Bücher mit dem Tag "stereotyp"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "stereotyp" gekennzeichnet haben.

35 Bücher

  1. Cover des Buches Gute Geister (ISBN: 9783442714506)
    Kathryn Stockett

    Gute Geister

     (695)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Kosa

    Der Roman von Kathryn Stockett spielt in einer Zeit in den 1960ern, in der die Rassentrennung in den südlichen Vereinigten Staaten weit verbreitet war. Thematisch geht es um Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und die Bedeutung von sozialer Veränderung. Die Frauen wollen aus gesellschaftlichen Zwängen ausbrechen und bekommen eine Stimme und für ihre Rechte zu kämpfen und auf Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Man wir daran erinnert, dass die Vorurteile, die Menschen voneinander trennen, überwunden werden können.
    Kathryn Stockett verwendet mehrere Erzählerperspektiven und schreibt sehr realitätsnah, was den Roman sehr facettenreich und lebhaft macht. Jede Erzählerperspektive hat ihren eigenen Stil und man fühlt und erlebt so jede Perpektive hautnah mit.
    Ein sehr berührender, inspirierender und wertvoller Roman!

  2. Cover des Buches Neunzehn Minuten (ISBN: 9783492959759)
    Jodi Picoult

    Neunzehn Minuten

     (943)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Peter Houghton hat in 19Minuten das Leben von zehn Menschen ausgelöscht und das von hunderten für immer verändert. Für ihn ist "es" endlich vorbei. Der Ermittler Patrick lernt einen Jungen kennen der sich immer als Opfer gefühlt hat. Seine einzige Freundin war vor Jahren Josie Cormer gewesen. Sie hat das Masaker aus nächster Nähe mit erlebt und ihre Mutter bearbeitet als Staatsanwältin diesen Fall. Es gibt viele Opfer, Geschichten und eine verzweifelte Mutter, die ihren Sohn einfach nicht wieder erkennt. Jodi Picoult ist ein gewaltiges, ein wichtiges Buch gelungen. Sie beleuchtet nicht nur die Tat, die Geschichten der Opfer, sonder auch das Leben von Peter und wie es zu diesem schrecklichen Masaker kommen konnte. 19 Minuten wird für Gesprächsstoff sorgen.

  3. Cover des Buches Andorra (ISBN: 9783518734803)
    Max Frisch

    Andorra

     (1.019)
    Aktuelle Rezension von: Olympia_Summer

    „Andorra“ von Max Frisch, welches im Jahr 1961 erschienen ist, behandelt die Vorurteile gegenüber Juden.

    Dabei steht Andri im Vordergrund, welcher der Adoptivsohn des Dorflehrers ist. Er erlebt immer wieder Rückschläge, da er selbst Jude ist, und somit viele Nachteile genießt. Der Protagonist verliebt sich in seine Stiefschwester, sodass schon bald der Heiratsantrag folgt. Beiden ist jedoch bewusst, dass die Tat nicht ohne Folgen bleiben kann. Kurz darauf begrüßt das Dorf eine Reisende, die mehr mit Andris Vergangenheit zu tun hat, als der Protagonist vorerst denkt.

    Max Frisch versucht mit zahlreichen Vorausdeutungen, die Handlung des Buches vorweg zunehmen. Diese sind allerdings bloß anwendbar, wenn der Leser sich aufwendig mit dem Werk beschäftigt. Allgemein ist die Handlung nicht immer linear angeordnet, sodass es zwischen den Bilder öfters einen „Vordergrund“ gibt. Diese Szenen spielen nach der Haupthandlung und dienen zum Verständnis des Ablaufs. Leider werden diese Nebenhandlungen nicht weitergeführt, sodass man beispielsweise nicht mehr erfährt, wieso der Tischler, der Geselle, der Wirt sowie verschiedene andere Charaktere vor Gericht aussagen mussten. Jedoch ist die Absicht des Autors ganz klar zu erkennen. Gerade durch den Protagonisten möchte Max Frisch zeigen, wie viel Vorurteile bewirken und beeinflussen können. Vordergründig steht vor allem der Antisemitismus der Menschen, wie es der Autor in „Andorra“ stark verdeutlicht.

    Der Spannungsbogen ist erst im letzten Bild wirklich zu erkennen, was unter anderem auch daran liegt, dass es sich beim letzten Bild um ein Drama im Drama handelt. Ab hier steigt die Spannung stetig und viele Aktionen passieren schnell hintereinander. Dies ist trotz alledem der einzige Part, in dem meine Neugier voll und ganz geweckt wurde. Das erste drittel des Buches beschäftigt sich stattdessen hauptsächlich damit, den Sachverhalt sowie die Beziehung zwischen den einzelnen Personen zu erklären.

    Der Schreibstil ist angenehm und gut verständlich. Es werden hin und wieder Wörter benutzt, die heute so nicht mehr verwendet werden und der Wortklang sowie die Schreibweise einiger Begriffe sind veraltet. Ein Beispiel dafür ist das Wort ‚muss‘, welches im Werk von Frisch mit einem ‚ß‘ statt einem Doppel-S geschrieben wird. Dies ist allerdings verständlich, da zu beachten ist, dass das Stück aus dem Jahre 1961 stammt. Hat man die ersten paar Seiten durch, gewöhnt man sich aber schnell an den Schreibstil.

    Ich empfehle jedem das Buch, der sich das Thema Antisemitismus interessiert und sich auch auf einen älteren Schreibstil einlassen kann.

    Insgesamt konnte mich „Andorra“ einigermaßen begeistern, was vor allem an dem flüssigen Schreibstil liegt. Max Frisch hat die Themen Antisemitismus sowie allgemein Vorurteile wunderbar in seinem Werk inszeniert, jedoch hat mir der Spannungsbogen im mittleren Fragment etwas gefehlt.

  4. Cover des Buches Changers - Kim (ISBN: 9783440151143)
    T Cooper und Allison Glock-Cooper

    Changers - Kim

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Silliv

    Leider ist es zu lange her, dass ich noch Details aus Band 2 kenne, deshalb war ich nicht  ganz drin, aber spannender Schluss,  so dass ich jetzt keinen Fehler mache und gleich Band 4 lese. Aber es wurde sehr viel hinterfragt und philosophiert, etwas zu viel Geschwafel. 

    Kim lernt selbstbewusst zu sein. Wohnt bei den RaChas und merkt, was Haushalt bedeutet, dass war ganz gut so.


  5. Cover des Buches Shadow and Bone Trilogy (ISBN: 9781250196231)
    Leigh Bardugo

    Shadow and Bone Trilogy

     (133)
    Aktuelle Rezension von: Deiona

    Ich habe mich schon ein wenig in diese Bücher verliebt. Eine spannende Trilogie, die nahtlos von einem in in das nächste Buch übergeht und Ereignisse schlüssig und nachvollziehbar erzählt. Die Charaktere haben alle ihre Stärken und Schwächen, was sie so interessant macht. Viele interessante zwischenmenschliche Dynamiken, welche manchmal besser, manchmal weniger gut herausgearbeitet wurden. Am Ende realisieren einige, dass Zusammenarbeit doch wichtiger ist als zwischenmenschliche Konflikte.

    Viele Ereignisse passieren parallel zueinander und diese werden durch verschiedene Quellen gut zusammengefasst. Die inneren Konflikte der Protagonistin sind spannend und verleihen ihrem Charakter Tiefe, aber verlieren sich teils etwas und werden ein wenig repetitiv. Jedoch machen sie diese Bücher auch aus.

