Bücher mit dem Tag "sticken"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sticken" gekennzeichnet haben.

31 Bücher

  1. Cover des Buches Stolz und Vorurteil (ISBN: 9783945350089)
    Jane Austen

    Stolz und Vorurteil

     (4.362)
    Aktuelle Rezension von: Ms_Violin

    Im südenglischen Landgut Netherfield führt die Familie Bennet ein beschauliches Leben. Betrübnis bereitet nur, dass sich bisher noch keine der fünf Töchter verheiratet hat. Da kommt es sehr gelegen, dass in der Nachbarschaft ein Mann mit ansehnlichem Äußeren und ebenso ansehnlichem Einkommen einzieht. Während dieser von allen wohl aufgenommen wird, findet sein stolzer, fast schon arrogant auftretender Freund Mr. Darcy nur wenig Beliebtheit. Auch Elizabeth, die zweitälteste der Bennet‑Töchter, weist ihn zuerst ab, kommt aber nicht umhin, sich näher für seine Person zu interessieren.


    Der erste Satz von „Stolz und Vorurteil“ gehört zu meinen absoluten Lieblingsbuchanfängen!
    Egal, wie oft ich dieses Buch schon gelesen habe, der erste Satz schafft es jedes Mal aufs Neue mich zu amüsieren und mich in die richtige Stimmung für diese Geschichte zu bringen.
    Aber nicht nur der Anfang gehört zu meinen Lieblingen, das Buch, seine Geschichte und seine Figuren ebenfalls.
    Ich liebe wie sich die Handlung und die Gefühle aufbauen, wie sie entblößt werden und sich drehen und wandeln, die ganzen Verwicklungen und alles mit im Grunde so wenigen Schauplätzen und Figuren und dennoch habe ich das Gefühl so einen guten Ein- und Überblick über die englische Gesellschaft dieser Zeit zu bekommen, welche all diese Strukturen hervorgebracht und begünstigt hat.
    Jane Austen hatte wirklich eine ganz besondere Beobachtungsgabe und konnte diese auch noch so wunderbar spitzfindig zu Papier bringen.
    Außerdem liebe ich es auch, dass am Ende eben nicht alles wundervoll und perfekt ist. Wickham kommt nach all seinen Taten viel zu gut davon und ist auch noch mit Darcy verwandt und auch Lady Catherine hat keine größeren Konsequenzen zu ertragen und muss sich so auch nicht ändern und dennoch ist dieses Ende für mich einfach wunderbar.
    Teilweise weil es eben noch einmal all diese eher unschönen Punkte anspricht und nicht verschweigt, vor allem aber weil ich nicht nur den Ausblick auf das Eheleben von Elizabeth und Darcy mag, sondern weil auch all die verschiedenen Beziehungen (z.B. von Elizabeth und Georgiana) kurz und doch ausreichend beleuchtet werden, um mich eben vollkommen von einem Happy End zu überzeugen.


    Fazit: Egal, wie häufig ich dieses Buch schon gelesen habe, habe ich dennoch bei jedem erneuten Lesen wieder meinen Spaß an Handlung und Figuren und entdecke machmal sogar noch neue Aspekte und dieses Mal dann auch noch in so einem hübschen Gewand; wirklich kein Vergleich zu meiner alten abgegriffenen Taschenbuchausgabe! (Ich kann mich wirklich nicht entscheiden, welches der Cover aus diesem Schuber mein Favorit ist.)

  2. Cover des Buches Die Liebe in den Zeiten der Cholera (ISBN: 9783596907083)
    Gabriel García Márquez

    Die Liebe in den Zeiten der Cholera

     (491)
    Aktuelle Rezension von: tb29

    Die Geschichte wird aus der Perspektive der drei Protagonisten erzählt und dabei schafft es García Márquez, meiner Meinung nach sehr gut, die unterschiedlichen Charaktere voneinander abzugrenzen und ihre verschiedenen Herkünfte und Sichtweisen zu beschreiben. Sehr schön, wie der Autor die Szenerie um den Jahundertwechsel beschreibt und dabei poliitsche, kulturelle und technologische Entwicklungen einfängt.

    Während mich insbesondere die Passagen rund um Dr. Juvenal Urbino amüsiert haben, konnte ich mich leider nie wirklich mit Florentino Ariza identifizieren, was mir vor allem zu Beginn das Lesen erschwert hat. Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, dass dieser Klassiker keine reine Romanze beinhaltet und im Verlauf des Buches gelang es mir, mich mehr mit der Geschichte Arizas abzufinden und seine Rolle zu aktzeptieren, sogar stellenweise dem nächsten Tiefpunkt entgegenzufiebern. Letztendlich verstehe ich nicht, wieso sich Fermina Daza am Ende noch auf ihn einlässt.

    Für mich ein Buch, dass ich auf meiner Klassiker-Liste abhaken kann, ohne dabei besonders positive oder negative Gefühle zu behalten.

