macht die Sache nicht gerade einfacher, daß Okan Schulze überhaupt nicht an die Möglichkeit eines Anschlags glauben will, sehr zum Ärger seiner Frau Tina, die ihn schon seit langem bittet, sich zu mäßigen in seinen Aussagen gegen das türkische Regime. In die Ermittlungen von Pia und Thilo grätscht jedoch sehr schnell das BKA hinein, das beiden unmissverständlich klar macht, daß weitere Ermittlungen ihrerseits absolut unerwünscht sind.

    In einer zweiten Handlungsebene lernen wir Hakan Durmus kennen, einen türkischen Geheimagenten, der zu den fähigsten seiner Zunft gehört. Er erhält von ganz oben den Befehl, den unliebsamen deutschen Politiker zu beseitigen und sein Plan scheint perfekt. Bis ein Telefonat mit seiner Frau, in dem sie ihm mitteilt, daß sein Schwiegervater in Untersuchungshaft genommen wurde, ihn im entscheidenden Moment so ablenkt, daß er nicht sieht, daß im Wagen nicht Okan Schulze, sondern dessen Freund und Tochter sitzen.  Aber Fehler sind nicht erlaubt in der Welt des türkischen Auftraggebers und Hakan muss versuchen, seinen Häschern zu entkommen.

    Meine Meinung

    Dieser rasante Kriminalroman hat mir gut gefallen. Die Geschichte beginnt eher langsam, wir lernen die einzelnen Protagonisten kennen, aber nach dem ersten Drittel bginnt sich die Spannung immer mehr zu steigern. Die beiden Handlungsebenen sind gut miteinander verbunden – normalerweise mag ich das Hin- und Herhüpfen zwischen zwei Handlungssträngen als Spannungselement nicht so sehr, aber hier finde ich es gelungen. Das liegt daran, daß beide Ebenen gleichwertig behandelt werden und ich als Leserin immer beide Perspektiven verfolgen konnte. Dabei ist es dem Autor gelungen, daß ich auch dem Bösewicht nicht ganz ohne Sympathie gegenüberstand, denn so kaltblütig er seinen Anschlag durchführt, so sehr steckt er auch in einem fatalen Denkmuster aus Ehre und politischer Überzeugung, aus dem er sich nicht mehr befreien kann. In der Schilderung dieser Szenen lag für mich die größte Spannung, ich halte es für möglich, daß die Dinge tatsächlich auch so laufen können. Die eigentlichen Schurken in diesem Roman sitzen letztendlich ganz woanders und lassen alle Protagonisten mehr oder weniger beschädigt zurück.

    Bedauert habe ich es, daß es kein Nachwort gibt, in dem der Autor etwas darüber sagt, wie er recherchiert hat. Aber das ist vielleicht auch besser so, denn er scheint mit seinem Buch einen Nerv getroffen zu haben: Kurz nach Erscheinen des Buches wurde auf das Haus, in dem er mit seiner Familie lebt, ein Brandanschlag verübt…..

    Fazit: Spannende Krimilektüre mit Tiefgang!

  10. Cover des Buches Schuld (ISBN: 9783442476596)
    Patricia Cornwell

    Schuld

     (149)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Chief medical examiner Kay Scarpetta übernimmt vertretungsweise die Gerichtsmedizin von Virginia Beach, da sich alle möglichen Untergebenen zum Jahreswechsel krank gemeldet haben. Ausgerechnet zu dieser Zeit kommt der Tod eines tauchenden Starjournalisten in die Quere, als sie viel lieber mit ihrer Nichte Lucy quatschen möchte. Pete Marino (heimlicher Hauptdarsteller) eilt rasch herbei (ich stelle ihn mir immer wie den Schauspieler John Carroll Lynch aus "Body of proof" vor), während sich Kay Kompetenzscharmützel mit dem Navy Investigative Service (nicht zum verwechseln mit NavyCIS und Tony Di Nozzo) liefert. Warum müffelt die Reporterleiche nach pathologischem Aufgeschnipsel nach Bittermandel? Fragen über Fragen, die durchgängig fesseln, nur sie ständige Kocherei nervt.
  11. Cover des Buches Die Gegenwart der Vergangenheit (ISBN: 9783421057549)
    Stefan Aust

