Bücher mit dem Tag "steine"
134 Bücher
- J. R. R. Tolkien
Der kleine Hobbit
(4.706)Aktuelle Rezension von: Itsnotabout_Happyendings.R.R. Tolkiens "Der Hobbit" ist die bezaubernde Geschichte des Hobbits Bilbo Beutlin, der sich widerwillig auf ein Abenteuer einlässt und dabei über sich selbst hinauswächst. Was als gemütliche Geschichte in Hobbingen beginnt, entwickelt sich zu einer epischen Reise voller Gefahren, Freundschaft und Selbstentdeckung.
Der Roman besticht durch seinen warmherzigen, oft humorvollen Erzählton, der sich deutlich von der epischeren Sprache des "Herrn der Ringe" unterscheidet. Tolkien findet die perfekte Balance zwischen kindlicher Verspieltheit und ernsthaften Themen wie Gier, Mut und Loyalität.
Bilbo ist ein wunderbarer Protagonist, dessen Entwicklung vom häuslichen Hobbit zum mutigen Abenteurer glaubwürdig und inspirierend dargestellt wird. Die Zwerge, besonders Thorin Eichenschild, sind komplexe Charaktere mit eigenen Motiven und Schwächen. Gandalf als weiser Mentor gibt der Geschichte zusätzliche Tiefe.
Die Welt von Mittelerde wird lebendig und detailreich beschrieben, ohne den Leser mit zu vielen Details zu überfordern. Von den Trollen über die Elbenfestung bis hin zum einsamen Berg - jeder Ort hat seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter. Besonders die Begegnung mit Smaug dem Drachen gehört zu den Höhepunkten der Fantasy-Literatur.
Fazit
"Der Hobbit" ist ein Meisterwerk, das Jung und Alt gleichermaßen begeistert. Die Geschichte vermittelt wichtige Werte wie Mut, Freundschaft und die Erkenntnis, dass wahre Größe nicht in Reichtum oder Macht liegt, sondern in den kleinen Gesten der Güte und Loyalität.
Besonders empfehlenswert für:
- Einsteiger in die Fantasy-Literatur
- Leser jeden Alters, die Abenteuergeschichten mit Tiefgang suchen
- Fans von detailreicher Weltenbeschreibung
- Menschen, die sich nach einer Geschichte mit Herz und Humor sehnen
- Kerstin Gier
Rubinrot
(14.292)Aktuelle Rezension von: CharlieTango„Rubinrot“ handelt von Zeitreisenden, die einer geheimen und gefährlichen Mission nachgehen. Zu diesen Zeitreisenden gehören auch Gwendolyn Shepherd und Gideon de Villiers. Er ist charmant und sexy und sie ihm hilflos verfallen. Sie sind Zeitreisepartner und kämpfen gemeinsam für ihre Mission. Mit einem wichtigen Unterschied: Gwendolyn wurde im Gegensatz zu Gideon, nicht ihr gesamtes Leben lang auf das Zeitreisen vorbereitet. Während Gideon Geige spielt, fechtet und sämtliche Sprachen parat hat, stolpert Gwendolyn nur so von Zeitalter zu Zeitalter. Die anfängliche Last entpuppt sich allerdings am Ende als Vorteil, denn Gwendolyn hat einige Vorzüge, die sie sowohl hilfreich, wie auch gefährlich sein können.
Kerstin Gier führt uns in eine Reise durch verschiedene Zeiten und wirft uns in ein Abenteuer voller Lügen, Intrigen und Betrug. Wem kann man noch vertrauen und wer hat gute Absichten?
Ein wirklich gutes und spannendes Buch mit einer tollpatschigen Heldin, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Kerstin Gier überzeugt mit einem einfachen und ironischen Schreibstil in einer einzigartigen Geschichte, die es so nur einmal gibt. Sie schafft es trotz der dunklen Themen, eine wohlige Atmosphäre zu schaffen, die einen immer wieder zu schmunzeln bringt. Wenn ich dieses Buch in drei Worten beschreiben könnte, wären es: Whisky, Blut und Geheimnisse.
Holt euch das Abenteuer nach Hause und ihr werdet es nicht bereuen.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
(6.108)Aktuelle Rezension von: tines_bookworld"Swimming was the last thing I wanted to do. Drowning him? Maybe."
Es ist schon eine Weile her, dass ich so sehr mit einem Buch gerungen habe wie mit diesem hier. Die "Lux"-Reihe kam damals im Zeitraum von "Maze Runner" und co. raus, was mich ja völlig gecatcht hat, und ist irgendwie völlig an mir vorbeigegangen. Da die Autorin nun viel mit populärem "Erwachsenen-Romantasy" aufwartet und ihre "Lux"-Reihe trotzdem noch so präsent ist, wollte ich das Leseerlebnis nun endlich mal nachholen.
Ich habe mich uuuunglaublich schwer getan mit dem Buch. Der Schreibstil war so gar nicht flüssig, Satzzusammenhänge waren teils völlig aus der Luft gegriffen und die Themenwechsel waren viel zu abrupt. Ich habe das Buch mehrfach (!) abgebrochen und wollte es eigentlich direkt in den nächsten Bücherschrank stellen, aber irgendwie dachte ich mir, dass die gesamte Reihe doch nicht umsonst so oft so gut bewertet werden konnte. Die gesamte Reihe wohlgemerkt. Das sind fünf Bücher. Solche Bewertungen über so viele Bücher sind heutzutage nicht mehr normal. Also habe ich mir zum vierten Mal das Buch geschnappt, Seite um Seite vorgeblättert - es ist einfach nichts passiert und war völlig konfus - und war dann ungefähr bei der Hälfte. So, und hier hat mich das Buch endlich irgendwie gepackt. Plötzlich kam der ganze Witz und das sarkastische Hin und Her zwischen Katy und Daemon bei mir an. Ich saß grinsend auf dem Sofa! Plötzlich kam auch der Slow Burn zwischen den beiden bei mir an (es gibt nur noch selten richtigen, guten Slow Burn - gerne her mit Empfehlungen!) und dann waren die restlichen vier Bände auch schon bei Kleinanzeigen gekauft? Whoops.
Ich kann echt nicht genau sagen, was schließlich den Unterschied gemacht hat. Ich bin plötzlich nur noch durch die Seiten geflogen, die ganze "Lux"-Enthüllung wurde plötzlich spannend und mit den Charakteren habe ich mitgefiebert. Es muss also wirklich was dran sein an dem Hype. Aufgrund des ganzen Hin und Her zwischen mir und dem Buch gibt es für diesen Auftakt erstmal nur 3/5 Sterne, aber da die nächsten Bände laut den Bewertungen nur besser werden, habe ich kaum Zweifel, dass mich die Reihe doch noch in ihren Bann ziehen wird. Vielleicht finde ich dann raus, was die Reihe so catchy macht.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 2: Onyx. Schattenschimmer
(3.983)Aktuelle Rezension von: luciejueDer zweite Band der Obsidian-Reihe hat mich so gut wie genauso überzeugt wie der erste! Es ist schön, wie mich eine Reihe immer noch so berühren kann wie damals, als ich sie zum ersten Mal gelesen habe und sie einer der Gründe war, warum ich meine Liebe für das Romantasy-Genre entdeckt habe.
Die Anziehungskraft zwischen Katy und Daemon wird immer intensiver und die mysteriöse Verbindung zwischen den beiden, die nach dem Ende des ersten Bandes entstand, macht das Ganze umso faszinierender. Es wird knisternd und emotional, aber auch amüsant und unglaublich witzig - ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Katy wächst als Person über sich hinaus und muss sich einer neuen, beängstigenden Entdeckung stellen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellt. Als würde das und die Situation mit Daemon sie nicht schon genug beschäftigen, tritt auch noch Blake in ihr Leben - der neue, mysteriöse Mitschüler, bei dem unklar ist, mit welchen Absichten er in die Stadt gekommen ist.
Das Verteidigungsministerium rückt immer mehr in den Fokus und bringt eine spürbare Düsternis und Bedrohung in die Geschichte. Es passieren viele unvorhersehbare Dinge, die immer mehr Fragen aufwerfen und die Spannung aufrechterhalten. Ein wirklich gelungener zweiter Band, der mir viel Freude bereitet hat! 4,5 Sterne!
