Bücher mit dem Tag "stadtstreicher"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "stadtstreicher" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Tod und Teufel (ISBN: 9783863580544)
    Frank Schätzing

    Tod und Teufel

     (727)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Das solle in viel beachtetes Werk von Herrn Schätzing sein. Wie kann es dann bitte sein, dass ich das bisher noch nicht kannte?


    Inhalt: Jacop ist ein Herumtreiber. Vor Jahren ist er von seinem Vater auf dem Land nach Köln geflüchtet, leibt seit dem in einem Mauerbogen und stielt sich zusammen, was er so braucht.

    Auf einer Diebestour wird er Zeuge, wie der Dombaumeister vom Gerüst der Dombaustelle gestoßen wird und aufgrund dessen verstirbt. – Es schmeißt ihn vom Apfelbaum und er verletzt sich.

    Jacob ist klar, dass er in Gefahr schwebt. Er ist ein unerwünschter Zeuge, der gesehen wurde und nun beseitigt werden soll.

    Dieses ungerechte Schicksal treibt ihn in die Arme von Richmodes. Eine Färbertochter, die aber unheimlich hilfsbereit ist und ihn zu ihrem Onkel, dem Physikus bringt. Dieser kann ihm bei seinem ausgerenkten Arm helfen und dann auch bei der Entdeckung und hoffentlich auch Vereitelung der großen Intrige, die hinter dem gemeinen Mord steckt.


    Fazit: Ich hatte bei Spotify einfach mal nach Frank Schätzing gesucht und bin da genau auf zwei Bücher von ihm gestoßen. Wobei mir beide absolut gar nicht bekannt waren...

    Dieses Buch hier wollte erst gar nicht von ihm sein. Zumindest, was so in meinem Kopf vorging. Seit wann schreibt Herr Schätzing denn mittelalterliche Sachen? – Das war ja mal eine tolle Überraschung, die nicht größer hätte sein können.


    Von Anfang an war mir klar, dass der Schauplatz für dieses Buch Köln sein sollte. Denn es ist immer wieder von einer Dombaustelle die Rede. Und wo steht denn ein riesiger Dom, der von Anfang an positive und netative Stimme befeuert hat? – Richtig, in Köln.

    Der Protagonist, dieser Jacob ist zunächst nur ein ganz normaler Bettlerjunge. Er hat nichts und weil er nichts hat, wird er wohl auch nichts werden. Eben so, wie das seinerzeit war. Allerdings entwickelt der sich im Laufe der Geschichte zu einem Protagonisten mit Schicksal und Charakter. So dumm, wie er zunächst scheint, ist er gar nicht und dieser Physikus, bei dem er landet, tut ihm eigentlich richtig gut.

    Die Story, die hier eben spielt, ist so weit gar nicht hergeholt. Da wird ein hoch angesehen Mitglied der Gesellschaft ermordet. Der Täter glaubt, dass er das perfekte Verbrechen begangen hat, aber Jacob ist am Ende doch ein unliebsamer Zeuge. – Und dieser Zeuge und alle seine Mitwisser müssen eben weg.

    Im Laufe der Handlung lässt Herr Schätzing eine ganze Menge tatsächlicher geschichtlicher Fakten in die Handlung einfließen. Man erfährt etwas von den Kreuzrittern, vom Dombau, von der mittelalterlichen Hierarchie in der Gesellschaft und über das Ansehen verschiedener Leute und wie man mit ihnen umgegangen ist. Mit viel Liebe zum Detail beschreibt Herr Schätzing seine Antagonisten, die örtlichen Gegebenheiten, Gedankengut der verschiedenen handelnden Personen und doch geht die Handlung immer schön vorwärts. Längen, in denen die Handlung steht, sind nicht vorhanden.

    Trotzdem ich mit dem Mittelalter, dem Kirchengedöns von seinerzeit und dieser ganzen antiquierten Weltansicht nichts anfangen kann, war ich von Anfang an richtig gut an das Buch das Geschehen gefesselt. Mit der Sprache und den Unterhaltungen mit seltsam klingendem Vokabular, hatte ich mich schnell gewöhnt. Am Ende war es einfach nur autentisch und hat super in die Handlung gepasst.

    Herr Schätzing hat sein Werk selber gelesen und dabei einen stellenweise echten kölsche Akzent hinein gebaut. Das hat mir immer mal wieder ein Schmunzeln aufs Gesicht gelockt und hat eben auch voll in die Handlung gepasst.


