Bücher mit dem Tag "stadtgeschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "stadtgeschichte" gekennzeichnet haben.

136 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

     (2.351)
    Aktuelle Rezension von: Stephan_Hanken

    Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich ES zum ersten Mal las. Mittlerweile ist das Buch im Laufe der Jahre mit mir gealtert, hat viele Umzüge überstanden - und ist doch immer wieder in meinem Bücherregal gelandet. Ein jedes Mal wenn ich mich in Kings Erzählung verliere, lebe, leide, liebe und trauere ich mit den Protagonisten. King versteht es wie kein zweiter, seine Charaktere ins rechte Licht zu rücken und ein Sittengemälde zu entwerfen, vor dem man manchmal nicht recht weiß, ob dies nicht das wahre Grauen innerhalb der Geschichte ist. Wer sich nicht scheut, sich über dieses weit über tausend Seiten lange Werk zu kämpfen, wird mit einer tollen Geschichte belohnt und vielen Nebenhandlungen, die sich zu einem grandiosen großen Ganzen fügen.

  2. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

     (2.729)
    Aktuelle Rezension von: Ninalaetitia

    Ein unglaublich spannendes, trauriges und vielseitiges Tagebuch. 


    Anne Frank erzählt in ihrem Tagebuch über ihren Alltag in einem Versteck im Hinterhaus zu Zeiten des 2. Weltkriegs. 


    Das Buch hat unglaublich viele Facetten: Traurige Seiten, aber auch lustiges, romantisches, schreckliches. 


    Es zeigt die Grauen des 2 .Weltkriegs und die damit verbundene Realität für viele Juden, die sich damals versteckt halten mussten. 


    Ergänzt wird das Tagebuch durch interessante Fotografien aus Annes Jugend, etc. 


    Definitiv ein Buch, welches jeder wirklich unbedingt einmal gelesen haben 

  3. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.162)
    Aktuelle Rezension von: AspenBella

    Der grosse Gatsby war meine Wahl für eine meiner Abschlussprüfungen. Ich ging mit der Erwartung, mich mit einem langweiligen Klassiker auseinandersetzen zu müssen, an das Buch heran. Und, mein Gott, bin ich überrascht worden! Sobald sich die anfängliche Verwirrung über den Schreibstil, die gehobene Sprache und die vielen Schachtelsätze gelegt hat, wollte ich das Buch doch glatt nicht mehr weglegen. Es war unheimlich faszinierend über die schillernden Persönlichkeiten des goldenen Zeitalters zu lesen. Die Art des Erzählstils hatte eine gewisse, packende Tiefgründigkeit, was mir sehr gut gefallen hat. Und das Ende kann ich nur mit einem Wort beschreiben...bittersüss.

    PS: Ich bin überzeugt, Nick und Gatsby haben sich insgeheim, ohne es wirklich zu wissen, geliebt.

  4. Cover des Buches Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (ISBN: 9783551359414)
    Christiane F.

    Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

     (2.303)
    Aktuelle Rezension von: chaoswoelfin

    "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" habe ich dieses Jahr noch einmal gelesen, nachdem ich es in meiner eigenen Jugend (schätzungsweise 14-15 Jahre alt) schon einmal gelesen hatte.

    Sicherlich ist das Buch nicht für jedermann; ich finde es aber gerade in Hinblick auf meinen Beruf (Sozialarbeiter) sehr wichtig und interessant.
    Die Sprache ist sehr rau, das Mädchen Christiane sicherlich kein Protagonist den man "gerne hat" - aber gerade wegen der schonungslosen Offenheit so wichtig!

    Ich finde fast, jeder Jugendliche sollte das Buch gelesen haben!

  5. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

     (421)
    Aktuelle Rezension von: Aboutmandyreads

    Ich musste das Buch ja lesen, nachdem ich den Film und die Idee dahinter immer sehr faszinierend fand. Man muss schon sagen, man muss sich mit dem Schreibstil anfreunden bzw. entweder kommt man damit klar oder nicht. Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch so richtig halten soll. Schlecht ist es nicht, sonderlich in meinen Geschmack, rein wegen des Schreibstils, passt es allerdings auch nicht. Dennoch würde ich es unfair finden weniger als 4 Sterne zu vergeben. Dafür ist mir „American Psycho“ zu skurril und detailliert in faszinierenden Bereichen. Es hat mich auf eine seltsame Art und Weise einfach in den Bann gezogen.

  6. Cover des Buches Herr Lehmann (ISBN: 9783442461288)
    Sven Regener

    Herr Lehmann

     (1.208)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Herr Lehmann ist knapp 30 Jahre, wohnt in Berlin und arbeitet in einer Kneipe hinterm Tresen...und ab und zu trinkt er viel...!

    Diese Geschichte war für mich wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich bin praktisch in einer Kneipe groß geworden, kenne das gewöhnliche + klein-geistige Geschwafel der Alkis, den Qualm, die Mucke aus der Box, die Besserwisser, die Schleimer, die Depressiven, die Wichtigtuer, die Aggros, die Voll-Alkis, die funktionierenden Alkis, die Anzüglichkeiten und dass alle denken, sie können sich bei jedem + alles einmischen. Ich habe selbst Jahrzehnte in der Gastro gearbeitet und verschieden Stadien meiner Entwicklung - mal mehr, mal weniger gut - durchlaufen.


    Ja, hier in Buch stößt man auf das Elend der Welt mit seinen vielen Facetten, findet Freunde fürs Leben, manchmal Feinde auf ewig. Und manchmal ist die Spelunke mit den Menschen darin der einzige Halt, den man noch hat. Genau drum handelt es hier. Ohne das Schön-Reden, ohne Schnörkel.

    Und deshalb finde ich es unglaublich gut gelungen. Und der Humor...ich hab mich total geömmelt vor Lachen. Ich konnte nicht mehr, hab mir den Bauch gehalten. Manches ist einfach Situationskomik !




