Bücher mit dem Tag "starke frauen"
578 Bücher
- Jane Austen
Stolz und Vorurteil
(4.412)Aktuelle Rezension von: Pina27Mein erstes Buch von Jane Austen und ich war überrascht, wie leicht ich in die Geschichte gekommen bin. Sprachlich ist es auf einem ganz anderen Niveau, als die Bücher, die man heutzutage lesen kann. Der Schreibstil ist teils provokant und detailliert geschrieben, dennoch flüssig zu lesen, auch wenn die Sprache nicht mehr der heutigen Zeit entspricht. Und genau das hat mir so gut gefallen, da es mal erfrischend war in eine andere Zeit einzutauchen und man bekommt ein Gefühl dafür, wie es zur damaligen Zeit war.
Es war sehr scharf- und tiefsinnig, unterhaltsam und mit viel Liebes- Irrungen-und-Wirrungen und ernstem Unterton. Eine gute Liebesgeschichte, mit viel Selbstreflexion und der Gefühswelt von Elisabeth, die gut nachvollziehbar ist. Elisabeth ist eine stolze junge Frau, mit einem anderen Bild der Frau. Einer Frau, die nicht in die Gesellschaft von damals passt und sich in eine arrangierte Ehe stürtzen möchte. Eine Frau, die emanzipiert genug ist, um selbst zu entscheiden, was gut für sie ist und wen sie heiraten möchte.
Mr. Darcy und Elisabeth passen so gut zusammen und ich hatte sehr viek Freude ihren provokanten Gesprächen zu lauschen. Die Liebe die zwischen den beiden entsteht kann man so nicht in den Büchern der Neuzeit lesen. Wahrlich ein Meisterwerk, dass auch in der heutigen Zeit definitiv lesenswert ist.
- Sarah J. Maas
Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
(3.503)Aktuelle Rezension von: Bibianca_02Da ich mich für die Reihe spoilern lassen habe, hatte ich leider ein stark verfälschtes Leseerlebnis... (Nicht zu empfehlen, da ich glaube, dass ich das Buch deutlich besser fände, wenn ich nicht gespoilert worden wäre.)
Es geht um Feyre, die ungewollt die Welt der Fae entdeckt, sich verliebt und für ihre Liebe und eine bessere Welt kämpfen muss.
Das Worldbuilding hat mich zu Anfang etwas verwirrt, jedoch ist man schnell reingekommen. Dennoch fand ich die erste Hälfte des Buches eher ereignislos (vllt. auch nur wegen des Spoileraspekts). Ab der Mitte hat die Geschichte dann definitiv Fahrt aufgenommen und es sind einige spannende Charaktere und Ereignisse hinzugekommen. Die Dynamiken, die sich dadurch verändert haben, lassen auf mehr hoffen.
Feyre als Protagonistin hat mir gut gefallen, auch wenn ich zwischendurch ein wenig von ihrer eigens gesteckten Verantwortung genervt war. Der Aspekt mit der Hingabe zum Malen hat mir sehr gut gefallen.
Ich bin definitiv gespannt, wie es weiter geht (zumal ich ja schon ein paar Eckpunkte weiß).
- Sarah J. Maas
Throne of Glass – Die Erwählte
(3.023)Aktuelle Rezension von: Itsnotabout_HappyendingsSarah J. Maas entführt uns in ihrem fantastischen Auftakt "Throne of Glass: Die Erwählte" in das Königreich Adarlan, wo wir die 18-jährige Celaena Sardothien kennenlernen. Sie ist die gefürchtetste Assassinin des Landes und sitzt eine lebenslange Haftstrafe in den berüchtigten Salzminen von Endovier ab. Doch ihr Schicksal ändert sich, als der Kronprinz Dorian ihr ein verlockendes Angebot macht: Sie soll als seine Kandidatin in einem tödlichen Wettkampf antreten, in dem der König einen neuen "Champion" sucht. Wenn sie gewinnt, erhält sie nach vier Jahren Dienst ihre Freiheit zurück.
Das Worldbuilding ist reichhaltig und atmosphärisch. Die Welt von Erilea, mit ihren unterschiedlichen Königreichen, dem verbotenen Gebrauch von Magie und den Intrigen am Hof, wird lebendig und facettenreich dargestellt. Besonders die düstere Stimmung und die Geheimnisse im Glasschloss tragen zu einer fesselnden Atmosphäre bei.
Celaena ist eine komplexe Protagonistin, die trotz ihrer tödlichen Fähigkeiten vielschichtig und zugänglich wirkt. Sie schätzt Bücher, Musik und elegante Kleider ebenso wie ihre Dolche und ihr Training. Diese Kombination aus Stärke und Verwundbarkeit macht sie zu einer außergewöhnlichen und faszinierenden Hauptfigur. Im Verlauf der Geschichte wird immer deutlicher, dass sie mehr ist als nur eine Assassinin – ihre geheimnisvolle Vergangenheit und ihre verborgenen Talente deuten auf eine bedeutendere Rolle in der Zukunft des Königreichs hin.
Die Nebenfiguren sind ebenfalls gut ausgearbeitet, insbesondere der charmante Kronprinz Dorian und der stoische Hauptmann Chaol Westfall, die beide eine besondere Verbindung zu Celaena aufbauen. Auch Prinzessin Nehemia aus dem fernen Königreich Eyllwe ist eine interessante Figur, die mehr weiß und kann, als sie zunächst preisgibt.
Der Schreibstil von Sarah J. Maas ist flüssig und bildreich. Sie versteht es, sowohl actiongeladene Kampfszenen als auch emotionale Momente packend zu schildern. Die Geschichte entwickelt langsam Spannung und hält einige überraschende Wendungen bereit, besonders im Hinblick auf die mysteriösen Todesfälle unter den Wettkampfteilnehmern.
Besonders schätze ich die Balance zwischen dem Wettkampf-Plot, der Charakterentwicklung und den Andeutungen auf eine größere Fantasy-Geschichte, die sich erst entfalten wird. Es gibt ausreichend Action, um die Geschichte spannend zu gestalten, aber auch ruhigere Momente, in denen wir mehr über die Figuren und die Welt erfahren.
Ein kleiner Kritikpunkt ist der Beginn eines Liebesdreiecks zwischen Celaena, Dorian und Chaol, das an manchen Stellen etwas vorhersehbar wirkt. Außerdem hätte ich mir gewünscht, mehr Details zu den anderen Wettkampfteilnehmern zu erhalten, da viele von ihnen eher blass bleiben.
Insgesamt ist "Throne of Glass: Die Erwählte" ein gelungener Fantasy-Auftakt, der die Vorfreude auf mehr weckt. Das Ende rundet die Geschichte ab, lässt aber genügend Fragen offen, um auf die Fortsetzungen neugierig zu machen. Wer starke weibliche Protagonisten, eine gelungene Mischung aus Action, Romantik und Mystery sowie ein faszinierendes Fantasy-Setting schätzt, wird dieses Buch lieben.