  3. Cover des Buches A Single Thread (ISBN: 9780008153823)
  4. Cover des Buches Bis ins Herz der Ewigkeit (ISBN: 9783646600407)
    Alana Falk

    Bis ins Herz der Ewigkeit

     (71)
    Aktuelle Rezension von: NatisWelt

    Schon im Prolog wird man direkt in das Geschehen hinein geschmissen und ich denke...ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage das Sarah zu diesem Zeitpunkt bereits tot ist. Mir stellten sich zu Anfang eine Menge Fragen, die sich aber im Laufe der Geschichte von selbst beantworten. Man verfolgt die Geschichte in verschiedenen Zeiten. Einmal die "jetzige" Zeit in der Sarah bereits verstorben ist und dann auch bekommt man in der Vergangenheit Einblick in Sarahs Leben, wie sie Jan kennengelernt hat, wie sie gelebt hat und letztendlich auch warum sie gestorben ist.

    Im Buch gibt es 2-3 Situationen/Wendungen da habe ich nur mit dem Kopf geschüttelt und gedacht....Okaaaay, genial ! Alana Falk hat es auch geschafft die Spannung konsequent während der Geschichte zu halten, so dass es nie langweilig wurde. Im Gegenteil es ereigneten sich Dinge mit denen man niemals gerechnet hatte und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

    Der Schreibstil von Alana Falk lässt sich einfach und flüssig lesen, sodass man sehr gut voran kommt beim lesen und nicht das Gefühl hat auf der Stelle zu laufen.

  5. Cover des Buches Alle meine Wünsche (ISBN: 9783453426993)
    Grégoire Delacourt

    Alle meine Wünsche

     (191)
    Aktuelle Rezension von: Monika_D_Kunze

    Ich mag es, wenn ein Autor es nicht darauf anlegt, dass der Leser sich mit seinen Protagonisten identifiziert - ja sie gar unsympathisch findet, gleichzeitig aber eine wirklich gute Geschichte liefert. Genau das ist hier der Fall. Ich mag die Protagonistin nicht, sie suhlt sich im Selbstmitleid, geht mit ihren Mitmenschen abschätzig ins Gericht, unterstellt ihnen, lediglich Lügen zu leben. Gleichzeitig flüchtet sie in ihren biederen Kokon aus totaler Mittelmäßigkeit, genießt sie fast, gleich einer Märtyrerin, die sich ihrem Schicksal ergibt und ihr kleines trostloses Dasein genießt. Nachdem sie durch totalen Zufall im Lotto gewinnt, zieht sie es vor, diesen zu verschweigen, hat Angst, ihren Mann dadurch zu verlieren, der sich eindeutig ein (materiell) besseres Leben wünscht.

    Abgesehen von dem Plottwist, den ich wirklich gut finde und der mich überrascht hat, fand ich das Bild der Frau spannend, das der Autor hier zeichnet. Es geht um SIE; um ihre Wünsche, ihre Abneigungen, ihre Erfahrungen, ihre Ängste, ihre desillusionierten Träume. Ich ich ich.

    Aus einer Betrachterrolle heraus behaupte ich, dass diese Frau ihren Mann nicht wirklich geliebt hat, sondern ihn als Mittel zum Zeck genutzt hat, um ihre Rolle in dieser armseligen Vorstellung von sich, als der armen, kleinen, die Maman vermissenden Frau zu unterstützen, ie sich für alle aufopfert und doch nichts anderes will, als ihre kleine, biedere Welt weiter ihr eigen nennen zu können.

    Als der Plottwist geschah, empfand ich Genugtuung.

    Aber genau das macht die Geschichte so gut. Das Buch wurde nicht umsonst zu einem Bestseller.

  6. Cover des Buches Die zehnte Gabe (ISBN: 9783442468003)
    Jane Johnson

    Die zehnte Gabe

     (61)
    Aktuelle Rezension von: RKM

    Zu Beginn entwickelt sich die Geschichte etwas zäh, nimmt dann aber Fahrt auf und wird spannend und farbenfroh. Ein spannender historischer Einblick in die Welt des 17. Jahrhunderts zwischen England und Marokko. Am Ende kommt ein esoterischer Hauch, der einerseits faszinierend ist, andererseits der Geschichte aber Glaubwürdigkeit nimmt. Deswegen eher 4 als 5 Sterne

  7. Cover des Buches Auf der Suche nach dem Blau (ISBN: 9783551352941)
    Lois Lowry

    Auf der Suche nach dem Blau

     (26)
    Aktuelle Rezension von: melinda-love_books

    Schönes Buch für Kinder bzw. Jugendliche.

  8. Cover des Buches Natürlich (ISBN: 9783772531347)
    Michèle Brunnmeier

    Natürlich

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》INHALT:

    Die Natur ist eine Künstlerin...

    ...und die Natur schenkt uns in großzügiger Weise all das, was wir brauchen, um uns wohlzufühlen und auch unser Zuhause wohlig schön zu gestalten. Michèle Brunnmeier und Stephanie Friedrich, zwei stilbewusste Designerinnen und leidenschaftliche Gärtnerinnen, lassen sich beim Handarbeiten und Gestalten gerne von der Natur inspirieren. In ihrem ersten gemeinsamen Buch verbinden sie nun ihre kreativen Impulse und geben, unterstützt von Eva-Maria Walle von www.plantawalle.org, zudem auch Anzucht- und Anbautipps. Aus Kräutern und Blumen im Zusammenspiel mit anderen Materialien und in zeitlosem Design entstehen so behagliche Wohlfühl- und Wohnaccessoires, heilsame Wickel und duftende Balsame, kostbare Badezusätze, feines Räucherwerk, edle Aroma- und Blütenkerzen, Gestricktes aus natürlich gefärbten Garnen und vieles andere mehr, was Körper, Geist und Seele stärkt und beglückt.

