Bücher mit dem Tag "staufer"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "staufer" gekennzeichnet haben.

58 Bücher

  1. Cover des Buches Löwenblut (ISBN: 9783744874755)
    Monika Pfundmeier

    Löwenblut

     (34)
    Aktuelle Rezension von: SteffiVS

    Man sollte diesen Band nur lesen, wenn man den ersten gelesen hat, da sich viele Ereignisse auf den ersten beziehen. 

    Cäcilia spielt auch in diesem wieder eine tragende Rolle. Konradin zieht in den Krieg um sein rechtmäßiges Erbe zurückzuerlangen. Doch Charles D'Anjou führt den 16-Jährigen in einen Hinterhalt.

    Die Sprache des Buches ist sehr speziell, da es im mittelalterlichen Sprachstil geschrieben ist. Dies liegt sicherlich nicht jedem. Auch fehlt diesem im Gegensatz zum ersten etwas die Spannung.

    Man findet sehr viel Hintergrundwissen, sowohl am Anfang des Buches gibt es eine Kurzeinführung, als auch am Ende des Buches nochmals eine ausführlichere geschichtliche Erklärung.

  2. Cover des Buches Die Chronistin der Staufer (ISBN: 9783936373806)
    Timo Bader

    Die Chronistin der Staufer

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Mine_B

    Mit „Die Chronistin der Staufer“ hat Timo Bader ein historisches Werk rund um das Leben von Friedrich Barbarossa geschrieben, welches auch durch seine historischen Details besticht.

     

    Inhalt (Quelle: Klappentext):

    Henrike, die Tochter eines welfischen Ministerialen, macht sich auf den Weg von Braunschweig nach Konstanz. Von Rachsucht getrieben, will sie ihren Geliebten töten, der sie ihrer Ehre beraubt hat. Sie schlägt sich mit Spielleuten und Wanderhuren durch. Immer tiefer verstrickt sie sich in die lasterhafte Welt, bis sie eines Tages, als Mönch verkleidet, in das Kloster Lorch gelangt. Dort findet sie ihre Bestimmung …

    Friedrich Barbarossa wächst derweil als Sohn des Herzogs von Schwaben auf. Eisern verteidigt er die Ehre des Reiches. Doch der Kreuzzug König Konrads, die Freundschaft mit Heinrich, der dem Geschlecht der Welfen angehört, und die Verlockungen der Macht stellen seine moralischen Grundsätze auf eine harte Probe …

    Auf abenteuerliche Weise kreuzen sich die Wege Friedrichs und Henrikes.

     

    Der Schreibstil von Timo Bader ist sehr angenehm – ich habe schnell einen Zugang zu der Geschichte gefunden. Bader versteht es, im Verlauf der Geschichte permanent interessante historische Fakten mit einfließen zu lassen und diese dann mit der fiktiven Geschichte zu verknüpfen. Hierbei wird dieses mit Spannung vermengt, sodass mir im Verlaufe des Buches nie langweilig wurde. Sehr gelungen empfand ich auch die Gestaltung des Buches. Nicht nur das Titelbild lässt die Zuneigung zum Inhalt erahnen, auch eine detailreiche Karte von der Klosteranlage Lorch ist beigefügt. Das Buch verfügt auch über ein umfangreiches Personenregister und einen Glossar. Anhand des Umfanges der historischen Figuren lässt sich erahnen, dass man dieses Buch mit voller Konzentration lesen sollte, damit man die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Charakteren auch versteht. Dies tut der Geschichte an sich aber keinen Abbruch. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Innerhalb der Story wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, welche im Verlauf des Buches miteinander verknüpft werden. Die einzelnen Perspektiven sind spannend und interessant erzählt, sodass man mit den Personen mitfiebert und mit ihnen leidet. Die Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen, auch sind diese gut ausgearbeitet und wirken durchaus real und dreidimensional. Henrike ist als fiktive Gestalt durchaus einfacher zu lesen, da der Erzählstrang rund um Friedrich mit politischen Eckdaten geprägt ist. Jedoch konnten mich durchaus beide Perspektiven überzeugen. Durch die eingestreuten historischen Details bekommt man einen guten Einblick in das damalige Leben und man lernt noch das ein oder andere wissenswerte über Friedrich Barbarossa.

     

    Alles in allem ein durchaus gelungener historischer Roman, mit viel Liebe zu historischen Fakten und Details – gepaart mit einer guten Portion Fiktion. Bader hat einen angenehmen Schreibstil, sodass ich dem Buch wohlverdiente 4 Sterne geben werde. Für Liebhaber von historischen Romanen zu empfehlen.

  3. Cover des Buches Baudolino (ISBN: 9783423195256)
    Umberto Eco

    Baudolino

     (235)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Konstantinopel brennt! Die prachtvolle Hauptstadt des Byzantinischen Reiches – erobert, geplündert und in Brand gesetzt von den Rittern des Vierten Kreuzzuges. Einer von ihnen ist ein gewisser Baudolino aus dem Piemont. Den Kopf voller Flausen, Phantasien und Lügen, führt er uns durch ein historisches Panorama von überwältigender Breite. 

    Ein ungemein unterhaltsamer Schelmen- und Bildungsroman, voller Witz und Burlesken, eine herrliche Summe italienischen Lebens zwischen Stadtrepubliken, Papst und Kaiser ist ihm gelungen. Kalte Machtpolitik, saftige Erotik, pralle Lebensfreude – Eco lebt seine ganze Lust am Fabulieren und Träumen aus. 

    Ein prächtiger Lesestoff.

  4. Cover des Buches Schwert und Krone - Meister der Täuschung (ISBN: 9783426520161)
    Sabine Ebert

    Schwert und Krone - Meister der Täuschung

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen Blick auf das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Ich liebe historische Romane in denen sich historische Figuren und Ereignisse mit fiktiven Elementen mischen. Das ist der Autorin mit vorliegendem ersten Band der Reihe "Schwert und Krone" hervorragend gelungen. 

    Die Figuren sind sehr gut  gezeichnet und bieten dem Leser sehr viel Einblicke in die jeweilige Persönlichkeit. Die historischen Ereignisse werden sehr gut geschildert und vermitteln einen tollen Einblick in die Geschehnisse der Jahre 1137 bis 1146 beim Kampf um den Königsthron in den deutschen Landen. Zugegeben muß der Leser sich schon ein wenig konzentrieren bei der Vielzahl an Namen und Titeln - zumal es sehr oft gleiche Namen für verschiedene Personen sind. Aber das ist zu bewältigen. 

    Die Schreibweise ist ansonsten sehr gut und bietet viel Abwechslung durch immer wieder wechselnde Perspektiven und Ortswechsel. Es geht auch durchaus spannend zu - gut gesetzte Spannungsspitzen halten den Leser "bei der Stange". Das ist natürlich auch zu einem guten Teil den tatsächlichen Ereignissen geschuldet.  Aber auch die fiktiven Handlungen tragen dazu gekonnt bei.

    Ein toller historischer Roman, der bei mir viel Vorfreude auf den zweiten Band ausgelöst hat.