    Die Gegenwart der Vergangenheit

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Interviews finden sich mit noch lebenden Zeitzeugen, wie etwa Altbundespräsident Richard von Weizsäcker, dessen Vater ja im Auswärtigen Amt unter Hitler diente und dessen Biographie beispielhaft den Zwiespalt aufzeigt, den das Leben unter der totalitären Diktatur erforderte und wie eigene moralische Wertvorstellungen durch die barbarische Realität des Regimes zurückgedrängt wurden. Größer kann in der Tat die Last nicht sein, wie Weizsäcker treffend in dem Interview bilanziert. Doch auch die anderen Interviews, etwa mit Altbundeskanzler Helmut Schmidt, dem Sozialhistoriker Ralf Dahrendorf, dem Historiker Walter Laqueur, das Gespräch mit der Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich, die zusammen mit ihrem Mann das Werk: "Die Unfähigkeit zu trauern" verfasst hat, sind sehr sehr interessant. Zum 60. Jahrestag des Kriegsendes sollte meines Erachtens gerade dieses Buch gelesen werden. Es ragt an Nachdenklichkeit, Intensität aus der Füller der angebotenen Bücher hervor. Unbedingt lesenswert.
  12. Cover des Buches Der Todestrieb (ISBN: 9783894013905)
    Jacques Mesrine

    Der Todestrieb

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Callso

    Ich habe das Buch vor weit über 20 Jahren das erste Mal gelesen. Schon damals war ich fasziniert, verblüfft und elektrisiert von dieser Orgie der Gewalt.

    Jacques Mesrine ist eine mehrfacher Killer, einer, der an einem Tag gleich zwei Banküberfälle hintereinander veranstaltet. Seine größte Spezialität und eine besondere Raffinesse sind hingegen seine Gefängnisausbrüche. Gleich dreimal gelingt ihm dieses Kunststück. So wird er in Frankreich und Kanada zum meistgesuchtesten Mann des Landes, der dennoch weiter seine Gangstergeschichten betreibt.

    Ein Buch, das dieses Leben schonungslos begleitet, von seinen Versuchen berichtet, wie er im normalen Leben scheitert und somit zum brutalen und skrupellosen Räuber und Mörder wird.

    Ganz manchmal wird einem ob der unendlichen Vorfälle schummrig und man neigt dazu ein klein wenig abzustumpfen. Insgesamt aber ist die Lektüre ebenso spannend, kurzweilig wie unterhaltsam.

  13. Cover des Buches Die Republik vor Gericht 1954-1995 (ISBN: 9783746634364)
    Heinrich Hannover

    Die Republik vor Gericht 1954-1995

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Beim ersten Lesen des Buches ist mir in erster Linie die relativ schlechte Schreibe von Heinrich Hannover aufgefallen, die auch für die durchschnittliche Bewertung des Buches mit verantwortlich ist. Nach nochmaliger Lektüre muß ich aber sagen, daß Hannover durchaus interessante Gerichtsprozesse der 50er/60er Jahre aufbereitet, die ansonsten völlig in Vergessenheit geraten sind.
  14. Cover des Buches Wir Angepassten (ISBN: 9783492308168)
  15. Cover des Buches Meine freie deutsche Jugend (ISBN: 9783104912608)
    Claudia Rusch

    Meine freie deutsche Jugend

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "für Irmgard, ganz herzlich, Weimar 16.10.03" lautet die Widmung, dem bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen, nur das hier die Lebensgeschichte eines Vorbilds an Zivilcourage anschaulich präsentiert wird. Wäre man selbst so tapfer gewesen, man weiß es nicht, aber durch die Erziehung zum Querdenken durch ihre Mutter und deren Freunde wurden die Energien der kleinen Claudia in die richtigen Bahnen gelenkt. Das DDR-Unrecht wird drastisch angeklagt, so daß kein Platz mehr für Ostalgie und Verklärung bleibt, erst mit der "Wende" wurden die Oppostitionellen zu "echten" DDR-Bürgern, aber aufhalten ließ sich der hier schreibende Wirbelwind nicht. Auch ein Vorbild an Lebensenergie und der Beweis dafür, was man als Individuum erleben kann.

