Bücher mit dem Tag "störtebeker"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "störtebeker" gekennzeichnet haben.

24 Bücher

  1. Cover des Buches Das Leben fällt, wohin es will (ISBN: 9783404191963)
    Petra Hülsmann

    Das Leben fällt, wohin es will

     (459)
    Aktuelle Rezension von: RoRezepte

    “Das Leben fällt, wohin es will – die Liebe auch”

    Während alle derzeit Petra Hülsmanns neuen Roman Morgen mach ich bessere Fehler lesen, habe ich den Moment genutzt und einen älteren Roman aus Ihrer Feder als Hörbuch gehört: Das Leben fällt, wohin es will.

    Marie Ahrens ist jung, wild, unbedarft und genießt ihr Leben in vollen Zügen – bis zu dem Moment, als ihre Schwester Christine ihr gesteht an Krebs erkrankt zu sein und um ihre Hilfe zu bitten. Ihr Leben stellt sich auf den Kopf: Marie zieht bei ihrer Schwester ein, pflegt sie, kümmert sich um ihre Kinder Toni und Max und muss, dank ihrem Vater, noch Christines Arbeitsplatz in der Werft einnehmen. Die Ahrens-Werft war in Maries Jugend ihr absoluter Lebenstraum – doch das gehörte zu einem alten Leben.

    “»So ein Schlag unter die Gürtellinie tut wirklich extrem weh. Aber wisst ihr was? Ich habe beschlossen, dass ich mich nicht fertigmachen lassen.« Knut schlug mit den Händen aufs Lenkrad und rief begeistert: »Na, das sach ich doch auch immer! Da haste völlich recht, lass dich nich feddich machen. Niemals.«”

    Die sympathischen, ausreichend detailliert beschriebenen und mit einbezogenen Charaktere lassen uns in Maries Geschichte völlig abtauchen und mitfiebern. Der packende Roman bietet uns Lesern unterhaltsame Lesestunden mit Tiefgang, die uns begeistert zurücklassen. Autorin Petra Hülsmann schafft eine gelungene Kombination aus Ernsthaftigkeit und Unterhaltung, bei der keine Langeweile aufkommt. Der einfache Sprachstil gibt der Geschichte Leichtigkeit. Das Buch ist ein absolutes Highlight!

    “Ab jetzt würde ich kämpfen, denn es gab nun mal Dinge in meinem Leben, die mir wichtig waren und für die es sich zu kämpfen lohnte. Ab jetzt hieß es: zwölf Meter ohne Kopf! […] Also, wie Klaus schon gesagt hatte: volles Herz voraus!”

    Die Rezepte aus "Das Leben fällt wohin es will" findet ihr unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/das-leben-faellt-wohin-es-will-petra-huelsmann/.

  2. Cover des Buches Willi und das Geheimnis der Ostseepiraten (ISBN: 9783942256025)
    Micha Krämer

    Willi und das Geheimnis der Ostseepiraten

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Elenas-ZeilenZauber
    ‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
    Auch wenn es sich um ein Kinderbuch für 8- bis 12-jährige handelt, fand ich das Buch interessant. Der Schreibstil ist nicht vereinfacht oder simpel, sondern locker-flockig. Auch Zusammenhänge wurden logisch und klar präsentiert.
    Die Handlung ist nicht vorhersehbar und auf dem Weg zur Lüftung des Geheimnisses, gibt es die eine oder andere Überraschung. Krämer hat mich manchmal schon auf eine falsche Fährte geführt und mit unerwarteten Wendungen aufgewartet. Die geschichtliche Komponente wird nicht trocken transportiert, sondern lebendig in die Handlung eingebaut und sogar ich habe noch etwas über Störtebeker dazu gelernt.
    Die Figuren sind authentisch und die Kiddies realistisch, wenn auch stellenweise schon recht erwachsen. In der Clique von Willi und seinen Freunden hat jeder seine „Aufgabe“ und seinen Platz in der Gruppe - da ist der Super-Intelligente, der nicht-so-ganz-mit-Grips-gesegnete, das Mädel und der „Chef“. Sie ergänzen sich und diese Mischung ist lebendig.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich vergebe 5 Piraten-Sterne.

    ‘*‘ Klappentext ‘*‘
    „Hurra! Wir haben geerbt!“ Willi Sauerbach und seine Freunde könne es kaum fassen. Willis Mama und sein Onkel Ewald haben eine alte Pension auf der Ostseeinsel Rügen geerbt. Doch bereits bei ihrer Ankunft in dem baufälligen Feriendomizil geschehen merkwürdige Dinge. Anwalt Becker wird im Keller niedergeschlagen. Die Bremsen des Sauerbach’schen Autos werden manipuliert. Einmachgläser zerbrechen und sind plötzlich wieder ganz. Unheimliche Geräusche in der Nacht!
    Gibt es etwas eine Verbindung mit dem Diebstahl des Schädels von Klaus Störtebeker, dem berühmtesten Piraten der Ost- und Nordsee, aus einem Hamburger Museum? Und was hat der letzte Gast der Pension, der alte Tietje, mit all dem zu tun? Eine harte Nuss für die Freunde.
  3. Cover des Buches Störtebekers Piratin (ISBN: 9783839224861)
    Kathrin Hanke