    Das Ende zeichnete sich zwar ab, aber verlief dann doch etwas anders als erwartet. Insgesamt war es ein versöhnliches Ende, welches mich jedoch nicht völlig zufrieden stellte und einige Fragen offen liess. Gut, dass es noch weitere Bücher in diesem Universum gibt.

    Bei allen drei Büchern tat ich mich etwas schwer damit, dass die Action manchmal etwas auf sich warten liess, und dann so schnell zu Ende ging, dass man die Stelle nochmals lesen musste, um zu verstehen, was eigentlich überhaupt passierte. Etwas ausführlichere Beschreibungen wären am Ende jeweils hilfreich gewesen und hätten am Anfang etwas kürzer ausfallen sollen. Zudem wurde man am Anfang ein wenig ins kalte Wasser geworfen und ein wenig mehr Beschreibung der Fantasy-Welt hätte mir gefallen.

  6. Cover des Buches Tim und Struppi - Tim im Kongo (ISBN: 9783551738318)
    Hergé

    Tim und Struppi - Tim im Kongo

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Tim (und Struppis) Entdeckungsreise nach Afrika inklusive Großwildjagd und Antilopengemetzel. Würde man heutzutage natürlich anders machen, klar. Genauso wie die dümmlich-naive Darstellung der Farbigen, die nur als einfältige Befehlsempfänger auftreten. Herge hat das inzwischen auch zugegeben. Macht aber trotzdem noch Laune.
  7. Cover des Buches Die Zauberschiffe 1 + 2 (ISBN: 9783442244393)
    Robin Hobb

    Die Zauberschiffe 1 + 2

     (29)
    Aktuelle Rezension von: pmg

    Ephron Vestrit, ein angesehener Händler aus Bingstadt und seine Tochter Althea haben schon viele Reisen auf ihrem Seelenschiff Viviace hinter sich. Seelenschiffe werden aus Zauberholz gefertigt und haben Empfindungen. Sie reagieren sehr empfindsam auf ihren Kapitän. Meist sind sie Generationen in der gleichen Familie, und können sogar zu Bewusstsein erwachen, wenn drei ihrer Kapitäne an Bord sterben. Dann sind sie die schnellsten und widerstandsfähigsten Schiffe.

    Eigentlich sollte Althea das Schiff ihres Vaters erben. Aber die Mutter übergibt das Schiff ihrem Schwiegersohn Kyle Haven. Dieser wird zum Sklavenhändler, da dies mehr Profit verspricht als regulärer Handel.

    Da Kyle aber kein Blutsverwandter der Vestrit ist, hat er Mühe das Schiff zu kontrollieren. Viviace's Empfindsamkeit gegenüber dem Leiden der Sklaven macht sie unwillig, Kyle zu gehorchen. Deshalb wird er eine einfache Beute für den Piraten Kennit, der zum neuen Kapitän der Viviace wird.

    Robin Hobb entwickelt ihre Welt, die sie mit der Weitseher-Trilogie begonnen hat, interessant weiter. Allerdings werden die Zusammenhänge erst im dritten Band der Trilogie klar, so dass ich hier nicht mehr verraten will.

    Die Händlerin ist das erste Buch der Seelenschiff-Händler-Trilogie. Es ist unter dem Namen Die Zauberschiffe 1 + 2, resp. als Zweiteiler unter den Titeln Der Ring der Händler und Viviaces Erwachen in der Zauberschiffe-Trilogie erschienen. Der englische Originaltitel ist Ship of Magic.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es stellenweise auf der ausführlichen Seite ist. Die Idee mit den lebenden Schiffen, die mit dem rechtmässigen Kapitän eng verbunden ist, ist sehr faszinierend. Gut gefallen hat mir auch, dass Bingstadt eine Händler-Stadt ist, von den Händlern selber regiert und auch entsprechend organisiert.

  8. Cover des Buches How to Be Gay (ISBN: 9783733500924)
    Juno Dawson

    How to Be Gay

     (34)
    Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks

    In diesem Buch beschreibt Juno Dawson viele Dinge, die in der LGBTQIA+ Community stattfinden. Dabei geht es darum, wie es sich anfühlt, dass erst mal in ein Mädchen verliebt zu sein. Was passiert dann? Wie findet man schwule Jungs? Und warum gibt es Menschen, die im falschen Körper gefangen sind? Juno Dawson geht mit viel Authentizität und Humor an all diese Themen heran. Durch dieses Buch möchte er zeigen, dass all das gar nicht so kompliziert ist, wie es ausschaut…

    Ich habe dieses Buch noch in der Ausführung, wo die Autorin noch im falschen Körper steckte. Ich weiß nicht, ob sich das Buch dann sehr unterscheidet, aber ich denke nicht. Außerdem möchte ich auch nicht den Dead Namen nennen, denn dazu habe ich überhaupt keine Berechtigung. Von daher werde ich in dieser Rezension die Autorin Juno Dawson nennen, dass dient nur zur Orientierung. Trotz allem ist dieses Buch eine dicke Empfehlung, denn jeder kann etwas daraus mitnehmen!

    Bei diesem Buch hat die Autorin eine Menge Arbeit reingesteckt. Das merkt man daran, dass sie bereits einige Erfahrungen gemacht hat und diese hier mit eingearbeitet hat, aber auch, dass andere Menschen zu Wort kommen und die Möglichkeit von ihrem Leben und ihren Erfahrungen zu erzählen. Und alleine das ist für mich ein sehr großer Pluspunkt, denn dadurch wird das Geschriebene noch einmal unterstrichen und bei Bedarf noch näher erläutert.

    In diesem Buch gibt es so viele sexuellen Orientierungen, Entwicklungen, Meinungen und Religionen rund um das Thema LBGTQIA+. Auf wenn man sich für einen bereits sehr aufgeklärten Mensch hält, so wie ich das bei mir dachte, bekommt man dennoch immer wieder neue Informationen aus der Commuinty und klärt uns Menschen noch weiter auf. Ich bin wirklich sehr überrascht über dieses kleine Büchlein und bin Juno Dawson total dankbar dafür, dass sie dieses Buch geschaffen hat.

    Der Schreibstil von Juno Dawson war für mich neu, da ich bis dahin noch gar kein Buch von ihr gelesen hatte. Trotz allem konnte sie mich mit diesem Buch komplett von ihrer Schreibweise überzeugen. Sie schreibt locker, leicht und total flüssig, weshalb man sehr gut durch den Inhalt kommt. Außerdem finde ich es richtig toll, dass sie ein bisschen Humor und Sarkasmus mit eingebaut hat. Das sorgt dafür, dass das Buch nicht so stumpf ist, sondern auch ein bisschen Witz beinhält.

    ,,How to Be Gay‘‘ ist ein sehr wichtiges Buch, was sich jeder Mal zu Herzen nehmen sollte. Auch wenn ausschließlich in dem Buch von der LGBTQIA+ Commuinty die Rede ist, kann sich wirklich jeder etwas aus dem Buch mitnehmen. Denn das sorgt auch dafür, dass wir uns als Menschen weiterhin weiter entwickeln. Von mir gibt es eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung. Abgesehen davon bin ich total gespannt darauf, welche Bücher die Autorin noch so auf den Markt bringen wird.