  5. Cover des Buches Schwert und Krone - Zeit des Verrats (ISBN: 9783426522073)
    Sabine Ebert

    Schwert und Krone - Zeit des Verrats

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen kurzen Blick auf das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Der dritte Band der Reihe Schwert und Krone schliesst sich inhaltsmäßig unmittelbar an die Vorgängerbücher an. Die Geschichte des Königs- und Kaisers Friedrich I Barbarossa wird eindrucksvoll weitererzählt. Geschickt eingebunden wurden auch Passagen und Handlungen fiktiver Natur. Das macht das Werk so unverwechselbar: Der Mix aus historischen Fakten - die eindeutig überwiegen - und fiktiven Erzählungen ist einfach nur gelungen. Da die handelnden Figuren zumeist auch schon in den vergangenen Büchern aufgetaucht sind, fällt es zunehmend leichter den vielen Namen und Verwandtschaftsverhältnissen zu folgen. 

    Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den vierten Band. 

  6. Cover des Buches Die Burg der Könige (ISBN: 9783548286808)
    Oliver Pötzsch

    Die Burg der Könige

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Die Burg der Könige spielt in den Jahren 1524/25 und dreht sich dabei hauptsächlich um die Figuren Agnes und Mathis, die versuchen, in den Wirren ihrer Zeit einander nicht zu verlieren.

    Zu viel soll zum Inhalt hier nicht verraten werden.

    Es ist mal wieder ein echter Pötzsch - was man meiner Meinung nach als Gattung für sich sehen darf. Denn alle Romane von Oliver Pötzsch sind auf ihre Art besonders. Nicht wegen ihres anspruchsvollen Stils, nein, gerade weil Pötzsch eben NICHT den arroganten Anspruch erhebt, mit seiner Literatur die Welt verändern zu wollen, sondern eine spannende, atmossphärische Geschichte schreiben will. 

    Und das kann er.

    Oliver Pötzsch entwickelt eine Art des Erzählens, die jeden Roman im Kopf zum Film werden lässt - oder sogar zu direkt erlebter Geschichte. Seine Beschreibungen lassen uns die Zeit von damals mit allen Sinnen wahrnehmen. Riechen. Fühlen. Schmecken. Da sind gewisse Übertreibungen in manchen Szenen leicht zu verzeihen - nein: Ich finde es gut so, dass der Autor manchmal übertreibt. Wer will schon langweilige Alltagsszenarien lesen anstatt praller, hochspannender Szenen?

    Ein wirklich gelungener Roman. Pötzsch ist einer der Könige des historischen Romans.

  7. Cover des Buches Ritter, Mönch und Bauersleut (ISBN: 9783404642175)
    Dieter Breuers

    Ritter, Mönch und Bauersleut

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Dieter Breuers Devise ist, "daß Geschichte ja gar nichts anderes ist als eine endlose Kette von Geschichten" und im Vorwort seines Buches bemängelt er zu Recht, daß all diese spannenden Geschichten, menschlichen Schicksale, Alltagsinformation im Geschichtsunterricht meistens gar nicht zur Geltung kommen, sondern dort trockene Jahreszahlen und Herrschernamen gelehrt werden. In diesem Buch über das Mittelalter läßt er nun die Geschichten der Geschichte in den Vordergrund treten und dies auf unterhaltsame Weise.

    In zahlreichen kürzeren Kapiteln werden verschiedene Aspekte des Mittelalters geschildert, es handelt sich hier nicht um eine chronologische Abhandlung, so daß man auch mal ein Kapitel auslassen kann, wenn das jeweilige Thema nicht so interessant für einen ist. Die Weltgeschichte, ihre Herrscher und Jahreszahlen, fließt durchaus auch ein, aber dies als gut eingebrachte Hintergrundinformation, so daß man dieses Wissen gewissermaßen nebenbei mitnimmt. In manchen Kapiteln kommen Leute der Zeit selbst zu Wort, da schreibt Breuer mal als Tochter Karls des Großen, als Klostermönch oder Reliquienhändler, die den Leser direkt ansprechen. Die meisten Kapitel sind wie unterhaltsame Kurzreportagen gestaltet. Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Themen, von Kleidung und Ausbildung der Ritter über die Hygienesituation im Alltag, die Nahrung oder die sogenannten unehrlichen Berufe. Auch interessanten Persönlichkeiten wie Richard Löwenherz oder dem Stauferkönig Friedrich II. sind einzelne Kapitel gewidmet. So erliest man sich auf knapp 600 Seiten ein kurzweiliges Kaleidoskop des Mittelalters, flott geschrieben, vergnüglich zu lesen und mit einer Fülle an interessanten und teils ungewöhnlichen Informationen. So soll Geschichte vermittelt werden!
  8. Cover des Buches Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser (ISBN: 9783832196530)
    Ernst H. Gombrich

    Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser

     (16)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Ein wirklich schneller Durchgang durch die Weltgeschichte. Gombrich trifft dabei den Ton "Kinder, ich erzähl euch was!" und wählt aus der Masse des Stoffes nicht nur die Haupt- und Staatsaktionen aus, sondern berichtet gern über Philosophen und Religionsstifter.

    Dabei bemüht sich Gombrich auch um eine faire Beurteilungen, was im meist gut, aber in der Zeitgeschichte eher weniger gelingt.



  9. Cover des Buches Friedrich II. (ISBN: 9783406656286)
  10. Cover des Buches Das Spiel der Nachtigall (ISBN: 9783426636329)
    Tanja Kinkel

    Das Spiel der Nachtigall

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Diesen Roman kann man mit Fug und Recht als Epos bezeichnen. Er erschien erstmals 2011. Erzählt wird die Geschichte des bekannten mittelalterlichen Minnesängers und Lyrikers Walther von der Vogelweide, der ungefähr (genau weiß man es nicht) von 1170 bis 1230 gelebt hat, und seiner fiktiven Gefährtin Judith, einer jüdischen Ärztin.

    Es ist eine muntere, bunte Geschichte, die die damalige Zeit mit all ihren Facetten lebendig vor dem Auge des Lesers entstehen lässt. Die Macht der Fürsten, die Rechtlosigkeit ihrer Untertanen, die Brutalität des Krieges, Verrat und Treue, alles das kommt darin vor.

    Beindruckend finde ich, wie es die Autorin schafft, die Dialoge so zu gestalten, dass der Leser merkt, es wurde früher anders gesprochen als heute und dennoch einen flüssig lesbaren Roman hinbekommt. Das ist große Schriftstellerkunst. Leicht lesbar ist der Roman dennoch nicht, was aber hauptsächlich an den komplizierten politischen Verhältnissen und Verwerfungen liegt, die Kinkel detailgetreu und –soweit man das heute überhaupt weiß – historisch korrekt schildert. Aufgrund der dürftigen Datenlage hat die Autorin jedoch viele Freiheiten, die sie gekonnt nutzt. Es könnte jedenfalls so gewesen sein.

    Bemerkenswert ist auch die Fülle von unterschiedlichen Sprichwörtern, Metaphern und geflügelten Worten, die sie in den Text eingebaut hat. Ich nehme an, dass die wirklich auch schon in der damaligen Zeit benutzt wurden. Eine feine Ironie zieht sich durch den ganzen Roman, den vielen erhaltenen Texten Walthers innewohnenden Spott in die heutige Zeit übertragend.

