Bücher mit dem Tag "stali"
11 Bücher
- Julian Barnes
The Noise of Time
(25)Aktuelle Rezension von: naninkaDas Cover gefällt mir gut, wobei es eher an einen Spionagethriller erinnert. "The Noise of Time" (Der Lärm der Zeit) ist eine Biografie oder vielmehr Memoiren, ein Künstler- und gleichzeitig Politroman. Der Komponist Dimitri Dimitrievich Schostakowitsch litt sein Leben lang unter dem Sowjetregime, vor allem erlitt und ertrug er Todesängste. Zeitweise wurde er verehrt, dann wieder geächtet, dann wieder geschätzt und instrumentalisiert. Julian Barnes beschreibt in seinem neusten Roman die zerrissene Seele des Komponisten, der trotz seiner Qualen ein grosses Werk schuf. Die vielseitige Biografie beschreibt Tagebuch-artig, das Leben, die Lieben und das Leiden des Komponisten. Es handelt sich hierbei um eine wahre Geschichte. Gleichzeitig ist es ein Künstlerroman und beschreibt seinen Werdegang, seine Höhen und Tiefen, Erfolge und Niederlagen, Ruhm und Ehre, dann wieder Ächtung und Häme, ... Doch Schostakowitsch war nicht nur ein grosser Komponist und eine der spannendsten Künstlerpersönlichkeiten der Sowjetunion, sondern auch eines der prominentesten Opfer von Stalins Diktatur. Insofern ist es auch ein Politroman. Und es ist ein psychologischer Roman: Schostakowitschs Auseinandersetzungen mit der Sowjetrepression und ihrer Wirkung auf seine Psyche und Schaffenskraft sind eins der Hauptthemen. Die Auswirkungen dieses Drucks und der ständigen Bedrohungen sind es, die Barnes hautnah aus der Perspektive des Komponisten schildert. Trotz der Vielfalt und Dichte dieses kleinen Buchs, hat mich die Geschichte nicht gefesselt. Obwohl die Handlung spannend und dicht war, vermochte sie mich nicht zu berühren. - Lag es am Sprachstil oder daran, dass alles nur angedeutet wird. Ich weiss es nicht... - Sam Eastland
Sibirisch Rot
(21)Aktuelle Rezension von: SatoSibirisch Rot - Pekkalas dritter Fall
Kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges muss Pekalla auf Befehl Stalins zurück nach Sibirien, genauer nach Borodok, dem Arbeitslager in welchem er neun Jahre verbracht hatte. Er soll dort den Mord an einem Häftling aufklären, ungewöhnlich, das Stalin das Ende eines Häftlings interessiert - und er muss verdeckt ermitteln, was bedeutet das Pekalla als Häftling in diese Hölle zurückkehrt.
Aber das ist nicht alles, was sich aus seiner Vergangenheit ans Licht bewegt. Der getötete Gefangene hatte während der Revolution zu den Truppen gehört, welche das Zarengold nach Sibirien in Sicherheit bringen sollten. In den Wirren der Kämpfe geriet ein Großteil des Goldes in die Hände der Roten und die Truppen wurden geschlagen, die Überlebenden landeten in den Gulags.
Als Pekalla in Borodok eintrifft leben noch drei ehemalige Weißgardisten, noch immer hoffend, ihr ehemaliger Ko0mmandeur kommt sie befreien. Doch dieser ist eigentlich tot, erschossen vor Pekallas Augen, jedoch stellt sich heraus, das es sich dabei um einen Doppelgänger handeltet und der Oberst bereits im Lager versteckt lebt. Und sein Erscheinen gilt weniger der Befreiung seiner Leute als vielmehr jenem Teil das Zarengoldes, welchen er retten konnte und auf der Flucht versteckt hat.
Ein von Anfang bis Ende spannendes Buch, die Erzählung ist durchsetzt von Rückblenden in die Zeiten vor und während der Revolution. Geschichtlich gut recherchiert bietet Sam Eastland einen interessanten Überblick der Ereignisse in Sibirien zwischen 1918 und 1920, insbesondere zum Zug der tschechoslowakischen Legion, eine heutzutage weithin unbekannte Partei in dem Spiel um die Macht.
Für mich der bislang beste Pekalla - vorbehaltlos zu empfehlen.
- Dennis Lehane
Shutter Island
(286)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeDer US-Marshal Edward „Teddy“ Daniels soll auf der kleinen vor Biston gelegenen Insel „Shutter Island“ einen Vermisstenfall klären. Auf der ansonsten unbewohnten Insel befindet sich, in einer ehemaligen Kaserne untergebracht, das „Ashcliffe Hospital“. Eine Einrichtung für geistesgestörte Verbrecher, die allerschwersten Fälle des Landes. Die Kindsmörderin Rachel Solando ist ausgebrochen und Teddy und sein neuer Partner sollen sie finden. Eigenartig ist, dass sie aus einer verschlossenen Zelle, durch schwer bewachte Korridore, über eine tödliche elektrische Barriere, auf einer vom kalten Ozean umtosten unbewohnten Insel verschwunden ist.