    Störtebekers Piratin

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Patno
    Über „Die Giftmörderin Grete Beier“ habe ich Buchautorin Kathrin Hanke kennengelernt. Ein Jahr später hat sie mich mit „Die Engelmacherin von St. Pauli“ beeindruckt. Würde sie mich auch mit ihrem historischer Roman „Störtebekers Piratin“ fesseln können, der im Juli 2019 erschienen ist? Gespannt folge ich Kathrin Hanke ins Jahr 1367. Eine hochschwangere Frau begibt sich auf den beschwerlichen Weg von Hamburg nach Ostfriesland. Sie spürt, dass sie verfolgt wird. In einer stürmischen Nacht bringt sie schließlich eine Tochter zur Welt. Das kleine Mädchen namens Ava wächst völlig isoliert bei der Großmutter Edda im ostfriesischen Brookmerland auf. Ihr Leben gerät aus den Fugen, als Edda bei einem Überfall getötet wird. Ava entkommt und schlägt sich nach Wismar durch. Dort begegnet sie dem jungen Klaus Störtebeker, der sie unter seinen persönlichen Schutz stellt. Mystisch düster beginnt die Lesereise in die Zeit der Hanse. Schon nach wenigen Seiten war ich gedanklich in einer anderen Epoche. Das lag zum einen an dem beeindruckenden Setting, andererseits bedient sich die Autorin einer altertümlichen Sprache, die ihre Geschichte authentisch wirken lässt. Zwischen den Zeilen herrscht eine geheimnisvolle Stimmung, die mich mitreißt. Vor jedem Kapitel werden alte Redewendungen wie „Über Stock und Stein“, „Hinz und Kunz“ oder „Alles in Butter“ aufgegriffen und deren Herkunft erläutert. Das gefiel mir sehr. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die junge Ava. Ihre Charakterdarstellung hat mich beeindruckt. Sie ist intelligent und pfiffig. Schnell erobert sie mein Herz, genau wie ihre Großmutter Edda. Das Buch liest sich spannend wie ein Krimi. Ich fühle mit Ava, leide als Edda stirbt. Durch den Tod ihrer Großmutter verliert das junge Mädchen ihren Lebensmittelpunkt. Sie muss sich plötzlich allein durchkämpfen. Dabei hilft ihr das Wissen um die Pflanzenwelt. Zudem hatte sie die Großmutter in die nordische Mythologie eingeweiht. Als Retter in der Not kommt der legendenumwobene Klaus Störtebeker in die Geschichte. Er ist stark, attraktiv und mutig inszeniert - ein Frauenschwarm. Obwohl Störtebeker hier nur in einer Nebenrolle auftritt, spürt man beim Lesen die Faszination der Buchautorin für den Freibeuter. Nun könnte der Eine oder Andere beim Buchtitel eine tief greifender Auseinandersetzung mit den Legenden des Klaus Störtebeker erwarten. Doch hier geht es vorrangig um Ava. Wie sie Störtebekers Piratin wird, erfährt der Leser am Ende des Romans. Ich finde den Buchtitel klasse, gerade weil sich dahinter eine überraschend andere Story verbirgt, als zunächst vermutet. Das Buch schreit geradezu nach einer Fortsetzung. „Störtebekers Piratin“ ist eine spannend erzählte Abenteuergeschichte aus der Zeit der Mythen, die mich bestens unterhalten hat.
  4. Cover des Buches Die Reliquien von Lissabon (ISBN: 9783867740210)
    Jörgen Bracker

