Bücher mit dem Tag "staubsauger"
16 Bücher
- Stephen King
Dolores
(660)Aktuelle Rezension von: lucatrkisObwohl „Dolores“ vollkommen ohne Kapitel und Absätze auskam, ließ es sich durch den Erzählstil, den ich hier sehr mochte, gut lesen. Dolores erzählte der Polizei ihre ganze Geschichte, wobei sie zunächst (circa die ersten siebzig Seiten) auf ihre Arbeit bei Frau Donovan und anschließend auf ihre Eheprobleme mit einem gewalttätigen Mann einging (ungefähr bis Seite dreihundert), bevor sie sich am Ende dem Tod der alten Dame zuwandte. Ich fand es ein bisschen schade, dass es in dem Buch so viel um ihren Mann ging, weil auf dem Klappentext nur die Rede von der alten Dame war, doch da mich die Geschichte nicht langweilte, störte es mich nicht zu sehr. Der Spannungsbogen war relativ konstant, dafür aber leider nur moderat. Zumindest am Ende hatte ich mir etwas mehr Spannung erhofft, wurde aber leider enttäuscht. Zudem blieb bei mir noch eine Frage offen (SPOILER), denn in den Zeitungsartikeln, die eine Art Epilog bildeten und enthüllten, dass Dolores des Mordes an Vera Donovan freigesprochen wurde, stand auch, dass sie mit ihren Kindern Weihnachten feierte, was bedeutete, dass sie auf freiem Fuß sein musste, obwohl sie der Polizei doch den Mord an ihrem Mann gestanden hatte. Wieso wurde sie dafür also nicht belangt? (SPOILER ENDE) Eine Sache, die ich allerdings sehr genial fand, war, dass Stephen King eine Verknüpfung zu einem seiner anderen Werke hergestellt hat, denn am Tag der Sonnenfinsternis (auf Seite 216) hatte Dolores eine Vision von einem kleinen Mädchen im Sommerkleid, das auf dem Schoß ihres Vaters saß und von ihm unangemessen berührt wurde, was die junge Jessie aus „Das Spiel“ war.
Fazit: Das Buch war keine totale Enttäuschung und zog sich auch nicht besonders, doch das Spannungsniveau war leider höchstens moderat. Wenn man hochspannende, schnelle Bücher mit vielen Wendungen und einem überraschenden Ende mag, ist man hier falsch, es war aber dennoch ganz nett zu lesen, weil Dolores eine sympathische Protagonistin war, die manchmal vielleicht ein bisschen verrückt handelte.
- Remco Campert
Tagebuch einer Katze
(16)Aktuelle Rezension von: Jane_KiesmenEs ist eine kurze, witzige Lektüre, in der die flauschige Protagonistin aus ihrem Leben mit ihren Besitzern Rock und Brille erzählt. Für jeden Katzenfreund ist es faszinierend sich in eine Katze hineinzuversetzen 💕
Manchmal ist der Katzenblickwinkel wirklich ein anderer und Menschen sind die verrücken Wesen 🥴 Besonders toll fand ich Pöffs Ratespiel darum, was "Arbeit" eigentlich ist 😂❤️
Ich musste beim Lesen auch an den Katzenflüsterer Jackson Galaxy denken und was er wohl zu dem trägen Verhalten der Besitzer sagen würde 😅
Wer Katzen liebt und nach ner kurzen Lektüre für zwischendurch sucht, ist bei diesem Buch genau an der richtigen Adresse.
Und in Pöffs Namen bitte ich euch alle:
Gebt euren Tieren würdevolle Namen und nicht sowas beklopptes wie Pöff oder Miss Kitty Fantastico 🙈
Auch Tiere haben schöne Namen verdient ❤️
Ob man sie größenwahnsinnig nach Göttern benennen sollte, wie Pöff es sich wünscht, ist dann jedem selbst überlassen 😂
- Sarah Adler
Kann Spuren von Geistern enthalten
(38)Aktuelle Rezension von: BuechervorhersageIch habe mich sehr auf das Buch gefreut, aufgrund des Titels und des Klappentextes habe ich sowohl etwas Witziges Unterhaltsames als auch etwas Übernatürliches Spannendes erwartet. Am Ende war die Geschichte leider nur langweilig und ich habe mich lange gefragt, wohin das Ganze führen soll und wie die drei Erzählstränge (Gegenwart, Vergangenheit und Kapiteleinleitungen) zusammen gehören. Der Protagonist Ben ist zu gutherzig, lässt sich alles gefallen und kann sich nicht durchsetzen. Der Geist Elli ist absolut nervtötend und nicht zu bremsen. Die Freunde von Ben kann man kaum als Freunde bezeichnen, eigentlich sind es eher Mitbewohner. Die Geschichte zieht sich wie Kaugummi und es ist bis zum Schluss kein Sinn in dem Ganzen erkennbar. Zum Schluss schließt sich dann der Kreis und ich war dankbar, dass ich fürs Durchhalten zum Schluss eine Auflösung erhalten habe und das Lesen nicht ganz umsonst war. Aus der Geschichte hätte man meiner Meinung nach viel mehr rausholen können.
