Bücher mit dem Tag "stellung der frau"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "stellung der frau" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches The Awakening. Das Erwachen, englische Ausgabe (ISBN: 9781782114291)
    Kate Chopin

    The Awakening. Das Erwachen, englische Ausgabe

     (31)
    Aktuelle Rezension von: darklittledancer
    4.5 stars

    When Edna Pontellier is on a family vacation at Grand Isle, she realizes that she can be more than just a mother and a wife. She falls in love and becomes more and more estranged from her family.

    Set in Southern Louisiana in the late 19th century, The Awakening addresses one of the taboo issues of that time. Women who wanted to lead their own lives were scarce and life wasn't easy for them. Edna is ahead of her time and so she has to cope with the wide gulf between what she wants and what's expected of her.

    With detailed descriptions of the characters' clothes and her wonderful depiction of settings like the Lebrun resort at Grand Isle, Kate Chopin created a very vivid framework for this novel.

    Even though The Awakening is more than one hundred years old, it reads as fluent as a contemporary book. It is so well-written, I actually devoured it twice. Edna's story is yet another view on freedom that I can fully recommend.

  2. Cover des Buches Bergünerstein (ISBN: 9783033071810)
    Antonia Bertschinger

    Bergünerstein

     (15)
    Aktuelle Rezension von: ArnoZischofsky

    Auf über 700 Seiten hat Antonia Bertschinger einen spannenden und historischen Roman verfasst. 

    Dieser Roman spielt in Graubünden zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Erzählt wird der Roman aus der Sichtweise von 4 Personen, die aus ganz verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen.

    Hauptort ist ein Bergdorf namens Brauegn. Ein Bündnis mit Venedig soll wirtschaftliche Vorteile bringen. Doch nicht alles sind begeistert. 

    Dem Roman ist ein Personenregister beigefügt, das sehr nützlich ist, dar viele Personen im Roman vertreten sind. Ein Karte von Brauegn und eine Zeittafel sind ebenfalls dabei. 

    Besonders gut hat mir die Geschichte von Luzia einem armen Mädchen gefallen. Sie muss im 17. Jahrhundert viele Schicksale meistern.

    Der Roman ist sehr gut recherchiert. Ein lesenswertes Buch, für das der Leser viel Zeit mitbringen muss. Zeit die sich aber sehr lohnt. Ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen. Die Autor sollte unbedingt ihren schönen Schreibstil beibehalten..

  3. Cover des Buches Die Ehefrau (ISBN: 9783832164324)
    Meg Wolitzer

    Die Ehefrau

     (49)
    Aktuelle Rezension von: LydisBooks

    „Die Ehefrau“ von Meg Wolitzer hat mir als Taschenbuch leider kaum gefallen.

    Eine Frau, die voll und ganz für ihren Mann liebt und dessen Leben begleitet ganz egal wie belanglos ihr eigenes Leben ist. Als Aufopferung getarnte Abhängigkeit. 

    Ich habe das Buch auf einem Bücherbazar gekauft, weil ich den Klappentext interessant fand. Hier liegt jedoch ein klassischer Fall von „Klappentext stimmt kaum mit Inhalt überein“ vor. 

    Die Geschichte ist belanglos geschrieben, das Schicksal von Joan zu 100% vom Erfolg des Ehemannes abhängig, dessen Launen und Zweifel und Karriere. 

    Leider ist es mir schwer gefallen echte Sympathie für Joan aufzubringen. 

    Solide geschrieben, aber leider eher langweilig. 

  4. Cover des Buches Das Erbe der Gräfin (ISBN: 9783839223062)
    Silvia Stolzenburg

    Das Erbe der Gräfin

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Oliver_Staaden

    Das Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht und ich musste das Buch lesen. 

    Beim Lesen wurde ich ins Mittelalter entführt. Die Autorin hat einen sehr fesselnden und flüssigen Schreibstil. Dieser sorgt dafür, dass man das Buch nicht mehr zur Seite legen möchte. Man füllt sich hautnah dabei, als ob man ins Jahr 1368 reisen würde. 

