Bücher mit dem Tag "stadtgeschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "stadtgeschichte" gekennzeichnet haben.

121 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

    (2.378)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Ich wollte das Buch lesen um damit entscheiden kann ob der Autor was für mich ist. Das ist sein viertes Werk und außer Billy Summers und shining waren das andere nur ok.

    Also zurück zum Buch. In diesem Klopper passiert so einiges. Wir lernen eine Freundesgruppe über wirklich sehr viele Jahre hinweg kennen. Wir springen insgesamt in der Zeit hin und her. Dann sind ganz viele Themen drinnen wo wahrscheinlich dem Autor wichtig waren, die mit einbezogen wurden. 

    Insgesamt war es mir zu viel. Hab gelesen und bin teilweise einfach so rausgeworfen weil mich es nicht mitreißen konnte. Dann gab es Szenen, die richtig gut waren, die dann aber so schnell vorbei waren. Ich hab es nicht geschafft mich mit den Charakteren zu verlieben und mitzufühlen. Weil die machen wir wirklich einiges durch.

    Hab nach fünfhundert Seiten so langsam die Lust verloren gehabt und bin aufs Hörbuch umgestellt. Das war die beste Entscheidung. David Nathan hat das Hörbuch zu einem Erlebnis gemacht, auch wenn es mich nicht voll überzeugen konnte.

    Stephen King kann schreiben und ja, ich verstehe dass Leute dieses Buch lieben. Für mich war es zu viel und war auch zu oft mit den Gedanken woanders, anstatt in der Geschichte. 

  2. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

    (2.740)
    Aktuelle Rezension von: 0_storytime_0

    Eine tieftraurige, aber auch faszinierende Biografie einer jungen und einzigartigen Schriftstellerin. Man muss sich beim Lesen immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es keine Fiktion ist, sondern leider Realität. Deswegen ist dieses Buch definitv ein Werk, welches alle lesen sollten!               

  3. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

    (1.199)
    Aktuelle Rezension von: stefan182

    Inhalt: New York 1922. Nick Carraway ist gerade nach Long Island gezogen, um sich dort als Wertpapierhändler zu versuchen, als ihn die Fama um Jay Gatsby erreicht. Dieser wohnt in seinem Nachbarhaus und gibt rauschende Feste – allerdings weiß niemand so genau, wer er ist, woher er kommt und aus welchen Quellen sein Geld stammt. Als Nick zum ersten Mal eine Party Gatsbys besucht, geschieht das Unglaubliche: Gatsby offenbart sich Nick und nimmt ihn in seinen Freundeskreis auf…

    Persönliche Meinung: „Der große Gatsby“ ist ein Roman von F. Scott Fitzgerald, der als großer, us-amerikanischer Klassiker gilt. Erzählt wird der Roman nicht – wie der Titel vermuten lässt – aus der Perspektive Gatsbys, sondern aus der Ich-Perspektive Nicks. Nick ist eher ein ruhiger „Durchschnittstyp“, verglichen mit dem schillernden Gatsby blass und funktioniert hauptsächlich als Kamera, durch deren Linse die Lesenden die Handlung wahrnehmen. Diese Handlung ist aufgrund von zwei Charakteristika fesselnd und interessant: Einerseits wegen der rätselhaften Figur Gatsby, andererseits wegen der Vielfältigkeit des Romans. Zunächst zu Gatsby: Dieser ist – da seine Herkunft unbekannt ist – ein großes Rätsel (für die handelnden Figuren wie für die Lesenden). Häppchenweise erfährt man während der Lektüre weitere Informationen über Gatsby, sodass sich schrittweise der Nebel um diese Figur lichtet und der dekadente, halbseidene Gatsby mehr und mehr an Tiefe gewinnt. Ähnliches gilt für die Handlung: Anfangs eher eine Darstellung des Lebens der Reichen und Schönen entwickelt sich die Handlung über eine Liebesgeschichte zu einer Tragödie – wobei die ein oder andere Wendung zu finden ist, mit der man nicht unbedingt rechnet. Abgerundet wird die Ausgabe des Diogenes-Verlags durch die Schriftstellerin Min Jin Lee, die die Entstehungsgeschichte des Romans beleuchtet sowie einen persönlichen Blick in den großen Gatsby wirft. Insgesamt ist „Der große Gatsby“ ein fesselnder Klassiker mit einer interessanten Titelfigur.

  4. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

    (427)
    Aktuelle Rezension von: Aboutmandyreads

    Ich musste das Buch ja lesen, nachdem ich den Film und die Idee dahinter immer sehr faszinierend fand. Man muss schon sagen, man muss sich mit dem Schreibstil anfreunden bzw. entweder kommt man damit klar oder nicht. Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch so richtig halten soll. Schlecht ist es nicht, sonderlich in meinen Geschmack, rein wegen des Schreibstils, passt es allerdings auch nicht. Dennoch würde ich es unfair finden weniger als 4 Sterne zu vergeben. Dafür ist mir „American Psycho“ zu skurril und detailliert in faszinierenden Bereichen. Es hat mich auf eine seltsame Art und Weise einfach in den Bann gezogen.

  5. Cover des Buches Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (ISBN: 9783551359414)
    Christiane F.

    Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

    (2.324)
    Aktuelle Rezension von: Itsnotabout_Happyendings


    "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" ist ein erschütterndes Zeitdokument, das auch Jahrzehnte nach seiner Erstveröffentlichung nichts von seiner Wucht und Aktualität verloren hat.

    Die Geschichte der Christiane F. ist keine erfundene Erzählung, sondern eine biografische Dokumentation, die schonungslos den Abstieg eines 13-jährigen Mädchens in die Heroinabhängigkeit und Beschaffungsprostitution im West-Berlin der 1970er Jahre schildert. Die Stern-Reporter Kai Hermann und Horst Rieck haben die Interviews mit Christiane in eine Form gebracht, die den Leser direkt in diese düstere Welt hineinzieht.

    Besonders beeindruckend ist die authentische Sprache. Man hört förmlich die Stimme der jugendlichen Christiane, wenn sie von ihren ersten Disco-Besuchen im "Sound", ihrer David-Bowie-Verehrung und den anfänglichen "harmlosen" Drogenexperimenten erzählt. Der graduelle Abstieg in die Abhängigkeit wird so nachvollziehbar geschildert, dass man als Leser die fatale Entwicklung Schritt für Schritt miterlebt.