- Terry Pratchett
Die Teppichvölker
(165)Aktuelle Rezension von: SonjaMarschke... und können doch nicht anders, als staunend zu bewundern, wie viel Lebendigkeit, aber auch wie viel präziser Beobachtung in diesem Roman steckt - auch wenn es, man kann es dem kleinen "Vorwort" entnehmen - ein Erstlingswerk ist. Es ist unglaublich, wie viel vom späteren Pratchett bereits in diesem Jugendwerk steckte.
Insbesondere fällt aber auf: Alles, was die Munrungs beschreiben, kennt man als "Normalgewachsener" Und die größte Freude ist es - wie bei allen Werken von Pratchett - zu entschlüsseln, was das Ding, was er da gerade beschreibt, denn nun ist. Denn das fällt auf: Egal, was er beschreibt - vieles von dem, was da in vielen umständlichen Worten umschrieben wird, erkennt man, wenn man um die eine oder andere Ecke denkt, durchaus. Gerade dafür - nämlich dafür, dass er seine Leser immer auch ein wenig zum Raten und Rätsellösen anhält - dafür kann man Terry Pratchett nicht genügend bewundern.
Eins ist aber klar: Man sieht die Welt, nachdem man diesen Roman gelesen hat, für eine ganze Weile mit den Augen dieser kleinen Leute. Und über Teppich zu laufen, vor allem, wenn er hochflorig und bunt ist, fühlt sich schon vom Gedanken her erstmal ziemlich merkwürdig an, wenn man die Geschichten über die Munrungs gelesen hat.
- Graham Greene
Unser Mann in Havanna
(59)Aktuelle Rezension von: YolandeKuba am Vorabend der Revolution durch Fidel Castro. James Wormold, ein britischer Staatsangehöriger, führt die kubanische Niederlassung einer amerikanischen Staubsaugerfirma. Er führt ein geruhsames und langweiliges Leben, die einzigen Höhepunkte des Tages sind mittags die Treffen mit seinem Freund, dem deutschen Arzt Dr. Hasselbacher auf einen Drink in der Wunder-Bar. Wormolds Frau ist vor Jahren mit einem Amerikaner durchgebrannt und er kümmert sich allein um seine inzwischen 17jährige Tochter Milly. Ihr kann er keinen Wunsch abschlagen und sei er noch so kostspielig und somit ist er immer etwas knapp bei Kasse. Eines Tages wird er von einem Agenten des britischen Geheimdienstes akquiriert, er soll ein kubanisches Informationsnetzwerk aufbauen und damit ändert sich sein Leben dramatisch. Nichts liegt Wormolds Leben ferner als eine aufregende Spionagetätigkeit, aber um seine Spesenrechnung zu erhöhen, erfindet er einfach ein paar Informanten und schreibt Berichte über die wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage in Kuba. Die Zentrale in London ist zufrieden, doch um seine Glaubwürdigkeit noch mehr zu erhöhen, zeichnet er den Plan eines scheinbar militärischen Komplexes und nimmt als Vorlage die Bauteile seiner Staubsauger. Dieser Plan ruft in London große Aufregung hervor, niemand hat damit gerechnet, dass "unser Mann in Havanna" so erfolgreich sein würde. Er bekommt zur Unterstützung zwei Mitarbeiter aus London zur Verfügung gestellt. Dies bringt Wormold in große Verlegenheit, denn nun muss er seine imaginären Mitarbeiter wieder unauffällig verschwinden lassen. Als er versucht, Todesfälle zu fingieren, muss er zu seinem Entsetzen feststellen, dass die Sache völlig aus dem Ruder gelaufen ist, denn nun sterben reale Menschen, die den gleichen Namen tragen wie seine fiktiven Mitarbeiter.