    Das Buch ist spannend und informativ geschrieben. Vom Inhalt möchte ich nichts verraten, dass sollte jeder selber lesen. 

    Ich kann das Buch empfehlen. 

  5. Cover des Buches Das Glück am Ende des Ozeans (ISBN: 9783499266980)
    Ines Thorn

    Das Glück am Ende des Ozeans

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Gottwitha, Annett und die schwangere Susanne treffen sich auf einem Auswandererschiff nach Amerika. Sie steigen alle im Jahre 1876 in Bremen an Bord. Jede aus einem anderen Grund und jede mit einer ganz besonderen Hoffnung und mit eigenen Wünschen und Gefühlen. Das Leben dort hält viele Überraschungen bereit und es ist eine Freundschaft zwischen den dreien auf der Überfahrt entstanden und vertraut einander und als ein Fremder auftaucht und das neue Leben ins wanken bringt, halten die drei Frauen fester zusammen als jemals zuvor. Eine spannende Auswanderer Sage und eine zu Herzen gehende Freundschaftsgeschichte. Toll!

  6. Cover des Buches Die Herrin von Wildfell Hall (ISBN: 9783458351023)
    Anne Brontë

    Die Herrin von Wildfell Hall

     (82)
    Aktuelle Rezension von: GersBea

    Inhalt (Klappentext)

    Anne Brontë, geboren am 17. Januar 1820 in Thornton, ist am 28. Mai 1849 in Haworth/Yorkshire gestorben.

    Die Herrin von Wildfell Hall ist ein eindringliches Plädoyer für die Gleichberechtigung der Frau im Viktorianischen Zeitalter. Der Roman erschien erstmals 1848. Anne Bronte hat hier ein bis dahin tabuisiertes Thema ins Zentrum einer spannenden Handlung gestellt: die Unterdrückung der Frau in der Ehe und ihr Anspruch auf Achtung und Selbstverwirklichung.

    Helen, die Heldin des Romans, heiratet gegen den Widerstand ihrer Familie und wider besseres Wissen den gutaussehenden Arthur Huntingdon. Bald aber muß sie erkennen, daß seine Grundsätze und Interessen den ihren gänzlich entgegengesetzt sind, daß sie es mit einem haltlosen Menschen zu tun hat, einem Schürzenjäger, einem Trunkenbold, einem Mann, der von seiner Frau in erster Linie Gehorsam und Nachsicht erwartet. Da sie ihn nach wie vor liebt, sucht sie ihn auf den rechten Weg zurückzubringen. Sie verläßt ihn aber, als ihre Bemühungen scheitern und sie die Demütigungen nicht mehr zu ertragen vermag, um sich mit ihrem Sohn auf den halbverfallenen Landsitz Wildfell Hall zurückzuziehen.  

    Anne Bronté, die diesen Roman unter dem Pseudonym Acton Bell veröffentlichte, sollte am beachtlichen Erfolg, den nicht nur die Erstausgabe erreichte, nur noch ein Jahr teilhaben.

    Meine Meinung

    Das Buch gilt als der erste feministische Roman in England. So wird er zu den Klassikern gezählt, aber eher zu den Klassiker aus literaturgeschichtlicher Sicht, denn von seiner Schreibqualität her. Die Struktur in Form von Briefen mit einem eingefügten Tagebuch ist eher ungehobelt, der Schreibstil neigt zu Schwafelei. Eine Kürzung durch einen erfahrenen Lektor hätte ihm sehr gut getan.

    Die Heldin, Helen, ist ein Kind ihrer Zeit und zudem extrem leidensfähig. Ihr Pflichtbewusstsein ist verquickt mit einer ergebenen Religiösität.

    Ab und zu gibt es einige Dialoge, die mir gefallen haben, Gespräche mit gesellschaftlich spitzen Worten. Interessant war auch viel über die Rechtlosigkeit der Frauen zu der Zeit und ihr Ausgeliefertsein an die Familie und den Ehemann zu erfahren.

    Fazit

    Bin froh, das Buch geschafft zu haben. So eine Leserunde ist immer ein Ansporn für mich. Die nächsten Monate werde ich keine englischen Biedermeier Klassiker mehr anrühren und um alle Liebesgeschichten einen Bogen machen.