    Das Buch schockiert nicht nur durch die drastische Darstellung der Drogenszene, sondern auch durch die Schilderung der gesellschaftlichen Umstände: zerrüttete Familienverhältnisse, die Tristesse der Großwohnsiedlungen, die Hilflosigkeit der Erwachsenen und das völlige Versagen der damaligen Drogenpolitik.

    Die Stärke des Buches liegt in seiner Authentizität. Es verklärt nichts, es beschönigt nichts. Die Perspektive einer Betroffenen macht die Geschichte besonders eindringlich und unterscheidet sie von vielen anderen Büchern zum Thema Drogensucht.

    Fazit: Ein wichtiges Buch, das auch heute noch gelesen werden sollte. Es ist mehr als eine Drogengeschichte - es ist ein Gesellschaftsporträt, eine Warnung und ein Hilferuf zugleich. Die ungeschönte Darstellung macht es zu einem manchmal schwer zu ertragenden, aber notwendigen Leseerlebnis.

    Empfehlenswert für:

    • Menschen, die sich für Gesellschaftsthemen interessieren
    • Leser, die authentische Biografien schätzen
    • Eltern und Pädagogen
    • Alle, die die 70er Jahre in Deutschland besser verstehen wollen

    Weniger geeignet für:

    • Sehr junge Leser (trotz des jugendlichen Alters der Protagonistin)
    • Menschen, die sich von drastischen Schilderungen abschrecken lassen
    • Leser, die reine Unterhaltungsliteratur suchen

    Hinweis: Das Buch enthält sehr explizite Schilderungen von Drogenkonsum, Gewalt und Prostitution. Die realistische Darstellung kann belastend sein, ist aber wesentlicher Teil der dokumentarischen Qualität.


  6. Cover des Buches Herr Lehmann (ISBN: 9783442461288)
    Sven Regener

    Herr Lehmann

    (1.213)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Herr Lehmann ist knapp 30 Jahre, wohnt in Berlin und arbeitet in einer Kneipe hinterm Tresen...und ab und zu trinkt er viel...!

    Diese Geschichte war für mich wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich bin praktisch in einer Kneipe groß geworden, kenne das gewöhnliche + klein-geistige Geschwafel der Alkis, den Qualm, die Mucke aus der Box, die Besserwisser, die Schleimer, die Depressiven, die Wichtigtuer, die Aggros, die Voll-Alkis, die funktionierenden Alkis, die Anzüglichkeiten und dass alle denken, sie können sich bei jedem + alles einmischen. Ich habe selbst Jahrzehnte in der Gastro gearbeitet und verschieden Stadien meiner Entwicklung - mal mehr, mal weniger gut - durchlaufen.


    Ja, hier in Buch stößt man auf das Elend der Welt mit seinen vielen Facetten, findet Freunde fürs Leben, manchmal Feinde auf ewig. Und manchmal ist die Spelunke mit den Menschen darin der einzige Halt, den man noch hat. Genau drum handelt es hier. Ohne das Schön-Reden, ohne Schnörkel.

    Und deshalb finde ich es unglaublich gut gelungen. Und der Humor...ich hab mich total geömmelt vor Lachen. Ich konnte nicht mehr, hab mir den Bauch gehalten. Manches ist einfach Situationskomik !




  7. Cover des Buches Die Blechtrommel (ISBN: 9783958291300)
    Günter Grass

    Die Blechtrommel

    (566)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    "Die Blechtrommel" ist wohl das bekannteste Werk des Literatur-Nobelpreisträgers Günter Grass. Es bildet zusammen mit der Novelle "Katz und Maus" und dem Roman "Hundejahre" die Danziger Trilogie.

    Die zentrale Figur des Buches ist Oskar Matzerath, der im Alter von drei Jahren aus Protest beschließt, nicht mehr zu wachsen.

    Der Roman ist in drei Bücher unterteilt, deren Schauplätze Danzig (Buch eins und zwei) und Düsseldorf (Buch drei) sind.

    Aus der Sicht der Hauptfigur wird ein Stück deutscher und europäischer Geschichte auf ungewöhnliche Weise und aus einer ungewöhnlichen Perspektive geschildert.

    Auch wenn es sich dabei um alles andere als leichte Kost handelt, ist der Roman größtenteils sehr unterhaltsam, so dass sich die manchmal anstrengende Lektüre letztlich lohnt.

  8. Cover des Buches Marina (ISBN: 9783596512768)
    Carlos Ruiz Zafón

    Marina

    (815)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar

    Der Anfang: «Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss. Das hier ist das meine.» 


    Óscar Drai erinnert sich an die Zeit zurück, als er dem Mädchen Marina zum ersten Mal begegnete und wie er sich in sie verliebte. Was er von ihr noch besitzt, ist ein zum Teil geschriebenes Buch. «Marina sagte einmal zu mir, wir erinnerten uns nur an das, was nie geschehen sei. Es sollte eine Ewigkeit dauern, bis ich diese Worte begriff. Doch ich fange besser am Anfang an, und der ist in diesem Fall das Ende.» Er sieht es als eine Aufgabe, die begonnene Geschichte zu beenden: In seinen freien Stunden streift der 15-jährige Internatsschüler Óscar im Barcelona der späten 70er Jahre durch die verwunschenen Villenviertel, trifft eines Tages auf Marina, die sein Leben für immer verändern wird. Als die beiden Jugendlichen auf einem Friedhof einer mysteriösen schwarz gekleideten Frau, die schwarze Schmetterlinge umgibt, in ein Gewächshaus folgen, haben sie ein Horrorerlebnis mit scheinbar Untoten, kommen gerade noch mit dem Leben davon. Phantastik im Stil von viktorianischen Schauerromanen wie Edgar Allan Poe oder Mary Shelley, mitten im Herz von Barcelona.


    «Ende der siebziger Jahre war Barcelona eine Fata Morgana von Boulevards und engen Gässchen, wo man allein beim Betreten eines Hausflurs oder eines Cafés dreißig oder vierzig Jahre in die Vergangenheit zurückreisen konnte.»