    Für jeden Fan von Herrn Schätzing sollte es Pflicht sein, dass er auch diese Version des Autors einmal konsumiert haben sollte. Alle anderen sollten zumindest historisch etwas interessiert sein, wenn sie an diesem Buch Spaß haben sollten.

    Für mich war es in jedem Fall eine recht angenehme Überraschung.

  2. Cover des Buches Der Beigeschmack des Todes (ISBN: 9783426306970)
    P. D. James

    Der Beigeschmack des Todes

     (45)
    Aktuelle Rezension von: ginnykatze
    Dies ist das erste Buch, das ich von P.D. James gelesen habe. Zum Inhalt: In der Sakristei einer Londoner Kirche werden zwei Leichen mit durchschnittener Kehle gefunden: ein konservativer Abgeordneter und ein Stadtstreicher. Mord mit anschließendem Selbstmord? Zweifacher Mord? Oder Doppelmord? Commander Adam Dalgiesh steht vor einem Rätsel..... Der Leser steht hier allerdings auch vor einem Rätsel. Ich habe mich durch dieses Buch gequält, immerhin 600 Seiten lang. Das Buch zieht sich dermaßen in die Länge, dass ich immer dachte, hoffentlich kommt bald das Ende. Mir waren zu viele Personen daran beteiligt und die richtige Spannung wollte auch nicht aufkommen. Klar ist dies hier kein James Patterson oder Jeffery Deaver, aber ich persönlich kann dieses Buch nicht weiterempfehlen und werde auch kein weiteres dieser Autorin lesen.
  3. Cover des Buches Fette Welt (ISBN: 9783471779859)
    Helmut Krausser

    Fette Welt

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Marco-Rauch
    Zugegeben, "Fette Welt" ist nicht so stark und beeindruckend wie "Schweine und Elefanten", dennoch war ich überaus begeistert von Kraussers Roman. 
    Vor allem sein zynischer Stil, seine Art zu Schreiben, hat mir besonders gefallen und mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Für mich vor allem ein sehr humoristisches Buch. Aber wie bei jeder Art von Humor, eine große Geschmackssache und absolut verständlich, wenn es nicht gefällt. 
    Es lässt zwar im letzten Drittel ein wenig nach und vor allem das Ende wirkt recht schlampig und lieblos. Dennoch fand ich es sehr unterhaltsam und gleichzeitig klug geschrieben. 
  4. Cover des Buches Blutsbräute (ISBN: 9783641127282)
    Margie Orford

    Blutsbräute

     (134)
    Aktuelle Rezension von: Engelmel

    Die Ermittlungen von Profilerin dr. Clare Hart werden anschaulich, für meinen Begriff jedoch nicht spannend dargestellt. Die Beschreibung der Taten und des Täters sind besser gelungen und erzeugen so die nötige Spannung, die dafür sorgt, das Buch nicht nach den ersten Kapiteln fortzulegen. Denn gerade am Anfang konnte mich die Geschichte nur wenig fesseln, sodass ich mit zusammengebissenen Zähnen mich hindurch gequält habe ... erst nach ca der Hälfte wurde es etwas besser zu lesen, auch weil man dann mehr in der Geschichte drin war.

    ​Das Geschehen umzu hätte ich mir mehr/besser umschrieben gewünscht, gerade im Hinblick auf Menschenhandel, Prostitution - gerade auch aufgrund der Tatsache, dass dies Buch in Kapstadt spielt. Auch eine bessere Umschreibung der Orte wäre schöner gewesen.

    ​Mein Fazit: Für meinen "Geschmack" zu leichtsinnig geschrieben, keine genaueren Beschreibungen der Umstände, fehlende Spannung - ein Buch welches ich nicht nochmal lesen würde, jedoch für diejenigen, die in dieses Genre einsteigen möchten gut geeignet ist

  5. Cover des Buches Das Echo (ISBN: 9783442475582)
    Minette Walters

    Das Echo

     (164)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Inhaltsangabe:

    Zu Anfangs wird die Geschichte von Billy Blake erzählt, der in einer vornehmen Wohnanlage von London scheinbar durch Verhungern den Tod in einer Garage findet. Die Besitzerin der Garage, Amanda Powell, bezahlt seine Bestattung und hat scheinbar ein großes Interesse daran, herauszufinden, wer Billy Blake, der Obdachlose, wirklich war.

    Minette Walters erzählt dann die Geschichten von Fällen, wo Männer spurlos verschwanden und seither nicht mehr aufgetaucht waren. Die Fakten sind so verschieden und doch wird sofort klar, das es eine Verbindung zwischen diesen Fällen gibt.