    Es wird oft in Andeutungen gesprochen, wie es wohl in der damaligen Zeit üblich war. Das erfordert manchmal sehr konzentriertes Lesen, um nichts zu verpassen. Besonders Walther macht seine Vorschläge bisweilen sehr durch die Blume, da er den Fürsten gegenüber von niedrigerem Rang ist und ergo darauf achtet, sich im Notfall darauf berufen zu können, missverstanden worden zu sein.

    Die Personen sind sehr facettenreich gestaltet. Jeder hat Stärken und Schwächen und es gibt nicht die von Grund auf Bösen und die vorbehaltlos Guten. Das unterscheidet das Buch wohltuend von vielen auf dem Markt befindlichen historischen Trivialromanen.

    Mir hat die Lektüre großen Spaß gemacht, aber man muss schon auch etwas Ausdauer, Interesse und Bereitschaft mitbringen, sich in die Geschichte zu vertiefen. So einfach runterlesen lässt sich das Buch nicht. Wer lieber historische Groschenromane liest, ist an der falschen Adresse. Fünf Sterne.

  11. Cover des Buches Krone des Himmels (ISBN: 9783844928587)
    Juliane Stadler

    Krone des Himmels

     (2)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Der junge Etienne hat es satt. Zuhause gilt er als Krüppel und wird von seinem Vater und seinen älteren Brüdern verhöhnt. Mit seinem verkümmerten Fuß ist er hinkend zu nichts zu gebrauchen und beschließt, von zuhause fortzugehen. Doch auch hier liegt ihm das Glück nicht nahe, nicht weit von seiner Heimatburg wird er überfallen und kommt dabei fast zu Tode. Gerettet wird er von dem reisenden Wundarzt Caspar, der ihn bei sich aufnimmt.

     

    Die junge Aveline trägt ein schweres Schicksal mit sich. Ihr frisch geborenes Kind muss sie in einem Wald zurücklassen. Um sich von ihren Sünden reinzuwaschen will sie nach Jerusalem. Auf dem Weg dorthin schließt sie sich einer Pilgergruppe an. Doch der führende Benediktiner lässt sie spüren, was er von ihr hält. Einzig der junge Engländer Bennett freundet sich mit ihr an und bringt ihr unterwegs das Bogenschießen bei. Doch die Zeiten sind hart und die Reise hinterlässt ihre Spuren.

     

    Beide finden ihren Weg in das Heer von Graf Guillaume. Etienne und Caspar sorgen mit ihrem Handwerk für die nötige ärztliche Unterstützung. Doch für Aveline wird das Leben auch hier zu einem Versteckspiel. Durch einen Zufall hält man sie für einen begnadeten Bogenschützen. Ihr weiterer Weg nach Jerusalem führt sie also als Junge kostümiert durch zahlreiche Schlachten vor die Tore Akkons.

     

    Hier trifft sie auf Etienne, Caspar und dessen Freunde. Nach einem Gefecht wird sie erstmals verletzt und so offenbart sich vor Etiennes Augen die Wahrheit um Aveline.

     

    Doch nicht nur Etienne kennt das totbringende Geheimnis. Auch ihr alter Widersacher hat sie wiedererkannt und dieser Ritter kennt keine Gnade. Ein Ränkespiel inmitten der Kriegswirren hat seinen Anfang genommen.

     

    Juliane Stadler nimmt uns mit von Frankreich hinein ins tiefste Abendland bis nach Jerusalem hinein.

     

    Die Zeiten sind hart und die verschiedenen politischen Interessen der Könige und Machthaber oft nur schwer durchschaubar. Der dritte Kreuzzug erweist sich als schwierig. Zahlreiche langwierige Belagerungen machen es dem Kriegstross schwer, voranzukommen. Jerusalem als Ziel wankt und die Heere des Saladin kennen ihre französischen und englischen Gegner.

     

    Die Autorin lässt uns in die Welt von König Barbarossa, zahlreichen Rittern und Grafen sowie in die Kunst des Bogenschießens und der Heilkunst eintauchen. Spannend, wenn teilweise auch langwierig erlebt man mit Aveline und Etienne einen Einblick in die Vergangenheit. Ränke und Intrigen unter den Herrschenden lässt das gewöhnliche Kriegsvolk oft verzweifeln. Es zeigt sich jedoch auch, dass trotz unterschiedlicher Religionen und Weltauffassungen beide Völker stets noch voneinander lernen können und die beschwerliche Reise keinesfalls vergebens war.

     

    Vertont wurden die 18 Stunden von Tobias Kluckert. Ein hoch auf Caspar!

  12. Cover des Buches Schwert und Krone - Herz aus Stein (ISBN: 9783426522431)
    Sabine Ebert

    Schwert und Krone - Herz aus Stein

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen kleinen Blick auf das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Der vierte Band der Reihe Schwert und Krone schliesst sich inhaltlich unmittelbar an den Vorgängerband an - mit einer teilweisen kurzen Überschneidung zu den vergangenen Ereignissen. 

    Das Buch schildert in sehr eindrucksvoller Weise den weiteren Lebensweg des Kaisers Friedrich I Barbarossa. Geschickt verknüpft mit teilweise dramatischen historischen Begebenheiten sind auch sehr schöne fiktive Ereignisse. Das macht den Lesegenuss perfekt. Der Schreibstil ist hervorragend und schildert nicht nur das Leben zu seiner Zeit, sondern auch die vielfaltigen Grausamkeiten mit denen damals die Menschen konfrontiert wurden. Gerade die kriegerischen Handlungen sind sehr gut und anschaulich geschildert.

    Das Buch hat mir seht viel Lesegenuss bereitet und ich freue mich schon auf den 5. und damit abschließenden Band.



  13. Cover des Buches Schwert und Krone - Der junge Falke (ISBN: 9783426520178)
    Sabine Ebert

    Schwert und Krone - Der junge Falke

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Der zweite Band der Reihe Schwert und Krone schliesst sich inhaltlich und zeitlich direkt an den ersten Band an. Er befasst sich mit den frühen Jahren des erwachsenen späteren Königs und Kaisers Friedrich Barbarossa. Ein Schwerpunkt der Geschichte ist der schrecklich gescheiterte zweite Kreuzzug der 1147 begann und mit vernichtenden Niederlagen endete. Ausserdem wird auf den sogenannten "Wendenkreuzzug" eingegangen, der nur vordergründig der Christianisierung galt und eher der Machterweiterung der deutschen Fürsten diente.

    Das Buch vermittelt wieder einen tollen - manchmal auch sehr bedrückenden - Einblick in das Leben und Sterben zu damaligen Zeiten. Die geschickte Mischung aus realen historischen Begebenheiten und fiktiven Geschichten macht den großen Reiz dieses Buches aus. 

    Es gibt eine Vielzahl spannender Momente, nur gelegentlich schleichen sich ein paar Längen ein, die aber den Lesefluss nicht nachteilig stören. 

    Ein toller zweiter Band. Ich freue mich auf den nächsten Band!