Graham Greene schrieb diesen Roman 1958, der Kalte Krieg verfestigte sich immer mehr. Durch seine Tätigkeit für den britischen Auslandsgeheimdienst während des Zweiten Weltkriegs hatte er Einblicke in die Welt der Spionage gewonnen und diese Erfahrungen in diesem Buch herrlich auf die Spitze getrieben. Wormold ist ein wandelbarer Charakter, zunächst langweilig und unscheinbar, aber durch seine naiven Erfindungen setzt er eine Spirale in Gang, durch die er sich zu einem gerissenen Strategen mausert. Trotz aller Leichtigkeit und des ironischen Untertons bekommt die Geschichte im Verlauf eine tragische Note, besonders als sein guter Freund Dr. Hasselbacher in die Geschichte involviert wird. Mit dem als Folterer gefürchteten Hauptmanns Segura erhält auch der sozialistische Unterdrückungsstaat ein Gesicht.
Es ist ein gelungener Spionageroman, der den ganzen Wahnwitz dieser Zeit aufzeigt und obwohl schon vor 60 Jahren geschrieben, dennoch nicht antiquiert wirkt.
- Sarah Welk
Ich und meine Chaos-Brüder – Hilfe, Staubsauger entlaufen! (Ich und meine Chaos-Brüder 2)
(13)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeBela, Ben und Henry sind die Chaos-Brüder. Bei ihnen ist immer etwas los und diesmal gehen sie sogar auf Verbrecherjagd!
*** Es ist der zweite Band einer Kinderbuchreihe, aber ich denke, man muss nicht unbedingt Band 1 gelesen haben, um diesem zweiten Band folgen zu können. Die Geschichten sind in sich abgeschlossen.
Chaos-Brüder ist wirklich das passende Wort für die drei Jungen, denn sie haben viele Flausen im Kopf und sorgen für Unruhe, die aber Spaß macht! Mit dieser Geschichte kann man wirklich viel lachen, aber sie ist auch durchaus spannend, denn die Brüder wollen eine Dieb fangen!
Empfehlenswert für alle Kinder ab sieben.
07.11.2023
- Emily Gravett
Aufgeräumt!
(4)Aktuelle Rezension von: -Favola-Aufräumen ist ein leidiges Thema. Also ich habe zumindest immer einen Kampf, bis Junior endlich einmal seine Sachen wegräumt. Und dabei bin ich selber auch chaotisch veranlagt und so muss eine Lösung gefunden werden, mit der alle zufrieden sind. Und genau das muss auch der Dachs in "Aufgeräumt!" lernen.
Er verfällt nämlich einem regelrechten Sauberkeitswahn. Nachdem alle Vogelschnäbel geputzt, die Steine poliert und das Laub eingesaugt ist, stört er sich an den kahlen Bäume. Auch diese müssen also weichen. Doch als regnet, kommt die grosse Flut, die Lawinen aus Schlamm hinterlässt. Da holt der Dachs den Bagger und betoniert des ganzen Waldboden zu. Endlich ist alles schön sauber. Doch die Freude hält nicht lange an, dann merkt der Dachs, dass die Würmer und Käfer, sein Lebgericht, und auch sein Bau unter der Betonschicht liegen.
Dachs realisiert, dass er in seiner Putzwut über das Ziel hinausgeschossen ist und macht sich am nächsten Tag daran, Wald wieder aufzubauen. Nur gut, dass ihm die anderen Waldtiere zu Hand gehen.
Der Dachs verspricht, nicht mehr aufzuräumen. Aber ob sich alte Verhaltensmuster so leicht ablegen lassen? Wichtig ist vor allem, dass er seine Fehler einsieht und Kompromisse eingehen kann.
Emily Gravetts neustes Werk ist auf der einen Seite witzig und originell, auf der anderen Seite zeigt es auf, dass es nie gut ist, in ein Extrem zu verfallen, dass man Kompromisse finden muss, mit denen alle Leben können. Und zwischen den Zeilen sieht man auch, was mit der Natur passiert, wenn man ganze Waldstücke rodet und zu viel zubetoniert.
