Bücher mit dem Tag "steampun"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "steampun" gekennzeichnet haben.

24 Bücher

  1. Cover des Buches Revolver Tarot (ISBN: 9783944544304)
    R.S. Belcher

    Revolver Tarot

     (21)
    Aktuelle Rezension von: LadySunny
    Dieses Buch hat mich zuerst durch sein Cover angesprochen und so habe ich eigentlich mit dem Lesen angefangen, ohne mich allzu sehr mit dem Klappentext zu beschäftigen. So war die Mischung verschiedener Genres in diesen Buch überraschend - aber auf eine gute Art und Weise. Das Cover und der Titel lassen zudem erahnen, dass wir uns im Wilden Western befinden, was wir tun. Revolver, Indianer, Pferde, Gauner, Silberminenarbeiter - all diesen typischen Figuren begegnet man auch hier.
    In den ersten Kapiteln folgen wir Jim, einem Jungen, der von Zuhause flieht und schließlich in einer Stadt namens Golgotha, am Rand der Vierzigmeilenwüste landet. Eigentlich nur als Zwischenhalt gedacht, wird die Stadt schnell zu etwas, das seinen ganz eigenen Charme - und Schrecken - verbreitet. Im Laufe der Handlung lernt man verschiedene Charaktere von Golgotha kennen, die nicht zuletzt mit kirchlichen / religiösen Hintergründen konfrontiert und hintermalt werden - die Geschichte befasst sich letzten Endes mit dem nahenden Weltuntergang, etwas, das ich so nicht erwartet hätte, aber auch etwas, das mich zunehmenden mehr in Beschlag nahm, sodass ich das Ende des Buches kaum abwarten könnte, um herauszufinden, ob die Guten oder doch die Bösen siegen.
    Das Buch ist spannend und gut geschrieben - einige wenige Rechtschreib-, Grammatik und / oder Flüchtigkeitsfehler sind den Editoren zwar durchgerutscht, was meinen Lesefluss manchmal beeinträchtigte, aber es waren keineswegs so viele, dass es mich wahnsinnig gestört hätte.
    Besonders gefallen haben mir tatsächlich die vielfältigen Charaktere, die man nach und nach besser kennenlernt, obgleich damit teilweise ein mächtiges Head-Hopping entstanden ist. Auch bei all der Hektik zum Schluss hätte ich einen strikteren PoV besser gefunden. Einige Figuren sind mir außerdem Figuren etwas zu kurz gekommen. Zum Beispiel Biqa.  Dessen Wandlung bzw. Beweggründe zu dem zu werden, der er am Ende ist, kann ich nicht ganz verstehen / nachvollziehen…. Einiges wird aufgeklärt, aber grundsätzlich hätte ich mir mehr von seiner Zerrissenheit gewünscht. Er macht Dinge aus einem Grund heraus, auch weil er sich in der neuen Welt verliert, aber das erklärt, meiner Meinung nach, nicht alles, was er getan oder nicht getan hat.
    Auch hätte ich gerne erfahren, ob Jim jemals erfährt, was mit seiner Familie ist.
    Ab und an bin ich zudem über ein paar Formulierungen gestolpert, bei denen ich mich gefragt habe, ob man diese damals (im 19. Jahrhundert) bereits verwendet hätte …. so etwas wie "klinisch rein". Ist das nicht eher ein Begriff aus der Neuzeit?
    Teilweise hatte ich also das Gefühl, dass Fäden aufgenommen, versponnen und dann wieder von der Nadel gerutscht sind und dass es zu oft ein zu großes Head-Hopping gab, das es schwerer machte mit den einzelnen Figuren mitzufühlen. Aber grundlegend hat mir die Lektüre von "Revolver Tarot" sehr viel Spaß gemacht, ich habe mich gerne auf all die Facetten eingelassen, hätte mir aber an der ein oder anderen Stelle doch mehr Tiefgang gewünscht. In diesem Sinne gibt es von mir 4 von 5 Sternen.
  2. Cover des Buches Die verlorene Puppe (ISBN: 9783867622752)
    Judith Vogt

    Die verlorene Puppe

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Annabel
    Figuren: 
    Als kampflustiger und wagemutiger Trapezartist ist Ferenc nicht nur ein aufregender Hauptcharakter sondern mit seinen ganzen Macken auch sehr realistisch gezeichnet. Zwar scheint hin und wieder der Weiberheld in ihm durchzukommen, doch ist seine tiefe Zuneigung zu Yue, seiner Partnerin am Trapez, ein starker Pol seiner Gefühle, die ihn immer wieder durcheinander bringen und verletzlich machen.

    Schreibstil: 
    Und erneut hat mich dieses Autoren-Duo begeistert in Atem gehalten. Der Schwermut Ferencs gesamter Geschichte ist von der ersten Seite an spürbar, packend, und der Spannungsaufbau beginnt auch in diesem Buch sehr früh. Das Wiedereintauchen in die Welt von Eis und Dampf war ein bisschen, als würde ich wieder an einen Ort kommen, den ich lange vermisst habe (nur wirkt er jetzt noch etwas fantastischer).

    Inhalt: 
    „Die verlorene Puppe“ spielt im gleichen Universum wie „Die zerbrochene Puppe“, nur eine Weile nach den Ereignissen des ersten Bandes. Trotzdem würde ich behaupten, dass man dieses Buch auch unabhängig vom ersten lesen kann, nur wüsste man die Welt um Ferenc und viele Nebencharaktere dann nicht zu schätzen, denke ich. Denn wie „Die zerbrochene Puppe“ werden die Kapitel auch hier wieder von Tomkes Fahrtenbucheinträgen getrennt, welche das Gesamtbild für mich perfekt gemacht haben, jemandem, der das erste Buch nicht kennt, jedoch erst einmal fehl am Platz vorkommen könnten.
    Die Artisten des Apocalástico sind bunt zusammengewürfelt, doch was sie verbindet sind ihre vielen kleinen und großen Probleme und Mysterien, die sie mit sich herumtragen und bei manch einem sehr viel schwerwiegender und umfangreicher sind, als zuerst angenommen.

    Während einer Vorstellung brennt das Zirkuszelt des Apocalástico nieder und seine Artisten, eingeschlossen Ferenc, werden entführt. Mit ihren Kidnappern überqueren sie den Atlantik von Spanien aus zum Reich der Mexica, doch bereits kurz nach dem Aufbruch kommt es zu Vorfällen auf dem Luftschiff; Ein Mann begeht Selbstmord und Zwietracht zwischen den Gefangengenommenen wird gesät, denn es stellt sich heraus, dass nicht nur der Tote Geheimnisse hatte. Bei den Mexica angekommen beginnt direkt das nächste grausige Abenteuer, in das sich die Mitglieder des Zirkus' stürzen müssen. Das Spiel zwischen Realität und Fiktion, das dabei vonstatten geht, ist wahrhaft hypnotisierend. Ich habe jeder Seite entgegengefiebert, gleichzeitig aber das Ende befürchtet, weil ich einfach nicht schon wieder diese Welt verlassen wollte. Das haben mir die Autoren noch schwerer gemacht mit dem schockierenden aber auch berührenden Finale des Buches.
  3. Cover des Buches Das Mädchen mit dem Stahlkorsett (ISBN: 9783453314641)
    Kady Cross

    Das Mädchen mit dem Stahlkorsett

     (277)
    Aktuelle Rezension von: Walking_in_the_Clouds

    Auf ihrer Flucht vor dem zudringlichen Sohn ihres Dienstherrn wird die sechzehnjährige Finley Jayne, der seit ihrer Pubertät eine dunkle Seite innewohnt, 1897 in London von Griffin King, dem Duke of Greythorne, aufgelesen. Obwohl erst achtzehn, fühlt der Herzog sich verpflichtet, in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten und das Empire zu beschützen, derzeit vor dem skrupellosen Maschinisten. Dabei hilft ihm sein gleichsam übernatürlich begabter Trupp. Griffin selbst kann mit Toten kommunizieren. Sein Freund Sam ist übermenschlich stark, wurde aber trotzdem beinahe von einem Automaten besiegt und hadert nun damit, nur dank mechanischer Implantate überlebt zu haben. Emily kann jede Maschine reparieren, seine Tante Cordelia ist Telepathin und der Amerikaner Jasper pfeilschnell. Fin, die versucht das Biest in sich zu beherrschen, wird immer mehr in den Fall hineingezogen und lernt dabei den mysteriösen Jack Dandy kennen.