    Die Reliquien von Lissabon

     (16)
    Aktuelle Rezension von: unclethom
    Der Klappentext (Kurzbeschreibung) Hamburg im Jahr 1402: Goedeke Michel, Kaperfahrer und Freund des berüchtigten Claus Störtebeker, wird in Hamburg hingerichtet. Er hinterlässt dem Hamburger Senat Brisantes: ein Hand-Reliquiar aus Lissabon, das den Likedeelern als Talisman diente. Die Stadt beauftragt den Ratsherren Nikolaus Schoke, die Reliquien diskret zurückzubringen. Getarnt als einfacher Seemann begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise, die ihn quer durch Europa, nach London, Santiago de Compostela, auf die Kanaren und endlich nach Lissabon führt. Erst hier erfährt Schoke die Wahrheit über die Reliquien von Lissabon. Der Autor Jörgen Bracker studierte in Marburg, Kiel und Münster Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte. Von 1976 bis zum Ende des Jahres 2001 leitete er als Direktor und Professor das Museum für Hamburgische Geschichte. Seit der von ihm 1989 in Hamburg und Rostock präsentierten Ausstellung "Die Hanse - Lebenswirklichkeit und Mythos" galt sein besonderes Augenmerk der durch Seeraub und wirtschaftlichen Niedergang gekennzeichneten Krise der Hansezeit um 1400. Er ist außerdem Ehrenmitglied der Deutschen Seefahrtsgeschichtlichen Kommission (DSK), Ehrenmitglied des Vereins der Freunde des Museums für Hamburgische Geschichte und Mitglied der Hamburger Autorenvereinigung (HAV). Quelle: www.Amazon.de Die Rezension Jörgen Bracker versteht es hervorragend mit seinem Schreibstil den Protagonisten Leben einzuhauchen, ja einen in die Zeit des Romans zu versetzen. Schon in den ersten Zeile versinkt man in der Welt, in der Zeit des Romans. Die flüssig geschiebene Story mit Ihrer Teilweise "alten Sprechweise" entführt einen in die Zeiten der Seefahrer, der Hansestädte, Religion und den Glauben der Reliquien der damaligen Zeit. Man lernt vieles über die Schiffsmanöver und wird mit vielen nautischen Begriffen bekanntgemacht, die für mich ganz neu und so natürlich manchmal schwer nachvollziehbar waren. Jedoch nur nach wenigen Seiten wurden einem diese Begriffe immer geläufiger und man war selbst der Seemann. Mit der Figur des Nikolaus Schoke litt ich und freute ich mich. Ich zitterte bei seiner Heimkehr im Sturm mit ihm und der Besatzung des Schiffes. Kurzum ein historischer Roman der nicht viele Wünsche offen lässt. Schade vielleicht nur, dass die eine oder andere Begebenheit nur am Rande gestreift wurde. Dennoch kann ich den Roman guten Gewissens weiter empfehlen. Für mich 4 von 5 Sternen.
  5. Cover des Buches Geister-Gang : Jagd über das Teufelsmeer (ISBN: 9783473369553)
    Kester Schlenz

    Geister-Gang : Jagd über das Teufelsmeer

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Tanpopo

    Der Schlund hatte die Schlacht verloren – aber noch lange nicht den Krieg. Und so zieht er Meck bei der erst besten Gelegenheit wieder in die „Andere Welt“ und beauftragt die Untoten Hosen (eine Zombiearmee) damit, seine Rache gegen die Geister-Gang zu vollziehen. Denn schließlich geben die Freunde Till und Bea gemeinsam mit dem Geister-Piraten Störtebeker und den Tieren Hort und Stribbi nicht so leicht klein bei und folgen Meck. In der anderen Welt lernen sie neue Freunde kennen, die ihnen dabei helfen Meck zu befreien und dem Schlund erneut ein Schnippchen zu schlagen.

    Nahtlos geht es im zweiten Band der Geister-Gang skurril und humorvoll weiter. Die Sprache des Autors ist sehr geradlinig und humorvoll gehalten, so dass Grundschüler auch diesen Band bestimmt „gruselig-lustig“ finden werden.

    Meine Empfehlung hat auch dieser Band. Und es ist sehr schade, dass der Autor die Reihe nicht weiter geschrieben hat.

  6. Cover des Buches Das unendliche Licht (ISBN: 9783867623230)
    Thomas Finn

    Das unendliche Licht

     (184)
    Aktuelle Rezension von: Doscho
    Für den Irrlichtjäger Kai bricht die Welt zusammen, als seine Großmutter während eines Festes stirbt. Völlig niedergeschlagen wird er zu Magister Eulertin gebracht – und erfährt, dass dieser großes mit ihm vorhat, da auf Kai eine wichtige Aufgabe wartet.

    „Das unendliche Licht“, der Auftakt der Reihe „Die Chroniken der Nebelkriege“ von Thomas Finn erweist sich als typische Fantasykost. Es macht also nichts großartig neu oder anders, aber das muss es auch nicht. Denn Finn erzählt stets spannend und lebhaft, erfindet großartige Schauplätze und Szenarien und hat authentische Charaktere, in die man sich reinversetzen und mitfiebern kann.
    Bei all dem darf jedoch auch nicht vergessen werden, dass das Buch vor manchen Fantasyklischees nicht haltmacht. Wenn man fies wäre könnte man den Plot nämlich auch so zusammenfassen: „Junge verliert einzigen Verwandten und wird dadurch zum Waisen. Er wird von einem Zaubermeister aufgenommen und erfährt – oh Wunder! – dass er wohl der Einzige ist, der die Welt mal wieder vor dem Bösen retten muss.“ Es erscheint nahezu unglaublich, dass Finn aus dieser wirklich ausgelutschten Thematik noch ein durchaus lesenswertes Buch gemacht hat.

    Wer also etwas noch nie da Gewesenes lesen will, der sollte sich lieber nach einem anderen Buch umschauen. Ich hatte jedoch viel Spaß mit dem Buch und werde sicher auch noch die anderen Teile lesen. 
  7. Cover des Buches Die Vitalienbrüder (ISBN: 9783593398013)
  8. Cover des Buches Von Piraten und Pfeffersäcken: Norddeutsche Zeitreisen (ISBN: 9783000529405)
    Heiko Kraft

    Von Piraten und Pfeffersäcken: Norddeutsche Zeitreisen

     (60)
    Aktuelle Rezension von: liesmal50

    Zwischen dem Titel „Von Piraten und Pfeffersäcken“ und dem Untertitel  „Norddeutsche Zeitreisen – Hansezeit 1368 bis 1401“ – Heiko Kraft -   befindet sich ein farbenfrohes Bild, auf dem viele Situationen aus der damaligen Zeit dargestellt sind. Dieses Cover und dazu die Buchbeschreibung, in der es heißt, dass es sich um einen spannenden Abenteuerroman handelt, der die wahre Geschichte der Region erzählt, haben mich neugierig gemacht. Empfohlen als Lektüre für die Strandkörbe von Nord- und Ostsee, habe ich das Buch in meinem Urlaub gelesen, der mich von Hamburg aus nach Bergen und in Norwegens Fjorde führte.