- Oscar Wilde
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
(2.006)Aktuelle Rezension von: rfeekOscar Wildes Das Bildnis des Dorian Gray ist ein Meisterwerk der Ästhetik, das die dunklen Seiten der menschlichen Natur und die Verlockung der Schönheit in den Mittelpunkt stellt. Die Geschichte über den jungen, charismatischen Dorian Gray, dessen Porträt an seiner Stelle altert und die Spuren seines dekadenten Lebensstils trägt, ist sowohl faszinierend als auch beklemmend.
Wilde brilliert in seinem Einsatz von Sprache. Seine Formulierungen sind scharf, geistreich und oft geradezu aphoristisch. Viele Passagen laden dazu ein, innezuhalten und über die tiefere Bedeutung nachzudenken. Die philosophischen Überlegungen über Moral, Hedonismus und Vergänglichkeit regen zum Nachdenken an und verleihen der Erzählung eine außergewöhnliche Tiefe.
Auch die Figuren sind beeindruckend gestaltet. Lord Henry Wotton ist mit seinen zynischen Ansichten der eigentliche Strippenzieher und übt eine hypnotische Wirkung auf Dorian aus. Dorian selbst verkörpert die Tragik des Strebens nach ewiger Jugend und Schönheit auf Kosten der eigenen Menschlichkeit.
Trotz der brillanten Sprache kann das Buch an manchen Stellen langatmig wirken. Vor allem Wildes Exkurse über Kunst, Ästhetik und Lebensphilosophie ziehen die Handlung manchmal in die Länge und könnten weniger geduldige Leser ermüden. Zudem bleibt Dorian als Hauptfigur für viele schwer greifbar: Seine moralische Verkommenheit wird beschrieben, aber es fehlt stellenweise an emotionalem Zugang zu seinem inneren Konflikt.
Auch das Ende des Romans, das in seiner Dramaturgie abrupt und vorhersehbar wirkt, lässt etwas von der Intensität vermissen, die der Aufbau der Geschichte verspricht.
Das Bildnis des Dorian Gray ist ein Buch, das seine Leser mit provokanten Fragen konfrontiert und durch seine Eleganz und seinen Stil beeindruckt. Es ist jedoch nicht ohne Schwächen, insbesondere in der Erzählgeschwindigkeit und der emotionalen Tiefe der Hauptfigur. Dennoch bleibt es ein bedeutendes Werk der Literatur, das sich lohnt, gelesen und reflektiert zu werden. Für alle, die philosophische und ästhetische Fragen in einer düsteren Atmosphäre schätzen, ist es eine lohnende Lektüre. - Diana Gabaldon
Outlander - Die geliehene Zeit
(1.471)Aktuelle Rezension von: Book_Owl_97Ich bin schon länger Fan der Serie und lese nun endlich auch die Bücher. Diese versetzen einen sofort in die gleiche Stimmung und haben mich genauso sehr begeistert. Die Geschichte von Claire und Jamie ist einfach spannend und ereignisreich. Trotzdem gibt es leider einige langatmige Passage, die man hätte verkürzen können. Die Charakterentwicklungen haben mir sehr gut gefallen. Das man quasi nebenbei noch etwas über die Geschichte und die Clanaufstände in Schottland lernt ist ein weiterer Pluspunkt.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 4: Origin. Schattenfunke
(2.248)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDas Sommersemester hat gerade angefangen und so langsam nimmt mich die Uni zunehmend ein. Im Moment habe ich aber wieder einen Lauf beim Lesen und ich habe in kurzer Zeit „Origin“ von Jennifer L. Armentrout durchgelesen. Scheinbar sind der Autorin die Namen für Mineralien, die mit dem Buchstaben O anfangen, ausgegangen. Der vierte Band der Lux-Reihe ist 2016 auf Deutsch erschienen und setzt die Geschichte um die Protagonistin Katy und ihrer Liebe zum humanoiden Alien Daemon fort. Ich habe „Origin“ direkt nach dem dritten Band gelesen, da dieser mit einem fiesen Cliffhanger endete.
Nachdem die 18-jährige Katy Swartz im Mount Weather gefangen genommen wurde, findet sie sich in der Area 51 wieder, wo sie als Versuchskaninchen dienen soll. Wegen eines durch Mutation exprimierten Gens könnten sie und andere Hybride der Schlüssel zu einem Allheilmittel sein. Doch die Experimente und der Anblick des Verräters Blake macht die Zeit für Katy qualvoll.
Währenddessen sucht der 19-jährige Daemon Black nach einer Möglichkeit Katy zu befreien. Da er nicht weiß, wo sie ist, bittet er den Hybriden Luc um Unterstützung. Doch Daemon weiß nicht, ob er ihm wirklich trauen kann.„Wieder einmal brannte es in mir wie Feuer.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Nach dem großen Cliffhanger ist es nicht weiter verwunderlich, dass es Katy nicht besonders gut geht. Sie ist bei dem Versuch, Bethany aus Mount Weather zu befreien, selbst gefangen genommen worden.
„Origin“ ist mit fast 450 Seiten und 30 Kapiteln etwas kürzer als der Vorgänger. Dies ist außerdem der erste Band, der keine Bonusgeschichten enthält. Katy erzählt ihre Geschichte wieder aus der Ich-Perspektive im Präteritum. Neu ist dagegen, dass Daemon nun auch Erzähler aus der Ich-Perspektive ist und sich mit Katy unregelmäßig abwechselt. Leider ist dies ein unnötiger Schritt. Daemon ist als männlicher Protagonist klischeehaft, eindimensional und vorhersehbar. Seine Ansichten sind nicht überraschend oder gar gewinnbringend für den Plot. Relativ am Ende einer Buchreihe noch den männlichen Protagonisten als Erzähler hinzuzufügen, hat schon bei „Die Bestimmung“ nicht funktioniert und tut es hier auch nicht. Daemons Erzählstrang ist voll von Wutausbrüchen, Liebesbekundungen und Vorhersehbarkeit. Deshalb empfinde ich ihn nicht als Bereicherung.
Da Daemon nun auch Ich-Erzähler ist, gibt es mit Jacob Weigert nun auch einen neuen Leser des Hörbuchs. Insgesamt ist er eine gute Wahl für Daemon. Wenn er hingegen Frauenstimmen imitiert, überzieht er dies minimal.
Als Katys weibliche Konkurrentin gilt das Lux-Mädchen Ashley Thompson, kurz Ash. Sie hat hellblaue Augen und mittellanges blondes Haar. Außerdem wird sie als Naturschönheit mit einer Topfigur beschrieben. Sie ist modebewusst und trägt gerne hautenge Kleidung mit High Heels. Kurzum, sie ist ein richtiges Püppchen, das extrem arrogant wirkt. Sie ist die Exfreundin von Daemon, was Katy regelmäßig eifersüchtig macht. Es scheint, als wäre Ash nicht über die Trennung von Daemon hinweg, weshalb sie Katy gegenüber abgeneigt ist und ihr fiese Sprüche drückt. Ihre Ablehnung rührt teilweise auch daher, dass Katy ein Mensch ist und Ash sie als Bedrohung für die Lux betrachtet. Auch wenn Ash auf den ersten Blick nicht gerade charmant ist, hat sie doch ihre positiven Seiten. So hat sie sich zum Beispiel in „Opal“ um Katy gekümmert, nachdem diese von Will angeschossen und verletzt wurde. Ash mag keine Sympathieträgerin sein, dennoch hat sie ein gutes Herz und Mitgefühl, auch mit einfachen Menschen.
Durch Katys Gefangennahme wechselt hier erstmalig der Handlungsort von Ketterman zur Area 51, wie man schon ganz zu Beginn erfährt. Die Area 51 existiert tatsächlich und ist ein militärisches Sperrgebiet im Süden des US-amerikanischen Bundesstaats Nevada. Wie in „Origin“ richtig erklärt, sitzt dort ein Teil des Verteidigungsministeriums. Um die Area 51 ranken sich viele Verschwörungstheorien, besonders im Zusammenhang mit außerirdischen Lebensformen. Bis zur offiziellen Bestätigung der CIA im Jahr 2013 war sogar dessen Existenz eine Verschwörungstheorie. Viel wahrscheinlicher, als dass dort an Aliens herum experimentiert wird, ist jedoch, dass die US Air Force dort Experimentalflugzeuge testet, was auch die vermeintlichen Sichtungen von UFOs erklären würde. Nicht nur in „Origin“ findet die Area 51 Erwähnung, sondern auch in vielen Filmen oder Serien, wie beispielsweise „Men in Black“, „Indiana Jones“, „Hulk“, „Männer, die auf Ziegen starren“, „Star Trek“ oder „Futurama“, fast immer im Zusammenhang mit Aliens und UFOs. Generell also das perfekte Setting für eine Alien-Lovestory.