  14. Cover des Buches Die glühende Krone (ISBN: 9783404642052)
    Dieter Breuers

    Die glühende Krone

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Bereits Dieter Breuers Buch über das Mittelalter ("Ritter, Mönch und Bauersleut") habe ich mit Vergnügen gelesen. Der Autor kann Geschichte unterhaltsam und lebendig vermitteln, auch komplexe Sachverhalte gut erklären.

    In "Die glühende Krone" widmet er sich der Stauferzeit, widmet diesen intensiven zwei Jahrhunderten über 500 Seiten, beleuchtet zahlreiche Aspekte, Entwicklungen und Personen. Dies geschieht in einer Mischung aus Sachbuch- und romanartigen Kapiteln, in denen wir eine fiktive Familie durch die Stauferzeit begleiten. Die meisten Kapitel enden mit einer kleinen Zeittafel; Karten und ein Stammbaum am Ende des Buches runden die Informationen recht gut ab. Von der Gestaltung her entspricht das Buch also sehr dem beim gleichen Verlag erschienenen Buch "Die Gegenspieler".

    Die Sachbuchkapitel lesen sich größtenteils sehr angenehm, Dieter Breuers schreibt flüssig und entspannt; im lockeren Ton werden hier viele Informationen gut vermittelt. Manche Themen waren mir etwas zu ausführlich und aufzählerisch gehalten (zB jenes über die verschiedenen religiösen Orden), aber das ist Geschmackssache. Manchmal fehlte mir ein wenig der rote Faden, die Kontinuität, es ist eher episodisch gehalten.

    Die romanartigen Kapitel fand ich weit weniger gelungen. Es ist an sich eine gute Idee, ein Sachbuch ein wenig aufzulockern und dem Leser gewissermaßen zeigenössische Begleiter an die Hand zu geben. Andererseits sind die Sachbuchkapitel so unterhaltsam geschrieben, daß es dieser Auflockerung nicht bedurft hätte, und Dieter Breuers ist mE einfach kein Romanschriftsteller. Die erzählerische Tiefe fehlt in diesen Szenen, die Familienmitglieder bleiben recht blaß und so sind Details zu ihrem Familienleben eher störend. Einige Alltagsthemen werden zwar gut vermittelt, aber das wäre in Sachbuchkapiteln auch gelungen - zudem werden viele Themen aus den Romankapiteln in den Sachbuchkapiteln wiederholt. Die Familienmitglieder führen meist lange Dialoge, in denen dem Leser Fakten vermittelt werden sollen. Dies ist nicht immer leicht zu bewerkstelligen, wie jeder Autor historischer Romane weiß. Wenn in diesen Dialogen sich dann Leute Dinge erzählen, die Menschen der Zeit schon wußten (in etwa wie wenn man in einem Roman heutiger Zeit einen Dialog schreiben würde, der beginnt mit "Wie du weißt, ist Angela Merkel unsere momentane Bundeskanzlerin..."), dann wirkt das ungeschickt. Auch werden zu viele Fakten in diese Dialoge gepackt, die letztlich keine richtigen Dialoge sind, sondern nicht gut zu lesende Informationsansammlungen.

    So waren diese romanartigen Einschübe für mich eine Schwäche des Buches und ich habe immer innerlich geseufzt, wenn die interessanten Sachbuchkapitel durch diese unterbrochen wurden. Im Ganzen aber vermittelt "Die glühende Krone" ein meist gut zu lesendes und unterhaltsames Bild der Stauferzeit, mit guten Hintergrunderklärungen und vielen Informationen.
  15. Cover des Buches Alles, was ein Mann wissen muss (ISBN: 4260308350054)
    Oliver Kuhn

    Alles, was ein Mann wissen muss

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Grisu
    Sehr lustiger Männer-Ratgeber, der kein Thema auslässt. Tolles Geschenk!
  16. Cover des Buches Das Sandkorn (ISBN: 9783257243253)
    Christoph Poschenrieder

    Das Sandkorn

     (32)
    Aktuelle Rezension von: parden
    DAS DRITTE GESCHLECHT...

    Jacob Tolmeyn begegnet dem Leser das erste Mal am 06. Juni 1915, als er, immer wieder innehaltend, durch die Straßen Berlins streift und dabei eine ganze Anzahl kleiner Säckchen Sand ausleert, Worte dazu murmelnd. Ein Verhalten, das nicht lange unbeachtet bleibt; bald schon folgt ihm ein ganzer Trupp Neugieriger, die sein Treiben gespannt beobachten. Grund genug, um einen Polizisten in den unruhigen Zeiten des Ersten Weltkriegs misstrauisch werden zu lassen. Und so wird der junge Mann verhaftet und aufs Polizeirevier gebracht. Kommissar Treptow übernimmt das Verhör Tolmeyns, das fortan als Rahmenhandlung zu einer ganz anderen Geschichte dient, die im Verlaufe der Befragung zutage tritt: der Rückblende in das Jahr 1914, kurz vor und nach Ausbruch des Krieges.

    Der Leser begleitet den Kunsthistoriker Jacob Tolmeyn nach Rom, genauer ins dortige Königlich Preußische Historische Institut, wo er alte Dokumente sichten und auswerten muss. Es überrascht ihn, als er plötzlich den Auftrag erhält, nach Südiatlien zu reisen, um der anstehenden Räumung der Krypta des Doms zu Andria beizuwohnen, wo die Gräber der Gemahlinnen von Friedrich II. vermutet werden, von Federico secondo, dem Stauferkaiser. Im Autrag von Wilhelm II., des letzten Deutschen Kaisers und Königs von Preußen, ergeben sich im Anschluss noch weitere Forschungsreisen nach Südiatalien, die Jacob Tolmeyn in Begleitung seines Schweizer Kollgen Beat Imboden absolviert.


    " °Matera (...) it eine alte malrische Bergstadt von 17081 Einwohnern.° - 'Herrgott noch mal', sagt er, 'wenn es der verdammte Baedeker doch wengistens einmal richtig hinbekäme. M a l e r i s c h? Nur wenn einer wie Hieronymus Bosch malt." (S. 307)


    Unter der apulischen Sonne, bei der Vermessung der staufischen Kastelle, stoßen sie auf Legenden und Vermutungen, viel Sand und Staub, eine große Hitze, primitive Unterkünfte, Landadel, Armut und eine Vielzahl steinerner Zeichen einstiger Macht, angenagt vom Zahn der Zeit, überlagert von Bautätigkeiten späterer Erpochen. Bei der letzten Forschungsreise wird den beiden Kunsthistorikern zudem eine Begeleitung aus dem italienischen Kriegspresseamt mitgeschickt, eine junge Frau zu ihrer Überraschung, Letizia. Jeder der drei hat jedoch seine ganz eigenen Themen, die im Verlaufe der Erzählung immer deutlicher zutage treten - alle sind auf ihre Art auf der Suche nach einem Leben, das nicht von Vorurteilen bestimmt ist..