"Aufgeräumt" ist wirklich ein ganz wunderbares Bilderbuch. Nur schon das Cover ist mit der Ausstanzung ein Hingucker. Auch die Illustrationen im Buch finden grossen Anklang. Mal gibt es Bildabfolgen, dann wieder grosse, doppelseitige Bilder, die Eindruck machen.
Die Geschichte ist in Reimform geschrieben, was eine ganz eigene Dynamik ins Vorlesen bringt.
Fazit:"Aufgeräumt!" von Emily Gravett besticht nicht nur mit wunderbaren Illustrationen und humorvollen Reimen, es überzeugt vor allem mit Messages auf zwei Ebenen. Zum einen muss nicht immer alles tadellos aufgeräumt sein, zum anderen ist es wichtig, die Natur auch sich selbst zu überlassen.
Ein Bilderbuch, das bei gross und klein gut ankommt. - Christina Björk
Sieben Prinzessinnen und jede Menge Drachen
(3)Aktuelle Rezension von: TintenmeerRezension: Die Woche beginnt mit Montag wie Mondenschein. Die Kleine ist eine echte Prinzessin: verwöhnt, überschüttet mit Tonnen von Spielzeug und sie schreit lautstark, wenn ihr etwas nicht passt. Was würde sich da mehr anbieten als eine Drachenmutter, die das vorlaute Prinzesschen entführt, um es ihren Kleinen zu Fraß vorzuwerfen? Soweit jedenfalls die Theorie. Die drolligen Drachenkinder trauen sind allerdings nicht an das zähe Gemüse heran, da Mondenschein sonst vermutlich noch lauter schreien würde, als sie es ohnehin schon tut. Eine Lösung muss her und die heißt: Staubsaugerdrachenpuppen. Wie diese Mondenschein das Leben retten? Das müsst ihr schon selbst lesen. Doch Mondenschein ist nicht die einzige Prinzessin, die ihre Abenteuer mit einer Schar voll Drachen erlebt, denn Montag ist ja auch gerade erst der erste Tag der Woche. Da kommen auch noch Dinas Dienstag, Mirabells Mittwoch und so weiter. Alle sieben Wochentage sind voller Prinzessinnen-Drachen-Abenteuer von lustig bis lehrreich. Begleitet werden alle Geschichten von einfallsreichen, detaillierten und zum Teil sehr witzigen Illustrationen. Besonders die dargestellten Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen der Figuren bedienen ein breites Spektrum an Emotionen. Obwohl ich alle Geschichten sehr einfallsreich und amüsant fand und die putzigen Drachen und Prinzesschen mir schnell ans Herz gewachsen sind, muss ich doch ein wenig Kritik üben. Hin und wieder bin ich über kleine Details gestolpert, die für mich als Gute-Nacht-Geschichte für kleine Kinder einfach unpassend waren. Besonders der Drache, der in den Weinkeller einbricht, den Erdbeerwein des Königs leer trinkt und dann den Geschmack auch noch so beschreibt: „Das Leckerste, was ich kenne! Kommt gleich nach Schlagsahne.“ Tut mir leid, aber so was finde ich einfach nicht gut, es wäre doch wirklich kein Beinbruch gewesen, hier einfach Saft oder Brause draus zu machen. Ebenso fiel für mich der „Freitags-Drache“ ein bisschen aus dem Rahmen. Dieser ist ausnahmsweise ein böser Drache, aber dass er sich mit einem Roller gleich über eine Klippe in den Tod rollert, fand ich dann im Hinblick auf die anderen eher zahmen Geschichten doch etwas extrem. Dafür muss ich einen Stern abziehen. Fazit: Die kurzen Erzählungen um „Sieben Prinzessinnen und jede Menge Drachen“ bringen alles mit, was unterhaltsame und lehrreiche Gute-Nacht-Geschichten brauchen. Hier haben sowohl die Kinder, als auch die vorlesenden Eltern nicht nur jede Menge Drachen, sondern auch jede Menge Spaß – und jede Menge tolle Illustrationen. Trotz kleinem Kritikpunkt würde ich dieses schöne Kinderbuch weiterempfehlen und zumindest den „Erdbeerwein“ kann man ja leicht umgehen. - Funny van Dannen
Neues von Gott
(52)Aktuelle Rezension von: HoldenFunnys nur selten funny Stories Am besten hat mir gefallen, wie gewisse Turbokids schon im Mutterleib angeregt durch ihre helikoptereltern Lesen und Schreiben lernen und das als Kritik an der Leistungsgesellschaft verstanden werden kann, ebenso wie die Abschnitte entlarvend sind, in denen hohle Politikerphrasen gedroschen werden, aber der Großteil der Geschichten ist einfach langweilig, weil sie einem gar nichts sagen. Junge Erwachsene, die noch längts nicht richtig erwachsen sind, findet man an anderer Stelle viel besser. Nö, nicht für mich. - Alina Bronsky
Barbara stirbt nicht
(237)Aktuelle Rezension von: Sunny1902Eines Tages fällt Barabara um. Einfach so. Von nun an liegt sie im Bett und ihr Mann Walter Schmidt muss den Haushalt alleine schmeißen.