  7. Cover des Buches Marina (ISBN: 9783596512768)
    Carlos Ruiz Zafón

    Marina

     (810)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Òscar Drai ist fünfzehn Jahre alt, Internatsschüler und lernt durch einen [Diebstahl[ Marina kennen. Dieses Mädchen fasziniert ihn auf mehrer Weiße. Erstens als Mädchen und es flammen neue Gefühle in ihm auf und zweitens umgibt sie etwas geheimnisvolles, bezauberndes und auch mystisches. Sie sitzen nebeneinander im Park auf der Bank, erzählen, lernen sich kennen und entdecken so viel neues. Marina lebt mit ihrem Vater in einer wunderbaren alten Villa, aber sie scheint mehrer Geheimnisse zu hüten. Eine Dame in Schwarz wird für die Beiden eine zentrale Figur und sie folgen ihr, beobachten sie und kommen so in ein gefährliches Labyrinth, dass nicht nur für Òscar alles verändern wird, sondern so wie es aussieht auch für Barcelona selbst. Wiederentdeckt und endlich so veröffentlicht wie es sich Carlos Ruiz Zafon das gewünscht hat. Marina ist eine wunderbare Geschichte über die erste Liebe, Lügen, Geheimnisse, alte Geschichten, Mystik und die Stadt Barcelona und ihre vielen geheimnisvollen Winkel und Ecken.

  8. Cover des Buches Bretonische Verhältnisse (ISBN: 9783462054231)
    Jean-Luc Bannalec

    Bretonische Verhältnisse

     (588)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_Ludwig

    Inhalt

    Der erste Fall für Kommissar Dupin, eigensinniger Pinguinliebhaber und koffeinabhängig, gebürtiger Pariser und zwangsversetzt ans Ende der Welt. An einem heißen Julimorgen kurz vor der Hochsaison geschieht im pittoresken Künstlerdorf Pont Aven ein mysteriöser Mord: Pierre-Louis Pennec, der hochbetagte Inhaber des legendären Hotels Central, das schon Gauguin und andere große Künstler beherbergte, wird brutal erstochen. Wer ermordet einen 91-Jährigen und warum? Was ist in den letzten Tagen des Hotelbesitzers vorgefallen? Als kurz darauf eine zweite Leiche an der bretonischen Küste aufgefunden wird, realisiert Georges Dupin, dass er es mit einem Fall ungeahnten Ausmaßes zu tun hat.

    Während sich der Druck von Seiten der Öffentlichkeit verschärft und die kapriziösen Dorfbewohner beharrlich schweigen, begibt sich Dupin auf die Suche nach dem Mordmotiv – und kommt im Dickicht der bretonischen Verhältnisse einem spektakulären Geheimnis auf die Spur …

    Ein Kommissar von Maigret-Kaliber; ein Kriminalroman voller überraschender Wendungen, hochspannend, feinsinnig und klug. Durchzogen von hintergründigem Humor und dabei atmosphärisch so eindrücklich, dass man als Leser sofort selbst durch die engen Gassen des Dorfes flanieren, die Atlantikluft riechen und über die bretonischen Eigenarten schmunzeln möchte.


    Fazit

    Der erste Teil fand ich eher langweilig. Es gibt zwischendrin immer wieder Längen. Auch fand ich das Buch mehr eine Erzählung von der Gegend. Von mir gibt es keine Weiterempfehlung 

  9. Cover des Buches Das große Los (ISBN: 9783328102687)
    Meike Winnemuth

    Das große Los

     (248)
    Aktuelle Rezension von: marielle_liest

    Meike Winnemuth gewinnt bei ‚Wer wird Millionär‘ 500.000 Euro und startet damit in ein spannendes Reise-Jahr. Genauer gesagt, verbringt sie 12 Monate in 12 verschiedenen Städten auf allen Kontinenten unseres Planeten: Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba und Havanna. Jede Stadt bringt neue Herausforderungen mit sich, mal größere, mal kleinere. Außerdem lernt Meike überall auf der Welt interessante Menschen kennen, die sie manchmal auch länger als nur einen Monat begleiten.

    🧳🧳🧳

    Die Autorin hat jedes Kapitel in Form eines Briefs an eine für sie wichtige Person umgesetzt, der die Erlebnisse eines Monats in der jeweiligen Metropole beinhaltet. Das sorgt für ein spannendes und kurzweiliges Leseerlebnis. In diesem Buch geht es um viel mehr als eine unvergessliche Reise. Themen wie Selbstfindung und der große Schritt, als Frau alleine die ganze Welt zu bereisen, stehen immer wieder im Vordergrund. Und ist am Ende eine halbe Million Euro überhaupt nötig, um dieses Reisejahr umzusetzen?

    Meike Winnemuth hat alles genau so erlebt, wovon sie schreibt, was dieses Buch besonders intim macht. Ich konnte den Briefen mit großer Bewunderung folgen, da sie damit auf großartige Weise zeigt, dass das Alleinreisen als Frau sehr wohl möglich ist, und zwar auf jedem Kontinent der Welt. Natürlich ist es manchmal nicht ganz einfach, aber zu schaffen ist es allemal. Und am Ende bleibt ein überragendes Gefühl der Selbstsicherheit. Das gilt natürlich nicht nur für das Reisen, wie die Autorin in diesem Buch immer wieder beweist. Es gilt für alle Lebenslagen. 

    Ich kann dieses Buch jeder Person empfehlen, der manchmal ein Funken Mut fehlt, um große Pläne umzusetzen. Und insgesamt wird jede:r Reiseliebende das Buch ganz bestimmt mögen, denn die Autorin nimmt uns alle mit auf eine facettenreiche und aufregende Weltreise.

  10. Cover des Buches Jerusalem (ISBN: 9783596176311)
    Simon Montefiore

    Jerusalem

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    Krieg. Mord und Totschlag. Sexuelle Ausschweifungen. Religiöser Fanatismus. Noch mehr Krieg, noch mehr Mord und Totschlag, noch mehr sexuelle Ausschweifungen, noch mehr religiöser Fanatismus.

