Bücher mit dem Tag "stalingrad"

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72 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.645)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Die Bücherdiebin" von Markus Zusak ist eine liebevolle Erinnerung an Menschen, die in einer Zeit gelebt haben, in der die Gnade des Überlebens von Boshaftigkeit gezeichnet war. Die Macht der Worte mit ihren Licht- und Schattenseiten und der Umgang damit nehmen dabei eine ganz wichtige Rolle ein. Auch andere tiefsitzende Themen kommen darin sehr gut zum Vorschein, der Tod als Erzähler bringt außerdem sehr passende philosophische Ansätze mit. 

    In dieser Erzählung durfte ich die Hauptprotagonistin Liesel ein Stück weit in ihrem Leben begleiten. Dem Autor ist es dabei besonders gut gelungen, dass ich mich als Leser sehr gut in die Protagonisten und die Zeit hineinversetzen konnte. Es gab viele Momente, in denen hinter jeder Seite die Angst herrschte und auch andere Gefühle wie Traurigkeit, Freude, Fassungslosigkeit und Erleichterung haben mir diese Zeit, in der die Geschichte spielt, so nahe gebracht. Die Reaktionen der verschiedenen Protagonisten waren für mich nachvollziehbar, sie entsprachen ihrem Wesen. Das gesamte Buch ist in 10 Überkapitel unterteilt, welche jeweils noch mehrere Unterkapitel enthalten. Das finde ich persönlich immer angenehm beim Lesen, da ich dadurch nach einer kleinen Pause leichter in die Geschichte zurückfinden kann. 

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele Menschen bei diesem Buch auch langweilen könnten, da es so gesehen keine krassen Plott-Twists gibt (zumindest nicht so wie es sich vielleicht viele wünschen würden) und auch die Seitenanzahl für jemanden, der nicht so viel liest, sehr groß ausfallen bzw. es vielleicht zu langatmig werden könnte. Natürlich passiert schon sehr viel in Liesels Leben, für mich war das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Aber ich glaube, dass es schon auch das Interesse für die Betroffenen und/oder diese Zeit braucht, damit man das Herzstück, die Botschaft dahinter, so richtig gut erkennen oder vielleicht eher fühlen kann. 

    Die Kunst der Erzählweise und die Protagonisten mit ihrer Art die Geschehnisse aufzunehmen bzw. damit umzugehen, machen dieses Werk für mich zu einem Symbol von aufrichtiger Anteilnahme an jedem, der den Nationalsozialismus in all seiner Grausamkeit erlebt hat. Denn man beginnt durch diese Geschichte, sich im Detail mit der Struktur dieses Themas auseinandersetzen. Der Autor gibt den fiktiven und doch so echten Zeitzeugen nicht nur eine Stimme, er bringt (wie bereits gesagt) auch viele philosophische Ansätze in das Thema mit ein und bricht absolute Meinungen, indem er dem Leser verschiedene Perspektiven eröffnet. Ich hatte bei meinem Exemplar von ,,Die Bücherdiebin" am Ende der Geschichte extra Bonusmaterial, in dem mir nochmals aufgezeigt wurde, wie vielschichtig diese Erzählung ist. Gerade wenn man mit jemanden über dieses Buch sprechen möchte, geben diese letzten Seiten gute Anregungen für eine interessante und lehrreiche Diskussion. Man findet darin auch ein Interview mit dem Autor, in dem er nochmals auf die Hintergründe zu der Entstehung dieses Buches eingeht. 






  2. Cover des Buches Die Wohlgesinnten (ISBN: 9783833306280)
    Jonathan Littell

    Die Wohlgesinnten

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nach der großen Ankündigung und dem großen Erfolg in Frankreich konnte man sehr gespannt sein. Der Autor hat wohl die nötige Distanz um dieses >Eisen< anzupacken. Leider passiert dann sehr wenig. Lobenswert ist die genaue Recherche und das Aufarbeiten von Zahlen und Orten, aber Ereignisse werden zum Teil nur gestreift und das Buch wird bald langweilig. Es ist sehr enttäuschend, man kann fast von einem Machwerk sprechen denn von all dem angekündigten, versprochenen ist nichts übrig. Es wird soviel angepackt, aber dann plötzlich fallen gelassen und der Autor nimmt seine Erzählfäden oft nicht mehr auf und so ist es nicht interessant, nicht brisant, nicht aufklärend oder aufrüttelnd, sondern einfach nur langatmig, langweilig und überhaupt nichts sensationelles.

  3. Cover des Buches Stadt der Diebe (ISBN: 9783453722910)
    David Benioff

    Stadt der Diebe

     (629)
    Aktuelle Rezension von: HenningIsenberg

    D. Benioff schildert die russische Seele im 2.Weltkrieg anhand der Begegnung von drei Menschen. Im Zentrum steht Lew, der Großvater des Autors, der eine groteske und zugleich anrührend menschliche Begebenheit zwischen Hunger, Dekadenz und Brachialität zur Zeit der Belagerung von Petersburg, bzw. Leningrad, wie es damals hieß, erzählt. Kolja und Lew müssen für ihren Auftrag die Stadt des Hungers verlassen und marschieren in höchst gefährliches Gebiet.

