Bücher mit dem Tag "straßenbahn"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "straßenbahn" gekennzeichnet haben.

39 Bücher

  1. Cover des Buches Meister und Margarita (ISBN: 9783423143011)
    Michail Bulgakow

    Meister und Margarita

     (438)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

    Michail Bulgakows "Meister und Margarita" hat mich in eine faszinierende und surreale Welt entführt. Die Mischung aus Satire, Fantasie und metaphysischen Elementen machte das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis.

    Die Geschichte folgt dem geheimnisvollen Professor Woland, der als Teufel persönlich in Moskau erscheint und zusammen mit seiner schillernden Truppe chaotische Ereignisse auslöst. Inmitten dieses Wirbels tauchen die Hauptfiguren Meister und Margarita auf. Als Schriftsteller kämpfe ich mit meinen Werken gegen die Zensur und gesellschaftliche Zwänge. Margarita, eine faszinierende und starke Frau, findet sich in Wolands bizarrem Umfeld wieder.

    Bulgakow erforscht tiefgründige Themen wie die menschliche Natur, die Macht der Kunst und den ewigen Konflikt zwischen Gut und Böse. Die surrealen Elemente und unerwarteten Wendungen in der Handlung ließen mich in Staunen und Nachdenken versinken.

    Die Sprache des Autors ist meisterhaft und zog mich durch ihre bildhafte Beschreibungen und eindringlichen Dialoge in den Bann. Die politischen Anspielungen verleihen dem Werk eine zusätzliche Ebene, die auch heute noch relevant ist.

    "Meister und Margarita" ist ein zeitloses Buch, das mich als Leser herausforderte und inspirierte. Bulgakows Meisterschaft in der Erzählkunst wird durch die Vielschichtigkeit der Charaktere und die tiefgründigen Themen deutlich. Für Liebhaber surrealer Literatur und tiefgründiger Geschichten ist dieses Buch ein absolutes Muss.

  2. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.766)
    Aktuelle Rezension von: xoxorishixoxo

    Habe damals den Film in der Schule halb gesehen und war nicht begeistert. Der Altersunterschied war wirklich abartig. Doch das Buch hat mir nochmal einen anderen Eindruck geben können. Fand den Aspekt trotzdessen nicht gut, aber man konnte sich so gut in die Lage eines Pubertären Jungen vorstellen. Die Beziehung war sehr holprig und sehr toxisch, was jedoch Realität für viele ist ! Mich hat sie sehr oft aufgeregt, da sie emotional so unreif war, doch die Geschichte nimmt noch eine 360° Wendung. Der Prozess zeiht sich teilweise in die Länge, aber man war gefühlt dabei. Das Ende hat es nochmals gerettet. Sehr Emotional und sehr gut beendet. FAZIT: Der Erste Eindruck täuscht oft ! 

  3. Cover des Buches Die genial gefährliche Unsterblichkeitsschokolade (ISBN: 9783596812493)
    Kate Saunders

    Die genial gefährliche Unsterblichkeitsschokolade

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Das Buch punktet für mich mit Witz, unglaublich netten, sympatischen Charakteren und einer total coolen Katze! 
    Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen und empfand sie als
    kurzweilige und unterhaltsame Lektüre.
  4. Cover des Buches Fledermausland (ISBN: 9783596304509)
    Oliver Dierssen

    Fledermausland

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Irgendwie stand mir mal wieder der Sinn nach ein bisschen Humor und Fantasy und beim stöbern in meinem Regal bin ich dann auf "Fledermausland" von Oliver Dierssen gestoßen, was schon ein bisschen länger auf meinem SuB liegt. Allein die Kurzbeschreibung hat mir große Lust auf's Lesen gemacht und auch beim weiterlesen war ich begeistert.

    Sebastian Schätz lebt in Hannover. Seine Eltern sind der Meinung er würde studieren, dabei schlägt er sich mit einem mageren Lohn in einem Asia-Shop durch, ohne zu wissen, was er da manchmal verkauft.
    Eines Nachts wird er wach und stellt fest, dass sein Fenster auf Kipp ist, wobei er nie mit offenem Fenster schläft. Und er ist nicht alleine. Ein kleines Flügelflattern verrät den Eindringlich. Sebastian muss sich zur Ruhe zwingen. In seinem Schlafzimmer ist eine Fledermaus. Panisch geht er seine Möglichkeiten durch, ruft sogar die Feuerwehr und den Tierschutz an.
    Dann kommen zwei Sanitäter, die ihn komplett auf den Kopf stellen und völlig unmögliche Wörter wie Anthropomorph und Gattungspass von sich geben. Sebastian fühlt sich wie in einem falschen Film, doch das ist der Anfang. Denn Zwerge von der GEZ sind hinter ihm her, die nicht nur Rundfunkgebühren eintreiben wollen. Ein Vampir überfällt ihn auf einer Kino-Toilette und irgendeiner putzt seine Wohnung viel zu blitzeblank, als das er es selbst im Vollrausch auf Putzmission gewesen sein könnte.
    Und natürlich ist da noch seine Kim. Seine absolute Traumfrau, die ihn auf Abstand hält und noch irgendwo einen anderen Typen hat...