    "Die beiden anderen können gut miteinander. Das sieht sogar Tolmeyn (...) Die Drei ist doch eine vermaledeite Zahl, denkt er, vor allem die Zwei in der Drei, die die einsame Eins macht." (S. 319)


    Die 'einsame Eins' in dieser Rechnung ist er selbst, Tolmeyn, der eifersüchtig reagiert darauf, dass sich sein Kollege Beat so gut mit Letizia versteht. Doch versucht er unbedingt, diese Eifersucht zu verbergen, denn nicht Letizia ist es, an der er heimlich selbst Interesse hat, sondern Beat, sein männlicher Kollege. Homosexualität - in Deutschland zu dieser Zeit streng verboten und per Paragraph 175 auch gesetzlich unter Strafe gestellt. Der Hauptgrund, weshalb Tolmeyn eine gutdotierte Stellung in Berlin aufgab und nach Rom ging, aus Furcht, erpressbar zu sein, als 'Freundling' oder Anhänger des 'Dritten Geschlechts' geoutet zu werden. Ein Leben und Lieben in Verborgenen, immer in der Furcht vor der Entdeckung. Und nun sitzt er in einem Berliner Verhörraum und läuft Gefahr, dass sein gut gehütetes Geheimnis gelüftet wird.

    Kaleidoskopartig erzählt der Autor scheinbar von leichter Hand geschrieben - und doch ist jedes einzelne Wort wohlgesetzt - von Geschehnissen kurz vor Beginn sowie kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Eine Vielfalt von Themen steht hier gleichberechtigt nebeneinander, man bekommt ein eindringliches Bild vermittelt von den Zuständen zu dieser Zeit. Poschenrieder gelingt es, einen historischen Roman, einen Kriminalroman, einen Roman über gesellschaftliche (In-)Toleranz, aber auch über die Liebe zu schreiben und bei all dem auch eine (Anti-)Kriegsgeschichte zu erzählen. Selbst nahezu beiläufig Erzähltes entwickelt sich hier zu einem interessanten Thema, wie z.B. der kleine Einblick in die Geschichte der Fotografie. Dabei wirkt das Buch keineswegs überfrachtet, die Elemente und Zeitebenen greifen gekonnt und passend ineinander wie das feingewirkte Innenleben einer komplexen Uhr - und der Schreibstil ist so leicht wie passend, authentisch zum gewählten Zeitalter, und dabei kein bisschen übertrieben.

    Ein vielschichtiger, spannender, anspruchsvoller Roman mit einem erzählerischen Sog von der ersten Seite an bis zum überraschenden Ende, ein fein geknüpfter Webteppich aus Geschichte und Geschichten voller schöner Bilder, dabei auch ein unaufdringlicher Appell zu mehr Menschlichkeit und Toleranz. Mit diesem Roman hat mich Christoph Poschenrieder sehr beeindruckt, und sicher wird es noch weitere Bücher von ihm geben, die den Weg zu mir finden.

    Von mir eine ganz eindeutige Leseempfehlung!


    © Parden
  17. Cover des Buches Konstanze (ISBN: 9783958180314)
    Elisabeth Herrmann

    Konstanze

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Buecherwurm1973
    Konstanze von Aragon ist auf dem Weg nach Sizilien.  Sie ist die Witwe des ungarischen Königs. Nun hat der Papst angeordnet, sie solle den jungen Federico, der Thronerben der Staufer, heiraten. Konstanze ist alles andere als begeistert. Aber sie weiss, was ihre Pflicht ist. Die angehende Königin hat noch einige Abenteuer zu bestehen bis sie  mit ihrem Bräutigam vor den Traualtar stehen kann.

    Wer die Krimis der Autorin liebt und auch eine schwäche für Historische Romane hat, wird dieses Buch lieben. Sie lässt auch hier  ihren Witz und Ironie einfliessen. Also man kann ab und zu auch schmunzeln. Wie man es von Elisabeth Herrmann nicht anders gewohnt ist, merkt man   sofort, dass sie aufführlich recherchiert hat. Irgendwo habe ich  gelesen, dass Friedrich II. eine Herzensangelegenheit  von ihr sei.

    Ich liebe Bücher über die Königshäuser aus den früheren Jahrhunderten. Aber dieses hebt sich von anderen Büchern ab. Die Geschichte ist wohl flüssig geschrieben. Aber es gibt nicht eine Zeile, die überflüssig ist. Der Leser kommt kaum zum Atmen, weil er es vor Spannung und Neugierde  vergisst. Leider wird der Leser am Schluss mit einem Cliffhanger sitzengelassen. Man möchte am liebsten gleich weiterlesen. Also bleibt mir nichts anderes übrig als mir möglichst schnell den zweiten Teil der Konstanze-Saga zu holen.
  18. Cover des Buches Der Falke von Palermo (ISBN: 9783596155385)
  19. Cover des Buches Das Reich im Mittelalter (ISBN: 9783406778353)
    Stefan Weinfurter

    Das Reich im Mittelalter

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Dieses Buch von Stefan Weinfurter führt den Leser auf denkbar unterhaltsame Weise durch 1.000 Jahre deutscher Geschichte. Der Schreibstil ist ausgesprochen angenehm zu lesen, auch komplexe Sachverhalte werden verständlich und umfassend erklärt. Geschichte ist so spannend und vielfältig, und in diesem Buch merkt man das auf hervorragende Weise. So gut wie nie liest es sich trocken, an manchen Stellen habe ich gebannt wie bei einem spannenden Roman die Geschehnisse verfolgt. Zuerst war ich ein wenig überrascht, wie kurz das Buch ist - der reine Text nimmt nur etwas 240 Seiten in Anspruch. 1.000 Jahre auf 240 Seiten...wird das nicht arg oberflächlich sein? Nein, das ist es keineswegs. Die Erzählweise ist komprimiert, aber beinhaltet alles Relevante. Dem Autor gelingt es, den relevanten Ereignissen und Personen hinreichenden Raum zu geben und an keiner Stelle hatte ich das Gefühl, daß wichtige Informationen fehlten.

    In fünf Kapiteln stellt Stefan Weinfurter die geschichtlichen Entwicklungen des Mittelalters dar, bringt uns die wichtigsten Personen durchaus auch persönlich nah, beschreibt Lebensumstände der Bevölkerung und die sich ändernden Ansichten und Gedankenströmungen. Beeindruckend ist es, wie er berühmte Gestalten der deutschen Geschichte zurück ins Leben holt. Karl der Große, Barbarossa, Friedrich II und andere sind hier nicht nur bekannte Namen, sondern werden hier auch Jahrhunderte - teils über ein Jahrtausend - nach ihrem Tod wieder zu Menschen, die man sich recht gut vorstellen kann. Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir die ausgezeichnete Darlegung von Zusammenhängen und Bedeutungen - wir können heute meist nicht mehr ermessen, welche symbolhafte Wirkung die Verwendung eines einzigen Wortes, einer kleinen Geste damals hatte. Stefan Weinfurter erklärt es uns. So werden viele Ereignisse und Entscheidungen verständlicher, erschließt sich uns ihre Relevanz ganz anders. Geschichte auf so knappen Raum so anschaulich und verständlich darzustellen, das ist sicher nicht leicht und ich war beim Lesen immer wieder beeindruckt, wie gut es gelungen ist.