- Stephenie Meyer
Seelen
(5.361)Aktuelle Rezension von: Stoeckchens_buecherweltSeelen wollte ich lange Zeit unbedingt lesen. Dann habe ich den Film angefangen und musste ihn abbrechen. Ich war zu wütend über die Vorstellung, dass jemand den eigenen Körper übernimmt und man „ausgelöscht“ wird. Ebenso, dass man dabei zuschaut, wie jemand den eigenen Körper übernimmt und man selbst keine Kontrolle hat. Genau dies passierte Melanie. Da der Film für mich eher die Perspektive von Melanie widerspiegelte, konnte ich es nicht lange aushalten, bis ich den Film abbrach. Bei dem Buch war dies nun eine andere Geschichte. Denn dieses war aus der Perspektive der Seele Wanda geschrieben. Die schnell eine Bindung zu Melanie und den Menschen aus ihrem Leben aufbaute. Und auch wenn der Schreibstil sehr bildlich und fesselnd war, so pausierte ich das Buch sehr lange.
Es war im Mittelteil sehr langatmig und ich hatte nicht das Gefühl, dass etwas passierte. Dies konnte der Schreibstil eine Zeit lang retten, aber irgendwann brauchte auch ich wieder mehr Handlung. Doch als Wanda und Melanie auf ihre Familie und Jared trafen, dauerte es nicht lange, bis die Handlung zum stoppen kam. Dass ich zu dem Zeitpunkt gerade mal ein Drittel des Buches geschafft haben sollte, klang für mich ätzend. Dennoch blieb ich stark und schleppte mich langsam durch die Kapitel.
Leider verlor ich schnell den Überblick über die Kapitel, denn anders als bei vielen anderen Büchern sind die Kapitel nicht nummeriert, sondern bestehen nur aus einem Wort als Überschrift. So verliert man schnell den Überblick, wie viele Kapitel man noch vor sich hat oder schon hinter sich. Das finde ich persönlich immer etwas schade. Aber ich blieb dran. Und habe es letztendlich beendet. Das Ende fand ich wirklich okay, auch wenn es für mich sehr offensichtlich war.
Glücklich und traurig, begeistert und elend, sicher und ängstlich, geliebt und abgewie-sen, geduldig und wütend, friedlich und wild, erfüllt und leer … alles. Ich würde das alles fühlen. All das würde zu mir gehören.
- Sarah J. Maas
Das Reich der sieben Höfe − Sterne und Schwerter
(2.019)Aktuelle Rezension von: JaniDieser Teil hat endlich mal einwenig Spannung. Es gibt Wendungen die ich so nicht erwartet hätte, genauso hätte ich einige Charaktere nicht so eingeschätzt, das sie so handeln würden. Im großen und ganzen hätte aber, meiner Meinung nach noch mehr Spannung sein können. Es sieht alles nach einem happy end aus. Mal schauen wie es im nächsten Teil weiter geht.
- Ken Follett
Die Säulen der Erde
(6.228)Aktuelle Rezension von: books_by_johannaDas ist wohl eines der Bücher, bei dem ich mich während des Lesens am meisten über Charaktere aufgeregt habe - im Positiven, aber vor allem im Negativen. Dennoch fand ich das Buch unfassbar gut, sonst hätte ich wohl kaum einen Monat damit verbracht, mindestens jeden Abend dazu zu greifen.
Die Handlung des Buches zieht sich (wenn man den Prolog mitzählt) über fast fünfzig Jahre und man begleitet verschiedene Personen in ihrem Leben, die alle irgendetwas mit der Kathedrale in Kingsbridge zu tun haben, über das Buch hinweg dort gebaut wird. Über die Protagonist*innen habe ich mich vergleichsweise selten aufgeregt, aber die Antagonisten, allen voran William Hamleigh und die Ungerechtigkeit, die sie auslösten, trieben mich regelmäßig fast in den Wahnsinn (aber das Ende war dafür sehr, sehr befriedigend).
Wenn ihr historische Romane mögt und euch auf derart lange Bücher einlassen wollt, kann ich euch das Buch nur empfehlen (aber einen Stressball oder etwas Ähnliches, an dem ihr eure Wut auslassen könnt, könnt ihr dann vermutlich auch brauchen) :D
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 3. Flammender Zorn
(8.269)Aktuelle Rezension von: Magische_BuchweltMeine Meinung:
"Die Tribute von Panem - Flammender Zorn" ist der dritte und Finaleband der dystopischen Bestsellertrilogie.
Die Handlung wird hier wieder aus der Perspektive von Katniss erzählt, und setzt nahtlos am vorherigen Bandes an.
Entgegen aller Erwartungen hat Katniss die Hungerspiele zum zweiten Mal überlebt. Schwer verletzt wurde sie von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Aber noch immer ist sie nicht in Sicherheit. Das Kapitol will Rache, die Auseinandersetzungen werden immer blutiger. Als Katniss herausfindet, dass auch die Rebellen versuchen, sie für ihre Ziele zu missbrauchen, muss sie einsehen, dass sie alle nur Figuren in einem perfiden Spiel sind. Kann sie diesen Kampf überhaupt gewinnen? Das grandiose Finale der Panem-Trilogie – bombastisch, gefeiert und vielfach ausgezeichnet.
Die Atmosphäre ist noch düsterer und emotionaler als bei den vorherigen Bänden.
Suzanne Collins schafft es mit ihrem Bildhaften Schreibstil, und authentischen Protagonist*innen, dass man wieder von der ersten bis zur letzten Seite mit Katniss und ihren Verbündeten mitfiebert und sich emotional mit ihnen identifizieren konnte. Sie macht im Verlauf noch mal durch die Hürden, die sie überwinden muss als durch einen großen Verlust, eine große Charakterliche Entwicklung durch. Die vielen Wendungen und die hohe Dramatik sorgen für eine atemlose Spannung, die sich über den gesamten Verlauf immer weiter aufbaut, und einem epischen Showdown endete.
In diesem Band kam für mich die zwischenmenschliche Tiefe, die in den vorherigen Bände eine angenehme Romantik gaben haben leider etwas zu kurz.
Diese hätte ich mir auch hier gewünscht, für ein Jugendbuch ist der Plot an manchen Stellen zu dramatisch und Brutal. - Sarah J. Maas
Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
(2.499)Aktuelle Rezension von: VaKiFeyre hat überlebt, trägt jedoch ein tiefes Trauma in sich, das sie von innen aufzufressen droht. Auch Tamlin hat mit seinen Ängsten zu kämpfen und will Feyre mehr und mehr kontrollieren, bis er sie letztendlich einsperrt.. Und so ist der Anfang des Buches sehr sehr schwierig für mich auszuhalten. Ich kann an einigen Stellen fast gar nicht mehr weiter lesen und wollte das Buch zum Teil auch einfach Beiseite legen. Ich wollte mir diese Kontrolle, diese Geheimniskrämerei, dieses Nichts-Tun von Außenstehenden fast nicht geben, weil diese Dinge schon innerlich geschmerzt haben.
Bevor es allerdings so weit kam, hat sich die Handlung verändert und dann bin ich auch schnell wieder in das Buch reingekommen. Im Nachhinein feier ich die Autorin allerdings genau dafür. Sie hat einfach so einen guten Schreibstil, dass ich mich voll und ganz in das Geschehen mit reinziehen lassen habe und dann auch dementsprechende Gefühle hatte. Das restliche Buch war wie gewohnt sehr flüssig zu lesen und mir hat es Spaß gemacht das neue Leben von Feyre kennen zu lernen.