    Steampunk hatte sich hierzulande Anfang der 2010er Jahre zu einem kleinen Trend entwickelt, fristet seitdem aber eher ein Nischendasein. Während manche Autoren an dem ungewohnten Thema scheitern, landen andere damit einen Volltreffer. Letzteres ist der Fall beim ersten Band der „Steampunk Chronicles“ von Kady Cross, die deutschsprachigen Lesern auch als Kathryn Smith mit ihren historischen und paranormalen Liebesromanen bekannt ist und die inzwischen in verschiedenen Genres als Kate Kessler, Kate McLaughlin und Kate Locke unterwegs ist und auch als Kate Cross veröffentlicht hat. Ihr retro-futuristisches Setting – erstmals vorgestellt im leider nicht übersetzten Prequel „The Strange Case of Finley Jayne“ und ganz klassisch eine alternative Version des viktorianischen Zeitalters mit dampfbetriebenen Apparaturen und Stilmix-Outfits – zeugt von großem Einfallsreichtum und viel Liebe zum Detail. Die besonderen Fähigkeiten der überwiegend jugendlichen Charaktere werden durch eine allmählich aufgedeckte Vorgeschichte, die auch die Verbindung aller Beteiligten herstellt, schlüssig erklärt. Die Handlung ist komplex, ohne zu verwirren, und durchgängig fesselnd. Hinzu kommen faszinierende Figuren mit entzückenden Marotten und niedliche romantische Untertöne inklusive komplizierter Beziehungsgeflechte. Ein kleiner Cliffhanger macht sehr neugierig auf die Fortsetzung. (TD)

  4. Cover des Buches Die Zeitagenten (ISBN: 9783945045077)
    Joachim Sohn

    Die Zeitagenten

     (11)
    Aktuelle Rezension von: JuliesBookhismus

    Ein Krimi durch die Zeit

    Zeitreisen mal anders hat mir sehr gut gefallen. Allein der Gedanke, dass in jeder Epoche ein Zeitagent ist und sich um die ankommenden Zeitagenten kümmert, finde ich total cool. 

    Gleich am Anfang können wir mit Henry, Johann und Karl einem großen Event in Wiesbaden beiwohnen, denn der Kaiser kommt zu Besuch und sieht sich eine Aufführung an. Ein riesen Trubel auf den Straßen. Dabei fällt auf, dass Henry gebrochenes Deutsch spricht, es aber sehr gut mit seinem englisch verbindet. Somit lesen wir hier zweisprachig, was ich wirklich toll finde, denn das bringt Pepp in die ganze Sache. 

    Als die drei in das Jahr 2223 zur TAO gerufen werden, machen sie sich direkt auf den Weg, denn es ist ein Mord geschehen, den sie aufklären sollen. Dass dieser Mord sie allerdings bis ins Mittelalter führt, hat wohl niemand erwartet. Es gibt einen Fluch, eine Verschwörung und einen Glaubenskrieg. 

    Eine tolle Geschichte, die mich wirklich gut unterhalten hat und die, wenn man dem Ende Glauben schenken darf, sogar noch weiter geht, auch wenn der erste Fall unserer Zeitagenten aufgeklärt und sogar gerettet wurde. 

  5. Cover des Buches Books & Braun (ISBN: 9783802586439)
    Pip Ballantine

    Books & Braun

     (112)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    Wellington Thornhill Books, Esquire, Archivar des Ministeriums für eigenartige Vorkommnisse und Geheimnisträger, wird nach einer Entführung mit Bomben und Granaten recht spektakulär durch eine unkonventionelle Agentin namens Eliza D. Braun aus einer Festung in der Arktis befreit und sicher zurück nach England in den Schoss Queen Victoria's gebracht. Diese Aufsehen erregende Aktion reiht sich zu anderen nicht immer zum Erfolg führenden Aktionen der recht impulsiven und spontan nach eigenen Ideen agierenden Agentin und bereitet Dr. Basil Sound, dem Leiter des Ministeriums, immenses Kopfzerbrechen. Die explosiven und recht sichtbaren Einsätze der Agentin sorgen für stete Artikel in den Zeitungen und zahlreichen Anfragen an die Krone, die stets darum bemüht ist, das Ministerium vor den Augen der Öffentlichkeit zu verbergen. Um die Öffentlichkeit zur Ruhe zu bringen, zieht Dr. Sound die energische Agentin vom Außendienst ab und verbannt sie in die Gewölbe des Ministeriums, wo sie eine Art Strafdienst im Innendienst bei dem unlängst geretteten Archivar Books absolvieren soll. Der feinfühlige und feinsinnige Gentleman Wellington Books ist alles Andere als angetan. Er, der von Mitarbeitern wegen seiner Eigenbrötlerei und seiner Erfindungsgabe geschnittene Verwalter Tausender Fallakte, wird mit der lauten, chaotischen, alle Grenzen des Benimms überschreitenden Eliza Braun konfrontiert. In den düsteren Katakomben fliegen die Funken und Fetzen zwischen den beiden Charakteren, ehe sich die gegensätzlichen Qualitäten zu einer machtvollen Kraft bei den Ermittlungen über den Zusammenbruch von Eliza's Co-Partner und Liebhabers Harrison Thorne zusammenschließen. Thorne war bei einem Fall mit an die Ufer der Themse geschwemmten blutleeren Leichen auf einen Geheimbund namens Phönix gestossen. Als sich eine brutale und aggressive Auftragskillerin namens Sophia del Morte einstellt, um eine Weiterverfolgung von Thorne's Fall zu verhindern, stachelt dies Eliza Braun nur noch mehr auf und der stille und zurückhaltende Wellington Books kann nicht anders, als sich auf ein gefährliches Abenteuer einzulassen, welches zu den "unsterblichen Sieben" und deren Bestrebungen führt, ganz Großbritannien zu unterjochen...

    Das Ehepaar Philippa "Pip" Ballantine und Tee Morris startete 2011 die Buchreihe "The Ministry of Peculiar Occurences". Unverständlicherweise (aber für den deutschen Sprachraum nicht überraschend) hat die "Egmont Verlagsgesellschaft" unter dem Label "Lyx" nur die ersten zwei von sechs Romanen in deutscher Sprache veröffentlicht. Die Buchreihe gewann viele Preise. Das Autoren-Duo präsentiert uns eine wunderbare Steampunk-Welt voller bizarrer Figuren und Maschinen und exzellentem Mix aus Agententhriller und Kriminalroman. Die Handlung ist straff, clever und abwechslungsreich und unterhält prächtig dank der so unterschiedlichen Hauptfiguren Books & Braun. Eliza Braun ist eine Neuseeländerin (wie auch Philippa Ballantine) mit unheimlich starker und selbstbewusster Persönlichkeit - ihre Spitzen gegen England und den zurückhaltenden und stillen Wellington sind köstlich und diese Kabbeleien bringen die actionreiche Handlung voran. Die Übersetzerin Michaela Link hat hervorragende Arbeit geleistet und schafft ein wunderbares Leseerlebnis.

    Für Freunde des im deutschsprachigen Sprachraum schändlich ignorierten Steampunk-Genres eine absolute Leseempfehlung! Aber auch für Agenten- und Krimifreunde, die Geschichten in einer alternativen Welt zu schätzen wissen, lohnt sich dieser Roman.

  6. Cover des Buches Frost & Payne - Die mechanischen Kinder 1: Die Jagd beginnt (ISBN: 9783958342415)
    Luzia Pfyl

    Frost & Payne - Die mechanischen Kinder 1: Die Jagd beginnt

     (115)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Grasl

    Steampunk ist ein Genre, das ich bisher noch nicht in größerem Umfang gelesen habe. Gerade Luzia Pfyl ist was dieses Genre anbelangt jedoch ein guter Gratmesser, denn sie ermöglicht es auch jenen, die bisher keinen Zugang zum Steampunk hatten damit auf Anhieb warm zu werden. Das liegt auch daran, dass die beiden Hauptprotagonisten Frost und Payn unterschiedlicher nicht sein könnten.

    Frost, vormals von Madame Yueh als Kind von der Straße aufgelesen, will sich von den Dragons unabhängig machen und gründet ihre eigene Detektei. Problem ist jedoch, dass der Laden nicht recht in Schwung kommt und Madame Yueh scheint dieser Umstand keineswegs verborgen zu bleiben, denn sie bietet Frost ein lukratives Geschäft an. Bedrängt von der finanziellen Lage steigt Frost darauf ein, obwohl sie bei weitem kein gutes Gefühl hat, was sich schon sehr bald bewahrheitet. Hinzu kommt, das just in dem Moment Cecilia Payn vor ihrer Tür steht und nach ihrem verschwundenen Mann sucht. Kein Problem für Frost, immerhin sind es Einnahmen die sie dringend braucht. Allerdings hätte sie nicht damit gerechnet, was ihr dann wiederfährt als sie auf Herrn Payn trifft.




    Die Autorin schafft es hier geschickt zwei unabhängige Geschichten miteinander zu verbinden und somit zu einem großen Ganzen zu verweben. Die flotten Sprüche und die rasche Handlung lassen diesen ersten Band locker an einem Tag durchlesen. Zudem erfährt man die ersten Infos zu den beiden Hauptfiguren. Wobei ich sagen muss gegenwärtig ist Payn da mein Favorit.


    Der Anteil an Steampunk kommt aktuell noch nicht so ganz durch, wobei ich vermute, dass sich dies im 2. Band sicherlich ändern wird. Einen gewissen Ausblick darauf bietet gerade das letzte Kapitel mit seinem Schluss.


    Fazit: Ein rascher Steampunkroman, der sich gut weglesen lässt und den Leser, der neu in dieses Genre einsteigt nicht sofort mit zu viel gängigen Genreworten überhäuft. Dabei kommen die Figuren flott rüber und lassen so schon auf einigen Witz in den kommenden Büchern hoffen.