    In Bergen angekommen, konnte ich sehr gut in die Erzählungen hineinfinden und mich der Hamburger Hanse-Kaufmannsfamilie Nienkerken und besonders des an Sohnes statt angenommen Martin sehr nah fühlen. Für mich war das Buch tatsächlich eine Zeitreise. Habe ich für die Strecke Hamburg – Bergen einen entspannten Flug von eineinhalb Stunden gebraucht, dauerte die Reise mit dem Schiff damals mindestens sechs Wochen und von Entspannung konnte wirklich keine Rede sein. Sehr deutlich  schildert der Autor, welchen Strapazen, Schwierigkeiten und Gefahren die Seemänner und die Kaufleute ausgesetzt waren. Sach- und fachkundig und richtig gut recherchiert wird hier ein interessantes Stück Geschichte erzählt. Besonders deutlich wurde mir das in Bergen, als ich mich im Hanseviertel Bryggen befand, das seit 1979 mit seinen etwa 60 Gebäuden auf der Liste des Weltkulturerbes der Unesco steht. Viele Häuser mit ihren Räumlichkeiten, wie sie im Buch beschrieben werden, haben mich in die Vergangenheit entführt und mir ein lebendiges Stück Geschichte gezeigt.

    Einfach großartig ist es Heiko Kraft gelungen, Geschichtliches sehr spannend und interessant zu vermitteln. Er stellte dem realen Hamburger Kaufmann und Ratsherrn Hermann Nienkerken fiktive Familienmitglieder an die Seite und hat so einen unterhaltsamen und glaubwürdigen Roman geschrieben, der Wahrheit und Fiktion wunderbar miteinander verbindet.

    Außer nach Hamburg und Bergen führt die Zeitreise nach Wismar, Brügge, Ostfriesland, Kopenhagen und in das Emirat Granada. In dem Zusammenhang wird auch erzählt von der derzeitigen Königin Margarethe von Dänemark. Für mich als Kind von der Nordseeküste ist es ein tolles Erlebnis, auch Klaus Störtebeker und den ostfriesischen Häuptlingen zu begegnen, obwohl das wohl ziemlich raue Gesellen waren.

    Sehenswert sind die Illustrationen auf den beiden Umschlagklappen des Buches. Im Anhang gibt es Empfehlungen zum weiteren Eintauchen in die Hansezeit, allerhand Wissenswertes zur Person des Klaus Störtebeker, zur altmodischen Sprache, außerdem Geschichtsdaten und Worterklärungen sowie ein Personenverzeichnis mit dem Hinweis darauf, ob es sich um reale oder fiktive Charaktere handelt.

    Für mich ist das Buch eine unterhaltsame und interessante Art von Geschichtsunterricht, wie ich sie detailgetreuer und spannender in meiner gesamten Schulzeit nicht erlebt habe.  Gern empfehle ich das Buch allen, die historische Romane mögen und dabei viel Wissenswertes erfahren können. Bei mir hat das Buch  Lust auf weitere Geschichten aus der Hansezeit geweckt.   

  9. Cover des Buches Störtebekers Kinder. Bd.1 (ISBN: 9783800027712)
  10. Cover des Buches Die Legende vom Klaus Störtebeker (ISBN: 9783912401165)
    Kuba