    So lässt sich knapp auf den Punkt bringen, worum es in Simon Sebag Montefiores Buch "Jerusalem" geht. Leidgeprüfte Leser, die schon mehrere Bücher von Montefiore gelesen haben, wissen, was sie erwartet, wenn sie "Jerusalem" aufschlagen. Auch dieses Buch ist ein "typischer" Montefiore: Weitschweifig, langatmig, geschwätzig, zum Bersten angefüllt mit Geschichten und Geschichtchen, die sich vorrangig um zweierlei drehen - Gewalt und Sex. Nach wenigen Kapiteln ist klar: Es geht Montefiore nicht wirklich um die Geschichte der Stadt Jerusalem. Die Geschichte Jerusalems dient ihm lediglich als Vorwand, am Leser eine endlose Karawane von historischen Figuren vorbeiziehen zu lassen, die sich ihren Ruf in der Geschichte durch Gewalttätigkeit, religiösen Fanatismus oder sexuelle Ausschweifungen erworben haben. Wirklich interessante Fakten über die Geschichte der Stadt muß der Leser mühsam aus dem Wust der nebensächlichen und irrelevanten Informationen herausfiltern.

    In "Jerusalem" hat Montefiore seine Obsession für die angeblichen oder tatsächlichen sexuellen Vorlieben historischer Akteure und für menschliche Abartigkeit in all ihren Schattierungen derart auf die Spitze getrieben, dass es zu einem regelrechten Overkill kommt. Ehebruch, Inzest, Homosexualität, Knabenliebe, nichts bleibt unerwähnt, mögen die im Buch auftauchenden Beispiele auch nur auf Gerüchten und Hörensagen beruhen. Man fragt sich, ob Montefiore eine Art Datenbank besitzt, in der, geordnet nach Jahrhunderten und verschiedenen Kulturkreisen, Material über die Laster und Perversionen historischer Gestalten verzeichnet ist. Montefiore gleicht jenem Partygast, der in einem Fort Zoten reißt und einfach nicht aufhören kann, seine Gesprächspartner mit schlüpfrigen, anstößigen und schockierenden Anekdoten zu bedrängen. Anfangs finden die anderen Gäste das noch leidlich amüsant; nach zehn Minuten werden sie allmählich ungeduldig; nach weiteren zehn Minuten suchen sie angewidert das Weite, während ihnen der unentwegt plappernde Erzähler laut nachruft: "Wo wollt ihr denn hin, ich bin doch noch gar nicht fertig, kommt zurück ..."

    Das ganze Buch verharrt auf einer rein anekdotischen Ebene. Es ist offensichtlich, dass Montefiores prall gefüllter Zettelkasten vollständig Eingang in das Buch gefunden hat. Die Art und Weise, in der Montefiore seine Bücher schreibt, erinnert an Bulimie: Er schlingt eine Unmenge an Informationen in sich hinein, die er dann beim Schreiben unverdaut wieder ausspeit. Wichtiges und Unwichtiges, Bedeutendes und Banales fließen ständig ineinander. Jüdische Könige, römische Cäsaren, byzantinische Kaiser, fränkische Kreuzfahrer, arabische Kalifen, türkische Sultane und imperialistische Politiker des 19. und 20. Jahrhunderts ringen mit ihren Feinden um den Besitz Jerusalems. Hinzu kommen in ermüdender Regelmäßigkeit Palastintrigen, innerdynastische Machtkämpfe, Ausschreitungen gegen religiöse Minderheiten. Alle fünf Seiten wird Jerusalem von irgendeinem Eroberer belagert und eingenommen. Wurde die Stadt im Laufe ihrer 3.000-jährigen Geschichte zwanzigmal, fünfzigmal oder hundertmal erobert? Der Leser verliert rasch den Überblick, entnervt von der Monotonie der Geschichte Jerusalems, so wie sie Montefiore präsentiert. Alles wiederholt sich ständig - Eroberungen, Plünderungen, Gewaltexzesse, religiöse Konflikte -, nur die Akteure wechseln. Aber auch von ihren Namen bleiben nur die allerwenigsten haften.

    Montefiores Darstellungsweise ist konsequent personenbezogen und einer Perspektive "von oben" verhaftet. Es ist mehr als fraglich, ob diese extreme Personalisierung ein geeigneter Ansatz ist, um die Geschichte einer Stadt zu schreiben. Wer das Buch liest, gewinnt unwillkürlich den Eindruck, Jerusalem sei während seiner ganzen Geschichte nichts anderes gewesen als eine Stadt der Paläste, Tempel und Kirchen, eine Stadt von Königen, Statthaltern, religiösen Würdenträgern und Pilgern. Einfaches Volk spielt nirgendwo eine nennenswerte Rolle. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Über die Gewalttaten und sexuellen Ausschweifungen des gemeinen Volkes ist nichts überliefert. Deshalb ist das gemeine Volk uninteressant für Montefiore. Interessant sind für ihn nur Einzelpersonen (vorzugsweise gekrönte Häupter), über die sich Anekdoten mit Gewalt- oder Sexbezug erzählen lassen. Zu den wenigen Figuren, die nicht als gewalttätige oder sexbesessene, verhaltensgestörte oder exzentrische Freaks dargestellt werden, gehört - ein Schelm, wer Arges dabei denkt! - Montefiores eigener Vorfahr, der jüdische Bankier und Philanthrop Moses Montefiore, der sich im 19. Jahrhundert für die Wiederbelebung jüdischen Lebens in Jerusalem einsetzte.