  7. Cover des Buches Skylark - Der eiserne Wald (ISBN: 9783453268227)
    Meagan Spooner

    Skylark - Der eiserne Wald

     (115)
    Aktuelle Rezension von: Eldfjadrur

    Ich habe dieses Buch aufgrund des Klappentextes und des somit erwarteten Inhalts zu lesen begonnen. Ich muss sagen, die Idee ist durchaus interessant. Der Schreibstil macht all das in meinem Augen aber leider wieder zunichte. Ich habe das Gefühl, einerseits in ständigen Wiederholungen von bereits Beschriebenem zu verweilen, während manche Dinge wiederum eher plötzlich und ohne rechte Einleitung genannt werden. 

    Ich bin derzeit etwa in der Mitte des Buches, konnte mich aber noch nicht zum Weiter- bzw. Zuendelesen überreden. Insofern kann ich zum Ende nichts sagen und leider auch derzeit keine Leseempfehlung aussprechen. 

  8. Cover des Buches Affinity Bridge (ISBN: 9783492981606)
    George Mann

    Affinity Bridge

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Die-Glimmerfeen
    Inhalt: Im London zur Zeit von Queen Victoria stürzt ein Luftschiff ab - niemand hat überlebt. Zombies holen sich im Nebel immer neue Opfer und ein blauglühender Polizist erwürgt Menschen. Wenn jemand die Morde klären kann, so ist dies Sir Maurice Newbury, Sonderermittler der Königin und seine clevere Assistentin Veronica Hobbes.

    Art des Buches: Steampunk Krimi

    Wie fand ich das Buch? Das Buch war spannend und die Charaktere sehr interessant. Ich mochte es, dass sehr geschickt auch die Thematik von Robotern, hier Automaten, mit ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft eingeflochten wurde. Das Ermittlerduo Newbury und Hobbes wuchs mir schnell ans Herz und ich hoffe doch sehr, dass sich daraus mit nächsten Teil noch eine Liebesgeschichte entwickelt. Gerade Newsbury ist nicht der Typ Superheld, sondern er hat auch seine Schwächen, was ihn mir sehr sympathisch macht. Ich fand auch die Atmosphäre des nebligen Londons und jetzt mit Steampunk aufgepeppten Welt sehr ansprechend.

    Gab es etwas zum Nachdenken und/oder Nachforschen? Eher weniger, allerdings habe ich mir noch einmal angesehen, woraus Laudanum bestand.

    3 passende Wörter zum Buch? Steampunk - Zombies - Roboter

    Wem empfehlen? Jeder der gerne Steampunk liest oder gerne in die Zeiten des alten Londons reist und sich nicht scheut auf Zombies und andere Schrecken zu treffen, die in den Nebeln lauern.
  9. Cover des Buches Die dunkelbunten Farben des Steampunk (ISBN: 9783945045022)
    Grit Richter

    Die dunkelbunten Farben des Steampunk

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Gwynny
    FAKTEN
    Die Anthologie (Kurzgeschichtensammlung) „Die dunkelbunten Farben des Steampunk“ ist im März 2015 im Art Skript Phantastik Verlag erschienen. Man kann es als eBook und Print erstehen. Ich habe eines der letzten Exemplare, die noch bunt gedruckt worden sind. Die neue Auflage ist standardmäßig in Schwarz gehalten.

    SCHREIBSTIL
    Es ist enorm, mit was für einer Vielfalt diese Anthologie aufwarten kann. So unterschiedlich wie ihre Autoren sind auch die Geschichten.

    Eines haben sie fast alle gemeinsam. Man könnte sie einfach lesen und die Elemente des Steampunk, verbunden mit der herrlichen Fantastik genießen – man kann aber auch, und das habe ich getan, zwischen den Zeilen lesen. Hier offenbart sich erst, was für tiefgründige Gedanken, Abgründe und nicht allzu abwegige Zukunftsvisionen die einzelnen Autoren in ihren Geschichten verarbeitet haben. Genau das hat mich hier so gefesselt und fasziniert.

    Ebenso ist es großartig zu lesen, dass Steampunk keineswegs nur einseitig ist und wie viel schillernde Facetten er hat. Von Technik, Science-Fiction über Gestaltwandler, Vampire und Rauchfeen. Ein herrliches Sammelsurium der Literatur vereint unter einem Banner der Dampfmaschinen, Zahnräder und der zukunftvisionären Maschinerie des Steampunk.

    Es gab keine Geschichte, die ich nicht mochte, jedoch gab es zwei, die mir als Lieblinge in Erinnerung geblieben sind:
    • "Erasmus Emmerich und der zinnoberrote Zinnsoldat" von Katharina Fiona Bode
    • "Archibald Leach und das Grauen in Orange" von Markus Cremer

    Von diesen beiden Autoren muss ich unbedingt die Bücher haben, die auch beim Art Skript Phantastik Verlag erschienen sind! :)

    ÜBERSICHT DER EINZELNEN GESCHICHTEN MIT ZITATEN UND KURZEN EINDRÜCKEN
    Hier gebe ich Euch immer ein kleines Zitat zum Besten, dass für ich die Geschichte gut widerspiegelt, ohne zu spoilern. Mein Kurzeindruck ist immer das, was mir direkt nach dem Lesen durch den Kopf ging. Also vollkommen unverblümt für ;)

    Silberne Augengläser von Detlef Klewer
    Zitat
    … „Vergiss nicht mich zu erinnern, Nikola mitzuteilen, dass er seinen Skarlarwellen-Strahler modifizieren soll. Liebe Zeit, er verschießt tatsächlich Todesstrahlen!“
    Kurzeindruck
    Taffe Frau auf Achse – Steampunk mit einer Prise Sci-Fi
    ___

    Rosaroter Dampf von Stefanie Bender
    Zitat
    „Ich bin hier, um zu sehen, wie gut meine Erfindung funktioniert hat.“
    Kurzeindruck
    Steam-Fantasy trifft auf Unsterblichkeit – gruselig und zum Nachdenken anregend.
    ___

    Rot wie Teufelsatem von Corinna Schattauer
    Zitat
    „… Wir sind nicht böse. Wir sind nicht gut. Wir arbeiten nicht für irgendwelche Götter oder Teufel. Wir arbeiten für uns selbst …“
    Kurzeindruck
    Drogen und Dämonen – gute Mischung? Wer weiß …
    ___

    Erasmus Emmerich und der zinnoberrote Zinnsoldat von Katharina Fiona Bode
    Zitat
    „Wie hat er das wieder geschafft? Jetzt zerstört er schon Maschinen, die er gar nicht selbst gebaut hat.“
    Kurzeindruck
    Man muss Erasmus Emmerich einfach lieben – zerstreut, genial.
    ___

    Archibald Leach und das Grauen in Orange von Markus Cremer
    Zitat
    „Eines Tages werden Sie erkennen, dass wir mit Stahl, Draht und Kohle nur Probleme schaffen und keine nicht lösen.“
    Kurzeindruck
    Archibald Leach - meine nächste Anschaffung. Hier in Botanik für Fortgeschrittene ;)
    ___

    Helena Roth und die grasgrüne Seide von Isabelle Wallat
    Zitat
    „Wir kitzeln ihn mit Wattebäuschen, bis er erstickt.“
    Kurzeindruck
    Einmal mehr weiß ich, warum ich bestimme Kreaturen so gar nicht leiden kann – bääähhh!
    ___

    Biggles Gespür für Moss von Andrea Bienek
    Zitat
    „Das bezweifle ich“, murmelte Johanna, drehte eine ihrer blonden Locken um den Finger, zog sie lang, schob sie sich zwischen die Lippen.
    Kurzeindruck
    Der Schein trügt öfter, als man denkt …
    ___

    Marinikum Amethysta von Denise Milders
    Zitat
    Für einen Augenblick kam es Kar-August vor, als pulsiere das satte Lila, würde atmen, pochen wie ein Herz, doch als er sich die Augen rieb und erneut hinsah, lag die Brandtaucher still da und glänzte im Lichtschein des U-Bootes wie ein Juwel.
    Kurzeindruck
    Nicht alles sollte man nutzen – oder wecken … gruselig!
    ___

    Aconitum Napellus – Dunkelblaues Gift von Ashly Kalandur
    Zitat
    Alexander bemerkte den fragenden Blick seines Gegenübers und räusperte sich laut. Er wusste, er hätte gegen das Vorgehen des Alten schimpfen müssen. Er ahnte, dass Okhotnik genau dies von ihm verlangte, doch Alexander spürte auch, dass der Professor das Richtige getan hatte. Er konnte ihm nicht böse sein.
    Kurzeindruck
    Wie das Schicksal manchmal so spielt – es nimmt verschlungen Pfade und seltsame Wege …
    ___

    Ein Traum in Königsblau von Dennis Frey
    Zitat
    Ihre plötzlich verschlossene Miene verriet Henri mehr, als er hatte wissen wollen. Er war sich mit einem Mal sicher, dass ihr Großvater tot war – und dass der gute Catinot nicht an Altersschwäche gestorben war.
    Kurzeindruck
    Tja, einer Frau – egal, welcher Rasse und Gattung – einfach mal drei Wünsche frei geben? Oh oh …
    ___