    Schließlich, ein halbes Jahr nach Billy Blakes Tod, wird der frustrierte und desillusionierte Journalist Michael Deacon auf den Fall aufmerksam. Er beginnt seine Recherchen zunächst halbherzig, doch als er der resoluten und wohlhabenden Architektin Amanda Powell gegenüber sitzt, um sie über die Vorgänge zu befragen, spürt er, das mehr hinter der Sache steckt. Denn es drängt sich jedem sofort die Frage auf, warum Billy Blake ausgerechnet ihre Garage für seinen Tod auswählte und warum nahm er nicht die Lebensmittel aus der Tiefkühltruhe, wenn er noch fünf Tage dort gelebt hatte? Und wer war er eigentlich wirklich?

    Mühselig beginnt Michael Deacon die Puzzle-Teile mit Hilfe eines halbwüchsigen Obdachlosen und seines Kollegen Barry zusammen zu setzen und auch wenn es den Anschein gibt, so spielt jede Person in diesem Wirrwarr an Fakten und Fragen eine besondere Rolle. Schließlich stellt Michael Deacon erschüttert fest, daß Billy Blake der Schlüssel zwischen Amanda Powell und den Fällen der verschwundenen Männer ist.

    Mein Fazit:

    Ich war furchtbar neugierig auf diesen Roman. Selten lese ich Krimis und ich war angenehm überrascht, wie sehr ein Buch dieses Genres mich fesseln kann. Allerdings muß ich auch zugeben, das ich die erste Hälfte des Romanes immer nur häppchenweise gelesen habe, was unweigerlich zur Folge hatte, das ich die ganzen detailgetreuen Fakten und Fragen nicht immer auseinanderhalten konnte.

    Aber als das Buch eine entscheidene Wende nahm, ließ ich es nicht mehr aus der Hand, bis ich es ausgelesen hatte. Und hinterher hatte man ein ganz klares Bild von den ganzen Geschehnissen. Ein empfehlenswerter Roman für jeden, der sowohl detailgetreue Krimis als auch gute Milieustudien mag.

    Anmerkung: Die Rezension stammt aus Januar 2000.

  6. Cover des Buches Samariter ohne Herz (ISBN: 9783404922468)
    Alicia Giménez-Bartlett

    Samariter ohne Herz

     (12)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Petra Deliacdo ermittelt wieder. Ein toter Obdachloser hat es ihr angetan, der so gar nicht in das Klischee dieser Liga passen will. Während Fermin, ihr Assistent gleich mit dem Fall klar Schiff machen will ist Petra sich jedoch sicher, das hinter dem totgeprügelten Opfer mehr dahintersteckt. Wer prügelt einen armen alten Obdachlosen zu Tode? Der Mörder sowie die Tatwaffe ist dann doch schnell gefunden, aber Petra gibt keine Ruhe und Fermin braucht eine gute Portion Überzeugung, wieder in den bereits gelösten Fall einzusteigen.

    Ein wirklich ausgezeichneter Krimi über die Macht der Starken über die Schwachen und über Menschen, die in dieser Welt irgendwie keinen Platz mehr gefunden haben.
  7. Cover des Buches Train Dreams (ISBN: 9783644400177)
    Denis Johnson

    Train Dreams

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Am Ende des 19. Jahrhundert arbeitet Robert Grainier als Tagelöhner, bis er sich ein kleines Stück Land leisten kann. Er heiratet seine Frau Gladys, die ihre Tochter Kate bekommt. Als er eines Tages wieder wegen der Arbeit abwesend ist, kommt es im Tal zu einem schrecklichen Waldbrand. Auch das Haus der Grainiers fällt den Flammen zum Opfer, Robert verliert nicht nur die Heimat, sondern auch Frau und Kind. Er lebt mit dem Schmerz, baut sich an der gleichen Stelle ein neues Haus und lebt zurückgezogen. Eine Vision bringt ihm die Gewissheit, dass seine Tochter noch lebt.
    Diese Novelle von Johnson beschreibt sehr sensibel die Veränderungen im Leben eines Menschen. Es ist nicht nur der Verlust, der hier thematisiert wird, sondern es ist auch der Einfluss, den die Veränderung in der Gesellschaft durch die Technik mit sich bringt. Der Kampf gegen viele Dämonen prägt die Hauptfigur, die dennoch den vielen Widerständen trotzt und es schafft, sich mit einer Mischung aus Pragmatismus und Standfestigkeit treu zu bleiben.
    Erst spät bei uns in Deutschland entdeckt, hat man nun auch hier Notiz von dem 2017 verstorbenen Autor genommen, der in Amerika zu den ganz Großen der Literatur geworden ist. Zu Recht, wie auch diese Novelle beeindruckend belegt.
  8. Cover des Buches Das dritte Auge (ISBN: 9783899406085)
    Arne Dahl