Im mittleren Teil des Buches hätte ich mir jedoch ein bisschen mehr Spannung und Handlung gewünscht. Erst in den letzten Kapiteln des Buches nahm es dann so richtig Fahrt auf und es gab auch hier einen Plot-Twist den ich so überhaupt nicht erwartet hätte. Diese Überraschung hat mir sehr gut gefallen.
Was mir auch gefallen hat, war, dass viele Hintergründe der Charaktere geklärt wurden, was Handlungen im ersten Teil nachvollziehbarer machten. Aber auch die neuen Charaktere haben genug Platz bekommen, um sie kennen und auch lieben zu lernen. Es gab wirklich keine Person, die super nervig war oder aber mit der man nicht mitfühlen konnte.
Alles im Allem war der zweite Teil eine gelungene Fortsetzung.
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 2. Gefährliche Liebe
(8.976)Aktuelle Rezension von: Nick_ShadowheartIch muss zugeben, dass ich die Filme geschaut habe, ist schon eine Weile her, aber in diesem Buch gibt es doch mehr Unterschiede als es beim ersten der Fall war.
In den Büchern erfährt man ein wenig mehr über das Leben in Distrikt 12 und damit auch über die Friedenswächter. Die meisten greifen hier nicht so hart durch wie in den anderen Distrikten. Das ändert sich erst mit dem Auftauchen der Neuen. Der Grund für Gales Auspeitschung ist auch ein anderer. Und einer wird sogar zum Avox und ist Katniss Diener wie schon das Mädchen im ersten Buch.
Die Freundschaft zu Cinna bekommt hier noch mehr Tragweite und Hintergrund, da er ihr bei ihrem „Hobby“ hilft.
Vor allem aber hat Katniss hier wirklich Revolutionsgedanken und denkt über einen Aufstand nach. Ich glaube im Film kam sie mir da nicht so aktiv vor. Da war sie mehr ein Spielball. Außerdem trifft sie hier auf Bonnie und Twill und erfährt von ihnen mehr über die Aufstände und Distrikt 13. Sie erkennt hier auch, dass der Spotttölpel und sie zu Symbolen der Rebellen geworden ist. Und auch was bestimmte Aktionen für die Rebellen bedeuten. Das wirkte im Film meiner Meinung nach anders.
Außerdem glaube ich bereiten sie sich hier intensiver auf die anderen Tribute vor. Und man liest von Haymitch Hungerspielen. Ich glaube das kam im Film gar nicht vor. Sein Buch habe ich ja nun schon gelesen. Ja man erfährt hier den groben Ablauf, aber ich glaube alle die das hier schon kennen, haben trotzdem noch ne ganze Menge in seinem Buch zu entdecken, vor allem was die Hintergründe angeht. Auch zu den anderen Tributen fallen ein paar mehr Details.
Das ein oder andere wurde im Film etwas dramatischer dargestellt als im Buch, aber dafür scheint die Uhr und der Baum im Buch etwas schwerer auszumachen zu sein. Und sie bekommen meines Erachtens mehr Geschenke, was ein geheimer Code ist. Ich glaube das war auch nicht im Film.
Manche Gespräche und Zusammenschnitte wie zum Beispiel bei den Interviews (auch schon in Teil1) fand ich im Film cooler. Was genau gesagt wurde. Im Buch wird vieles auch indirekt wiedergegeben.
- Victoria Aveyard
Die rote Königin
(2.737)Aktuelle Rezension von: Kati21Die Rote Königin hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Die Geschichte spielt in einer Welt, in der Menschen in zwei Klassen unterteilt sind, die „Roten“, die einfache Arbeiter sind, und die „Silbernen“, die eine übernatürliche Macht besitzen und die Herrschaft über das Land ausüben. Die Protagonistin Mare Barrow ist eine Rote, die in Armut lebt, doch ihr Leben nimmt eine dramatische Wendung, als sie plötzlich über eine außergewöhnliche Fähigkeit verfügt, die sie zur Bedrohung der Silbernen machen. Mare ist eine unglaublich starke und doch verletzliche Heldin, die mit ihren eigenen Zweifeln und Herausforderungen zu kämpfen hat, während sie gleichzeitig gegen ein tyrannisches System kämpft.
Für Fans von dystopischen Geschichten mit einer starken Heldin, politischem Drama und überraschenden Wendungen ist dieses Buch ein absolutes Muss!
- Veronica Roth
Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit
(3.717)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDa der erste Band von „Die Bestimmung“ mich sehr überraschen konnte, habe ich noch am selben Tag mit der Fortsetzung „Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit“ angefangen. Damit ist es der zweite Band der dystopischen Jugendbuch-Trilogie von Veronica Roth, der 2012 auf Deutsch erschien. Auch dieser wurde 2015 verfilmt und kam unter dem Namen „Die Bestimmung – Insurgent“ in die deutschen Kinos. Allerdings erhielt der Film größtenteils schlechte Kritiken, in denen zwar die schauspielerische Leistung von Shailene Woodley gelobt wurde, es gelänge ihr aber nicht „den unerträglichen Film zu retten.“ Glücklicherweise sind Verfilmungen häufiger mal meilenweit von ihren Buchvorlagen entfernt, deswegen sollte man niemals versuchen, vom einen auf das andere zu schließen.
Eigentlich hätte die 16-jährige Beatrice Prior Grund zur Freude. Sie hat die Initiationsphase bei der Fraktion Ferox als Beste absolviert, neue Freunde und die erste Liebe gefunden. Doch das wird vom neu ausgebrochenen Krieg im eingezäunten Chicago völlig überschattet. Die Fraktion Ken hat sich auf manipulative Weise die Ferox als Verbündete geholt und greift mit ihnen die Altruan an, Beatrices alte Fraktion, in der auch ihre Eltern sind. Als ihre Eltern erschossen werden, bleibt Beatrice, kurz Tris, keine andere Wahl und sie muss gemeinsam mit ihrem Freund Tobias, kurz Four, ihrem Rivalen Peter, ihrem Bruder Caleb und Fours Vater Marcus zu den Amite fliehen. Auch dort sind sie noch lange nicht in Sicherheit, denn sie werden von den Ken gesucht. Zum einen weil sie die Festplatte gestohlen haben, auf denen für die Ken kriegsentscheidende Daten sind und zum anderen weil sie Unbestimmte sind, die grundsätzlich von den Ken gejagt werden.
„Als ich aufwache, liegt mir sein Name schon auf der Zunge.“, ist der erste Satz des ersten von insgesamt 47 Kapiteln. Mit knapp über 500 Seiten ist der zweite Band etwas länger als der erste. Die Protagonistin Beatrice Prior erzählt weiterhin aus der Ich-Perspektive und im Präsens. Der Name, den sie im ersten Satz meint ist nicht wie erwartet Four, sondern Will, ein ehemaliger Freund, den Tris in Notwehr erschossen hat und dessen Tod sie quält.
