Bücher mit dem Tag "stiefkinder"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "stiefkinder" gekennzeichnet haben.

15 Bücher

  1. Cover des Buches Wuthering Heights (ISBN: 9781471141638)
    Emily Brontë

    Wuthering Heights

     (219)
    Aktuelle Rezension von: nasa

    Wuthering Heights/ Sturmhöhe von Emily Brontë ist ein Klassiker der schon länger auf meinem SuB lag. Ehrlich gesagt hätte er da auch bleiben können. Im Gegensatz zu dem Roman Jane Eyre von ihrer Schwester Charlotte ist dieser Klassiker düster, schwer, lieblos und alles andere als ein Lesegenuss. Mir war zwar klar, dass es sich hier um einen Roman handelt der nicht von Liebe und Heiterkeit durchsetzt sein wird. Aber das er so viel Hass und Düsternis beinhaltet war mir nicht ganz bewusst.

    Emily Brontë beschreibt eine Geschichte die über mehrere Generationen Hass und Rache verkörpert. Dazu gibt es eine dunkle, abgeschottete Gesellschaft die hoch oben im Moor lebt. Die Protagonisten sind alle durchweg unsympathisch. Sie sind hochnäsig, kalt, rachsüchtig und brutal. Dazu kommt das kaum einer echte menschliche Züge aufweist. Die meisten haben einen schwache Charakter der nichts gutes hervorbringt.

    Allerdings hat Emily Brontë eine sehr Sprachgewandte und Fantasievolle Schreibweise die einen mit jeder Seite hoffen lässt, dass es sich noch zum guten wendet. Verwirrend fand ich die oft sehr ähnlichen Namen und die verschiedenen Verwandtschaftsverhältnisse.

    Dies ist ein schwerer Klassiker den man zwar lesen kann, aber definitiv nicht muss.

  2. Cover des Buches Und plötzlich war ich zu sechst (ISBN: 9783596196289)
    Felicitas von Lovenberg

    Und plötzlich war ich zu sechst

     (13)
    Aktuelle Rezension von: kolokele
    Felicitas von Lovenberg widmet sich  in dem Buch dem sehr aktuellen Thema Patchwork-Familie. In mehreren Kapiteln, die inhaltlich vom ersten Kennenlernen über das Reifen der Patchwork-Familie, ihrer Vergrößerung (wenn zu den Stiefgeschwistern noch Halbgeschwister dazu kommen) bis hin zum Größerwerden der Kinder und damit eventuell Besinnung der Eltern auf die Paarebene (genau genommen hatten sie das ja noch nie) bis hin zu dem Erbschaftsthema handeln, schafft es die Autorin sehr gut wirklich viele, vielleicht alle Schattierungen von Patchworkfamilien einzufangen. 
    Das Buch ist ein guter Mix aus Fakten, Anekdoten, denn die Autorin lebt dieses Familienmodell selbst, und Erfahrungen anderer Patchworker. Dabei werden sowohl viele positive Seiten benannt, aber auch Probleme und Konfliktquellen nicht außen vorgelassen. 

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist so prall gefüllt, dass ich es am liebsten in Zeitlupe gelesen hätte. Ich bin selbst in einer Patchworkfamilie groß geworden (was zeigt, dass das Thema nicht so neu ist, aber wie gesagt, aktueller denn je) und habe mich und meine Familie in sehr vielen Punkten wieder erkannt. 
    Auf jeden Fall empfehlenswert und auch nicht nur für Menschen,  die unmittelbar betroffen sind.
  3. Cover des Buches Gegensätze ziehen sich aus (ISBN: 9783404194285)
    Kerstin Gier

    Gegensätze ziehen sich aus

     (798)
    Aktuelle Rezension von: FranziDieBuechertante

    Nach den ersten beiden Bänden hab ich die Reihe mit diesen Teil abgeschlossen (SPOILER).

    Das hat mir gut gefallen:

    Viele Personen und Beziehungen haben sich schön entwickelt, am allermeisten mochte ich Conny und Emily und die Entwicklung von Gitti. Es ist familiär, harmonisch mit Zusammenhalt, auch an Stellen, an denen ich sie nicht erwartet habe. Auch mochte ich, dass Connys Eltern mal direkt vorgekommen sind. 

    Neben der Mütter-Society gab es humorige und nicht ganz ernstgemeinte Erziehungstipps der Patin. 


    Das fand ich nicht so gut:

    Für mich war die Mütter Society total nebenher und das stört mich, da sie ja alle in einer Siedlung leben und sich in der Geschichte hier und da mal begegnen müssten und ich es daher komisch finde, dass es da kaum Berührungspunkte gibt. 

    Auch die Entwicklung von Mimi und Ronny fand ich sehr negativ und unharmonisch im Gegensatz zum ersten Teil, wo sie sehr harmonisch und positiv waren. 


    Fazit: Es bleiben am Ende ein paar Sachen offen, bei denen ich gerne mehr gewusst hätte. Insgesamt mag ich die ganze Reihe immer noch, auch wenn mir nicht komplett alles gefällt. Vor allem der Schreibstil und einige Protagonisten machen es wieder wett.   


    Bleiben oder Weg? Ich werde sie mit Freude immer wieder lesen.

  4. Cover des Buches Ich koch dich tot (ISBN: 9783746632698)
    Ellen Berg

    Ich koch dich tot

     (298)
    Aktuelle Rezension von: RoRezepte

    Ich koch dich tot – (k)ein Liebes-Roman ist Ellen Bergs 4. Roman, der bereits 2013 erschienen ist, und mit den enthaltenen Kochtips perfekt zu mir passt. 

    Der mörderischer Roman Ich koch dich tot ist aus Sicht von Hauptprotagonistin Sylvia Maria Gerlinde Bernburg geschrieben. Mit ihrer jahrelanger Kocherfahrung als Haus- und Ehefrau hat sie ein neues Mittel gefunden, sich unliebsamen Menschen abzulegen. Denn davon begegnet sie seit dem Rattengift-Unfall einigen. Wobei man sich als Leser oft fragt, warum sie sich mit so jungen Jahren so sehr an ihren Ehemann Werner gebunden und ausnutzen bzw. schlecht behandeln lassen hat. Vivi handelt hin und wieder etwas naiv, was zwischendurch auch mal anstrengend ist, so sehr, dass wir ihr gerne zurufen wollen, dass gleich das nächste Unglück passieren könnt.