  16. Cover des Buches Der König verneigt sich und tötet (ISBN: 9783596511556)
    Herta Müller

    Der König verneigt sich und tötet

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Farbwirbel

    Sprache war und ist nirgends und zu keiner Zeit ein unpolitisches Gehege, denn sie läßt sich von dem, was einer mit dem anderen tut, nicht trennen. Sie lebt immer im Einzelfall, man muß ihr jedesmal aufs neue ablauschen, was sie im Sinn hat. In dieser Unzertrennlichkeit vom Tun wird sie legitim oder inakzeptabel, schön oder häßlich, man kann auch sagen: gut oder böse. In jeder Sprache, das heißt in jeder Art des Sprechens sitzen andere Augen. - S. 39


    Im letzten Jahr habe ich Müllers 'Atemschaukel' gelesen, für das sie den Nobelpreis für Literatur erhielt. Da mich der Roman auf längere Sicht nicht losließ, wollte ich gern ein weiteres Werk von ihr lesen. Es ist diese Essay-Sammlung geworden, da mich der Titel enorm ansprach. Einen solchen Titel zu entwerfen, beinhaltet für mich bereits viel Überzeugendes.

    Müller schrieb hierfür biografische Essays, die Episoden ihres Lebens betrachten und immer wieder zwischen der einen Vergangenheit zu einer anderen wechseln.

    Sie berichtet von ihrer Kindheit in Rumänien. Sie wuchs dort in einem schwäbischen Dorf auf zur Zeit der Diktatur. Sie berichtet von ihren Eltern und ihren Großeltern, die mit viel seelischem Gepäck auf dem II. Weltkrieg in das Dorf kamen. Sie berichtet dabei sehr intensiv, fast schon brutal. Dieses Erzählgut bestürzte mich bereits bei 'Atemschaukel'.

    Dann beschreibt sie ihre Zeit in der Stadt, wie sie stets beobachtet wurde, immer wieder verhört, wie ihre Wohnungen durchsucht wurden, wie sie betrogen wurde. Sie reist nach Berlin, lebt auch dort weiterhin in Angst.

    Ihre Beobachtungen sind messerscharf und man begreift, wie sie zu einer Autorin werden konnte, denn sie scheint ihr Umfeld beinahe zu observieren. Ob es die Pflanzen sind oder eine Werbetafel.

    Dabei berichtet sie auch immer wieder von der Sprache. Wie ihre Sprache mit der Sprach in Berlin aufeinanderstießen, obwohl es doch eigentlich die selbe Sprache sein sollte. Wie sie eigene Begriffe erfand, weil die benannten Objekte durch den Namen nicht richtig bekleidet wurden.

    Auch berichtet sie davon, dass sie sich über die Bezeichnung ihres 'fremden Blicks' ärgerte, der von der Literaturwissenschaft gelobt werden würde. Sie kann nichts dazu tun. Sie schreibt eben, doch viele andere haben jenen Blick ebenso, doch sie leben ihn anders aus.

    Das Werk geht tief und zeigt dabei nicht nur Herta Müllers Biografie, sondern auch die politischen Entwicklungen, die Prozeduren einer Diktatur, ihre Idee von Sprache, von Freundschaft, vom Leben.

    Müller gibt hier einen aufschlussreichen Blick in die Welt, den man sich bewusst machen sollte.