    2 Sterne

  7. Cover des Buches Nora oder Ein Puppenheim (ISBN: 9783872911797)
    Henrik Ibsen

    Nora oder Ein Puppenheim

     (177)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    "Nora oder Ein Puppenheim" ist ein Theaterstück in drei Akten von Henrik Ibsen. 

    Dieses Werk beschreibt die Probleme der damaligen Gesellschaft: Man ist glücklich, wenn man die Tochter versorgen kann. Man ist glücklich, wenn man verheiratet ist. Selbst Nora glaubt das auch bis sie bestecht wird ihre Geheimnisse ins Licht zu bringen. Nora fühlt sich in ihr Leben gefangen. Zuerst ihr Vater und jetzt ihr Ehemann Helmer behandeln sie wie ein Kind und nehmen Nora nicht ernst, obwohl sie bereits eine erwachsene Frau ist. Aber die alte Freundin von Nora, Frau Christine Linde, erkennt ihr Problem schnell und steht als wahre Freundin zur Hilfe bereit.

    Noras Geschichte lässt sich sehr schnell und einfach lesen. Ihre Geschichte war interessant zu lesen und ich bin gespannt, wie es auf einer Bühne aufgeführt wird. Am Ende werden die Leserinnen und Leser sehr überrascht, weil eine unerwartete Handlung zum Vorschein kommt. Die Entscheidungen von Nora kann ich gut nachvollziehen und ihre Entwicklung hat mich positiv überrascht. Für damalige Verhäktnisse hat Nora alles auf dem Spiel gesetzt und auch viel verloren, aber das wichtigste hat sie gewonnen: ihr wahres ich!

    Ein sehr gutes Buch, wo man auch einen richtig guten Eiinblick in die Gesellschaft der damaligen Zeit bekommt und wo man erfährt, wie die Stellung der Frau im 19 Jahrhundert so war. Dieser Klassiker verdient eindeutig 5 von 5 Sterne!


  8. Cover des Buches Das karmesinrote Blütenblatt (ISBN: 9783546004121)
    Hans-Ulrich Möhring

    Das karmesinrote Blütenblatt

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    Es ist 1874, wir begeben uns auf eine Reise durch die Prostituiertenvirtel der Stadt London. An jeder Ecke wartet eine Frau, um sich liegend ein paar Schilling zu verdienen. Sugar ist eine dieser Frauen, sie allerdings macht ohne Ausnahme alles, was andere Prostituierte ihren Kunden verwehren. Dieser Ruf bringt eines Abends den Müßiggänger William Rackham zu ihr. Sie ist so ganz anders als alles, was er bisher kennengelernt hat: Sie ist belesen, drückt sich gewählt aus und weiß in jeder Situation die richtigen Worte für ihn zu finden. Bald schon stehen Sugar und William in einem innigen Verhältnis zueinander und wird zu seiner Beraterin auch in Geschäftsfragen. William wird bald ihr einziger Kunde, der sie mehrmals pro Woche besucht und sie sogar in einem eigens für sie eingerichteten Haus unterbringt. Sugar hat bald mehr Geld als sie ausgeben kann und so viel Freizeit, dass sie es sich leisten kann, müßig zu sein. Doch Sugar schafft es, noch weiter aufzusteigen, um sich mehr und mehr zu fragen, ob ein Leben, wie sie es früher beneidet hat und das sie nun haben kann, auch wirklich das ist, was sie will.

