Bücher mit dem Tag "stadtschreiber"
5 Bücher
- Sabine Weigand
Die Seelen im Feuer
(158)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf die Handlung kann man anhand der Kurzinfo erhaschen. Meine persönliche Meinung:
Das Buch spielt in den frühen Jahren des 17. Jahrhunderts zu Zeiten der schlimmsten Hexenverfolgung. Die Aurorin hat diese Zeit hervorragend eingefangen und kann sie dem Leser sehr plastisch vor Augen führen.Die Schicksale der menschen die in dieser Zeit unter fürchterlichen Ängsten leben mussten, sind sehr gut dargestellt worden.Aber auch die Seite der "Täter2 wurde eindrucksvoll eingefangen.
Der Schreibstil ist sehr gut und wird aufgelockert durch Protokolle, Briefe und auch noch durch die Erinnerungen einer Nonne, die ca. 20 Jahre nach den Ereignissen ihre Erinnerungen verfasst. Ein sehr bemerkenswerten Kniff, der dem Buch sehr gut getan hat.
Die Figuren sind sehr gut und plastisch gezeichnet und man konnte sich gut damit identifizieren. Sie wirkten lebendig mit all ihren Nöten, Ängsten und Träumen und ihrer Charistika.
Ein toller Roman der Lust auf weitere Bücher der Autorin macht.
- Uli Hannemann
Neulich in Neukölln
(28)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer"Und so ist das vorliegende Buch auch eine Art Liebeserklärung an Neukölln geworden, an seinen spröden Charme und den seiner Bewohner. Freilich fällt die Liebeserklärung selbst ein wenig spröde aus; es ist eher ein von Herzen kommendes „Geht das nicht in deinen dämlichen Schädel: Ich lieb dich doch, du blöde Kuh!" Uli Hannemann schreibt über seine Wahlheimat Berlin-Neukölln – mit einer gehörigen Portion Ironie, der einen oder anderen Hyperbel, einem Schuss Wahnsinn und immer auch – Liebe. So sehr er sich auch bemüht, das Schlechteste an Berlins wohl berühmtesten Bezirk – Rütli-Schule, gescheiterte Integration und Hundekacke, um nur drei Dinge zu nennen – herauszukehren, klingt dennoch ein ums andere Mal durch: Ja, dieser Bezirk hat seine Tücken und ist laut und dreckig und trotzdem möchte ich nirgendwo anders wohnen. Nicht jeder Witz zündet, manche Dialoge oder Situationen sind zu bekloppt und skurril und gehen damit haarscharf an der Wahrheit vorbei. Jedoch versteht Hannemann es vorzüglich, dem Leser mehr als ein Schmunzeln abzuringen und ihn zu heftigem innerlichen Kopfnicken zu bewegen. "Gut, getrunken habe ich heute Abend auch was, ausnahmsweise, um die Erkenntnis aufzufrischen, warum man das nicht tut.“ Wer Berliner und/oder Neuköllner ist, wird an diesem Buch höchstwahrscheinlich seine Freude haben. Große Literatur ist es selbstverständlich nicht, aber den Anspruch hat man wohl angesichts des Titels nicht. Uli Hannemann taugt als Kolumnist jedenfalls mehr als manch anderer. „Im Streckenverlauf der U8 (auch Orient-Express genannt) findet ein sukzessiver Austausch der Verrückten statt. In Neukölln steigen zunächst weniger, dafür aber Schwerstverrückte ein – Qualität vor Quantität. Im gemäßigteren Kreuzberg steigen diese wieder aus oder mischen sich mit der Masse zusteigender Mittelverrückter. Vor dem Erreichen von Berlin-Mitte jedoch verlassen dann alle, wie auf ein geheimes Kommando hin, den Zug, denn vor diesem jungdynamischen Ortsteil haben die Verrückten offenbar ungeheure Angst. Sie werden ersetzt durch Leichtverrückte, die ihrerseits auf Weddinger Gebiet fluchtartig einer frischen Kolonne Schwerverrückter weichen. Ich fahre meistens mit dem Rad.“ - Heike Stöhr
Die Fallstricke des Teufels
(31)Aktuelle Rezension von: FranziskaBo96Pirna im 16. Jahrhundert: Kaufmannstochter Sophia kehrt von einem längeren Aufenthalt in Leipzig zurück. Im Schlepptau hat sie ein mysteriöses Buch, das sie Jahre zuvor aus dem Studienzimmer ihres Vaters stibitzt hat und viele Fragen dazu - schließlich ist es in einer mysteriösen Sprache geschrieben und möglicherweise enthält es ein Mittel gegen die gefürchtete Pest. Kurz nach ihrer Wiederankunft ereignen sich mehrere Tode und Zwischenfälle, die einfach nicht als Unfälle abgetan werden können...