    Von solchen Ausnahmen abgesehen hat Montefiore sein Buch mit einer Heerschar von Schauergestalten bevölkert, die sich in jeder nur erdenklichen Weise an ihren Mitmenschen vergehen oder hemmungslos ihrer Lust frönen. Mit spürbarem Genuss schildert Montefiore die Intrigen und Gewalttaten in der Familie Herodes' des Großen. Auf Seite 130 hat Herodes noch 300 Haremsdamen; auf Seite 141 sind es dann schon 500. Aber wenigstens lebte dieser "sexuell unersättliche" und von "priapischen Neigungen" getriebene König in Jerusalem. Die römischen Kaiser Tiberius und Caligula hingegen waren nie in Jerusalem. Das kümmert Montefiore aber nicht. Die freundschaftlichen Beziehungen des jüdischen Königs Herodes Agrippa zum römischen Kaiserhaus sind für ihn ein willkommener Vorwand, die bekannten abgedroschenen Schauergeschichten über Tiberius auf Capri (Stichwort "Fischlein") und die Exzesse Caligulas aufzuwärmen. Die Frage, was das - wie auch die an anderer Stelle behandelten Bluttaten in der Familie Kaiser Konstantins - mit der Geschichte Jerusalems zu tun hat, erübrigt sich. Die Antwort lautet: Nichts.

    Auch die byzantinische Kaiserin Theodora kam nie nach Jerusalem. Sie und ihr Gemahl, Kaiser Justinian, ließen dort aber eine Kirche errichten. Das ist für Montefiore Anlass genug, den Leser ausführlich über Theodoras vermeintlich anrüchige Vergangenheit aufzuklären: "Bereits als ganz junges Mädchen arbeitete sie als Schauspielerin und Tänzerin und soll angeblich eine gymnastisch begnadete Orgiastin gewesen sein, deren Spezialität darin bestand, ihren Kunden alle drei Körperöffnungen gleichzeitig darzubieten. Ihr nymphomanisches Kabinettstückchen war, sich mit gespreizten Beinen auf der Bühne zu räkeln", während Gänse Gerstenkörner aus ihrem Schoß pickten (S. 241f.). Pure Effekthascherei und der unwiderstehliche Drang, sich in Schweinigeleien zu ergehen, haben Montefiore dazu bewogen, diese abgeschmackten Skandalgeschichten über Theodora wieder hervorzukramen, die bekanntlich auf Verleumdungen des antiken Autors Prokopios von Cäsarea beruhen. Der Kalif Muawiya (7. Jht.) regierte maßvoll und weitgehend gewaltfrei. Montefiore möchte es damit aber nicht bewenden lassen. Damit kein allzu seriöses Bild dieses Herrschers entsteht, fügt er eilig noch ein paar Schnurren über die "legendäre sexuelle Potenz" des Kalifen hinzu. Will man so etwas lesen, wenn man ein Buch über Jerusalem zur Hand nimmt?

    Über Sultan Saladin, der Jerusalem von den Kreuzfahrern zurückeroberte, lässt sich kaum etwas Negatives sagen. Zum Glück hatte Saladin einen missratenen Neffen, Taki al-Din, dessen "priapische Ausschweifungen" Montefiore liebevoll schildert. Als die Manneskraft des königlichen Wüstlings zu schwinden droht, kommt "eine Art mittelalterliches Viagra" zum Einsatz - "Öle, vermischt mit safrangelben Ameisen". Über den Kalifen Hakim (11. Jht.) erfährt man, er sei "der arabische Caligula" gewesen, habe alle Hunde und Katzen Ägyptens töten lassen und seinen Sklavinnen "häufig persönlich" die Hände abgehackt. Auweia! Breiten Raum nehmen auch die Gewaltexzesse und sadistischen Vergnügungen des Potentaten Zengi von Mosul (12. Jht.), des Mameluckenherrschers Baibars (13. Jht.) und eines gewissen Ahmed al-Jazzar ein, der noch zu Napoleons Zeiten korrupte Beamte und untreue Haremsdamen dutzendweise massakrieren ließ. Gott sei Dank, so die unausgesprochene Botschaft zwischen den Zeilen, sorgten die Europäer bald für zivilisiertere Verhältnisse im Vorderen Orient. Aber nicht, ohne sich zuvor in den Bordellen Palästinas auszutoben wie der junge Gustave Flaubert um 1850. Wenig Phantasie ist nötig um sich auszumalen, wie Montefiore gejubelt haben muß, als er in Flauberts Tagebuch auf den folgenden Eintrag über "eine Orgie mit fünf jungen Frauen" stieß: "Ich habe drei Frauen gevögelt und bin viermal gekommen - dreimal vor dem Mittagessen und einmal nach dem Nachtisch" (S. 490).

    Auf diesem kolportagehaften, voyeuristischen und sensationslüsternen Niveau - dem Niveau englischer Boulevardzeitungen - bewegt sich das ganze Buch. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass sich Montefiore in der Einleitung auf den Literaturwissenschaftler Edward Said beruft, der dem Westen vorgeworfen hat, sein Blick auf die arabisch-muslimische Welt werde durch jahrhundertealte Klischees und Vorurteile verzerrt. Ob sich Montefiore beim Schreiben bewusst war, dass er mit seinen vielen Schauergeschichten über "lüsterne" und "grausame" arabische Herrscher zur Zementierung solcher Klischees und Vorurteile beiträgt? Das ist unwahrscheinlich. Montefiore steht seinen eigenen Werken genauso unreflektiert und distanzlos gegenüber wie den historischen Quellen, deren Verlässlichkeit und Wahrheitsgehalt er nicht prüft, deren Inhalt er mit kindlich anmutender Naivität durchweg für bare Münze nimmt. Man fühlt sich an Märchen und epische Dichtungen aus grauer Vorzeit erinnert, wenn man liest, der persische Schah Chosrau II. habe 3.000 Konkubinen besessen, ein Großwesir namens Ibn Killis habe 8.000 Sklavinnen sein Eigen genannt, im Harem Abdülhamids II., eines späten Osmanensultans, hätten sich 900 "Odalisken" getummelt.