    Die Legende vom Klaus Störtebeker

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    Um Klaus Störtebeker ranken sich viele Legenden und Sagen. Nachweisbares, woraus sich wirklich ein historisch genaues Bild flechten ließe, gibt es aber nur sehr wenig. Eines ist aber offensichtlich: der Mann muss in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts an den Küsten von Nord- und Ostsee einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben. Und insbesondere muss dieser Eindruck beim einfachen Volk ein sehr guter gewesen sein, betrachtet man die Fülle an wohlwollenden Geschichten um seine Person. Auch in der Literatur bekam Störtebeker seinen Platz. Lässt doch die fragwürdige tatsächliche Befundlage großen Spielraum für dichterisches Schaffen rund um diesen Mann zu. KuBa, mit vollem Namen ausgeschrieben: Kurt Barthel (1914-1967), schrieb 1959 eine dramatische Ballade auf Klaus Störtebeker, die Grundlage der Aufführungen auf der Naturbühne Ralswieck wurde, und verfasste 1960 die hier vorliegende Erzählung "Die Legende vom Klaus Störtebeker", die wiederum auf die dramatische Ballade aufbaut, sie in Prosaform darstellt. KuBa erschafft mit seinem Störtebeker einen durchaus möglichen, aber weder ist bis heute tatsächlich geklärt, wo Klaus Störtebeker herstammte noch wer er war oder selbst wann er starb oder wie er starb. Es ist also eine Legende und kein Tatsachenbericht, was KuBa hier bietet. Die Geschichte KuBas beginnt auf Gut Ruschwitz auf Rügen. Ein junger Mann namens Klaus, ein Bauernjunge des Gutsherrn, vergreift sich an einem Krug Starkbier. Starkbier ist aber nur für die Herrschaft da und deshalb wird er zu vier "Vater unser", die eine Magd namens Trebele aufsagen soll, verurteilt. Trebele ist verliebt in Klaus, will die Folter so schnell wie möglich beenden und spricht die Gebete zu schnell. Der Vogt will sie nicht gelten lassen. Aber der Gutsherr erläßt ihr das letzte. Klaus soll sich für die Gnade bedanken. Sein Dank: er erschlägt den Gutsherrn und den Vogt und flieht gemeinsam mit Trebele. Sie werden von Goedeke Micheel und seiner Schiffsbesatzung aufgegriffen. Erst schweigt das aufgegriffene Paar, aber dann erzählt Trebele Meister Goedeke, der für den Gewandmacher Sarnow aus Stralsund fährt, die wahre Geschichte. Goedeke ist beeindruckend und will den beiden helfen. Seinem Chef gegenüber gibt er die beiden als Kinder seiner Schwester aus. Trebele kommt in das Haus der Sarnows, wo sie ausgebildet werden soll, und Klaus wird Schiffsknecht bei Goedeke Micheel. - In Stralsund kommt es zu tumultartigen Auseinandersetzungen zwischen den Patriziern und den aufstrebenden Handwerkszünften. Dabei gibt es einen hochrangigen Toten auf Seiten der Patruier. Die Situation droht zu eskalieren. Die Patrizier bekommen Angst. Der Täter, ein Gefolgsmann Sarnows, wird zwar eingesperrt, aber Sarnow zum Bürgermeister ernannt. --- Erneut eskaliert es aber, als die Patrizier den Gefangenen ermorden. Es kommt zum Aufruhr, die Patrizier fliehen. Störtebeker schlägt im Rat von Stralsund ungefragt vor, dass man die Geflohenen verfolgen solle. Er wird aber zur Ruhe gebracht. Sarnow setzt auf den demnächst stattfindenden Hansetag zu Rostock und das dort die nach Lübeck geflohenen Stralsunder Patrizier verurteilt und ausgeliefert werden. Es kommt aber anders herum. Der Führer der Stralsunder Patrizier klagt auf dem Hansetag Sarnow an. Sarnow wird verurteilt und hingerichtet. Seine Schiffe sollen beschlagnahmt werden und die Besatzungen, wozu auch Goedeke und Störtebeker gehören, festgesetzt werden. Goedeke taucht unter. Klaus und der Rest der Besatzung werden verhaftet und sollen mit Sarnows Schiff zurück nach Stralsund gebracht und dort gerichtet werden. Klaus und seine Gefolgsleute bringen das Schiff aber unter ihre Kontrolle und schicken die Wachleute geteert, gefedert und vertonnt nach Rostock. Er schwört Rache für Sarnow. Goedeke Micheel wird zwar von den Rostocker Wachleuten schließlich gefasst, aber Rostocks Bürgermeister schließt einen Pakt mit ihm. Er erhält einen Kaperbrief. - Kurz darauf treffen sich Klaus und Goedeke wieder. Klaus steht inzwischen unter dem Schutz der dänischen Königin, da sie ebenfalls eine Fehde mit Stralsund hat. - Obwohl auf verschiedenen Seiten stehend, beschließen die beiden Kapitäne künftig gemeinsame Sache zu machen. Ihre Beute lassen sie den Armen zukommen. Die Likedeeler, die Gleichteiler, werden ins Leben gerufen. - Die Hanse hingegen macht nun Jagd auf sie. Von den historischen Fakten her mag wenig wahr an dieser Legende sein, aber: den guten Ruf, den Störtebeker unter den einfachen Menschen hatte, den muss er sich erarbeitet haben irgendwie. Und das war sicher nicht möglich, wenn er nur zu seinem Eigennutz gekapert und geplündert hätte. Von daher erscheint mir dieser Aspekt, der Likedeeler-Gedanke, der von KuBa in den Mittelpunkt der Erzähling gestellt wird, sehr glaubwürdig an der Legende um diesen Piraten. Mag die Story um KuBas Störtebeker selbst erfunden sein, KuBa zeichnet in dieser Erzählung ein historisch getreues Abbild der damaligen allgemeinen Situation, der Strukturen der Gesellschaft und der Sitten und Wertvorstellungen. Und dies alles erfolgt in einem gut lesbaren Stil.
  11. Cover des Buches Klaus Störtebeker (ISBN: 9783800055180)
  12. Cover des Buches Faust jr. ermittelt – Störtebekers Totenkopf (ISBN: B007R5TIHC)
    Ralph Erdenberger