    Marina lebt mit ihrem Vater Germán einsam in einer abgehalfterten Villa ohne Strom; das Mädchen geht nicht zur Schule, wird von ihrem Vater unterrichtet. Für Oscar, der im Internat wohnt, dessen Eltern nie zu Hause sind, auch in diesen Ferien nicht, wird diese Villa in den Weihnachtsferien ein Zuhause mit einer Familie – etwas, das er sich sehnlichst wünscht. Denn alle Kinder fahren heim, nur die 30-jährige Witwe Dona Paula, die sich um den Haushalt des Internats kümmert, bleibt mit Óscar zurück. Óscar und Marina streifen durch den Friedhof, sind fasziniert von dem Horror-Gewächshaus, aus dem sie ein altes Fotoalbum mitgenommen hatten, forschen nun neugierig dem düsteren Geheimnis der Personen nach, die darin zu finden sind. So kommen sie dem dunklen Treiben des ehemals reichsten Mannes Barcelonas auf die Spur. Bald befinden sie sich mitten in seinem Albtraum aus Trauer, Wut und Größenwahn, der alles Glück zu zerstören droht. Ein spannender Gothic-Roman, der den Leser von der ersten Seite an gefangen nimmt. Óscar fungiert als Ich-Erzähler, der sich in Marina verliebt, die selbst ein Geheimnis umgibt. Die Jugendlichen rollen die Vergangenheit von mehreren Personen auf, die ein okkultes Mysterium umhüllt, womit sie sich in Lebensgefahr begeben. Sie treffen auf Inspektor Florián, der schon lange an diesem mysteriösen Fall arbeitet. 


    «Ein Band des Schweigens und der Blicke einte sie in den Schatten dieses Hauses, am Ende einer vergessenen Straße, wo sie, weitab von der Welt, einer für den anderen sorgten.»


    Das Thema ist das Streben nach dem ewigen Leben, die Ethik, um Versuche von Menschen, selbst Gott zu spielen. Die phantastischen Elemente, die an Frankenstein erinnern, mystische und dunkle Gassen, der Friedhof, eine geheimnisvolle Ruine, schummrige Hauseingänge, verwilderte Gärten, ein gruseliges Kanalsystem, ein geheimes Labor, schwarze Todesschmetterlinge, übernatürliche Elixiere, eine mysteriöse schwarze Frau, dichte düstere Atmosphäre, im Gothicstil, jagen dem Lesenden einen Schauer über den Rücken; eine zarte Liebesgeschichte arbeitet Romantik hinein. Marina ist eins der ersten Werke von Carlos Ruiz Zafons, bereits ein fulminantes Meisterwerk, melancholisch, anrührend und knisternd vor Spannung, mit metaphernreichen Beschreibungen. Es ist ein Jugendroman – ein hartgesottener. Phantastik, Mystery, Schauer- und Horrorroman, Detektivgeschichte; gespickt mit Verweisen auf die Schwarze Romantik, denn manches erinnert an E.T.A. Hoffmanns scheppernde Olimpia; die Tochter des geheimnisvollen Arztes heißt Maria Shelley; auch Frankenstein lässt grüßen, wie auch das Gran Teatro Real. Der Roman von 1999 ist selbst ein Klassiker – einer vom Feinsten, und garantiert nicht nur ein Jugendbuch! Als Jugendbuch würde ich es ab 14, eher 16 Jahren empfehlen.



    Carlos Ruiz Zafon, 1964 in Barcelona geboren, † 19. Juni 2020 in Los Angeles war ein spanischer Schriftsteller. Er arbeitete als Drehbuchautor in Los Angeles und schrieb für die spanischen Tageszeitungen El Pais und La Vanguardia.  Carlos Ruiz Zafón begeistert mit seinen Barcelona-Romanen um den Friedhof der Vergessenen Bücher ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt. »Der Schatten des Windes«, »Das Spiel des Engels«, »Der Gefangene des Himmels« und »Das Labyrinth der Lichter« waren allesamt internationale Bestseller. Auch »Marina«, der Roman, den er kurz vor den großen Barcelona-Romanen schuf, stand wochenlang auf den Bestsellerlisten. Seine ersten Erfolge feierte Carlos Ruiz Zafón mit den drei phantastischen Schauerromanen »Der Fürst des Nebels«, »Mitternachtspalast« und »Der dunkle Wächter«. die Nebel-Trilogie,wurde in Spanien mit dem Jugendliteraturpreis Premio Edebé ausgezeichnet.


  9. Cover des Buches Bretonische Verhältnisse (ISBN: 9783462054231)
    Jean-Luc Bannalec

    Bretonische Verhältnisse

    (602)
    Aktuelle Rezension von: Countofcount

    Das ganz große Krimi-Feuerwerk war‘s nun nicht wirklich, aber so als kurzer „Zwischendurch-Krimi“ echt anregend und nett. 

    Die Figuren sind ganz nachvollziehbar beschrieben, der Kaffee-Spleen des Hauptermittlers ist vielleicht etwas überdreht, aber letztlich holt Bannalec in seiner Erzählung mal den ganz großen Klischee-Pinsel raus. 

    Sei‘s drum. Die Story ist interessant und nicht allzu vorhersehbar (wobei ich jetzt auch keine Schnappatmung bekommen hab, als alles aufgelöst wurde). Wie gesagt: ist halt nett und unaufgeregt. Klasse Sommerliteratur.

  10. Cover des Buches Das große Los (ISBN: 9783328102687)
    Meike Winnemuth

    Das große Los

    (255)
    Aktuelle Rezension von: schokobook

    Meike Winnemuth hatte 2010 bei Günther Jauch eine halbe Million Euro in der Sendung Wer wird Millionär gewonnen.

    Was macht man mit 500.000 Euro? Meike packt ihren Koffer . Nicht in die Luxushotels Europas, sondern sie reist, ein Jahr lang und jeden Monat ein anderes Land und  wohnt in airbnb. Alleine! Mit einem Koffer und nur das nötigste. Ihre Erlebnisse hält die Journalistin in einem Blog fest und per Mails an ihre Freunde und Bekannten. Am Ende stellt sie fest, dass sie das Geld nicht unbedingt brauchte, da sie ja weiter gearbeitet hatte, als Journalistin ist das sicher auch so machbar. Aber das Geld hat den Mut gegeben JETZT. Und ich finde das Buch ist inspirierend und das nochmals anders als Eat,Pray Love. Was sich für Möglichkeiten auf tun ist absolut interessant. Das Buch ist locker geschrieben. Hat immer mal wieder Bildmaterial und macht nachdenklich. 

  11. Cover des Buches Jerusalem (ISBN: 9783596176311)
    Simon Montefiore

    Jerusalem

    (14)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    Krieg. Mord und Totschlag. Sexuelle Ausschweifungen. Religiöser Fanatismus. Noch mehr Krieg, noch mehr Mord und Totschlag, noch mehr sexuelle Ausschweifungen, noch mehr religiöser Fanatismus.