    Hat man das Buch bewältigt, bleibt man erschöpft und zermürbt zurück. Die Lektüre von Trash-Literatur ist eben kein Zuckerschlecken. Wirft man einen Blick auf den hinteren Klappentext, so stellt man mit Erschrecken fest, dass Montefiore erst 48 ist. Das lässt nichts Gutes ahnen. Auf Montefiores persönlicher Homepage wird bereits die Veröffentlichung weiterer Bücher angedroht. 2016 soll eine Geschichte des Hauses Romanow erscheinen. Wie dieses Buch über die russischen Zaren und Zarinnen aussehen wird, kann man sich jetzt schon denken. Deshalb ist die Versuchung groß, an dieser Stelle einen dringlichen Appell an Herrn Montefiore zu richten: Bitte schreiben Sie keine Bücher mehr! Sie stammen aus einer wohlhabenden Familie; Sie sind finanziell unabhängig; Sie haben es gar nicht nötig, mit Bücherschreiben Geld zu verdienen. Genießen Sie das Leben; verbringen Sie mehr Zeit mit Ihrer Familie; pflegen Sie Ihre Hobbies. Aber schreiben Sie bitte keine Bücher mehr! Es ist schade um das Papier, das dafür verschwendet wird. 

    (Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im August 2013 bei Amazon gepostet)

  11. Cover des Buches Als wir träumten (ISBN: 9783104001180)
    Clemens Meyer

    Als wir träumten

     (122)
    Aktuelle Rezension von: Maus86

    Danie und seine Freunde verleben ihre Jugend im Leipzig der Nachwendejahre. Sie scheinen ziel- und perspektivlos und die Prioritäten liegen darin, gute Zeiten zu verleben und Stärke gegenüber anderen zu demonstrieren. Vieles im Verhalten der jungen Männer ist einfach typisch grenzüberschreitendes Verhalten Jugendlicher und es geht oft um das Austesten der eigenen Grenzen. Beim Protagonisten und dessen Freunden geht es jedoch immer noch einige Schritte darüber hinaus, so dass es Tote durch Autounfälle und Drogenmissbrauch gibt, Gefängnisaufenthalte und Krankenhausaufenthalte nach brutalen körperlichen Auseinandersetzungen. 

    Das Buch ist episodenhaft verfasst, ohne Chronologie und mit vielen Zeitsprüngen zwischen den Kapiteln, die sich vor und wieder zurück bewegen. Es entsteht trotzdem eine gutes Gesamtbild und die Plotlines fügen sich grob zusammen. Wir als LeserInnen nehmen dabei durchgehend die Perspektive von Danie ein. 

    Für mich war das Buch insgesamt sehr eintönig und ich konnte wenig Interesse für die Eskapaden der Jugendlichen entwickeln. Stark fand ich die Szenierie im Jugendarrest, in dem Danie einige Monate verbringen muss. Hier wird ein spannender Mirkrokosmos mit interessanten Strukturen gezeigt. Darüber hinaus fand ich die Plotline zu Mark sehr eindringlich beschrieben und empfand die Auseinandersetzung mit seiner Suchtproblematik literarisch und psychologisch stark. Leider kam das im Buch für meinen Geschmack zu kurz, hierüber hätte ich gerne mehr gelesen. 

    Insgesamt konnte mich der Autor mit dem Buch nicht recht überzeugen und ich habe es leider viel zu gerne zugeschlagen. 

  12. Cover des Buches Rivers of London (ISBN: 9780575132603)
    Ben Aaronovitch

    Rivers of London

     (121)
    Aktuelle Rezension von: ramo

    Rivers of London von Ben Aaronovitch ist der Auftakt einer neuen Reihe die sich im Untergrund Londons abspielt. Direkt nach seiner Ausbildung wird Peter Grant zum Tatort eines Mordes hinzugerufen und sieht dort einen Geist, der ihm den Tathergang schildert. Da dies nicht unentdeckt bleibt wird er direkt zu Thomas Nightingale beordert der die "magische" Abteilung Londons leitet. Bevor er die magischen Fälle aufklären kann muss er erstmal lernen wie man Magie anwendet und tut sich damit relativ schwer - umso stolzer ist er, als er sein erstes Werlicht zaubern kann. Er versucht also, mit minimalistischem Magieeinsatz, die Kriminalfälle in London zu lösen.

    Der Schreibstil ist sehr beschreibend und humorvoll - ich musste öfters bei einigen Szenen schmunzeln. Die einzelnen Orte und Zauber sind sehr bildhaft dargestellt sodass man mittendrin ist. Der Anfang der Handlung war etwas langwierig da er den Werdegang von Peter Grant erläutert, was meiner Meinung nach, nicht so stark von Bedeutung ist. Der weitere Verlauf der Handlung in sich ist aber schlüssig und das Buch endet mit einem gewohnten Cliffhanger der einen neugierig auf Band Nr. 2 werden lässt.

    Für alle Personen, die der Welt der Magie nicht abschwören können ist das Buch eine klare Empfehlung.


  13. Cover des Buches Titan (ISBN: 9783453419360)
    Robert Harris

    Titan

     (121)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Biographie eines politischen Karrieristen - als Biographie erzählte Lebensgeschichte eines Staatsmannes und Redners, Einblicke in einen Werdegang ohne Reichtum und militärischen Rückhalt. 

    Robert Harris überzeugt einmal mehr mit einem quasi-fiktionalen Historienromanen. "Titan" setzt chronologisch und stilistisch auf den erfolgreichen Vorgänger "Imperium" auf und zeichnet den Werdegang des großen römischen Politikers Marcus Tullius Cicero dramaturgisch nach. Der Roman behandelt die Jahre 63 v. Chr. bis 58 v. Chr. und zeigt den tiefen Fall einer historischen Persönlichkeit vom Konsul zum Exilanten.

  14. Cover des Buches Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras (ISBN: 9783862824700)
    Detlef M. Plaisier

    Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Harpo

    Die Originalgeschichte, welche aus den sogenannten Memoiren des Vaters des "Autors", bezogen wurde, hätte eigentlich das Potential zu einer wahrhaft erzählenswerten sein können. Leider macht es der Autor - wir mögen ihn so nennen - einem unmöglich die Geschichte zu genießen. Der Grund: Langweilig und überaus langatmig erzählt. Dazu auch noch schriftstellerisch wenig ausgereifte Stil, der es fast schon zum Kraftakt macht, sich durch das Ganze durchzuarbeiten.