  4. Cover des Buches Im dunklen Nebel (ISBN: 9783748151524)
    Jürgen Ehlers

    Im dunklen Nebel

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Hopeandlive
    Wir befinden uns im Jahr 1942 in den besetzten Niederlanden. Der Krieg tobt und es wird in Kürze mit der Invasion der Alliierten gerechnet.
    Die Flucht der Protagonisten Gerhard Prange mit seiner jüdischen Freundin Sofieke und der sechsjährigen Sara ist gescheitert.
    Gerhard Prange ist gezwungen weiter für die Deutschen zu arbeiten und Richard Christmann von der Spionageabwehr , eine wahre und mehr als mysteriöse Gestalt, sorgt dafür , dass sie alle, ebenso wie Sofieke, die in den Widerstand eingeschleust wird, unentbehrlich bleiben.
    Ein sehr gefährliches Spiel beginnt und Gerhard und Sofieke haben alle Mühe, Freund von Feind zu unterscheiden.

    Jürgen Ehlers hat einen hervorragend recherchierten Spionagethriller geschrieben, der mich mehr als neugierig auf den ersten Band gemacht hat. Sehr viele historische Personen sind in dieser Geschichte eindrucksvoll eingewebt worden und das Personen - und Institutionsregister am Anfang hilft dem Leser , sich zurecht zufinden.
    Ich war gebannt und auch wieder geschockt von der Perfidität des Bösen und viele Schilderungen beruhen auf wahren Ereignissen.
    Eine Geschichte, die unbedingt gelesen werden muss denn
    Zukunft braucht Erinnerung!
  5. Cover des Buches Des Lebens labyrinthisch irrer Lauf (ISBN: 9783748189879)
    Heike Wolf

    Des Lebens labyrinthisch irrer Lauf

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Babajaga

    Das Buch:

    Bei diesem Buch handelt es sich um den 2. Teil der Schönau-Dilogie. Er umfasst den Zeitrahmen 1935 bis 1957 im Leben der Familie Schönau. Den ersten Teil sollte man vorher gelesen haben, da der 2. Teil direkt an dessen Ende ansetzt. Das Buch ist Kapitel aufgeteilt, die über die meiste Zeit jeweils ein Jahr umfassen.

    Worum geht’s?

    1935 – das Naziregime gewinnt zusehends an Macht und das Leben der Familie Schönau ändert sich ein weiteres Mal drastisch. Alle Familienmitglieder müssen sich in dieser dunklen Zeit arrangieren und tun es auf die unterschiedlichsten Weisen. Dabei müssen alle schwerste Verluste hinnehmen und mit dem größer werdenden menschlichen Zwiespalt innerhalb der Familie klar kommen. Auch nach dem Krieg können nicht alle Schönau-Kinder ein gutes Leben führen. Gerade Lotte geht einen sehr schweren Weg, der – als sie vermeintlich am Ziel ist – wieder nur einen schmerzlichen Verlust für sie bereit hält. Erst an ihrem 90. Geburtstag am 09.11.1989 darf sie sich endlich über ein Geschenk freuen, mit dem sie nicht mehr gerechnet hatte.

    Die Charaktere:

    Lotte ist auch in diesem 2. Teil die Sympathieträgerin für die ich zu jeder Zeit Wohlwollen empfunden habe. Mehr als einmal habe ich gedacht, dass sie kaum noch mehr Rückschläge ertragen kann. Eine lange Zeit muss sie das Leben mit ihren beiden Kindern Agnes und Irene allein meistern, weil Richard entweder im Krieg ist oder im Gefängnis einsitzt. Oftmals weiß Lotte noch nicht einmal, wo genau Richard sich gerade befindet. Diese ständige Unsicherheit macht einen schon als Leser nervös und es ist kaum vorstellbar, was genau Lotte empfunden haben muss. Der Autorin gelingt es zu jeder Zeit absolut glaubwürdig diesen bedrückenden Umstand zu beschreiben. Lottes Verhaltensweisen und Entscheidungen kann ich oftmals sehr  gut nachvollziehen, insbesondere vor dem Hintergrund, da ich selbst nicht sagen könnte, wie ich in diesen Situationen reagiert hätte.

    Dorchen ist wohl der Charakter, der sich am radikalsten verändert. War sie am Anfang lebenslustig, direkt und extrem gegen das Naziregime, entwickelt sie sich nach dem Krieg zu einer Fanatikerin, die den Sozialismus bejubelt, obwohl offensichtlich ist, dass die Russen nicht wirklich etwas anders machen als die Nazis vor ihnen. Die Diktatur unter Hitler hat sie rigoros abgelehnt, hat sogar Lotte und Richard verurteilt, weil sie ihrer Meinung nach zu wenig dagegen unternahmen; stets hat sie Heinrich verurteilt, wegen seiner Besessenheit in der NS Zeit. Und nun? Macht sie es genauso! Dorchen war mir immer sehr sympathisch, ich mochte sie wegen ihrer leichten Art zu leben, mir gefiel mit wie viel Enthusiasmus sie sich für ihre Arbeit eingesetzt hatte und natürlich ihre tiefen Gefühle für Levin. Nachdem sowohl Levin als auch ihre Tochter Margrit von ihrer Seite gerissen wurden, arbeitet Dorchen intensiv im Widerstand und verurteilt beinahe jeden, der etwas dezenter ist. Ich kann ihre Verluste nur all zu gut verstehen, ebenso wie den Umstand, dass sie etwas tun will. Dass sie jedoch sogar die eigene Familie verbal beginnt anzugreifen, bringt meine Sympathie ins Wanken. Bereits hier zeigen sich die ersten Züge von Fanatismus, die sich nach dem Krieg ganz extrem ausprägen. Zwar hilft sie Lotte in den wirklich schlechten Zeiten und zeigt hier dann das Dorchen, wie ich es kenne, aber kurz darauf ist sie wieder hart und ungerecht. Es ist mir durchaus bewusst, dass der Krieg Dorchen verändert und hart gemacht hat, aber diese bedingungslose Besessenheit von einer anderen Diktatur hat sie mir am Ende beinahe unsympathisch werden lassen. Doch trotz aller Antipathie am Ende des Buches ist auch dieser Charakter authentisch, er gehört dazu und in gewisser Weise tut mir Dorchen sogar leid.