„Shutter Island“ ist eine wüste Zusammenstellung unterschiedlicher, legendärer Roman- und Spielfilmklassiker in einem ganz eigenen Thema. So findet der Leser gefühlt auf jeder Seite Anspielungen, Hinweise, Zitate und so vieles mehr, dass es einen schier erschlägt. Dennis Lehane baut daraus ein völlig eigenständiges neues Werk, der Leser allerdings wird früher oder später den Überblick verlieren oder nur teilweise mitbekommen, welche Referenz Lehane nun wieder nutzt. Und so wie der Wahnsinn im Buch immer stärker an die Oberfläche drängt, so Durcheinander und Verworren wirkt es auch auf den Leser. Alptraumhaft und bizarr wirkt das Szenario, durchstrukturiert von Anfang bis Ende und doch total verworren. Die Atmosphäre ist düster und bedrohlich, bald weiß nicht nur der Protagonist sondern auch der Leser nicht mehr was Realität ist und was schiere Einbildung. Da passt der lässige manchmal ironische Erzählstil des Autoren gefühlt irgendwann nicht mehr so richtig. Eine geschickte Wendung plausibilisiert letztlich das Geschehen.
Mein Fazit: Vom schriftstellerischen Können des Autors konnte mich das Buch mehr als überzeugen, inhaltlich hat es mich aber trotzdem nie abgeholt. Es ist sehr schwer hier eine Empfehlung auszusprechen, in meinen Augen kann diese weder positiv noch negativ ausfallen, sondern muss eher lauten: Es lohnt sich für jeden selbst herauszufinden, ob er dem Buch etwas abgewinnen kann. Da mich der Autor trotzdem überzeugen konnte, werde ich demnächst mal zu einem anderen Werk aus seiner Feder greifen.
- Tom Rob Smith
Agent 6
(161)Aktuelle Rezension von: katha84Es ist eine Ehre für Raisa, dass sie mit ausgewählten Schülern für eine Reihe von Konzerten in die USA fliegen darf. Auch Soja und Elena ihre Töchter sind mit dabei. Einzig Leo muss zu Hause bleiben. Aufgrund seiner Vergangenheit darf er nicht ausreisen. Doch schon bald wird klar, dass hinter den Kulissen Intriegen der Geheimdienste gesponnen werden, die eine Katastrophe auslösen und Leos Welt für immer aus den Angeln heben...
Ich fand den dritten Teil der Triologie wieder deutlich besser als Teil 2. Auch wenn der Teil in Afghanistan etwas lang geraten ist. Allerdings wird hier auch deutlich wie verzweifelt Leo ist und er sich völlig verloren hat. Das nicht mal Elena und Soja ihn vor dem Absturz bewahren konnten, obwohl er immer alles für die beiden getan hat, geht einem wirklich ans Herz. Die ganze Reihe ist eindrucksvoll geschrieben und zeigt einem eine erschreckend Welt, die noch gar nicht so lange vorbei ist.
- Glenn Meade
Operation Schneewolf
(88)Aktuelle Rezension von: ArsAstrologicaÜber viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, dachten wir, diese alten Agentengeschichten aus der Zeit des Kalten Krieges würden der Vergangenheit angehören. Heutzutage in 2022 angesichts der grauenhaften Kampfhandlungen in der Ukraine bekommt dieser Thriller ungeahnte Aktualität.
- Sam Eastland
Roter Zorn
(11)Aktuelle Rezension von: SatoNachdem am Ende des 4. Pekkala Bandes nicht klar war, ob der Ermittler noch lebt, verdichten sich Anfang 1944 die Hinweise, dass sich Stalins Sonderermittler bei ukrainischen Partisanen aufhält.
Die rote Armee hat diese Gebiete gerade zurückerobert und so wird Pekkalas Partner, Major Kirow, ins Frontgebiet entsandt um das Smaragdauge aufzuspüren und nach Moskau zurückzubringen. Doch die Situation ist nach dem Rückzug der Deutschen sehr angespannt, die Partisanen misstrauen Stalins Truppen und weigern sich ihre Waffen abzugeben. Kurz nach Kirows Ankunft wird auf die Verhandlungsgruppe ein Anschlag verübt, dem der sowjetische Chefunterhändler zum Opfer fällt. Damit stehen die Zeichen auf Krieg zwischen den Truppen des Inlandsgeheimdienstes und den Partisanen. Mitten im Chaos erscheint Pekkala auf der Bildfläche – er hatte die letzten Jahre bei einer Partisanengruppe gelebt – und beginnt das Attentat zu untersuchen, zumal es einen weiteren Anschlag gab. Bald deckt er einen raffinierten Plan der deutschen Abwehr unter Admiral Canaris auf, doch auch hier bleibt die wahre Absicht lange im Dunkeln.
Sam Eastland bietet dem Leser wieder einen fundiert recherchierten Hintergrund, lässt ihn im Kreml in Stalins Büro an dessen teils wahnhaft kranken Entscheidungen teilhaben und beschreibt eindrucksvoll die Leidensfähigkeit der Menschen in diesem Krieg. Auch der zwischen den einzelnen Kapiteln aufgeführte Schriftverkehr mit der amerikanischen Botschaft ergibt im Verlauf des Buches einen Sinn und schafft so den erklärenden Hintergrund für die Entwicklung eines Protagonisten.