    "Fledermausland" war ein lustiges Lesevergnügen. Oliver Dierssen setzt eine Person aus dem "normalen" Leben in eine völlig unbekannte, neue Welt, die neben der normalen im Verborgenen existiert und um Aufmerksam buhlt. Sebastian Schätz ist ein wortgewandter Kerl, der viele lustige Sprüche und dumme Aussagen rüberbringt. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschildert und lässt somit natürlich viel Interpretationsfreiraum für die Hintergrundgeschichte zu. Anfangs musste ich erst verstehen, auf welchem Grundkern die Geschichte basiert. Geht es einfach um einen eh schon durchgeknallten Kauz, der Dinge erfährt, die er eigentlich nie sehen dürfte oder geht es um eine Fantasywelt, an die man sich rantastet? Wahrscheinlich beides, auch wenn ich denke, der Schätz war zuerst da. ^^
    Dierssen lässt viele Details aus dem Umfeld einfließen, die der Hauptprotagonist sieht und wahrnimmt, sodass die Vorstellungskraft sehr hoch und autentisch ist.

    Dieses Buch war sehr leicht zu lesen. Auf den ersten Blick hat es viele Seiten, aber durch den flüssigen Erzählstil und die größeren Buchstaben ist es doch ein flottes Lesevergnügen - leider, denn die Geschichte ist wirklich genial. Der "Überfall" einer Fledermaus auf einen Kumpel, brachte Dierssen auf diese völlig verrückte Geschichtsidee.

  5. Cover des Buches Die Städtesammlerin (ISBN: 9783328100720)
    Annett Gröschner

    Die Städtesammlerin

     (9)
    Aktuelle Rezension von: AlexandraK

    Annett Gröschner nimmt den Leser mit auf Reisen. In den verschiedensten Ländern fährt sie mit der Straßenbahnlinie 4 und berichtet von ihren Erlebnissen.

    Das Buch beginnt mit einem Einführungskapitel. In diesem wird erklärt warum die Autorin immer mit der Linie 4 fährt. Dieses Kapitel ist etwas holprig zu lesen wegen den ganzen Straßennahmen, jedoch lohnt es sich dran zu bleiben.

    Generell sind die Kapitel kurz und man kann immer mal schön zwischendurch in eine andere Welt abtauchen. Natürlich gibt es über einige Orten mehr zu erzählen als über andere. Die Kapitel sind abwechslungsreich und passend gestaltet. Einige sind besser andere nicht ganz so gelungen. So fand ich das Kapitel 13.27 Uhr – an der Trolleybushaltestelle Horeastraße vollkommen unnötig. Denn darin erzählt die Autorin auf 2 1/2 Seiten wie sie an der Haltestelle Kinder beobachtet.
    In anderen Kapiteln erzählt sie auf ca. 10 Seiten ausführlicher über die Strecke und die Eindrücke, die sie auf der Straßenbahnfahrt sammelt. Was mir sehr gut gefällt ist, dass das Buch sehr gut recherchiert ist. Die Autorin verwebt gekonnt geschichtliche Hintergründe über die Städte, ihre Bauten und ihre Bewohner. Auch über die technischen Voraussetzungen der Straßenbahn ist sie bestens informiert.

    Was ich als sehr störend empfand, waren die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler in diesem Buch. Die Autorin ist studierte Germanistin und das Buch durchlief ein Lektorat, da sollten solche groben Schnitzer, wie sie hier zu finden sind, nicht passieren.

    Die Städtesammlerin hat mich für zukünftige Reisen inspiriert, mir fremde Kulturen näher gebracht und mir auch etwas die Angst genommen. Letztlich ist es ein nettes Buch für zwischendurch und vor allem für reiselustige Leser zu empfehlen. Man kann das Buch gerne lesen, man muss es aber nicht.