     

    》EIGENE MEINUNG:

    Bei „Natürlich“ hat mich ganz klar das wunderschöne Cover angelockt! Die natürlichen Farben, die schlichte Schönheit – ich bin begeistert. Hinzu kommt, dass sich die außergewöhnlich schönen, stimmungsvollen und zum Nachmachen anregenden Fotografien durch das komplette Buch ziehen! Einfach toll!

    Schon beim ersten Blick ins Inhaltsverzeichnis hat mir mein e-Book auf jeden Fall eines gezeigt: In diesem Buch steckt so viel mehr, als zu vermuten wäre! Besonders gefallen haben mir dabei die Kapitel zum Färben, zur Kerzenwerkstatt, den ätherischen Ölen sowie der Körper- und Sinnespflege. Auch einige Nähstücke interessieren mich, allerdings muss ich mir durch die elektr. Schnittmuster hier erst einen Plan zu Recht legen.

    In den vielfältigen Kapiteln finden sich interessante Fakten, Tipps, Tricks, Anleitungen, Ideen, Anwendungsbereiche, Varianten, Techniken, Eigenschaftenbeschreibungen, Erfahrungswerte, Rezepte uvm. Etwas zu kämpfen hatte ich mit der teils sehr kleinen Schrift und einigen Rechtsschreib-/Zeichensetzungsfehlern.

     

    Inhalt:

    • Der Anfang und der Anbau von Kräutern
    • Kräuter und Blüten trocknen
    • Augen- und Gaumenschmaus mit Blüten und Kräutern
    • Mit Kräutern und Blumen färben und drucken
    • Räuchern mit Kräutern und Blumen
    • Kerzenwerkstatt
    • Nähen mit Kräutern und Blüten
    • Meditieren mit Kräutern
    • Wohlfühl-Accessoires
    • Wickel und Auflagen im Alltag
    • Ätherische Öle
    • Duftende Körper- und Sinnespflege

     

    Ein ausführlicher Anhang mit Schnittmustern, (Bezugs-)Quellen, weiteren Hinweisen, Dankeschön, Autorinnenporträts und Imperessum schließen das Buch ab.

     

    》FAZIT:

    Wunderschöne Gestaltung, vielfältiger Inhalt, anregende Ideen, Rezepte, Hintergrundwissen uvm.

  9. Cover des Buches Das Haus in der Löwengasse (ISBN: 9783499259012)
    Petra Schier

    Das Haus in der Löwengasse

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Teby

    Pauline Schmitz hat viel durchgemacht. Sie ist klug, gebildet, hübsch und fleißig. Aber in der Zeit, in der Pauline lebt, zählt das nur bedingt.

    Nach vielen Steinen in ihrem Leben kommt sie als Gouvernante im Haus von Julius Reuther in der Löwengasse unter. Nicht nur die Arbeit mit den beiden Kindern bereitet ihr Freude, auch immer mehr die "Auseinandersetzungen" mit ihrem Arbeitgeber.

    Petra Schier schafft es mit ihrem unvergleichlichem Schreibstil, die Zerrissenheit der Gefühle regelrecht mitzuerleben. "Das Haus in der Löwengasse" ist ein schöner Roman, der das Dilemma von Vermögen und Liebe im 19. Jahrhundert vor der Kulisse in Köln empfinden lässt. 

  10. Cover des Buches Das weiße Feld (ISBN: 9783896675828)
    Lenka Hornakova-Civade

    Das weiße Feld

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Sarange

    Zur Autorin:


    Lenka Horňáková-Civade wurde 1971 in der Tschechoslowakei in der Provinz Mähren geboren und wanderte 1991 nach Frankreich aus. Sie studierte an der Sorbonne Ökonomie und Philosophie. Heute lebt sie als Malerin und Schriftstellerin in Südfrankreich. Das weiße Feld ist ihr erster in französischer Sprache geschriebener Roman.



    Zum Buch:


    Sie heißen Magdalena, Libuše und Eva und teilen dasselbe Schicksal: Sie wachsen jeweils ohne ihren leiblichen Vater auf. Aber statt an diesem Schicksal, das in den Augen ihrer Umgebung ein regelrechter Makel ist, zu zerbrechen, entwickeln sie jede auf ihre Art einen unbändigen Freiheitswillen (...)


    Mehr möchte ich vom Verlagstext (Quelle: amazon.de) nicht übernehmen...



    Der Roman setzt, mit einigen Rückblenden, in den späten Vierzigern des letzten Jahrhunderts an und spielt hauptsächlich in einigen mährischen Dörfern, also in der damaligen Tschechoslowakei. Im ersten Erzählstrang ("Magdalena"), in dem es sich auch viel um das Leben ihrer Mutter Marie dreht, wird sehr eindrücklich dargelegt, was für ein Unrecht und Unglück die Beneš-Dekrete über die Menschen in den Dörfern brachten. Hier geht es nicht nur um die deutschstämmigen Bauern und Gutsbesitzer, die bekanntlich vertrieben wurden, sondern auch um die tschechische Bevölkerung, der im Zuge der Kollektivierungen alles, was man mal ein bisschen mehr besaß als andere, einfach entschädigungslos weggenommen wurde. Aus den Erzählungen meiner Eltern und Großeltern sind mir ähnliche Vorgänge auch aus der frühen DDR bekannt.