Tris hat sich als Protagonistin insgesamt stark verändert. Sie ist zu einer starken, rebellischen jungen Frau herangewachsen, die nach dem Tod ihrer Eltern ihre eigenen Wege finden muss. Um den Wandel zu untermauern, schneidet sie sich zu Beginn des Buches ihre Haare auf Kinnlänge ab. Die Entwicklung bringt aber nicht nur Vorteile mit sich. Tris‘ innere Konflikte lassen sie launisch, bockig und manchmal sogar jähzornig werden, was sie doch einige Sympathiepunkte kostet. Gerade der Dauerstreit mit ihrem Freund Tobias scheint kein Ende zu nehmen und wird zunehmend anstrengender. Außerdem trifft Tris in der zweiten Hälfte eine Entscheidung, die an Dämlichkeit einfach nicht zu überbieten ist. Das sind auch der ersten größeren Störfaktoren dieses Jugendbuches.
Tobias Eaton, Tris‘ eben erwähnter Freund, ist genauso wie sie ein ehemaliger Altruan, der zu den Ferox gewechselt ist. Außerdem sind beide Unbestimmte, das heißt, beim Eignungstest konnte ihnen kein eindeutiges Ergebnis zugeordnet werden und sie sind resistent gegen die sogenannten Simulationen. Tobias ist der Sohn von Marcus und Evelyn Johnson-Eaton. Er ist 18 Jahre alt, etwa 1,83 Meter groß und hat dunkelbraune Haare und blaue Augen. Sein Vater Marcus ist der bekannteste Anführer der Altruan. Er misshandelte Tobias als Kind, weshalb die beiden ein denkbar schlechtes Verhältnis haben. Seine Mutter Evelyn sei bei der Geburt eines zweiten Kindes mit diesem verstorben. Tobias trägt den Spitznamen Four, weil er in den Simulationen nur vier Ängste hatte, ein herausragender Rekord. Diese vier Ängste sind: Höhenangst, Klaustrophobie, Angst vor dem Töten und die Angst vor seinem Vater. Four wirkt auf andere kämpferisch, stur und streng, doch selbstverständlich entdeckt die Protagonistin an ihm auch seine liebevolle Seite. Für mich ist Four leider ein zu stereotyper Charakter mit zu wenig Profil. Harte Schale, weicher Kern. Dieses Prinzip wird traurigerweise bei fast jedem männlichen Protagonisten angewendet, sodass Four eher uninteressant wirkt.
Tris und Four gehören beide derselben Fraktion an, den Ferox, die die Feigheit ablehnen. Sie sind die Ordnungshüter der Gesellschaft und bilden das Militär und die Polizei aus. Sie können aber auch Tätowierer oder Waffenschmiede sein. Die Ferox sind die einzige Fraktion, die Züge nutzen und auf sie, während der Fahrt, auf- oder abspringen. Sie schätzen Waghalsigkeit, Tapferkeit und Stolz. Außerdem haben sie ein hohes Ehrgefühl, weshalb viele den Tod der Entehrung vorziehen würden. Um ihre, teilweise lebensgefährlichen, Berufe ausüben zu können, legen sie viel Wert auf körperliche Fitness, Ausdauer, Kraft und Mut. Mitglieder dieser Fraktion gelten als laut, extrovertiert und trinkfest. Ihre Uniformen sind schwarz, fast alle tragen Tattoos und Piercings. Selbstmord wird bei ihnen als Heldentat gefeiert. Von anderen Fraktionen werden die Ferox für dumm, skrupellos und brutal erachtet.
Ein weiteres dystopisches Motiv ist mir besonders in diesem Band aufgefallen, welches heute eine größere Rolle spielt als jemals zuvor. Auch wenn es ein wenig versteckt ist, findet es doch immer wieder Erwähnung. Tris lebt im Chicago der Zukunft und sieht des Öfteren eine Sumpflandschaft, die laut ihrer Aussage früher einmal ein riesiger See war. Tatsächlich liegt heute im Nordosten Chicagos das Ufer des Michigansees. Mit einer Fläche von 58.016km² ist er der drittgrößte See Nordamerikas und zudem größer als die Schweiz. Dieser See ist in dem Zeitalter, in dem Tris lebt, nur noch trostloser Sumpf. Der Klimawandel hat diesen riesigen See nahezu komplett ausgetrocknet. Auch die Energiewende wird hier thematisiert, denn die wenigen Autos, die noch fahren, werden durch Solarzellen auf dem Dach betrieben. Die heutigen E-Autos funktionieren zwar nicht so, es gibt allerdings auch schon Prototypen mit Solarzellen, weshalb das Szenario nicht ganz unrealistisch ist. Außerdem gibt es in Tris‘ Zeitalter ein Stromspargesetz, das den Gebrauch von elektrischem Licht ab Mitternacht bis zum nächsten Morgen verbietet.
Roths Schreibstil bleibt weiterhin temporeich, die Actionszenen überschlagen sich förmlich, der Spannungsbogen ist weiterhin von Beginn an hoch. Leider geht dies auf Kosten des Plots, der zwischen all den Handgemengen und Konfrontationen nur wenig Platz findet sich zu entfalten. Die Handlungsorte wechseln schneller als sie aufgebaut werden können. Das war in „Die Bestimmung“ noch gelungener.
Das Ende ist wie zu erwarten spannend, actionreich und unvorhersehbar, allerdings kommt es nicht ganz an das des Vorgängers heran, da die Emotionen leider fehlen. Nichtsdestotrotz ist es ein überzeugendes Ende, das Lust auf den letzten Band „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ macht.Ganz offensichtlich kommt „Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit“ nicht an den Vorgänger heran. Tris ist streckenweise anstrengend, Four zu stereotyp und der Plot bleibt oberflächlich. Das Konzept, die Spannung und die dystopischen Elemente sind aber weiterhin stark, weshalb ich dem zweiten Band der Jugendbuch-Trilogie von Veronica Roth gerade noch drei von fünf Federn gebe. Ich hoffe, dass der dritte und finale Band mich wieder mehr begeistern kann.
- Veronica Roth
Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
(3.104)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ ist, wie der Titel schon erahnen lässt, der letzte Band der dystopischen Jugendbuch-Trilogie von Veronica Roth. 2014 erschien es auf Deutsch. 2016 kam dessen Verfilmung „Die Bestimmung – Allegiant“ in die Kinos, die lediglich die erste Hälfte des Buches wiedergibt, da dieses ursprünglich in zwei Filme gesplittet werden sollte, wie es beispielsweise bei „Die Tribute von Panem“ oder der „Twilight-Saga“ auch der Fall war. Allerdings floppte die dritte Verfilmung so sehr, dass der 2017 geplante Film „Die Bestimmung – Ascendant“ nie produziert wurde. Insgesamt wichen die Filme zunehmend von den Büchern ab. Besonders große Kritik erntete der Filmcharakter Edgar, der in der Buchvorlage überhaupt nicht existiert.
Nach der Ermordung von Jeanine Matthews regieren nun die Fraktionslosen, angeführt von Evelyn Johnson-Eaton, die eingezäunte Stadt Chicago. Die fünf Fraktionen, mit denen die 16-jährige Beatrice Prior und ihr 18-jähriger Freund Tobias Eaton aufgewachsen sind, existieren nicht mehr. Die Stadt verfällt in anarchistische Verhältnisse, denn die Fraktionslosen unterdrücken und terrorisieren nun jene, die sie zuvor unterdrückt haben. Tris, Four und einige ihrer Freunde schließen sich den sogenannten Getreuen an, die der Videobotschaft von Edith Prior Folge leisten und die Welt jenseits des Zaunes erreichen wollen. Doch der Weg dahin ist voller lebensbedrohlicher Gefahren.