     

  6. Cover des Buches Die Rückkehr des Lemming (ISBN: 9783499290978)
    Stefan Slupetzky

    Die Rückkehr des Lemming

     (8)
    Aktuelle Rezension von: ulrikerabe

    Theo Ptak ist Tramwayfahrer in Wien. Jeden Tag lenkt er den D-Wagen vom Hauptbahnhof nach Nussdorf und wieder zurück. Doch plötzlich ändert sich der alltägliche Trott. Denn die junge Frau, die jeden Morgen bei der Augasse einsteigt, die scheinbar Unscheinbare, wie Theo sie nennt, hat ihn komplett verzaubert. Völlig von den Schienen ist Theo, als er eines Morgens beobachtet, wie die heimlich Angebetete gegen ihren Willen in ein Auto gezerrt wird. Theo besinnt sich an den angeheirateten weitschichtigen Onkel Leopold, der ja einmal bei der Kripo Wien war. So macht er sich auf, zum Onkel Poldi, der kein geringerer ist als Leopold Wallisch, Ex-Kieberer, nun Nachtwächter im Tiergarten Schönbrunn, der Lemming.

    Er ist wieder zurück der Lemming. Nur ungern und sehr zögerlich lässt er sich auf eine Rückkehr ins alte Metier ein. Gemeinsam mit Chefexperten, hoppla, Chefinspektor Polivka begibt er sich auf die Suche nach den Entführern und stoßen auf einen Toten. Als die Opfer immer mehr und die Verdächtigen immer weniger mehr werden, begeben sich der Lemming und Polivka auf einen Roadtrip der besonderen Art.

    „Die Rückkehr des Lemming“ ist der fünfte Band um den schrägen Leopold Wallisch, bekannt als der Lemming. Der Wiener Autor und Musiker Stefan Slupetzky hat da schon einen besonderen Kultcharakter entworfen. Der Kriminalfall wird fast zur Nebensache, wenn Slupetzky mit Worten spielt, Reime schüttelt, das Image des morbiden Wien pflegt. Dass Slupetzky aber auch ein begnadeter Geschichtenerzähler ist, beweist er mit dem Nebenstrang, der uns in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges führt und die Palette der schrägen Vögel (neben Lemming und Polivka) bereichert.

    Der Wiener Krimi lebt von seinen herrlich skurrilen Figuren, dem wunderbaren Wortgeplänkel. Unter der Oberfläche des bisweilen brachialen Witzes schlummern aber oft ganz kleine feine Spitzen.

    Vielleicht muss man WienerIn sein, um dieses Buch zu verstehen. Ich jedenfalls liebe es von Herzen.

  7. Cover des Buches Emil und die Detektive (ISBN: 9783855351909)
    Erich Kästner

    Emil und die Detektive

     (632)
    Aktuelle Rezension von: BloomingLilly

    "Emil und die Detektive" ist ein zeitloser Klassiker der Kinderliteratur und verdient zweifellos seinen Platz im Kanon der deutschen Literatur. Das Buch erzählt die Geschichte eines Jungen, der in eine unbekannte Stadt reist, um Geld zu seiner Großmutter zu bringen, aber auf der Reise bestohlen wird. Emil und seine neuen Freunde beschließen, den Dieb zu finden und das gestohlene Geld zurückzubekommen.

    Die Handlung des Buches ist faszinierend und abenteuerlich, und der Autor Erich Kästner schafft es, eine spannende Geschichte mit vielen unerwarteten Wendungen zu erzählen. Der Schreibstil des Buches ist einfach und leicht verständlich, was es für Kinder und Erwachsene gleichermaßen zugänglich macht. Die Charaktere sind gut entwickelt und es ist leicht, sich mit ihnen zu identifizieren.

    Ein weiterer positiver Aspekt des Buches ist seine Botschaft. "Emil und die Detektive" vermittelt wichtige Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Mut. Die Geschichte zeigt, wie Kinder gemeinsam schwierige Herausforderungen meistern können und dass Freundschaft und Vertrauen der Schlüssel zum Erfolg sind.

    Es gibt jedoch auch einige Kritikpunkte am Buch. Einige Leser könnten den Schreibstil als zu einfach und kindlich empfinden. Zudem gibt es in der Geschichte einige stereotypische Darstellungen, wie zum Beispiel die Beschreibung der "ruchlosen Großstadt". Auch wenn dies ein Produkt der Zeit ist, in der das Buch geschrieben wurde, kann es heutige Leser stören.

    Insgesamt ist "Emil und die Detektive" jedoch ein wunderbares Buch, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen unterhalten wird. Die Geschichte ist zeitlos und vermittelt wichtige Werte auf eine Art und Weise, die für Kinder leicht verständlich ist. Obwohl der Schreibstil einfach ist, hat das Buch einen gewissen Charme, der es von anderen Kinderbüchern abhebt. Ich würde "Emil und die Detektive" auf jeden Fall weiterempfehlen.