  9. Cover des Buches Dämon, Dämon an der Wand (ISBN: 9783404206605)
    Jim C. Hines

    Dämon, Dämon an der Wand

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Den Tod kann man nicht austricksen. Keine Zauberkraft der Welt kann ihn aufhalten. Doch daran möchte Prinzessin Ermillina Curtana von Allessandria, kurz Schnee genannt, nicht glauben. Schließlich ist sie die Spezialistin für Spiegelmagie ihrer Majestät Königin Beatrice von Lorindar. Sie versucht sich an einem wagemutigen Experiment – und überschätzt sich. In einem kolossalen Fehlschlag zerbricht sie den Zauberspiegel ihrer Mutter, das einzige, was sie auf ihrer Flucht aus Allessandria mit sich nahm. All die Jahre konnte Schnee nie herausfinden, woher seine Macht stammte. Jetzt weiß sie es. In dem Spiegel war ein Dämon gefangen, der nun frei ist. Zuerst unbemerkt ergreift er von Schnee Besitz und erweckt das Dunkle in allen, die die Spiegelscherben berühren. Nur einer ist immun gegen die Kräfte des Dämons: Danielles Sohn Jakob. Neugierig geworden entführt Schnee den 2-jährigen Prinzen und verschleppt ihn nach Allessandria, Quelle und Ziel ihres Zorns. Danielle und Talia bleibt nichts anderes übrig, als ihr zu folgen und sich auf eine aberwitzige Jagd einzulassen, die sie eigentlich nicht gewinnen können. Der Dämon in Schnees Körper ist ihnen stets einen Schritt voraus. Können sie Schnee und Jakob gleichermaßen aus seinem Griff befreien und so auch Allessandria vor der Auslöschung bewahren?

    Im Nachwort zu „Dämon, Dämon an der Wand“ schreibt Jim C. Hines, dass ihm dieser letzte Band seiner Reihe sehr schwer fiel, weil er es als schwierig empfand, eine Reihe zum Abschluss zu bringen, die sich mit den Leben von Märchenfiguren nach dem „glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ beschäftigt. Ich finde, er hat diese Herausforderung gut gemeistert. Tatsächlich halte ich „Dämon, Dämon an der Wand“ für den besten Band der gesamten Reihe Die Todesengel. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass Rahmenbedingungen und Handlung im Gleichgewicht sind und sich zu einer tollen Geschichte zusammenfügen. Hines gestaltete den Spannungsbogen straffer und gleichmäßiger, wodurch er meine Aufmerksamkeit dieses Mal auch durch die Entwicklung seiner Geschichte fesseln konnte und nicht nur durch seine grandiosen Charaktere. Obwohl Schnee die Protagonistin dieses Bandes ist, steht nicht ihre Biografie als Schneewittchen im Vordergrund, wie ich erwartet hatte. Stattdessen wagte sich Hines an eine überraschende, spannende und erstaunlich naheliegende Kombination aus „Schneewittchen“ und „Die Schneekönigin“. Mir ist zuvor nie aufgefallen, wie viele Parallelen diese beiden Märchen aufweisen. Glas und Eis, Scherben und Spiegel. Es passt einfach zusammen, als wären „Schneewittchen“ und „Die Schneekönigin“ zwei Teile derselben Geschichte. Mich begeistert diese Idee hemmungslos, weil ich selbst niemals darauf gekommen wäre. Diese dann auch noch glaubhaft und logisch umzusetzen, sodass die Verbindung zweier alter Märchen Sinn ergibt, zeugt durchaus von Talent. Ich war mir in den vorangegangenen Bänden nicht immer sicher, ob Jim C. Hines wirklich ein Händchen für die Konstruktion einer überzeugenden Handlung hat, doch in „Dämon, Dämon an der Wand“ hat er mich definitiv beeindruckt. Er vermittelte mir eine immense Emotionalität, die mir zeigte, wie sehr er seine Figuren liebt. Er hat nicht krampfhaft versucht, einen künstlichen Abschluss für seine Reihe zu erzwingen, sondern ließ die Prinzessinnen einfach dorthin gehen, wo sie hin wollten. Selbst, wenn ihre Reise sie nicht an das Ziel brachte, das er sich für sie wünschte. Dieses Vertrauen erfordert viel Mut; ich denke, es war überhaupt nur durch die besondere Beziehung zwischen Hines und seinen Figuren möglich. Von Anfang an ging es in seiner Reihe darum, sie Verantwortung übernehmen und ihr Leben selbst gestalten zu lassen – es ist nur richtig und konsequent, ihnen auch zuzugestehen, den Abschluss ihrer Geschichte selbst zu wählen. Ich empfand Hines daher als eine Art Sprachrohr für Danielle, Talia und Schnee; es wirkte, als dokumentiere er nur, was diese drei großartigen Frauen zu erzählen haben.

    Die Todesengel ist eine tolle Reihe und „Dämon, Dämon an der Wand“ ist ein würdiger Abschluss. Trotz dessen hoffe ich, dass dieses Finale nur ein vorläufiges Ende darstellt. Ich wünsche mir wirklich, dass Jim C. Hines noch einmal zu der wahnsinnig tollen Idee seiner Reihe zurückkehrt und weiteren Märchenfiguren seine Stimme leiht. Es gäbe noch so viele, die die Chance verdienen, ihre Geschichten selbst weiterzuschreiben, nachdem der Beginn ihrer Biografien von anderen gestaltet wurde. Ich liebe die alten Märchen, mit denen ich aufgewachsen bin, doch mir ist auch bewusst, dass sie hauptsächlich klischeehafte, stereotype Charaktere abbilden. Speziell die Rolle von Märchenprinzessinnen ist häufig extrem begrenzt und kippt dadurch ins Unrealistische. Wer behauptet denn, dass Prinzessinnen stets nur Fräulein in Not sind und keine emanzipierten, selbstbestimmten Frauen mit individuellen Wünschen, Träumen, Hoffnungen, Sorgen, Ängsten und einer gehörigen Portion Kampfeswillen sein können? Obwohl Jim C. Hines sicher nicht der hellste Stern am Autor_innen-Himmel ist, weiß ich es einfach unheimlich zu schätzen, dass er sich für eine starke weibliche Stimme in der Literatur einsetzt und bin ihm dafür sehr dankbar. Es ist erstaunlich, dass er in diesem Punkt sogar vielen weiblichen Autorinnen weit voraus ist. Ginge es nach mir, gäbe es in der gesamten Literatur nur noch ähnlich realistische, lebendige Protagonistinnen wie Danielle, Talia und Schnee.

  10. Cover des Buches Wirklich alles über Männer (ISBN: 9783352008610)
    Anna Wilde

    Wirklich alles über Männer

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Ninjutsu

    Inhalt

    Anna Wilde erklärt uns in sieben Kapiteln, wie man seinen Traummann bekommt und wie man in auch behält. Außerdem klärt sie uns über den Mythos Mann auf.

     

    Cover

    Das Cover fällt mit seinem grünen Hintergrund auf jeden Fall schonmal auf. Schaut man genauer hin, sieht man eine Figur die einen Mann darstellt. Diese Figur stellt auf humorvolle Weise dar, wie ein Mann so  "funktioniert".  Der Hauptitel "Wirklich alles über Männer" passt nicht so ganz zum Buch, man erfährt zwar sehr viel über die Männerwelt, aber ob das wirklich alles ist? Ich glaube nicht. Da passt der Untertitel schon viel besser. Also wer wirklich nur etwas über die Männerwelt erfahren möchte, sollte eher zu einem anderen Buch greifen, denn dieses Buch zeigt wie man einen Mann kennen lernt und ihn letztlich auch behält.