„Ich gehe in meiner Zelle im Hauptquartier der Ken auf und ab.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, ein doch recht unspektakulärer Satz. Tris ist an dieser Stelle zusammen mit ihren Freundinnen Christina und Cara inhaftiert, weil sie den Sturz der Ken durch die Fraktionslosen nicht offen unterstützt haben und auf ihre Anhörung warten. Zwar erzählt Tris weiterhin im Präsens und der Ich-Perspektive, allerdings kommt mit Tobias nun ein zweiter Erzähler hinzu, der in selben Tempus und derselben Perspektive erzählt, was zeitweise verwirrend sein kann, da sich die beiden Charaktere sprachlich häufig ähneln, sodass man sie nicht immer unterscheiden kann. Vor allem, wenn man ein unterbrochenes Kapitel fortsetzt, kann es manchmal zu Verwechslungen kommen, was man hätte vermeiden können, wenn der Name der Erzählers auf jeder Doppelseite am Rand vermerkt ist, wie es zum Beispiel bei „Cassia & Ky“ war. Zwischendurch habe ich auch das Hörbuch gehört, was die Verwirrung aber nur noch vergrößerte, weil die Erzählerin Janin Stenzel sowohl den Part von Tris, als auch den von Tobias liest. Schon allein weil hier am männlichen Leser gespart wurde, kann ich das Hörbuch nicht empfehlen.
In der Rezension von „Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit“ habe ich bereits erwähnt, dass Tobias mir zu profillos wirkt. Ich hatte gehofft, dass sich seine Persönlichkeit, jetzt wo er selbst Erzähler ist, nun doch noch entfaltet. Das geschieht auch teilweise, aber insgesamt zu selten und zu spät. Ursprünglich wollte Roth übrigens die gesamte Trilogie aus Tobias‘ Perspektive schreiben, hatte dann aber das Gefühl, dass er nicht die richtige Wahl für den Protagonisten ist und hat sich letztendlich für Tris entschieden.
Die Fraktion, die Tris im ersten Band als die verfeindete Fraktion betrachtet hat, obwohl ihr Bruder zu ihnen gewechselt ist, sind die Ken. Ihre Tugenden sind Wissensdurst und Erfindergeist. Unwissenheit und Bildungsferne sehen sie als Ursache für Krieg und Leid. Sie tragen blaue Kleidung und meist eine Brille. Ihr Symbol ist ein Auge, ihr Element das Wasser. Sie sind geschickte Informatiker und haben viel Umgang mit Computern. In den Augen der anderen Fraktionen zeichnen sich die Ken vor allem durch ihre Arroganz, Engstirnigkeit, Manipulation und Machthunger aus. Sie betreiben außerdem Forschungsarbeiten, weshalb sie eine von zwei tragenden Säulen im gesellschaftlichen System ausmachen.
Ein Aspekt, der mich in den vorherigen Bänden schon gestört hat, hier aber noch weiter in den Vordergrund rutscht, ist der Mangel an Recherche in puncto Medizin und Biologie. Als Tris in den ersten beiden Bänden eine Injektion von verschiedenen Seren bekommt, werden ihr die Spritzen im rechten Winkel in den Hals gestochen, was natürlich medizinisch betrachtet völlig bescheuert und sogar gefährlich ist. Wenn man jemandem eine Kanüle so in den Hals sticht, kann man Blutgefäße, Nervenbahnen, die Speiseröhre oder sogar die Luftröhre treffen. Auch in diesem Band soll Tris wieder eine Injektion erhalten, wobei sie darauf besteht, sich selbst zu spritzen, was dann auch zugelassen wird. Aber woher soll Tris die Fachkenntnisse haben, um sich selbst eine Spritze geben? Und woher weiß sie, welche Applikationsform die richtige ist, beziehungsweise was eine Applikationsform überhaupt ist? Auch hier sticht sie sich wieder im rechten Winkel in die Ellenbeuge. Die Ellenbeuge deutet darauf hin, dass sie eine Vene treffen wollte, der Einstichwinkel ist dafür aber falsch. Später wird auch noch eine Impfung durchgeführt, wobei die Betroffenen sich auch erneut selbst spritzen und dabei unterschiedliche Einstichstellen wählen. Bei Christina wird sogar explizit erwähnt, dass sie nach einer Vene im Arm sucht. Dumm nur, dass Impfungen fast ausschließlich intramuskulär, also meist in den Oberarm gegeben werden, aber niemals intravenös. Das wissen die Charaktere natürlich nicht, weil sie nicht ausgebildet sind und riskieren dabei ihre Gesundheit. Warum man es ihnen überhaupt erlaubt, deutet weniger auf Verantwortungslosigkeit, als auf schlechte Recherche hin. Die mangelnde Recherche bezieht sich aber nicht nur auf Injektionen, sondern auch auf Virologie und Genetik, wobei heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprochen werden, die mit pseudowissenschaftlichen Argumenten ersetzt werden.
Das dystopische Leitmotiv, das hier erstmals ganz in den Vordergrund rückt, ist der Überwachungsstaat. Tris erfährt, dass in ganz Chicago Kameras verteilt sind, die sie und ihre Mitmenschen ständig gefilmt haben. Der Überwachungsstaat ist spätestens seit Orwells „1984“ ein beliebtes dystopisches Motiv, aber auch in der realen Welt wird die Kritik an Überwachungsstaaten immer wieder laut. Diese begann 2001 nach den Terroranschlägen des elften Septembers. In Deutschland gab es zuletzt 2013 Proteste, als die Überwachungsaffäre der USA publik wurde, aber auch die Stasi überwachte Regierungsgegner der ehemaligen DDR. China ist inzwischen schon ein Überwachungsstaat mit über 200 Millionen Überwachungskameras auf öffentlichen Plätzen, die mit einer Gesichtserkennungssoftware arbeiten.
Die Leitmotive klassischer Jugendliteratur haben sich im Verlauf der Trilogie stark verändert. Waren es anfangs der Schulabschluss und der Einstieg ins Berufsleben, die Loslösung von den Eltern und der ersten großen Liebe, geht es im letzten Band vielmehr um die ersten Beziehungskonflikte, Trauer um Verstorbene und Identitätskrisen, was einerseits düsterer, andererseits aber auch reifer ist.Leider habe ich für „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ überdurchschnittlich lange gebraucht, was primär daran liegt, dass das Buch streckenweise sehr langatmig ist. Zwischendurch gibt es immer wieder Lichtblicke und bemerkenswerte Zitate wie: „Die Welt ist so unendlich, dass sie unsere Macht weit übersteigt – dass wir längst nicht so groß sein können, wie wir glauben. Verschwindend gering.“, aber insgesamt verliert Roth hier zu häufig den roten Faden, sodass sich gerade der mittlere Teil des Buches wie Kaugummi zieht.