    Heinrich taucht nicht ganz so oft auf wie Lotte und Dorchen, aber wenn, dann möchte man ihn schütteln und ihn fragen, ob er blind ist. Ich empfinde es als furchtbar, wie er alte Freunde und sogar die eigene Familie ans Messer liefert ohne mit der Wimper zu zucken. Und trotzdem ist Heinrich eine Figur, die von Ambivalenz strotzt. Einerseits diese Härte und blinder Fanatismus – allerdings zum NS Regime – und andererseits kümmert er sich beinahe rührend um Lotte, sowohl direkt nach dem Krieg und auch später. Seine Verhaltens- und Denkweisen scheinen nicht zusammenpassen zu wollen, aber trotzdem ist er eine Figur, die man sich lebhaft vorstellen kann.

    Sämtliche Charaktere, auch Nebenfiguren, zeichnet die Autorin vielschichtig. Man kann eigentlich bei keiner Figur einfach sagen, dass man sie mag oder eben nicht. Und genau das ist der Grund, weshalb sie mit all ihren Sorgen und Nöten, mit den schönen und schlechten Dingen ihres Lebens absolut glaubwürdig sind. Es kommt einem immer ein bisschen so vor, als könnte man sie greifen, wenn man nur die Hand ausstreckte. Je länger man in der Geschichte liest, desto mehr wachsen einem die Figuren ans Herz und desto mehr glaubt man, einen Freund der Familie zu verlieren, wann immer jemand stirbt – und es sterben viele! Heike Wolf macht es einem wirklich schwer Figuren gehen zu lassen. Dies wird besonders deutlich, als nach einem Bombenangriff 3 wichtige Figuren auf einmal sterben.

    Schreibstil:

    Heike Wolf schreibt einfach großartig! Bildgewaltig ohne sich in Details zu verlieren. Sie beschreibt die Welt in ihrer Geschichte so, dass der Leser in sie abtauchen kann, so als wäre sie selbst dabei gewesen. Und auch wenn die Zeit furchtbar war, wenn man auf überhaupt gar keinen Fall in dieser Zeit gelebt haben möchte, so ist diese Zeit für die Zeit des Lesens so echt und so greifbar – mit all ihren schrecklichen Momenten, aber gerade auch mit den schönen Momenten.

    Die Autorin wirft den Leser durch alle Emotionen. Immer wieder möchte der Leser hoffen und tut es auch, dass sie diesem oder jenem Charakter dies oder jenes nicht antun möge. Man hofft und bangt und doch kommt das Unvermeidliche. Wer mehr als ein Buch von Heike Wolf gelesen hat, der weiß, dass sie nicht zimperlich mit ihren Figuren ist, aber trotzdem schafft sie es immer wieder, dass man zu ihren Figuren ein Verhältnis aufbauen muss. Man kommt nicht umhin, eben weil sie so lebendig sind. Der Satz „Das kann sie jetzt nicht wirklich tun!“ war mein ständiger Begleiter, aber sie tut es trotzdem – erbarmungslos. Erbarmungslos ist hier ein Kompliment, denn die Zeit war genau das. Alles andere wäre nicht authentisch.

    Historischer Hintergrund:

    Es gibt sicherlich viele Bücher, die sich mit dem 3. Reich befassen. Es gibt sicherlich auch viele gute Bücher über diese Zeit. Aber dieses hier vereint einfach alles. Es liefert einerseits sauber recherchiertes Hintergrundwissen sowohl über den Krieg als auch die Anfänge der DDR – ich habe mehr als einmal ungläubig gesagt „Das glaube ich jetzt nicht“ und doch ist es wahr. Andererseits lässt es diese Zeit so lebendig werden, als würde man selbst dabei sein. Hin und wieder musste ich beim Lesen unterbrechen um aus dem Fenster zu schauen, bevor die nächsten Bomben fielen.

    Fazit:

    Dieses Buch ist alles, aber keine leichte Unterhaltung! Wer sich auf dieses Buch einlässt, braucht mindestens ein Paket Taschentücher – besser zwei! Er sollte sich darauf einstellen, dass zwischen Liebe und Hass jedes Gefühl hochkommen wird – außer Gleichgültigkeit! Diese kann und wird sich der Leser nicht erlauben. Für Fans von wirklich realistischen, historischen Romanen ein absolutes Must read! 5 von 5 Sternen.


    Danke Heike!