    So lässt sich knapp auf den Punkt bringen, worum es in Simon Sebag Montefiores Buch "Jerusalem" geht. Leidgeprüfte Leser, die schon mehrere Bücher von Montefiore gelesen haben, wissen, was sie erwartet, wenn sie "Jerusalem" aufschlagen. Auch dieses Buch ist ein "typischer" Montefiore: Weitschweifig, langatmig, geschwätzig, zum Bersten angefüllt mit Geschichten und Geschichtchen, die sich vorrangig um zweierlei drehen - Gewalt und Sex. Nach wenigen Kapiteln ist klar: Es geht Montefiore nicht wirklich um die Geschichte der Stadt Jerusalem. Die Geschichte Jerusalems dient ihm lediglich als Vorwand, am Leser eine endlose Karawane von historischen Figuren vorbeiziehen zu lassen, die sich ihren Ruf in der Geschichte durch Gewalttätigkeit, religiösen Fanatismus oder sexuelle Ausschweifungen erworben haben. Wirklich interessante Fakten über die Geschichte der Stadt muß der Leser mühsam aus dem Wust der nebensächlichen und irrelevanten Informationen herausfiltern.

    In "Jerusalem" hat Montefiore seine Obsession für die angeblichen oder tatsächlichen sexuellen Vorlieben historischer Akteure und für menschliche Abartigkeit in all ihren Schattierungen derart auf die Spitze getrieben, dass es zu einem regelrechten Overkill kommt. Ehebruch, Inzest, Homosexualität, Knabenliebe, nichts bleibt unerwähnt, mögen die im Buch auftauchenden Beispiele auch nur auf Gerüchten und Hörensagen beruhen. Man fragt sich, ob Montefiore eine Art Datenbank besitzt, in der, geordnet nach Jahrhunderten und verschiedenen Kulturkreisen, Material über die Laster und Perversionen historischer Gestalten verzeichnet ist. Montefiore gleicht jenem Partygast, der in einem Fort Zoten reißt und einfach nicht aufhören kann, seine Gesprächspartner mit schlüpfrigen, anstößigen und schockierenden Anekdoten zu bedrängen. Anfangs finden die anderen Gäste das noch leidlich amüsant; nach zehn Minuten werden sie allmählich ungeduldig; nach weiteren zehn Minuten suchen sie angewidert das Weite, während ihnen der unentwegt plappernde Erzähler laut nachruft: "Wo wollt ihr denn hin, ich bin doch noch gar nicht fertig, kommt zurück ..."

    Das ganze Buch verharrt auf einer rein anekdotischen Ebene. Es ist offensichtlich, dass Montefiores prall gefüllter Zettelkasten vollständig Eingang in das Buch gefunden hat. Die Art und Weise, in der Montefiore seine Bücher schreibt, erinnert an Bulimie: Er schlingt eine Unmenge an Informationen in sich hinein, die er dann beim Schreiben unverdaut wieder ausspeit. Wichtiges und Unwichtiges, Bedeutendes und Banales fließen ständig ineinander. Jüdische Könige, römische Cäsaren, byzantinische Kaiser, fränkische Kreuzfahrer, arabische Kalifen, türkische Sultane und imperialistische Politiker des 19. und 20. Jahrhunderts ringen mit ihren Feinden um den Besitz Jerusalems. Hinzu kommen in ermüdender Regelmäßigkeit Palastintrigen, innerdynastische Machtkämpfe, Ausschreitungen gegen religiöse Minderheiten. Alle fünf Seiten wird Jerusalem von irgendeinem Eroberer belagert und eingenommen. Wurde die Stadt im Laufe ihrer 3.000-jährigen Geschichte zwanzigmal, fünfzigmal oder hundertmal erobert? Der Leser verliert rasch den Überblick, entnervt von der Monotonie der Geschichte Jerusalems, so wie sie Montefiore präsentiert. Alles wiederholt sich ständig - Eroberungen, Plünderungen, Gewaltexzesse, religiöse Konflikte -, nur die Akteure wechseln. Aber auch von ihren Namen bleiben nur die allerwenigsten haften.

    Montefiores Darstellungsweise ist konsequent personenbezogen und einer Perspektive "von oben" verhaftet. Es ist mehr als fraglich, ob diese extreme Personalisierung ein geeigneter Ansatz ist, um die Geschichte einer Stadt zu schreiben. Wer das Buch liest, gewinnt unwillkürlich den Eindruck, Jerusalem sei während seiner ganzen Geschichte nichts anderes gewesen als eine Stadt der Paläste, Tempel und Kirchen, eine Stadt von Königen, Statthaltern, religiösen Würdenträgern und Pilgern. Einfaches Volk spielt nirgendwo eine nennenswerte Rolle. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Über die Gewalttaten und sexuellen Ausschweifungen des gemeinen Volkes ist nichts überliefert. Deshalb ist das gemeine Volk uninteressant für Montefiore. Interessant sind für ihn nur Einzelpersonen (vorzugsweise gekrönte Häupter), über die sich Anekdoten mit Gewalt- oder Sexbezug erzählen lassen. Zu den wenigen Figuren, die nicht als gewalttätige oder sexbesessene, verhaltensgestörte oder exzentrische Freaks dargestellt werden, gehört - ein Schelm, wer Arges dabei denkt! - Montefiores eigener Vorfahr, der jüdische Bankier und Philanthrop Moses Montefiore, der sich im 19. Jahrhundert für die Wiederbelebung jüdischen Lebens in Jerusalem einsetzte.

    Von solchen Ausnahmen abgesehen hat Montefiore sein Buch mit einer Heerschar von Schauergestalten bevölkert, die sich in jeder nur erdenklichen Weise an ihren Mitmenschen vergehen oder hemmungslos ihrer Lust frönen. Mit spürbarem Genuss schildert Montefiore die Intrigen und Gewalttaten in der Familie Herodes' des Großen. Auf Seite 130 hat Herodes noch 300 Haremsdamen; auf Seite 141 sind es dann schon 500. Aber wenigstens lebte dieser "sexuell unersättliche" und von "priapischen Neigungen" getriebene König in Jerusalem. Die römischen Kaiser Tiberius und Caligula hingegen waren nie in Jerusalem. Das kümmert Montefiore aber nicht. Die freundschaftlichen Beziehungen des jüdischen Königs Herodes Agrippa zum römischen Kaiserhaus sind für ihn ein willkommener Vorwand, die bekannten abgedroschenen Schauergeschichten über Tiberius auf Capri (Stichwort "Fischlein") und die Exzesse Caligulas aufzuwärmen. Die Frage, was das - wie auch die an anderer Stelle behandelten Bluttaten in der Familie Kaiser Konstantins - mit der Geschichte Jerusalems zu tun hat, erübrigt sich. Die Antwort lautet: Nichts.