Das Ende konnte mich dann aber doch noch überraschen. Es ist die bisher erste dystopische Jugendbuch-Trilogie, die ihre Geschichte auf diese Art und Weise enden lässt. Viele Fans waren bestürzt und enttäuscht davon, aber ich bin der Meinung, dass dies das bestmögliche Ende war, das hätte gewählt werden können. Tatsächlich rettet das außergewöhnliche Finale in mancher Hinsicht das Buch ein wenig und entschädigt den ein oder anderen Durchhänger. Es reicht aber nicht aus, um mich weiter mit der Reihe zu beschäftigen und den additionalen vierten Band namens „ Die Bestimmung – Fours Geschichte“, der im Prinzip nur die Vorgeschichte von Tobias Eaton ist, zu lesen.
Wenn man froh ist, ein Buch endlich beendet zu haben, ist das nie ein gutes Zeichen. „Die Bestimmung“ ist eine typische Jugendbuch-Trilogie. Der erste Band ist noch stark, während die Folgebände Schritt für Schritt nachlassen. „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ erhält Minuspunkte für das Anwenden von zwei Erzählern, die ständig aufeinander hocken, wobei der männliche Protagonist zu selten Eigencharakter beweist. Außerdem für die mangelhafte medizinische Recherche und die pseudowissenschaftlichen Argumente. Dazu kommt noch der langatmige Mittelteil. Da können das außergewöhnlich mutige Ende und die vereinzelt gelungenen Dialoge auch nur noch Schadensbegrenzung leisten. Deshalb erhält der dritte Band von mir zwei von fünf Federn. Ich schließe es aber nicht aus, in Zukunft noch andere Bücher von Veronica Roth zu lesen.
- Veronica Roth
Die Bestimmung
(6.535)Aktuelle Rezension von: buch_leselustAufgrund der fehlenden Verfilmung des letzten Teils der Reihe habe ich jetzt die Bücher angefangen.
Es hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich ein paar Unterschiede zu den Filmen bemerkt habe. Das hat mich etwas verwirrt, aber ich mochte es dennoch sehr gerne.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Welt der Fraktionen sehr gut beschrieben. Man hat gleich ein Bild im Kopf.
Bin gespannt wie es weitergeht.
- Sebastian Fitzek
Das Paket
(2.743)Aktuelle Rezension von: PearlDiverofBooksAls einer meiner ersten richtigen Thriller hat “Das Paket” die Messlatte direkt ganz weit nach oben gesetzt - die Sogwirkung des Buches, die Plottwists und Fitzeks Schreibstil, durch den ich jetzt schon sagen kann, dass es definitiv nicht mein letztes Buch des Autors sein wird.
Von der ersten Seite an war ich fasziniert, wie Fitzek die Figuren charakterisiert und die Umgebung mit wenigen Worten sehr passend beschreibt. Das hat dem Buch die genau richtige Geschwindigkeit gegeben, sodass es mir zu keinem Zeitpunkt zu langsam oder zu schnell ging. Durch die vielen Zeitsprünge hat sich immer mehr Spannung aufgebaut und ich habe teilweise hundert Seiten am Stück gelesen (was für mich eher untypisch ist).
Wenn es darum geht, wer der Täter ist, liege ich immer komplett falsch - “Das Paket” bildet da keine Ausnahme und ich habe mich in jedem einzelnen Charakter getäuscht. Am Ende war ich einfach nur absolut mindblown, wie Fitzek die verschiedenen Fäden zusammengeführt hat und dabei so tief in die menschliche Psyche eingedrungen ist.
Eine Sache, die Thriller als mein liebstes Genre bisher ausschließt, ist die Distanz zu den Figuren. Ja, Emma, unsere Protagonistin, ist sehr passend charakterisiert und ich habe mit ihr mitgefiebert, trotzdem fehlt da einfach der persönliche Bezug, was angesichts des Genres aber auch vollkommen okay ist.
Ein absoluter Pageturner und für Thriller-Beginner ein super Einstieg ins Genre, der Lust auf mehr macht!
- Ken Follett
Die Tore der Welt
(1.339)Aktuelle Rezension von: AukjeDie Geschichte spielt mehrere Jahre nach dem ersten Buch. Kingsbridge ist mittlerweile eine geschäftstüchtige Stadt. Als nach einem Unglück die Hauptbrücke nach Kingsbridge einstürzt, muss eine neue gebaut werden. Dies soll Merthin, ein Nachfahre von Jack, machen, der die Brücke diesmal aus Stein bauen möchte. Während dessen lernt er Caris kennen und die beiden verlieben sich in einander. Durch unglückliche Missstände können Merthin und Caris nicht zusammen kommen, stehen sich aber immer bei. Natürlich gibt es auch Widerstand gegen den Bau einer neuen Brücke, besonders von dem hinterhältigen Mönch Godwyn.
Sofort ist man von der Story gefesselt. Auch die Charaktere sind wundervoll beschrieben und so hofft man von Anfang bis zum Ende auf ein Happy-End zwischen Merthin und Caris.
Wundervolles Buch!
- P.C. Cast
Gezeichnet
(3.759)Aktuelle Rezension von: ZarinaInhalt:
„Gezeichnet“, der Auftakt der House of Night-Reihe, entführt Leser*innen in eine faszinierende Welt, in der Vampire, oder besser gesagt Vampyre, nicht im Geheimen leben, sondern offen Teil der Gesellschaft sind. Die 16-jährige Zoey Redbird wird plötzlich gezeichnet, eine blaue Mondsichel erscheint auf ihrer Stirn – ein Zeichen, dass sie ein Vampyr werden könnte, falls sie die Wandlung überlebt. Ihre Reise führt sie ins House of Night, ein Internat für angehende Vampyre, wo sie nicht nur mit der Realität ihrer neuen Identität, sondern auch mit ihrer Auserwählung durch die Göttin Nyx konfrontiert wird.Doch das Leben dort ist nicht einfach: Besondere Fähigkeiten, Intrigen und dunkle Geheimnisse machen ihren Start im Internat herausfordernd. Während Zoey neue Freunde findet und ihren Platz sucht, entwickelt sich eine spannende Geschichte voller Magie, Mythen und Konflikte.
Meine Meinung:
Als jemand, der die Serie früher geliebt, aber irgendwann aufgehört hat, bin ich froh, sie jetzt wieder entdeckt zu haben. Schon von der ersten Seite an war ich wieder begeistert von der abwechslungsreichen und spannenden Erzählweise. Die Welt der Vampyre ist unglaublich detailreich und komplex, gleichzeitig bleibt die Handlung stets nachvollziehbar. Besonders gefällt mir, wie die Autorinnen es schaffen, magische Elemente und den Alltag der Charaktere so zu verweben, dass man sich völlig in der Geschichte verliert.Die Charakterentwicklung ist ein weiterer Pluspunkt: Zoey ist nicht perfekt, sondern eine authentische junge Frau, die mit den Veränderungen in ihrem Leben kämpft und dennoch mutig ihren Weg geht. Auch die Nebenfiguren, mit all ihren Stärken und Schwächen, verleihen der Geschichte Tiefe.
„Gezeichnet“ ist für mich ein Klassiker der Academy Fantasy, der gerade für Fans dieses Genres eine absolute Empfehlung ist. Es ist eine Serie, die man zumindest einmal gelesen haben sollte – nicht nur wegen der einzigartigen Welt, sondern auch wegen der spannenden und oft emotionalen Geschichte.