    Die angepriesene prickelnde Erotik, die auf dem Buchdeckel so gelobt wird, vermisst man meistens. Es wird zwar teils derbe Sprache verwendet, und die Szene wechselt nicht sofort, sobald die Hüllen fallen gelassen werden. Es wird beschrieben wie Finger in Körperöffnungen verschwinden, Säfte tropfen und wie "wertvolle Baumwolle" im Kamin verschwendet wird, nachdem man sich an sich selbst versündigt hat. Allerdings wird im Buch nicht am laufenden Band zügelloses Gerammel beschrieben. Die Inhaltsangabe insofern kann schon falsche Vorstellungen vom Inhalt aufbauen.
    Der Stil von Michel Faber gefällt mir persönlich wirklich gut. Der Anfang beginnt damit, dass der Leser direkt angesprochen wird und die meiste Zeit der Geschichte hindurch quasi als unsichtbarer Zeuge die Handlung mitverfolgt. Als dieser begleitet man zunächst die Prostituierte Caroline, eine Frau im untersten Hurenvirtel Londons, um über sie zur Prostituierten Sugar bis zu deren späterem Freier und Geliebten William Rackham zu gelangen. Als stiller Begleiter der Handlung steigt man als Leser in der Gesellschaft mit Sugars und Williams sich festigender Bindung auf und erlebt gleichermaßen den Aufstieg von William vom glücklosen Möchtegern-Schriftsteller zum Erben der Rackham Parfümindustrie und wird wiederum gesellschaftlich angesehener. So gelangt man in immer höhere und weitere Kreise und bekommt zudem Einblicke in das Leben von Williams seltsamer Frau Agnes, die traurige Geschichte um deren Tochter Sophie, dem älteren Bruder von William, und dessen Angebeteter Emmeline Fox, usw. usw.
    So viele Seiten das Buch auch hat, gibt es - finde ich - keine Langeweile im Buch. Selbst die Zeitspanne, in der Sugar mit ihrer neuen Freiheit anfänglich nichts mit der vielen Zeit anzufangen weiß, langweilen mich als Leser nicht.
    Man sollte für dieses Buch einiges an Zeit erübrigen.

  9. Cover des Buches Das Pergament des Himmels (ISBN: 9783746625836)
    Antonio Manuel Garrido

    Das Pergament des Himmels

     (30)
    Aktuelle Rezension von: herzle
    Ein Roman aus der Karolingerzeit: Die aufgeweckte, schriftkundige Theresa will unbedingt Pergamentergesellin werden – sie wäre die erste Frau in der Zunft. Doch die Tyrannei ihres ungerechten Meisters macht ihr das Leben schwer und löst schließlich eine Katastrophe aus, die Theresa zur Flucht zwingt. In Fulda findet die junge Frau zunächst Unterschlupf bei der Hure Helga, bis der strenge Kirchenmann Alkuin von York sie im Kloster der Stadt unter seine Fittiche nimmt. Unbemerkt gerät Theresa immer tiefer in die mörderischen Intrigen um ein brisantes Pergament, das ihr Vater Gorgias fälschen soll. Nicht weniger als die Zukunft Karls des Großen, Papst Leos und das Schicksal des Abendlandes hängen von Theresas Scharfsinn und Courage ab. „;Das Pergament des Himmels“ ist ein solide geschriebener Roman, der auch jene Leserschaft anzusprechen vermag, die weiblichen Heldinnen in historischen Romanen misstraut. Das Buch kommt mit einer leicht lesbaren Sprache daher, lebt von eingängigen Schilderungen und gut nachvollziehbaren Handlungen. Die Spannung wird durch immer wieder ungeahnte Wendungen bis zum Schluss aufrecht erhalten und es gibt kaum einmal Längen. Alles in allem ein schönes Leseerlebnis und eine anregende Lektüre.
  10. Cover des Buches Sterne über Afrika (ISBN: 9783499332869)
    Ilona Maria Hilliges

    Sterne über Afrika

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Heleflo
    Klappentext:
    EINE MUTIGE FRAU. EIN GROSSES ABENTEUER. EINE UNSTERBLICHE LIEBE Deutsch-Ostafrika 1906: Die junge Ärztin Amelie von Freyer schließt sich einer Expedition zur Bekämpfung einer todbringenden Seuche an. Die Reise führt an den Tanganjikasee - durch ein Land voller Geheimnisse und Gefahren. Mehr als deutlich lassen die Männer sie spüren, dass eine Frau in dieser Welt der Abenteuer nichts zu suchen hat. Gegen alle Widerstände kämpft Amelie um ihr Leben und ihre Liebe.