Der Schreibstil ist weiterhin nicht berauschend, was krude Pars pro toto wie „[e]in Muskel im Gesicht des khakifarbenen Baretts zuckte“, oder merkwürdige Vergleiche wie „so wild wie ein wild gewordener Schlagzeuger“ hervorbringt, was ungefähr so stilvoll ist wie „so ungeschickt wie ungeschickte Autorin“. Auch das Tempo ist durch den zweiten Erzähler entschleunigter. Die Atmosphäre ist, besonders durch den Wechsel des Settings, kühler geworden. In den sterilen Räumen, die von Neonlicht grell erleuchtet werden, scheinen Blutflecken die einzigen Farbtupfer zu sein. Das zermürbende Gefühl, dass die Figuren durchleben, wird gut auf die Leserschaft übertragen. Trotzdem bleibt der Schreibstil maximal mittelmäßig. Meistens stört er nicht. Nie sticht er positiv hervor.
Ein Kritikpunkt, den ich schon in „Onyx“ benannt habe, der aber hier wieder vermehrt auftritt, ist die Pseudowissenschaftlichkeit, die mir als Biologie-Studentin schwere Kopfschmerzen bereitet. So erklärt Blake in Kapitel 2: „‚Doch wie bei jeder Spezies reagierte die Evolution entsprechend und schuf einen natürlichen Feind’“. Das ist mindestens schief formuliert, denn die Evolution reagiert gar nicht. Sie ist kein Lebewesen und trifft keine direkten Entscheidungen. Alles basiert auf Mutation und Selektion, also eine Mischung aus Zufall und begünstigenden Umweltfaktoren. Die Evolution als moderne Parallele zu Gott darzustellen, die etwas aktiv erschafft, ist einfach unwissenschaftlicher Blödsinn. In Kapitel 5 erklärt ein Sergeant Katy: „‚DNA-Replikation […] verlangsamt das Wachstum inoperabler Tumore.’“ Das ist absoluter Schwachsinn, denn DNA-Replikation ist die Verdopplung der DNA, wie sie beispielsweise bei der Mitose vorkommt. Sie ist fehleranfällig und kann schlimmstenfalls Krebs verursachen, aber nicht verlangsamen. Nicht einmal für ihre eigenen Romane macht sich Armentrout die Mühe zu recherchieren, um etwas Authentisches auf die Beine zu stellen.
Es gibt einen weiteren Kritikpunkt, den ich allerdings nicht präzise benennen will, um Spoiler zu vermeiden. Nur so viel: es geht um die Liebesbeziehung zwischen Katy und Daemon, oder auch Kaemon, wie ich sie getauft habe. Sie führen eine so problembehaftete Beziehung, die falsche Maßstäbe setzt. Dabei ist ohnehin klar, dass sie letztendlich ein Happy End bekommen werden. Generell sind die Beschreibungen der Liebesszenen abgedroschen, uninspiriert und verkitscht. Kaemon sind kein Traumpaar, sondern klischeehaft, übermäßig romantisiert und belanglos.
Das Ende ist vermutlich das spektakulärste der Reihe bisher. Die Situation spitzt sich dramatisch zu. Es ist actionreich, spannend und es sterben mehr Figuren als je zuvor. Außerdem werden einige Fragen offen gelassen, was ein wenig schade ist, da ich mich dazu entschlossen habe, die Reihe nicht weiter fortzusetzen. Das liegt in erster Linie daran, dass ich den fünften Band „Opposition“ nicht besitze und ich bis zum Schluss gezweifelt habe, ob ich ihn mir noch nachkaufen soll. Dann habe ich das Schicksal entscheiden lassen. Ich bin in die nächste Buchhandlung gegangen und habe gezielt nach „Opposition“ gesucht. Zwar waren andere Werke Armentrouts vorrätig, der Abschluss der Lux-Reihe aber nicht. Ein anderes Buch, das ich gesucht habe, stand dagegen im Regal. Damit waren die Würfel gefallen und ich habe mein Buchgeld in Sarah J. Maas anstatt in Jennifer L. Armentrout investiert. Somit breche ich die Reihe an dieser Stelle ab, zumal ich öfters gelesen habe, dass das Ende enttäuschend wäre.
„Origin“ von Jennifer L. Armentrout ist ein Band mit vielen Neuerungen, von denen nicht alle punkten können. Ein maximal mittelmäßiger Schreibstil, ein klischeehafter Bad Boy als Ich-Erzähler, Pseudowissenschaftlichkeit und eine abgedroschene Lovestory hinterlassen einen sehr faden Beigeschmack. Auch wenn ich das Buch recht schnell beendet habe, war dies vor allem möglich, weil es im Allgemeinen eine leicht verdauliche, belanglose und meist vorhersehbare Geschichte ist. Das Ende ist spannend und überraschend heftig, aber das ist nur ein Trostpflaster. Auch im direkten Vergleich mit „Opal“ schneidet der vierte Band aus dem Jahr 2016 schlechter ab. Deswegen gebe ich dem Fantasy-Jugendbuch zwei von fünf Federn. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft keine weiteren Werke von Armentrout lesen, dafür konnte sie mich leider nicht ausreichend überzeugen.
- Stephen King
Friedhof der Kuscheltiere
(1.991)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMomentan hänge ich wieder mit der Lesechallenge hinterher und habe erst jetzt mein Buch für den Oktober beenden können. Das Motto lautet: „Hello Witchlings – Lies ein Buch, das in die Spooky Season passt“. Da ich ohnehin mal wieder einen Stephen King lesen wollte, war das für mich die perfekte Gelegenheit. Nachdem ich vor drei Jahren Es gelesen habe, war es nun Zeit für einen weiteren Klassiker des US-amerikanischen Autors: Friedhof der Kuscheltiere. Der Horrorroman erschien 1985 und gilt als Kings kommerziell erfolgreichstes Werk. Er selbst vertritt die Meinung, dass dies die furchtbarste Geschichte sei, die er je verfasst und damit eine persönliche Grenze überschritten habe. Ich habe das Buch im Rahmen der Blogtour als Rezensionsexemplar 2019 erhalten, aber da es keine Vorgabe war, das Buch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gelesen zu haben, setzte es bei mir leider erst einmal Staub an. Nun bekommt es aber die Aufmerksamkeit, die es verdient hat. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei Paramount sowie dem Heyne Verlag für das Exemplar bedanken!
Als der Familienvater Louis Creed 1983 eine leitende Stelle als Arzt an der University of Maine annimmt, zieht er mit seiner Frau Rachel, der fünfjährigen Tochter Eileen, kurz Ellie, dem zweijährigen Sohn Gage und dem Kater Winston Churchill, kurz Church, in den beschaulichen Ort Ludlow. Das neue Haus steht direkt an der Route 15, einer vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße. Schnell freundet sich Louis mit dem gegenüber wohnendem Nachbarn Judson Crandall und seiner Frau Norma an. Eines Tages zeigt Jud ihm, wohin der Trampelpfad hinter seinem Haus führt. Auf dem sogenannten Haustier-Friedhof begraben die Kinder Ludlows seit Jahrzehnten ihre geliebten Gefährten. Doch ein paar Meilen hinter diesem Friedhof liegt etwas viel Unheimlicheres. Und Jud scheint darüber mehr zu wissen, als er zugibt.