    Das Türkis des vergessenen Sommers von Sabrina Železný
    Zitat
    So sah es also aus. Nur ein kurzer Blick, aber jetzt kannte sie die Farbe, die ihr Großvater so geliebt hatte. Jetzt konnte sie Milo davon erzählen, auch wenn es schwer sein würde, Worte zu finden.
    Kurzeindruck
    Die Gier der Menschen scheint unergründlich … Sommertürkis – wunderschön!
    ___

    Hellbraun – Leben und Tod von Daniel Schlegel
    Zitat
    Edgars Herz raste, das Blut rauschte in seinen Ohren. Zweifellos, das war sie. Erikssons Farbe.
    Kurzeindruck
    Wer anderen eine Grube gräbt …
    ___

    Die bronzene Silbermünze von Daniel Huster
    Zitat
    Und jetzt erkannte auch Oskar den eigentümlichen Geruch. Es war der süßliche Duft von getrocknetem Blut.
    Kurzeindruck
    Seven, Eleven – it’s magic. Isn’t it?
    ___

    Die graue Einöde des Vergessens von Fabian Dombrowski
    Zitat
    „Wir werden bis in die Ewigkeit beieinander sein“, flüsterte die Schildmaid ein letztes Mal.
    Kurzeindruck
    Das Glück liegt in der Zukunft, oder doch in der Vergangenheit?


    MEIN FAZIT
    Eine ausgewogene und fesselnde Kurzgeschichtensammlung, die sich nicht verstecken muss. Ich finde, sie sollte viel öfter gelesen werden. Wir haben hier die Faszination der Technik, gepaart mit deren Gefahren, menschlichen Abgründen, Hoffnungen und vortreffliche Elementen aus der Fantasie. Gleichermaßen geeignet für tiefgründige Gedanken oder einfaches Lesevergnügen, je nach eigenem Gutdünken :)
    Gerne hätte ich hier die Höchstwertung vergeben, doch ein winziges Manko gab es – den bunten Text. Alle zwei Seiten war er leider furchtbar unscharf und das Lesen wurde erheblich erschwert. Ich denke, diese Problem gibt es aber seit der neuen Auflage nicht mehr ;)

    MEINE BEWERTUNG
    Hier gibt es 5 von 5 Zahnrädchen
    ©Teja Ciolczyk, 01.10.2017
  10. Cover des Buches Waldesruh (ISBN: 9783939459842)
    Anja Bagus

    Waldesruh

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Monkberg
    Ich habe schon einige Steampunk-Romane gelesen, kannte aber die Aetherwelt von Anja Bagus bisher noch nicht. Sie unterscheidet sich von der gewohnten Mischung aus Dampfmaschinen-Technologie und Fantasy insofern, als hier das Auto, also der Verbrennungsmotor, durchaus eine tragende Rolle für  den Verlauf der Handlung spielt. Auch die Fantasy-Elemente sind völlig andere.
    Sie kommen aus der Sagenwelt des Schwarzwald mit einem Spritzer aus dem Keltischen.

    Die Handlung ist schnell umrissen: Junge, toughe Witwe trifft auf reichen Junggesellen, es gibt einen Mord, der aufgeklärt werden muss, eine egoistische Mutter, die sich ständig ins Rampenlicht spielt, zackiges Militärpersonal und allerhand "Dorfpersonal", das mal helfend, mal absolut hindernd eingreift, bis der Herr des Waldes die Sache übernimmt und den ganzen Knoten in der Silvesternacht auflöst.
    Die Bösen werden bestraft, die junge Witwe und der reiche Junggeselle erleben ein Happy-End und es gibt sogar Hoffnung, dass die Mutter der besagten jungen Witwe ein anderes Opfer findet, an dem sie auf die Nerven fallen wird.

    Insgesamt ein heiter bis spannendes Abenteuer, das ich gerne gelesen habe. Wer es zu ernst nimmt, ist selbst schuld.
  11. Cover des Buches Aethersymphonie (ISBN: B00KFIW00U)
    Anja Bagus

    Aethersymphonie

     (28)
    Aktuelle Rezension von: -nicole-
    Band 3 der Aetherwelt-Reihe

    Im Jahr 1912/1913: Nach den dramatischen Geschehnissen rund um die Bader Aether-Werke hat sich in Baden-Baden nochmal einiges verändert. Durch den Aether, der seit der Jahrhundertwende aus den Flüssen und Seen aufsteigt, verändern sich immer mehr Menschen und Tiere, die mit der Substanz in Berührung kommen. Und für diese „Veränderten“ möchte Annabelle neue Lebensräume schaffen – ist sie mit ihrer grünen Hand doch selbst eine Veränderte. Ihre Bemühungen werden aber nicht von allen gern gesehen…
    Auch wenn sich die Bevölkerung nach und nach langsam an die sich stetig verändernde Welt durch den Aether gewöhnt, ist Annabelle unglücklich – sie vermisst ihren Vater, der vor zwei Jahren auf rätselhafte Weise verschwunden ist. Doch nun führt eine Spur nach Prag. Annabelle lädt ihre Freunde zu einer Reise auf dem Luftschiff „Delfin“ ein, dass ihr Vater einst entwarf. Während Annabelle zusammen mit ihren Mann Paul in der Goldenen Stadt versucht, die Geheimnisse um ihren Vater zu lüften, sind ihnen Unbekannte auf der Spur. Die Suche wird schließlich zu einer lebensgefährlichen Jagd…

    „Paul seufzte und betrachtete Prag von oben. Die Dächer leuchteten rot, es war eine wirklich schöne Stadt mit vielen prachtvollen Häusern. Die Moldau war ein blaues Band und im hellen Sonnenschein sah man keinen Aether in der Luft. Verdammt, dachte Paul. Was ist nur mit der Welt? Das, was er hier sah, war trügerisch. Er bekam immer mehr das Gefühl, dass etwas Schreckliches geschehen würde.“ – Seite 273, eBook

    Auch im dritten und letzten Band um Annabelle Rosenherz wird es wieder spannend. Hier steht die Suche nach ihrem Vater im Vordergrund, der vor zwei Jahren plötzlich verschwand. Annabelle, die inzwischen ihre große Liebe Paul geheiratet hat, reist zusammen mit ihren Freunden nach Prag, wo es eine Spur zu geben scheint. Vor Ort kommen sie nach und nach unglaublichen und gefährlichen Geheimnissen auf die Spur…
    In „Aethersymphonie“ erfährt man neben der spannenden Suche in Prag auch, wie sich die Welt durch den Aether weiter verändert und das „Amt für Aetherangelegenheiten“ immer mehr zu tun bekommt. Toll beschrieben fand ich hier vor allem das beeindruckende Luftschiff „Delfin“, mit dem Annabelle und ihre Freunde nach Prag gereist sind. Der Schreibstil ist flüssig und detailreich, die Handlung bleibt interessant und spannend – nach und nach werden die Geheimnisse enthüllt. Einzig im letzten Drittel wurde es mir zeitweise etwas zu wirr und leicht überladen. Das Finale war wieder stimmiger und hat mir gut gefallen.

    „Seit sie hier ist, spürte sie so etwas wie Verrat. Es schien ihr nicht gerecht, dass er sie allein gelassen hatte. Dass er so viele Dinge getan hatte, von denen sie nichts wusste und dass er ein Leben ohne sie hatte.“ – Seite 101/102, eBook

    Mein Fazit: Ein gelungener dritter Band um Annabelle Rosenherz. Steampunk, Fantasy und Abenteuer sind toll vereint und machen „Aethersymphonie“ zu einem spannenden Finale der Annabelle Rosenherz-Romane. Hier werden einige Geheimnisse gelüftet und einige Veränderungen treten ein. Bis auf Kleinigkeiten hat mir dieses Buch aus der Aetherwelt wieder sehr gut gefallen.
  12. Cover des Buches Steamtown - Die Fabrik (ISBN: 9783944544342)
    Papierverzierer Verlag

    Steamtown - Die Fabrik

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee
    Auf das Buch war ich richtig neugierig, weil ich schon die Fantasyreihe der Autorenbrüder T. S. Orgel über die Blausteinkriege kennen- und lieben gelernt habe. Der Ausflug ins Steampunk Genre war ein großer Anreiz, den in dem Bereich hab ich noch viel zu wenig gelesen.

    Den Anfang empfand ich ehrlich gesagt etwas schleppend - aber vielleicht war ich auch zu ungeduldig. Die Vorstellung zwei der Protagonisten zog sich irgendwie, obwohl ich dann festgestellt hatte, dass es gar nicht so viele Seiten waren, aber es war auch nötig, um ihr Verhalten im Verlauf zu verstehen.
    Die große Schrift im Buch ist super - dafür waren die Zeilenabstände sehr eng, das erste Mal, das mir sowas auffällt. Das war zuerst etwas anstrengend, aber ich hab mich sehr schnell dran gewöhnt.