    Die kulinarische Quintessenz ihres Lebens besteht aus einem 5-Gänge-Menü, welches sie ihren Männern widmet: ihr Ehemann Werner, Richard von Hardenberg alias André Kowalski, Checker alias Harry Wetzel, ihr juristischer Beistand Berthold Seitz und der Hauptkommissar der Kriminalpolizei Frankfurt Jan Petersen. Das Menü müsst ihr selber nachlesen 🙂

    Der Roman ist mal etwas anderes, spannend und witzig zugleich: ›Nachwürzen ist nicht erlaubt‹. Mit seinem schwarzen Humor geraten wir immer mehr auf die Seite der zu Tode kochenden Hauptprotagonistin, welche trotz ihrer Kochweise, völlig sympathisch und uneigennützig erscheint. Der Leser kann einfach nur mitfühlen und mitfiebern, wenn man die häufige Naivität ein wenig ausblendet.

    Ich koch dich tot ist eine leichte Lektüre für zwischendurch. Mit einfacher Sprache ist der Roman unterhaltsam, aber mit wenig Tiefenanspruch geschrieben. Wenn ihr das vor dem Kauf beachtet, beschert euch der Roman schöne Lesestunden.

    Die Rezepte aus "Ich koch dich tot" findet ihr unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/ich-koch-dich-tot-ellen-berg/.

  5. Cover des Buches Flieh, wenn du kannst (ISBN: 9783442487141)
    Joy Fielding

    Flieh, wenn du kannst

     (377)
    Aktuelle Rezension von: Trikerin

    Zum Inhalt:

    Bonnie ist glücklich mit Rod verheiratet. Sie haben eine kleine Tochter miteinander. Ihr Leben scheint perfekt.Rod hat aus erster Ehe mit Joan 2 halbwüchsige Kinder. Eines Tages  ruft Joan Bonnie an und bittet sie um ein Treffen. Am Telefon sagt Joan nur Bonnie und ihre Tochter seinen in Gefahr. Wieso sollen die beiden in Gefahr sein? Was ist da los? Als Bonnie zum verabredeten Ort kommt findet sie Joan tot auf. Sie wurde ermordet. Von der Polizei wird Bonnie als erste verdächtigt den Mord begangen zu haben. Ihr Leben steht auf dem Kopf.Insbesonders da jetzt auch ihre Stiefkinder bei ihnen wohnen , und das Verhältnis zueinander nicht gerade sehr gut ist. Und plötzlich wird Bonnie sehr krank. Niemand scheint zu wissen was mit ihr los ist. Wer oder was steckt dahinter?

    Meine Meinung:

    Der Schreibstil ist flüssig und klar verständlich. Das Ende unvorhersehbar und sehr spannend. Ich konnte mich in Bonnie hineinversetzten. Ich habe mit  ihr gelitten und mich mit ihr gefreut. Ich hatte mehrere Leute im Verdacht doch immer wieder waren es die falschen. Die Spuren wurden geschickt gelegt.

    Fazit:

    Obwohl es teilweise etwas langatmig war habe ich dieses Buch gerne gelesen.

    Dafür 4 Sterne


  6. Cover des Buches Feuer und Asche (ISBN: 9783257237269)
  7. Cover des Buches Sonne, Mord und Ferne (ISBN: 9783941970106)
    Mechthild Zimmermann

    Sonne, Mord und Ferne

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Cappuccino-Mama

    Sonne, Mond und Sterne war gestern, heute heißt es SONNE, MORD UND FERNE. Die schönste Zeit des Jahres kann ganz schnell zu einem Alptraum werden, aus dem es mitunter kein (gutes) Erwachen gibt.


    Das Cover:

    Zwei Dinge fielen mir hier ins Auge, zum einen das Motiv, das andere war die eher außergewöhnliche Platzierung des Buchtitels. Statt der üblichen Variante, bei der die Wörter in Zeilen untergebracht werden, ist hier der Titel von unten nach oben zu lesen – statt horizontal also vertikal – das fällt ins Auge, was von Vorteil sein kann.

    Die Farben wurden hier gut gewählt – das Wort SONNE erstrahlt in einem kräftigen, „sonnigen“ Gelb, rot wie Blut, und damit auch passend, ist das Wort MORD. Und der Rest UND FERNE ist in einem Blau gestaltet – blau wie das Meer, oder der sommerliche Himmel darüber.

    Die Illustration wirkt schlicht und dennoch aussagekräftig. Mit wenigen Strichen wurde eine Frau skizziert, die zusammengesunken dasitzt, den Kopf auf eine Hand gestützt, der Blick wirkt sauer, gefrustet, böse. Die Wellen des blauen Meeres „lecken“ an ihren Füßen. Was auf den allerersten Blick etwas aussieht, als würde es sich um blutige Schnitte handeln (bei diesem Titel wäre dies ja durchaus denkbar!), soll einen Bikini darstellen, erkennbar an den stilisierten Schleifchen.

    Überladen wirkt das Cover nicht, doch ich hätte ich mir auf dem Cover noch eine kleine Ergänzung gewünscht, wie z.B. „Mordsgute Urlaubsgeschichten“ oder etwas Ähnliches, dazu die Namen der einzelnen Autoren, denn die findet man weder auf der Vorder- noch auf der Rückseite des Buches – so wäre die große weiße Fläche gut und sinnvoll genutzt gewesen. Wer nimmt den nicht das Buch in die Hand, wenn ihm die Namen bekannter Autoren auf dem Cover ins Auge fallen? Vielleicht sogar die seiner Lieblingsautoren? Dass es sich um eine Anthologie handelt, ist leider auf dem Cover nicht klar erkennbar, den Hinweis findet man allerdings auf der Rückseite des Buches.