    Auch die byzantinische Kaiserin Theodora kam nie nach Jerusalem. Sie und ihr Gemahl, Kaiser Justinian, ließen dort aber eine Kirche errichten. Das ist für Montefiore Anlass genug, den Leser ausführlich über Theodoras vermeintlich anrüchige Vergangenheit aufzuklären: "Bereits als ganz junges Mädchen arbeitete sie als Schauspielerin und Tänzerin und soll angeblich eine gymnastisch begnadete Orgiastin gewesen sein, deren Spezialität darin bestand, ihren Kunden alle drei Körperöffnungen gleichzeitig darzubieten. Ihr nymphomanisches Kabinettstückchen war, sich mit gespreizten Beinen auf der Bühne zu räkeln", während Gänse Gerstenkörner aus ihrem Schoß pickten (S. 241f.). Pure Effekthascherei und der unwiderstehliche Drang, sich in Schweinigeleien zu ergehen, haben Montefiore dazu bewogen, diese abgeschmackten Skandalgeschichten über Theodora wieder hervorzukramen, die bekanntlich auf Verleumdungen des antiken Autors Prokopios von Cäsarea beruhen. Der Kalif Muawiya (7. Jht.) regierte maßvoll und weitgehend gewaltfrei. Montefiore möchte es damit aber nicht bewenden lassen. Damit kein allzu seriöses Bild dieses Herrschers entsteht, fügt er eilig noch ein paar Schnurren über die "legendäre sexuelle Potenz" des Kalifen hinzu. Will man so etwas lesen, wenn man ein Buch über Jerusalem zur Hand nimmt?

    Über Sultan Saladin, der Jerusalem von den Kreuzfahrern zurückeroberte, lässt sich kaum etwas Negatives sagen. Zum Glück hatte Saladin einen missratenen Neffen, Taki al-Din, dessen "priapische Ausschweifungen" Montefiore liebevoll schildert. Als die Manneskraft des königlichen Wüstlings zu schwinden droht, kommt "eine Art mittelalterliches Viagra" zum Einsatz - "Öle, vermischt mit safrangelben Ameisen". Über den Kalifen Hakim (11. Jht.) erfährt man, er sei "der arabische Caligula" gewesen, habe alle Hunde und Katzen Ägyptens töten lassen und seinen Sklavinnen "häufig persönlich" die Hände abgehackt. Auweia! Breiten Raum nehmen auch die Gewaltexzesse und sadistischen Vergnügungen des Potentaten Zengi von Mosul (12. Jht.), des Mameluckenherrschers Baibars (13. Jht.) und eines gewissen Ahmed al-Jazzar ein, der noch zu Napoleons Zeiten korrupte Beamte und untreue Haremsdamen dutzendweise massakrieren ließ. Gott sei Dank, so die unausgesprochene Botschaft zwischen den Zeilen, sorgten die Europäer bald für zivilisiertere Verhältnisse im Vorderen Orient. Aber nicht, ohne sich zuvor in den Bordellen Palästinas auszutoben wie der junge Gustave Flaubert um 1850. Wenig Phantasie ist nötig um sich auszumalen, wie Montefiore gejubelt haben muß, als er in Flauberts Tagebuch auf den folgenden Eintrag über "eine Orgie mit fünf jungen Frauen" stieß: "Ich habe drei Frauen gevögelt und bin viermal gekommen - dreimal vor dem Mittagessen und einmal nach dem Nachtisch" (S. 490).

    Auf diesem kolportagehaften, voyeuristischen und sensationslüsternen Niveau - dem Niveau englischer Boulevardzeitungen - bewegt sich das ganze Buch. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass sich Montefiore in der Einleitung auf den Literaturwissenschaftler Edward Said beruft, der dem Westen vorgeworfen hat, sein Blick auf die arabisch-muslimische Welt werde durch jahrhundertealte Klischees und Vorurteile verzerrt. Ob sich Montefiore beim Schreiben bewusst war, dass er mit seinen vielen Schauergeschichten über "lüsterne" und "grausame" arabische Herrscher zur Zementierung solcher Klischees und Vorurteile beiträgt? Das ist unwahrscheinlich. Montefiore steht seinen eigenen Werken genauso unreflektiert und distanzlos gegenüber wie den historischen Quellen, deren Verlässlichkeit und Wahrheitsgehalt er nicht prüft, deren Inhalt er mit kindlich anmutender Naivität durchweg für bare Münze nimmt. Man fühlt sich an Märchen und epische Dichtungen aus grauer Vorzeit erinnert, wenn man liest, der persische Schah Chosrau II. habe 3.000 Konkubinen besessen, ein Großwesir namens Ibn Killis habe 8.000 Sklavinnen sein Eigen genannt, im Harem Abdülhamids II., eines späten Osmanensultans, hätten sich 900 "Odalisken" getummelt.

    Hat man das Buch bewältigt, bleibt man erschöpft und zermürbt zurück. Die Lektüre von Trash-Literatur ist eben kein Zuckerschlecken. Wirft man einen Blick auf den hinteren Klappentext, so stellt man mit Erschrecken fest, dass Montefiore erst 48 ist. Das lässt nichts Gutes ahnen. Auf Montefiores persönlicher Homepage wird bereits die Veröffentlichung weiterer Bücher angedroht. 2016 soll eine Geschichte des Hauses Romanow erscheinen. Wie dieses Buch über die russischen Zaren und Zarinnen aussehen wird, kann man sich jetzt schon denken. Deshalb ist die Versuchung groß, an dieser Stelle einen dringlichen Appell an Herrn Montefiore zu richten: Bitte schreiben Sie keine Bücher mehr! Sie stammen aus einer wohlhabenden Familie; Sie sind finanziell unabhängig; Sie haben es gar nicht nötig, mit Bücherschreiben Geld zu verdienen. Genießen Sie das Leben; verbringen Sie mehr Zeit mit Ihrer Familie; pflegen Sie Ihre Hobbies. Aber schreiben Sie bitte keine Bücher mehr! Es ist schade um das Papier, das dafür verschwendet wird. 