     

    Meinung

    Anna Wilde hat einen sehr humorvollen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und einen zum Schmunzeln bringt. Das finde ich echt gut, denn wer hat schon Lust bei so einem Thema nur total ernste Texte zu lesen? Ich nicht! 

     

    Das Buch beginnt mit einem Vorwort und ist dann in sieben Kapitel eingeteilt. Die einzelnen Kapitel sind dann nochmal in verschiedene Schritte eingeteilt, mit jeweils kleineren Zwischenüberschriften, dass macht das ganze Buch sehr lesefreundlich, sodass es auch für Lesemuffel geeignet wäre.

    Die Tipps sind nicht unbedingt von jedermann umsetzbar, da sie ziemlich auf die klischeehafte Frau ausgelegt sind. Jede Frau ist unterschiedlich, daher wird nicht alles auf jedermann zu treffen. 

    Aber jeder wird den ein oder anderen Tipp finden, den er auch umsetzen kann.


    Die Themen "Erstes Kennenlernen" und "Erstes Date" kommen zu kurz. Für diese beiden Themen lässt sich die Autorin nur zwei Kapitel Zeit. Ich finde das ein bisschen zu wenig, da hätte ich mir noch ein paar mehr Tipps, ein bisschen mehr Input gewünscht.

    Danach wird alles ziemlich ausführlich geschildert und die Do's und Dont's aufgezeigt die für ein lange Beziehung wichtig sind.


    Die Autorin untermalt ihre Tipps und Thesen mit Fakten aus der Wissenschaft, die sie sehr gut in den Text einbringt. 

     

    Fazit

    Dieses Buch ist für alle, die wissen wollen wie sie ihren Traummann nicht nur kennen lernen, sondern ihn auch auf Dauer an sich binden können. Aber auch wer einfach ein bisschen was über die Männerwelt erfahren und gut unterhalten werden möchte ist dieses Buch gut geeignet.

     

  11. Cover des Buches Raum 213 - Harmlose Hölle (ISBN: 9783785578711)
    Amy Crossing

    Raum 213 - Harmlose Hölle

     (213)
    Aktuelle Rezension von: Gotje

    Man muss definitiv immer bedenken, für wen dieses Buch ausgelegt ist. Nicht für Erwachsene, nicht für hartgesottene, alteingesessene Thriller-Fans. Sondern für Kinder, junge Teenager. Und dafür finde ich das Buch sehr gut. Es ist spannend, es gibt Wendungen, die man so nicht so einfach vorhersieht. 

    Nur leider wird überhaupt nicht erklärt, was jetzt mit Raum 213 ist. Generell hätte ich gesagt, Ethan ist einfach ein kompletter Psycho und bildet sich das alles nur ein. Selbst dabei fehlt mir eine Erklärung warum. Niemand wird einfach so so, eine Schizophrenie hätte längst diagnostiziert sein müssen. Aber auch Liv hat in diesem Raum ja eine verzerrte Wahrnehmung. Hat sie sich das wirklich nur eingebildet? Dass sich Schatten bewegen, okay. Aber dass eine ganze Tür mal eben weg ist? Obwohl sie ja nie so genau von Ethans Erlebnissen in dem Raum wusste? Obwohl sie immer dachte, Leitungen wären falsch angeschlossen und maximal ein paar Spukgeschichten kannte? Sehr schade, dass da eigentlich kein Wort zu verloren wird.

    Insgesamt, für die Zielgruppe die es ansprechen soll, ein echt schöner Thriller, aber leider zum Ende hin mit vielen Lücken.

  12. Cover des Buches Die Zauberschiffe 3 + 4 (ISBN: 9783442244669)
    Robin Hobb

    Die Zauberschiffe 3 + 4

     (23)
    Aktuelle Rezension von: JanineT
    Die Zauberschiffe 3 – Der blinde Krieger
    Ich fand dieses Buch recht enttäuschend. Wie sich die Geschichte im ersten und zweiten Teil in die Länge zieht, wird in diesem Teil fast unerträglich. Die Dialoge sind elend lang, es wird viel zu viel gelabbert und kaum gehandelt. Außerdem ärgern mich so manche Figuren, weil ich ihre Handlungs- und Denkensweise nicht so recht nachvollziehen kann. Besonders der Charakter des Wintrow. Seine ständige konstruierte Moral, das weise Getue und Gelaber passen so überhaupt nicht zu einem Kind bzw. Teenager. Und erst die Art wie er redet! So gestelzt redet doch kein vierzehnjähriger! Ich fand seinen Charakter sehr unglaubwürdig, mehr wie ein alter weiser Greis als wie ein verzweifeltes Kind. Auch, wie sich Althea manchmal benimmt, fand ich nervend. Auch wurde ich aus dem Pirat Kenneth nie richtig schlau. Anfangs wird er einem als egoistischer, skrupelloser Bastard hingestellt, der sich überhaupt nicht um das Wohlergehen anderer Menschen schert. Dann fängt er plötzlich an, Sklaven zu befreien, seine Mannschaft ist ihm treu ergeben und liebt ihn abgöttisch. Äußerlich zeigt er sich als fürsorgend, vertrauenswürdig und als starker Führer, während seine Gedankengänge und Gefühle völlig gegensätzlich dazu sind.
    Ich weiß zu diesem Zeitpunkt nicht, ob ich mir den vierten Teil antun will. Zwar nimmt es mich wunder, wie die Geschichte ausgeht, aber nachdem die drei ersten Teiel nur mittelmäßig waren, hege ich keine große Hoffnung, dass der vierte Teil viel besser sein wird.
    Schade, denn ansonsten bin ich ein riesiger Robin Hobb – Fan. Aber man kann ja von Künstlern nicht immer ein Meisterwerk erwarten.
  13. Cover des Buches Gegen Judenhass (ISBN: 9783462052718)
    Oliver Polak

    Gegen Judenhass

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Polaks flammender Appell gegen Antisemitismus und Xenophobie jeder Art. Neben eigenen Erfahrungen, die er als jüdischer Deutscher an Ablehnung durchleben mußte (bei denen man nur sprachlos zurückbleibt), beschreibt er auch negative Erlebnisse mit Fernsehmoderatoren und sonstigen Veranstaltern (bei denen man wünschte, er würde Roß und Reiter benennen), und legt dar, wie Vorurteile und Stereotype entstehen und wie sie zu bekämpfen sind. Bei mir rannte er mir dem Buch offene Türen ein, daß einige der schlimmen Ereignisse bei uns im Emsland stattfanden, beschämte mich zutiefst.
  14. Cover des Buches Schmidt (ISBN: 9783518395004)
    Louis Begley

    Schmidt

     (21)
    Aktuelle Rezension von: springtoiffel

    Dies ist der in Deutschland eher weniger bekannte Roman, der die Grundlage zum Film "About Schmidt" mit Jack Nicholson bildet.

    Wer den Film kennt, wird sich höchstwahrscheinlich darüber wundern, wie wenig die beiden Geschichten nach dem Tod von Schmidts Ehefrau gemeinsam haben - im Film geht es eher um einen Roadtrip quer durch die USA, während im Buch Schmidts Beziehung zu einer Kellnerin im Mittelpunkt steht.
    Doch diese Unterschiede betreffen "nur" die wesentliche Handlung und sind somit oberflächlich. Im Kern handeln beide Versionen derselben Geschichte vom Umgang mit Alter, Verlust, Selbstfindung, Trauer, der Familie und dem Beginn eines neuen, unverhofften und unvermittelt eingetretenen Lebensabschnitts.