    Die einzelnen Krimis / Geschichten / Gedichte / meine Meinung dazu:

    Als ich einmal mit einer Frau, die ich im Kölner Karneval kennenlernte, eine spontane Weltreise unternahm (Michael Schoenen):

    Ein Weltreisender wartet vergeblich darauf, dass seine Begleiterin Lisa ihn endlich „ranlässt“...

    Dieses Gedicht mit seinem unglaublich langen Titel überzeugt durch seinen Humor. Sehr amüsant geschrieben, weshalb ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte – eine gelungene Einstimmung auf das Buch.


    Shades of Ray (Klaus Stickelbroeck):

    Rita möchte frischen Wind in die Beziehung mit Gerd bringen. Doch statt Lust herrscht eher die Angst...

    Eine herrliche Geschichte, die mir wiederum sehr gut gefiel, beim Lesen habe ich mich köstlich amüsiert über die Kurzversion einer Parodie auf einen Bestseller.


    Frieda macht frei (Nina George):

    Zum 25jährigen Firmenjubiläum schickt der Chef seine drei Putzengelchen Lieschen, Hanni und Frieda zum „Entschleunigen“ in ein Land- und Wellnesshotel. Doch statt Erholung wird der Aufenthalt für die drei Damen zur Tortur. Doch Frieda weiß sich zu helfen...

    Hier wird Wellness auf amüsante Art und Weise auf die Schippe genommen – statt Zigaretten, gutem Essen und Hochprozentigem gibt es Klangschalen, vegetarische Kost und jede Menge Entbehrungen.


    Drei Tage Karpaten (Horst Eckert):

    Man(n) sucht die Entspannung der ganz besonderen Art. Schon der Hinflug nach Rumänien wird Dank einer ganz besonderen Crew zu einem unvergesslichen Erlebnis...

    Lustreisen und Korruption, dazu eine Bärenmutter, die auf Futtersuche ist. Diese Geschichte ist zwar weniger amüsant als die bisherigen Kurzgeschichten, behandelt aber ein Thema, das vor einiger Zeit durch die Presse geisterte.


    Eingeweckt und eingecheckt (Regine Kölpin):

    Zwanzig Jahre nach Kriegsende gönnt man sich einen mehrtägigen Urlaub an der Nordsee. Hans steht vor einer großen Herausforderung: Wie bringt man seine Eltern, Onkel und Tante, samt Gepäck und Unmengen an eingekochtem Essen in einem Auto unter?...

    Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben! Mitunter beginnt das Abenteuer schon vor der eigenen Haustür – wenn es ans Packen geht. Eine wunderbare Zeitreise in die Sechziger, als Mutti noch Marschverpflegung für eine ganze Armee einpackte, Roy Black noch lebte und die Reise musikalisch begleitete und eigentlich eher Italienurlaub „in“ war.


    Schalentiere (Sabine Deitmer):

    Als eine neue Mitbewohnerin in die WG von Ilse, Bernd und Rainer einzieht, sieht Ilse rot, denn sie ist nicht bereit, ihren Freund mit einer anderen Frau zu teilen. Ein Urlaub soll' s richten...

    Eifersucht ist die Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Ilse fordert eine Entscheidung, doch eine Entdeckung stellt die Weichen.


    Barb goes Timmendorf (Regina Schleheck):

    Barbaras Mutter lernt Jürgen kennen. Dessen Tochter Astrid lebt im wahrsten Sinne des Wortes in einer rosaroten Barbiewelt. Gemeinsam fahren sie ans Meer...

    In der Kürze liegt die Würze – auf lediglich dreieinhalb Seiten erzählt die Autorin kurz und knackig aus dem Leben der rebellischen Barbara, dabei hat sie alles wunderbar aufs Wesentliche begrenzt und auf den Punkt gebracht.


    Die Kehrseite der Liebe (Gisa Pauly):

    Ein unverhofftes Treffen auf Sylt – am Nacktbadestrand! Lutz und Claudia suchen im Urlaub Erholung...

    Nackte Tatsachen – und die ewigen Missverständnisse zwischen Mann und Frau. Lutz hat ein Faible für Frauenhintern, während Claudia, die vom Freund verlassen wurde, und deren Kinder längst eigene Wege gehen, mit ihrem Aussehen hadert.


    Riders On The Storm (Rich Schwab):

    Die Begegnung zweier ungleicher Urlauber – ein älterer Herr und eine Joggerin, die ihrem Verehrer kaum Beachtung schenkt. Doch eines Tages verändert sich alles...

    Eine recht kurze Geschichte, dazu etwas ungewöhnlich - magische Momente inbegriffen, dank der Macht der Musik.


    Unschuld sieht anders aus (Nessa Altura):

    Ein Ehepaar, das angeblich im Urlaub ist, verbringt die „schönste Zeit des Jahres“ auf dem heimischen Dachboden – unbemerkt von den Nachbarn. Doch eines Tages kommt es zu einem schicksalhaften Zwischenfall...

    Dieser Kurzkrimi gefiel mir wieder etwas besser als die letzten beiden, die nicht besonders spannend waren. Mir gefiel sowohl die Handlung, als auch der Erzählstil recht gut.


    Ill silenzio dell'amore (Ricarda Oertel):

    Thomas und Karola verbringen einen Liebesurlaub im sonnigen Süden, in Italien. Doch da ist noch Karolas Ehemann Max, und der ist mit Thomas befreundet...

    Du sollst nicht begehren deines Freundes Weib – eine Frau zwischen zwei Männern. Der Leidtragende ist Max, denn der wird gleich von zwei Menschen betrogen, die ihm nahestehen. Wieder ein Krimi, der mir gut gefiel.


    Weil wir böse sind (Jutta Maria Herrmann):

    Bevor der Ernst des Lebens beginnt, und sich ihre Wege trennen, unternehmen vier Berliner Abiturienten eine Radtour durch Brandenburg. Doch dann beginnt für die vier Freunde ein Alptraum...

    Mir gefiel hier der Aufbau der Geschichte – beginnend mit einer spannenden Stelle, danach der Rückblick. Sehr spannend geschrieben – beinahe stockte mir beim Lesen der Atem, angesichts der Handlung. Zweifellos ist dies eine meiner Lieblingsgeschichten im Buch.