    Dem Text schließt sich ein Anhang mit diversen Karten und den Stammbäumen der wichtigsten Herrscherhäuser jener Zeit an, ebenso wie natürlich ein umfangreiches Literaturverzeichnis. So hat man hier wirklich alles, was man braucht und lernt auf angenehme Weise sehr viel. Das gebundene Buch selbst ist ansprechend gestaltet, weist einige Abbildungen auf und ist optisch erfreulich. So sollten alle Bücher über Geschichte sein!
  20. Cover des Buches Der schwarze Kelch (ISBN: 9783404142620)
    Peter Berling

    Der schwarze Kelch

     (36)
    Aktuelle Rezension von: nelloroso
    Der vierte Teil der Grals-Saga von Peter Berling gefällt mir. Es geht natürlich wieder um die beiden Gralskinder Yeza und Roc und ihre Abenteuer. Diesmal führt sie ihr Weg aus Okzitanien, wo die Templer einen eigenen Staat gründen wollen, an den Hof von König Manfred nach Sizillien. Dort müssen die Liebenden sich einigen Intrigen erwehren, und trennen sich. Yeza Weg führt sie nach Bologna wo sie ihren Vater wähnt. Sie erfährt zwar wer ihr richtiger Vater ist, wird dann aber gefangen genommen. Ein liebestoller byzanntinischer Kapitän rettet sie und ihr Weg führt über Ägypten nach Jerusalem. Roc reist parallel in Königs Manfred Auftrag nach Griechenland, gerät auf dem Weg dahin in eine Falle. Er wird gerettet und kommt über Akkon zur heiligen Stadt. Auf ihren unterschiedlichen Wege werden die Gralskinder natürlich wieder von Freunden aller Arten begleitet und beschützt. Aber jeder Staat und jede Orginasation der damaligen Welt will die Kinder für ihren Zweck mißbrauchen und zu allem Überfluss taucht immer wieder ein geheimnissvoller schwarzer Kelch ( der Gral?) auf. Ich fand vor Allem das Ende vor Jerusalem brillant, und freue mich schon auf den fünften Teil.
  21. Cover des Buches Das Buch der Königin (ISBN: 9783596197019)
    Sabine Weigand

    Das Buch der Königin

     (43)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    ... spielt im 12. Jahrhundert und schildert das Leben der Konstanze von Sizilien und Heinrich VI., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation.

    Aus dieser Verbindung wird der interessanteste Kaiser des Heiligen Römischen Reiches hervorgehen; Friedrich II. - das Staunen der Welt.

    Dabei sind die Voraussetzungen nicht gut. Konstanze ist zum Zeitpunkt der Vermählung 30 Jahre alt und für mittelalterliche Verhältnisse eine alte Frau. Über 10 Jahre wird der Wunsch nach einem Thronfolger nicht erfüllt, bis Konstanze 40-jährig öffentlich ein Kind zur Welt bringt. Die Ehe zwischen Konstanze und Heinrich ist politisch geprägt. Er will einen Herrschaftsanspruch auf Sizilien, um den Papst in die Knie zu zwingen. Sie möchte stabile Verhältnisse für das Königreich Sizilien, da ihr Neffe König Wilhelm II. kinderlos und krank ist,

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    Sabine Weigand hat einen farbenprächtigen Roman in der Welt der Hochmittelalters geschaffen. Die historischen Begebenheiten werden begleitet von der fiktiven Geschichte um Gottfried von Streitberg und seiner Schwester Hemma. 

    Weigand schafft einen dichten Roman, der nur wenige Längen aufweist. Die Lücken in den historischen Quellen werden glaubhaft gefüllt und am Ende auch dargelegt. Die wechselnden Perspektiven auch unter Einbindung von Konstanze als Ich-Erzählerin tun dem Buch richtig gut.

    Ob und in wie weit ein historischer Roman spannend sein kann oder muss, kann man diskutieren. Für mich ist der Roman auch in dieser Hinsicht gelungen.

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    Mein Fazit:

    Sehr guter Roman mit guten Charakteren ohne wesentliche Schwächen. Der Roman füllt die Lücke, die durch die schulische Betrachtung der beiden bekannteren Staufer-Kaiser Friedrich I Barbarossa und Friedrich II entstehen.

    Lesenswert

  22. Cover des Buches Der Sternenmantel (ISBN: 9783784483207)
    Katja von Glan

    Der Sternenmantel

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Soulgirl
    Die Geschichte von Katja von Glan beginnt im Land der Sarazenen, genauer gesagt in Damaskus. Dort raubt der ehemalige freie Musiker Konrad, der Deutschland verlassen hat um ein erfahrener und angesehener Medicus zu werden, seinem Freund Kamal den Sternenmantel. Der Sternenmantel verleiht die Macht einem guten König, der das Tragen des Mantels verdient, sein Reich lange und erfolgreich zu führen. Besessen von dem Gedanken, den Mantel nach Deutschland zu bringen, damit der Thronstreit zwischen dem Welfen Otto und dem Staufer Phillipp ein Ende hat, reist er mit seinen 2 Dienern Fatma und Harun zurück in seine Heimat. Dort trifft er auch seine große Liebe Johanna wieder, die als Heilerin der Königin Irene (die Gemahlin Phillips) am Hofe lebt. Doch der Mantel wird Konrad entwendet, noch bevor er ihn übergeben kann. Gerät dadurch die Macht des Königs Phillipp ins wanken?? Die Geschichte, die sich anfänglich um den orientalischen Stoffmantel dreht, verläuft sich nach der Ankunft Konrads in Deutschland ein wenig im Sande. Er wird eher zur Nebensache, während die beiden Handlungsstränge der Hofdame Johanna und der Kölner Kaufmanns Tochter Mechthild erst die eigentliche Handlung darstellen. So wird die tolle orientalische Kulisse, die anfangs eingeleitet wird durch das triste Deutschland ersetzt, was ein wenig enttäuscht. Die Geschichte ist zwar immernoch interessant und die Handlungsstränge geschickt miteinander verwoben, doch erscheinen die Wendepunkte der Handlung oft ein wenig zu weit hergeholt, um die Geschichte voranzutreiben. Als sehr interessant empfand ich das Nachwort, in dem auf die geschichtlichen Ereignisse, die Katja von Glan als Rahmen ihres Buches verwendet, näher eingegangen wird. Das Buch wird bei Fans von historischen Romanen durchaus Anklang finden, gehört aber nicht zu den herausragendsten Werken dieses Genres.
  23. Cover des Buches Deutsche Geschichte (AT) (ISBN: 9783831035427)
    Prof. Steinacher Roland

    Deutsche Geschichte (AT)

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Die Bücher von Dorling Kindersley sind bekannt für ihre herausragend bildhafte und farbige Ausstattung. Jedes Buch, das ich bisher von DK las, war schon ein visuelles Vergnügen. So ist dies genau der richtige Verlag für eine Bild-Enzyklopädie der deutschen Geschichte. Das Buch ist recht groß und schwer, so soll sich ein richtiges Buch anfühlen. Jede Doppelseite widmet sich chronologisch einem Thema der deutschen Geschichte; unterteilt ist das Buch in sieben Hauptabschnitte, die meines Erachtens eine gute Gliederung der historischen Epochen darstellen. Jedem dieser sieben Abschnitte ist eine Zusammenfassung dieser Epoche vorangestellt, gefolgt von einer chronologischen Zeitleiste. Auch diese ist sehr schön gestaltet und bereits mit zahlreichem Bildmaterial versehen.