  15. Cover des Buches Sonne und Beton (ISBN: 9783548066943)
    Felix Lobrecht

    Sonne und Beton

     (112)
    Aktuelle Rezension von: Beasonders

    Felix Lobrechts Debütroman stand lang auf meiner Liste, aber bis ich das Buch am Ende gelesen habe, ist schon einige Zeit vergangen. Nun habe ich mir diese Woche Zeit genommen und das Buch gelesen. Und ich muss sagen: Wow, was geht denn da in Gropiusstadt?

    Dieses Buch ist zwar schnell gelesen, da es nur etwas über 200 Seiten hat, aber auf diesen Seiten werden so viele schwere Themen behandelt, dass sich bei jedem Umblättern ein neuer Abgrund auftut. Drogen, Alkohol, häusliche Gewalt sind nur einige Themen, die hier besprochen werden. Schnelle Dialoge und auch eine schnelle Geschichte prägen dieses Buch.

    Aber daneben geht es auch um Freundschaft. Auch wenn dies keine Freundschaften wäre, die ich gern pflegen würde, ist es das, was dieses Buch ausmacht. Lukas und seine Freunde, wie sie durch den Tag gehen und dort auch irgendwie „überleben“.

    Mein einziger Kritikpunkt ist der, dass das Ende recht abrupt kam. Plötzlich, mitten im Geschehen, mitten in einem weiteren Höhepunkt, endet das Buch. Das hat mich irritiert. Dennoch ein lesenswertes Buch. 

  16. Cover des Buches Istanbul (ISBN: 9783446252295)
    Orhan Pamuk

    Istanbul

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Mogul

    Hierbei handelt es sich um einen Liebesroman an Istanbul von Orhan Pamuk, einem der wohl bekanntesten türkischen Schriftsteller, der auch vor einigen Jahren den Nobelpreis für Literatur bekam. Er nennt den vorliegenden Text seine Memoiren, in denen er sich seiner Kindheit, Jugend und jungen Mannesjahren erinnert, die er in Istanbul, wo er auch heute noch lebt, verbrachte. Mit zunehmendem Alter entdeckte er in seiner Jugend immer mehr Facetten der geschichtsreichen Stadt und deren Bewohner. Interessant ist, dass er vor allem Reisebeschreibungen von Schriftstellern und Malern aus Westeuropa herbeizieht, um die Vergangenheit der Stadt seiner Kindheit anhand von Quellen zu rekonstruieren, da ja bis zur Einführung des lateinischen Alphabets durch Atatürk quasi keine Bücher auf türkisch gedruckt wurden. Damit wird die Geschichte von Byzanz und Konstantinopel für ihn zum Mysterium, dass ihn völlig fasziniert. Er beschreibt das Istanbul seiner Kindheit als eine Stadt des Verfalls alter Kulturen, die durch  die aufgezwungene Verwestlichung zusätzlich beschleunigt wurde. Die Stadt wird als Schmelztiegel verschiedener Kulturen vorgeführt. Interessant ist, wie diese Verschmelzung der Geschichte und der Kulturen die Bewohner der Stadt prägt.


    Es ist keine Frage, das Buch ist grandios aufgebaut und geschrieben (und übersetzt). Der Text birgt einen Fundus an Informationen über die Stadt und Pamuks Familie und wird ergänzt durch viele schöne alte Fotografien. Für den Autor geht es aber um das Gefühl, welches die Bewohner inmitten der verfallenden Stadt prägt, und das ihn wahrscheinlich zum Schriftsteller gemacht hat: Hüzün. Es gibt kein Äquivalent für dieses Wort auf Deutsch. Am ehesten kann man es mit einer bestimmten Art von Melancholie übersetzen, welche durch Nostalgie, Verlust, Verfall und einer gewissen Orientierungslosigkeit im Leben geprägt ist. Für den Autor ist Hüzün das prägende Gefühl, welches das Denken und Handeln der Bevölkerung von Istanbul prägt, ein Verloren- und Geborgensein in einem ganz eigenen Universum des Wandels von der Antike in eine moderne Weltstadt. 


    Die Memoiren von Orhan Pamuk sind ein Buch voller Nostalgie und Melancholie, das dank des schriftstellerischen Könnens des Autors nicht in den verklärenden Kitsch abrutscht, sondern - wenigstens für mich - eine völlig neue Sicht auf Istanbul ermöglichen. Manchmal hat mich das Buch aber etwas gelangweilt, das es zwischendurch beinahe zu einem Lesebuch alter Schule wird, einem verstaubten Schmöker, der etwas langatmig geschrieben ist. Aber eben, das Buch ist von einem absoluten Könner geschrieben, und irgendwann hatte ich ich dann bei der Lektüre erahnt, was es mit diesem Hüzün auf sich hat, und warum der Text so daherkommen muss, wie er es tut. 


    Fazit: Sehr interessante Lektüre, wenn man dran bleibt.


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  17. Cover des Buches Der goldene Handschuh (ISBN: 9783499271274)
    Heinz Strunk

    Der goldene Handschuh

     (296)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Trautwein

    neben der derben Sprache, mit der ich ja gerechnet hatte, kam leider keine wirklich interessante Stimmung auf. Es liest sich gut, aber die Geschichte dümpelt vor sich hin. Es passiert zu wenig. Keine Spannung. Ein Wunder, dass ich es zu Ende gelesen habe. Die Hoffnung, etwas zu verpassen, war größer, wurde aber nicht erfüllt. Daher leider enttäuschend.

  18. Cover des Buches Emil und die Detektive (ISBN: 9783855351909)
    Erich Kästner

    Emil und die Detektive

     (632)
    Aktuelle Rezension von: BloomingLilly

    "Emil und die Detektive" ist ein zeitloser Klassiker der Kinderliteratur und verdient zweifellos seinen Platz im Kanon der deutschen Literatur. Das Buch erzählt die Geschichte eines Jungen, der in eine unbekannte Stadt reist, um Geld zu seiner Großmutter zu bringen, aber auf der Reise bestohlen wird. Emil und seine neuen Freunde beschließen, den Dieb zu finden und das gestohlene Geld zurückzubekommen.