  6. Cover des Buches Großväterland (ISBN: 9783957989420)
    Christian Hardinghaus

    Großväterland

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Booksareworldstotravel
    Diese Rezension wird sich wahrscheinlich sehr von meinen üblichen unterscheiden,aber dieses Buch ist eben auch anders ,als das was ich sonst lese. Großväterland ist eine Graphic Novel ,die Zeitzeugenberichte in Comic Form mit historischen Hintergründen verbindet. Diese Idee des Autors Christian Hardinghaus finde ich super ,da sich dieses Buch einfach viel leichter liest ,als die trockenen historischen Bücher. In Großväterland werden dem Leser auf 80 Seiten 8 bewegende Geschichten von Zeitzeugen erzählt und zwischendurch gibt es immer noch einen Sachtext. Das Buch ist im Panini Verlag erschienen und kostet 16,95€. Was mir an diesem Zeitzeugenbericht aber am besten gefällt ist ,dass genau das geschrieben wurde wie es Herr Hardinghaus erzählt wurde ohne das Ausschmücken mit Adjektiven um die Spannung zu steigern oder hinzuerfundene Dinge. Gerade das macht die Geschichten so berührend. Für das Buch sollte man sich Zeit nehmen und sich intensiv damit beschäftigen ,weil manche Dinge auf den ersten Blick vielleicht komisch und nicht nachvollziehbar wirken ,je mehr man dann aber darüber nachdenkt ,desto verständlicher und logischer erscheint es einem. Besonders an diesem Buch ist auch,dass Hitler und die Juden nicht das Hauptthema sind sondern ,wie die Menschen den Krieg erlebt und letztlich auch überlebt haben. Die Zeichnung sind gut gezeichnet und alles ist insgesamt eher düster gehalten,was ich aber beim Thema Krieg passend finde. Schade ist jedoch das oftmals die Schrift ein bisschen klein oder der Hintergrund zu dunkel ist. Den einzigen Kritikpunkt den ich habe ist ,dass mir das Buch zu kurz war. Ich hätte gerne mehr Rolf,Otto &Co erfahren. Ob das jetzt eine Kritik ist oder ein Kompliment an das Buch ist sei dahingestellt. Als Fazit kann ich das Buch jedem weiter empfehlen,natürlich ist es keine leichte Kost ,aber im Gegensatz zu Geschichten ist es wirklich geschehen und das sollte nicht vergessen werden.
  7. Cover des Buches Sturmzeit - Wilde Lupinen (ISBN: 9783734106019)
    Charlotte Link

    Sturmzeit - Wilde Lupinen

     (307)
    Aktuelle Rezension von: _jamii_

    Deutschland 1938. Alle Zeichen stehen auf Sturm, aber im Gegensatz zu ihrer Mutter Felicia kümmert Politik die junge Belle Lombard nur wenig. Ihre Pläne gelten einzig ihrer Filmkarriere in Berlin und dem vermeintlichen Mann ihrer Träume, dem Schauspieler Max Marty. Während Belle sich auf die bevorstehende Hochzeit auf dem Gut der Familie konzentriert, verteidigt Felicia indes als erfolgreiche Unternehmerin rücksichtslos ihre Interessen – sogar gegen die eigenen Gefühle. Doch der ausbrechende Krieg macht auch vor der weitverzweigten Familie der beiden Frauen nicht Halt und droht ihnen schließlich, alles zu nehmen. Und Belle und Felicia müssen schließlich eine Entscheidung treffen, die ihr Leben für immer verändern wird …

    Es ist zwar der zweite Teil einer Reihe, das erste Buch muss aber nicht bekannt sein, um dem Geschehen in diesem Teil folgen zu können.

    Der Schreibstil ist durchgehend eher langatmig. Spannung kommt selten auf. Beschreibungen sind teilweise sehr detailreich, was das Gefühl, nicht wirklich vorwärtszukommen noch verstärkt. Ab und zu gibt es Zeitsprünge von teilweise Jahren, was mich in meinem Lesefluss doch etwas gestört hat.

    Weder Belle noch Felicia sind mir wirklich sympathisch, da sie fast ausschliesslich auf ihren eigenen Vorteil aus sind, ohne Rücksicht auf die Menschen um sie herum. Ob das jetzt der Ehemann, Partner oder gar das eigene Kind ist, spielt keine Rolle.

    Das Ende zieht sich nochmals stark in die Länge, bevor das Buch dann ziemlich abrupt zu Ende ist.

    Alles in allem zwar interessante Einzelschicksale zweier Frauen und deren Umfeld während der Kriegszeit, leider aber sehr langatmig erzählt.

  8. Cover des Buches Totenmesse (ISBN: 9783492259002)
    Arne Dahl

    Totenmesse

     (97)
    Aktuelle Rezension von: lesemaus17
              Meine Rezension zu "Totenmesse"

    Klappentext: Cilla Hjelm betritt und 10:39 Uhr die Bank im vornehmen Stockholmer Viertel Östermalm. Hätte sie geahnt, was ihr bevorsteht, sie hätte einen anderen Tag für ihren Tag gewählt. Um genau 10:40 Uhr brüllen die Maschinengewehre der zwei Maskierten los, Glas splittert, und Cilla presst ihr Gesicht flach auf den Marmorboden. Was aussieht wie ein brutaler Banküberfall, entpuppt sich bald als etwas viel Ernsteres, Weitreichenderes: Die beiden russischen Bankräuber, mit denen das A-Team um Kerstin Holm un Cillas Exmann Paul Hjelm verhandelt, sind nicht auf das Geld aus. Denn plötzlich sind sie verschwunden, und ihre Spur führt bis nach Berlin und Wolgograd, bis in eine Zeit des Kalten Kriegs und der Jagd nach einer wertvollen chemischen Formel, für die viele Leute über Leichen gehen würden.