    Über mehrere Generationen hinweg werden nun die Geschichten der Protagonistinnen entfaltet, die vertraut und geliebt, dafür aber oft nur perfiden Verrat empfangen haben, gesellschaftlich ausgegrenzt wurden, sich mit ihren unehelichen Kindern aus eigenen Kräften durchschlagen und teilweise mehrmals im Leben komplett neu anfangen mussten. In schönen Bildern und Gedanken werden ihre Wünsche und Träume dargelegt, ihre Ängste, enttäuschten Hoffnungen - und die oft höchst erstaunlichen Wendepunkte, die nicht selten mit unerwarteten und für die Frauen schicksalsbestimmenden politischen Verwerfungen verknüpft sind. Dabei spannt die Autorin den Bogen bis in die Zeit Gorbatschows mit ihren das Ende des Sozialismus verheißenden Lichtblicken. Auf beklemmende Weise fängt sie dabei immer wieder die berechtigten Ängste der Menschen im Kleinen wie im Großen ein - vor den Folgen des ganz privaten Liebens wie vor den oft nicht einschätzbaren politischen Umbrüchen, vor wirtschaftlichen Notlagen in der Familie wie vorm Eindringen der sozialistischen Ideologie bis in die letzten Winkel der Privatsphäre. Sehr bedrückend war es für mich, wie der Roman Erinnerungen an die angestrebte Gleichschaltung der Menschen im Sozialismus weckte und an die Einschränkungen, die das Leben hinterm Eisernen Vorhang mit sich brachte, wo man nur noch im Verborgenen ein wenig man selbst sein konnte und viele Träume besser unterdrückte, um sich nicht ständig dem Schmerz auszusetzen, sie sowieso begraben zu müssen.



    Die teils grausamen und absurden Auswüchse der sozialistischen Ideologie zeigen sich in vielen tragischen Schicksalswendungen nicht nur der Hauptfiguren, sondern auch in deren Umfeld, was im Libuše-Strang, der aus der Perspektive des Kindes geschrieben ist, von der Autorin auf geschickte Weise oft nur angedeutet oder in Form einiger wohldosierter Details ins Geschehen eingeflochten wird - erwachsene LeserInnen können sich dann den schlimmen Rest der jeweiligen Geschichte denken.


    Lediglich der 3. Strang um Eva konnte mich nicht mehr so recht packen - zu schnell ist die Autorin m.E. schon durch den Libuše-Strang gehetzt, durch den ich am Ende streckenweise nicht mehr durchgeblickt habe. Hier wurde es mir zeitweilig auch ein wenig zu melodramatisch, und vor allem hat es mich genervt, dass die Autorin manche Informationen vor den LeserInnen künstlich verschleiert hat, um wohl mehr Spannung zu erzeugen. So etwas funktioniert bei mir allerdings nicht.


    Dennoch habe ich auch die letzten Kapitel des Buches gern gelesen.


    Bei allen melancholischen Stimmungen und dramatischen Lebensgeschichten, gelingender wie scheiternder Mutterschaft und Vaterschaft ist dies dennoch nicht nur ein trauriger Roman, sondern auch eine Hymne an das Leben und Überleben unter schwierigen Bedingungen, an Liebe und Hoffnung und an Momente des Glücks, die manchmal jahrelanges Leid aufwiegen können, wenn man schafft, sie wahrzunehmen und zu genießen. Falls ich den französischen Originaltitel mit "Sonnenschauern" richtig übersetze, spiegelt sich in diesem Wortspiel die Ambivalenz der Geschichte mit ihren schönen und berührenden Momenten in einem oft lebensfeindlichen Umfeld viel passender wider.


    Leider gibt es auch in diesem Buch wieder etliche Fehler seitens des Korrektorats.

    Gesondert erwähnen möchte ich noch die vielen Darlegungen zur Kunst des Stickens und wie diese mit der Handlung verwoben - oder verstickt - sind. Da werden generationenalte Handarbeitstraditionen gepflegt und dienen noch in Zeiten zum Überleben, wo man sich die traditionellen Motive erst von einem sozialistischen Komitee genehmigen lassen muss...


    "Das erste Mal, dass man mir erlaubte, Bänder zu tragen, die ich selbst bestickt hatte, war bei der Hochzeit von Magdalena, meiner Mama Magdina. Das war kurz vor meinem siebten Geburtstag, und ich hatte schon einige Garnspulen aufgebraucht. (...) Ich kannte viele Motive, die ich schon an kleinen Servietten ausprobiert hatte.
    Einige davon bewahrte ich wie Kostbarkeiten in einer bemalten Holzschachtel auf, zu der nur ich einen Schlüssel habe. Mama Magdalena hat sie mir geschenkt, es ist ein Geschenk zur Geburt. Sie ist meine Schachtel für Geheimnisse, für Träume, für frohe Momente. Ich muss sie regelmäßig leeren, um Platz zu schaffen, denn ich lege Papierzettel mit meinen Wünschen hinein, die nie in Erfüllung gehen.
    Es macht mir Spaß, diese Wünsche aufzuschreiben und wieder zu lesen, und es macht mir Spaß, die Papierstücke danach zwischen meinen Fingern zu zerknüllen, sie wieder auseinanderzufalten und dann in tausend Stückchen zu zerreißen. Dann lege ich diese Überbleibsel von Träumen und Wünschen in meine Handfläche und puste sie an. Alles fliegt davon. Wenn das Papier gut zerknüllt ist und die Stückchen wirklich klein sind, dann drehen sie sich sanft im Fallen und formen hübsche Arabesken wie beim Sticken. Es sieht aus, als würden sie glänzen. Zum Schluss fege ich alles zusammen."

