Bücher mit dem Tag "staatsphilosophie"
26 Bücher
- Niccolò Machiavelli
Der Fürst
(71)Aktuelle Rezension von: StephanusMachiavelli beschäftigt sich in seinem kleinen Büchlein vorrangig mit den Fragen Macht und Herrschaft. Von diesen beiden Grundpfeilern entwirft er, durch Vergleiche seine Vorstellung einer "idealen" Fürstenherrschaft, d.h. wie ein Fürst möglichst beschaffen sein sollte, um eine langlebige und dauerhafte Herrschaft aufbauen und erhalten zu können. Dabei sind nicht nur eine einzige Tugend vonnöten, sondern eine Vorausschauen aber auch ein große Energie, gepaart mit Glück. Der zentrale Begriff der "virtú" kommt hier zu tragen.
Mit seiner Schrift hat Machiavelli einen wichtigen Baustein gesetzt, ist aber oft auch falsch verstanden worden, da sein weiteres Werk, die "Discorsi" einfach ausgeblendet werden. Nach meiner Meinung müssen aber beiden zusammen betrachtet werden, um einen Eindruck vom Denken von Machiavelli zu erhalten. Stilistisch ist das Buch gut geschrieben und leidet natürlich unter der Übersetzung (aber kein Vorwurf an den Übersetzer). Die italienische Sprache ist einfach deutlich Nuancenreicher als die Deutsche.
Ein Klassiker, von dem Leser jedoch enttäuscht sein werden, die sich bereits zu viele der modernen Machiavelli-Ratgeber zu Gemüte geführt haben.
- Thomas Morus
Utopia
(128)Aktuelle Rezension von: derbuecherwald-blogVollständige Rezension: http://derbuecherwald.blogspot.com/2020/08/rezension-utopia.html
"Utopia" ist auf jeden Fall ein etwas anspruchsvollerer Klassiker. Denn Thomas Morus Beschreibung von Utopia ist nicht gerade spannend und ereignisreich. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich einiges daraus mitnehmen konnte und mich diese Lektüre angeregt hat, über viele politische und menschliche Eigenarten nachzudenken.
Anfangs war ich etwas von dem trockenen und ereignislosen Schreibstil enttäuscht, weil ich eher einen Reisebericht ähnlich zu Gullivers Reisen erwartet hatte. Mit dieser Erwartung war der detailreiche Bericht, den ich stattdessen bekam, natürlich ernüchternd. Als ich mich jedoch damit abgefunden hatte, habe ich gemerkt, dass Morus Roman viele interessante Gedankenspiele enthält und manchmal sogar modern wirken konnte, etwa wenn er von Gleichberechtigung spricht. Daher würde ich dieses Werk als interessante und bildende Lektüre bezeichnen, aber nicht als besonders leicht zu lesen und würde es vor allem allen empfehlen, die sich für Politik und Staatssysteme interessieren.
Die Ausgabe des Manesse Verlags ist natürlich wieder schön gestaltet und so handlich, dass ich das Buch, während ich es gelesen habe, überallhin mitnehmen konnte. Das Nachwort habe ich diesmal als etwas kryptisch empfunden und war meiner Meinung nach nicht so hilfreich zum weiteren Verständnis des Romans, wie ich mir erhofft hatte.
- Michael Schmidt-Salomon
Keine Macht den Doofen
(17)Aktuelle Rezension von: rallus"Keine Macht den Doofen" ist eine sehr gelungene Streitschrift.
Auf 123 Seiten wird so alles zusammengetragen was unsere Gesellschaft so verrückt und den Homo Sapiens an den Rande des Abgrundes bringt.
Treffen sich zwei Planeten. "Du mir gehts sehr schlecht, ich habe Homo Sapiens" "Das hatte ich auch letztens, das geht schnell vorbei".
In rasantem Tempo wird uns von Michael Schmidt-Salomon klar gemacht wie winzig und unbedeutend wir doch sind bis hin zu der Krankheit unserer Zeit.
Dabei wird der Homo Sapiens zum Homo Demenz und von der Religiotie, Ökonomotie, Ökologiotie und natürlich Poltiotie wird er befallen.
Der Homo Demenz ausgestattet mit einem 'Hirnwurm' begeht so manche Dummheiten, die hier wunderbar verdichtet auf einem Platz kumuliert sind.
Natürlich kann er nicht in die Tiefe gehen, bietet aber z.B. am Bildungssystem einfache Vorschläge zur Behebung der Missstände an.
Dabei gelingen ihm schöne Vergleiche, wie die Wissensbulimie, Daten rein, Wissen raus und Note in der Hand; aber alles vergessen.
Wichtig ist, sein Resümee, nicht aufzuhören quer zu schiessen, und Dinge nicht widerspruchlos hinzunehmen, auch wenn damit der eigene Abstieg zum Homo Demenz verbaut wird, entlohnt wird es mit freiem Denken und ungestörtem Blick auf die Narretei.
Unbedingt Lesen! - Frank Herbert
Der Herr des Wüstenplaneten
(142)Aktuelle Rezension von: Monika_Grasl12 Jahre liegen zwischen dem Ende von Band 1 und dem Beginn des 2. Bandes rund um den Wüstenplanet. Paul ist nunmehr der Imperator und muss sich an mehreren Fronten behaupten. Zum einen vor seiner "Ehefrau", andererseits vor den großen Häusern und der MAFEA. Hinzu kommt, dass neben der Schwesternschaft eine weitere Vereinigung in die Handlung eingeführt wird. Durch diesen Umstand erwartet man als Leser einen neuen Spannungsbogen, was am Anfang auch so wirkt. Jedoch nach den ersten Seiten bereits in einer ermüdenden Endlosdiskussion seinen weiteren Verlauf findet. Stellenweise kann das Buch, dann wieder sehr überzeugen, wenn neue und alte Figuren auftauchen von denen man sich nicht erwartet hätte, dass sie einen Platz finden.