Noch bevor die eigentliche Geschichte beginnt, gibt es eine Einleitung, in der Stephen King ein wenig über die Entstehungsgeschichte des Romans schreibt. Der Horrorroman hat viele autobiografische Bezüge, denn King hat selbst kurzzeitig an der University of Maine gearbeitet und dabei in einer Kleinstadt an einer Hauptverkehrsstraße gewohnt, auf der die Katze seiner Tochter überfahren wurde. Der Satz „Die Straße hat schon viele Tiere verbraucht“ wurde zu King tatsächlich so gesagt und hat es auch in den Roman geschafft. Einige Meilen hinter dem Haus gab es auch wirklich den Haustier-Friedhof. Er ist also keine Erfindung des Autors. Die Reaktion Ellies auf die Vorstellung, ihr Kater werde eines Tages sterben, ist identisch mit der Reaktion von Kings Tochter Naomi, als ihr Kater Smucky starb, welcher übrigens im Roman auf dem Haustier-Friedhof einen Grabstein hat. Beinahe wäre auch Kings Sohn auf der Straße verunfallt, hätte er ihn nicht in letzter Sekunde gerettet. Die Angst vor dem Tod seines Sohnes war der Schlüsselmoment, der ihn zu Friedhof der Kuscheltiere inspirierte.
„Louis Creed, der als Dreijähriger seinen Vater verloren und der seinen Großvater nie gekannt hatte, wäre niemals auf den Gedanken gekommen, in seinen mittleren Jahren einen Vater zu finden; aber genau das geschah – auch wenn er diesen Mann seinen Freund nannte, was ein Erwachsener im Allgemeinen tun musste, wenn er den Mann, der eigentlich sein Vater sollte, relativ spät im Leben fand.“, ist der erste, sehr ausufernde Satz des ersten Kapitels. Hieraus lässt sich bereits Einiges deuten: Louis Creed ist hier klar der Protagonist. Mit der Erwähnung des Todes seines Vaters wird hier schon das Todesmotiv eingeleitet, das sich durch den gesamten Horrorroman zieht. Außerdem porträtiert es kurz das Verhältnis zwischen Louis und Jud: Sie sind im engeren Sinne Freunde, aber Louis sieht in ihm vor allem eine Vaterfigur. Friedhof der Kuscheltiere ist in drei Teile (Griechische Tragödie lässt grüßen) und einen Epilog unterteilt. Mit über 600 Seiten und 62 Kapiteln ist dieses Buch für Kings Verhältnisse eher mittleren Umfangs.
Protagonist ist der 31-jährige Louis Creed. Über sein Erscheinungsbild erfährt man nur wenig. Was man weiß, ist dass er Arzt und Familienvater ist. Kurzum, ein Vorzeigemann aus dem Bilderbuch. Doch die Fassade bröckelt schnell, denn mit der Zeit werden Eheprobleme offenbart und auch erwähnt, dass Louis vor Jahren mit einer Prostituierten fremdgegangen ist. Zudem hat er ein sehr schlechtes Verhältnis zu seinen Schwiegereltern und ist eher schlecht als recht durchs Medizinstudium gekommen. Er ist ein liebender Vater, der mit allen Kräften versucht, seine Kinder von Unheil zu schützen, wobei er jedoch manchmal zu vergessen scheint, dass auch negative Emotionen Teil des Lebens sind. Louis ist im Gegensatz zu Rachel Realist. Er ist nachdenklich und reflektiert, kann aber auch aufbrausend werden. Außerdem kann er nur schlecht lügen und entwickelt im Lauf der Zeit eine Paranoia, wobei diese nicht unbedingt unberechtigt ist.
Kings Schreibstil ist wahnsinnig einnehmend. Die einfache Alltagssprache gemischt mit bildhaften Vergleichen kreiert eine mysteriöse und teils unheimliche Atmosphäre des Familienhauses mit der gefährlichen Route 15 davor und dem geheimnisvollen Wald dahinter. Das Tempo des Romans variiert. Mal strecken sich Dialoge über dutzend Seiten, dann vergehen wieder zwei Monate in einem kurzen Kapitel. Der mystische Horror, für den King so berühmt ist, ist jedoch nur ein Teil des Romans, der anfangs nur unterschwellig erscheint, und im Verlauf immer mehr an Fahrt aufnimmt. Der wahre Horror liegt, wie schon bei Es, in der realen Welt. Der Tod als omnipräsentes Leitmotiv, der zum Leben stets dazu gehört, liegt wie ein Schatten über der Geschichte. Es gibt nicht verarbeitete Todesfälle, extreme Trauer und selbstverständlich Begräbnisse. Schnell wird klar: Egal, wie sehr man versucht, dem Tod zu entkommen, letztendlich holt er doch jeden von uns. Die Moral der Geschichte ist glasklar: Manchmal ist der Tod besser. Besser als eine Hölle auf Erden. Wer die Toten nicht in Frieden ruhen lässt, wird einen hohen Preis dafür zahlen.
Inzwischen gibt es schon zwei Verfilmungen von Friedhof der Kuscheltiere, eine von 1989 sowie eine modernere von 2019. Beide Filme sind bei Rotten Tomatoes allerdings schlecht bewertet und erreichen lediglich einen Score von 54% bzw. 57%, wobei zumindest die ältere Fassung bei den Zuschauern noch einigermaßen gut ankam. In der älteren Verfilmung gibt es als kleinen Bonus einen Gastauftritt von King als Pfarrer. Kritisiert wird dort vor allem die schauspielerische Leistung und das Herunterbrechen der Handlung auf das Minimum. Denn wie schon angemerkt ist nicht das Erschreckendste, was passiert, sondern warum es passiert. Die neue Verfilmung kann mit einem besseren Cast und einem atmosphärischen Setting punkten, jedoch weicht der Film, wie sich bereits am Trailer erkennen lässt, zu weit von der Romanvorlage ab und verstrickt sich in Widersprüchen, aus denen sich die Drehbuchautoren nicht mehr herauswinden können. Außerdem misslingt es auch diesem Film den psychologischen Horror herauszuarbeiten, der einen rationalen Mann dazu bringt, Rechtfertigungen dafür zu finden, sich entgegen all seiner Überzeugungen zu verhalten. Mich persönlichen schrecken die überwiegend schlechten Kritiken der Filme zu sehr ab, um sie mir ansehen. Deswegen bleibe ich lieber beim Buch.
Allgemein gibt es am Horrorroman wenig auszusetzen. Lediglich die zweite Hälfte hängt im Plot dann doch ein wenig durch. Man kann dies jedoch als klassischen retardierenden Moment verschmerzen. Völlig fesseln konnte mich Friedhof der Kuscheltiere jedoch nicht, auch wenn ich nicht konkret benennen kann, warum der letzte Funke nicht überspringen wollte. Das Finale übertrifft sich selbst und ist mit Abstand der unheimlichste Part des Buches. Zudem gibt es ein offenes Ende, das die Leserschaft mit ihrer Fantasie alleine zurück lässt. Ich bin kein großer Fan von offenen Enden, denn auch wenn ich eine Theorie habe, wie es weitergeht, habe ich stets den Drang, den Autor fragen zu können, welchen Fortgang er sich für seine Figuren überlegt hat. Ohne zu spoilern kann ich euch aber verraten, dass der letzte Satz euch einen Schauer über den Rücken jagen lassen wird.
Auch wenn Stephen King der Meinung ist, mit diesem Buch eine Grenze überschritten zu haben, ist es meiner Ansicht nach nicht sein unheimlichstes Werk. Es hat mich damals mehr gegruselt und mich mit seinem Horror gepackt. Trotz Längen in der zweiten Hälfte ist Friedhof der Kuscheltiere aber ein sehr guter Horrorroman. Der Tod ist ein omnipräsentes Motiv, das sich selbst in kleinsten Details durch das Buch zieht. Die Moral der Geschichte ist klar: Manchmal ist der Tod besser. Und wer den Tod einer geliebten Person nicht akzeptieren kann, richtet sich damit auf Dauer nur selbst zugrunde. Der Horrorroman aus dem Jahr 1985 ist absolut lesenswert und stilistisch sogar besser als Es, weshalb ich diesem Buch vier von fünf Federn gebe. In den nächsten Jahren möchte ich unbedingt weitere Bücher von King lesen, wie zum Beispiel Carrie, Shining oder The Green Mile.
- Paulo Coelho
Der Alchimist
(2.118)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeEin Jüngling, ein Schafhirte aus Spanien, hat einen wiederkehrenden Traum von einem Schatz, der an den ägyptischen Pyramiden versteckt ist, und begibt sich auf die abenteuerliche Suche.
Der Erzählstil erinnerte mich an ein Märchen, insbesondere, da der Name des Protagonisten erst am Schluss des Buches genannt wird. (Warum das so ist, kann ich mir nicht erklären.) Träume, Wahrsagen, geheimnisvolle Begegnungen, die wie Fügungen des Schicksals wirken (und vermutlich auch so gemeint sind).