    Die Handlung des Buches ist faszinierend und abenteuerlich, und der Autor Erich Kästner schafft es, eine spannende Geschichte mit vielen unerwarteten Wendungen zu erzählen. Der Schreibstil des Buches ist einfach und leicht verständlich, was es für Kinder und Erwachsene gleichermaßen zugänglich macht. Die Charaktere sind gut entwickelt und es ist leicht, sich mit ihnen zu identifizieren.

    Ein weiterer positiver Aspekt des Buches ist seine Botschaft. "Emil und die Detektive" vermittelt wichtige Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Mut. Die Geschichte zeigt, wie Kinder gemeinsam schwierige Herausforderungen meistern können und dass Freundschaft und Vertrauen der Schlüssel zum Erfolg sind.

    Es gibt jedoch auch einige Kritikpunkte am Buch. Einige Leser könnten den Schreibstil als zu einfach und kindlich empfinden. Zudem gibt es in der Geschichte einige stereotypische Darstellungen, wie zum Beispiel die Beschreibung der "ruchlosen Großstadt". Auch wenn dies ein Produkt der Zeit ist, in der das Buch geschrieben wurde, kann es heutige Leser stören.

    Insgesamt ist "Emil und die Detektive" jedoch ein wunderbares Buch, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen unterhalten wird. Die Geschichte ist zeitlos und vermittelt wichtige Werte auf eine Art und Weise, die für Kinder leicht verständlich ist. Obwohl der Schreibstil einfach ist, hat das Buch einen gewissen Charme, der es von anderen Kinderbüchern abhebt. Ich würde "Emil und die Detektive" auf jeden Fall weiterempfehlen.

     

  19. Cover des Buches Stadtgeschichten (ISBN: 9783499014512)
    Armistead Maupin

    Stadtgeschichten

     (129)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Der erste Band der Kultbuchreihe und sowas wie mein zweites zu Hause. Die junge Mary-Ann Singleton kommt nach San Francisco und lernt in einem [Dating Supermarkt[ den netten schwulen Michael kennen. Über ihn findet sie eine kleine Wohnung in der Barbary Lane 28. Mrs. Madrigal ist die sehr sympathische Vermiterin und nicht die einzige mit einem Geheimnis. Bei der Arbeit lernt sie neue Freunde kennen und verliebt sich. In der Barbary Lane leben auch noch Brian und Mona und dann zieht ein merkwürdiger Mann in die kleine Wohnung ganz oben unter dem Dach. Eine wunderbare Buchreihe. Die Menschen wachsen einem an Herz, man verliebt sich, leidet, lacht laut, vergist Tränen, man bekommt vor lauter Spannung eine Gänsehaut und Mrs. Madrigal wird auch zur eigenen Vermieterin. Ich hoffe meine neue Familie wird auch zu der Ihren.  

  20. Cover des Buches London - Die Biographie (ISBN: 9783570554883)
    Peter Ackroyd

    London - Die Biographie

     (16)
    Aktuelle Rezension von: just_like_a_library

    „London. Die Biographie“ von Peter Ackroyd ist ein wirklich außerordentlich gut recherchiertes sowie informatives Buch über London.

    In dem Buch wird wunderbar gezeigt, wie London sich im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt hat. Es gibt abwechslungsreiche Kapitel und sehr viele Anekdoten. Der Autor hat hierbei bestimmte Themen herausgesucht, auf die er sich konzentriert. Er geht nicht immer chronologisch vor, sondern behandelt bestimmte Bereiche oder Themen durch die Zeitgeschichte. So erfährt man beispielsweise etwas über die Sprache, Flüsse, Brände, den Smog und die Underground. Ich habe sehr viele neue und interessante Dinge über London erfahren.

    Diese Biographie über London ist wirklich hervorragend recherchiert. Gefallen haben mir auch die zahlreichen Illustrationen im Buch sowie die Karten von London. Im Anhang findet man zudem eine Zeittafel mit den wichtigsten Ereignissen.

    Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen, an manchen Stellen war es mir persönlich jedoch etwas zu abschweifend sowie langatmig geschrieben. Außerdem habe ich einige Zeit gebraucht, bis ich das Buch komplett durchgelesen habe.

    „London. Die Biographie“ von Peter Ackroyd ist ein spannendes und mit seinen fast 800 Seiten ein wirklich umfangreiches Buch. Leseempfehlung für alle, die gerne mehr über London wissen möchten.

    Bewertung: 4/5 ⭐️

  21. Cover des Buches The Godfather (ISBN: 0451167716)
    Mario Puzo

    The Godfather

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Vorlage zu dem wundervollen Film mit Brando, Pacino usw. Der Aufstieg des Don wird erzählt, und wie er Audienz hält, indem er sich die Sorgen seiner Bittsteller anhört und mal gütig, mal kalt reagiert, wie er seine Nachfolge zu regeln gedenkt, sich mit seinem Consigliori berät und auch äußert widerspenstige Naturen wie den Filmproduzenten Jack Woltz zu überzeugen vermag ("Ich hab ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte.") Nur die Beschreibung von Sonnys "derbem Puttengesicht" wirkt albern.
  22. Cover des Buches Kiffen und Kriminalität: Der Jugendrichter zieht Bilanz (ISBN: 9783451312762)
    Andreas Müller

    Kiffen und Kriminalität: Der Jugendrichter zieht Bilanz

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Unser" Richter Mülli aus Meppen, vielen Dank für den tollen Auftritt im Kossehof! Endlich ein Buch, das die Cannabisproblematik umfassend beleuchtet, angetrieben von dem traurigen Familienschicksal des Richters. In meiner Referendarszeit wurde der mich ausbildende Strafrichter ganz hellhörig, als eine junge Frau sagte, sie habe nicht nur selbst Cannabis besessen, sondern es auch an einen Nachbarn weitergegeben, "wie man jemandem ein Bier leiht". Aber ansonsten war besagter Richter nicht so streng bei dem Thema. In die "Top-Disco" hätte der Autor mich gerne mitnehmen können, war leider vor meiner Zeit, vielleicht ist dem Autor das San Remo und das Barbarella noch ein Begriff? In der Niederlanden macht sich inzwischen organisierte Drogenkriminalität breit, die angeblich immer brutaler wird, und das habe man sich angeblich mit der "Gedoogd"-Politik ins Land geholt, mit der Toleranz gegenüber dem Kiffen, wäre ein lohnendes Thema für eine Neuauflage (in der natürlich Merkel und Obama durch Scholz und Biden ersetzt werden müßten).