    (S.84f. im eBook)


    Trotz der oben dargelegten Kritikpunkte war der Roman für mich ein Highlight, das mich persönlich auf vielen Ebenen angesprochen hat. Nachdem ich ihn als eBook aus der Onleihe gelesen hatte, wurde gleich noch die Printausgabe für das heimische Bücherregal angeschafft und ich freue mich schon jetzt auf ein Reread, irgendwann in ein paar Jahren...

  11. Cover des Buches Das Dschungel-Stickbuch (ISBN: 9783830721369)
    Zélia Smith

    Das Dschungel-Stickbuch

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Sandra8811

    Wie kam ich zu diesem Buch?
     Ich habe dieses Buch als Vorstellung einer Leserunde auf LovelyBooks gesehen und fand das Thema Dschungel und Sticken sehr interessant.

    Cover:
     Das Cover zeigt eigentlich gut den Inhalt und dessen Thema. Es geht um Stickwerke rund um das Thema Dschungel. Mir ist es direkt ins Auge gesprungen.

    Inhalt/Vielfalt der Anleitungen:
     In diesem Buch befinden sich Angaben zu Materialen und Zubehör, ein kleiner Stickkurs sowie Vorlagen für 35 verschiedene exotische Pflanzen und wilde Tiere.

    Anleitungsaufbau:
     Anleitung kann man hier nicht direkt sagen, da es sich immer um jeweils ein Foto des fertigen Motives, eine Vorlage, sowie Kommentaren zu Farbe und wo die Stiche zu finden sind, handelt. Alle Vorlagen sind für runde Stickrahmen-Motive. Nur wenige, z.B. der Elefant oder die Schlagen eignen sich auch zum Sticken auf andere Dinge als auf Stickrahmen-Bildern. 

    Verwendete Materialien:
     Bei den Stickgarnen wird im Buch DMC verwendet und auch die Nummern in den Anleitungen beigefügt. Dennoch ist man sehr unabhängig von den Herstellern. Es wird gut beschrieben, welche Stoffe sich eignen und wie die einzelnen Motive auf das zu bestickende Material kommen. Wie bereits beim Anleitungsaufbau beschrieben, benötigt man je Motiv einen Stickrahmen.

    Herstellschritte:
     Die Herstellschritte werden je Anleitung nur in immer den gleichen 2 Sätzen beschrieben. Diese enthalten aber nur Verweise auf den kleinen Stickkurs zu Beginn des Buches. 

    Meine Meinung:
     Das Buch ist meiner Meinung nicht für Anfänger geeignet, da man schon ein bisschen Ahnung von Sticken haben sollte. Das ständige hin und her blättern war für mich sehr umständlich und sorgte auch an der ein oder anderen Stelle für Frust. Ich bin kein direkter Stickanfänger mehr (Kreuzstich kann ich mittlerweile sehr gut), aber ich musste dennoch immer wieder nachsehen. Auch würde es mir besser gefallen, wenn die Anleitung detaillierter wäre, sowie die Vorlagen zum Kopieren entweder separat in einem Bogen oder im hinteren Teil des Buches. Besonders schade fand ich jedoch, dass es sich ausschließlich um Motive für den Stickrahmen handelte. Ja man kann einzelne Motive auch auf anderen Unterflächen sticken, aber bei z.B. der Giraffe geht es eher nicht.

    Fazit:
     Das Buch frustrierte mich mehr, als dass es mich erfreute. Es ist sehr schade, aber ich habe nur 2 Motive gestickt (bzw. das zweite nur angestickt) und seitdem liegt es nur da und ich will nicht weitermachen. Das Blättern von der Vorlage zur Anleitung störte sehr. Das Buch sieht nach den wenigen Kopierereien auch schon etwas aus, da es in der Mitte eher auseinanderfällt. Kann es daher nur Stick-Erfahrenen empfehlen.

  12. Cover des Buches Kreuzstich Bienenstich Herzstich (ISBN: 9783426503676)
    Tatjana Kruse

    Kreuzstich Bienenstich Herzstich

     (88)
    Aktuelle Rezension von: steffi_liest

    Dieses wirklich lustige Buch hat mich überzeugt die Reihe weiter zu lesen.

    Siggi Seifferheld und sein Harem erleben so einiges. Vorallem komische Dinge vermischt mit ermittlerischen Tätigkeiten eines Vorruhekommissars oder wieder Kommissar? Das weiß man nie so recht. Dieses Buch ist wirklich witzig. Jede Zeile ein wahres Bouscue Rezept. Und nicht zu vergessen. Es wird gestickt, Kissen, mit allen möglichen Aufschriften. Ich persönlich, selbst ein Sticker, fand das natürlich grandios. Auch Hund Onis und die Seifferheld Weiber schließt man schnell ins Herz. So herzhaft habe ich bei einem Buch lang nicht mehr gelacht und das mit einem Krimi verbunden. Perfekt.