    Kurzbeschreibung des Inhaltes:
    In dieser Zeit, in der das Buch spielt, ist es für eine Frau praktisch noch unmöglich Medizin zu studieren. Doch Amelie, Waise und von der Familie von Freyer adoptiert, gelingt dies.
    Auf dem Schiff, mit dem sie nach Deutsch-Ostafrika zurückkehrt muss sie ihre erste Bewährungsprobe bestehen. Als sie eine, für diese Zeit noch ungewöhnliche, Bluttransfusion durchführt, und diese gelingt, ringt sie dem Schiffsarzt und den anwesenden Männern der besseren Gesellschaft Respekt ab.
    Kaum angekommen, wird sie vom Arzt des örtlichen Krankenhauses angeworben. Doche Amelie lehnt ab, möchte sie doch endlich auf die heimische Farm zu ihrem Bruder reisen. Dort taucht wenig später ein Mitreisender vom Schiff auf und bietet ihr an, eine Expedition zu leiten, bei der es um die Erforschung von Malaria , der Schlafkrankheit, und dem Medikament Chinin geht.
    Auch auf der Expedition muss sie immer wieder ihre Stellung als Ärztin behaupten. Einen verbündeten findet Amelie in dem Medizinmann des mitreisenden Stammes. Auch begegnet sie unterwegs wieder einem Jugendfreund aus berliner Tagen.


    Meinung:
    Das Buch ist spannend. Ein kitschfreier Roman über Abenteuer und das schwierige Leben von intelligenten Frauen in der Kolonialzeit von Deutschland bzw. Afrika. Es entführt in eine Welt aus Exotik und auch eine Spur Mystik, und erzählt sowohl eine Medizin-als auch Kolonialzeitgeschichte. Was auch sehr schön ist, daß vorne im Buch eine Karte ist, auf der die Route eingezeichnet ist, die Amelies Expedition genommen hat.


    Fazit:
    Ein wunderbar spannendes Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte.
  11. Cover des Buches Wütendes Feuer (ISBN: 9783455013849)
    Fang Fang

    Wütendes Feuer

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Sarange

    Nach ihrem grandiosen Roman „Weiches Begräbnis“ war ich sehr gespannt auf den neuen Roman von Fang Fang. Zumindest dachte ich (ohne genaue Lektüre der Verlagsinformationen am Anfang des Buches), er sei neu, und war dann sehr überrascht über die Information am Ende, dass der Roman schon 2001 entstanden ist. Dies erklärt vielleicht einige Irritationen rund um die Frage, wie die Autorin nach „Weiches Begräbnis“ ein so gravierend schlechteres Buch abliefern konnte: es handelt sich um ein m.E. völlig unausgegorenes Frühwerk.



    Die Grundidee der Geschichte ist an sich interessant: Eine junge, lebenshungrige Frau vom Dorf, die vom schnellen Reichtum träumt, ohne sich dafür zu sehr abmühen zu müssen, schon gar nicht auf den Feldern, scheint dieses Ziel als Sängerin einer beliebten Band fast erreicht zu haben. Doch dann wird Yingzhi nach einer dummen Tändelei schwanger und ist aufgrund des sozialen Drucks im Dorf gezwungen, den Kindsvater zu heiraten. Dieser erweist sich als absoluter Taugenichts, seine Eltern als bösartige Tyrannen, und auch die Herkunftsfamilie kann Yingzhi aufgrund der sozialen Gepflogenheiten nur noch bedingt unterstützen.