Walter Schmidt ist ein kauziger Kerl, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird und der sich von allen nur als Herr Schmidt anreden lässt.
Seitdem seine Frau wegfällt, wälzt er das Internet nach Rezepen durch. Da er sich um diese Haushaltsdinge bislang nicht gekümmert hat, ist das für ihn Neuland. Aber er macht sich ganz gut. Das Buch hat einen flüssigen Schreibstil und wurde mit Humor und Wirz geschrieben. Dennoch war es mir teilweise zu langatmig und konnte mich nicht erreichen. Die Spannung blieb dann auch auf der Strecke. Schade.
- Ingo Siegner
Der kleine Drache Kokosnuss im Weltraum
(31)Aktuelle Rezension von: SternchenBlauViele Kokosnuss-Bände habe ich unzählige Male vorgelesen. Manche gleich ein, zwei Mal am Tag, als mein Sohn so 3 und 4 war, aber auch später immer wieder. Jetzt mit 8 Jahren zieht er aktuell wieder einige hervor zum Selberlesen.
Mir macht die Welt auf Ingo Siegners Dracheninsel und darüberhinaus immer viel Spaß: Das Grundsetting ist zwar einfach, aber Siegner spielt immer mit Klischees und fängt seinen auf den ersten Blick simplen Abenteuergeschichten immer das gewisse Etwas und ganz viel Humor hinzu. Hier ist prinzipiell alles möglich und Siegner reizt das auch immer wieder aus und holt sich dabei Anleihen aus der Popkultur. Was mich besonders freut ist, dass die Geschichten ziemlich genderneutral geschrieben. Gut, bei der „Stammbesetzung“ mit Kokusnuss und Oskar ist das Stachelschwein Mathilda immer die etwas ängstlichere Mahnerin, aber sie in vielen Bänden ist sie viel pfiffiger als die Jungs.
„Der kleine Drache im Weltraum“ ist einer unserer Lieblingsbände und ich denke, er steht fast idealtypisch für das, was wir an Kokosnuss lieben. Die drei Freund:innen sitzen am Strand und dann stellt sich die Sternschnuppe aus UFO heraus und macht eine Bruchlandung mitten in ihrer Lieblingspalme. Der Außerirdische Bobbi braucht nun Hilfe, um zurück auf seinen Planeten zu kommen.
Quasi nebenbei schrammt Siegner dann Themen wie die Lichtgeschwindigkeit, Parallelwelten und Raumkrümmung an. Ganz ernst gemeint ist das zwar nicht, aber so haben die Erwachsenen ihr Augenzwinkern, und tatsächlich haben wir dann schon mit unserem 3jährigen damals angefangen über diese Themen zu diskutieren. Dann behandelt Siegner oft auch Umweltschutz in seinen Büchern, so auch hier: Das Raumschiff fliegt mit regenerativer Energie, nämlich mit Pflaumen! Das hat mein Kind schon im Kindergarten gefreut und jetzt mit einem großen Herz für Fridays for Future noch viel mehr. Scheinbar mühelos geht das Abenteuer dann ins klassische Science-Fiction-Thema Mensch-versus-Maschine über. Dass Roboter die Menschen als störend empfinden, wird hier in absolut kinngerechte Form gebracht. Und dass dies alles so mühelos scheint und Siegner damit den ganz großen Genre-Bezug aufmacht, das gelingt in vielen Bänden. Und gleichzeitig betrachtet er das alles mit einen Augenzwinkern, wenn er aus der „Warp“-Geschwindigkeit in Star Trek eine „Knorp“-Geschwindigkeit macht.