    Der Schreibstil ist wirklich toll und komisch. Aber im positiven Sinne. 

    Ich freue mich auf Band 2.

  13. Cover des Buches Faszinierendes Nähen und Sticken mit Maschine und Aggregat (ISBN: 9783475540288)
  14. Cover des Buches Mollie Makes - Vögel (ISBN: 9783841062956)
    Wiebke Krabbe

    Mollie Makes - Vögel

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Mollie Makes "Vögel" beinhaltet zauberhafte DIY-Projekte mit Wolle, Stoff, Filz und Papier. Bereits die Titelcollage bezaubert mit einem bunten Vogelsammelsurium und den verschiedensten Handarbeitstechniken. Der Blick ins Buch ist verhängnisvoll, denn es sind so viele zauberhafte Projekte enthalten, dass man sich kaum entscheiden kann, welche Idee man zuerst in Angriff nimmt. Die Reader-Hülle mit den Eulen, eine Näharbeit aus buntem Filz oder ein Vogel-Nähset, bestickter Filz oder etwa die drolligen Küken im Nest, eine bunte Häkelarbeit...
    Enthalten sind noch zahlreiche weitere Projekte, wie eine gehäkelte Babydecke, eine genähte Schminkpinselrolle, ein mit Linolschnitt dekoriertes Notizbuch, ein aus Stoff und Papier geflochtener Traumfänger mit Perlen und Federn und vieles mehr.
    Alle Projekte, die ich bisher umgesetzt habe waren erfolgreich, ausreichend und materialtechnisch korrekt beschrieben. Die abzuleitenden Ideen sind vielfältig, so habe ich z.B. das Eulen-Motiv der Reader-Hülle bereits auch für gefilzte Schlüsselanhänger verwendet.
    Die Herausgeber platzierten im Buch weitere Online-Ideengeber und Adressen kreativer Blogger, die ebenfalls mit dem Thema "Vogel" arbeiten.
    Ein empfehlenswertes Handarbeitsbuch für Anfänger und Fortgeschrittene.
  15. Cover des Buches Das große Stickbuch (ISBN: 9783332017977)
  16. Cover des Buches Tiere Sticken leicht gemacht (ISBN: 9783830721284)
    Jessica Long

    Tiere Sticken leicht gemacht

     (11)
    Aktuelle Rezension von: lese_hummel

    Nachdem ich einmal einfach einen Schriftzug drauflosgestickt habe, wollte ich mich auch mal an ein richtiges Motiv trauen. Das Buch ist super schön gestaltet und hält, was Cover und Klappentext versprechen. Die Aufmachung und das Layout sind nicht nur schön, sondern auch übersichtlich. 

    In einem ersten Teil bekommt man einen Überblick über Materialien, Vorlagen, die Vorbereitung, den Rahmen und ein Stichlexikon. Somit bekommt man alles an die Hand gegeben, was man für einen guten Start braucht. Leute, die schon mehr gestickt haben, können den Teil natürlich überspringen oder sich nochmal das anschauen, was ihnen an Wissen fehlt. Im zweiten Teil folgen dann Tiermotive für Anfänger, für Fortgeschrittene und richtig tolle Motive, die wie gemalt aussehen. Es folgen natürlich auch die ganzen Vorlagen. 

    Das Buch ist wirklich schön ausführlich und toll bebildert, sodass ich immer das Gefühl hatte noch folgen zu können. Auch die verschiedenen Sticharten werden gut erklärt. Es wird auch erläutert, wie die Anleitungen aufgebaut sind, quasi eine Anleitung für die Anleitungen. Vor allem bei neuen Hobbys und Fertigkeiten finde ich das besonders gut, weil man manchmal etwas erschlagen ist, wenn die Anleitungen nicht ganz eindeutig sind. 

    Da ich extrem ungeduldig mit mir selbst bin und die Motive einfach so toll waren, habe ich direkt mit einem Motiv für Fortgeschrittene angefangen und es modifiziert :) Das hat erstaunlich gut geklappt und meine Mama hat sich riesig über meine eigentliche Teststickerei gefreut! Ich kann das Buch also jeder Person empfehlen, die entweder Sticken lernen möchte oder zuckersüße Motive sucht!

  17. Cover des Buches Violet (ISBN: 9783455007473)
    Tracy Chevalier

    Violet

     (82)
    Aktuelle Rezension von: Amilie

    Der Roman erzählt die Geschichte von Violet, die es nach dem Tod ihres Verlobten wie viele alleinstehende Frauen in England nach dem Ersten Weltkrieg wahrlich nicht leicht hat. 

    Trotzdem erfährt man, wie sie ihr Bestes gibt und den Mut nicht verliert. Sie macht immer weiter und ist dabei so genügsam, dass es teilweise schon ein bisschen wehtut.

    Durch ihre Tätigkeit bei den Stickerinnen und ihrer "Affäre" mit einem Glöckner wird das Lesen auch noch ein bisschen lehrreich und schafft so ein ganz eigenes Lebensgefühl. Während dem Lesen hatte ich das Gefühl, ganz nah an Violet und ihrem Leben dran zu sein.