    Im ersten Moment erinnert der Klappentext von "Totenmesse" an Haus des Geldes: Zwei Maskierte, Tokio und Nairobi, beginnen, in diesem Fall in der Banknotendruckerei, um sich zu schießen. Hierbei ist man jedoch nicht auf das Geld aus, sondern auf eine chemische Formel.

    Das Buch ist äußerst spannend und sehr zu empfehlen. 
            
  9. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  10. Cover des Buches Das Haus auf meinen Schultern (ISBN: 9783596158751)
    Dieter Forte

    Das Haus auf meinen Schultern

     (6)
    Aktuelle Rezension von: RobinBook
    Bedauerlicherweise hielt dieses Buch zumindest in der ersten Hälfte nicht das, was ich mir von ihm erwartet hatte. Vielmehr fühlte ich mich von der Fülle der Personen und den endlosen Textpassagen ohne wörtliche Rede nahezu erschlagen. Erst in etwa ab Beginn des sogenannten Dritten Reiches begannen einige Personen für mich greifbarer zu werden, sodass ich an ihrem Schicksal intensiver Anteil zu nehmen in der Lage war.
  11. Cover des Buches Russendisko (ISBN: 9783442477838)
    Wladimir Kaminer

    Russendisko

     (531)
    Aktuelle Rezension von: secretworldofbooks

    Wladimir Kaminer erzählt in seinem Buch "Russendisko " kurzweilige Anekdoten über die Einwanderung von Russland nach Deutschland. Schön übersichtlich in kurzen Kapitel gehalten sind sie einmal mehr und einmal weniger unterhaltsam. Interessantes habe ich auch nicht im Buch gefunden. Wer es nicht liest,verpasst nix.

  12. Cover des Buches Fleckenteufel (ISBN: 9783499274817)
    Heinz Strunk

    Fleckenteufel

     (179)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    August im Jahr 1977.Eine christliche Familienfreizeit von Hamburger Jugendlichen und Erwachsenen fährt nach Scharbeutz an die Ostsee. Mittendrin der 16-jährige Thorsten Bruhn, den seine Hormone und Fantasien geistig, seine Verdauung körperlich nicht zur Ruhe kommen lassen.

    Die Geschichte liest sich recht flüssig und auch die Protagonisten wirken authentisch. Der Erzählstil wirkte auf mich stellenweise protokollartig und verwirrend. Auch Thorstens Gedankensprünge, seine Fantasien und Tagträume zwischen Krieg, Sex und Körperausscheidungen erschienen mir oft unübersichtlich und meist fehl am Platz. Möglicherweise ist das typisch für pubertierende Jungs. Dabei waren seine Gedanken größtenteils unappetitlich und oberflächlich.

    Obwohl mehrmals erwähnt wurde, dass sich Ich-Erzähler Thorsten „mit th“ schreibt, wurde aus dieser Regel im Verlauf der Erzählung mehr ein Vorschlag.

    Fazit: Wer Charlotte Roches „Feuchtgebiete“ verschlungen hat, erhält hiermit das „männliche“ Pendant dazu. Vermutlich eher nichts für Lesende mit schwachem Magen und empfindlicher Hygiene. Puber-Tiere der 1970-er Jahre könnten in Erinnerungen schwelgen.

  13. Cover des Buches Durchbruch bei Stalingrad (ISBN: 9783423146005)
    Heinrich Gerlach

    Durchbruch bei Stalingrad

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Heinrich Gerlach, selbst Offizier der Wehrmacht hat, diesen Roman während seiner Kriegsgefangenschaft in Russland geschrieben.

    Dies gleich zu Beginn, da es sonst eventuell Missverständnisse geben könnte. 

    Gerlach schildert die Ereignisse im Kessel von Stalingrad aus vielseitiger Perspektive. Aus der Sicht der Generalität, der mittleren Chargen und der einfachen Soldaten. Dabei kommen natürlich unterschiedliche Meinungen zum Ausdruck. Während die erfahrenen Soldaten sich der Ausweglosigkeit bald bewusst sind, gibt es noch immer junge Offiziere, frisch eingeflogen, die den Versprechungen der Nazi-Propaganda Glauben schenken und an den Endsieg und die Wunderwaffen glauben.

    „Die Führung, devot sich dem von oben gewünschten Optimismus beugend, nährte diesen Wunderglauben wider besseres Wissen, bis sie unmerklich selbst diesem Gaukelspiel zum Opfer fiel.“ (S.220) 

    Die indoktrinierten Menschen äußern kaum Zweifel am System, was uns aus heutiger Sicht unvorstellbar erscheint. Doch Kritik an der Führung kann sich kaum jemand leisten, zu groß ist die Angst vor Denunzianten.