    Selbstverständlich strahlt auch jede Doppelseite dem Leser schon farbenfroh entgegen. Zahlreiche Abbildungen auf jeder Seite sorgen für Anschaulichkeit, passende Zitate im Großdruck oder biographische Übersichten reichern den Haupttext weiter an. Jede dieser Doppelseiten verfügt über eine "Vorher" und eine "Nachher"-Box, die das Thema historisch einordnet, einen Ausblick und Rückblick bietet und auch Zusatzinformationen liefert. Manche Doppelseiten sind fast ausschließlich großformatigen Abbildungen mit kürzeren Erklärungen gewidmet, wie zB eine Limes-Rekonstruktion, der Westfälische Frieden oder der Kniefall Willy Brandts in Warschau. Andere Doppelseiten enthalten Biographien bedeutsamer Deutscher, wieder andere bieten einen Fotoüberblick über prägende Gegenstände der Epoche. So hat man ein gut zusammengestelltes Kaleidoskop aus verschiedenen Informationen. In den doppelseitigen Artikeln geht es vorwiegend, aber nicht nur, um die historischen Entwicklungen, Herrscher, Kriege. Auch Lebensbedingungen, gesellschaftliche Entwicklungen, Kultur oder andere Alltagsthemen haben hier ihren Platz, wie es im Vorwort auch versprochen wird ("Geschichte ist aber viel mehr als das, weil sie letztlich von menschlichen Existenzen berichtet, von Höhen und Tiefen, Großem und Kleinem.").

    Natürlich kann ein Buch, das auf 400 Seiten die gesamte deutsche Geschichte behandeln möchte, kein Detailwissen liefern. An manchen (wenigen) Stellen fehlen leider Erklärungen und/oder Hintergründe zu Erwähntem - eigentlich möchte ich nach der Lektüre nicht im Internet nachschauen müssen, worum es genau ging. (Und warum in den Artikeln über die Nachkriegskultur neben zahlreichen Schriftstellernamen einer der wirklich großen literarischen Chronisten unserer neueren Geschichte, Walter Kempowski, überhaupt nicht erwähnt ist, würde mich sehr interessieren).
    Für einen Überblick aber ist das Buch hervorragend gelungen, letztlich ist es durchaus mehr als ein Überblick, bietet erstaunlich viele Hintergrundinformationen, Details und erklärt vor allem Zusammenhänge oft prägnant einleuchtend. Ich habe hier sogar zu einigen Themen, mit denen ich mich schon eingehender beschäftigt habe, noch neue Informationen erhalten; zu mir nicht so vertrauten Themen eine erstklassige Einführung.

    Deshalb kann ich dieses sowohl informative wie auch wunderbar gestaltete Buch jedem empfehlen - dem Geschichtsneuling, der sich informieren  möchte, wie auch dem tiefer Geschichtsinteressierten, der hier immer noch Neues finden wird, oder eben auch Vertrautes, gut dargestellt.
  24. Cover des Buches Bürgerin aller Zeiten (ISBN: 9783748141266)
    Heike Wolf

    Bürgerin aller Zeiten

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Babajaga

    Das Buch:

    Nachdem ich von Heike Wolf bereits den ersten Teil ihrer großartigen Allender-Trilogie gelesen hatte, war ich absolut gespannt auf den ersten Teil der Schönau-Dilogie. Meine Erwartungen waren extrem hoch, da mich die Allenders so unglaublich beeindruckt hatten. Ich wurde nicht enttäuscht! 

    Das Cover ziert ein authentisches Familienfoto der 3 Schönau Geschwister, womit es aus den heutigen Standard-Covers für historische Romane hervorsticht und belegt, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht. Ein Umstand, der die Geschichte in meinen Augen noch einmal emotionaler macht. 

    Die Geschichte wird auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt – einerseits die recht knappen Passagen in 1989 und andererseits die Passagen, die dieses Buch ausmachen, in der Zeit von 1913 bis 1933. Die einzelnen Kapitel sind mit den entsprechenden Jahreszahlen – in 1989 sogar mit kompletten Daten – überschrieben, sodass der Leser stets den Überblick behält, in welcher Zeit er sich gerade befindet. 

    Worum geht’s:

    Am 09.11.1989 wird Charlotte 80 Jahre alt werden. Am 30.09.1989 hört sie in den Nachrichten von den ersten DDR-Flüchtlingen, die offiziell in die BRD ausreisen dürfen und erinnert sich in diesem Zusammenhang an ihre eigene Kindheit in Leipzig.

    Charlotte wird 1909 als Älteste von 3 Geschwistern der Familie Schönau in eine ruhige Zeit in Deutschland und in ein liebevolles, gebildetes Elternhaus – der Vater Anwalt und Goethe-Verehrer, die Mutter eine zarte Frau – hineingeboren. Doch nur 5 Jahre später muss Vater Wilhelm in den ersten Weltkrieg ziehen. Die jüngere Schwester Dorothea ist gerade 3 Jahre alt, Bruder Heinrich eben erst geboren. Es bricht eine schlimme, eine überaus schwere Zeit für die Schönaus an, die sie u.a. mithilfe der tatkräftigen, robusten und überaus fürsorglichen Mathilde überstehen. Nach dem Krieg muss die Familie zunächst erst einmal wieder zusammen wachsen, sieht sich jedoch bereits den nächsten Schwierigkeiten gegenüber. Gerade als es aussieht, als würde Deutschland wieder auf die Beine kommen, sich wieder in der Welt etablieren, wird es von den Nazis überrollt.

    Charaktere:

    Ihre Charaktere schreibt Heike Wolf absolut gekonnt, vielschichtig und so authentisch, dass man als Leser nur allzu oft das Gefühl hat, genau neben einer Figur zu stehen, ihr wie ein Schatten zu folgen und in die beschriebene Situation einzutauchen. 

    So konnte ich mich stets in die 3 Schönau Kinder – Lotte, Dorchen und Heinrich – hineinversetzen. Ich verstand ihre Sorgen und Nöte, ihre Verhaltensweisen. Es war für mich z.B. überaus nachvollziehbar, dass Lotte, die sehr an ihrem Vater Wilhelm hängt, diesem stürmisch in die Arme läuft, als er auf Fronturlaub nach Hause kommt, während Dorchen und Heinrich sich benehmen als stünden sie einem Fremden gegenüber. Tun sie ja auch! Eine solche Situation zu beschreiben, sodass ich als Leser zwar die Traurigkeit Wilhelms fühlen und absolut verstehen kann, aber mich gleichzeitig auch in die beiden Kinder hineindenken kann, ist großartig. Und so füllt Heike Wolf all ihre Figuren mit Leben, mit Charakter. Jede Figur – unabhängig davon, ob es eine Hauptfigur wie Charlotte ist oder ein Nebencharakter – ist ein Unikat, hat ihre ganz eigenen Züge und lebt vor dem inneren Auge des Lesers. So ist es möglich, sie zu lieben und sie zu verabscheuen, mit ihnen zu leiden, sich zu freuen oder zu weinen, so wie die Figuren im Buch es tun. Die Autorin schafft es immer wieder, dass man als Leser glaubt, es mit Freunden zu tun zu haben.