     

  8. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  9. Cover des Buches Süden und der Straßenbahntrinker (ISBN: 9783426411773)
    Friedrich Ani

    Süden und der Straßenbahntrinker

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Die Titelformulierung des Krimis, für den Ani das erste Mal den Deutschen Krimipreis bekommen hat, erinnert wohl nicht zufällig an den Großmeister der düster-melancholischen Kriminalschriftstellerei, Georges Simenon. Und dieser Massenschreiber hat bestimmt einige Krimis geschrieben, die schlechter sind als die von Ani. Aber auch einige bessere. Ich werde auf jeden Fall noch ein paar weitere Ani-Krimis lesen. Der "Straßenbahntrinker" ist mit seiner originellen Fall-Konstellation auf jeden Fall ein guter Appetizer, aber eben kein Sprachkunstwerk wie die besten Simenon-Krimis.
  10. Cover des Buches Kinder der Hoffnung (ISBN: 9783734105494)
    Marc Levy

    Kinder der Hoffnung

     (84)
    Aktuelle Rezension von: liceys_buecherwunderland

    Das Buch habe ich vor Jahren gelesen. Ich erinnere mich richtig gut daran, wie sehr mich das Buch berührt hat. 🥺 Die unerschütterliche Hoffnung, gemischt mit der Verzweiflung und Grausamkeit der Zeit ging mir richtig nahe und hat mir ziemlich viele Tränen abverlangt. 😢

    Den Schreibstil von Marc Levy mag ich zudem richtig gerne.

    Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung. 😊

    Eure Licey ☘️

  11. Cover des Buches Ich hab die Unschuld kotzen sehen (ISBN: 9783937536590)
    Dirk Bernemann

    Ich hab die Unschuld kotzen sehen

     (279)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Zum Inhalt:

    "Guten Tag, die Welt liegt in Trümmern. Ich sammle sie auf. Errichte daraus neue Gebäude. Konstruiere neue Städte. Kann man wohnen drin. Oder weiträumig umfahren." So begrüßt einen dieses Stück Literatur, bevor es einen hinabreißt in die Abgründe einer Welt, die in uns etwas zum Klingen bringt, denn sie ist uns sehr vertraut. Es ist unsere Welt! Wenn man Bernemanns Buch liest, kommt es einem vor, als hätte man uns endlich die rosa Brille abgenommen, ja vom Kopf geprügelt. In einer poetischen Klarheit zelebriert er ein Massaker des Leben, dass fasziniert, um gleichzeitig abzustoßen.


    Cover:

    An sich wirkt das Cover im Gegensatz zum Inhalt eher harmlos. zu sehen ist auf weißem, schlichten Grund eine blonde Puppe, welche erst nach genauerem Hinsehen ein bisschen abgewrackt wirkt. Erst der Titel lässt den Betrachter stutzen, besonders weil das Wort "Kotzen" farbig hervorgehoben ist. Spätestens jetzt ist man neugierig oder eben abgeschreckt, wenn man sich den Inhalt oder die ersten Seiten durchliest. Trotzdem passt das Cover durchaus zu dem Klientel, welches der Autor hier bedient und ist für jenes Klientel sicher auch ein absoluter Blickfang.


    Eigener Eindruck:

    Er sitzt auf seinem Sofa mit seiner Freundin. Sie haben wieder zu viel getrunken und die Wut kommt in ihm auf. Er will sie zerstören. Er hasst sie. Und so verteilt sich ihre Hirnmasse auf den Fliesen, was wenig später den Kommissar auf den Plan ruft. Doch auch er hat ein Geheimnis, was wiederum den Auftragskiller auftauchen lässt. Als dieser nicht wieder auftaucht ist seine Freundin und Prostituierte mit den Nerven am Ende... und so zieht sich der rote Faden immer mehr durch die kurzen Episoden der Geschichte.


    "Ich habe die Unschuld kotzen sehen" ist ein Buch, welches mich hat ein paar mal den Atem anhalten lassen. Das Buch ist wirklich sehr anschaulich geschrieben und allein durch die Handlungskette einfach nur genial. Zwei Protagonisten geben sich jeweils immer die Klinke in die Hand. Sei es nun durch eine zufällige Begegnung oder durch mehr Kontakt. So treffen wir auf einen jungen Bengel der mit seiner Freundin kein Kind will. Sie hat die Idee das Kind mit einer Stricknadel zu beseitigen, doch das geht schief und so macht er nichts mehr aus seinem Leben, ganz zum Leidwesen seiner Mutter, die sich nun fortan um ihn kümmern muss und so weiter. Dirk Bernemann beschreibt die Geschichten so detailliert, dass man das Gefühl hat direkt neben den Protagonisten zu stehen. Man fühlt mit ihnen. Angst, Kummer, Verwirrung, Wut, Ekel, Verzweiflung. Es ist von jeder Emotion etwas dabei und obwohl die Geschichten bisweilen sehr morbide und dunkel sind, machen sie einfach Spaß. Das Buch ist in meinen Augen ein kleines Kunstwerk für sich, denn es behandelt menschliche Abgründe und regt zum nachdenken an. Wirklich gut gemacht.