Die sprachliche Komponente ist auch hier wieder ganz zauberhaft und humorvoll. Ich weiß, manche mögen Siegners Stil gar nicht, aber ich muss immer wieder herzhaft darüber lachen. Anders als bei den Olchis, bei denen es sprachlich vor allem um die Albernheit an sich geht, trägt Siegner mit seinen Sprachspielen auch immer zur Geschichte bei. Der folgende Dialog ist im Buch absolut verständlich und sinnfällig.
„‚Jöppi!‘, antwortete Bobbi. ‚Pappele daggi daggi ma Kokosnüssli Matildili Oski ocki ocki di pipipulli knacki di wums!‘ ‚Knacki di wums?‘, wiederholten die Eltern erstaunt. ‚Knacki di wums musepampel pimpelpup!‘, sagte Bobbi stolz.“
Und was noch viel wichtiger ist: Zum Vorlesen macht das Megaspaß. Und was ich jetzt bei meinem Sohn in der 2. Klasse merke, das ist wirklich eine gute Konzentrations- und Leseübung. Und ein Bisschen Dadaismus ist sogar zusätzlich dabei.
Wie immer geht es gut aus, wir lernen am Schluss noch etwas darüber, dass Zeitreisegeschichten immer paradox sind. Und dann bekommen Kokosnuss, Oskar und Mathilda noch ein ganz wichtiges Gadget, das die Grundlage für viele weitere Abenteuer geben wird.
Und dann, ja dann werden wir diesen Band sicherlich noch zig Mal lesen. Weil uns Kokosnuss, Oskar und Mathilda einfach Spaß machen. 5 von 5 Sternen.
- Christian Tielmann
LESEMAUS 24: Waschmaschine, Föhn und Kühlschrank – Technik einfach gut erklärt
(3)Aktuelle Rezension von: NalinjaDie Lesemaus-Ausgabe "LESEMAUS 24: Waschmaschine, Föhn und Kühlschrank – Technik einfach gut erklärt" hat mich leider nicht überzeugen können. Ich hatte erwartet, dass die technischen Hintergründe von Haushaltsgeräten meinen Sohn neugierig machen, schließlich ist das Buch für Kinder ab 3 Jahren geeignet und es ist grundsätzlich Interesse seinerseits vorhanden, aber die Erklärungen zu den technischen Geräten wie Ventilator, Föhn, Staubsauger ... sind wohl doch (noch?) zu fad. Auch ich habe mich, wie ich zugeben muss, bein Vorlesen gelangweilt. Der Text ist mir zu "trocken" und für Kinder ab 3 Jahren, meiner Meinung nach, eher langweilig.
Jan P. Schniebel: 15 Jahre Fuchs-Jux
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenHerr Schniedel berichtet aus dem Leben des Rotfuches, der seine Umwelt hintergründig betrachtet und manchmal nur die Leute veralbert, dabei das Herz aber am rechten Fleck hat. Die Comics enthalten überraschend tiefgründige Seitenhiebe etwa auf Skinheads, brutales Fernsehprogramm und die Ökobewegung, die mir gut gefallen haben.- Laila Kühle
Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt
(20)Aktuelle Rezension von: gaby2707Es ist schon erstaunlich, was einem beim Sex alles passieren kann. Ich hätte nicht gedacht, mit welchen "Unfällen" sich die Notaufnahmen befassen müssen. Ich hätte aber auch nicht vermutet, dass es Menschen gibt, die eine solche Fantasie besitzen – und diese dann auch ausleben. Anscheinend sind diese Spielchen aber gar nicht so selten und enden hier und da auch tödlich.
Ich wusste manchmal nicht, soll ich lachen oder soll ich den armen Tropf jetzt bedauern. Ich schwankte zwischen Abscheu und Schadenfreude, zwischen Unglauben und Gänsehautfeeling. Wenn ich mir die Liste mit Dingen anschaue, die schon einmal aus einer Vagina, dem Rektum oder der Harnröhre geholt wurden, bleibt mir die Luft weg.
Ein Interview mit Dr. Martin Authenrieth, Oberarzt der Urologie am Universitästklinikum rechts der Isar in München rundet diese Absurditten ab.
Ein wunderbares Buch zu einem seltenen, für mich etwas abartigen Thema, das man immer mal wieder zur Hand nehmen kann um genau so verständnislos zu reagieren wie beim ersten Lesen.