    Einmal Bergen und zurück! (Richard Birkefeld):

    Tommy Heitinger hat hundertvierzigtausend Euro Spielschulden und die Frist, diese zu begleichen, läuft unbarmherzig ab. Doch Tommy weiß ganz genau, wie er an das Geld kommt – sein Plan ist bis aufs Detail ausgetüftelt und ein hilfsbereiter Bekannter, der sich gerne etwas dazuverdient, ist schnell gefunden...

    Ein gut durchdachter, etwas längerer Krimi, mit mehreren Schauplätzen. Dass nicht alles nach Plan verläuft war bereits im Vorfeld meine Vermutung – doch ist dies auch eingetroffen?


    Saison ist doch immer (Michael Schreckenberg):

    Ferienzeit – Urlaubszeit. Auf den Weg in den Süden kreuzen sich die Wege verschiedener Urlauber. Man beschließt, einen Campingplatz anzusteuern und dort die erste Nacht zu verbringen. Doch am nächsten Morgen wird eine Frau vermisst...

    Mir gefiel hier der lockere Erzählstil und die kurzweilige Handlung. Die Auflösung bot einige Überaschungen, war jedoch auch (erst einmal) etwas verwirrend.


    Leiche auf dem Papier (Almuth Heuner):

    Endlich Urlaub! Im Bikini auf dem Balkon liegen, einen Krimi lesen, neben sich einen eisgekühlten Drink und ab und zu ein kleines Nickerchen halten – einfach nur das Leben genießen. Alles könnte so schön sein, würde nicht plötzlich ein Mann an einem vorbei in die Tiefe fallen...

    Die Protagonistin geht der Sache auf den Grund, bleibt jedoch auch noch am Schluss geheimnisvoll. Aber alles muss der Leser ja nicht erfahren – da bleibt noch Platz für eigene Vermutungen.


    Fahrendes Volk (Ralf Kramp):

    Hausmeister Gregor Mationka reist in seinem Urlaub mit dem Wohnmobil nach Südfrankreich. Von einer alten Zigeunerin lässt er sich seine Zukunft aus der Hand lesen. Ein Urlaub, der ihm für den Rest seines Lebens in Erinnerung bleiben wird...

    Alles beginnt wie ein ganz gewöhnlicher Urlaub. Doch so idyllisch wie es erst zu sein scheint, ist es dann (leider) doch nicht. Eine fesselnde Handlung und ein lebendiger Schreibstil ließen hier die Seiten nur so dahinfliegen.


    Der Abstieg (Karr & Wehner):

    Schon viele Trekkingtouren hat Andreas Büchner gemeinsam mit Stephan, seinem Freund und Geschäftspartner, unternommen. Doch eines Tages gibt es in den Bergen Kolumbiens ein Unglück und Andreas macht sich auf den Weg zum Basislager, um Hilfe zu holen...

    Manchmal kommt es nicht auf die Länge an – hier reichen nur wenige Seiten für die Handlung, die nicht besonders überraschend ist, aber mich dennoch gut unterhalten hat.


    Das Sükrüt seiner Mutter (Carsten Sebastian Henn):

    Am Ende seines Lebens macht sich Gustave Kreydenbach in seiner Heimat, im Elsass, auf die Suche nach dem Sükrüt seiner Mutter. Doch die Suche scheint im Nichts zu enden...

    Sükrüt – dieses Wort war mir bislang unbekannt, so dass ich anhand des Titels vermutete, es würde sich um einen türkischen Begriff handeln. Tatsächlich handelt es sich bei Sükrüt aber schlicht und einfach um Sauerkraut. Mit einem besonderen Charme führt der Autor den Leser durch die elsässische Speisekarte, bestehend aus Flammekuech, Baeckeoffe und weiteren kulinarischen Spezialitäten, während der Protagonist den Tod bereits vor Augen hat. Eine schriftstellerisch wirklich hervorragend umgesetzte Idee – die wenigen Seiten Handlung – eine kleine literarische Zwischenmahlzeit.


    Das Camp (Thomas Nommensen):

    Nach zwanzig Jahren Ehe verbringen Lea und ihr Mann Karsten drei Wochen in einem Partner- und Selbsterfahrungs-Camp. Vielleicht nähert sich das Ehepaar im Zeltlager einander wieder an - so die Hoffnung von Lea...

    Frauengespräche am Lagerfeuer, Überlebenstraining und die Schattenseiten einer Beziehung sind die Zutaten dieses Krimis. Ob die Eheleute wieder zueinander finden werden, oder ob sich die Wege der beiden trennen – alles ist möglich.


    Frauentag in Las Palmas (Regula Venske):

    Die Hamburger Sportlehrerin Isabel verbringt ihren Urlaub in Las Palmas. Dort macht sie die Bekanntschaft mit einem ganz außergewöhnlichen Mann...

    Dieser etwas umfangreichere Krimi verfügt über viel Lokalkolorit, was zwischendurch auch nicht das Schlechteste ist, dazu einige ungewöhnliche Protagonisten und (leider) nur wenig Spannung.


    Da ist alles drin (Dagmar Schönleber):

    Anjita und ihr Mann verbringen einen All-inclusive-Urlaub auf Rhodos – samt lästigen Animateuren und vielen Drinks, um sich alles schön zu trinken...

    Kriminell ist hier eher das nervige Verhalten der aufdringlichen Animateure – All-inclusiv-Urlaub bei dem jedes Klischee bedient wird – auf amüsante Art und Weise.


    Es gibt immer eine Lösung (Heike Wulf):

    Mallorca, wir kommen – Sven und Barbara lernen bereits auf dem Hinflug Daniel und Greta kennen und freunden sich mit ihnen an...

    Zwar ist die Handlung teilweise vorhersehbar, aber dennoch unterhielt mich die Geschichte sehr gut – vor allem der Epilog brachte mich zum Schmunzeln.


    Marmorhochzeit (Kerstin Lange):

    Zum sechsundvierzigsten Hochzeitstag, der Marmorhochzeit, bekommt ein Ehepaar von seinen drei Kindern einen Urlaub auf Mallorca geschenkt – samt Schönheitsprogramm...