    Ein schöner, aber vielleicht doch nachdenklicher Roman, den zu lesen sich wirklich lohnt!

  18. Cover des Buches Janosch. 35 Stickideen (ISBN: 9783933554260)
  19. Cover des Buches Janosch Stick-Kollektion. 23 Stickideen (Rico Design) (ISBN: 9783933554253)
  20. Cover des Buches Finger, Hut und Teufelsbrut (ISBN: 9783426510506)
    Tatjana Kruse

    Finger, Hut und Teufelsbrut

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Sato

    In Schwäbisch Hall ist wieder Crime Time, zunächst wird eine indische Sprachschülerin vor den Augen von Kommissar a.D. Siegfried Seifferheld entführt und kurz darauf ereilt den indischen Kulturattache das gleiche Schicksal. Und alles nur weil mal wieder keiner auf Seifferhelds Warnungen gehört hat.

    Der hat es eh schon nicht leicht mit seinem Frauenhaushalt, Freundin MaC hat das Talent stets zum ungünstigsten Zeitpunkt auf der Bildfläche zu erscheinen, was unweigerlich zu Eifersuchtsszenen und Wechseln des Wohnorts führt, Tochter Susanne, die seit der Geburt ihrer Tochter unter einer postnatalen Depression leidet, Nichte Karina deren Nachwuchs irgendwie die falsche Hautfarbe hat und Schwester Irmgard deren frisch angetrauter Gatte auf Missionsreise in Afrika ist. Dann treffen wir natürlich auch die Jungs vom Volkshochschulkochkurs wieder, den Stammtisch von Mord zwo und nicht zu vergessen Hund Onis samt rosa Teddy.

    Tatjana Kruse erzählt wieder viele kleine, amüsante Geschichten aus dem Seifferheldschen Universum, oft dicht am Klamauk doch immer lustig und unterhaltsam . Den Höhepunkt für mich bildet diesmal Pfaffer Hölderlein und sein Reizdarm; herrlich die Szenen auf dem KLM Flug und im Buschkrankenhaus - ich hab Tränen gelacht.

    Ein weiteres Highlight waren erneut die Zitate an den Kapitelanfängen, allein dafür lohnt sich die Lektüre. Besonders gefielen mir:

     "Bedenke, dass auch ein Tritt in den Hintern einen Schritt vorwärts bedeuten kann."

    "Alkohol löst keine Probleme, aber das tut Milch ja auch nicht!"

    "Das Wort "Vegetarier" kommt aus dem Indianischen und heißt "zu blöd zum Jagen"."

    Wer wie ich angenehm unterhalten werden will, lieber mal laut lacht beim lesen und dafür Abstriche an der Nachvollziehbarkeit einzelner Handlungsstränge in Kauf nimmt - dem kann ich dieses Buch - eine Krone des trivialen Regionalkrimis - nur empfehlen.

    Zum Ende noch mein Lieblingszitat: "Wer Bücher liebt, liegt nie allein im Bett!"

  21. Cover des Buches Der Stoff der Träume (ISBN: 9783442490882)
    Jennifer Robson

    Der Stoff der Träume

     (8)
    Aktuelle Rezension von: MarySophie

    Handlung

    London 1947

    Ann und Miriam können es noch immer nicht fassen. Sie arbeiten bei Norman Hartnell, der den Auftrag erhalten hat, das Hochzeitskleid von Kronprinzessin Elisabeth zu designen. Und sie dürfen als Stickerinnen an dem Kleid mitarbeiten, welches schließlich  im Fokus von Millionen von Menschen stehen wird. Doch so groß die Freude der Freundinnen auch ist, wird ihr Glück nicht von langer Dauer sein...


    Toronto 2016

    Für Heather ist es ein schwerer Schicksalsschlag, als ihre geliebte Großmutter Ann stirbt. Sie erbt unter anderem einen Karton, in dem kunstvolle Stickereien liegen. Nach einiger Recherche ist Heather sich sicher, dass sie exakt dem Blumenmuster auf dem Hochzeitskleid von Queen Elisabeth entsprechen. Doch niemand kann der jungen Frau eine genauere Auskunft geben und Ann hat nie von ihrem Leben in England gesprochen. Kurzerhand beschließt Heather, sich auf Spurensuche nach London zu begeben und hofft, dort Antworten auf ihre Fragen zu finden...


    Meinung

    Ich finde die Idee, einen Roman über den Ursprung des Hochzeitskleides von Queen Elisabeth zu schreiben, richtig spannend. Noch dazu, weil es wirklich weltweit bekannt ist und der Klappentext zeigt, dass nicht die Prinzessin im Vordergrund steht, sondern ihr Kleid und die Menschen, die daran gearbeitet haben. Daher wanderte der Titel direkt auf die Wunschliste, als ich ihn in der Verlagsvorschau entdeckt hatte. Es war mir schließlich eine große Freude, ihn als Rezensionsexemplar zu erhalten, wofür ich mich herzlich beim Bloggerportal bedanken möchte.