    Das dritte Auge

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Xirxe
    Alles sehr mysteriös - kein Wunder, ist auch als Mystery-Krimi bezeichnet, ein Genre aus dem ich gerne etwas höre, sehe oder lese. Aber hier bin ich nicht so richtig begeistert. Nach dem Autounfall-Tod eines alten Mannes verlässt Kommissar Reyes das Gefühl nicht, dass mehr dahinter steckt. Und tatsächlich, der Pathologe findet (nach heftigem Drängen des Kommissars) im Auge des alten Mannes ein weiteres Auge. Reyes forscht weiter und findet bei einer erneuten Suche in der Nähe des Unfallortes ein zweites Auge. Eine weitere Spur führt ihn in einen kleinen Tätowierladen... Tja, und da verließen sie ihn bzw. mich. Leider habe ich nicht verstanden welch tieferen und/oder untieferen Sinn die nun folgenden Ereignisse haben. Mysteriös im wahrsten Sinne des Wortes (aus dem Lateinischen mysterium = Geheimnis, Geheimlehre). Die ersten Dreiviertel entsprechen somit einem soliden Krimi, der Rest - nun ja. Den Sprecher fand ich ganz passend: Er spiegelte mit seiner Tonlage durchaus adäquat die Stimmung wieder in der der Kommissar sich befand.
  9. Cover des Buches Im Schatten des Münsters (ISBN: 9783838700410)
    Hef Buthe

    Im Schatten des Münsters

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Penelope1
    Ich erwartete einen "normalen" Krimi und war erstaunt über die Art, in der dieser Krimi aufgebaut ist: es geht nur zweitrangig um die Aufklärung der Morde bzw. Unfälle, die quasi "ganz nebenbei" geschehen. Ein Reporter macht Urlaub in einer Münsterstadt (wahrscheinlich Freiburg) und wird durch einen kranken, stinkenden und allseits unbeliebten Stadtstreicher, der sich täglich von den Abfällen des Münstermarktes ernährt, in eine Geschichte hineingezogen, die seine ganze Aufmerksamkeit und Kombinationsfähgikeit in Anspruch nehmen. Die Geschäfte rund um den Münsterplatz bestimmen nach außen hin harmonisch das Bild, aber hinter den Kulissen brodelt es gewaltig: die Pachtverträge sind in zwei Gruppen unterteilt und so kann es nur zu Zwistigkeiten kommen, sobald eine Gruppe wieder einmal Pachterhöhungen hinnehmen muss... Man munkelt, dass der Hintergrund die Besitzansprüche des Marktes bildet und da niemand weiß, wem der Münsterplatz wirklich gehört. Doch der Professor scheint mehr zu wissen, seit Jahren recherchiert er die Stammbäume der Ladenbesitzer. Als er durch einen Unfall stirbt, wird die Aufmerksamkeit von Reporter Gerd geweckt, und bald schon macht er es sich zur Aufgabe herauszufinden, wem der Marktplatz denn nun wirklich gehört - zunächst nur, weil er eine große Story für seine Zeitung wittert, aber schnell wird die Sache persönlich, denn er verliebt sich in die Tochter des toten Professors. Welche Rolle spielt der kranke Penner? Kann er vielleicht sogar Besitzansprüche geltend machen? Und wenn ja, warum fristet er sein Dasein als Bettler, anstatt sich auf sein Recht zu berufen? Fragen über Fragen, die Lage auf dem Markt spitzt sich täglich zu. Es kommt zu Unruhen, Anzeigen, Geschäftsschließungen, und sogar zu einer Reihe seltsamer "Unfälle". Als dann auch noch ein Kind entführt wird, scheint die Situation ihren Höhepunkt erreicht zu haben... Eine spannende und gut recherchierte Geschichte um die Besitzansprüche des Münsterplatzes, die offensichtlich bis heute noch nicht geklärt sind. Allerdings hatte ich an einigen Stellen Schwierigkeiten, die Flut von Informationen und Querstreben zu verarbeiten, musste des öftern zurückblättern und kam mir bald selbst vor wie ein Stammbaumforscher. Wer kannte wen, wer ist mit wem verwandt, wem gehörte der Marktplatz ursprünglich, wer hat welche Dokumente und wer hat welche Dokumente wem enwendet? Wo sind die Originale? Irgendwann verlor ich ein wenig den Überblick, vor allen Dingen dann, wenn ich das Buch für einen Tag unterbrechen musste. Der Protagonist Gerd ist sympathisch, allerdings wunderte es mich, wie leicht er damit zurechtkam, dass er doch offensichtlich nicht ganz unschuldig an den Geschehnissen und "Unfällen" war. Überhaupt: die Angehörigen scheinen nicht sehr traurig über den Tod der Personen zu sein, hier hätte ich mir ein wenig mehr Gefühl oder Anteilnahme - auch von seiten des Reporters - gewünscht. Ansonsten hatte ich das Gefühl, hier ein fundiert recherchiertes Werk vor mir zu haben, welches aber letztendlich immer noch die Frage offen lässt: wem gehört denn nun der Münsterplatz??
  10. Cover des Buches A Shock to the System (ISBN: 0754086399)
  11. Cover des Buches Ahmed (ISBN: 9783941362895)
    S. Barroux