Fazit:
Ein grandioser Start in die House of Night-Reihe, der mich wieder völlig in seinen Bann gezogen hat. Spannend, emotional und mit einer faszinierenden Welt voller Magie und Mythen ist „Gezeichnet“ ein Must-Read für alle Fantasy-Fans. Ein moderner Klassiker, der auch Jahre nach seinem Erscheinen nichts von seinem Reiz verloren hat. - Lin Rina
Animant Crumbs Staubchronik
(1.178)Aktuelle Rezension von: Julias_life2213Ich kann nur sagen "Oh mein Gott". Die Story hinter Animent fand ich einfach nur wunderschön. Ich hab mich direkt in die Zeit von ihr gefühlt und hatte an Gefühlen beim lesen alles dabei: Freude, Traurigkeit, Schock, Mitgefühl.
Das Buch ist definitiv ein Highlight von mir und kann ich jedem empfehlen.
Es gibt sogar noch ein weiteres:
In "Animants Welt - Ein Buch über Staubchronik" erfährt man, wie es mit den Personen aus dem Buch weitergeht und kann der Autorin über die Schulter blicken. Einfach Top. - Charlotte Brontë
Jane Eyre
(1.405)Aktuelle Rezension von: calidocreatesJane Eyre beeindruckt mit gesellschaftskritischen Botschaften und einer mutigen Protagonistin, die sich gegen die Konventionen ihrer Zeit stellt, konnte mich aber nicht komplett abholen. Dennoch verdient das Werk Anerkennung für seine kritische Auseinandersetzung mit sozialen Ungerechtigkeiten und der Rolle der Frau in einer patriarchalen Gesellschaft. Ein guter Roman, der jedoch nicht zu den persönlichen Favoriten zählt.
- Leigh Bardugo
Goldene Flammen
(1.468)Aktuelle Rezension von: LuckyLuckDas Cover ist einfach wunderschön gestaltet. Es zeigt einen Hirsch und passt wunderbar zur Thematik und dem Titel des Buches. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war es um mich geschehen und ich musste dieses Buch einfach lesen.
Ich bin durch die „Shadow and Bone“-Serie bei Netflix auf die Bücher aufmerksam geworden, und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil der Autorin hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich liebe es, wenn nicht nur die Charaktere und Dialoge im Vordergrund stehen, sondern auch die Umgebung detailliert beschrieben wird. Genau das ist hier der Fall. Man fühlt sich von Anfang an wie in einem Film. Alles ist einfach nur wunderschön beschrieben. Man merkt, dass die Autorin ihre Geschichte mit viel Herzblut geschrieben hat. Alina Starkov ist eine wunderbare Protagonistin. Es hat so viel Spaß gemacht ihre Entwicklung zu verfolgen. Auch die Nebencharaktere sind wunderbar ausgearbeitet und teils mehr oder weniger sympatisch, so wie es von der Autorin vermutlich auch erwünscht ist. Vor allem Mal und Genya haben es mir besonders angetan.
Man fliegt einfach nur so über die Seiten und verfolgt gebannt die Ereignisse, die in und um Ravka mit seiner Grisha-Armee geschehen.
Es gibt immer wieder Wendungen, die einen atemlos zurücklassen.
Fantasy vom allerfeinsten und für mich einer der besten Romane, den ich in den letzten Jahren lesen durfte. Ich freue mich auf Band 2 und hoffe, dass noch viele Bücher aus dem GrishaVerse folgen werden.
Für mich ein absolutes Highlight! - Iny Lorentz
Die Wanderhure
(3.754)Aktuelle Rezension von: liselotte20Die Wanderhure von Iny Lorenz entführt uns ins frühe Mittelalter.
Die junge Adlige Marie gerät durch einen bösen Komplott in die Gefangenschaft und wird danach schwer misshandelt und aus der Stadt geworfen. Nicht einmal ihr Jugendfreund Michel kann ihr nun helfen. Nur durch Hilfe der Wanderhure Hilde überlebt Marie und muss es nun der anderen Frau gleichtun und ihren Körper verkaufen.
Mir gefällt die Reihe, sehr leicht zu lesen und man kann prima abschalten. Natürlich ist dies kein Historikroman der einem Wissen vermittelt, wer das möchte liest eben andere Romane.
- Leigh Bardugo
Eisige Wellen
(1.058)Aktuelle Rezension von: Isa_HeDas Buch „Eisige Wellen“ ist der zweite Teil von Leigh Bardugos Grisha-Trilogie und knüpft kurze Zeit nach Ende von Band eins an. Alina und Mal befinden sich auf der Flucht vor dem Dunklen, können diesem aber nicht lange entkommen, bis sie unerwartete Hilfe vom Freibeuter Stormhond bekommen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen. Er ist locker und angenehm zu lesen. Sehr gefreut hat mich, dass man mehr über die Welt der Grisha erfuhr. Diese empfand ich als sehr interessant und wurden sehr gut in die Geschichte integriert. Was ich an Hintergrundinformationen im ersten Teil noch vermisst habe, wurde hier im zweiten Teil sehr gut umgesetzt. Die Story an sich ist spannend gestaltet und es gibt auch einige interessante Wendungen, trotzdem gab es auch hier ein paar Stellen im Buch, die sich etwas gezogen haben.
Die Charaktere wurden von der Autorin gut ausgearbeitet und gefielen mir im Großen und Ganzen. Mit Stormhond hat die Autorin einen sehr interessanten Charakter in die Geschichte gebracht, der sich nicht so leicht in die Karten schauen lässt. Er ist klug, gerissen und ich empfand ihn als sehr erfrischend in diesem Band. Alina mag ich prinzipiell sehr gerne, mir persönlich war sie in diesem Band aber zu passiv und auch ihre Beziehung zu Mal hat mich nicht vollends überzeugt. Gut hingegen gefiel mir die leichten Veränderungen ihrer Person, die durch ihre wachsende Macht hervorgerufen wurden. Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie sich Alina im dritten Band macht.
Mir hat „Eisige Wellen“ auf jeden Fall gut gefallen. Es gab kleinere Schwächen in der Geschichten, trotzdem habe ich auch weiterhin Spaß an der Geschichte. Ich vergebe vier Sternenund freue mich auf Band drei.
- Elena Ferrante
Meine geniale Freundin
(659)Aktuelle Rezension von: BuechervorhersageDie Geschichte beginnt in der Gegenwart, wo Elena, gerade in ihren Sechzigern, feststellt, dass ihre Freundin Lila wie vom Erdboden verschwunden ist und jeglichen Hinweis auf ihre Existenz hat verschwinden lassen. Das will Elena jedoch nicht hinnehmen und beginnt ihre gesamte Geschichte von Anfang an aufzuschreiben. Beide sind im rauhen Neapel aufgewachsen und haben sich bereits früh angefreundet. Sie sind sehr unterschiedlich, Lila ist sehr unabhängig, mutig und wissbegierig, sowie unheimlich schlau und Elena ist von Anfang an diejenige, die in Lilas Schatten steht und versucht, mit ihr mitzuhalten und ihr zu gefallen. Doch in der Jugend wendet sich das Blatt erstmals und Elena muss herausfinden, was ihre Ziele im Leben sind, wenn Lila sie nicht mehr vorgibt.