    Eine absolute Leseempfehlung meinerseits!


    5 von 5 Sterne.



    • Taschenbuch: 256 Seiten
    • Verlag: Heyne Verlag (Oktober 2008)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3453675606
    • ISBN-13: 978-3453675605
    • Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 2 x 18,5 cm
  12. Cover des Buches Noch ein Tag und eine Nacht (ISBN: 9783257261264)
    Fabio Volo

    Noch ein Tag und eine Nacht

     (130)
    Aktuelle Rezension von: Nicci1985

    Ich würde dieses Buch als kleinen Schatz bezeichnen, welches ich zufällig und spontan in einem öffentlichen Bücherregal gefunden habe. Die Zusammenfassung hinten auf dem Buch hat mich neugierig gemacht. Tatsächlich hätte ich aber nicht gedacht, dass die Geschichte dann SO gut wird.

    Es geht um Giacomo, einem ungebundenen, freien, das Leben genießenden Mann. Und um Michela, einer ebenso ungebundenen und geheimnisvollen Frau. Diese 2 Menschen treffen jeden Morgen in der Straßenbahn aufeinander, ohne jemals miteinander zu sprechen. Eines Tages passiert es dann doch, jedoch verlässt Michela am nächsten Tag Paris und führt ihr Leben in New York weiter. Giacomo kann sie einfach nicht vergessen, so absurd es auch sein mag, da sie sich kaum kennen. Er spürt eine gewisse Verbindung und weiß, dass er sie wiedersehen muss. Und so geschieht es dann auch und ihre Liebesgeschichte beginnt. Eine äußerst ungewöhnliche, wunderschöne und ehrliche Liebesgeschichte. Aus dem wahren Leben gegriffen und regt zum Nachdenken an.

    Ich muss eine klare Leseempfehlung aussprechen!! Ich bin mir noch unsicher, ob dieses Buch in mein Regal wandert zu den anderen „Kann-ich-nicht-weggeben“-Büchern oder ob ich es wieder ins öffentliche Bücherregal stelle, damit jemand anderes diesen Schatz finden darf. 

  13. Cover des Buches Letzte Runde (ISBN: 9783946086048)
    Stefanie Schleemilch

    Letzte Runde

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Archimedes

    " Letzte Runde" von Stefanie Schleemilch, erschienen im Verlag duotincta, ein Roman auf 145 Seiten.

    In diesem Buch geht es um Lazlo, der hier in Deutschland Josef genannt wird, und um seine Geschichte- des Loslassen von gewissen Dingen, die man sowieso nicht halten oder behalten kann. Schon die erste Seite, mit ihren Konvergenten, hat es in sich- Konzentration beim Lesen unumgänglich- nicht leicht zu verstehen!

    Fazit:

    Man muss sich erst an die ungewöhnliche Art des Schreibens gewöhnen, aber der Roman passt sehr gut zu diesem Verlag. Leider macht er schwermütig und sehr sehr nachdenklich. 14,95 Euro für dieses dünne Buch, ist meiner Ansicht nach, etwas zu hoch gegriffen.

  14. Cover des Buches Man kann ruhig darüber sprechen (ISBN: 9783499104015)
  15. Cover des Buches Chucks (ISBN: 9783442747023)
    Cornelia Travnicek

    Chucks

     (121)
    Aktuelle Rezension von: mila_lovell

    Gefühle auf Papier zu bringen ist nicht immer leicht. Oft wiegt die Schuld zu schwer, um sie in leichte Worte zu fassen, oft sitzt der Schmerz zu tief, um ihn oberflächlich zu beschreiben, oft reicht die Liebe zu weit, um sie auf zweihundert Seiten zu begrenzen. Das Innenleben eines Menschen ist hochkomplexes Gebilde, das viele Autor*innen an die Grenzen ihrer schriftstellerischen Fähigkeiten führt. Gerade deshalb erscheint es umso beeindruckender, wie Cornelia Travnicek in ihrem 2012 erschienenen Debütroman „Chucks“ eine emotional scherbelastetes Mädchen erschafft und ihr durch ihre poetische, unsentimentale Schreibweise Leben einhaucht.