    „Wer Charakter zeigte, dem wurde das Rückgrat gebrochen, oder er musste gehen. Was geblieben ist, ist nicht mehr die deutsche Wehrmacht vn einst. Es ist ein in seiner Führung bis ins Mark hinein korrupter Haufen. Solange es gut ging, da war alles verkleistert mit großen Worten. Um uns die Augen zu öffnen, musste erst Stalingrad kommen. Es hat uns die Maske vom Gesicht gerissen, uns und unseren Idealen! Jetzt sehen wir: Nichts von dem, woran wir glaubten, hat Bestand - weder die Menschen, noch die Ideale.“ (S 463)  

    Die Leser müssen sich auf eine Vielzahl von Namen, militärischen Rängen sowie allerlei Kriegsgerät und sonstigem soldatischen Jargon einstellen. Die Charaktere spiegeln die unterschiedlichen Menschentypen wider, die hier in der Hoffnungslosigkeit, die durch das System und dessen militärische Fehleinschätzung, hervorgerufen worden ist. So trifft man auf mutige, selbstlose Offiziere genauso wie auf jene, die bis zuletzt im geheizten Bunker, die letzten Konserven verspeisen, während anderswo die Soldaten verhungern und erfrieren. So mancher desertiert oder erschießt sich. Die Unfähigkeit der militärischen Führung, die 2.000 km weit weg in Berlin Durchhalteparolen ausgibt, wird nur hinter vorgehaltener Hand geäußert. Von Gräueltaten der eigenen Soldaten wird ebenso berichtet, wie vom selbstlosen Einsatz der wenigen Ärzte, die den schrecklichen Verletzungen und Erfrierungen sowie den Krankheiten wie Typhus und Ruhr machtlos gegenüber gestanden sind. 

    Meine Meinung: 

    Als Augenzeuge und Beteiligter hat Heinrich Gerlach natürlich eine ganz andere Sichtweise als wir Leser, die seit Jahrzehnten in Demokratie und Frieden leben. Daher darf man dem Autor diesbezüglich keinen Vorwurf machen, wenn er die Ereignisse scheinbar unreflektiert niederschreibt. Gerlach war ein Kind dieser Zeit -indoktriniert, verblendet und missbraucht.  

    Die Entstehungsgeschichte des Romans ist fast noch spannender als die Schilderung der Ereignisse in Stalingrad. Diese wird in dem, fast 200 Seiten, langen Anhang geschildert. Gerlach hat das Manuskript ja während seiner Kriegsgefangenschaft geschrieben. Als Basis dienen die Erzählungen seiner Mitgefangenen. Als er dann entlassen wird, wird das Manuskript von sowjetischen Behörden beschlagnahmt und 70 Jahre unter Verschluss gehalten.

    Zwar hat Heinrich Gerlach in den 1950er Jahren versucht, das Manuskript aus dem Gedächtnis wiederherzustellen. Das scheint ihm nicht in entsprechender Form gelungen zu sein, denn er hat sogar zu Hypnosesitzungen gegriffen, um seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. 

    Das Buch liest sich, wenn man sich in der militärischen Diktion eingelesen hat, flüssig und katapultiert den Leser direkt in den Mahlstrom der Ereignisse.

    Allerdings darf man sich keine Dokumentation oder eine Aufarbeitung der Geschichte erwarten. Ich verstehe das Buch als eine Art Traumabewältigung für den Autor.  

    Fazit: 

    Als Einstig in die Schrecken von Stalingrad ist das Buch nicht geeignet. Wer dazu mehr wissen möchte, sollte sich an andere Autoren wenden. Als Ergänzung zu Sachbüchern wie „Stalingrad: Mythos und Wirklichkeit einer Schlacht“ (Wolfgang Wette) oder „Stalingrad: Untergang der 6. Armee/Augenzeugen berichten“ (Reinhold Busch) kann es ein ergänzenden Bild liefern.

    Sonst kann ich die Bücher von Christian Hardinghaus „Wofür es lohnte, das Leben zu wagen“ und „Ein Held in dunkler Zeit“ empfehlen.

     

  14. Cover des Buches Leben und Schicksal (ISBN: 9783548064116)
    Wassili Grossman

    Leben und Schicksal

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Kathrin_Schroeder

    Stalingrad und das russische Hinterland, die Etappe und ein Lager der Deutschen und Tod im Lazarett usw.

    Leben und Schicksal, Sterben und Überleben auf russischer Seite im 2. Weltkrieg, dazwischen philosophische Überlegungen und Gespräche in der Etappe, Liebe und Verlust...

    Leider hat es dieses Buch auf über 1000 Seiten nicht geschafft aus den Personen mehr als Abziehbilder zu machen - doch ich kann nicht den Daumen drauf legen, was genau gefehlt hat. Jedes Kapitel ist ein Erzählschnipsel und nach welchem System zwischen den Personen und Orten gewechselt wird, erschließt sich mir nicht. Manche bleiben so lange im Hintergrund, dass sie erst wieder auftauchen, wenn ich gar nicht mehr erinnere um wen es sich handelt. Nebensächliches wird ausschweifend und Wichtiges knapp abgehandelt. Der Roman möchte etwas sagen, doch er erreicht mich nicht.

    Das Störendste für mich - ich kann nicht festmachen, ob ich das Buch schlecht finde oder ob mich die Vielzahl der Personen nur verwirren.