- Nicolas Petrimaux
Shooting Ramirez
(3)Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfarhttps://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/shooting-ramirez-von-nicolas-petrimaux.html1987, Arizona, Jack Ramirez arbeitet bei der Firma Robotop als Kundendienstmitarbeiter. Er repariert Staubsauger. Einer, der nicht viel redet, ein Devoter, der sich vom Chef anbrüllen lässt, sich den Urlaub streichen lässt. Der Mann mit dem traurigen Gesicht der jedes Gerät zum Laufen bringt.
Doch die Leute vom mexikanischen Kartell scheinen ihn endlich gefunden zu haben. Da ist er, der Auftragskiller, hat sich hinter Staubsaugern versteckt! Tötet Ramirez!, lautet der Auftrag. Kann dieser Jack Ramirez mit dem, dem Schnauz und Muttermal ein Killer sein? Oder ist das Ganze eine Verwechselung?
Ramirez hat gerade die Nase voll von der Robotop. In der Zeitung sieht er eine Frau, ein Gangsterduo, das gesucht wird. Erinnerungen steigen herauf – solche, die man nie vergisst.
«Dieses Leben habe ich so satt, und ich denke immer öfter daran, abzuhauen.»
Und das tut er dann. Eben diese zwei Frauen, denen die Kohle ausgeht, Dakota Smith und Chelsea Tyler wollen mit einem Banküberfall die Kasse aufbessern. Der Comic gleicht einem Film. Trantino lässt grüßen! Action pur! Beste Unterhaltung mit einem Schlag Humor! Ein Road Movie, Verfolgungsjagden, Schießereien, Explosionen, Actionknaller, Gangster-Noir. Leider ist es der erste Band nur der Anfang (die Story ist in 3 Bände geteilt) … warten auf den nächsten Band.
Arizona, Hitze, Staub, flirrende Straßen, gelbliche bis rötliche Töne, nachts ein kaltes Blau, die Grafiken geben einen warmen Sound für die Szenen. Die 80-ger durch Autos, Kleidung und eingespielten «Werbungen» glasklar dargestellt – retro. Tiefe Szenen, die Kamara zoomt heran, Filmszenen gezeichnet. Klasse gemacht!
Nicolas Petrimaux wurde in der Normandie geboren, arbeitete als Independent Filmer und studierte später Kunst in Paris. Er zeichnete für Videogames und filmische Spezialeffekte. Seit 2012 arbeitet er ausschließlich als Comiczeichner.
- Kate DiCamillo
Flora und Ulysses - Die fabelhaften Abenteuer
(12)Aktuelle Rezension von: Jessica_Diana
MeinungDer Film war schlichtweg Unterhaltung pur so verwundert es nicht, dass auch die Buchvorlage bei mir auf der Wunschliste gelandet ist. Schon allein das Cover ist einfach zuckersüß und spiegelt dieses stellenweise nostalgische aus dem Inhalt wieder.Flora Belle Buckmann ist ein Mädchen, welches sich nicht verstanden füht, einsam ist und vernarrt in Comics. Zudem ist sie eine Zynikerin, was mich um ehrlich zu sein getroffen hat, da es ja doch eine junge Protagonistin ist, bei der ich ab und an das Kind vermisst hatte.Doch ab dem Moment als das Eichhörnchen in das Leben fällt verändert auch sie sich. Gemeinsam mit ihren Eltern macht sie eine ungewöhnliche Reise durch und schnell wird klar, dass hier keine Superkraft vorherrschend ist sondern die Vielfalt an Emotionen, welchen den Leser durch die Seiten erreichen.
Mir gefiel die Verbindung zwischen Comedy, Comic und auch Poesie sehr, sodass meines Erachtens nach für jeden Geschmack etwas anderes innerhalb der Geschichte zu finden ist. Ulysses, wie das neue Familienmitglied liebevoll genannt wird ist ein Zeitgenosse, welcher für herzerwärmende Szenen sorgt und vor allem etwas ganz Besonderes in die Story gibt.
FazitFlora und Ulysses konnten mich nicht nur im Film überzeugen. Auch das Buch brachte mein Leserherz zum strahlen und ich möchte diesen #Kinderbuchtitel euch nur allzu gern wieder ans Herz legen, wenn ihr auf der Suche nach dem Gewissen Etwas seit. 5 von 5 Sternen - 8
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