    Mae musste schon viele Verluste durchstehen, anfangen bei ihrem krebskranken Bruder bis hin zu ihrer emotional distanzierten Mutter. Auf der Suche nach einer neuen Familie landet Mae erst auf der Straße und schließlich in einem Aids-Hilfe-Haus, wo sie Sozialdienst leisten soll. Durch Zufall trifft sie dort auf Paul, einen HIV-positiven Fotografen, für den sie schon bald romantische Gefühle entwickelt. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlt sich Mae bei einem Menschen zu Hause, doch dann erkrankt Paul an Aids und Maes verbitterter Kampf gegen sein Verschwinden beginnt.

    Trotz der schwierigen Themen, die der Jugendroman behandelt, verzichtet Cornelia Travnicek auf überladene Gefühlsbeschreibungen und lässt statt Worten Taten sprechen – wenn Mae in den Schuhen ihres Bruders herumläuft, beispielsweise, oder wenn sie Pauls Zehennägel in einem Tupper-Döschen sammelt, was nicht nur Maes Verlustängste deutlich macht, sondern auch ihre Liebe zu Paul auf eine völlig neue Ebene hebt. Die unsentimentale Schreibweise der Autorin und ihre kurzen, prägnanten Sätze lassen zudem viel Raum für eigene Emotionen und Gedanken, was das Lesen des Jugendromans zu einem wahren Abenteuer macht. „Chucks“ ist nicht nur die Geschichte einer jungen Frau, die ihr Leben trotz unzähliger Verluste bewältigen muss, es ist die Geschichte von Liebe und Achtung und Anerkennung – ein hochemotionales Stück Literatur, das auch ohne überladene Gefühlsbeschreibungen unter die Haut geht.

  16. Cover des Buches Familie der geflügelten Tiger (ISBN: 9783462051599)
    Paula Fürstenberg

    Familie der geflügelten Tiger

     (44)
    Aktuelle Rezension von: katzenminze

    Gerade erst hat Johanna ihr Elternhaus verlassen und ist nach Berlin gezogen um in der Großstadt eine Ausbildung als Straßenbahnfahrerin zu beginnen. Ihre Mutter hätte es lieber gehabt, wenn Johanna ein Studium begonnen hätte; doch was ist die schon für ein Vorbild, wenn sie als ausgebildete Tierärztin lieber im Zoo die Ställe ausmistet und ein Fundtier nach dem anderen im Wohnzimmer gesund pflegt?

    Ein Vater kommt in Johannas Leben nicht vor. Laut ihrer Mutter hat der kurz vor der Wende – Johanna war gerade Zwei – in den Westen rübergemacht und anschließend nie wieder von sich hören lassen. Doch das ändert sich nun! Ihr Vater Jens meldet sich, aber er ist krank und die beiden haben keine Chance mehr, richtig miteinander zu reden. Dabei hat Johanna so viele Fragen. Was ist damals passiert, dass er Frau und Kind verlassen hat? Und warum hat er sich nie wieder gemeldet? Ohne die Möglichkeit, Antworten von ihrem Vater zu bekommen, macht Johanna sich auf Spurensuche bei anderen Familienmitgliedern und in ihrer Fantasie.

    Der kurze Roman ist in einem angenehm ruhigen, etwas lakonischen Ton geschrieben, der gut zu Johannas Geschichte und introvertiertem Charakter passt. Die Straßenbahnfahrerausbildung fand ich ein schönes Detail und besonders der Beginn des Romans hat mich gleich mitgezogen.

    Paula Fürstenberg beschreibt gekonnt den Bruch einerseits, den das Ende der DDR für dessen Bewohner dargestellt hat und das Unverständnis andererseits, das Johannas Generation für dieses vergangene System aufbringt. Auch Kritik an der DDR sowie an den Folgen der eiligen Wiedervereinigung klingen an. Da der Roman recht kurz ist, passiert das allerdings eher in Nebensätzen und ich fand das Thema – wenn auch ganz anders umgesetzt – in Daniela Kriens Roman „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ irgendwie geschickter eingeflochten und stimmungsvoller erzählt.

    Was mir leider nicht gefallen hat, war der Umgang der anderen Figuren mit Johanna und ihren Fragen nach der Vergangenheit. Durchweg alle Frauen mit denen sie redet – ihre Mutter, ihre Halbschwester und ihre Großmutter – reagieren abweisend und sind sauer auf Johanna, weil sie ihnen ihre Version der Ereignisse nicht unbesehen glaubt. Diese Reaktionen fand ich absurd: Wer bitte wird sauer auf eine junge Frau, die nie einen Vater hatte, nie mit ihm sprechen konnte und so viele berechtigte Fragen nach dem Warum hat? Verständnis? Mitgefühl? Unterstützung? Das gab es bei keiner der anderen Figuren und das fand ich einfach komplett unglaubwürdig.