Verschiedene sehr schöne Weisheiten und Lehren werden in dem Buch zitiert, die mir gut gefallen haben. An einigen Stellen hatte ich den Eindruck, dass Fehler in der Übersetzung vorliegen, welche den Sinn verzerren oder gänzlich falsch widergeben, was ich sehr schade finde.
Besonders gut hat mir gefallen, dass auf die Religion bzw. den Glauben (nahezu) wertungsfrei eingegangen wird. Alle Religionen sind gleichberechtigt. Das würde ich mir für die Realität wünschen.
Der Buchtitel trifft den Inhalt meiner Meinung nach nur teilweise. Denn der Alchimist ist zwar wichtig für die Geschichte, jedoch nicht wirklich das Wichtigste daran.
Fazit: eine schöne und spannende Geschichte voller Lehren und Weisheiten.
- Hape Kerkeling
Ich bin dann mal weg
(4.102)Aktuelle Rezension von: LeselillyIn seinem Buch begleiten wir Hape auf seiner Pilgerreise auf dem Jakobsweg voller Selbstentdeckung und Abenteuer. Die Reise ist nicht nur eine physische Herausforderung sondern auch tiefgreifend emotional. Der Schreibstil ist erfrischend und flüssig und trotz ernster Themen immer wieder humorvoll und witzig. Es gibt viele interessante Begegnungen mit Mensch und Tier. Auch die Natur und die Schönheit und Vielfalt der Landschaft wird anschaulich beschrieben und macht Lust darauf, den Jakobsweg selbst zu erwandern.
- Christoph Marzi
Lycidas
(727)Aktuelle Rezension von: GluecksvogelHabe das Buch schon mehrfach gelesen und bin von der ganzen Reihe begeistert.
Es ist eine so schöne Geschichte, dass man wirklich traurig ist, wenn sie vorbei ist.
Ich kann einem das Buch wärmstens empfehlen.
- Trudi Canavan
Sonea - Die Hüterin
(784)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteAnders als ich erwartet habe, spielt diese Trilogie deutlich später als die Gilde der schwarzen Magier. Trotzdem fand ich sehr schnell in die Geschichte rein. Es war einem vieles sofort wieder vertraut, auch wenn einiges jetzt etwas anders war. Die Geschichte wird wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt, jedoch hauptsächlich aus der der vier Protagonisten. Zum einen Sonea, welche deutlich erwachsener und ruhiger wirkt und auch innerhalb der Geschichte eine deutlich andere Rolle einnimmt als noch in der Trilogie der Gilde der schwarzen Magier. Des weiteren ist wieder Dannyl als Sicht mit dabei, welcher erneut eine Anstellung als Botschafter einnimmt. Dabei wird er vom dritten Protagonisten begleitet, Lorkin, Soneas und Akkarins Sohn, der mir aufgrund seines Forschergeistes und ruhigen Charakters am besten gefällt. Besonders die Besonnenheit, Ehrgefühl und sein Mitgefühl haben es mir angetan. Gleichzeitig ist dies auch der Part, der am meisten neues reinbringt. Als vierte Sicht haben wir wieder Cery, der Dieb, der die etwas düstere Seite von Imardin vertritt, auch wenn es nicht mehr so düster wirkte wie früher. Es ist wieder sehr abwechslungsreich, auch wenn es für mich teilweise nicht so spannend war, wie die erste Trilogie, hat es wieder etwas sehr besonderes. Wir haben bekannte Charaktere, die aber aufgrund der vergangenen Zeit, deutlich andere Rollen einnehmen. Es ist ein wunderbarer Auftakt, der im Nachhinein auch wirklich einer ist, weil man bereits jetzt spürt, dass da noch so viel mehr kommt und es eben nur der Anfang ist. Ich freue mich schon, jetzt in den zweiten Teil zu starten.
- Diana Gabaldon
Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche
(578)Aktuelle Rezension von: SarahWants2ReadWorum geht es?: Im Jahr 1772 stehen die Vorzeichen in der Neuen Welt auf Krieg: Claire macht sich große Sorgen um ihren geliebten Ehemann: Zwar hat sie, die als Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert Wissen über die Zukunft besitzt, Jamie davor gewarnt, dass die amerikanischen Kolonien bald um ihre Unabhängigkeit kämpfen und diesen Krieg gewinnen werden, und Jamie hat sich um politische Neutralität bemüht. Doch nun bittet ihn der Gouverneur von North Carolina, das Hinterland für die britische Krone zu einen. Wird Jamie, wie schon in seiner schottischen Heimat, erneut auf der Seite der Verlierer stehen? Und was hat es mit jenem Zeitungsartikel aus der Zukunft auf sich, der von Claires und Jamies Tod bei einer Feuersbrunst berichtet?
Das Cover: Das Buchercover sieht mal wieder sehr edel aus und passt super zu den anderen Bänden der Reihe. Man sieht gleich, dass es sich um einen historischen Roman handelt.
Der Schreibstil: Wie auch in den anderen Büchern der Reihe wird die Sicht von unterschiedlichen Protagonisten abwechselnd gezeigt. Ausschließlich Claire erzählt hierbei ihre Geschichte in der Ich-Perspektive und alle anderen Charaktere werden aus der Erzähler-Perspektive beleuchtet. Ich brauchte ein wenig, um in die Geschichte zu kommen. Besonders zum Anfang ist recht wenig passiert und ich hatte die Befürchtung, dass mich dieses Buch wieder enttäuschen würde, aber zum Glück war dies nicht der Fall. Besonders das letzte Drittel hatte so viele spannende Kapitel, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Wenn es eine Sache gibt, die ich am Schreibstil kritisieren kann, dann dass besonders die schweren Momente relativ sachlich erzählt wurden. Hier hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht. In der Serie sind mir bei der gleichen Szene die Tränen gekommen und hier war es eher eine neutrale Betrachtung der Tatsachen.
Die Hauptfiguren: .Claire ist nun endgültig mit ihrer Familie in Frasers Ridge angekommen. Sie möchte sie nun ihr Heim schaffen, aber auch in diesem Buch läuft nicht alles reibungslos. Da wäre die Familie Christie mit ihren strengen religiösen Absichten, welche mit Claires Heilkunst nicht viel anfangen können. Und schließlich ist da noch die Wahrsagung, welche wie ein großes Tuch sich über das ganze Buch zieht. Was wird mit Claire und Jamie passieren?
Endfazit: Ich möchte ehrlich sein. Nachdem mich der letzte Band so enttäuscht hat, hatte ich nicht viel Muße dieses Buch zu lesen. Ich wurde aber zum Glück eines Besseren gelehrt. Die Buch hat deutlich mehr Spannung und überraschende Plot-Twists, als die letzten zwei Bände zusammen. Besonders Ian und seine Geschichte bei den Indianern hat mich sehr bewegt und er hat zu einem meiner Lieblingscharaktere entwickelt. Der Schreibstil war gut, auch wenn Diana Gabaldon immer noch zu ausladend schreibt. Manchmal hat es mir an der ein oder anderen Stelle an Emotionen gefehlt, aber es war wirklich ein sehr guter Band und hatte mal wieder Lust in die Welt von Outlander einzutauchen. Bleibt nur zu hoffen, dass auch Band 7 diesem Niveau gerecht wird. Eine Leseempfehlung meinerseits!
Das Buch erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sterne.
- Lori Nelson Spielman
Nur einen Horizont entfernt
(834)Aktuelle Rezension von: luckytimmiHannah, erfolgreiche Moderatorin mit eigener Show und Freundin von Michael, dem Bürgermeister des Ortes, bekommt eines Tages einen Brief von der ehemaligen Klassenkameradin Fiona, die ihr 2 Steine mitschickt. Dies sind sogenannte Versöhnungssteine; mit dem einen möchte Fiona, die Hannah früher gemobbt hat, um Verzeihung bitten, den anderen Stein soll Hannah jemandem schicken, den sie um Verzeihung bitten möchte. Hannah fällt da sofort ihre eigene Mutter ein, die sie seit gut 20 Jahren nicht mehr gesehen hat. Diesen Schritt zu machen, fällt Hannah allerdings alles andere als leicht, denn die Vergangenheit belastet sie immer noch sehr…
Aber auch weitere Versöhnungssteine wechseln ihre Besitzer, und wir erfahren außerdem, ob Michael, dessen Tochter Abby Hannah nicht ausstehen kann, Hannah endlich einen Heiratsantrag macht.