    Eine langjährige Ehe, die trotzdem unglücklich ist – leider traurige Realität. Und Protagonist Hans war mir mehr als unsympathisch, während seine Frau mir einfach nur leid tat.


    Rüdigers großer Coup (Elke Pistor):

    Schauspieler Rüdiger Metzger träumt von einer Karriere in Hollywood. Ein Banküberfall soll ihm das dafür nötige Geld verschaffen. Gut getarnt stürmt er die Bank und trifft dort auf Fräulein Dilles und den Filialleiter. Doch eines hat Rüdiger sich vorgenommen – er will stets als Gentleman auftreten...

    Mir kamen bei dieser Geschichte die Tränen – Lachtränen wohlgemerkt! Wie habe ich mich amüsiert über den einstudierten, durchgeplanten Banküberfall von Rüdiger, der seinen großen Auftritt so charmant meistert. Doch „leider“ (jedoch zu meiner Belustigung) neigt Rüdiger zu Träumereien (er sieht sich schon als Filmstar in Amerika am Pool liegen), was seiner Konzentration nicht gerade förderlich ist, und Pannen sind vorprogrammiert - trotz aller Vorbereitungen. Einer meiner absoluten Lieblingskrimis im Buch!


    Ultra-all-inclusive (Guido Breuer):

    Ein Schriftsteller will mit der besten Urlaubsbegleiterin von allen, seiner Frau, einen All-inclusiv-Urlaub im ägyptischen Hurghada verbringen. Doch schon bald wird das Plastikband, das eigentlich für freie Kost und freien Zutritt sorgen soll, zum Sklavenband...

    Ein phantasievoller Krimi, der etwas wie eine Parodie auf mich gewirkt hat – All-inclusive-Urlaub, der zu einem Fluch werden kann.


    Stellas Universum (Myriane Angelowski):

    Stella hat alles für ihren erfolgreichen Mann Bruno getan. Doch eines Tages lernt dieser die junge Lara-Cheyenne kennen und verlangt die Scheidung. Bevor sie jedoch die Scheidungspapiere unterschreibt, fordert Stella von ihrem Mann einen letzten gemeinsamen Urlaub in Kanada...

    Eine sehr spannend geschriebene, sehr kurzweilige Geschichte, die mir gut gefiel.


    Le Président (Thomas Kastura):

    Leichen pflastern ihren Weg - die sibirische Auftragskillerin Tin-Tun, die mit ihrem Aussehen Männern den Kopf verdreht, soll den korrupten französischen Präsidenten ermorden. Auf dessen Luxusjacht treffen die Killerin und der Politiker aufeinander...

    Anfangs hatte ich Bedenken – zu sehr erinnerte mich die Handlung an Actionfilme, die nicht so mein Fall sind. Dennoch konnte die Handlung mich überzeugen – viel Action auf nur wenigen Seiten. Tin-Tun, die tödliche Verführerin, und Sicherheitspersonal, das sich nur allzu leicht becircen lässt. Ob das Glück ihr auch bei „le Président“ hold sein wird?


    Mein letzter Wille (Daphne Zimmermann):

    Vera tritt ihre letzte Reise an – gemeinsam mit ihrem Mann Manfredo – reist sie gen Süden, nach Italien. Während Manfredo quicklebendig am Steuer sitzt, liegt Vera mausetot im aufgeblasenen Schlauchboot auf dem Autodach und freut sich darauf, dass ihre Asche schon bald am Stromboli verstreut wird, so wie es ihr letzter Wille war...

    Schwarzer Humor, makaber, aber wahnsinnig unterhaltsam – dieser Krimi ist zweifellos einer meiner Favoriten. Bei Veras Gedankengängen musste ich lachen: Frühlingsgrüner Nagellack sieht nicht gut aus an einem toten Fuß, das Fensterputzen vor dem Dahinscheiden hätte sie sich ersparen können, und es wäre wohl doch von Nutzen gewesen, sich zu Lebzeiten mit übersinnlichen Fähigkeiten zu befassen. Daumen hoch für diese tolle Geschichte.


    Nez de Jobourg (Jutta Wilbertz):

    Eine Witwe verbringt mit ihrer besten Freundin dort ihren Urlaub, wo sie einst mit ihrem verstorbenen Mann Micha glücklich war – in ihrer geliebten Normandie. Doch ständig nervt ihre Begleiterin Elke sie mit ihrer Schwärmerei für Irland...

    Ich konnte mich sehr gut in die Witwe hineinversetzen – wer will schon mit jemanden verreisen, der immer ein Haar in der Suppe findet, und einem damit jede Freude zunichte macht.


    Im Morgengrauen kam das Grauen (Ulla Lessmann):

    Vier Autoren verbringen in einem Cottage in Irland, um dort zu schreiben. Doch Ratgeber-Autorin Sabine Drechsler, die einen Krimi schreiben will, fühlt sich zunehmend von den anderen Teilnehmern ausgegrenzt...

    Da kann ich nur hoffen, das die geschilderte Situation in derartigen Workshops nicht der Realität entspricht.


    Meine Meinung (Gesamteindruck):

    Die üblichen Verdächtigen - einige der Autoren kannte ich bereits anhand ihrer Kurzgeschichten in anderen Anthologien, oder als Autoren von „herkömmlichen“ Krimis. Ich mag diese Kurzgeschichten-Sammlungen gerne, kann man doch auch zwischendurch mal ein oder auch mehrere davon genießen. Man hat hier die Qual der Wahl – liest man querbeet, oder ordentlich der Reihe nach? Jedenfalls hat man hier die Chance, neue Autoren für sich zu entdecken, deren Schreibstil oder Humor einem gefällt.

    Herausgegeben wurde die Anthologie von Regina Schleheck, die ebenfalls eine Geschichte beigesteuert hat, sowie von Mechthild Zimmermann, die als Verlegerin zugleich Mitherausgeberin ist. Als Daphne Zimmermann verfasste sie für dieses Buch ebenfalls einen Krimi.