Zunächst muss ich anmerken, dass ich bisher historische Romane mit Mittelalterthematik stets gemieden habe. Diese Zeit ist für mich einfach zu weit vom Jetzt entfernt, dass ich da noch viel Relevanz und Interesse für mich persönlich finde - außerdem ist es ja doch schon eine sehr düstere Epoche. Auch in "Die Fallstricke des Teufels" ist beim besten Willen nicht eitel Sonnenschein. Vergewaltigungen, Hinrichtungen und brutalste Gewalt werden regelmäßig auch teilweise sehr detailliert beschrieben, weshalb ich das Buch denjenigen abraten würde, die in der Hinsicht etwas sensibel sind.
Trotz all dem muss ich zugeben, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Besonders gelungen ist das Wordbuilding der Autoren: Wir lernen das mittelalterliche Pirna und seine zahlreichen Charaktere kennen und fühlen uns sehr schnell mit ihnen vertraut. Auch Sophia als Hauptfigur fand ich toll. Sie ist eine starke Frau, die weiß, was sie will und sich dafür einsetzt, aber trotzdem in die Zeit passt und nicht emanzipierter wirkt, als es überhaupt möglich gewesen wäre.
Man merkt, dass die Autorin sehr gute Recherche betrieben hat - manchmal meiner Meinung nach etwas zu gut. Gerade gegen Anfang hatte ich zeitweise das Gefühl, als wolle sie uns unbedingt ihr angelesenes Wissen über das Mittelalter mitteilen, auch wenn es nicht unbedingt relevant für die Handlung war. So entstehen dann auch einige Szenen, die man hätte kürzen oder gar streichen können, um dem Buch eine etwas kompaktere Länge zu geben.
Es gibt außerdem eine zweite Figur, aus deren Sicht die Geschichte zeitweise erzählt wird. Zeitweise habe ich mich gefragt, ob es nicht spannender gewesen wäre, nur Sophias Perspektive zu hören und erst gegen Ende die Enthüllung zu bekommen - in der Hinsicht könnte ich aber auch falsch liegen, das will ich der Autorin jetzt nicht negativ anschwärzen.
Alles in allem war ich von diesem Buch positiv überrascht. Ich denke, dass gerade Genre-Fans ihren Spaß haben werden, aber auch diejenigen, die vielleicht mal in die Mittelalterwelt hineinschnuppern wollen und sich nicht zu sehr von der Länge abschrecken lassen.
- Kristiane Kondrat
Der Vogel vor dem Fenster
(7)Aktuelle Rezension von: Blubb0butterflyEckdaten
2016
eBook
neobooks-Verlag
ISBN: 978-3-738081893
93 Seiten
2,99 €
Cover
Das Cover ist sehr dunkel gehalten, außer dem gelben Kasten, in dem der Titel und der Name der Autorin steht. Es ist eine Vollmondnacht zu sehen. Drei fliegende Vögel, Wolken und vermutlich Felder sind abgebildet.
Ich finde es ganz in Ordnung. Hätte mir aber persönlich ein anderes Cover ausgesucht.
Inhalt (Klappentext)
Der Leser taucht in die turbulente Zeit der Reformation in Deutschland, in die Reichsstadt Augsburg. Mehr und mehr Stadtbewohner wenden sich der neuen Lehre zu. Auf einem Fest lernen sich Felicitas, die Tochter des Stadtschreibers Peutinger, und Lienhard, der Sohn des verarmten Webermeisters Reinert, kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch sie werden getrennt.
Fazit
Vielleicht lag es an meinem Leseprogramm, aber es gab kaum Absätze und die Überschriften konnte man nur an der fetten Schrift vom Text unterscheiden. Was ich sehr schade fand, da mich das beim Lesen ziemlich gestört hat.
Die Geschichte fand ich in Ordnung, hat mich nicht wirklich umhauen können. Ist aber doch eine Liebesgeschichte mit keinem glücklichen Ende für das Liebespaar, was auch nicht immer vorkommt. Ich weiß nicht, was ich noch dazu sagen soll.
Eine Liebe, die gegen die Ständeunterschiede kämpfen muss, ist meist von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Es ist aber schön gewesen, dass beide es wenigstens versucht haben.