    #Netgalleyde #LebenundSchicksal #WassiliGrossman #KathrinliebtLesen #Rezension #Bookstagram

  15. Cover des Buches Der Arzt von Stalingrad. Das Herz der 6. Armee (ISBN: 9783404259441)
  16. Cover des Buches Der Arzt von Stalingrad (ISBN: B0026ZJHRY)
    Heinz G. Konsalik

    Der Arzt von Stalingrad

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Rotschopf_16
    Der Arzt Dr. Böhler und seine Kollegen müssen in einem russischen Arbeits- und Gefangenenlager mit den primitivsten Mitteln operieren und die Kranken versorgen, soweit das bei solchen Verhältnissen machbar ist. So amputieren sie z.B. mit einem Taschenmesser (!) einem Patienten sein Bein, das nicht mehr zu retten ist. Die Patienten überleben dank des meisterlichen Könnens der Ärzte. Dann kommt endlich der Tag, von dem keiner geglaubt hat, dass er jemals kommen würde: Man läßt die Gefangenen, allerdings in mehreren in längeren Abständen stattfindenden Transporten, in die Heimat zurückkehren. Unter einem der ersten Transporte sollen auch alle Ärzte sein, doch einer der Ärzte weigert sich...
    Dieser Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Er ist packend, spannend, aber doch zugleich humorvoll, soweit das bei solchen Themen überhaupt möglich ist. Konsalik, ein Meister seines Faches, schafft es jedoch mühelos, dies alles zu verbinden. Ein Muß für jeden Konsalik-Fan und für alle, die es noch werden möchten.
  17. Cover des Buches Viva Polonia (ISBN: 9783492306737)
    Steffen Möller

    Viva Polonia

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Steffen Möller studierte Philosophie und Theologie in Berlin und wusste nicht recht was er danach machen sollte. Nach einem missglückten Ausflug nach Italien entdeckte er 1994 am Schwarzenbrett eine Anzeige für einen polnisch Sprachkurs in Polen. Freunde und Familie reagierten befremdlich, aber Möller hatte sich dafür entschieden. Es hat ihm dann so gut gefallen, dass er heute noch dort lebt. Neben dem Papst ist er der bekannteste Deutsche und ist als Kabarettist und Schauspieler Preis gekrönt und sehr erfolgreich und beliebt. Was ist so faszinierend an diesem Land? Mit viel Humor berichtet er von seinem Leben in Polen und räumt ganz nebenbei mit einer Menge Vorurteile auf.  Bei Argon ist das Hörbuch für Euro 19,95 erschiene

  18. Cover des Buches Kriegstagebücher (ISBN: 9783379004947)
    Konstantin Simonow

    Kriegstagebücher

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Galhion
    Simonov beschreibt in seinen 'Kriegstagebücher' Szenen aus dem 2. Weltkrieg, den er als Kriegsberichterstatter erlebte. Er beginnt mit 1941, als Russland in den Krieg eintrat und geht bis zum Kriegsende. Die ersten Kapitel sind verständlicherweise voller Hass gegen die Deutschen, wobei Simonov aber nie ausfallend wird. Er selbst nimmt sich in seiner Wertung stark zurück, da er häufig nur das wieder gibt, was Kameraden ihm erzählen. Er berichtet sachlich, nur manchmal, wenn er von Menschen erzählt, wird seine Sprache weicher und gerfühsbetonter. Beeindruckend für mich sein Schlusswort: "Wenn alles, was ich über die vier Jahre geschrieben habe, wenigstens einen gewissen Eindruck davon vermittelt, was der Krieg war und einmal mehr dazu anregt, es zu keinem 3. Weltkrieg kommen zu lassen." Wenn ich sein Buch mit Berichten deutscher Soldaten vergleiche, so möchte ich sagen, tauscht man die Namen, dann gleichen sich die Berichte eines sinnlosen Unterfangens.
  19. Cover des Buches Odyssee in Rot (ISBN: 9783869711447)
  20. Cover des Buches Das Herz der 6. Armee (ISBN: 9783453772205)
  21. Cover des Buches Europe Central (ISBN: 9783518465165)
    William T. Vollmann

    Europe Central

     (8)
    Aktuelle Rezension von: thrillchillfritz
    Das ist kein leichtes Buch, aber ein extrem unterhaltsames, wenn man sich auf die unterschiedlichen Perspektiven einlässt, aus denen die unterschiedlichen Geschichten erzählt werden. Es geht um russische und deutsche Geschichte aus der Sicht vor allem russischer Agenten - hört sich kompliziert an, fasziniert aber unheimlich, weil man ständig seine eigene Meinung überprüfen muss. Das Thema ist der Druck, der von ideologischen Diktaturen auf ihre Untertanen - die ja eigentlich Menschen mit Gefühlen und Meinungen sind - ausgeübt wird und wie dieser Druck ihr Leben "zerformt." Dass der Autor ein Amerikaner ist, gibt dem Ganzen eine zusätzliche Würze, denn seine distanzierte Darstellung totalitärer Interpretation einer vielschichtige Wirklichkeit hat mich als Deutscher, der viele der Geschichten (z.B. Stalingrad) andeutungsweise schon kannte, in aufklärender Weise irritiert. Am eindrucksvollsten ist die Episode über den deutschen SS-Offizier, der das Programm des Dritten Reiches zur Vernichtung der Deutschen akribisch dokumentiert, weil er sie von vorneherein ablehnt, der aber von den Alliierten nach dem Krieg nicht ernst genommen wird. Ein historischer Roman, der nicht von einem Sieger geschrieben ist, sondern von einem, der verstehen will.
  22. Cover des Buches Red Star Over Russia (ISBN: 9781854379351)
    David King

    Red Star Over Russia

     (4)
    Aktuelle Rezension von: muddi
    Opulenter Bildband, der visuell eindrucksvoll schildert, wozu Worte fehlen: Die Greuel des Stalinismus, des zweiten Weltkrieges, der russischen Front. Bildmaterial, das es in keinem anderen historischen Werk z usehen gibt wurde von Russlandkenner und -forscher David King in Jahrzehnten, oft unter Lebensgefahr, zusammengetragen, sortiert, kontextuiert und schließlich in diesem Band zusammengafasst. Die internationale Anerkenneung findet hoffentlich auch in Deutschland einen entsprechenden Widerhall.
  23. Cover des Buches Stalingrad (ISBN: 9783902732798)
    Reinhold Busch

    Stalingrad

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Kati_Ebner

    Vorab möchte ich sagen, dass diese Rezension mehr meine persönliche Meinung als den Inhalt des Buches widerspiegelt. Das war so nicht beabsichtigt, allerdings ist das ein sehr emotionales und wichtiges Thema für mich.