    So, jetzt hab ich ein bisschen gemeckert, aber ich fand das Buch wirklich toll! Als ich nach dem etwas plätschernden Einstieg in die Geschichte reingekommen bin, konnte ich gar nicht mehr aufhören! Die drei Hauptcharaktere sind in ihrer eigenwilligen Art so toll beschrieben und mir auch ans Herz gewachsen, auch wenn sie jetzt keine wirklichen Sympathieträger sind.

    Agent Eric von Valen ist noch am "nettesten". Ein junger Agent des Ministeriums, der seinen ersten Mordfall zu klären hat. Natürlich ist er noch unerfahren und unsicher in seinem Tun, aber entschlossen, dem Täter auf die Spur zu kommen. Er gibt sich immer korrekt, aber er hat tief in seiner Erinnerung ein Geheimnis vergraben, das

    Pater Siberius Grand - ein Mann der Kirche, aber ein gefallener Mann. Warum - darauf möchte ich hier nicht eingehen, das müsst ihr selbst herausfinden! Aber ich fand ihn einfach herrlich! Entgegen der Vorstellung eines "Gottesmannes" wirkt er vom Aussehen her eher wie ein Schläger und ist auch mit seinen knapp über 50 Jahren noch top in Form. Er sagt was er denkt und ist dabei auch mit seiner Wortwahl nicht zimperlich und handelt sich damit regelmäßig Ärger ein. Mit seinem Auftreten schafft er sich seinen "Platz" und seinen Respekt, hat aber auch eine vortreffliche sarkastische Ader.

    Der dritte im Bunde, der den Mordfall aufklären soll ist der Forensiker Mister Ferret. Er kommt sehr unscheinbar und unauffällig daher, ist aber auch nicht auf den Mund gefallen und glänzt mit einem gleichgültigen, trockenen Humor, der im Zusammenspiel mit Siberius Grand äußerst amüsant ist! Mister Ferret hat einige verborgene Talente, die das Team aus einigen bösen Überraschungen retten wird.

    Man merkt recht schnell, dass der Mord prekäre, politische Bedeutung hat und es hier einiges zu vertuschen gilt. Doch die drei lassen sich nicht unterkriegen und jeder auf seine Art

    Der Schreibstil ist erfrischend locker, teilweise flapsig gerade in den Dialogen und beim wörtlichen Schlagabtausch, was die doch recht düstere Atmosphäre zu einem unterhaltsamen Schauspiel macht; aber dabei nicht den Ernst der Lage außer Acht lässt. Bei den Männern geht es nunmal in einem etwas raueren Ton zu und Handgreiflichkeiten und Brutalität sind öfters vonnöten. Denn es ist gefährlich im fiktiven Steamtown und der viktorianische Einschlag wird sehr schön mit den typischen Elementen aus dem Genre verbunden: Plasmalichter, Ikonographen, Aetheromanten und viele kleine Details - dazu Ausflüge in die von Unrat überschwemmte Kanalisation und das düstere Sanatorium.
    Und! Die Geschichte kommt wunderbar ohne den unnötigen Zusatz einer Romanze aus!

    Die Handlung entwickelt sich dabei mit einem guten Tempo und die Spannung wird auch immer wieder angetrieben. Die Zusammenhänge formen sich langsam zu einem Bild, lassen aber noch genug Spielraum zum Rätselraten - vor allem auch durch überraschende Wendungen.
    Der Epilog hält dann auch noch einen bösen Zug bereit, wodurch sich noch Stoff für eine Fortsetzung ergeben würde. Ich würd mich jedenfalls darüber freuen!

    Fazit: 4.5 Sterne gerne aufgerundet!

    © Aleshanee
    Weltenwanderer
  13. Cover des Buches Steam & Magic - Feuerspiel (ISBN: 9783453529908)
    Cindy Spencer Pape

    Steam & Magic - Feuerspiel

     (54)
    Aktuelle Rezension von: LisasPhantasiaBooks
    Steam & Magic - Feuerspiel von Cindy Spencer Pape

    Allgemeines:

    Band: Einzelband
    Art: Taschenbuch
    Seiten: 350
    Preis: € 8,99 (D) € 9,30 (A)
    Genre: historische Fantasy / Urban Fantasy

    Klappentext:

    London, Mitte es 19. Jahrhunderts: Mit verwegenem Mut und ausgeklügelter Technologie jagt der charismatische Sir Merrick Hadrian alles, was sich zwischen dem Diesseits und dem Jenseits tummelt. Doch die fünf Straßenkinder, die er bei sich aufnimmt, bringen ihn an seine Grenzen. Seine Rettung: Die junge Gouvernante Caroline Bristol, die nicht nur Merricks Zöglinge vom ersten Augenblick an verzaubert. Als Dämonen der Unterwelt angreifen, muss das ungleiche Paar zusammenarbeiten - denn nur gemeinsam können sie die Stadt retten ...

    Positiv:

    Als erstes muss ich ja loswerden, dass mir der Gentleman auf dem Cover durchaus sehr gefällt. Hat mich echt gefreut , mal ein männliches Gesicht auf einen Cover zu sehen, der Klamotten an hat :D Der Anfang der Geschichte war sehr interessant und besonders die fünf Kinder haben es mir angetan. Sie sind einfach toll! Teilweise war es auch witzig. Was mir auch gut gefallen hat, war der einfache Schreibstil, den man schnell und leicht lesen kann. 

    Negativ:

    So gut mir der Anfang auch gefallen hat, muss ich leider sagen, dass der Rest nicht so prickelnd war. Im Allgemeinen ging alles viel zu schnell und wurde nur flach erzählt. Im ganzen Buch kommen vielleicht zwei Angriffe von Dämonen, die viel zu leicht besiegt wurden, der Rest handelt hauptsächlich von Sir Merrick und der Gouvernante, die sich gegenseitig "Flachlegen". Ich hätte gern mehr über die Dämonen und vor allem von den Kindern erfahren. Und was ich mich noch frage: Warum heißt das Buch "Feuerspiel"? Dieser Titel hat überhaupt nichts mit dem Buch zu tun.

    Fazit:

    "Steam & Magic - Feuerspiel" von Cindy Spencer Pape war leider nicht so wie ich erwartet hatte. 

    Trotzdem kann man diesen historischen Fantasy Roman gut für zwischendurch lesen. 

    Ich kann dieses Buch denjenigen empfehlen, der gern etwas erotisches lesen möchte, natürlich erst ab 16. 

    Auch wenn dieser "Erotik Kram" nichts für mich ist, gebe ich dem Buch 3 von 5 Sterne, da es mich doch durchaus unterhalten hat.
  14. Cover des Buches Aethermagie (ISBN: 9783764190118)
    Susanne Gerdom

    Aethermagie

     (18)
    Aktuelle Rezension von: kleine_welle
    Es herrscht Krieg zwischen den Menschen und den Engeln. In dieser Welt ist Karo eigentlich wohlbehütet, als Baronesse von Mayenburg. Aber da sie eine Sensitive ist, d.h. sie kann die Elementarwesen sehen und mit ihnen sprechen, gerät sie zwischen die Fronten der Regierung und des Zeitlosen Ordens.

    Das Cover gefällt mir persönlich nicht so gut, denn ich mag es überhaupt nicht wenn Personen so viel Raum einnehmen. Das liegt vielleicht daran, dass die Leute auf den Covern selten was mit den Personen im Buch zu tun haben, aber dass durch das Bild suggeriert wird.
    Die Sprache der Autorin ist zwar recht einfach, aber gut. Man kann sich sehr gut in Katos Welt versetzen. Obwohl es recht lange dauert bis man die Geschichte versteht, denn es wird nicht direkt alles klar erklärt. Und selbst als nach und nach die Erklärungen folgen war ich mir nicht so sicher worum sich der Roman letztendlich drehen möchte.
    Denn zwischenzeitlich tritt Kato etwas in den Hintergrund und man erfährt als Leser viel von Katos Mutter, die als Spionin arbeitet. Dadurch wirkt das Buch größtenteils auch eher als Spionageroman, denn wenn man viele Fantasyelemente erwartet, wie z.B. die Aetherwesen oder die Engel, wird man etwas enttäuscht, denn diese spielen zwar eine Rolle, aber dann doch mehr eine Nebenrolle.
    Der Hauptteil liegt eindeutig auf dem Krieg und wie der Zeitlose Orden versucht diesen zu beenden.
    Trotzdem ist die Geschichte nicht langweilig und ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen, denn die ganzen Verschwörungen sind einfach nur sehr spannend beschrieben und man liest einfach atemlos die Geschehnisse.
    Was mir weniger gut gefällt sind allerdings die sehr langen Kapitel. Vielleicht hätte man noch einige Unterteilungen vornehmen können um noch einige Cliffhanger einzubauen. So bekommt man sehr lange Teile über ein- und dieselbe Person erzählt. Was natürlich nicht schlecht ist, aber ich persönlich mag auch kürzere Kapitel lieber.
    Kato ist am Anfang genauso unwissend wie der Leser und stolpert eher zufällig in die ganzen Intrigen. So erscheint sie an vielen Stellen auch recht naiv und lässt sich leicht von den Erwachsenen manipulieren. Was zwar manchmal etwas nervig ist, aber eigentlich nur logisch und vielleicht auch etwas ihrem Alter geschuldet.
    Katya, Katos Mutter, hingegen ist eine taffe Frau, die es in einer männerdominierten Welt bis zum Major geschafft hat. Sie hat ganz andere Hindernisse zu bekämpfen, denn sie gehört zum Zeitlosen Orden und arbeitet so gegen einen Teil der Regierung.
    Die großen Erläuterungen zur Welt in der Kato lebt bleiben aber dann doch aus und so hat man als Leser dann doch einige unbeantwortete Fragen. Z.B. wie die Menschen die Elementarwesen einfangen konnten oder was die Engel genau damit zu tun haben. Oder auch die genaue Rolle des Zeitlosen Orden.
    Am Ende war ich aber dann doch so sehr gefesselt, dass die letzten paar Seiten nur so dahin geflogen sind und am liebsten hätte ich gerne sofort weitergelesen, denn das Buch endet in einem Cliffhanger und man fragt sich wie der Krieg ausgeht und wie es mit Kato weitergeht.
    Vielleicht werden ja noch viele offene Fragen im zweiten Teil beantwortet. Also werde ich den wohl auch lesen müssen. ;)