    (Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im August 2013 bei Amazon gepostet)

  12. Cover des Buches Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras (ISBN: 9783862824700)
    Detlef M. Plaisier

    Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras

    (11)
    Aktuelle Rezension von: Harpo

    Die Originalgeschichte, welche aus den sogenannten Memoiren des Vaters des "Autors", bezogen wurde, hätte eigentlich das Potential zu einer wahrhaft erzählenswerten sein können. Leider macht es der Autor - wir mögen ihn so nennen - einem unmöglich die Geschichte zu genießen. Der Grund: Langweilig und überaus langatmig erzählt. Dazu auch noch schriftstellerisch wenig ausgereifte Stil, der es fast schon zum Kraftakt macht, sich durch das Ganze durchzuarbeiten.

  13. Cover des Buches Rivers of London (ISBN: 9780575132603)
    Ben Aaronovitch

    Rivers of London

    (121)
    Aktuelle Rezension von: ramo

    Rivers of London von Ben Aaronovitch ist der Auftakt einer neuen Reihe die sich im Untergrund Londons abspielt. Direkt nach seiner Ausbildung wird Peter Grant zum Tatort eines Mordes hinzugerufen und sieht dort einen Geist, der ihm den Tathergang schildert. Da dies nicht unentdeckt bleibt wird er direkt zu Thomas Nightingale beordert der die "magische" Abteilung Londons leitet. Bevor er die magischen Fälle aufklären kann muss er erstmal lernen wie man Magie anwendet und tut sich damit relativ schwer - umso stolzer ist er, als er sein erstes Werlicht zaubern kann. Er versucht also, mit minimalistischem Magieeinsatz, die Kriminalfälle in London zu lösen.

    Der Schreibstil ist sehr beschreibend und humorvoll - ich musste öfters bei einigen Szenen schmunzeln. Die einzelnen Orte und Zauber sind sehr bildhaft dargestellt sodass man mittendrin ist. Der Anfang der Handlung war etwas langwierig da er den Werdegang von Peter Grant erläutert, was meiner Meinung nach, nicht so stark von Bedeutung ist. Der weitere Verlauf der Handlung in sich ist aber schlüssig und das Buch endet mit einem gewohnten Cliffhanger der einen neugierig auf Band Nr. 2 werden lässt.

    Für alle Personen, die der Welt der Magie nicht abschwören können ist das Buch eine klare Empfehlung.


  14. Cover des Buches Als wir träumten (ISBN: 9783104001180)
    Clemens Meyer

    Als wir träumten

    (125)
    Aktuelle Rezension von: Maus86

    Danie und seine Freunde verleben ihre Jugend im Leipzig der Nachwendejahre. Sie scheinen ziel- und perspektivlos und die Prioritäten liegen darin, gute Zeiten zu verleben und Stärke gegenüber anderen zu demonstrieren. Vieles im Verhalten der jungen Männer ist einfach typisch grenzüberschreitendes Verhalten Jugendlicher und es geht oft um das Austesten der eigenen Grenzen. Beim Protagonisten und dessen Freunden geht es jedoch immer noch einige Schritte darüber hinaus, so dass es Tote durch Autounfälle und Drogenmissbrauch gibt, Gefängnisaufenthalte und Krankenhausaufenthalte nach brutalen körperlichen Auseinandersetzungen. 

    Das Buch ist episodenhaft verfasst, ohne Chronologie und mit vielen Zeitsprüngen zwischen den Kapiteln, die sich vor und wieder zurück bewegen. Es entsteht trotzdem eine gutes Gesamtbild und die Plotlines fügen sich grob zusammen. Wir als LeserInnen nehmen dabei durchgehend die Perspektive von Danie ein. 

    Für mich war das Buch insgesamt sehr eintönig und ich konnte wenig Interesse für die Eskapaden der Jugendlichen entwickeln. Stark fand ich die Szenierie im Jugendarrest, in dem Danie einige Monate verbringen muss. Hier wird ein spannender Mirkrokosmos mit interessanten Strukturen gezeigt. Darüber hinaus fand ich die Plotline zu Mark sehr eindringlich beschrieben und empfand die Auseinandersetzung mit seiner Suchtproblematik literarisch und psychologisch stark. Leider kam das im Buch für meinen Geschmack zu kurz, hierüber hätte ich gerne mehr gelesen. 

    Insgesamt konnte mich der Autor mit dem Buch nicht recht überzeugen und ich habe es leider viel zu gerne zugeschlagen. 

  15. Cover des Buches Istanbul (ISBN: 9783446252295)
    Orhan Pamuk

    Istanbul

    (68)
    Aktuelle Rezension von: Mogul

    Hierbei handelt es sich um einen Liebesroman an Istanbul von Orhan Pamuk, einem der wohl bekanntesten türkischen Schriftsteller, der auch vor einigen Jahren den Nobelpreis für Literatur bekam. Er nennt den vorliegenden Text seine Memoiren, in denen er sich seiner Kindheit, Jugend und jungen Mannesjahren erinnert, die er in Istanbul, wo er auch heute noch lebt, verbrachte. Mit zunehmendem Alter entdeckte er in seiner Jugend immer mehr Facetten der geschichtsreichen Stadt und deren Bewohner. Interessant ist, dass er vor allem Reisebeschreibungen von Schriftstellern und Malern aus Westeuropa herbeizieht, um die Vergangenheit der Stadt seiner Kindheit anhand von Quellen zu rekonstruieren, da ja bis zur Einführung des lateinischen Alphabets durch Atatürk quasi keine Bücher auf türkisch gedruckt wurden. Damit wird die Geschichte von Byzanz und Konstantinopel für ihn zum Mysterium, dass ihn völlig fasziniert. Er beschreibt das Istanbul seiner Kindheit als eine Stadt des Verfalls alter Kulturen, die durch  die aufgezwungene Verwestlichung zusätzlich beschleunigt wurde. Die Stadt wird als Schmelztiegel verschiedener Kulturen vorgeführt. Interessant ist, wie diese Verschmelzung der Geschichte und der Kulturen die Bewohner der Stadt prägt.