    So hat mich der Roman nach dem guten Start leider etwas verloren, war aber insgesamt trotz kleiner Kritikpunkte eine interessante Lektüre mit einer stillen, manchmal etwas seltsamen aber liebeswerten Erzählerin.

  17. Cover des Buches Ein reines Gewissen (ISBN: 9783442469390)
    Ian Rankin

    Ein reines Gewissen

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Motzbeck

    Malcolm Fox, bekannt aus zahlreichen Rebus-Romanen Rankins, bekommt mit diesem Auftaktroman (es gibt offensichtlich noch einen Nachfolger), seine eigene Chance. Als Mitarbeiter der Internen, also der Abteilung, die Verstöße in den eigenen Reihen überprüft, hat er gerade einen großen Erfolg gefeiert, eas ihn bei seinen Kollegen aus den anderen Abteilungen allerdings noch unbeliebter macht. Nun wendet sich die Abteilungsleiterin der Kinderpornographie-Abteilung bei ihm und bittet um seine Mitarbeit. Der Verdacht: ein junger Polizist soll Mitglied einer Tauschbörse sein, in der einschlägige Gewaltpornos verbreitet werden. Fox lässt sich auf die Ermittlungen ein, doch der Verdächtige ist ihm sympahtisch und Fox findet keinerlei konkrete Verdachtsmomente, die ihn belasten können. Im Gegenteil, als der gewalttätige Lebensgefährte von Fox'  Schwester erschlagen aufgefunden wird und diese unter Verdacht steht, ist es ausgerechnet der verdächtige Polizist, der Fox wichtige Informationen zu diesem Fall, in dem Fox natürlich auf eigene Faust Ermittlungen anstellt, zukammen lässt. Als Fox selbst dann in den Fokus der Ermittlungen gerät, müssen die beiden sich gegenseitig vertrauen und zusammenarbeiten, sodass sie am Ende eine riesige Intrige im Edinburher Polizeiapparat aufdecken können.

    Fox, der ja bereits in den Rebus Romanen eine positive entwicklung vom Unsympathling zum teamfähigen Polizisten durchlaufen hat, wird in diesem Ableger der reihe dem Leser ein wenig näher gebracht, den Nachfolger werde ich bestimmt auch noch lesen.

  18. Cover des Buches Liebediener (ISBN: 9783596510566)
    Julia Franck

    Liebediener

     (46)
    Aktuelle Rezension von: NiJo
    Hm,.....so zum ersten mal weiss ich nicht so recht was ich schreiben soll. Der Schreibstil ist einfach nur komisch und ich nicht mit ihm warm geworden.

    Mehr wie den Klappentext kann und möchte ich nicht verraten. Wenn ich noch einen Satz mehr schreibe, dann braucht ihr nicht mehr das Buch zu lesen. Zum einen passiert nicht viel mehr zund zum anderen möchte ich hier nicht das Geheimnis um Albert lüften.

    Für mich hat das Buch keinen Sinn gemacht und ich frage mich warum es geschrieben wurde und was es mir sagen wollte bzw. versucht hat zu sagen? Bei mir kam jedenfalls nichts an außer Langeweile!
  19. Cover des Buches Tod im Kirnitzschtal (ISBN: 9783943444476)
    Thea Lehmann

    Tod im Kirnitzschtal

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Minzeminze

    Ein Krimi ganz nach meinem Geschmack. Besondere ganz eigene Charaktäre und eine Geschichte mit einer Mischung aus Spannung und etwas unterhaltsamen. Die Gegend in welcher die Geschichte spielt , die man selber kennt lässt es beim lesen vor den eigenen Augen auftauchen so macht das Lesen Spaß.  Freu mich schon auf die Fortsetzung .

  20. Cover des Buches Henriette Bimmelbahn (ISBN: 9783414825407)
    James Krüss

    Henriette Bimmelbahn

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Buchfresserchen1

    Henriette ist eine besondere Bahn. Sie bringt ausschließlich Kinder von der Stadt auf das Land.Sie fährt ohne Plan und macht mal hier mal dort einen Stopp, damit man aussteigen kann, um für die Oma vielleicht einen Blumenstrauß zu pflücken.