Ich bin von der „Pekkala Reihe“ begeistert und auch der 5. Band war wieder ein packender, historischer Krimi.
- Tom Rob Smith
Kind 44
(55)Aktuelle Rezension von: angies_bücherEin sehr durchwachsener Krimi.
Die Geschichte ist zwar sehr spannend, aber ich fand es auch schwer dem Hörbuch zu zuhören. Das politische System, die grausamen Folterungen und Verfolgungen sind, nur schwer zu ertragen.
Auch den Sprecher fand ich leider nur mittelmäßig. Ich konnte zwar gut zuhören, aber bin auch nicht begeistert.
Das Ende empfand ich als sehr unrealistisch.
- Sam Eastland
Roter Schmetterling
(13)Aktuelle Rezension von: SatoDer 4. Band der Inspektor Pekkala Reihe spielt im Sommer 1941. Den sowjetischen Truppen fällt eine ungewöhnliche Zeichnung in die Hände - eine kodierte Karte. Pekalla erhält von Stalin den Befehl hinter den deutschen Linien im ehemaligen Zarskoje Selo - der Sommerresidenz des Zaren - zu ermitteln. Sein Auftrag lautet, einen SS Obersturmbannführer, der für das Requirieren russischer Kunstschätze verantwortlich ist, zu entführen und das legendäre Bernsteinzimmer notfalls zu zerstören. Ein Himmelfahrtskommando, welches Pekalla an bekannte Orte seiner Vergangenheit führt. Zugleich dringen Geheimnisse aus Stalins engsten Umfeld nach außen, hier muss Major Kirow - Pekkalas Assistent - ermitteln, der seinen Chef dieses Mal nicht begleiten darf.
Wieder ist es Sam Eastland gelungen, ein mitreissendes Bild Russlands am Beginn des Krieges zu zeichnen und zwei spannende Handlungsstränge aufzubauen. Während sich Pekkala nach Westen durchschlägt, ermittelt Kirow in Moskau in höchsten Kreisen. Immer wieder ergeben sich überraschende Wendungen und bis zum Schluss liegt Pekkalas Schicksal im Dunkeln.
Das Buch ist flüssig geschrieben, hat keinerlei "Hänger" und hält die Spannung stets aufrecht. Wie schon in den Vorgängern wird viel Interessantes zur Zeitgeschichte mitgeliefert. Aus meiner Sicht ist es empfehlenswert die Bücher chronologisch zu lesen und nicht mittendrin in die Reihe einzusteigen, da mit diesem Wissen vieles im Verhalten der Protagonisten verständlicher ist.
Von mir gibt es 5 Sterne - ich schätze diese Reihe und kann sie nur weiter empfehlen.
- Amor Towles
Ein Gentleman in Moskau
(13)Aktuelle Rezension von: JonathanSpiesJa man spürt ihn deutlich, den Einfluss Tolstois, der dieser Geschichte ihr ganz eigenes Farbspektrum gibt. Doch es ist natürlich dem Autor zuzuschreiben, diesen schmalen Grad gefunden zu haben, zwischen Langeweile und Turbulenz.
Sehr gut erfährt man durch das zumeist eher gemächliche Tempo der Geschichte das Gefühl, wie es sich für unseren Protagonisten anfühlen muss, den Rest seines Lebens unter Hausarrest in einem Moskauer Hotel verbringen zu müssen.
Geduld braucht man allemal, der Geschichte gespannt zu folgen. Zeitgleich schafft Armor Towles es aber auch, jene von seinem offenkundigen Vorbild Tolstoi bekannten Schnittmengen gegensätzlicher Sphären, in vielen Nebenschauplätzen politischer und zwischenmenschlicher Tragik buchstäblich unter einem Dach zu verweben. Das allein ist schon eine Kunst für sich und wie ich finde, hier bemerkenswert gut gelungen. Es braucht wohl auch einen gewissen sprachlichen Stil um dies zu erreichen, diesen hat der Autor hier zweifelsohne gefunden.
Und so ist es am Ende eine beachtliche Sammlung bunter Begebenheiten und tragischer Entwicklungen, die das Geschehen der Welt wie unter einem Brennglas ins Innere des Hotel Metropol projizieren.
Meine persönliche Empfehlung ist, das Buch in Ruhe und an einem abgeschiedenen Ort zu einem Zeitpunkt zu lesen, da man selbst viel Zeit hat. Andernfalls, so jedenfalls erging es mir, überschattet das Hintergrundrauschen des Alltagsstress' ein wenig die einzigartige Qualität dieses Werks.
- Jörg Baberowski
Der rote Terror
(8)Aktuelle Rezension von: DorfwolfDas Buch gibt einen sehr guten Überblick, wie das Situationen in Russland bis zum Tode Stalins waren. Es beschreibt die Ursachen und die Folgen von Aktionen waren.
Jedoch war es mit den vielen detaillierten Zahlenangaben ein bisschen träge beim lesen. - 8
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