  23. Cover des Buches Tod in Hamburg (ISBN: 9783498016487)
    Richard J. Evans

    Tod in Hamburg

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches Der Tote im Fleet (ISBN: 9783939716846)
    Boris Meyn

    Der Tote im Fleet

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Babajaga

    Das Buch: 

    Es handelt sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer mehrteiligen Serie von Verbrechen im historischen Hamburg. Wir befinden uns im Jahr 1847 – 5 Jahre nach dem großen Brand von 1842, bei dem große Teile der Innenstadt dem Feuer zum Opfer fielen. 

    Das Cover zeigt ein historisches Bild der Stadt Hamburg und hebt sich damit von heute üblichen Covers erfreulich ab. Auch der Klappentext trifft genau mein Interesse an Hamburgs Geschichte. Im Anhang befindet sich ein recht ausführlicher Epilog, in dem der Autor dem Leser Einblick in die belegbaren Fakten der Geschichte gewährt.

    Worum geht’s?

    Commissarius Hendrik Bischop wird eines Nachts zu einem Fleet gerufen, aus dem ein Toter geborgen wird, in dessen Taschen zwei Ziegelsteine gefunden werden und im Futter seines Mantels befinden sich Reste eines amtlich aussehenden Papiers. Niemand weiß, wer der Tote ist und was es mit den gefundenen Indizien auf sich hat. Eine Jagd nach der Identität des Toten und den Todesumständen durch die Hamburger Politik beginnt.

    Charaktere:

    Zitat S. 149: „Das personelle Geflecht hatte undurchschaubare Züge angenommen“. Genau dieser Gedanke, den Hendrik Bischop etwa zur Hälfte der Geschichte hat, dominiert auch meine Meinung zu diesem Buch. Der Leser wird mit so vielen Namen – zumeist historisch belegt – konfrontiert, dass es schwer fällt den Überblick zu behalten. Überdies sticht keiner der Charaktere tatsächlich heraus oder wird sonderlich tief gezeichnet. Das finde ich schade, denn gerade der Commissarius, welcher eine fiktive Person darstellt, hätte es meiner Ansicht nach verdient, dass man als Leser so etwas wie eine Verbindung zu ihm aufbaut. Hendrik Bischop hat es nämlich zwischen den ganzen Bauherren und Politikern wahrlich nicht leicht. Zudem fühlt er sich zur Tochter seines besten Freundes hingezogen. Aber auch diese Verbindung bleibt eher blass und unspektakulär. 

    Deshalb fällt es mir in diesem Fall sehr schwer, besonders viel über die eine oder andere Figur zu sagen. Ich kann noch nicht einmal feststellen, ob ich jemanden besonders mochte oder auch nicht, da mir tatsächlich kein Charakter wirklich nahe ging. 

    Historischer Hintergrund:

    Der historische Hintergrund der Geschichte ist belegt und im Internet nachzuvollziehen. Mich hat die Geschichte mehr als nur einmal animiert nachzuschauen, was es mit den erwähnten Bauten und Zusammenhängen auf sich hat. Dies mag auch daran liegen, dass mir die Hamburgische Geschichte ohnehin sehr gefällt. Durch die Menge an Informationen, die der Autor dem Leser anbietet, ist es jedoch auch hier schwierig den Überblick zu behalten. 

    Gefallen hat mir jedoch, dass sich der Autor zunutze gemacht hat, dass die Brandursache nie wirklich aufgeklärt werden konnte. Dies hat zur Folge, dass sich der Leser Gedanken darüber macht, ob es sich möglicherweise – aufgrund der gelieferten Fakten – um Brandstiftung gehandelt haben könnte. Gesagt wird es so deutlich natürlich nie, aber zwischen den Zeilen findet man das ein oder andere Indiz. 

    Ebenfalls spannend finde ich den Umstand, dass viele der erwähnten Namen heute auf Straßenschildern in Hamburg zu finden sind, was eine weitere Suche im Internet interessant macht, sofern man sich für die Geschichte der Stadt interessiert.

    Schreibstil:

    Aufgrund der oben genannten Fakten liest sich der Roman ein bisschen wie ein Sachbuch, was mich als Leser in Erwartung eines Romans enttäuscht. Auch der Schreibstil des Autors erscheint etwas trocken und eben sehr sachlich, sodass kaum einmal etwas Stimmung aufkommt. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die Stadt Hamburg 5 Jahre nach dem Brand eher grau in grau gewesen sein muss. Dies allerdings kann ich mir kaum vorstellen, denn auch nach dieser großen Katastrophe gab es Freizeitangebote, die der Autor auch selbst erwähnt. 

    Auffällig ist, dass der eigentliche Kriminalfall um den Toten aus dem Fleet eher im Hintergrund stattfindet – auch das stellt Hendrik Bischop irgendwann fest. Die Politik und die Wirtschaft dieser Zeit, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Deputationen und die Familien- und Standesklüngeleien hingegen stehen weit im Vordergrund. 

    Fazit:

    Die politische und wirtschaftliche Geschichte Hamburgs aus der Zeit nach dem großen Brand dominiert diese Geschichte meiner Ansicht nach zu sehr. Die Aspekte, die einen Roman, einen Krimi ausmachen kommen dahingehend zu kurz und der Leser kann sich nicht wirklich mit den Charakteren anfreunden. Wer Sachbücher mag, könnte diesen Roman als gute Lektüre empfinden, wer einen klassischen Krimi erwartet, dürfte enttäuscht werden. 2 von 5 Sternen.


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