Was für ein wunderschönes Buch mit tollem Schreibstil. Auch wenn das Thema zum Teil nicht ganz einfach ist, konnte ich nicht aufhören zu lesen, wollte aber gleichzeitig, dass das Buch nie endet. Mein 2. Buch der Autorin und definitiv nicht das letzte!
- Markus Heitz
Oneiros - Tödlicher Fluch
(315)Aktuelle Rezension von: BlintschikDer Schreibstil ist super. Ich könnte ein ganzes Buch mit Belanglosigkeiten lesen und es würde trotzdem Spaß machen. Und auch die Idee ist interessant und hat etwas mystisches bzw. märchenhaftes auch wenn die Geschichte an sich ziemlich realistisch geschrieben ist. Und obwohl es Fantasy ist, kann ich mir vorstellen, dass auch Leser die sowas nicht so gerne lesen hier Spaß haben könnten. Die Geschichte wird sehr realistisch erzählt, sodass das Fantasiehafte nur einen kleinen Teil einnimmt bzw. Wie es echtes wirkt.
Und auch die Personen fand ich toll, sogar die Antagonisten, da man immer die Beweggründe nachvollziehen konnte, auch wenn nicht immer jede Handlung oder Entscheidung perfekt war und so gezeigt hat, dass auch die Personen realistisch sind.
Also alles in allem ein Buch voller Spannung, Action, ein Hauch von Mystery und ein ziemlich toller Schreibstil. Also es lohnt sich! - Stephen King
Das Mädchen
(1.330)Aktuelle Rezension von: mrsmietzekatzemiauzgesichtTrisha lebt mit den Folgen der Scheidung ihrer Eltern. Bei ihrem Vater ist sie nicht mehr so gerne weil in seinen Adern mehr Bier als Blut fließt und er sie regelmäßig als Angsthasen darstellt wenn sie nicht nach seiner Pfeife tanzt. Bei ihrer Mutter fühlt sie sich allerdings auch nicht viel wohler, da diese ständig mit Pete ( Trishas älteren Bruder) streitet und bei erzwungen spaßige Familienausflüge teilnehmen muss. Die neuste Idee ihrer Mutter ist eine Wanderung durch den Wald. Während die beiden Streithähne mal wieder richtig in Fahrt sind und Trisha dabei völlig vergessen, muss diese nötig aufs Klo und sucht nach einem Busch. Jedoch kommt sie bei der Suche vom Weg ab und ehe sie sich versieht hat sie sich im Wald verirrt. Angetrieben von der Angst alleine im Wald zu schlafen sucht sie den Weg zurück zu den Wanderwegen und verliert dabei nur noch mehr die richtige Spur. Sie verbringt mehre Tage im Wald bevor sie gefunden wird. Die Frage ist nur tot oder lebendig?
Ich war vor dem Buch bereits kein Fan von King. Ich habe "Friedhof der Kuscheltiere" gesehen und danach gelesen, den Film finde ich gut aber das Buch ist mir zu ausschweifend. King holt soweit aus, dass ich manchmal den Zusammenhang nicht sehen kann.
Bei "Das Mädchen" hat sich gezeigt, dass ich nach wie vor nicht mit seinem Stil zurecht komme. Tatsächlich dachte ich, dass es sich um eine Gruselgeschichte handelt aber da lag ich definitiv falsch. Ich hab keine Ahnung als was ich den Inhalt des Buches beschreiben soll - Jugendbuch mit einem Schuss Fantasy?
Ich finde die Geschichte um Trisha und ihr Verirren leider kaum spannend, hin und wieder gibt es aufregende Stellen aber die sind rar gesät. Der Plot hat mich also kaum mitgerissen.
Was mich zusätzlich überhaupt nicht interessiert ist das Baseball Thema was eine wichtige Rolle im Leben von Trisha einnimmt und damit auch im Buch.
FAZIT
Das Buch war ganz anders als erwartet - leider im Negativen.
- Waris Dirie
Wüstenblume
(1.571)Aktuelle Rezension von: SofatexWaris erzählt in diesem autobiographischen Werk von ihrer harten aber glücklichen Kindheit in Somalia. Doch alles wird überschattet von einer grausamen Praxis die hinter dem Deckmantel der Tradition Millionen von Mädchen das Leben kostet oder es ihnen nachhaltig zerstört. Die Beschneidung oder eher die Genitalverstümmelung kleiner Mädchen um jungfräulich in die Ehe dazu gehen. Auch heute Jahre nach Veröffentlichung des Buches leider noch immer ein Thema. Waris ist mutig und beschreibt, gegen ihre Kultur, was mir ihr gemacht wurde und welch nachhaltige Konsequenzen dies hatte. Doch nicht nur das, sie beschreibt ihren Lebensweg bon einem kleinen Nomadenmädchen mit ihrem Ziegen zu einem Model und UN sonderbotschafterin.
- Trudi Canavan
Sonea 2
(577)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteAuch der zweite Teil ist wieder wunderbar. Genauso wie im ersten Teil gibt es wieder drei verschiedene Storylines, welche zusammenhängen aber auch für sich stehen. Wir begleiten Lorkin in die Berge zu den Verräterinnen, eine Rebellengruppe in Sachaka, begleiten Sonea und Cery bei der Jagd auf wilde Magier in Imardin und begleiten Botschafter Dannyl auf eine Reise in ein weiteres Land um mehr über die Vergangenheit zu erfahren.
Am besten hat mir die Storyline von Lorkin gefallen. Sie war für mich die interessanteste und bot am meisten neues. Dannyls Reise wiederum war für mich die langweiligste, weil ich bereits vieles aus dem Prequel zu der Gilde der Schwarzen Magier Trilogie kenne. Auch Soneas Storyline war wieder super spannend und voller Hindernisse und Spannung, jedoch war es an einigen Stellen doch sehr Vorhersehbar.
Aber auch hier steht wieder die Charakterentwicklung und die Entwicklung der Gilde und dem Zusammenspiel der Diplomatie der Länder im Vordergrund. Während Lorkin zuerst ein junger Magier ist, der nicht weiß, was aus ihm werden soll entwickelt sich weiter, wird erwachsener und bekommt eine super süße kleine Romanze, welche aber ganz sachte im Hintergrund verläuft. Ähnliches ergibt sich bei anderen Charakteren, welche eine wichtige Rolle einnehmen, aber nicht direkte Hauptcharaktere der Trilogie sind., Trotzdem tauchen kleine romantische Elemente auf, welche einem ein leichtes Lächeln ins Gesicht zaubern. Vor allem wenn man bedenkt, dass es eine der wenigen Buchreihen ist, welche nicht vor gleichgeschlechtlicher Liebe zurückschreckt, sondern diese wunderschön verpackt. Es zeigt einfach, dass Liebe zwischen Menschen gleich ist, egal wen man liebt.
- A. B. Schuetze
Steine aus Adanwe
(32)Aktuelle Rezension von: UlrikeBodeDas Cover ist sehr anziehen und magisch gestaltet und zeigt den magischen Stein, der eine große Rolle in diesem spannenden Fantasy Roman spielt.
Die Protagonisten sind sehr lebendig und bildhaft beschrieben und auch in ihren Charakteren toll definiert.
Ein großes Thema in diesem ersten Teil ist Gier und Allmacht, eine Untugend, die nie aufgehört hat die Welt zu beherrschen.
In einem wunderbaren mit Witz gespicktem Schreibstil hat die Autorin mich sehr gefesselt und um dieses Thema eine spannende und abenteuerliche Geschichte geschrieben, mit einem hohen Spannungsbogen, der bis zum Ende nicht nachgelassen hat.