    29 Kurzkrimis (+ ein Gedicht) warten auf die Leser – da ist für jeden Geschmack das passende dabei. Zur Einstimmung geht es mit einem Gedicht auf Weltreise, zum Schluss eine Verabschiedung in Form einer Autorenvorstellung im Anhang. Nicht immer gibt es Mord und Totschlag, auch wenn man dies mitunter vermutet. Ob im kühlen Norden oder heißen Süden – Mord und Totschlag gibt es immer und überall – selbst im Urlaub, der eigentlich doch der Erholung dienen sollte.

    Übrigens: Zwei meiner Lieblingskrimis in dieser Anthologie (Rüdigers großer Coup, Mein letzter Wille) las sogar mein Mann, der absolut kein Krimileser ist – und er war begeistert. Ich sag ja – für jeden Geschmack ist etwas im Buch enthalten.

    Im Anhang befinden sich die Porträts der Autoren, deren Geschichten in diesem Band vertreten sind. Ob man dieses Porträt nun, wie in diesem Buch, in einem Anhang unterbringt, oder das Porträt des jeweiligen Autors am Ende des Krimis platziert, ist wohl eher Geschmackssache. Bei letzterem ist der Vorteil, dass man sich hier das Blättern zum Anhang erspart. So wie es hier praktiziert ist, hat man alle Autoren beisammen, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass der Titel des jeweiligen Krimis nochmals vermerkt worden wäre. So muss man doch unter Umständen das am Anfang des Buches befindliche Inhaltsverzeichnis bemühen.

    Das Inhaltsverzeichnis finde ich schön übersichtlich – Titel und darunter der Autorenname, beides in unterschiedlichen Schriftarten, das gefiel mir sehr gut. Auch schön fand ich die kleinen Illustrationen, die sich an einigen Stellen im Buch fanden. Der Zeichenstil hat Wiedererkennungswert, so auch die Covergestaltung – so erkennt man auch die weiteren Bücher dieser Serie sofort, wenn man sie erblickt.

    Ich machte einen literarischen Urlaub an den verschiedensten Orten – angefangen auf Balkonien, über Sylt, das Elsass, Südfrankreich, Rhodos, Gran Canaria, und viele weitere Urlaubsorte, bis nach Südamerika. Ein tolles Extra wäre eine Weltkarte auf der Innenseite des / der Buchdeckel gewesen, auf der die Handlungsorte der einzelnen Geschichten markiert sind.

    Einen kleinen Verbesserungsvorschlag, wie bereits erwähnt, hätte ich dennoch: Ich hätte mir gewünscht, dass sich auf dem Cover ein Hinweis findet, dass es sich um eine Anthologie handelt und auf der Buchrückseite (oder dem Cover) wäre die Auflistung der einzelnen Autoren wünschenswert gewesen. Auch wenn ich den ein oder anderen Autor vermisst habe, z.B. Tatjana Kruse oder Ingrid Schmitz, so gefiel mir die Zusammenstellung – die Geschichten sind sehr gut ausgewählt.


    Fazit:

    Eine Anthologie gleicht immer einer bunt gefüllten Pralinenschachtel. Die einzelnen Geschichten bieten Abwechslung - der eine Krimi entspricht mehr dem Geschmack des Lesers als ein anderer, und immer wieder gibt es die ein oder andere Überraschung – so mancher Autor zeigt von sich eine bislang unbekannte Seite. Es muss nicht immer Mord sein! - Während manche Geschichten vor krimineller Energie nur so strotzen, entpuppen sich andere als eher harmlos, was jedoch nicht bedeutet, dass sie weniger lesenswert wären.

    Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und möchte dieses Buch daher gerne weiterempfehlen – ob nun als Begleiter in den Urlaub, als Lesestoff für erholsame Stunden auf Balkonien, oder als Einstimmung auf den Urlaub – von mir erhält das Buch 5 Sterne.

  8. Cover des Buches Ein mörderischer Sommer (ISBN: 9783442494194)
    Joy Fielding

    Ein mörderischer Sommer

     (203)
    Aktuelle Rezension von: Buecherwuermchen_1990

    Joanne wird nsch 20 Jahren Ehe aus heiterem Himmel von ihrem Mann verlassen. Sie versucht ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Was ihr nur mit Mühe gelingt, da sie plötzlich obszöne Anrufe mit Morddrohungen erhält.


    Der Schreibstil von Joy Fielding ist wieder einmal klasse. Die Spannung der Geschichte herrscht von Beginn an und die Autorin schafft es die Spannung bis zum Schluss zu halten. Joy Fielding erzählt von den tiefen Abgründen der menschlichen Seele und schafft es mich zu fesseln. Die Emotionen kann ich regelrecht spüren, Trauer, Angst und Wut. 


    Die Charaktere sind äussert komplex gestaltet und immer wieder werden kleine Details gestreut, so dass man den Verdacht hat, den Anrufer zu erkennen. Doch das Ende hat mich absolut überrascht, eine Wendung, die ich nicht erwartet hätte.


    Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, vorallem all jenen, die gerne einen Thriller lesen mit ein wenig Psycho.

  9. Cover des Buches Der Tod wartet (ISBN: 9783455650280)
    Agatha Christie

    Der Tod wartet

     (113)
    Aktuelle Rezension von: Annika_85

    In diesem Fall hatte ich den Film schon vor vielen vielen Jahren gesehen (Rendezvous mit einer Leiche), bevor ich jetzt endlich mal das Buch dazu gelesen habe.

    Den Film fand ich wirklich gut und das Buch steht dem in nichts nach. Tatsächlich war mir die Figur der Mrs Boynton im Film noch unsympathischer als im Buch. 😅

    Im Grunde ein typischer Hercule Poirot, wobei ich finde, dass er sich hier doll im Hintergrund aufhält, aber durch die richtigen Fragen die richtigen Schlüsse zieht und den Mord aufklärt. 

    Es ist ein Krimi in typischer Agatha Christie-Manier, der sich gut lesen lässt

  10. Cover des Buches Familienbetrieb (ISBN: 9783596175932)
    Laura Ruby

    Familienbetrieb

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    ^Lu Klein lernt einen tollen Mann kennen und seine Kinder. Seit seiner Scheidung leben sie bei ihm und sie beanspruchen ihn ganz für sich. Lu will auch etwas von ihm haben und ihn heiraten und hat so ihren eigenen Plan. 