    Mein Fazit: Obwohl Aethermagie offensichtlich in einer Fantasywelt spielt, bin ich mir nicht sicher, ob man einfach nur Fantasy als Genre angeben kann, denn das Buch kam mir mehr wie ein Spionagekrimi vor. Aber trotz der falschen Erwartung wurde ich von der Geschichte nicht enttäuscht, denn sie ist spannend und fesselnd erzählt und ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert. 
  15. Cover des Buches Deadlands - Ghostwalkers (ISBN: 9783959620000)
    Jonathan Maberry

    Deadlands - Ghostwalkers

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Elohym78
    Nach dem alles zerstörenden Erdbeben 1868 ist so gut wie nichts mehr von Kalifornien übrig. Das Land liegt nicht nur in Schutt und Asche, sondern es wurde regelrecht entzwei gerissen. Tiefe Spalten ohne erkennbaren Grund, zerteilen das Land, aus dem merkwürdige Kreaturen empor kommen. Von alldem hat der Auftragskiller Grey Torrance zwar gehört, aber es mit eignen Augen zu sehen und am eigenen Leib zu erleben, sind völlig verschiedene Dinge. Durch einen Zufall verschlägt es ihn nach Paradise Falls. Es scheint, dass nur Grey zusammen mit seinem neuen Freund, dem Sioux Thomas Schaut-Weg, die Bevölkerung vor habgierigen Großgrundbesitzern, Geistern, Untoten und den schier unendlichen Möglichkeiten von Geisterstein retten können...
    Besonders gereizt hat mich an Jonathan Maberrys Buch die Mischung aus romantischer Wild West Cowboy Atmosphäre und Untoten. Horror trifft auf den Pistolenschuss-Romantik. Und ich muss gestehen, enttäuscht hat mich der Autor nicht!
    Auf der einen Seite ist der knallharte Auftragskiller Grey Torrance. Doch noch nur auf den ersten Blick wirkt er so hart, denn tief in seinem Inneren wird er von den Geistern seiner Vergangenheit gejagt. Umso mehr erschreckt es ihn, dass seine Geister plötzlich Gestalt anzunehmen scheinen und ihn als Untote verfolgen. Durch das zerstörende Erdbeben entließ das Land nicht nur Kreaturen der Hölle, sondern auch Geistersteine. Von den einen als Heilsbringer verehrt, die die Moderne voranbringen und eine technische Zukunft ohne Grenzen verspricht, werden sie von den anderen als Waffe verehrt. Gerade diesen Gegensatz von ich spannend und ließ mich gerne von Maberry in diese gegensätzliche Welt ziehen.
    Vor meinen Augen ließ der Autor ein zerstörtes Land entstehen, dass unter Hitze, Dürre und Armut leidet. Doch nicht nur dass, denn die Natur ist aus den Angeln gerissen und jagt mit zerstörerischen Unwettern über das gepeinigte Land. Ätzender Regen, schreiende Winde und Tiere, die nie an die Oberfläche gelangen hätten dürfen, um nur ein paar Dinge zu nennen. Dazu kommen die Schrecken, welche die Menschheit Dank gnadenloser Gier heraufbeschwor. Spannend geschrieben, keine Frage, aber auf mich wirkte alles zusammen genommen überladen. Egal an welcher Ecke ich mit den Helden der Geschichte auftauchte, ein nie geahntes Grauen war garantiert schon dort. Was anfangs spannend und fesselnd war, kippe leider zu nervig. Zumindest in meinen Augen. Ich wurde den Schrecken bald müde, denen sich meine Helden stellen mussten.
    Im Mittelpunkt der Geschehnisse ist der Auftragskiller Grey Torrance. Als gefragter Killer, gibt es kaum einen zweiten, der so präzise töten kann wie er: Ein Schuss, ein Treffer. Und dieses Können ist auch dringend erforderlich, als er in Paradise Falls eintrifft, denn die zerstörte Stadt benötigt dringend einen Revolverhelden. Schien Grey anfangs kalt und unnahbar, wurde er schnell zu meinem Helden mit dem weichen Kern. Es scheint fast, dass er unabsichtlich in die Rolle des Killers gedrängt wurde, durch persönliche Verluste und Schläge des Schicksals. Ich beobachtete ihn gerne und folgte den Wendungen, die er nahm.
    An Greys Seite, der Sioux Thomas Schaut-Weg. Auch er widerwillig in die Rolle des Helden gedrückt, wollte er eigentlich Forscher sein und damit der Welt helfen.
    Beide zusammen geben ein interessantes Paar ab, denen ich gerne folgte und ihre Abenteuer beobachtete.
    Mein Fazit
    Ein spannender Helden-Horror-Cowboy-Roman, der hier und da überfrachtet wirkte. Trotzdem lesenswert.
  16. Cover des Buches The Bone Season - Die Träumerin (ISBN: 9783869522883)
    Samantha Shannon

    The Bone Season - Die Träumerin

     (17)
    Aktuelle Rezension von: paperlove
    Meine Rezension findet ihr auch auf:
    https://mrspaperlove.blogspot.com

    Der erste Band der "The Bone Seasons"-Reihe liegt schon eine gefühlte Ewigkeit auf meinem SuB. Im Zuge einer SuB-Abbau-Challenge musste es dieses Jahr endlich gelesen werden. Als ich gesehen hatte, dass das Hörbuch auf Audioteka erhältlich ist, habe ich mich für die Hörbuchversion entschieden. Praktischerweise wird es sowohl in der gekürzten, als auch in der ungekürzten Version angeboten. Ich musste zwar bei über 16h Hörzeit einmal schwer schlucken, habe mich aber dann trotzdem für die ungekürzte Version entschieden. Der Grund war vor allem der, dass ich im Vorfeld ein paar Meinungen zum Buch überflogen hatte, in denen immer wieder die Rede davon war, dass das Worldbuilding sehr komplex und damit schwierig zum Verstehen ist. Ich dachte mir, dass bei der gekürzten Version vielleicht Details weggelassen wurden, die beim Verständnis helfen. Rückblickend muss ich aber sagen, dass ich das Worldbuilding auch in der ungekürzten Version bis zuletzt nicht so richtig verstanden habe. Und das war vermutlich auch einer der Gründe, dass ich das Hörbuch im letzten Viertel abgebrochen habe.


    Die Grundidee um die junge Paige, die übernatürliche Fähigkeiten hat und in der Folge als Sklavin eines Rephait gehalten wird, wäre an und für sich zwar sehr interessant gewesen, aber die Story wurde einfach viel zu sehr in die Länge gezogen und fühlte sich stellenweise sehr träge an. Ich hatte zudem Mühe, einen Überblick über die verschiedenen Charakternamen zu behalten und wusste manchmal nicht so richtig, ob die Erzählung in der Gegenwart spielt oder ob es sich um einen Rückblick in die Vergangenheit handelt.

    Die Dialoge zwischen Paige und Warden fand ich sehr anstrengend und ich wurde den Verdacht nicht los, dass aus dieser anfänglichen Feindschaft im weiteren Verlauf auf Biegen und Brechen eine Liebesbeziehung entstehen sollte. Mein Hauptproblem lag vor allem darin, dass ich Warden einfach unglaublich unsympathisch fand und ich bis zuletzt nicht warm mit ihm werden konnte.


    Zur Sprecherin: Ich kenne Laura Maire als Erzählerin bereits von zahlreichen anderen Young Adult (Fantasy) Bücherreihen und bin mittlerweile ein grosser Fan von ihr geworden. Sie macht ihre Sache trotz teilweise trägem Plot auch hier sehr gut.


    Fazit:

    Eine interessante Idee, mit einem leider zu komplexen Worldbuilding, bei dem die eigentliche Story in den Hintergrund rückt. Nachdem die Geschichte nach fast 12h Hörzeit immer noch nicht so richtig in Fahrt gekommen ist (und ich urlaubsbedingt nach 2-wöchiger Hörpause keinen Zugang mehr zur Geschichte hatte), habe ich das Hörbuch abgebrochen. Vielleicht hätte ich die gekürzte Version spannender gefunden, weil dann die ganzen (unnötigen) Details wegfallen und der Fokus mehr auf der eigentlichen Handlung liegt.