    Ahmed

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste

    Eine wunderbare, besondere Geschichte über die stille Beziehung  eines kleinen Jungen zu einem Obdachlosen


    für Kinder ab 5 Jahren


    Auszug:

    »Mein Vater sagt, er ist ein Stadtstreicher.«
    - »Weißt du, was das ist?«
    - »Ja, jemand der keinen festen Wohnsitz hat.«
    - »Aber er sitzt doch immer am gleichen Platz!«
    - »Na, dann ist er auch kein Stadtstreicher!«

    *


    Menschen, die mich kennen wissen, dass ich die Bücher von Barroux liebe. Seine Art in Bild und Wort zu erzählen ist einfach faszinierend. Seinen Figuren verleiht er durch die unterschiedlichsten Illustrationsweisen so viel Ausdrucksstärke, dass man immer nur wieder fasziniert hin schaut. Auf den ersten Blick muten sie vielleicht zuweilen ein wenig reduziert und einfach an, aber genau darin liegt das Besondere. Mit wenig viel erzählen. Dies gelingt durch die Kombination von Techniken, oft experimentell, mit großen Farbflächen in die hinein er oft nur wenige Striche zeichnet, die so viel mehr erzählen, als man zunächst vermutet. Durch die Fokussierung auf das wesentlich lenkt er uns Betrachter. Sei es die rote Mütze des Jungen oder  die kantigen Gesichtszüge des Obdachlosen mit den scheinbar wirren Strichen die den Bart bilden. Für den ein oder anderen wirken seine Bilder dunkel und kühl doch das ist nicht so. Farben setzt er bewusst ein um einen Fokus zu setzten, zu akzentuieren und Stimmungen zu transportieren. Erst durch den Wechsel von dunklen, kantigen Illustrationen und hellen farbigen Bildern werden die Botschaften und Intentionen deutlich. Liebliches wie eine reduziert gezeichnete Blumenranke in Verbindung zu kantigen Elementen mit denen er das Bild eines Wüstenkönigs beschreibt wirken im ersten Moment sehr konträr vermitteln dem Betrachter aber eine poetische anmutende Botschaft. Besonders faszinierend ist für mich immer wieder,wie er bei dem kleinen Jungen mit nur zwei kleinen Strichen Augen zeichnet die Stimmungen in Perfektion transportieren.
    Barroux ist bekannt dafür, dass er Geschichten erzählt, die nicht jeder erzählen mag. Eine Kindergeschichte über einen Obdachlosen zu erzählen, ist wichtig wird aber selten thematisiert.
    Obdachlose, Stadtstreicher oder wie immer man sie nennen mag sind Teil unseres Lebens. Teil eines Stadtbildes. Und dennoch nehmen wir sie entweder gar nicht wahr oder als Ärgernis obwohl sie in der Regel einfach nur da sind. Wenn ich jemanden auf der Straße, vor einem Laden oder in einem Park sehe frage ich mich wie es dazu kommen konnte, dass er auf der Straße lebt. Doch ich frage ihn nicht selbst. Ich gebe ihnen etwas und würde gerne mehr erfahren doch ich frage nicht. Ich ärgere mich über mich selbst das ich nicht frage. Manchmal denke ich mir selbst eine Geschichte aus, die passen könnte. Neulich zum Beispiel als eine junge Frau zusammengekauert am Boden saß. Vor ihr ein Becher. Da musste ich an meine Tochter denken, die im Amerika umher trampt Musik macht und erzählt wie freundlich die Leute zu ihr sind. Das Mädchen was ich traf sah nicht glücklich aber auch nicht richtig unglücklich aus. Ich gab ihr etwas Geld und ging. Seither sehe ich sie regelmäßig. Jedes Mal gebe ich ihr etwas. Wir verständigen uns mit freundlichen Blicken. Eine seltsame aber auch schöne Begegnung, auf die ich mich irgendwie schon freue.