Ich kann diesem ersten Teil der Slawidizer Buchreihe nur eine klare Leseempfehlung geben, denn neben fiktiven und fantasievollen Anteilen ist hier auch viel Realität enthalten, die den ein oder anderen Leser zum Nachdenken bringt. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
- Josephine Angelini
Everflame 3. Verräterliebe
(342)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMit „Everflame – Verräterliebe“ endet die sogenannte Everflame-Trilogie von Josephine Angelini. Obwohl der dritte Band bereits 2016 erschien, ist er in Deutschland bislang das aktuellste Werk der US-amerikanischen Autorin, die mit ihrer Familie und drei Katzen in Los Angeles lebt. Der 2020 in den USA erschienene Jugendthriller „What she found in the woods“, scheint es wohl nicht mehr auf den deutschen Buchmarkt zu schaffen. Auch in Zukunft wird es wohl keine deutschen Neuerscheinungen der Autorin mehr geben. Wer von Angelini und der Everflame-Reihe aber nicht genug bekommen kann, kann sich die Novelle über Rowan, dem männlichen Protagonisten, als E-Book kaufen.
Die 17-jährige Lily Proctor und ihre Verbündeten konnten nur knapp den Angriff des sogenannten Schwarms überleben. Sie sind von den Bienenwirkern allerdings an die Westküste des Landes verschleppt worden, in eine Stadt namens Bower City. Lily hat kaum Zeit den Tod ihres Kindheitsfreundes Tristan zu verarbeiten, denn die augenscheinlich harmonische Stadt scheint düstere Geheimnisse zu hegen. Die Hexe Grace Bendingtree, die die Bürgermeisterin ist, stellt die Gruppe vor zwei Optionen: entweder sie werden Mitbürger von Bower City oder sie verlassen die Stadt für immer. Doch eine Rückkehr in den Osten nach Salem werden die regierenden Bienenwirker nicht erlauben.
„Lily Proctor schlief nicht.“, ist der erste, zugegeben eher nichtssagende Satz des ersten Kapitels. Der Leser wird dort abgeholt, wo er zuletzt stehen geblieben ist, nämlich mit Lily vor den Toren von Bower City. Es gibt also keinen Zeitsprung zwischen den Bänden. Mit fast 450 Seiten und 15 Kapiteln plus Epilog ist „Everflame – Verräterliebe“ genauso lang wie der zweite Band. Erneut wird aus der personalen Erzählperspektive im Präteritum berichtet, dabei ist meist Lily die Erzählerin, teilweise aber auch Carrick oder Toshi, ein neuer Charakter. Leider gibt es hier wieder das Problem, das die Erzählperspektive ungeschickt gebrochen wird und einzelne Sätze Gedanken oder Gefühle von Figuren wiedergeben, die in diesem Abschnitt nicht die Erzähler sind. Weitere Beschreibungen oder Zitate spare ich mir aber, da ich mich über Angelinis Hang zu Perspektivbrüchen schon zur Genüge ausgelassen habe.
Ebenfalls bemängelt wurde ihr Schreibstil und die merkwürdigen Vergleiche, die sie verwendet. Auch das bessert sich hier nicht. Beispielsweise bezeichnet Lily Rowan in Kapitel 4 als „eine dunkle Flamme, die zwischen den anderen brennt.“, wobei sich Flamme und dunkel eher ausschließt. Lily meint das wohl als Kompliment. Welchen Sinn hat jedoch eine Flamme, die kein Licht spendet? Sollte dies der klägliche Versuch eines Oxymorons sein, ist er eindeutig gescheitert. Ein anderes Beispiel wäre ein Satz aus Kapitel 11: „die schweren Körper schwangen in einem ungeheuren Tempo zwischen den aufgestützten Fingerknöcheln hindurch.“ Dieser Satz ist so ambig formuliert, dass er auf Anhieb kaum korrekt zu verstehen ist. Für ihren Schreibstil wird Angelini bei mir wohl keinen Blumentopf mehr gewinnen.
In der Parallelwelt der Hexenwelt lernt Lily ihr anderes Ich kennen: Lillian. Sie ähneln sich aufs Haar, doch bei ihren Persönlichkeiten sieht das etwas anders aus. Lillian ist als Tochter von Samantha in der Hexenwelt geboren und aufgewachsen. Schon mit 13 Jahren wird sie zur herrschenden Hexe von Salem gekrönt, da sie extrem mächtig ist. War sie anfangs noch eine gute Regentin, schlägt dies schon nach wenigen Jahren ins Gegenteil um. Mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten erfährt sie von Parallelwelten, die aufgrund von Atombomben unbewohnbar sind, weshalb die Menschheit dort ausgestorben ist. Um dies in der Hexenwelt zu verhindern, schreckt Lillian nicht davor zurück Wissenschaftler, Lehrer und Ärzte zu verfolgen und hinzurichten, um die Entwicklung oder Einsetzung einer Atombombe zu verhindern. Zwar zeigt Lillian Lily ihre Erinnerungen, um ihrer Doppelgängerin klarzumachen, warum sie Forscher exekutieren lässt, doch das rechtfertigt nicht ihre irrationale Angst vor Atomenergie und die Willkür, mit der sie Exekutionen erlässt. Lillian ist ein machthungriger und jähzorniger Charakter, bei der zu Beginn von „Everflame – Verräterliebe“ zwar noch nicht feststeht, ob sie einfach nur verrückt geworden oder so bösartig und manipulativ ist, wie Rowan Lily stets gewarnt hat. Eine Sympathieträgerin ist sie definitiv nicht. Umso weniger lässt sich nachvollziehen, warum Lily Lillian immer mehr in ihre Gedanken lässt und sich so entschieden auf ihre Seite stellt, auch wenn die Angst vor Atombomben an sich erst einmal verständlich ist. So büßt auch Lily einige Sympathiepunkte ein, denn der Charakterwandel, den sie im Verlauf der Reihe durchlebt, macht sie nicht gerade liebenswürdiger. Sie ist deutlich gereizter und aggressiver. Außerdem genießt sie ihre Macht als Hexe zu sehr, und muss sich zum Beispiel immer wieder zügeln, ihre Anhänger nicht einzunehmen und wie willenlose Marionetten zu steuern.
Allgemein wird das Thema der Atomenergie, das in der gesamten Trilogie eine große Rolle spielt, zu einseitig beleuchtet. Es werden immer wieder die negativen Aspekte benannt: Schäden durch Atombomben, Nuklearkatastrophen und gesundheitliche Schäden durch Radioaktivität. Natürlich sind das ernstzunehmende Probleme, aber diese Argumente sind bekannt und wirken veraltet. Andere wichtige Themen wie der Klimawandel werden von Angelini völlig ignoriert, genauso wie die Pro-Argumente für Kernenergie, vor allem unter Berücksichtigung neuer Methoden wie Flüssigsalzreaktoren. Mit dem Klimawandel hätte Angelini ein aktuelleres und bedrohlicheres Thema als Atombomben verwenden können, welche mit dem Kalten Krieg den Klimax der Relevanz erreicht hatten.
Neben den Wunschsteinen sind auch die Wirker ein wichtiges Motiv im Urban Fantasy-Universum. Wirker sind tierähnliche Monster, die zu verschiedenen Zwecken gezüchtet und gezähmt werden. Sie dienen beispielsweise dazu Häuser zu bewachen oder schwere Transporte auszuüben. Es gibt aber auch wilde Wirker, die außerhalb der Stadtmauern leben. Sie sind stark, aggressiv und gefährlich. Ihr Fleisch ist giftig, sodass es sich nicht als Nahrung eignet. Dabei können sie ganz unterschiedlich groß sein und aussehen, meist sind es jedoch Hybride unterschiedlicher Tiere. Im Vorgänger erfährt Lily, dass Wirker in ihren Körpern Wunschsteine haben. Der Zweifel wird immer größer, dass es sich bei ihnen nur um wild gewordene Bestien handelt. Möglicherweise haben Wirker ein Bewusstsein oder sie wurden von jemandem mit magischen Fähigkeiten erschaffen. Wirkte das Konzept der Wirker anfangs eher einfallslos, könnten sie durch Lilys Entdeckung nun doch von größerer Wichtigkeit sein. Vor allem die Bienenwirker, die Bower City regieren, werfen ein völlig neues Licht auf diese Wesen. Sie erlauben es den Bewohnern der Stadt in Luxus und Überfluss zu leben, solange sie die Stadt sauber und sich selbst emotional im Zaum halten. Doch damit hat gerade die impulsive Lily ihre Probleme, denn schon Streitgespräche und Disharmonien können die Bienenwirker mit ihrem tödlichen Gift bestrafen.