    Es ist keine Frage, das Buch ist grandios aufgebaut und geschrieben (und übersetzt). Der Text birgt einen Fundus an Informationen über die Stadt und Pamuks Familie und wird ergänzt durch viele schöne alte Fotografien. Für den Autor geht es aber um das Gefühl, welches die Bewohner inmitten der verfallenden Stadt prägt, und das ihn wahrscheinlich zum Schriftsteller gemacht hat: Hüzün. Es gibt kein Äquivalent für dieses Wort auf Deutsch. Am ehesten kann man es mit einer bestimmten Art von Melancholie übersetzen, welche durch Nostalgie, Verlust, Verfall und einer gewissen Orientierungslosigkeit im Leben geprägt ist. Für den Autor ist Hüzün das prägende Gefühl, welches das Denken und Handeln der Bevölkerung von Istanbul prägt, ein Verloren- und Geborgensein in einem ganz eigenen Universum des Wandels von der Antike in eine moderne Weltstadt. 


    Die Memoiren von Orhan Pamuk sind ein Buch voller Nostalgie und Melancholie, das dank des schriftstellerischen Könnens des Autors nicht in den verklärenden Kitsch abrutscht, sondern - wenigstens für mich - eine völlig neue Sicht auf Istanbul ermöglichen. Manchmal hat mich das Buch aber etwas gelangweilt, das es zwischendurch beinahe zu einem Lesebuch alter Schule wird, einem verstaubten Schmöker, der etwas langatmig geschrieben ist. Aber eben, das Buch ist von einem absoluten Könner geschrieben, und irgendwann hatte ich ich dann bei der Lektüre erahnt, was es mit diesem Hüzün auf sich hat, und warum der Text so daherkommen muss, wie er es tut. 


    Fazit: Sehr interessante Lektüre, wenn man dran bleibt.


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  16. Cover des Buches Emil und die Detektive (ISBN: 9783855351909)
    Erich Kästner

    Emil und die Detektive

    (638)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Ich kenne dieses Buch schon einige Zeit und jedes Mal, wenn ich es lese, überzeugt es mich nicht wirklich. Es ist schön, dass Emil Freunde findet, die ihm bei der Geldbeschaffung helfen, aber irgendwann neigt diese Detektiverei ein bisschen zur Angeberei und Großspurigkeit. Ich kenne Kinderkrimis, die besser geschrieben sind und würde es daher nicht weiterempfehlen.

  17. Cover des Buches Sonne und Beton (ISBN: 9783548066943)
    Felix Lobrecht

    Sonne und Beton

    (123)
    Aktuelle Rezension von: Finkenzonk

    "Sonne und Beton" fesselt. Der Beginn ist furios, das Beste, was ich seit Langem gelesen habe. Beeindruckend, wie Lobrecht das harte Leben der Prekariatkids fühlbar macht, ohne dass man total abgestoßen wird von der Gewalt, dem Asi-Verhalten und der Prollsprache. Einen Punkt Abzug gibt's, weil ein Suspense-Strang (was baldowern die beiden Kumpels Julius und Gino miteinander aus?) für meinen Geschmack zu unspektakulär aufgelöst wird. Dennoch: Absolute Leseempfehlung!

  18. Cover des Buches London - Die Biographie (ISBN: 9783570554883)
    Peter Ackroyd

    London - Die Biographie

    (16)
    Aktuelle Rezension von: just_like_a_library

    „London. Die Biographie“ von Peter Ackroyd ist ein wirklich außerordentlich gut recherchiertes sowie informatives Buch über London.

    In dem Buch wird wunderbar gezeigt, wie London sich im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt hat. Es gibt abwechslungsreiche Kapitel und sehr viele Anekdoten. Der Autor hat hierbei bestimmte Themen herausgesucht, auf die er sich konzentriert. Er geht nicht immer chronologisch vor, sondern behandelt bestimmte Bereiche oder Themen durch die Zeitgeschichte. So erfährt man beispielsweise etwas über die Sprache, Flüsse, Brände, den Smog und die Underground. Ich habe sehr viele neue und interessante Dinge über London erfahren.

    Diese Biographie über London ist wirklich hervorragend recherchiert. Gefallen haben mir auch die zahlreichen Illustrationen im Buch sowie die Karten von London. Im Anhang findet man zudem eine Zeittafel mit den wichtigsten Ereignissen.

    Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen, an manchen Stellen war es mir persönlich jedoch etwas zu abschweifend sowie langatmig geschrieben. Außerdem habe ich einige Zeit gebraucht, bis ich das Buch komplett durchgelesen habe.

    „London. Die Biographie“ von Peter Ackroyd ist ein spannendes und mit seinen fast 800 Seiten ein wirklich umfangreiches Buch. Leseempfehlung für alle, die gerne mehr über London wissen möchten.

    Bewertung: 4/5 ⭐️

  19. Cover des Buches Der goldene Handschuh (ISBN: 9783499271274)
    Heinz Strunk

    Der goldene Handschuh

    (303)
    Aktuelle Rezension von: AtschiB

    Ich habe vor längerer Zeit den Film gesehen und er geht mir nicht aus dem Kopf. Eher angewidert von der Perversion des Frauenmörders in Hamburg, wollte ich nun doch das Buch lesen. Heinz Strunk beschreibt in bisweilen sehr derber Sprache das Leben und die Gedanken des Frauenmörders Fritz Honkas sowie das seines sozialen Umfeldes und gibt Einblicke das Leben der Familie von Dohren. Das perverse Innenleben des Protagonisten wird teilweise in äußerst vulgärer Sprache dargestellt. Das ich im Film schon abartig und ist im Buch nicht anders. Ich hatte bisweilen Probleme zwischen den verschiedenen Handlungslinien unterscheiden obwohl ich den Film kenne. Der Autor nimmt den Leser mit nach St. Pauli der 70er Jahre, in die Kneipe ‚Zum goldenen Handschuh‘, wo sich Alkoholiker, Zuhälter und Prostituierte treffen. Es ist eine beeindruckende und verstörende Darstellung eines Milieus der völligen Verwahrlosung, in dem keinerlei Hemmungen und Anstand mehr existieren. Honkas Wohnung, wo es vergammelt riecht und unsagbar dreckig ist, in eine Welt, die einem buchstäblich den Atem nimmt und einen mit Schrecken erfüllt. Die gesamte Atmosphäre im Buch erdrückend, düster, verstörend und bisweilen einfach nicht auszuhalten.