    Im Prinzip lässt sich sagen, dass dieser Roman gerade auch für Fans des Filmes empfehlenswert ist - nicht trotz, sondern gerade wegen den Unterschieden in der Handlung.
    Denn wie oft wünscht man sich, dass man etwas, was man als besonders großartig ansieht, ein zweites Mal wie zum ersten Mal erleben darf? Hier hat man die Chance dazu.

  15. Cover des Buches On the Wild Side (ISBN: 9783955750039)
    Martin Büsser

    On the Wild Side

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein vollständiger Einblick in die Entwicklung alternativer Rockmusik, auch Musikinteressierte finden noch viele interessante Neuigkeiten. Das Genze beginnt 1966 mit den Beatles, die das erste Album im modernen Sinne geschrieben haben, bis etwa 2002/03, als Buch erschienen ist. Martin Büsser lebt leider nicht mehr, RIP.
  16. Cover des Buches The Turning (ISBN: 9780778303985)
    Jennifer Armintrout

    The Turning

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Mir ist ein peinlicher Fauxpas passiert. Wie ihr sicher alle wisst, ist Jennifer L. Armentrout eine äußerst erfolgreiche, populäre Autorin. Sie wird von vielen Blogger_innen glühend verehrt. Ich hingegen habe bisher noch nie etwas von ihr gelesen, wollte das aber mit „The Turning“ nachholen. Dumm nur, dass dieser Reihenauftakt gar nicht von Jennifer L. Armentrout ist, sondern von Jennifer Armintrout. Noch dümmer, dass mir das erst nach der Lektüre aufgefallen ist. Warum müssen die beiden Damen auch so ähnliche Namen haben? Mein erstes Date mit Jennifer L. Armentrout steht also noch immer aus, dafür habe ich aber nun ihre Namensvetterin kennengelernt.

    Dr. Carrie Ames hat hart dafür gearbeitet, Ärztin zu werden. Doch all ihre Träume platzen in dem einzigen, schrecklichen Moment, in dem sie von einem totgeglaubten Patienten angegriffen und lebensgefährlich verletzt wird. Bereits während der langen Monate ihrer Rekonvaleszenz spürt sie, dass der Angriff sie verändert hat. Wer war dieser Patient, der tödliche Wunden wie durch ein Wunder überleben konnte? Was hat er mit ihr gemacht? Als sie das Krankenhaus verlassen darf, beginnt sie, über ihren mysteriösen Zustand zu recherchieren. Sie findet eine Antwort, die, wenn auch absurd und schier unmöglich, die einzig logische ist: sie ist ein Vampir. Der Fremde hat sie verwandelt und ist somit ihr Erzeuger, an den sie durch ihr gemeinsames Blut für immer gebunden ist. Hals über Kopf stürzt Carrie in einen brutalen Kampf der Vampirfraktionen und muss sich entscheiden: gibt sie dem Sog der Blutsbande nach und schließt sich ihrem sadistischen Erzeuger Cyrus an oder wählt sie seinen Todfeind Nathan, der ihr zwar hilft, sie aber auch ohne zu zögern töten würde?

    Bin ich zu kritisch geworden für Urban Fantasy Vampirromane? Ich merke mehr und mehr, dass diese Spielart des Genres mich kaum noch anspricht, weil die Umsetzung guter Ideen häufig so billig gerät. „The Turning“ war nicht komplett furchtbar, aber einfach hochgradig banal und lieblos, sodass ich mich teilweise sogar gelangweilt habe. Ich hätte nicht bereut, es nicht gelesen zu haben. Es sticht aus der Masse der Vampirromane überhaupt nicht heraus und wirkt, als wäre die Autorin nur auf den Zug aufgesprungen. Da ist keinerlei Brillanz; der Schreibstil von Jennifer Armintrout ist nicht der Rede wert und auf billigste Unterhaltung ausgelegt, ohne wahres Talent. Kein einziges Element ist überzeugend oder glaubhaft ausgearbeitet, obwohl der Ansatz der Vampirfraktionen durchaus interessant und spannend hätte sein können. Nathan ist nämlich nicht nur Cyrus‘ Erzfeind, er ist auch ein Teil der Bewegung – Vampire, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ihre eigene Art auszurotten. Unglücklicherweise setzte Jennifer Armintrout diese Idee viel zu oberflächlich um. Sie hätte einleuchtend erläutern müssen, warum eine den Menschen überlegene Rasse gegen ihren Selbsterhaltungstrieb arbeitet. Sie bietet zwar eine Erklärung an, diese wirkte auf mich allerdings hingeklatscht. Schlechterdings trifft das ebenfalls auf sämtliche Informationen über ihre Vampirwelt zu. Meiner Empfindung nach streute sie Hintergrundwissen nur dann ein, wenn es unbedingt nötig war, um eine bestimmte Szene so durchzuziehen, wie sie sie sich vorstellte. Das ist zu wenig und gab mir das Gefühl, dass ihr Universum nicht gut durchdacht ist.
    Manchmal rettet sich ein Buch, das in Konstruktion und Handlungsaufbau schwächelt, über die Charaktere. „The Turning“ nicht. Ich konnte mich null mit den Figuren identifizieren. Sie verhalten sich alle so inkonsequent und inkohärent, dass ihr Handeln und Fühlen für mich meist keinen Sinn ergaben. Die größte Schwachstelle diesbezüglich sehe ich darin, dass ausnahmslos alle auf Cyrus hereinfallen. Scheinbar ist er so charmant, dass man auch mal vergessen kann, was für ein widerlicher Sadist er ist. Sie bringen sogar Verständnis für ihn auf, weil seine Beziehung zu seinem Daddy ja dermaßen schwierig war. Nicht einmal die Protagonistin Carrie mochte ich, weil sie gekünstelt ist und sich ständig mit völlig unwichtigen Details beschäftigt. Was spielt es für eine Rolle, ob sie sich nun durch die Blutsbande oder durch ihre eigenen Gefühle von Cyrus angezogen fühlt? Dass sie permanent darauf herumreitet, macht es nicht besser oder leichter zu verstehen. Cyrus ist abstoßend, Punkt. Meiner Meinung nach müsste Carrie so oder so vor Selbstekel vergehen. Doch dann wäre die ordentliche Prise Erotik, die offenbar in keinem Vampirroman fehlen darf, natürlich nicht mehr möglich gewesen. Ich kann absolut nicht nachvollziehen, nach welchem Schema Jennifer Armintrout Prioritäten für ihre Geschichte setzte. Die Handvoll plumpe Sexszenen sind also wichtiger als eine realistische, zugängliche Protagonistin? Entschuldigt bitte, aber das ist doch Bullshit. Ich muss allerdings zugeben, dass es zum Grundtenor des Buches passt, denn Carries Gefühlschaos überstrahlt die Geschichte.

    Es mag sein, dass die Reihe „Blood Ties“ ein internationaler Erfolg ist. Für mich war das Leseerlebnis mit „The Turning“ definitiv kein Erfolg, sondern eher eine Enttäuschung. Ich bin froh, dass mir noch rechtzeitig klar wurde, dass Jennifer Armintrout und Jennifer L. Armentrout nicht ein und dieselbe Person sind. Letzterer hätte ich andernfalls vermutlich Unrecht getan. Meine Beziehung mit Jennifer Armintrout ist an dieser Stelle jedenfalls beendet. Meine Lesezeit ist viel zu kostbar für die stereotype, langweilige Geschichte um ihre Protagonistin Carrie Ames um sie weiter zu verfolgen und ich habe auch keinerlei Interesse daran, mich mit ihren anderen Werken auseinander zu setzen.
    Ich kann euch „The Turning“ nur empfehlen, wenn ihr eine ausgeprägte Schwäche für diese Art von Büchern habt. Ich für meinen Teil werde mir in Zukunft sehr genau überlegen, ob und wann ich wieder zu einem Vampirroman greife.