     So setzt bereits vor der Heirat eine Dauerschleife ein: Yingzhi hat ein bestimmtes Ziel vor Augen, z.B. ihre Karriere oder eine bestimmte zu verdienende Geldsumme (harmlos beim Singen oder nicht mehr so harmlos für verschiedene Liebesdienste), aber ihr Mann und ihre Schwiegereltern machen ihr einen Strich durch die Rechnung, indem sie ihr das Geld mit List abschwatzen, gar nicht erst auszahlen oder ihr Verbote im Blick auf die Verwendung auferlegen; der Mann verspielt regelmäßig ihr Geld und trägt seinerseits nichts zum Familieneinkommen bei. Yingzhi reagiert stets mit frechen, teils möchtegern-feministischen Sprüchen, um dann doch wieder einzuknicken und das jeweils Erreichte zu verlieren, woraufhin sie vor Zorn kocht, alle wüst beschimpft, teilweise verprügelt wird, zu ihrer Herkunftsfamilie flieht, mit den Geschehnissen hadert, aber dann aufgrund der sozialen Strukturen gezwungen wird, vor ihrem ihr bald verhassten Mann und den Schwiegereltern zu Kreuze zu kriechen. Das Spiel beginnt von vorn (anders, als der Verlagstext behauptet, gibt es nicht die eine kleine Unbedachtheit, sondern eine Summe von vielen großen Dummheiten), dabei im Vergleich zum vorherigen Mal immer etwas stärker eskalierend, dennoch mit wenigen Überraschungen. Ich verzichte hier auf weitere Details und werde natürlich auch das Ende nicht verraten.


     Nach zwei oder drei Durchläufen hat man als Leser*in das Muster verstanden, durch das die Autorin einen im Laufe des Buches ein gutes Dutzend Mal quält – quält, weil das zwar von den Handlungsabläufen an sich schon aufreibend genug ist, aber vor allem, und hier komme ich zu meiner Kritik an dem Buch, weil es handwerklich so schlecht umgesetzt ist. Das hätte ein spannender Roman werden können, wenn die Autorin auf die Hälfte der Runden in dieser Spirale verzichtet und die bleibenden ordentlich ausgebaut hätte. So aber finden kaum Dialoge statt, die Gespräche und auch Handlungen werden oft nicht ausgeführt, sondern lesen sich über weite Strecken wie eine Zusammenfassung des Geschehens. Ich möchte das als Leserin gern detailliert ausgebreitet bekommen, nicht so heruntergeschludert und immer wieder auf dieselbe Weise, mit ähnlich groben Bildern und in hölzerner, oft auch ordinärer, unflätiger Sprache (und zwar nicht nur in den Dialogen, sondern auch in den schildernden Passagen). Die Figuren bleiben flach und eindimensional; vor allem bei der Protagonistin hätte ich mir gewünscht, noch etwas mehr über ihr Wesen zu erfahren, als dass sie geldgierig ist, bei jeder Gelegenheit direkt vor gleißender Wut explodiert, in jeder weiteren Handlungsschleife ein Stück tiefer sinkt, ihr Schicksal verflucht und beweint, aber nichts daraus lernt, und herzlich wenig Liebe für ihr Kind verspürt - und dann das Ganze wieder von vorne. Überhaupt gibt es kaum Sympathieträger in diesem Roman; ich persönlich brauche das auch nicht unbedingt, aber mir wird nicht deutlich, ob die Autorin ihre Figuren einfach aus Unvermögen so lieblos gezeichnet hat oder ob sie damit das Wertevakuum im China der Neunzigerjahre andeuten will, wo im bröckelnden Kommunismus die alten, nie gänzlich verschwundenen patriarchalen Strukturen wieder aufblühen. Auf dieses Wertevakuum weist vielleicht auch der schockierend grobe, respektlose Umgangston der Leute sowohl in den Familien als auch in den Dörfern hin. Der einzige Gegenentwurf findet sich andeutungsweise in der Nebenfigur Chunhui, die nicht aufs leichte, schnelle Geld aus ist, sondern erst einmal zum Studieren in die Stadt geht – und dafür zunächst verspottet wird. Über sie und ihren Lebensweg hätte ich, als Kontrastprogramm zu Yingzhi, gern mehr erfahren.



     Fazit:

    Ich verstehe ansatzweise, auf welche gesellschaftlichen Kritikpunkte die Autorin hinauswollte, glaube, dass diese Gedanken im modernen China notwendig und wichtig sind, finde die Grundidee zu diesem Roman auch gut, aber die literarische Umsetzung hat mich leider nicht überzeugt.

  12. Cover des Buches Souvenirs. Ich habe immer getan was ich wollte (ISBN: 9783938045893)
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