    Grausam, brutal, unnötig, tragisch, traurig – das sind nur einige Worte, die mir zur Schlacht um Stalingrad einfallen. Das Leben von so vielen Menschen aus Prestigegründen zu opfern, ist gefühllos und barbarisch.

    Über die Schlacht an sich, werde ich hier nichts erzählen, da diese vermutlich jeder kennt, zumindest zum größten Teil.

    Das Buch ist in drei Teile gegliedert:

    1. Verwundet und krank überlebt
    2. Bis zum bitteren Ende
    3. Todesmärsche und Todeslager

    Der erste Teil befasst sich mit Soldaten, welche das „Glück“ hatten vor der Einkesselung verwundet und somit gerettet zu werden. Im zweiten Teil werden die letzten Tage bis zum endgültigen Aus des Widerstandes durch die Wehrmacht erzählt und der dritte Teil behandelt zum größten Teil die letzten Tage der Schlacht um Stalingrad sowie die Gefangenschaft.

    Die Erlebnisse einzelner Soldaten machen dieses Buch für mich zu etwas Besonderem. Natürlich werden hier nicht nur Geschichten, sondern auch persönliche Meinungen der individuellen Personen wiedergegeben.  

    Viele der Eindrücke können wir heute, zum Glück, nicht nachempfinden. Die vielen Kameraden, die neben einem verletzt wurden oder gefallen sind, der Hunger, die Kälte, die medizinische Unterversorgung, die Läuse und dann die Gefangenschaft. Wenn man diese Erzählungen liest, grenzt es fast an ein Wunder, dass überhaupt jemand zurückgekehrt ist.

    Ich kann ehrlich sagen, sehr froh darüber zu sein, diesen Krieg oder generell diese Zeit nicht miterlebt zu haben. Um zu verhindern, dass sich solch ein Drama wiederholt, finde ich es wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Meine persönliche Meinung lautet: Krieg kann nie eine Lösung sein!

    Was diese Soldaten erleben mussten ist unmenschlich. Allerdings glaube ich auch nicht, dass es der russischen Armee wesentlich besser ging. Auch sie hatten ihre Befehle auszuführen, wer Menschlichkeit zeigte, hatte mit den selben oder härteren Konsequenzen zu rechnen wie ein feindlicher Soldat. Ich glaube auch, dass es auf beiden Seiten menschliche wie grausame Personen gegeben hat.

    Durch die Erzählungen von einzelnen Soldaten, ihrer Geschichte und wie sie Stalingrad erlebt und empfunden haben, wirken die Geschichten sehr authentisch. Solche persönlichen Erzählungen bringen einen die Vergangenheit näher als es Zahlen und Fakten je könnten (auch das ist eine persönliche Meinung).

    Die einzelnen Kapitel sind zwischen 2 und 15 Seiten lang. Diese Seitenanzahl genügt allerdings vollkommen um sich einen Eindruck von den Zuständen zu machen.

    Am Ende des Buches befinden sich auch einige Fotos, von denen manche sehr eindrucksvoll zeigen, welch tragischem Schicksal die 6. Armee ausgesetzt wurde.

    Ich finde dieses Buch sehr lehrreich und anschaulich. Die relativ kurzen Kapitel genügen, um das Leid der vielen Männer zu erahnen.

    Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der sich für dieses Thema interessiert. Man sollte sich vorab ein wenig mit den diversen Waffen und verschiedenen Militäreinheiten vertraut machen. Da es im Buch keine Erläuterungen dazu gibt, ist es von Vorteil, sich damit auszukennen.

  24. Cover des Buches Russland im Zangengriff (ISBN: 9783549072653)
    Peter Scholl-Latour

    Russland im Zangengriff

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Egal ob im russisch-chinesischen Grenzgebiet, in der Ukraine oder in Moskau selbst - überall wagt er einen Blick jenseits der Mauer, die die westlichen Medien und Politiker aufgebaut haben. Und zeigt so, dass Rußland weit mehr ist, als der Mann an seiner Spitze. Die Ausdehnung der NATO, islamistische Nachbarn und das wiedererstarkende China kratzen nicht nur am Selbstbewußtsein der russischen Nation sondern führen auch für uns Westeuropäer zu oft unverständlichen Reaktionen. Der Wert dieses Buches liegt vor allem darin, sich besser in die Lage eines nicht nach westlichen Maßstäben tickenden Staates hineinversetzen zu können. Hier kommen Meinungen und Ansichten zu Wort, die man in unseren Medien kaum findet. Auch die Unglaubwürdigkeit des Westen, der gerne mit zweierlei Maßstäben misst, wenn es um das Demokratieverständnis anderer Staaten geht, kommt hier deutlich zum Ausdruck.

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