Persönlich hat mir Pauls Entwicklung in diesem Band bedeutend besser gefallen, als in Band 1. Man liest gut heraus, dass er in einem permanenten Selbstzweifel bezüglich seiner getroffenen Entscheidungen steckt. Auf der anderen Seite läuft dagegen Chanis Entwicklung in eine konträre Richtung. Sie wirkt in manchen Szenen allzu überspitzt dargestellt. Zu Alia hab ich in diesem Band keinen richtigen Bezug gefunden. Sie ist zwar anwesend, aber es erscheint mir, als stünde sie in einem permanenten Wettkampf zu Paul, sich selbst und der Schwesternschaft. Das ermüdet die Szenen mit ihr zu lesen.
Fazit: Band 2 ist keineswegs schlecht. Gerade der Hauptprotagonist macht einen merklichen Wandel durch und auch die neuen Figuren bieten Potenzial. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass es manchmal in der Handlung stockte und sich die Figuren allzu oft in stillen Gedankengängen verlieren.
- Joseph D'Lacey
Meat
(61)Aktuelle Rezension von: ihkftNichts für Vegetarier oder Veganer - dieses Buch hat es in sich! In einer Stadt, abgetrennt von anderen Städten und nur von Ödnis und Verfall umgeben, bestimmt Fleisch den Alltag. Die Schlachterei und die damit verbundenen Tätigkeiten sind Hauptarbeitgeber und so funktioniert der perfekte Kreislauf (im Ruhrgebiet fühlt man sich vage an die Kruppsche Konsumanstalten erinnert). Fleischessen wird zum Gesetz, dass sich auf Religion stützt - denn was im heiligen Buch steht, kann ja nur richtig ung gut sein.
Wir begleiten im Buch verschiedene Personen in ihrem Alltag, allen voran Shanti, ein Arbeiter des Schlachtbetriebs, der heimlich kein Fleisch isst und sich selbst geißelt. Aber auch andere Arbeiter, die nicht so sehr mit ihrem Schicksal hadern, lernen wir kennen.
Im Kern der Geschichte steigen wir bei einem Umbruch ein, die Revolution steht bevor, immer weniger Menschen können sich Fleisch leisten und manche wollen es nicht mehr essen. Unterstützt und angeführt werden sie von einem - ja man will es fast sagen - Propheten mit den wenig kreativen Initialen JC. Dem Gegenüber steht der skupellose Firmenbaron, der alles daran setzen will, sein Geschäft aufrecht zu erhalten.
Fazit: Das Buch ist durchaus lesenswert und nichts für schwache Nerven oder schwache Mägen. Als Film wäre das FSK18. Der religiöse Aspekt und das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, aber an sich war es natürlich durchaus stimmig und spannend.
Zu empfehlen in diesem Kontext ist auch das Buch "Wie die Schweine" - wem Meat gefallen hat, sollte das lesen und umgekehrt.
- Platon
Der Staat
(30)Aktuelle Rezension von: itwt69Jetzt ist es also doch passiert: mein erstes abgebrochenes Buch - ich habe mich ein paar Stunden gequält und es dann glücklicherweise aufgegeben. Aus mir wird wohl kein altgriechischer Philosoph mehr... Komplizierteste Sätze reihen sich fast nahtlos aneinander, dass einem schon nach kurzer Zeit der Kopf schwirrt . und wozu? Nur um zu begründen, ob Gerechtigkeit der Ungerechtigkeit über,- oder unterlegen ist?
- Niccolo Machiavelli
Discorsi. Gedanken über Politik und Staatsführung
(2)Noch keine Rezension vorhanden - Immanuel Kant
Zum ewigen Frieden
(15)Aktuelle Rezension von: Christine_NeumeyerKant hat den Weg geebnet zu vielen Friedensaktionen auf dieser Welt, zur Bildung der UNO und anderen verbindendenden und friedensstiftenden Institutionen. Das Naturrecht bedeutet eine ständige Kriegsbedrohung. Nur die Etablierung von Gesetzen durch verantwortungsvolle Politiker*innen zum Schutz des Friedens können diese Bedrohung stoppen. Kriege verhindern und Menschenleben schützen. Die Idee eines Weltstaates, einem Bündnis aller Staaten dieser Welt, in ihrer Unterschiedlichkeit, unter provisorischer Duldung von Despoten, wurde und wird von vielen kritisiert. Andere sprechen sich für "gerechte" Kriege aus verschiedenen Gründen aus. Aber wo bitte haben Kriege jemals nachhaltig Gutes gebracht? Frieden und Schutz des Lebens freier Bürger*innen auf der ganzen Welt muss das Ziel sein. So naiv und unwahrscheinlich es angesichts der aktuellen Weltlage auch scheint. Sämtliche Politiker*innen dieser Welt sollten Kant lesen.
- Volker Zotz
Der Konfuzianismus
(3)Aktuelle Rezension von: lovelyshoesChina erobert derzeit wirtschaftlich die Erde und löst die USA als Weltmacht Nr. 1 ab. Um zu begreifen, was in China heute vorgeht, muss man auch Konfuzius verstehen und die von ihm ausgehende Lehre des Konfuzianismus. Denn nichts hat China so geprägt wie diese. Der Autor beschreibt meisterhaft die Vorgeschichte des Konfuzianismus, das Leben und die Lehre des Gründers und die Geschichte der Lehre bis heute. Für mich war dieses Buch so etwas wie die Eingangstür nach China und ein Schlüssel zum Verstehen der Kultur dieses faszinierenden Landes.