  17. Cover des Buches Zitronenröllchen (ISBN: 9783551722775)
    Ralf König

    Zitronenröllchen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der "King of comic" berichtet wieder aus der großnasigen Schwulenszene, unterstützt durch Walter Moers. Die Parodien auf Asterix und Odysseus haben mir am besten gefallen, aber der Einblick in den (angeblichen) Homoalltag ist generell zum Schießen. Und die Geschichte erst, als der Analpfopf zur reparatur gebracht wird, natürlich erst nachdem man ihn schon benutzt hat. Ich lach mich scheckig...
  18. Cover des Buches Letzter Gruß (ISBN: 9783442377398)
    James Patterson

    Letzter Gruß

     (53)
    Aktuelle Rezension von: simonfun

    Solide Arbeit zweier guter Autoren, aber nicht mehr. Die Idee und der Verlauf sind sogar recht gut, aber der Schluss fast eine Katastrophe.
    Wie auch immer - nur was für nebenbei!
  19. Cover des Buches Langenscheidt Frau-Deutsch/Deutsch-Frau (ISBN: 9783125140530)
    Mario Barth

    Langenscheidt Frau-Deutsch/Deutsch-Frau

     (107)
    Aktuelle Rezension von: nasa
    Ein nettes Buch für zwischendurch. Der Humor und Sarkasmus kommen hier nicht zu kurz.

    In der gewohnten Mario Barth Sprache ist dieses Buch geschrieben. Es lässt sich leicht und schnell lesen. Zudem ist es sehr gut gegliedert. Es gibt ein Vorwort und 14 Kapitel die die verschiedenen Eigenarten der Frau vor Augen führen. Aber auch der Mann bekommt sein fett weg. Auch wenn so manches überspitzt dargestellt wird gibt es doch ein Fünkchen Wahrheit in so manch einer Situation. Und das muss Frau leider zugeben.

    Es ist ein sehr witziges Buch was Frauen sagen, Männer aber verstehen.
  20. Cover des Buches Die Stunde des Piraten (ISBN: 9783894801618)
    Robin Hobb

    Die Stunde des Piraten

     (14)
    Aktuelle Rezension von: zickzack

    Inhalt: Das Lebensschiff Viviace befindet sich in der Hand des Piraten Kennit und wird als Kapernschiff ausgebildet. Der Vivivace gefällt ihr neuer Kapitän immer mehr und auch Wintrow glaubt langsam daran, dass der Pirat auch edle Ziele in sich hat.
    Inzwischen versuchen Althea, Brashen und Amber das alte Lebensschiff Paragon wieder fit zu machen, um die Viviace aus den Fängen des Piraten zu befreien. Doch einerseits ist es schwierig eine Mannschaft für das Schiff zu finden und andererseits ist der Paragon ein schwieriger Geselle.
    Auf Bingtown treibt ein Unglück zu, denn die Chaleander wollen die Stadt an sich reißen und letzten Endes ist die restliche Familie der Vestrits dazu gezwungen mit dem jungen Regenwildnismann Reyn in dessen Heimat zu flüchten. Dort kommt Malta dem Geheimnis hinter den Lebensschiffen sehr nahe.

    Puh, das war eine Achterbahn der Gefühle. Der Band fing seicht an. Im Prinzip wurden die Ausgangslagen der verschiedenen Handlungsstränge näher erläutert. Durch die dichte Erzählweise und dieses in die Geschichte direkt hineinziehen, war dieser Anfang vielleicht etwas länger als nötig. Doch je länger ich gelesen habe, desto mehr hat mich wieder die Faszination gepackt und das Mitfiebern mit den Figuren.
    Am Anfang fand ich das Geschehen auf der Viviace am spannensten, gerade wie der Pirat selbst seine Kritiker (Wintrow) immer weiter einlullt, dass selbst diese dann auf seiner Seite sind. Ich bin schon auf den Moment gespannt, wenn Althea und Brashen die Viviace finden und sie von Kennit befreien wollen, ob die das überhaupt zulässt. Dieser hat sie für sich schon sehr eingenommen. Obwohl ich Kennit zu gute halten muss, dass er gerade in diesem Band auch positive Tendenzen hat. Sein Verhalten ist zwar dennoch die meiste Seit verachtenswert, wenn man hinter seine Fassade blickt, aber selbst ich frage mich immer wieder, was seine Motive sind. Teils wirken sie so klar und dann macht er etwas, was gar nicht dazu zu passen scheint, aber was darauf schließen lässt, dass er doch nicht so einen verdorbenen Kern hat. Na ja, mein Liebling wird er dennoch nicht.
    Malta auch nicht, aber gerade sie hat eine erstaunliche Entwicklung hinter sich. Im ersten Band war sie eine verzogene, egoistische Göre, die nur ihren Willen durchbringen will, egal was es andere kostet. Inzwischen hat sie aber diesen kindlichen Trotz abgelegt und ist tatsächlich zu einer Frau herangereift. Sie wirkt inzwischen viel mehr wie eine Frau, statt ein Kind, was sie ja immer selbst wollte. Und in diesem Band hat sie sogar erkannt, dass es gar nicht so toll ist, so früh erwachsen zu werden. Maltas Entwicklung ist wirklich erstaunlich und wohl die stärkste in der Reihe. Dabei ist das ganz natürlich und schleichend gekommen. Alles hat damit gekommen, dass sie von der Entführung ihres Vaters (ehemaliger Kapitän der Viviace) erfahren hat und alles in ihrer Macht tun möchte, um ihn zu retten, da sie ihn wohl wirklich liebt. Dabei würde sie sogar die Schuld ihrer Familie auf sich nehmen, den Regenwildnismann Reyn heiraten, damit das Regenwildvolk ihnen hilft und die Schuld für die Vivivace abbezahlt ist. Aber ihr Angebeteter Reyn möchte das nicht, denn er möchte sie ohne Druck für sich erobern.
    In diesem Band hat man auch mehr über die legendäre Regenwildnis erfahren, wie das Volk dort lebt und man ist dem Geheimnis der Lebensschiffe, was wirklich hinter ihnen steckt, ein ganzes Stück näher gekommen. Ich habe ja schon länger so eine böse Ahnung, besonders wenn man die Szenen mit den Seeschlangen in Betracht zieht, und diese scheint sich langsam zu bestätigen.

    Robin Hobbs Erzählstil ist sehr dicht und man wird in die Geschichte hineingezogen, aber nicht nur in die Geschichte, sondern besonders in die Figuren. Man ist ihnen sehr nah und kann selbst unsympathischen Figuren deren Handlungen nachvollziehen. Die Autorin schafft es sogar bei mir, das ich äußerst unsypmpathische Figuren sogar etwas abgewinnen kann bzw. dass sie für mich auch positive Tendenzen hat. Es kann schon fast beängstigend sein, wie tief man in die Figuren hineinblicken kann. Ich mag es sehr, wenn ich die Gedankengänge und Gefühl der Figuren so offengelegt bekomme.

    Fazit: Band 4 hat mir wieder sehr gut gefallen. Er hatte wieder dieses in die Geschichte hineinziehen, wie ich es an der Reihe und Hobbs Schreibstil mag. Der Anfang war lediglich etwas sehr seicht, weshalb ich sehr gute 4 Wortkompasse vergebe.