  17. Cover des Buches Meister der Zeit - Romantischer Steampunk (ISBN: B00PFZEPIS)
    Ann-Merit Blum

    Meister der Zeit - Romantischer Steampunk

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Julia_Kathrin_Matos
    Handlung und Sprache entführen in das Jahr 1862, angereichert um magische Uhren. Hierbei soll die viktorianische Zeit, wie sie in gehobenen gesellschaftlichen Kreisen erlebt wurde, nachempfunden werden. Die Autorin schafft hierzu eine leichtfüßige, romantische Stimmung.
    Lehren und philosophische Elemente zu Uhren und Zeit, Naturelementen und Mathematik sind gut in diese Stimmung eingebettet.

    Protagonisten:
    Leona, etwa 20, Einzelkind, aus wohlhabenden Familienverhältnissen, die sich als frisch Verheiratete in einer neuen Rolle bewegt. Sie ist ausgestaltet mit einem wissbegierigen, neugierigen und störrischen Wesen, womit sie nicht das Musterbeispiel einer edlen Dame der damaligen Zeit wiederspiegelt. Alexander, Leonas Ehemann, steif agierender Mathematiker, den das ungewöhnliche Verhalten seiner Frau überfordert. Leutnant Sebastian Teck, charmant und forsch, geboren 1703, was sich in äußerer Erscheinung, Verhalten und Sprache äußert. Sein Leben und sein junges Alter wurden mithilfe einer magischen Taschenuhr bewahrt, welche grundsätzlich durch den Zeitmeister Michaelis kontrolliert wird, sich jedoch nun in der Gewalt von Leona befindet. Es gibt wenige weitere relevante Nebenfiguren, denen nicht viel, aber die nötige Tiefe verliehen wird: Leonas und Alexanders Eltern, Cousine Amalie, Meister Fabrizius, Josef, Meister Michaelis. Auch diese Nebenfiguren konnte ich mir lebhaft vorstellen, diese wirken nicht übermäßig überzeichnet, es kommt ausreichend zum Ausdruck, dass jede Figur das Produkt ihrer Umwelt ist und Beweggründe für ihr Handeln hat.
    Wer hier Historisches, ernstgemeinte Blicke auf Politik und Gesellschaft erhofft, wird enttäuscht - ich persönlich hatte das aber auch nicht erwartet.

    Es gibt aus meiner Sicht keine Längen, ich habe den Roman schnell und mit Freude gelesen. Besonders mochte ich die erfrischenden Interaktionen zwischen Leona und Sebastian, die zum Schmunzeln anregen. Obwohl Spannung und Humor vorhanden sind, hätte ich mir gewünscht, dass Ann-Merit Blum die Handlung noch tiefgründiger, aufregender und unerwarteter gestaltet hätte.
    Dass eine Meisteruhr als Notfallinstrument in einem kleinen Kosmos betrachtet wird, obgleich sie als Lebensbewahrer und Jungbrunnen für große Bevölkerungsgruppen sowohl Glück als auch Zerstörung bringen kann, darauf will ich gar nicht hinaus, weil dies das von Ann-Merit Blum anvisierte Bild sprengen und auch im Kontrast zur gewählten Grundstimmung stehen würde.
    Unter objektiver Betrachtung, d. h. die leichtfüßige romantisch-verklärte Stimmung ausklammernd, hat mich vielmehr Folgendes gestört:
    Auf der einen Seite stellt Leona kluge Fragen zu naturwissenschaftlichen, technischen und philosophischen Themen, aber auf der anderen Seite lässt sie sich naiv in riskante Szenarien hineinkatapultieren, bei denen sie ihr Leben riskiert, ohne Beweggründe frisch kennengelernter Personen zu analysieren. Auch findet in Bezug auf das Arbeiten am Glück in ihrer Ehe und ihren emotionalen Zwiespalt zwischen zwei Männern wenig Reflektion statt. Dieser Sinnbruch wiegt umso schwerer, da sie den einen seit Kindertagen als fürsorglichen und lieben Mann kennt und geheiratet hat und der andere sich im Haus von Leonas Schwiegereltern einnistet, fordernd auftritt ohne viel anzubieten und wenig über seinen Charakter und seine Motivation preisgibt. Das bietet Projektionsfläche für Kritik. In beiden Fällen hätte ich mir ein paar zusätzliche Buchseiten gewünscht, um Leonas Entscheidungen besser zu verstehen. Dies hätte auch das gewünschte Bild einer starken, für ihre Zeit emanzipierten Frau, die eben nicht auf jeden offensichtlichen Schachzug und jede Charmeoffensive einsteigt, untermauert (vgl. z. B. Jane Austen).
    Was das Ende angeht, so hatte ich bereits lange davor eine Ahnung, was geschehen würde.
    Eine etwas komplexere Welt, mehr Irreführungen und Wendungen hätten mir gefallen.

    Großes Kompliment für den Titel, das Cover, den Klappentext und den Beginn des Buches - Alles passt gut zusammen und hat bei mir den gewünschten Anziehungseffekt ausgelöst. Ich möchte lediglich anregen, im Klappentext den letzten Satz abzumildern, da dieser zu sehr spoilert und bei mir zum Erraten des Endes beigetragen hat.

    Ich habe die Bitte, den Roman nochmal durchzukorrigieren. Normalerweise meckere ich darüber bei unabhängigen Autoren nicht, aber hier sind Rechtschreibfehler usw. sehr zahlreich. Zum Ende fehlen Zeilenumbrüche bei Szenenwechseln. Dies stört den Lesefluss und das Abtauchen in die Geschichte doch sehr.

    Insgesamt keine tiefschürfende hohe Literatur, aber mit ein paar positiven Lehren und philosophischen Ansätzen, leicht zu lesen, eingängig, kurzweilig und unterhaltend. Gut geeignet nach einem anstrengenden Arbeitstag, an dem man nicht mehr so viel nachdenken möchte. Ich habe mir auch Band 2 gekauft und freue mich auf Abschlussband 3.

    Literaturempfehlung für solche, die romantischen Steampunk eingebettet in eine epische Fantasysaga mögen und vor komplexen Rätseln und bildgewaltiger Sprache nicht zurückschrecken: Das Lied von Anevay & Robert: Fantasy (The Empires of Stones, Band 1).
  18. Cover des Buches Die Reise nach Brüsel: oder die Suche nach den geheimnisvollen Städten (ISBN: 9781549647093)
  19. Cover des Buches Matamba (ISBN: 9783867622271)
    Kirsten Brox

    Matamba

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Aljana
    Ein knackiger Steampunk-Roman, der mir Spaß gemacht hat. An manchen Stellen wurde mir allerdings etwas zu sehr durch den Plot gerast und für eine wirkliche Charakterentwicklung hat es leider auch nicht gereicht. 
    Dennoch ein Buch, dass ich Steampunk-Lesern gerne weiterempfehlen möchte. Besonders der klare Sprachstil machen es möglich, das Buch in einem weg zu lesen. 
  20. Cover des Buches The Thrilling Adventures of Lovelace and Babbage (ISBN: 9780307908278)
    Sydney Padua

    The Thrilling Adventures of Lovelace and Babbage

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Sakuko
    Das Comic beginnt mit einer akuraten Darstellung von Ada Lovelace Leben, ihrem Treffen mit Babbage und die Arbeit der beiden an der Difference Engine, einer Art erstem, mechanischem Taschenrechner.
    Danach geht es weiter in einem Taschenuniversum, in dem die Analytical Engine, Babbages Prototyp eines mechanischen, dampfbetriebenen Computers, tatsächlich gebaut wurde. Lovelace und Babbage treffen verschiedene Persönlichkeiten der Zeit bis hin zu Queen Victoria und erleben bunte, Steampunkabenteuer.

    Aber das ist nicht alles, in Fußnoten wird auf sehr viele mathematische, historische und biograohische Fakten detailiert eingegangen. Tatsächlich machen die Fußnoten und Anhänge gut die Hälfte des Buches aus.
    Es gibt auch noch einen großen Apendix mit Quellen aus der Zeit (Briefe, Zeitungsausschnitte etc.) und mit wunderbaren Erklärungen und Zeichnungen, wie Babbages Analytical Engine geplant gewessen war.

    Dies Comic ist so gut recherchiert, wie ich es selten gesehen habe.
    Den Charakteren werden nicht einfach Worte in den Mund gelegt, viele der Aussagen sind aus Briefen oder Veröffentlichungen entnommen.
    Es wird auf eine Vielzahl verschiedenster Themen eingegangen: historisches Drumherum, Anekdoten, wissenschaftliche und mathematische Fakten, das kulturelle und geselschaftliche Umfeld, involvierte historische Persönlichkeiten. Es ist einfach offensichtlich das die Autorin sich sehr viel mit dem Thema beschäfftigt hat und weiss wovon sie schreibt und malt. Man bekommt unglaublich viel Hintergrund serviert.