  20. Cover des Buches Stadtgeschichten (ISBN: 9783499014512)
    Armistead Maupin

    Stadtgeschichten

    (130)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Der erste Band der Kultbuchreihe und sowas wie mein zweites zu Hause. Die junge Mary-Ann Singleton kommt nach San Francisco und lernt in einem [Dating Supermarkt[ den netten schwulen Michael kennen. Über ihn findet sie eine kleine Wohnung in der Barbary Lane 28. Mrs. Madrigal ist die sehr sympathische Vermiterin und nicht die einzige mit einem Geheimnis. Bei der Arbeit lernt sie neue Freunde kennen und verliebt sich. In der Barbary Lane leben auch noch Brian und Mona und dann zieht ein merkwürdiger Mann in die kleine Wohnung ganz oben unter dem Dach. Eine wunderbare Buchreihe. Die Menschen wachsen einem an Herz, man verliebt sich, leidet, lacht laut, vergist Tränen, man bekommt vor lauter Spannung eine Gänsehaut und Mrs. Madrigal wird auch zur eigenen Vermieterin. Ich hoffe meine neue Familie wird auch zu der Ihren.  

  21. Cover des Buches The Godfather (ISBN: 0451167716)
    Mario Puzo

    The Godfather

    (21)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Vorlage zu dem wundervollen Film mit Brando, Pacino usw. Der Aufstieg des Don wird erzählt, und wie er Audienz hält, indem er sich die Sorgen seiner Bittsteller anhört und mal gütig, mal kalt reagiert, wie er seine Nachfolge zu regeln gedenkt, sich mit seinem Consigliori berät und auch äußert widerspenstige Naturen wie den Filmproduzenten Jack Woltz zu überzeugen vermag ("Ich hab ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte.") Nur die Beschreibung von Sonnys "derbem Puttengesicht" wirkt albern.
  22. Cover des Buches Shore, Stein, Papier (ISBN: 9783492315241)
    $ick

    Shore, Stein, Papier

    (41)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Sicks Lebensgeschichte, Grimme-Online-Award-gekrönt die Youtube-Ausgabe, angefangen mit dem Gefühl des Unerwünschtseins und von Anfang an widerspenstig gegen jede Autorität. Daß er seinen Drogenlebenswandel allein damit begründet, nicht gewollt zu sein und dieses Gefühl betäuben zu müssen, greift meiner Meinung nach ein bißchen kurz, auch andere Kinder bzw Jugendliche mit diesem Gefühl werden nicht zum drogenverschlingenden Dauerkriminellen. Interessant, wie Sick die Symptome beschreibt, die man beim "affig-"sein spürt, wenn der Körper auf Drogenentzug reagiert, wie dauernd laufende Nase oder Augentränen, hab ich so noch nirgends anders gelesen. Man kann ihm natürlich nur die Daumen drücken, daß Sick das Cleansein durchhält (man wundert sich, daß der Körper so einen Drogenmarathon überhaupt so lange mitmacht). Und sonst: Dümmster Junkie ever, "wie Shore ist Heroin?"

  23. Cover des Buches Die Entdeckung der Currywurst (ISBN: 9783423219082)
    Uwe Timm

    Die Entdeckung der Currywurst

    (295)
    Aktuelle Rezension von: Sanne54

    Dieses Buch spielt während der letzten Wochen des 2.Weltkrieges und in der Nachkriegszeit in Hamburg. Der Erzähler besucht eine alte Dame, Lena Brücker, die er als Imbissbudenbesitzerin aus Kindertagen kennt und findet sie, mittlerweile erblindet in einem Seniorenheim. Sie erzählt ihm ihre Geschichte aus dieser Zeit. Im Mittelpunkt steht dabei ihre Liebesbeziehung zu dem desertierten, deutlich jüngeren und eigentlich auch verheirateten Soldaten Bremer, den sie in ihrer Wohnung versteckt und vermutlich vor dem sicheren Tod beim "Volkssturm" bewahrt. Weil sie die Zweisamkeit nicht aufgeben will, verschweigt sie ihm sogar eine zeitlang die Kapitulation der Deutschen. Diese Lüge beendet auch die Freundschaft/Beziehung (?) der beiden am Ende ohne weitere Worte. Als ihr Mann schließlich 1946 heimkehrt und sie aus der Wohnung wirft, muss Lena sich eine eigene Existenz aufbauen und das mündet in ihre Imbissbude dank der zufälligen Entdeckung der Currywurst.

    Mir wurde das Buch von einer Deutschlehrerin empfohlen und ist tatsächlich als Schullektüre unfassbar oft besprochen wurden. 

    Deshalb, was mir besonders gefällt: Trotz des schwierigen Hintergrunds, vor dem diese Novelle spielt, konnte ich an der einen oder anderen Stelle schmunzeln, die Zeitgeschichte erfährt man am Rande, andere, konkretere, ganz menschliche Dinge stehen im Vordergrund - so, stelle ich mir vor, war es für viele Menschen, die diese Zeiten erlebten, tatsächlich gewesen. Uwe Timm erzählt mit großer Leichtigkeit, zugleich raffiniert und auch stets ernsthaft von dramatischen Zeiten. 

  24. Cover des Buches Dope (ISBN: 9783426304457)
    Sara Gran

    Dope

    (34)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Ganz schön rumgekommen in New York ist Josephine "Joe" Flannigan, Exjunkie, die Anfang der 50er Jahre von besorgten Eltern beauftragt wird, ihre verschwundene Tochter und Collegeabbrecherin zu finden, die womöglich im New Yorker Drogensumpf vor die Hunde geht. Die Bezahlung ist mehr als üppig, und so macht Joe sich ans Werk und trifft immer mehr von den ehemaligen Bekannten wieder, die sie nach zweijährigem Cleansein eigentlich hinter sich gelassen hatte. Der Abstieg der Tochter aus gutem Hause scheint immer tiefer gegangen zu sein, als Freund bzw. Zuhälter scheint sie sich einen besonders fiesen Typen ausgesucht zu haben. Besonders stark ist das Buch, wenn Joes Drogenverlangen beschrieben wird, wie der Körper auch nach zweijähriger Drogenfreiheit noch sofort in den verschiedenen Körperpartien reagiert, sobald das Teufelszeug in der Nähe ist. Sie trifft ihren Exmann wieder, der nach wie vor süchtig ist und sieht, wie er sich verändert hat durch den langjährigen Drogenmißbrauch, beschreibt seinen Selbstbetrug (das ständige Reden vom Aufhören "nächste Woche") genauso wie Altjunkies, die trotz allem lange überlebt haben, aber körperlich gezeichnet sind.  

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