  17. Cover des Buches Michael Moore (ISBN: 9783746623962)
  18. Cover des Buches Des Teufels Alternative (ISBN: 9783492302159)
    Frederick Forsyth

    Des Teufels Alternative

     (33)
    Aktuelle Rezension von: JessisBuchwelt

    In „Des Teufels Alternative“ entführt uns Frederick Forsyth in eine Welt, in der der Kalte Krieg fast so heiß wird wie mein Kaffee, wenn ich vergesse, ihn zu trinken. Stell dir vor, ein sowjetischer Generalsekretär muss sich zwischen einem Krieg mit dem Westen und einer Hungersnot entscheiden – klingt nach der Art von Entscheidung, die ich treffe, wenn ich zwischen Salat und Pizza wählen muss.

    Forsyth, der Meister der Geopolitik, lässt uns in die dunklen Gänge der Macht eintauchen, wo das Schicksal der Welt auf dem Spiel steht. Und wie in jedem guten Thriller gibt es natürlich auch einen britischen Agenten, der so verdeckt arbeitet, dass selbst James Bond sich Notizen machen würde.

    Die Geschichte ist so spannend wie die letzten Minuten eines Fußballspiels, bei dem es unentschieden steht. Wir reisen von der Sowjetunion über die USA bis nach Deutschland, und es gibt genug Wendungen, um einen Schleudertrauma zu bekommen. Aber keine Sorge, Forsyths Schreibstil ist so flüssig, dass du das Buch schneller durch hast als eine Tüte Chips während eines Netflix-Marathons.

    Das Buch mag zwar aus den 80er Jahren stammen, aber es ist so zeitlos wie die Frage, ob man Ananas auf Pizza tun sollte (Spoiler: Man sollte nicht). Es ist ein Muss für jeden, der Thriller liebt, die so realistisch sind, dass man sich fragt, ob Forsyth nicht heimlich ein Zeitreisender ist.

    Also schnapp dir „Des Teufels Alternative“, mach es dir gemütlich und tauche ein in eine Welt, in der die Politik noch verwirrender ist als deine letzte Beziehung. Nur ein Tipp: Fang am besten an einem Wochenende an, denn dieses Buch legst du so schnell nicht mehr weg!

  19. Cover des Buches Staatsfeind (ISBN: B07NPK9H92)
    Veit Etzold

    Staatsfeind

     (2)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    Der neue Thriller des Spiegel-Bestseller-Autors Veit Etzold: Was wäre, wenn: Der ehemalige KSK-Soldat Iwo Retzick wird von seinem alten Kameraden Philipp kontaktiert, der als Politiker Karriere macht. Philipp braucht Iwos Hilfe bei einem Vorhaben, das die Zukunft der Bundesrepublik Deutschland für alle Zeiten verändern soll. Was sich da zwischen Dubai und Berlin zusammenbraut, ist so ungeheuerlich, dass es selbst Iwos schlimmste Albträume übersteigt. Doch die Verschwörung reicht bis in die allerhöchsten Kreise von Finanzwesen, Politik und Sicherheitsdiensten, und wenn Iwo sie stoppen will, gibt es dafür nur einen Weg: von innen
    Inhaltsangabe auf amazon

    Das Buch hat mir richtig gut gefallen, es war total interessant und man hat so einiges aus der jüngeren Geschichte erfahren, das einem neu war.
    Und selbst wenn (hoffentlich) nicht alles wirklich so stimmt, so denke ich nicht, dass alles ausgedacht ist. Manches kann auf jeden Fall möglich sein.
    Bestimmt ist es aber möglich, überall auf der Welt, dass einige Industrielle sich für schlauer halten als ihre eigene Regierung. Und denken, dass für sie andere Regeln und Gesetze gelten.

    Das einzige, was mich hier wirklich gestört und enttäuscht hat was der Schluss.
    Der kam viel zu schnell und überraschend und war im Verhältnis zum gut erklärten Buch, viel zu schnell vorbei. Schade...
  20. Cover des Buches Du sollst nicht töten (ISBN: 9783442748662)
    Jürgen Todenhöfer

    Du sollst nicht töten

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Jessica-buchmoment

    Jürgen Todenhöfer ist dafür bekannt, dass er sich in gefährliche Gebiete begibt und über seine dortigen Erlebnisse und Erfahrungen berichtet – entsprechend abenteuerlich ist dieses Buch.