    Faust jr. ermittelt – Störtebekers Totenkopf

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Inhalt (übernommen): „Er war Deutschlands berühmtester Freibeuter. Geheimnisvolle Legenden ranken sich um sein Leben und besonders um seinen Schädel. Zum ersten Mal hat Klaus Störtebeker seinen Kopf im Jahr 1401 bei einer Hinrichtung in Hamburg verloren. Danach soll der mutige Kaperfahrer noch an einen Teil seiner Besatzung vorbeispaziert sein. Über 600 Jahre später ist dieser Totenkopf schon wieder weg: spurlos verschwunden im Museum für Hamburgische Geschichte. Die Polizei tappt im Dunkeln. Privatdetektiv Frank Faust ändert Hals über Kopf seine Urlaubspläne und nimmt die Jagd auf. Zwischen Nord- und Ostsee will er herausfinden, wer Störtebeker wirklich war. Wo wurde er geboren? Was hat er erbeutet? Und wer raubt einen Totenkopf?“

    Meine Meinung zum Hörbuch:

    Wieder ein sehr informatives und spannendes Hörbuch der Reihe rund um den Privatermittler Frank Faust. Diesmal erfahren wir Wissenswertes und Spannendes über Klaus Störtebeker. Sehr gut gefällt mir an dieser Reihe, dass „echte Experten“ zu Wort kommen, wie zum Beispiel Museumsmitarbeiter, Wissenschaftler, usw. Die Reihe ist gedacht für Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene werden sicherlich ihre Freude an diesen lehrreichen und auch humorvollen Hörbüchern finden! Ich mag die Reihe sehr gerne und werde auch noch weitere Folgen hören.

  13. Cover des Buches Piraten! (ISBN: 9783596316526)
    Andreas Kammler

    Piraten!

     (1)
    Aktuelle Rezension von: SitataTirulala
    "Das Handbuch der unbekannten Fakten und schönsten Anekdoten" - so lautet der Untertitel des Buches, der mich nach dem doch ziemlich allgemein gehaltenen Haupttitel geködert hat. Wir wussten ja alle, dass ich nach dem Schatzinsel/Black Sails Flash auf jeden Fall noch mehr über Piraten lesen wollte und musste. Da ich mit Romanen etwas unsicher war, dachte ich: hey, wieso eigentlich nicht mal ein paar harte Fakten?
    Und die haben sich als gleichermaßen unterhaltsam wie überraschend und manchmal richtig schaurig herausgestellt. Jeder von uns kennt die Piratenklischees, die Kindergeschichten und Filme kultivieren. Augenklappe, Holzbein, Papagei, entweder raue Seebären oder romantische Rebellen. Piraten gibt es schon seit der Antike, aber was von den Hollywood-Klischees ist eigentlich historisch belegbar?

    Andreas Kammler hat sich auf Spurensuche begeben und Zeitzeugenberichte ebenso untersucht wie historische Quellen und Fundstücke. Dabei sind mitunter kuriose Dinge zu Tage getreten. Zum Beispiel standen Wildschweine auf der Pirateninsel Tortuga unter Artenschutz und es war verboten sie mit Hunden zu jagen. Warum? Wenn die Spanier oder Engländer die Insel angegriffen hätten, war der Plan sich ins Inselinnere zurückzuziehen und dort die Stellung zu halten. Dafür brauchte man die Wildschweine als potenzielle Beute. Ein anderes meiner Highlights war definitiv der Piratencaptain, der Quittungen für das Lösegeld ausgestellt hat, das er für die Auslösung von Geiseln erhalten hat. Aber Kammler erklärt auch den Unterschied zwischen Kaperkapitänen ("legaler" Piraterie) und Piraten und wie schnell die Grenzen dazwischen damals verschwammen, nicht zuletzt weil die politischen Kriegs- oder Friedenserklärungen die Männer auf See oft erst spät erreichten. Segelmanöver werden für Laien erklärt, ebenso verschiedene Schiffstypen. Ein Kapitel ist den schauerlichen Gräueltaten gewidmet, ein anderes der Rezeption des Mythos Piraten in Film und Literatur, wieder ein anderes historischen Begebenheiten und Erklärungen wie etwa "Was ist eigentlich eine Achtrealesmünze?"
    Kammler hat meiner Meinung nach genau den richtigen Grad zwischen historischen und erläuternden Fakten und unterhaltsamen und überraschenden Anekdoten gefunden. Er gibt bisher ungekannte Einblicke in das Freibeuterleben der Antike, des Mittelalters, der Frühen Neuzeit und sogar heutzutage, räumt mit Klischees auf oder weiß sie fundiert zu bestätigen.

    Für alle, die auch über Fluch der Karibik hinaus an Piraten interessiert und neugierig sind, wie sich das Leben berühmter Männer (und Frauen) wie Bartholomew Roberts, Calico Jack Rackham oder Anne Bonny zugetragen hat, für den ist Kammlers Sammelsurium der Fakten und Anekdoten ein unbedingtes Muss.
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    http://licentiapoeticae.blogspot.de/2016/06/br-andreas-kammler-piraten.html
  14. Cover des Buches Die Nibelungenreise (ISBN: 9783492245562)
    Eric T Hansen

    Die Nibelungenreise

     (19)
    Aktuelle Rezension von: kassiopeiastern
    Teils interessant aber sehr zäh zu lesen.
  15. Cover des Buches Das Erbe des Seefahrers (ISBN: 9783754677117)
    Eva Laurenson

    Das Erbe des Seefahrers

     (17)
    Aktuelle Rezension von: BirgitConstant
    Obwohl ich weder mit dem Protagonisten warm werden noch mit den für Landratten doch sehr langatmigen Beschreibungen von Segeltechnik, Navigation und maritimen Geräten viel anfangen konnte, gebe ich dem Buch vier Sterne, weil es für das richtige Zielpublikum bestimmt eine schöne Lektüre ist.