  21. Cover des Buches Partials (ISBN: 9780062071057)
    Dan Wells

    Partials

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Dan Wells und ich haben eines gemeinsam: wir haben beide „Die Welt ohne uns“ von Alan Weisman gelesen. In meinem Fall führte die Leseerfahrung zu der Erkenntnis, dass unser Fußabdruck auf der Erde fast ausschließlich negativ wäre, würden wir plötzlich verschwinden. In Dan Wells‘ Fall beeinflusste die Lektüre das Design der Dystopie in seiner Young Adult Science-Fiction-Trilogie „Partials Sequence“. Er orientierte sich bei seiner Beschreibung einer verlassenen Welt stark an Weismans wissenschaftlichem Gedankenspiel. Das war ihm nur möglich, weil seine Zukunftsvision nicht auf physischer Zerstörung beruht, beispielsweise durch eine Bombe. In seiner Apokalypse kam die Katastrophe auf leisen Sohlen: in Form eines Virus.

    Beinahe jeden Tag hält die 16-jährige Medizinstudentin Kira ein totgeweihtes Neugeborenes in ihren Armen. Seit die Partials vor über einem Jahrzehnt das RM-Virus freisetzten, das die Menschheit nahezu ausrottete, wurde kein einziges gesundes Baby geboren. Die meisten Säuglinge überleben nur wenige Tage. Nicht einmal verzweifelte Fortpflanzungsgesetze können das Unausweichliche aufhalten. Ohne ein Heilmittel stirbt Kiras Gemeinschaft auf Long Island langsam aus. Als ihre Ziehschwester Madison schwanger wird, hält sie ihre Hilflosigkeit nicht länger aus. Es muss eine Heilung geben. Die Forschung muss etwas übersehen haben. Um Madisons Baby zu retten, entwickelt Kira einen waghalsigen Plan. Will sie RM besiegen, braucht sie Antworten von denjenigen, die das Virus erschufen: den Partials. Sie muss eine der biomechanischen künstlichen Intelligenzen gefangen nehmen, sie befragen und untersuchen. Sie weiß, dass sie einen weiteren Krieg riskiert. Aber ist die Zukunft der Menschheit das Risiko nicht wert?

    Ich bin schwer enttäuscht von Dan Wells. „Partials“ fehlt genau das, was mich an seiner „John Cleaver“-Reihe beeindruckt: Glaubwürdigkeit und Originalität. Peinlich, bedenkt man, dass der jugendliche Soziopath gegen übernatürliche Dämonen kämpft, während die gesamte Konzeption des YA-SciFi-Trilogieauftakts auf wissenschaftlichen Erklärungen beruht. Ich fühlte mich zu clever für das Buch und kaufte Wells entscheidende Details einfach nicht ab. Erstaunlicherweise war es jedoch nicht die Dystopie selbst, die meine Stirn in zweifelnde Falten legte. Zwar trägt der Konflikt zwischen Schöpfer und Schöpfung, verkörpert durch Menschheit und die K.I. Partials, längst einen grauen Bart, aber mir gefiel die Ergänzung des Virus RM, dessen tödliche Auswirkungen den Fortbestand der menschlichen Spezies bedrohen. Eine interessante Idee, die Wells mit gebührender Konsequenz verfolgt. Jede Facette des Lebens der 16-jährigen Protagonistin Kira wird von RM beeinflusst. Da es bisher kein Heilmittel gibt, sieht die notdürftige Regierung keine andere Möglichkeit, als junge Frauen zur Fortpflanzung zu verpflichten. In der Hoffnung, dass irgendwann ein immunes Baby geboren wird, setzen sie das Alter für eine Schwangerschaft immer weiter herunter, was natürlich nicht nur auf Zustimmung stößt. Die Gesellschaft ist gespalten und die Angst vor den Partials sitzt vor allem der älteren Bevölkerung, die sich bewusst an den Krieg erinnert, tief in den Knochen. Mit diesen Rahmenbedingungen konnte ich mich gut anfreunden. Womit ich mich hingegen nicht anfreunden konnte, war die viel zu große Rolle, die Wells seiner Protagonistin aufzwang. Als ihre Ziehschwester Madison schwanger wird, beschließt Kira, im Alleingang und in Rekordzeit das zu schaffen, was wesentlich klügeren Köpfen misslang: RM zu heilen. Nun habe ich überhaupt kein Problem mit ehrgeizigen Ambitionen – ich verstand Kiras Beweggründe und gestand ihr einen Versuch zu. Mein Problem bestand darin, dass Dan Wells in „Partials“ niemals in Frage stellt, ob es für eine 16-jährige Medizinstudentin nicht vielleicht etwas unrealistisch sein könnte, allein innerhalb weniger Wochen ein Virus zu heilen, das die Menschheit seit einem Jahrzehnt plagt. Sie mag ja ein begnadetes Talent für Virologie besitzen, aber meines Wissens nach ist die Suche nach einem Heilmittel ein Projekt, dem eine ganze Armee voll ausgebildeter Wissenschaftler_innen ihr gesamtes Leben widmen muss. Ebenso halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass vor ihr angeblich niemand die Partials untersuchen wollte, besonders angesichts des hohen kollektiven Leidensdrucks. Angst hin oder her, zu Zeiten des Krieges muss es Kriegsgefangene gegeben haben. Die Menschheit ist nicht so nobel, dass mit diesen nicht experimentiert worden wäre.  Aber klar, Kira ist die Heldin, die wagt, was außer ihr niemand wagt und hat dabei natürlich auch noch echte Chancen auf Erfolg. Logisch. Durch diesen Heldinnenstatus ist „Partials“ ermüdend vorhersehbar. Ich erinnere mich, dass ich während der Lektüre eines Abends differenziert über den weiteren Handlungsverlauf spekulierte – ich lag mit jeder Mutmaßung richtig. Entweder habe ich hellseherische Kräfte, oder das Buch ist wirklich so berechenbar.

    Ich wünschte, „Partials“ wäre überraschender gewesen. Ich wünschte, ich hätte nicht zusehen müssen, wie exakt das eintrat, was auch in der Handlung jeder anderen beliebigen YA-Dystopie hätte passieren können. Strahlende Heldin, plakative Dramatik, Verrat, Geheimnisse, große Offenbarung, bla bla bla. Zwischendrin tanzen mal blasse Nebenfiguren über die Bühne, die sich ebenso wenig wie Kira mit der präzisen, psychologisch fundierten Charakterisierung eines John Cleaver messen können. Alles ist so… gewöhnlich. Ich habe nicht erwartet, von Dan Wells dermaßen enttäuscht zu werden. Ich habe ihm nicht zugetraut, dass er einen Roman schreiben könnte, der in diesem Maße von Stereotypen und Klischees gebeutelt ist. Ich dachte, er wäre ein Autor, auf dessen unkonventionelle Ideen ich mich verlassen könnte. Tja, da hat die Young Adult – Falle wohl zugeschnappt. Ich verzichte darauf, die „Partials Sequence“ weiterzulesen.

  22. Cover des Buches Mathilda (ISBN: 9783752873573)
    Oliver Pätzold

    Mathilda

     (39)
    Aktuelle Rezension von: buchfeemelanie

    Ich habe schon andere Dystopien des Autor gelesen. Allerdings muss ich sagen, dass es mir von allen am Wenigsten gefällt. Die Grundidee verspricht schon mal Spannung. 