Am Anfang viel es mir schwer, in die Geschichte zu finden. Man musste so viele Informationen sortieren, sich ein erstes Bild vom Neapel der 50er Jahre machen und versuchen sich zu merken, welche Personen zu welcher Familie gehören (die Übersicht am Anfang des Buches war sehr hilfreich, wenn auch etwas lieblos dargestellt). Nach etwa 100 Seiten habe ich mich dann an den Erzählstil gewöhnt und meine Neugierde an der Entwicklung der Geschichte war erwacht.
Die Freundschaft zwischen Elena und Lila würde ich als speziell bezeichnen und nicht unbedingt gesund. Elena tat mir oft leid, wie sie quasi andauernd um Aufmerksamkeit und dem Genügen bemüht war, während Lila eher gefühlskalt wirkte, wie ein Großteil der Bewohner Neapels. Ich hätte ihr gerne mehr Selbstvertrauen geschenkt und ihr deutlich gemacht, was sie Besonderes als Frau in den 50ern erreicht hat.
Die Stadt ist voller Armut und Gewalt und Werten, die in den 50ern üblich waren. Es muss einem beim Lesen bewusst sein, dass dieses Buch keine seichte und gefühlvolle Unterhaltung für zwischendurch ist, aber wer sich darauf einlässt, wird dem spannenden Sog der Geschichte irgendwann verfallen. Etwas geärgert hat mich das Ende, denn es war nirgendwo ersichtlich, dass die Reihe fortlaufend ist und das Buch nicht in sich abgeschlossen ist. Eigentlich hatte ich nicht geplant, direkt die ganze Reihe zu lesen. Da muss ich mir noch überlegen, ob die Neugierde groß genug ist, um noch ca. 1.500 Seiten zu lesen, um zum Ende der Freundschaft zu gelangen.
- Jojo Moyes
Weit weg und ganz nah
(1.898)Aktuelle Rezension von: Monika_D_KunzeDer Titel erschließt sich mir nach dem Lesen nicht ganz 🤫Denn letztendlich spielt sich ein großer Teil der Geschichte auf engstem Raum ab, während Ed und Jess in seinem Wagen quer durch England und Schottland unterwegs sind. Na ja, wahrscheinlich handelt es sich um eine Anspielung darauf, dass sie sich körperlich zwar nah, doch in der gesellschaftlichen Rangordnung sehr weit auseinander stehen. Denn darum geht es in dieser Geschichte, abgesehen von der berührenden Liebesgeschichte zwischen den beiden. Denn genau so empfand ich sie; hier passiert nichts Knall auf Fall, sie fallen nicht von jetzt auf gleich um vor Verliebtheit; ganz im Gegenteil. Es gibt Skepsis, Ablehnung, unschöne Szenen und Kinder und einen Hund, die einen Wagen der oberen Preisklasse verhunzen 🤭Die Liebe keimt auf, als man näher hinsieht, hinhört, zeigt, dass man doch nicht so stark, so cool, so mürrisch ist, dass sich unter den Schalen verletzliche Menschen mit vielen Problemen verstecken.
Der Klappentext verrät nur sehr wenig der Story an sich. Jess ist eine alleinerziehende Mutter zweier Kinder, eines davon wird gemobbt, das andere ist sehr klug und hat die Chance auf einen Platz auf einer sehr guten Schule, wenn da das fehlende Geld nicht wäre. In vielen Situationen erlebt man mit, wie Jess kämpft, sich aufopfert, manchmal am liebsten einfach rausgehen und schreien möchte, weil sie nicht mehr weiterweiß, um dann doch die Backen zusammenzukneifen und weiterzumachen, weil ihr nichts anderes übrig bleibt. Dementsprechend hat sie eine raue, unnahbare Schale um sich aufgebaut.
Ed ist eigentlich ein Nerd, der es auf Grund einer guten Idee zum Wohlstand gebracht hat. Er hat(te) mehrere Häuser, eine schöne Frau und ein finanziell abgesichertes Leben. Bis er etwas tut, das ihm den Strick um den Hals legt. Es drohen Gefängnis und finanzieller Absturz. Die Geschichte lässt schön in sein Inneres blicken, wer der Mann eigentlich ist, der unter der Schale mit der Aura des Wohlstands steckt.
Da Jess seine Zugehfrau ist, kennen sie sich - mehr oder weniger. Durch gewisse Umstände kommt es dazu, dass sie mehrere Tage gemeinsam unterwegs sind, wodurch jeder die Gelegenheit hat, hinter die Fassade des anderen zu blicken. Sie kommen einander näher, langsam, dabei werden ebenso Jess` Kinder in die Story eingeflochten, die in Ed einen besseren Vater finden, als ihr eigener es jemals sein könnte.
Eine tolle Geschichte, die mir sehr gefallen hat. Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich werde mir gerne auch ihre anderen Werke kaufen.
- Nino Haratischwili
Das achte Leben (Für Brilka)
(260)Aktuelle Rezension von: Elenchen_h"Sie wurden genauso vom Schweigen verschluckt, wie alle anderen Familienmitglieder, sie wurden vom Schweigen aufgefressen, als wäre es ein großer Wal, in dessen Bauch sie, einer nach dem anderen, gelandet waren."
Berlin, 2006: Niza hat Georgien und ihrer Familie den Rücken gekehrt. Zu schmerzhaft sind die Verluste, die sie erlitten hat. Sie trudelt durch ihr Leben voll verpasster Chancen. Doch dann erhält sie einen Anruf von ihrer Mutter Elene, ihre Nichte Brilka ist nach einer Reise in den Westen verschwunden. Niza spürt sie auf - und beginnt Brilka die Geschichte ihrer Familie zu erzählen, die 1900 mit der Geburt ihrer Urgroßmutter Stasia als Tochter eines Schokoladenfabrikanten in Georgien beginnt.
Stasia, Christine, Kostja, Kitty, Elene, Daria, Niza und Brilka - sie alle haben sich beim Lesen von "Das achte Leben (für Brilka)" tief in mein Herz geschlichen. Selten habe ich erlebt, dass jemand Geschichte so außergewöhnlich gut in Worten fühl- und erlebbar machen kann wie Nino Haratischwili - das ist große Schreibkunst! Sie erzählt in ihrem Roman sowohl die Schicksale der Familie Jaschi, von Liebe, Zusammenhalt, Hass und Einsamkeit, als auch die Historie Georgiens über mehr als ein Jahrhundert hinweg. Ich habe alle Protagonist*innen in Nino Haratischwilis Roman geliebt, am allermeisten aber Kitty, deren Leben absolut außergewöhnlich ist und mich sehr hat mitfiebern lassen. Es fällt mir schwer, mehr als 1.200 Seiten in eine Rezension zu packen, ich möchte einfach nur immer wieder sagen, wie sehr es sich lohnt, dieses Buch zu lesen und darin zu versinken. Lasst euch vom großen Seitenumfang des Romans nicht abschrecken, "Das achte Leben (für Brilka)" ist jede einzelne Seite wert. Nino Haratischwili hat mir damit ein Lebensbuch geschenkt, das ich irgendwann ganz sicher noch einmal lesen werde. Größte Leseempfehlung!