    Mein größter Kritikpunkt an dem Buch ist, dass der Hauptdarsteller für meinen Geschmack zu perfekt und grundsätzlich der Klassenprimus ist, egal ob in der Klosterschule oder auf dem Schiff. Im Gegensatz dazu ist die Crew ein herrlich bunt zusammengewürfelter Haufen chaotischer Charaktere, die durch ihre gekonnt skizzierten Hauptmerkmale zwar fast stereotyp sind, aber mit ihren Ecken und Kanten und ihrer Menschlichkeit doch greifbarer und plausibler sind als der Protagonist Nicolas. Auch der Anfang der Piratenkarriere geht voll in die Hose, und es ist sehr schön mitanzusehen, wie die Möchtegern-Störtebekers bei ihren stümperhaften Enterversuchen auf die Nase fliegen.

    Leider ebbt die Freude über Crew und Fehlschläge schnell ab. Die Reise durch die deutschen Meere erscheint mir etwas willkürlich und birgt meines Erachtens nicht wirklich eine Spannungssteigerung im Verlauf der Geschichte. Schön sind dabei allerdings die fremdsprachlichen Einlagen in den verschiedenen Ländern. Das gefällt sicher nicht jedem, aber der Linguistin schmeckt's!

    Wer die Seefahrt liebt und nach einem Buch mit viel mittelalterlichem und maritimem Flair sucht, ist mit dem Buch sicher gut beraten und erfährt viel über die Geschichte der Seefahrt und das Piratenleben.
  16. Cover des Buches Hamburg Sagen und Legenden (ISBN: 9783981125047)
  17. Cover des Buches Das Gold von Gotland (ISBN: 9783499243028)
  18. Cover des Buches Störtebeker (ISBN: 9783434531418)
  19. Cover des Buches Störtebeker (ISBN: 9783928327695)
  20. Cover des Buches Der Blutrichter (ISBN: 9783423211307)
    Hans G. Stelling

    Der Blutrichter

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Störtebekers Erben (ISBN: 9783839222669)
    Susanne Ziegert

    Störtebekers Erben

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Textgemeinschaft

    Die Fälle der Hamburger Ermittlerin habe ich chronologisch rückwärts gelesen. Den Dritten zuerst, was mich mit Sicherheit für die ProtagonistInnen und Autorin eingenommen hat. 

    Der Fall war sehr spannend. Margos Familiengeschichte wurde geschickt mit dem Fall verwoben. Nun ist es sicher nicht normal, dass sich eine Malerin gleich so tief in die Gefahren stürzt, aber es bereichert das Buch total, zumal es dadurch auch zu einer Entwicklung zwischen Margo und Paul kommt. 

    Der Kollege von Rike ist schon krass (Galinowski) und leider sehr merkbefreit. 

    Ob ich Fan von Rike und Susanne Ziegert geworden wäre, wenn ich das Buch zuerst gelesen habe, weiß ich nicht. Vermutlich aber schon, weil ich durchaus verfolge, wie AutorInnen sich entwickeln. Hier gibt es ein paar Passagen, die vielleicht literarisch besser herausgearbeitet worden wären, aber nicht so auffällig, dass einem der Lesespass und die Spannung abhanden kommt. 

    Mein Fazit: 4,5 von 5 Sternen - wohlwollend aufgerundet. 

  22. Cover des Buches Falkenberg (ISBN: 9783839222096)
    Regine Seemann

    Falkenberg

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    In den Harburger Bergen wird die Leiche eines alten Mannes gefunden. Der Körper gebrandmarkt mit einem eingeritzten Hakenkreuz und 147 Messerstichen. Eine harte Nuss für das ungleiche Ermittlerinnenduo. Die Lösung des Falles führt sie tief in eine dunkle Vergangenheit.

    Auch wenn sich die Auflösung teilweise schon durch den Klappentext andeutet, ist das Buch spannend und erschütternd gleichermaßen. Mich hat Frau Seemann jedenfalls am Haken. Wo kriege ich jetzt schnell den zweiten Band her?