    Sehr unterhaltsam mit vielen Verwicklungen, Problemen, Komischem, Kuriosem und auch sehr spannend.

  11. Cover des Buches Das stille Haus (ISBN: 9783446251700)
    Orhan Pamuk

    Das stille Haus

     (12)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Dieses Buch im Miniformat 14,5 x 9,5 cm hat es in sich! Das handliche Format ist ideal für die Handtasche geeignet, so dass man es immer dabei haben kann, um zu jeder sich ergebenden Möglichkeit danach zu greifen. Es lässt sich gut in der Hand halten und das mattglänzende Cover ist unempfindlich. Ich liebe es!

    Doch im allgemeinen geht es bei Bücher ja vor allem um den Inhalt. Wobei mich der Nobelpreisträger Orhan Pamuk noch nie enttäuscht hat. Allerdings hatte ich bei diesem Buch anfängliche Schwierigkeiten. Ich stolperte darüber, dass jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Erzählers (insgesamt fünf!) geschrieben ist. Zuerst lernen wir Recep, einen kleinwüchsigen Mann kennen, der sich rührend um die ziemlich unzufriedene 90jährige Fatma kümmert. Die war mit dem bereits verstorbenen Selâhattin verheiratet und macht uns im Laufe des Buches mit ihrem etwas weltfremden Mann vertraut. Er hatte drei Kinder, einen ehelichen Sohn und zwei uneheliche. Einer davon ist Recep und da wird klar, warum die alte Frau nicht so gut auf ihn zu sprechen ist.

    Nun wartet sie auf den Besuch der Enkel, Kinder ihres inzwischen auch schon verstorbenen Sohnes. Faruk, der älteste, kommt in seiner Art sehr nach dem Großvater. Er ist Historiker und forscht, ohne wirklich zu Ergebnissen zu kommen. Und er liebt alkoholische Getränke. Metin, der Jüngste, geht noch zur Schule und träumt davon, eines Tages in Amerika zu studieren. Hier in dem Ferienort am Marmarameer trifft er auf Gleichaltrige, die wenig mit sich anzufangen wissen und so manchen Blödsinn veranstalten. Das Mädchen Nilgün ist am zurückgezogensten. Sie liest gerne und geht morgens, wenn noch keine Menschen da sind, an den Strand zum Schwimmen. Dabei wird sie von Hasan, Receps Enkel gestalkt.

    Das Ganze spielt um 1980 herum, kurz vor dem Militärputsch in der Türkei. Zwei Parteien bekriegen sich, die einen wollen mehr Freiheit, die anderen am Althergebrachten festhalten. In diesem Spannungsfeld begleiten wir die Protagonisten und erleben ein schreckliches Unglück mit.

    Orhan Pamuk schreibt ausführlich und genau. Plötzlich ist man als LeserIn mitten in der Geschichte, schüttelt aus Unverständnis den Kopf und hofft vergeblich, dass nichts passiert.


    Dies ist der zweite Roman des 1952 in Istanbul geborenen Nobelpreisträgers von 2006. Er entstand zwischen 1980 und 1983 und hat mich trotz diverser Längen sehr beeindruckt. Besonders gefallen hat mir das Eintauchen in eine Gesellschaft am Wendepunkt. Und nach anfänglichen Schwierigkeiten gefiel mir die von mehreren Erzählern getragene Story, die einen guten Überblick in die Geschehnisse ermöglichte, immer besser. Ein Buch, dessen Lektüre sich lohnt, für das man aber etwas Zeit mitbringen sollte.

  12. Cover des Buches Der Tod gehört zur Familie (Ein Fall für die Countess of Harleigh-Reihe 6) (ISBN: B0CK3MMNHB)
    Dianne Freeman

    Der Tod gehört zur Familie (Ein Fall für die Countess of Harleigh-Reihe 6)

     (6)
    Aktuelle Rezension von: koetzi

    England 1900: Frances Hazelton, die ehemalige Countess of Harleigh führt mit ihrem Mann George und Tochter Rose ein friedliches Leben. Während ihr Mann schon an einer neuern Aufgabe beschäftigt ist, wird sie von ihrer Nachbarin Lady Winstead um Hilfe gebeten. Frances soll ihre Nichte Kate Stave der Königin vorstellen. Als sie bei der Lady Winstead auf Besuch ist, ist sie schockiert von dem gesundheitlichen Zustand der Lady. Ihr langjährige Freundin Lady Esther, Karl und Frances vermuten, das diese ältere Lady vergiftet wird. Da diese Lady keine angenehme Person ist, gibt es viele Verdächtige...

    Erneut ist Frances mit einem kriminellen Fall verwickelt. Mit Scharfsinn und Humor begibt sie sich auf Tätersuche. Sie hat hier diesen Cosy-Crime wieder spannend und unterhaltsam gestaltet.Sie lässt die Leser in ein historisches London eintauchen, Durch geschickt eingesetzten Wendungen, werden erst nach und nach neue Anhaltspunkte und Details preisgegeben, do das der Krimi auch ohne direkten Mordfall bis zum Ende hin spannend blieb.
    Mir hat diese spannende und humorvolle Cosy-Crime aus der "Ein Fall für die Countess of Harleigh- Reihe sehr gut gefallen. 


    https://www.amazon.de/review/R2VM487KTSGWLK/ref=pe_1604851_66412761_cm_rv_eml_rv0_rv

  13. Cover des Buches Umwege des Herzens (ISBN: 9783765514968)
    Deborah Raney

    Umwege des Herzens

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Lilaleselaus

    Tiefgehende Geschichte eines Vaters mit 5 Kindern, die nach dem Tod der geliebten Mutter und Schwester weiterleben lernen und mit der überstürzt geheirateten neuen Ehefrau und Mutter zusammenfinden müssen. 

    Das Familiendrama ist aus der Sicht des Vaters, der neuen Mutter und der ältesten Tochter geschrieben und bringt deren unterschiedlichen vielseitigen Gefühle und Gedanken sehr schön zum Ausdruck. 

    Absolut lesenswert.