    Herr Todenhöfer beschreibt seine Besuche bei den Menschen, die versuchen, ihr normales Leben Tür an Tür mit dem Krieg fortzusetzen, er beschreibt seine Besuche in Kriegskrankenhäusern, er berichtet von Gesprächen mit Soldaten und sogar über seine Treffen mit Assad.

    Der Leser bekommt einen (vermutlich extrem kleinen) Eindruck davon, wie das Leben ist, wenn nur wenige km entfernt Bomben explodieren und Schüsse zu hören sind. Ich selbst kenne Krieg nur aus den Nachrichten, als etwas, das weit weg passiert und dass hoffentlich auch weit weg bleibt. Wie man aus dem Titel „Mein Traum vom Frieden“ erkennen kann, ist ein Krieg auch für Herrn Todenhöfer etwas Sinnloses, Unverständliches. Das ist auch für mich. Und nach diesem Buch ist es das noch viel mehr.

    Fazit

    Man hat schon eher das Gefühl, man würde ein Abenteuerroman oder ähnliches lesen, keine reellen Erlebnisse. Das macht das Buch natürlich spannend, es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Macht man sich aber klar, dass es kein Abenteuerroman, sondern die bittere Realität ist, dann macht das auch sehr traurig.

  21. Cover des Buches Gangsterbraut (ISBN: 9783442462971)
    Elmore Leonard

    Gangsterbraut

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der junge Carl(os) Webster verfügt über eine außergewöhnliche Zielgenauigkeit mit dem .38er Colt und über sehr gute Ermittlungstechniken als Deputy Marshal und setzt sofort nach seiner Ernennung den kaltblütigsten Bankräubern nach. Leonard gelingt ein stimmiges Porträt der Unterwelt der ersten Hälfte der 30er Jahre und läßt dabei auch die Spannung nicht zu kurz kommen. Eine lohnenswerte Anschaffung!
  22. Cover des Buches Staatsfeinde (ISBN: 9783967522013)
  23. Cover des Buches Die Ausbürgerung (ISBN: 9783548606880)
  24. Cover des Buches Mindreader (ISBN: 9783499268021)
    Patrick Lee

    Mindreader

     (61)
    Aktuelle Rezension von: tobi101996
    In dem Buch Mindreader (Sam Dryden 1) von Patrick Lee, geht es um dem Veteranen Sam Dryden, er joggt gerne nachts am Strand entlang. Plötzlich kommt ihm ein Mädchen entgegen gerannt und stößt mit ihm zusammen, er hilft ihr sich zu verstecken und danach lernen sie sich kennen, sie heißt Rachel. Nachdem Rachel und Sam in Sicherheit in einem geklauten Wagen sind, erzählt Rachel, das sie Gedanken hören kann, sowie auch Bilder sehen kann an die jemand denkt. Sam glaubt ihr und hilft ihr immer weiter vor diesen Männern, die Rachel verfolgen zu fliehen. Warum Rachel von diesen Männern gefangen gehalten wurde, weiß sie selber nicht. Aber Sam und Rachel werden es herausfinden. Ob sie den Männern aber erst mal entkommen können und sich dann lange genug verstecken können um die Wahrheit herauszufinden sollte jeder selber lesen.

    Ich fand die Geschichte gut erzählt. Sie war spannend und der Sprecher des Hörbuchs hat klar und deutlich gesprochen. Seine Stimme war angenehm zu hören. Die Charaktere der Geschichte waren gut ausgearbeitet und ich konnte ihre Schritte und Handlungen gut nachvollziehen. Dazu konnte ich mir die Geschichte bildlich gut vorstellen und sie war zu keiner Stelle langweilig. Ich bin gespannt auf die nächsten Bücher von Patrick Lee. Dieses Buch kann ich nur empfehlen.
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