    Wieso ich das hier bei einer Buchbesprechung erzähle?
    Ganz einfach. Als ich jetzt dieses Buch von Barroux in Händen hielt war es ein klein wenig wie bei mir.
    Erzählt aus der Ich-Perspektiver eines kleinen Jungen lässt Barroux seine Geschichte lebendig werden.
    Der kleine Junge nimmt immer den gleichen Schulweg. Morgens wie abends. Abends sitzt ín einer dunklen Ecke fast unsichtbar ein bärtiger Mann. Von seiner Erscheinung her erinnert er den Jungen an einen Wüstenkönig. In poetischer Weise lässt er uns an seinen Vorstellungen von dem Land teilhaben. Hierbei stellt er sich nicht nur das Land vor sondern auch das Leben in dem er sich den Mann, den er immer Abends an der selben Stelle trifft hineinprojiziert. Eine schöne Vorstellung gezeichnet in warmen,viel sandigen  Farbtönen. Auch hier Bleistiftzeichnungen, die an das Architekturstudium des Bilderbuchmachers erinnern hinein gezeichnet in Farbflächen. Die Figuren mit kleinen Farbakzenten wie z.B. einem roten Schal oder einem farbigen Pulli. Beim Betrachten wird einem warm ums Herz. Wir fühlen fast die Luft und den Sand unter unseren Füßen so intensiv erreichen uns die Bilder.
    Dann wird es wieder dunkler. Unser kleiner Protagonist erzählt uns, dass es Winter geworden ist und die Obdachlosen nun meist in Behelfszelten schlafen. Er fragt sich ob auch sein "Freund" dort nächtigt und er fragt auch seinen Vater, der ihm mit viel Verständnis und Rat zur Seite steht. Der Junge hat ein Indianer Zelt. Ob der Mann auch wie ein Indianer im Zelt schläft?
    Eigentlich sieht der Junge den Mann nur in der Ecke sitzend. Doch hin und wieder steht er auch auf. Dann wirkt er wie ein mächtiger Riese. Den die meisten Menschen im Vorbeigehen dennoch nicht wahr nehmen. Es gibt aber einige wenige, der auf ihn zu gehen, ihm auch mal etwas zu Essen reichen.
    Mit ausdrucksstarken, eindrucksvollen Bilder vermittelt uns Barroux ein tiefes Gefühl für das Leben auf der Straße, bei Wind und Wetter. Gleichzeitig aber auch für das Interesse und die Sorgen die sich der Junge um den Mann, der mit der Zeit ein stiller Freund wird, macht. Als dieser dann plötzlich nicht mehr kommt ist der Junge sehr traurig stellt sich dann aber vor, das der Mann zurück in seinen warmen, sonnigen Wüstenstaat gekehrt ist.
    Warme, farbige Bilder führen uns mit viel Hoffnung und Licht aus der Geschichte, die auch wenn sie oft mal dunkel ist dennoch nicht dunkel ist.
    Ich habe das Buch in den letzten Tagen viel vorgelesen. Kindern im Alter zwischen 4 und 12 Jahren. Es war erstaunlich mit welcher Aufmerksamkeit und mit welchen Gedanken sie der Geschichte folgten und später im Gespräch eigene Erlebnisse mit der Geschichte verknüpften.
    Was deutlich zu erkennen ist, das Buch baut Schranken ab. Es führt einen in und durch ein Thema, mit dem Erwachsene sich leider oftmals nicht auseinander setzten wollen, das Kinder aber beschäftigt. Viele der Kinder berichteten davon, dass sie regelrecht von ihren Eltern weggerissen wurden und nicht hinschauen sollten. Fragen wurden eigentlich nie beantwortet.
    Jetzt einmal darüber zu sprechen und auch überlegen zu dürfen wieso jemand auf der Straße lebt war für viele fast wie eine Erleichterung.
    Ich hoffe es wird bald mehr von Barroux Büchern geben und bin jetzt schon gespannt welches Themas er sich dann annimmt.