  23. Cover des Buches Die Vitalienbrüder (ISBN: 9783356021196)
    Willi Bredel

    Die Vitalienbrüder

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    "Suchen Sie in meinem Jugendroman weder in der Fabel noch jeder Einzelheit die Wahrheit des Details, wohl aber in großen Zügen die historische Wahrheit, die sozialen Spannungen und Kämpfe jener Zeit, die mehr als ein halbes Jahrtausend zurückliegen!", schreibt Willi Bredel im Mai 1950 in einem Brief an seinen Verleger. Obwohl der Roman den Untertitel "Ein Störtebeker-Roman" trägt, ging es ihm um weit mehr als ein Buch über Klaus Störtebeker. Bis auf die Namen der Hauptfiguren, wobei ja selbst Klaus Störtebeker nicht Klaus, sondern wahrscheinlich Johann hieß, ist alles in diesem Roman genaugenommen eine reine Erfindung Willi Bredels. "Auch die Entwicklung Störtebekers ist von mir erdacht. Desgleichen sein Bestreben den Kampf gegen die Patrizier in Gemeinschaft mit den Plebejern und Zunftbürgern zu führen.", konstatiert er in selbigem Brief. 1940 fertiggestellt, war der Roman ursprünglich nicht für die Veröffentlichung bestimmt. Geschrieben hat er ihn für seine beiden Söhne. Die Bredels lebten damals im Moskauer Exil. Mit Hilfe des Dargestellten wollte der Autor seinen Kindern Werte und humanistisches Denken näher bringen, denn genau das, wofür Willi Bredel stand, spiegelt sich in der Essenz des Buches wider. Vor allem sein konsequentes Eintreten für die Volksmassen und die kommunistische Idee. Es ist ein spannend geschriebenes Buch und bei weitem nicht nur für Jugendliche geschriebener Roman. Auch der heutige Leser kann noch sehr viel daraus lernen, denn im Grunde ist unsere heutige Gesellschaft der damaligen in Einigem gar nicht so unähnlich. Es ist auch gute Unterhaltung, die dem Leser geboten wird. Aktionsreiche Seekämpfe, Korruption und Machtmißbrauch in den obersten Etagen der Gesellschaft sowie Intrigen und Verrat sind einige der Elemente in dieser spannend geschriebenen, facettenreichen Geschichte. Die Erzählweise läßt regelrecht die Bilder im Kopf entstehen und bei mir kam es sogar dazu, dass diese plastische Darstellungsart in meinen Kopf während des Lesens das Geschehen als Filmsequenzen konstruierte. Allerdings: In einigen Passagen ist die Übertragung der bredelschen Ideale in die spätmittelalterliche Welt mißglückt. So zB in folgendem kleinen Auszug: "'Du fragst noch?', rief Josephus verwundert. Doch dann bedachte er, daß Klaus ein noch junger, unerfahrener Bursche war, und er antwortete: 'Den reinen, den unverfälschten Glauben! Den Kommunismus der urchristlichen Gemeinden, der ersten, der wahren Christen! Frieden und Liebe allen Menschenbrüdern!' 'Ja, Josephus', pflichtete Klaus bei, 'das ist ein herrliches und edles Vorhaben!'" (S.12/13) So sehr ich mir vorstellen kann, dass auch die Menschen des Spätmittelalters Visionen von einer menschlichen Gesellschaft hatten und auch sogar vielleicht das diese Züge von kommunistischen Ideen trugen in Einzelfällen, so wenig ist es für mich auch nur ansatzweise vorstellbar, dass jemand im ausgehenden 14. Jahrhundert im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, den Terminus Kommunismus verwendete. Es ist zwar richtig, dass viele Ideale der Urchristen sich auch in der kommunistischen Idee wiederfinden und sicher war auch in entsprechend gebildeten Kreisen darüber hin und wieder debattiert worden, aber es ist ein Fehlgriff, wie es hier geschehen, eine Diskussion über kommunistische Werte als solche in das Mittelalter zu transferieren. Auch erfolgt mir streckenweise eine zu starke Idealisierung des Helden in Richtung 'Streiter für den Kommunismus'. Klaus Störtebeker als einen solchen sich zu basteln, ist aus meiner Sicht völlig verfehlt. Klaus Störtebeker und seine Gefährten waren Einzelkämpfer, die auch nicht in den Volksmassen ihrer Zeit eine Verwurzelung hatten. Die Likedeeler, wie sich die Piraten um Störtebeker nannten, waren isoliert mit ihrem Leben auf der Nord- und Ostsee. Sie bekamen zwar sicher Aufmerksamkeit, wenn sie irgendwo an Land kamen, drangen doch ihre Überfälle auf die Koggen der reichen Patrizier auch sicher bis in das einfache Volk vor, aber das bedeutet noch keine Identifikation, also dass sie Störtebeker als einen Kämpfer für ihre Interessen sahen. Störtebeker hatte keine Zukunftsvison den Menschen zu bieten. Und die scheint es auch bei Störtebeker nicht für sein eigenes Leben gegeben zu haben. Als aus irgendeinem Grund, der leider historisch unbekannt ist, aus der spätmittelalterlichen Gesellschaft Ausgeschlossener, suchte er sich seinen Platz, wo er überleben konnte. Und seinen Gefährten ging es höchstwahrscheinlich ähnlich. Der Störtebeker Bredels ist aus dieser Perspektive eine teilweise völlig überzogene Überhöhung. Es ist also kein sehr guter Roman, aber ein gutgemachter und letztlich lesenswerter auf jeden Fall.
  24. Cover des Buches Piraten (ISBN: 9783570016671)
    Heinz Neukirchen

    Piraten

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