    Im Fall der Augusta – Charlottes Oma – ist es sogar passiert, dass ich sie zunächst überhaupt nicht ausstehen konnte, später sehr viel Sympathie für sie empfand und am Ende nicht mehr wusste, ob ich sie nun mag oder nicht. Ich fand ihre antisemitischen Äußerungen bereits weit vor dem ersten Weltkrieg abstoßend und ich konnte nicht verstehen, warum sie ihre Familie nicht mehr unterstützt. Sie erschien mir egoistisch und kalt. Im Krieg hat sie jedoch bewiesen, dass ihre Entscheidungen vielleicht kalt erscheinen mögen, aber auf jeden Fall sinnvoll und der Situation angepasst waren. Ich konnte sie so gut verstehen, als sie versuchte, ihre Tochter Amalie – Charlottes Tante – zum Arbeiten anzuhalten um den Unterhalt für ihre Familie zu verdienen, da auch deren Mann im Krieg war. Dann wieder traf sie Entscheidungen über die Köpfe vieler anderer hinweg, die ich nicht nachvollziehen konnte und die mich den Kopf schütteln ließen. Als sie starb, war ich traurig. Sie fehlte mir in der Familie.

    Ganz anders ist Mathilde, Haushälterin und Kindermädchen der Familie. Sie ist burschikos und rustikal, muss bisweilen auch schwere Entscheidungen treffen, aber sie ist klug und liebevoll. Bei ihr steht stets das Wohl der Familie im Vordergrund. Als die Schönaus kein Geld mehr haben, arbeitet sie sogar ohne Lohn. Sie hat mich überaus beeindruckt und mit ihrem schrägen Dialekt, den die Autorin so herrlich geschrieben hat, ist sie mir fast sofort ans Herz gewachsen – und dass, obwohl ich diesen Dialekt gar nicht mag. Ich hörte sie jedoch förmlich im Ohr, wann immer sie etwas sagte. Von Mathilde hatte ich ein sehr klares Bild vor Augen. 

    Charlotte ist schon ein recht besonnenes Kind, das ihre jüngere Schwester Dorchen hin und wieder bremsen muss, denn Dorchen ist demgegenüber ein Wirbelwind, fast draufgängerisch. Das ändert sich auch nicht, als aus den Kindern junge Mädchen und später junge Frauen werden. Auch hier gibt es wieder eine Situation, die so nachvollziehbar und herzerweichend war, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. Eines Nachts vergriffen sich Dorchen und Charlotte an den Wintervorräten um sich einmal satt zu essen. Ich konnte es so gut verstehen, hatten sie doch immer Hunger. Hier war Dorchen die treibende Kraft und Charlotte wollte sie davon abhalten, aber der Hunger war stärker. Am nächsten Morgen hatten sie ein schlechtes Gewissen, doch weder Mathilde noch Luise haben sie dafür bestraft. Es war so unglaublich emotional und hallt so tief nach, dass ich selbst am Gemüseregal beim örtlichen Kaufmann an sie denken musste, weil Steckrüben – die von allen gehasst wurden, weil es das Einzige war, was es zu essen gab – gerade im Angebot waren. 

    Diese Charaktere können nur als Beispiele dienen. Man muss das Buch lesen um jeden von ihnen kennenzulernen. Und es ist ganz klar, den einen mag man, den anderen nicht. Dazu verändern sich die Charaktere im Laufe der Zeit zum Teil drastisch vor dem Hintergrund des persönlichen Schicksals und der politischen Lage. Manche Veränderung ist überaus angenehm, andere sind erschreckend. Und eben diese Veränderungen machen die Geschichte lebendig, lassen den Leser Verständnis, Widerwillen, vielleicht auch Zuneigung fühlen – ja fühlen! Die Charaktere berühren einen unweigerlich!

    Schreibstil:

    Heike Wolfs Schreibstil ist brillant! Sie schreibt bildgewaltig ohne sich in Details zu verlieren, sie lässt das Leipzig (und alle anderen Orte) Anfang des 20. Jahrhunderts glaubhaft vor dem inneren Auge auferstehen; sie zeigt es dem Leser und spricht nicht nur darüber. Den Ausspruch „Don’t say, show it!“ befüllt die Autorin mit Leben! 

    Wenn ich einen Roman lese, in dem ich Dinge finde, die zu einem bestimmten Landstrich gehören, finde ich das überaus charmant. Auch Heike Wolf hat solche Schmankerl genutzt. So nennt Wilhelm Charlotte liebevoll „mein Modschekiebschn“ (mein Marienkäfer). Es drückt so viel mehr aus als herkömmliche Sätze.

    Wilhelms Liebe zu Goethe verpackt die Autorin geschickt in Dialogen, in denen er sich gern bestimmter Goethe-Zitate bedient und in liebevollen Neckereien in der Familie, wenn er es nicht tut. Und der Familienhund heißt sicherlich auch nicht umsonst Mephisto.  

    Einen Zeitsprung von 1918 nach 1922 schreibt Heike Wolf sehr geschickt, indem sie die Trennung der Ereignisse durch eine Passage in 1989 herbeiführt, in der die fast 80jährige Charlotte ihrer Großnichte aus dieser Zeit berichtet. So bleibt nichts auf der Strecke und dennoch kann diese Geschichte gekonnt unterbrochen und an anderer Stelle weiter geführt werden.

    Der Leser des ersten Teils muss sich darauf gefasst machen, dass er den zweiten Teil unbedingt lesen will. Es bleiben nämlich Fragen offen, deren Antwort man nicht ohne weiteres selbst herleiten kann. Heike Wolf macht neugierig auf mehr und das auf eine sehr charmante Art und Weise – mit kleinen Andeutungen, die eben die Lust auf Teil 2 wecken. 

    Historischer Hintergrund:

    Ich weiß, dass die Autorin stets gründlich recherchiert. Insofern ist der historische Hintergrund nachvollziehbar und belegt. Dennoch steht dieser nicht im Vordergrund, sondern ist stets die Kulisse für die Geschichte, die die Autorin erzählt. Fakten werden nicht oberlehrerhaft präsentiert sondern vielmehr in die Geschichte verwoben – ganz so, als sind sie ein Teil von ihr. Es macht auf diese Art und Weise viel Spaß nicht nur die Geschichte der Familie Schönau zu lesen sondern ganz nebenbei auch noch etwas zu lernen.

    Fazit:

    Ein großartiges Buch, das mich als Leser alle Emotionen, derer ein Mensch fähig ist, durchleben ließ. Es hat mich zu Tränen gerührt und mit einer Wärme für einige Charaktere erfüllt, die unglaublich ist. Der zweite Teil ist Pflichtlektüre, denn es bleiben einige Fragen für diesen zweiten Teil übrig – gekonnt offen gelassen! Must read – nicht nur für Fans von historischen Romanen! 5 von 5 Sternen. 


    Danke Heike!

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