  12. Cover des Buches TKKG 037. Der letzte Schuss (ISBN: 0743219899545)
  13. Cover des Buches Stefan Wolfs Krimimagazin. Bd.2 (ISBN: 9783814400716)
    Stefan Wolf

    Stefan Wolfs Krimimagazin. Bd.2

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Die Rezension zum "Krimi-Magazin KM1", fand man leider nicht in der Suche: Zwei Geschichten von Stefan Wolf (Tom & Locke und TKKG), außerdem spannende Geschichten bekannter Autoren wie Sir Arthur Conan Doyle und unbekannter deutscher Autoren, die man mittlerweile vergessen hat (Hansjörg Martin, Friedhelm Werremeier). Die besten Geschichten stammen auch von Doyle und von Boileau/ Narcejac. In der TKKG-Geschichte wird erneut die harte Beurteilung sog. "Penner" oder "Stadtstreicher" deutlich, die ein Comedian im TV neulich schon deutlich gemacht hat. Unglaublich, so etwas in Kinderbüchern!

  14. Cover des Buches Ferne Verwandte (ISBN: 9783442743025)
    Gaetano Cappelli

    Ferne Verwandte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Cappellis wunderbarer Roman über einen Schlawiner, der durchs Leben findet, Kiffer Säufer Frauenschwarm, und doch ist das einzige, was ihn wirklich umtreibt, die Sehnsucht nach den USA. Unter der tyrannischen Großmutter Nonnilde aufgewachsen, vom Tagedieb Pit in die Freuden des Müßiggangs und des Kiffens eingeweiht, sind ihm bald alle Frauen willig (eine Verfilmung bekäme nur eine "Ab 18"-Freigabe!), triebgesteurt taumelt er durchs leben und machte so alle Phasen neuerer italienischer Geschichte mit (als Beatnik, Hippie usw.). Herlich komisch, mir wie viel Selbstironie hier die Italiener durch das gelato gezogen werden, ein großartiges Buch!
  15. Cover des Buches Ankerzurren (ISBN: 9783924944957)
    Rainer Nocht

    Ankerzurren

     (3)
    Aktuelle Rezension von: sternthaler75
    Da ist er wieder, dieser Penner aus der Leinemasch, Kai sieht ihn fast täglich. Der Typ wohnt in einem alten Zirkuswagen, bestimmt total heruntergekommen, Hartz 4, ungepflegt, zugemüllt, ewig breit. So zumindest stellt der Banker sich das vor. Für ihn unvorstellbar, so zu leben. In seinem Penthouse mit eigenem Fahrstuhl, Whirrlepool, Blick über Hannover, das ist genau das richtige für Kai. Doch bei einer seiner Trainingsläufe für den Hannover-Marathon kommt dieser Penner ihm näher, als Kai lieb ist. Mit einem Sprung vom Dach des Zirkuswagens rettet er Kai vor der Beißattacke eines Dobermanns. Ein Sprung, der vieles für Kai verändert, ein Sprung in eine Männerfreundschaft, an die er im Leben nie geglaubt hätte. Meine Meinung Das ist wieder so ein Buch, das ich erst einmal zuklappe und für einen Moment in mich gehe, warte, nachdenke, überlege. Ankerzurren . . . schon der Titel ist irgendwie anders. Jeder von uns hat irgendwo seinen Anker festgemacht, fühlt sich sicher in seinem Hafen, das hoffe ich zumindest. Aber wie schnell kann die Ankerkette reißen, alles verändern, mich ziellos werden lassen. So ist es hier geschehen: Rolf ist so ein Mensch. Seine Ankerkette war stark, sicher, fest in ihren Gliedern. Bis zu einem tragischen Ereignis, bei dem er seine Frau und einen seiner Söhne verlor. Schnell war der soziale und gesellschaftliche Abstieg vollbracht, vom Studierten bis zum drogen- und tablettenabhängigen Nichtsnutz. Aus dieser Talsohle zu entkommen, das schaffen nicht viele. Ganz anders ist Kai, 20 Jahre jünger als Rolf, mitten im Leben, im Beruf stehend, klare Ziele vor Augen, alle mit Aussicht auf Erfolg. Sein Anker ist fest verzurrt, bewegt sich keinen Millimeter. Nur keinen Blick über den Tellerrand wagen. Als Kai und Rolf aufeinander treffen, knallen somit zwei Welten aufeinander. Zu Beginn prallen sie voneinander ab. Und doch ist da etwas, was Kai dazu bewegt, näher heran zu treten an das Leben von Rolf. Ein Dankeschön in Form eines Schecks ist eine Option für Kai, keinesfalls aber für Rolf. Ein Einkauf und ein gemeinsamer Kochabend aber ändert das Gesamtbild der beiden so unterschiedlichen Männer. Rainer Nocht lässt die beiden wunderbare, gesprächreiche Abende verbringen, in denen sich eine besondere Freundschaft entwickelt. Dass die Gespräche nicht immer reibungslos verlaufen, ergibt sich ganz von selbst. So beginnen Fassaden zu bröckeln, Blickwinkel ändern sich, oberflächliches bekommt einen tieferen Sinn. Manchmal eher bissig, oft sehr poetisch, aber niemals kitschig, einfach nur schön. Unterm Strich 168 Seiten, in denen sich vieles ändert, mich sehr berührt hat und mich daran erinnert, meinem Anker mehr Spielraum zu geben.
  16. Cover des Buches Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew (ISBN: 9783867620116)
    Oliver Plaschka

    Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Seitenhain


    1. Kapitel

    Reporterin Gloria kehrt zur Beerdigung ihres Jugendfreundes Marvin in ihre Heimatstadt Fairwater zurück. Das Problem: Marvin wurde nie gefunden und seit Glorias Wegzug haben sich einige handfeste Skandale ereignet, denen sie natürlich auf den Grund geht:

    die Erbin Stella wurde als Kind angefahren und liegt seitdem im Delirium, gepflegt von ihrem Kindermädchen Lucia

    mehrere mysteriöse Morde haben sich ereignet, bei allen Opfern wurden Gedichte über Spiegel gefunden

    mehrere Trinkwasser Skandale, bei denen das örtliche Kraftwerk alle Verantwortung von sich weist

    2. Kapitel

    erzählt Lucias Geschichte und wir erfahren zum ersten Mal vom mysteriösen Herrn Bartholomew und seinen Spiegeln

    3. Kapitel

    Marvins Geschichte, wie er seine letzten Tage verbrachte und wohin er verschwand. Eine wunderschöne Geschichte über Leben und Tod.

    4. Kapitel

    Das Tagebuch eines gewissen verschwundenen Jessamys wird vorgestellt, dem eine Prinzessin aus dem Weltraum vor die Hütte fällt. Eine tolle Geschichte über die Macht der unvorhergesehenen Liebe.



    Es folgt: ein zauberhaftes „Zwischenspiel“ über die ewige Liebe.

    5. Kapitel

    Die Geschichte zweier Geschwister, die einen Herrn kennen, der mit seiner Geige Mensch und Tier verzaubern kann.

    6. Kapitel

    Diverse kurze Intermezzen über Marvin, Stella und jemanden, der durch die Gegend läuft.



    Im 7. Kapitel schlussendlich lernen wir Lysander kennen und man könnte denken, dass alle Fäden zusammen finden, doch stattdessen tauchen scheinbar neue Handlungen auf.



    Trotz der größtmöglichen Verwirrung und der unchronistischen Erzählweise ist Plaschkas Sprache fantastisch. Er bedient sich aller möglichen Stilmittel- bei Glorias Recherche ist der Text mit informativen (und natürlich rätselhaften) Zeitungsartikeln gespickt, bei Stella sind kleine Spiegelgedichte eingestreut- und er erfindet tolle Sätze, über die man einen Moment nachdenken muss und wenn sie einem einleuchten, eine unglaubliche Poesie entfalten.

    Im Chaos von all den Figuren ist es nicht sehr hilfreich, dass Plaschka meist mit unpersönlichen Bezeichnungen agiert. So geht in einem Kapitel ein Mann (oder eine Frau??) durch Fairwater und erzählt seine / ihre Sicht der Dinge, jedoch weiß niemand, wer diese Person ist.

    Der einzige Lichtblick ist hierbei der ausführliche Anhang, der mit einer Chronik und Personenbeschreibungen glänzt. Hier werden ein paar Rätsel aufgeklärt und in die richtige Reihenfolge gebracht.

    Ich denke nicht, dass ich das Buch bis auf die Intermezzen über die Liebe nochmal lesen werde, aber der Abschnitt auf Seite 100 hat mich echt schwer beeindruckt. Nur das restliche Chaos war mir echt zuviel.
  17. Zeige:
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