    Mit der Sprache konnte ich mich schnell anfreunden. Sie ist durchweg sehr gut und flüssig lesbar, ich finde, dass die Situationen fein gezeichnet sind und man erhält als Leser ein schönen Eindruck von dem Leben in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Ich finde, dass dies sehr lebendig geschildert wird, es ist gut herauszulesen, was für die Bevölkerung wichtig war, wie sie gelebt haben und welchen Stellenwert das britische Königshaus hatte.

    An einigen Stellen lässt sich deutlich herauslesen, dass die Autorin sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Nicht nur über die allgemeine Situation zur Handlungszeit wird gut berichtet, sondern auch über die einzelnen Arbeitsschritte, die bei der Arbeit an dem Brautkleid getätigt werden. Hier gibt es detaillierte Ausführungen einzelner Prozesse, die zwar nicht immer auf Anhieb verständlich sind (zumal ich mich auf diesem Themengebiet eh nicht auskenne), aber schön den Fortschritt der Arbeiten benennen.


    Die Geschichte spielt zu zwei unterschiedlichen Zeiten und ist in drei Erzählperspektiven unterteilt. Zweimal begleitet man zwei junge Stickerinnen bei der Arbeit an dem ikonischen Hochzeitskleid, man lernt ein wenig über das Leben nach dem Zweiten Weltkrieg, den Status der britischen Monarchie und den Wirbel rund um das Kleid. Die dritte Perspektive wird von einer jungen Journalistin eingenommen und spielt im Jahr 2016. An sich mag ich die Abwechslung, die durch die Zeit, als auch Erzählweisen entsteht, die Handlung wird nie langweilig und es gibt sehr gute Einblicke in verschiedene Charaktere. Man kann gut schauen, was die einzelnen Damen bewegt, welche Wirkung sie auf andere Menschen haben und wie krass sich die Welt in den 69 Jahren, die zwischen den Perspektiven liegen, verändert hat. Diesen Aspekt mochte ich wirklich gern.

    Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass mich die Handlung in der Vergangenheit immer mehr interessiert hat. Ich finde, dass die Figuren natürlicher handeln, ihre Erlebnisse sind für mich interessanter und es kommt einfach mehr Stimmung auf. Das ist bei dem Handlungsstrang in der Gegenwart leider nicht so gut gelungen, hier fehlt mir ein bisschen die Tiefe und ich finde, dass die aufkeimende Liebesgeschichte nicht hätte sein müssen. Gerade letztgenannteres hat mich gestört, es gibt keine gelungene Entfaltung dessen, man versteht nicht so recht, was Heather und der Mann  aneinander anziehend finden und die Liebe wirkt konstruiert und nicht natürlich. Das finde ich sehr schade, ich finde, dass eine mögliche Beziehung für den Fortgang der Handlung nicht notwendig gewesen wäre, schließlich soll doch der Fokus mehr auf dem Kleid, den Stickerinnen, sowie der Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart liegen. Und da ist halt nicht genügend Platz, um auch noch dem Herzen ein bisschen mehr zu bieten. Warum nicht einfach mal eine starke Frau porträtieren, die einem Geheimnis auf die Spuren kommt und dabei etwas über die Vergangenheit herausfindet, aber nicht durch einen Herrn abgelenkt wird, der schließlich ihr Partner wird?


    Mich konnten das Nachwort, sowie der Anhang ja sehr überzeugen. Es gibt nicht nur Informationen über die Entstehung der Geschichte, sondern auch darüber, was Realität ist und wie die Arbeit am royalen Hochzeitskleid ausgesehen hat. Dafür wurde der Ausschnitt eines Interviews abgedruckt, das die Autorin mit einer Dame geführt hat, die als Näherin tatsächlich an dem Brautkleid gearbeitet hat. Das war unglaublich spannend und gern hätte noch mehr von dem Gespräch abgedruckt werden können!


    Fazit

    Im Grunde liegt eine wirklich gute Geschichte vor. Sie ist abwechslungsreich, interessant und unterhaltsam und beleuchtet die Vorgänge rund um das Hochzeitskleid von Queen Elisabeth sehr gut. Die Personenzeichnungen sind gelungen, die Sprache kann überzeugen und ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Vor allem die Zeitebenen in der Vergangenheit besitzen viel Potenzial, welches auch vollkommen ausgeschöpft wurde und mir richtig gut gefallen hat. Leider war die Perspektive im Jahr 2016 nicht ganz so überzeugend, ich finde, dass hier ein wenig oberflächlicher gearbeitet wurde und mein größter Kritikpunkt ist die Liebelei, die eingefügt wurde. Ist für meinen Geschmack zu konstruiert und unnatürlich.

    Abgesehen davon bin ich allerdings angetan von der Geschichte, sie hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, sie gestaltet sich als interessant und beleuchtet schön den Schaffensprozess hinter dem royalen Brautkleid!

  22. Cover des Buches Kreuzstich Alphabete (ISBN: 9783475541377)
  23. Cover des Buches Idee in Kreuzstich - Herbst und Halloween (ISBN: 9783933189257)
  24. Cover des Buches Burda, Das große Bastelbuch für die ganze Familie (ISBN: 9783889780577)

    Burda, Das große Bastelbuch für die ganze Familie

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    Aktuelle Rezension von: KleinNase20
    Sind zwar tolle Ideen, aber viele sind nicht wirklich leicht umzusetzen...

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