    Inhaltlich es es leider nur mäßig spannend. Schlimme Begegnungen bleiben aus und ich konnte deshalb nicht so gut mit fiebern. Auch fand ich die Figuren eher durchschnittlich gefallen. Zu anderen Charakteren habe als Leserin eine bessere Beziehung aufbauen können. Die beschriebene Kälte konnte ich aber gut nachempfinden. 

    Das Ende war ziemlich wie erwartet. Daher vergebe ich nur 3 Sterne für dieses Buch.

  23. Cover des Buches Antisemitismus, Vorurteile und Mythen (ISBN: 9783492037969)
  24. Cover des Buches The Stepford Wives (ISBN: 9781849015899)
    Ira Levin

    The Stepford Wives

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    „The Stepford Wives“ von Ira Levin erschien 1972. Damit fiel die Veröffentlichung zufällig (?) in das Jahr, in dem das Equal Rights Amendment vom US-Senat angenommen wurde. Dieser Verfassungszusatz sollte die Gleichstellung der Geschlechter in den USA vorantreiben und Frauen weitreichende Rechte zusichern, stieß in den Bundesstaaten jedoch auf erbitterten Widerstand. Gegner_innen des ERA beriefen sich auf traditionelle Geschlechterrollen, prophezeiten, dass Frauen zum Militärdienst gezwungen und schützende Gesetze, die zum Beispiel Unterhaltsansprüche regelten, null und nichtig würden. Phyllis Schlafly, eine der Schlüsselfiguren der Oppositionsbewegung, behauptete, der Zusatz sei lediglich ein Vorteil für junge Karrierefrauen, der die Sicherheit von Hausfrauen im mittleren Alter, die keinen Beruf erlernt hatten, hingegen bedrohte. In diesem Kontext war „The Stepford Wives“ beinahe prophetisch, denn darin geht es um eben jene Hausfrauen, die Schlafly gefährdet sah.

    Als Joanna und Walter Eberhart mit ihren Kindern nach Stepford zogen, hofften sie, ein neues Leben fernab vom Trubel der großen Stadt beginnen zu können. Stepford ist ein malerisches Idyll ruhiger Straßen und freundlicher Nachbarn, ein Paradies des gehobenen Mittelstandes. Doch während sich die Kinder schnell einleben und Walter Anschluss in der exklusiven Men’s Association findet, wird Joanna das Gefühl nicht los, dass sich hinter der lächelnden Fassade des Örtchens ein schmutziges Geheimnis verbirgt. Es sind die Frauen. Sie sind nett und höflich, aber sie scheinen neben der obsessiven Erfüllung ihrer Haushaltspflichten keine Interessen zu haben. Sie sind zu perfekt. Irgendetwas stimmt nicht in Stepford und Joanna muss herausfinden, was vor sich geht – bevor es zu spät ist.

    „The Stepford Wives“ ist ein feines Kleinod feministischer Literatur, das vermutlich viel zu oft übersehen, vergessen oder missverstanden wird. Es ist ein knackiger, pointierter Klassiker der Science-Fiction, der vollkommen auf das Wesentliche destilliert ist und demzufolge darauf schließen lässt, dass Ira Levin unglaublich selbstkritisch gewesen sein muss. Ich bestaune die Ökonomie dieses Buches, das sicher zahllose Überarbeitungen durchlief, um kein einziges überflüssiges Wort zu enthalten. Jede Szene ist bewusst integriert, schmückendes Beiwerk sucht man vergeblich. Dennoch liest es sich leicht, flüssig und keineswegs konstruiert, weshalb man beinahe Gefahr läuft, es als belanglos abzustempeln. Beinahe. Denn oh, hinter Levins präzisem Schreibstil verbirgt sich eine beklemmende Geschichte, die lupenreine feministische Kritik an den traditionellen Genderrollen übt. Die Protagonistin Joanna Eberhart ist eine ganz normale Hausfrau und Mutter. Sie führt eine glückliche Ehe, pflegt ein paar Hobbys und erfüllt ihre Pflichten zuverlässig. Doch kaum, dass sie mit ihrer Familie in der US-amerikanischen Vorstadtidylle Stepfords angekommen ist, muss sie feststellen, dass sie ungenügend ist. Ihre überdurchschnittlich attraktiven Nachbarinnen leben ein Maß an Perfektion vor, mit dem sie nicht konkurrieren kann: sie absolvieren Haushaltsaufgaben mit unmenschlicher, pedantischer Disziplin und zeigen keinerlei Interesse an sozialen Kontakten oder einer individuellen Freizeitgestaltung, wodurch sich bei Joanna und den Leser_innen schnell das Bewusstsein einschleicht, dass es in Stepford nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Diese Ahnung entwickelt sich bald zur Gewissheit; Levin verband geschickt diskrete Hinweise und drastische Vorkommnisse, um seine Leserschaft zu befähigen, eigene Schlüsse zu ziehen und zu erkennen, dass Joanna in Gefahr schwebt. Das leise Ticken einer Uhr, eines Countdowns für die Protagonistin begleitet die Geschichte von „The Stepford Wives“ unaufdringlich, sodass beispielsweise die subtile, graduelle Verschiebung in Joannas Beziehung zu ihrem Ehemann Walter zuerst gar nicht auffällt. Langsam verbringt er immer mehr Zeit in der nebulösen „Men’s Association“ und strahlt zunehmend eine vage Unzufriedenheit aus, die er niemals konkret benennt. Wieder ist es den Leser_innen überlassen, sich den Einfluss dieses „Männer-Clubs“ auszumalen. Spannung entsteht in „The Stepford Wives“ durch die eigene Fantasie, durch Andeutungen und Vermutungen, nicht durch klare Aussagen des Autors. Dennoch lässt Levins Inszenierung keine Zweifel daran aufkommen, dass alle verdächtigen Anhaltspunkte in der „Men’s Association“ zusammenlaufen. Ohne den Fokus von den unnatürlich agierenden Hausfrauen abzulenken, offenbarte er auf diese Weise unmissverständlich, wer das wahre Ziel seiner überspitzten Satire ist: ihre Ehemänner. Die Idee einer Stadt voller perfekter Gattinnen, die überholten, sexistischen und stereotypen Männerfantasien entsprechen, ist wohl kaum einem weiblichen Hirn entsprungen.

    1972 griff „The Stepford Wives“ den Zeitgeist auf. Ob Ira Levin ahnte, dass sein Roman bis heute relevant sein würde, bleibt Spekulation. Das Buch wird niemals an Aktualität einbüßen, solange traditionelle Genderrollen verteidigt und unterstützt werden. Es ist brillant. Levin erzielte mit minimalen Mitteln maximale Wirkung, weil er Implikationen konkreten Erklärungen vorzog. Indem er die Handlung absichtlich auf blinden Flecken und wohlplatzierten Anspielungen aufbaute, erhöhte er das unheimliche Potential seiner Geschichte. Diese akkurate, kontrollierte Konstruktion erforderte Disziplin und ein exaktes Gespür für subtile Manipulationen, aber auch den Mut, sich auf die Vorstellungskraft der Leser_innen zu verlassen. Dafür bewundere ich Levin zutiefst. Schade ist lediglich, dass „The Stepford Wives“ bei Verfechter_innen klassischer Geschlechterrollen vermutlich nicht auf fruchtbaren Boden fallen wird. Nur, wer Emanzipation offen gegenübersteht, wird erkennen, dass Stepford kein Paradies ist, sondern ein Albtraum.

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