    In der Steampunk Version erleben die Charaktere war teilweise wilde Abenteuer, aber die Autorin hat sich offensichtliche Mühe gegeben, das die Charatere "in Character" bleiben, also sich realistisch und passend verhalten oder zumindest ihrer Reputation entsprechen. Man bekommt so auch wunderschöne Einblicke in die riesige, verschachtelte Analytical Engine, wir treffen auf Brunell und Lewis Caroll und retten die Bank von England aus der Wirtschaftskrise.

    Die Zeichnungen sind in schwarz-weiss und einfach und klar gehalten, wobei die Hintergründe teilweise wunderbar detailiert und komplex sind.

    Letztendlich habe ich selten ein Comic gelesen, dass so gründlich und informativ war wie dieses. Selbst die Biographien von Lovelace, die ich gelesen habe, waren nicht so detailiert. Die einzige Schwäche sind die Myriaden an Fußnoten, die einen schnell vom eigentlich Comic ablenken können.
  21. Cover des Buches Worldshaker by Richard Harland (2010-06-01) (ISBN: B01K95Q87O)
    Richard Harland

    Worldshaker by Richard Harland (2010-06-01)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: annlu

    Col had the strange notion that his eyes had become a screen, and he could think whatever he liked behind them. He´d hardly had secrets in his life before, sohe was amazed to discover how easily they could be kept hidden.

    Ende des zwanzigsten Jahrhunderts sieht die Welt anders aus, als wir sie kennen. Während auf den Kontinenten nur primitive Dörfer existieren hat sich die Elite auf Luftschiffe zurückgezogen. Die Worldshaker wird offiziell von Queen Victoria regiert und beherbergt die wichtigsten Familien des Reiches nebst all ihren Untergebenen. Jeder kennt seinen Platz. Dreißig Familien stehen an der Spitze der zehntausend Menschen an Bord – unter dem Kommando von Colberts Großvater. Als der seinen Enkel zu seinem potentiellen Nachfolger ausruft, ändert sich Cols Leben von einem Moment auf den nächsten. Und dann ist da noch die Begegnung mit dem Mädchen der Filthys, die er bisher als untergeordnete Menschenrasse angesehen hat, die nicht sprechen können und auch sonst dreckig und verabscheuenswert sind. Umso seltsamer ist es, dass Riff so gar nicht seinen Vorstellungen entspricht. Col muss sich die Frage stellen, was denn nun der Wahrheit entspricht.


    Die Geschichte beginnt mit der Begegnung zwischen Col und Riff. Schon von da an merkt der Leser, dass auf dem Luftschiff eine Gesellschaft lebt, die in eindeutige Klassen eingeteilt wird. Je mehr man über Cols Leben erfährt, umso offensichtlicher wird, wie die Herrschenden ihre Macht ausüben. Nicht nur die Filthys unterliegen einer Rassendiskriminierung, auch alle anderen werden in Klassen eingeteilt, aus denen sie nicht entkommen können. Hinzu kommt, dass den Frauen der oberen Familien keinerlei Bedeutung beigemessen wird. Die Besonderheiten der Gesellschaft erschließen sich recht schnell, wenn auch die Informationen über die Filthys spärlich sind, da über sie nicht gesprochen wird.

    Anders verhält es sich mit der Welt, in der die Geschichte spielt. Die Kontinente werden zwar erwähnt und auch das „Alte Land“ (von dem schon bald klar ist, dass es sich um Großbritannien handelt), was aber dazu geführt hat, dass die Menschheit nun in Luftschiffen lebt, bleibt länger im Dunkeln. Der Aufbau des Luftschiffs wird nach und nach beschrieben, gleichzeitig mit den Erfahrungen Cols, die ihm die nötigen Einblicke geben.

    Schon von den ersten Seiten an war mir der junge Col sympathisch. Er traut sich, über den Tellerrand hinaus zuschauen und die Werte, die er sein Leben lang vermittelt bekommen hat, zu hinterfragen. Je mehr er über seine Familie und die Upper Decks – Gesellschaft herausfindet, umso entsetzter ist er. Das zu Recht, sind doch mitunter auch brutaler Seiten mit dabei, die ich zu Beginn der Geschichte so nicht erwartet hätte. So war das Ende dann auch unerwartet kampflastig.

    Fazit: Eine Mischung aus Jugendbuch, steampunk und den typischen Handlungen einer Dystopie (Auflehnung gegen eine brutale Gesellschaft), die mir sehr gut gefallen hat.

  22. Cover des Buches Soulless: The Parasol Protectorate: Book  1 (ISBN: 9780748121489)
    Gail Carriger

    Soulless: The Parasol Protectorate: Book 1

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Geschichten-Welt

    Das Ganze ist wie man unschwer erkennen kann ein Fantasy-Roman im Setting des viktorianischen Londons. Hiermit vereinen sich schon einmal zwei meiner Lieblingsdinge, wodurch es mir nicht schwer fiel es schon einmal interessant zu finden.

    Besonders interessant fand ich es wie die Gesellschaft Londons dargestellt wurde. Man befindet sich nämlich auf dem Höhepunkt der englischen Macht unter der Königin Viktoria und die Gründe warum England so weit gekommen ist, sind Vampire und Werwölfe. Die Werwölfe sind im Militär und Vampire mischen in der Politik mit. Die Idee fand ich einfach genial.

    Die Hauptfigur Alexia hat mich auch durchaus angesprochen durch ihre freche und selbstbewusste Art, womit sie in der Zeit in der sie lebt eher auf Gegenwehr stößt, wirkt sie sehr lebendig und man kann gut mit ihr mitfühlen.

    Ursprünglich hatte ich zuerst die Mangaversion des Buches in der Hand. Das hatte mir schon richtig gut gefallen. Kurz darauf kam auch schon das zweite und das holte ich mir dann auch. Für das dritte gab es dann aber noch kein Erscheinungsdatum und da ich unbedingt wissen wollte wie es weiter ging, wünschte ich mir zu Weihnachten dann einmal die ganze Reihe mit 5 Bänden.

  23. Cover des Buches Der Dampfkochtopf (ISBN: 9783903006652)
    Ingrid Pointecker

    Der Dampfkochtopf

     (12)
    Aktuelle Rezension von: MissCelluloid

    Ich lese zwischendurch immer mal wieder gerne Kurzgeschichten und war sehr gespannt darauf, wie das Thema Steampunk mit den Rezepten kombiniert werden würde. Leider muss ich sagen, dass das Ergebnis ein wenig durchwachsen war. Nicht jede Geschichte in dieser Anthologie konnte mich hundertprozentig überzeugen und bei einigen wirkte der Steampunk-Bezug ein wenig erzwungen.

    Allerdings gab es auch einige wirklich tolle Geschichten, wie z.B. „Archibald Leach und die gelbe Pute aus Neuginea“ oder auch „Tante Eufemia“, die mich sehr gut unterhalten haben.

    Das Grundkonzept fand ich aber echt gut, diese Kombination von Steampunk und Kochbuch, auch wenn es nicht ganz überzeugend umgesetzt wurde. Ich hoffe, der Verlag bleibt an der Idee dran und führt sie weiter aus. Von mir gibt es drei von fünf Sternen.

  24. Cover des Buches Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte (ISBN: 9783945045091)
    Markus Cremer

    Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte

     (12)
    Aktuelle Rezension von: MartinA

    Ich habe eine Art DR MOREAU mit Dampf erwartet, also einen wahnsinnigen Wissenschaftler, der mit Tieren experimentiert. Nun wahnsinnige Wissenschaftler gibt es (einige), nicht alle davon sind Böse und es sind keine Tiere an denen experimentiert wird, aber nicht desto weniger monströs. Archibald Leach bietet Steampunk nach meinem Geschmack, rasant, nicht allzu technisch und sehr kreativ. Ich wurde gut unterhalten, denn auch der Humor kam nicht zu kurz. Das beginnt bei den Vorwörtern der Sarah Goldberg (von denen jedes Kapitel sein eigenes hat) und endet bei der Beziehung zwischen Leach und Goldberg (und ich meine dir rein geschäftliche).
    Archibald Leach bietet eine Verfolgungsjagd über mehrere Kontinente, wahnsinnige Wissenschaftler, Monster und arme Kreaturen, Heilige Kreaturen, Äther (der irgendwie zu Steampunk gehört wie der Knopf an die Bluse) und und und … aber … man kann sich durchaus dermaßen einlullen lassen, dass man die Unstimmigkeiten übersieht oder sie einfach hinnimmt … immerhin reden wir hier nicht von einer realen Welt.
    Aber da Markus Cremers Welt an unsere angelehnt ist, sollten manche Dinge auch stimmig sein. Das beginnt bei den britischen Adelstiteln, die nicht korrekt angewendet werden und der Bewaffnung, die teilweise doch sehr fortschrittlich wirkt und sich nicht ganz in die beschriebene Welt einfügen lässt. Das war teilweise doch etwas sehr viel für mich. Auch der Schluss kommt etwas zu … aufgesetzt aber zumindest verrate ich dass der Antagonist ein Ende nach meinem Geschmack bekommt … das ist auch nicht immer der Fall.
    Ich bin begierig darauf mehr von Leach und seiner Gefährtin zu lesen.

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