  14. Cover des Buches Was alles war (ISBN: 9783328102571)
    Annette Mingels

    Was alles war

     (25)
    Aktuelle Rezension von: NiamhOConnor

    Susa wurde gleich nach ihrer Geburt von ihrer Mutter zur Adoption freigegeben und gemeinsam mit einer ebenfalls adoptierten Schwester Maike von liebevollen Adoptiveltern großgezogen. Jetzt arbeitet sie als Meeresbiologin und hat gerade Henryk kennengelernt, einen verwitweten Universitätsprofessor mit zwei Töchtern, als sich ihre biologische Mutter Viola bei ihr meldet. Susa trifft sich zwar mit ihr, kann mit der selbstverliebten Weltenbummlerin aber wenig anfangen. Ihre Kindheit war glücklich und sie hat ein ausgezeichnetes Verhältnis zu ihren Eltern, daher hat sie ihre Herkunftsfamilie nie vermisst, sie freut sich aber, ihre zwei Halbbrüder kennenzulernen, die ebenfalls nicht bei Viola aufgewachsen sind.


    Wenige Jahre später ist Susa mit Henryk verheiratet und versorgt neben den beiden Mädchen Rena und Paula auch das gemeinsame Baby Leve. Zu Viola hält sie losen Kontakt und ihrem Bruder Cosmo fühlt sie sich verbunden. Als Susas Vater an Krebs stirbt, fällt es ihr sehr schwer, mit dem Verlust fertig zu werden, und der Wunsch, ihren biologischen Vater zu suchen, einen Amerikaner, der von ihrer Existenz keine Ahnung hat, wird immer stärker. Im Autorentrailer auf  YouTube erzählt Annette Mingels, was die Geschichte mit ihrem eigenen Leben zu tun hat und was für sie eine Familie ausmacht.


    Meine Meinung: Auf den ersten Seiten war es nicht einfach für mich, in den Roman hineinzufinden. Die Sprache kam mir etwas holprig vor, keine geschliffen formulierten Sätze, stattdessen ein eher notizhafter Stil. Aber schon nach kurzem war die anfängliche Skepsis verschwunden. Annette Mingels erzählt eine Geschichte, die sich auch in der Realität genau so abspielen könnte,  in Szenen, die sich jeden Tag dutzende Male genau so wiederholen, und sie findet dafür die richtigen Worte und den richtigen Rhythmus. Es gibt keine großen Dramen und überraschenden Wendungen,  nur  alltägliche Gespräche, Konflikte, Freuden und Probleme, dazwischen die eine oder andere E-Mail, in der sich Susa mit Viola oder Cosmo austauscht, ohne dass sie einander schockieren oder absichtlich verletzen wollen. Diese Unaufgeregtheit in der Erzählweise hat die Geschichte für mich umso glaubwürdiger und berührender gemacht, und manchmal musste ich das Buch weglegen und tief durchatmen. Trotzdem oder gerade deswegen wünsche ich dem Roman noch viele begeisterte Leserinnen.

  15. Cover des Buches Frischer Wind für Walnut Hill (ISBN: 9783775153584)
    Kim Vogel Sawyer

    Frischer Wind für Walnut Hill

     (6)
    Aktuelle Rezension von: leseratte69
    Klappentext
    Walnut Hill - ein beschauliches Städtchen in Nebraska. Ein Städtchen, dessen Bewohner Weizen anbauen und glücklich sind, wenn alles so bleibt, wie es ist. Allerdings nur, bis die junge Lehrerin Hannah Robin dort ihre erste Stelle annimmt. Für sie ist es ihr Traumjob: eine Schule, eine Klasse, in der sie ihre progressiven Ideen umsetzen kann. Für Walnut Hill ist das eine neue Erfahrung und Grund für Empörung. Doch Hannah lässt sich durch die Proteste nicht beirren. Und dann ist da noch der attraktive Farmer Joel, der die neue Lehrerin unwiderstehlich findet ...

    Meine Meinung


    Die Story
    Dies war mein erster Roman der Autorin "Kim Vogel Sawyer" und ich war sofort davon angetan und begeistert. Die Handlung des Buches und das ganze drumherum, haben mich sehr an die Lieblingsserie meiner Kindheit, " Unsere kleine Farm" erinnert. Sogar der Ortsname ist sehr ähnlich. Hieß es in der Serie"Walnut Grove", so heißt es im Roman " Walnit Hill" Dadurch konnte während des Lesens, in meinem Kopf, ein eigener kleiner Film Gestalt annehmen. Die neue Lehrerin Hannah Robin blüht bei der Arbeit mit den Kindern des Dorfes, förmlich auf. Auch die Kinder lieben sie heiß und innig. Doch die neuen Lehrmethoden und die Verweigerung von körperlicher Züchtigung, sind nicht bei allen Einwohnern gerne gesehen. Was immer wieder zu neuen Konflikten führt. Hinzu kommt das Hannah auch noch die Verantwortung für ihre jüngere Schwester Minny hat und der attraktive Farmer Joel ihr fast den Verstand raubt.
    Doch auch der christliche Aspekt kommt hier nicht zu kurz. Die Autorin hat den Glauben an Gott, sehr schön in die Geschichte einfließen lassen. So das zum Schluss ein sehr harmonischer, spannender und mitreißender Roman dabei raus kommt.

    Der Schreibstil
    Der Roman ist in einem sehr schönen, flüssig und leicht zu lesenden Schreibstil geschrieben. Einmal begonnen, konnte und wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin schafft es sehr schön, dem Leser die Gegebenheiten und Schauplätze nahe zu bringen.

    Die Charaktere
    Ich habe die Hauptprotagonistin Hannah sofort in mein Herz geschlossen. Eine mutige und sehr starke junge Frau im Amerika des 19. Jahrhundert. Auch die anderen Charaktere waren sehr authentisch und passten genau in das Geschehen. Sie wurden mir schon bald vertraut.

    Mein Fazit

    Ein toller historischer Roman. Eine tolle und sehr starke Protagonistin. Das Buch konnte mich von den ersten Seiten an in seinen Bann ziehen. Eine absolute Leseempfehlung für alle Fans dieses Genres. Ich vergebe hier fünf von fünf Sternen.
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