Wenn man damit beginnt, den dritten Teil einer Trilogie zu lesen, ist das sozusagen der Anfang vom Ende. Umso mutiger ist es, noch einmal einen neuen Handlungsort zu eröffnen mit neuen Gesetzen, Regeln und Figuren. War ich anfangs skeptisch, konnte ich der Idee von Bower City und dem, was sich dahinter verbarg, schnell etwas abgewinnen. Ohne zu spoilern kann man sagen, dass das, was Lily und ihr Zirkel dort erfahren, essenziell für einen runden Abschluss des Plots ist. Die Geschichte erhält noch einen spannenden Twist und eine stark dystopische Atmosphäre. Zum ersten Mal gab es keine nennenswerten Längen.
Das Ende bietet ein spannendes Finale. Die Geschichte wirkt gut abgeschlossen, wenn auch etwas runter gebrochen und schnell abgehandelt. Im Vergleich zum letzten Band ihrer anderen Trilogie, ist „Everflame – Verräterliebe“ um Längen besser. Es ist irgendwo schade, dass die bessere Fantasy-Reihe von Angelini diejenige ist, die weniger erfolgreich war.
„Everflame – Verräterliebe“ ist ein würdiger Abschluss der Urban Fantasy-Reihe, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht. Dennoch ist der letzte Band der Trilogie aus verschiedenen Gründen kein Highlight. Die regelmäßigen Perspektivbrüche, der unrunde Stil und die einseitige Kritik an Atomkraft beweisen, dass das Jugendbuch von Josephine Angelini Schwächen hat. Hinzu kommt ein Ende, das zu abrupt ist und Fragen offen lässt. Trotz allem ist die Everflame-Trilogie insgesamt gut und lesenswerter als die Göttlich-Trilogie der Autorin. Deshalb gebe ich dem dritten Band der Everflame-Reihe drei von fünf Federn. Somit habe ich alle Bücher der Autorin gelesen, die bislang auf Deutsch erschienen sind, weshalb ich vorerst keine weiteren Bücher von ihr lesen werde.
- Erika Johansen
Die Königin der Schatten
(367)Aktuelle Rezension von: hooks-books-buecher"Die Königin der Schatten" von Erika Johansen ist der erste Teil einer Trilogie. Es geht um ein junges Mädchen, das lernen muss, eine Königin zu werden, und die in einem Kampf gut gegen böse- gegen eine finstere Zauberin kämpfen muss. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und die kaum auszuhaltendeSpannung machen dieses Buch zu einem totalen Highlight.
Kann nur jedem der Fantasy liebt dieses Buch empfehlen
- Tom Rob Smith
Kolyma
(289)Aktuelle Rezension von: katha84Leo hat sein Leben geändert. Er leitet inzwischen das geheime Morddezernat und versucht sich so zumindest von einem Teil seiner Schuld rein zu waschen. Zusammen mit seiner Frau versucht er Soja und Elena eine neue Familie zu geben. Aber grade Sofa kann Leo den Tod ihrer Eltern nicht verzeihen. Und dann taucht auch noch jemand aus Leos Vergangenheit auf und scheint alles zu bedrohen, was er sich aufgebaut hat. Kann er seine Familie noch retten oder ist alles verloren?
Der zweite Teil hat mich längst nicht so gepackt, wie Band 1. Aber das ändert nichts daran, dass es wieder ein sehr gutes Buch war. Voller Schrecken und Grausamkeiten, die man sich gar nicht vorstellen will. Grade die Kapitel in Kolyma sind ziemlich hart. Aber es ist Sojas Geschichte und ihr unglaubliches Leid, das einen so mitnimmt. Tom Rob Smith hat einen sehr eindringlichen Schreibstil und die Story bringt einen unwillkürlich zum nachdenken. Vieles geschieht hier aus Rache und Hass. Und auch wenn man das vielleicht nachvollziehen kann, da Leo wirklich schlimme Dinge getan hat, macht mich das alles ziemlich traurig und fassungslos. Keine leichte Kost - grade auch, in der heutigen Zeit.
- Peggy Langhans
Die Seele der Steine
(14)Aktuelle Rezension von: mmonethaEs ist jetzt schon eine kleine Weile her, dass ich diesen tollen Roman von Peggy Langhans gelesen habe, aber das macht rein gar nichts, denn er hallt noch lange im Gedächtnis nach.
Es geht um Barbara. Eine gefestigte und durch und durch strukturierte Persönlichkeit, die im Laufe dieses Romans eine Wandlung vollzieht. Mit Hilfe der jungen Annika, deren Lebensstil und -einstellung recht magnetisierend auf Barbara wirkt.
Von Beginn an hatte der Charakter Barbara mich nicht losgelassen. Im Kopf stellte ich mir immer die Frage: was hat sie für ein Problem? Sie hat doch alles. Ruhm, Ansehen. Aber richtig glücklich scheint sie nicht, eher gelangweilt, ja Divenhaft. Ich fand sie in ihrer Art aber auch sehr amüsant.
Doch macht sie nach oben genannter Begegnung eine Wandlung durch, die schleichend ist und mitreißend erzählt wird. Annika ist wie der Frühling, der Barbara zu neuer Vitalität verhilft. Doch im umgekehrten Fall braucht Annika auch Barbara.
Kommen wir zum Stil...
Peggy Langhans versteht es wahrlich mit Worten und Sätzen zu jonglieren, ohne dass es gekünstelt wirkt. Im Gegenteil. Tolle, ausdrucksstarke Sätze formen sich in diesem Roman zu einer schönen Geschichte, die etwas sehr Besonderes ist.
Den zweiten Band (Geist der Steine) habe ich natürlich auch schon, wen mag es wundern, und ich freue mich auch über den ein paar Zeilen verlieren zu dürfen.
Sehr gerne mehr davon, Frau Langhans
- Thordis Hoyos
Stonebound 2: Vom Wasser gefesselt
(19)Aktuelle Rezension von: RajetNach dem Kampf mit Duris scheint bei den Freunden erst mal die Luft aus zu sein.
Bis die Vergangenheit von Elba auch schatten auf die Gegenwart wirft. Denn dieses ist wesentlich tiefgreifender als alle vermuten. Wird Elba ihre Bestimmung finden? Kann sie ihren Verbündeten trauen? Oder treibt einer ein böses Spiel?
Der Schreibstil ist flüssig und zum großen Teil mitreißend. Allerdings gibt es zwischen durch auch mal Stellen wo der Spannungsbogen abfiel. Denke das ist gerade bei dicken Büchern aber auch normal.
Das Cover überzeugt mit seinem Minimalismus und Schlichtheit. Der Baum mit blauen Blüten auf weißem Hintergrund. Schön auch dass die Teile der Reihe durchgängig gestaltet sind.
Der Klappentext macht super neugierig auf den 2.Band der Reihe.
Fazit:
Knüpft an Band 1 an und den Kampf mit Duris. Leider aber nicht ganz durchgängig spannend und ich vermisse bei Elba immer noch ein bisschen die „klare“ Linie in Liebesdingen (Männerwahl) was ja schon im ersten Band nicht ganz so mein Fall war. Auch das Geheimnis um ihre Familie macht sie mir irgendwie nicht sympathischer – Sorry! Alles anderen war in Ordnung und interessant. Aber mir gefiel Teil 1 irgendwie etwas besser.
Zum Inhalt:
Nach dem Kampf gegen Duris liegt kein Stein mehr auf dem anderen.
Elbas Verbindung zu Aris scheint zerbrochen – ebenso wie ihr gemeinsamer Stein, der Heliotrop.
Auch Tristan scheint sich ihr immer mehr zu entfernen, obwohl nach wie vor ein unergründlich starkes Band zwischen Elba und ihm besteht. Denn er ergänzt sie auf eine Weise, die über Magie hinausgeht.
Doch für Grübeln bleibt Elba keine Zeit. Eine weitaus gefährlichere Bedrohung als Duris wirft ihre Schatten über Lebstein. Der Grund scheint in Elbas Vergangenheit zu liegen: Das Geheimnis um ihre Familie ist wesentlich tiefgreifender, als sie es jemals vermutet hätte.
Gemeinsam mit ihren Freunden versucht Elba zu entschlüsseln, was sich tatsächlich hinter ihrer Bestimmung verbirgt. Aber kann sie ihren Verbündeten wirklich vertrauen?
Bald findet sie sich in einem Netz aus Manipulation und Irreführung wieder.
Jemand treibt ein böses Spiel – doch wer ist es?