    Henriette Bimmelbahn erschien schon 1958 zum ersten Mal. Es ist also ein Bilderbuch das schon die Oma´s als Kinder gekannt haben könnten. So ist es natürlich auch gestaltet. Bilder wie in den 50 er Jahren. Die Bilder sind eher skiziiert und dann farblich ausgemalt. Der Text ist knapp und einfach gehalten und in Reimform. Es hat viele Verben und auch so manches "alte " Wort was man heute eher nicht mehr verwendet.
    Allerdings ist die Geschichte schön und man kann sehen wie die Züge früher so waren und wie die Menschen das leben noch genossen haben und man nicht von A nach B hasten musste.

    Ich kann das Buch für Kinder ab 4 Jahren empfehlen und ziehe nur einen Stern ab, weil die Bilder wirklich recht altertümlich sind.

                                                    

    •                                                                                                                                                                                     
  21. Cover des Buches Das dicke Ottokar-Buch (ISBN: 9783359014881)
    Ottokar Domma

    Das dicke Ottokar-Buch

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Larika
    Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen als ich sieben Jahre als war und habe es auf Anhieb geliebt und verschlungen. "Mein lieber Ottokar" und "Ottokar das Früchtchen" kannte ich vorher schon von den alten Schallplatten von meinem Vater, sodass ich teilweise einige Episoden auswendig gelernt habe, weil ich sie so toll fand und auch immer noch finde. In der Figur Ottokar ist einfach alles vereint, was einen "braven" und anständigen Schüler ausmacht - Witz, Charme, Energie, Übertreibung und jugendlicher Leichtsinn sowie Selbstüberschätzung und Spitzfindigkeit. Das alles zusammen macht Ottokar und seine Geschichten aus, die ich bis heute sehr schätze und auch gerne anderen vorlese. Die kleinen Dinge, die auf übertriebene Art hier zu Papier gebracht wurden, greifen Kleinigkeiten aus dem Alltag, dem täglichen Leben auf und sind spaßig und angriffslustig verpackt. Ich denke, dass sich jeder, der sich einmal einen Spaß mit den Lehrern erlaubt hat, irgendwie an seine Kindheit zurück erinnern wird. Aber auch die, die nichts derartiges auf dem Kerbholz haben, können sich an den Gemeinheiten und übertrieben liebenswürdigen Gesten von Ottokar Domma erfreuen, denn der ewige Schüler, der Grenzen überschreitet und dem man dennoch nicht dauerhaft böse sein kann, erheitert die Seele und den Geist.
    Viel Spaß beim Lesen und eine Warnung vor dem Kater aller Lachmuskeln wünscht Larika ;)
  22. Cover des Buches DuMont Bildatlas Lissabon (ISBN: 9783616012216)
    Daniela Schetar-Köthe

    DuMont Bildatlas Lissabon

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M

    In Lissabon muss man sich einfach verlieben. Erbaut auf sieben Hügeln, liegt die Stadt unweit der Atlantikmündung des Tejo, an dem man sich immer orientieren kann, wenn man sich irgendwann einmal in den engen Gassen der Altstadt verlaufen hat. Beim ersten Besuch hatte ich anfangs erhebliche Schwierigkeiten, die Struktur dieser malerischen Stadt zu begreifen. Eine lange Fahrt in einem Tuck-Tuck und die freundlichen Erklärungen brachten Abhilfe. Man landet bei einer solchen Stadtbesichtigung wenigstens auf einem der sieben Hügel, und von oben sieht man eben besser, wie diese Metropole aufgebaut ist.

    In diesem "Bildatlas" steht etwas vom maroden Charme Lissabons. Was damit allerdings gemeint ist, bleibt Lesern unklar, die dort noch nie gewesen sind. Setzt man sich beispielsweise auf eine Bank am Rossio, einem der zentralen Plätze Lissabons, und lässt den Blick an den Häuserfronten entlanggleiten, dann sieht man unten das pralle Leben. Oben aber wachsen schon Sträucher aus den Fenstern der Daches oder des Obergeschosses. Jedenfalls war das noch vor zwei Jahren so. Neben einem solchen Gebäude steht vielleicht ein toll saniertes Haus. Andere befinden sich vom Zustand her irgendwo dazwischen. Bilder des Verfalls sieht man in Reiseführern nie, das wäre erstens unfreundlich und zweitens nicht typisch. Aber es gibt ihn eben, diesen morbiden Charme, wobei in Lissabons Altstadt die Betonung eindeutig auf Charme liegt.

    Dieser Zwitter aus Bildband und Reiseführer zum kleinen Preis stellt die Stadt in zwei Dritteln seines Seitenumfangs vor, schön geordnet nach den Stadtteilen am Tejo. Die moderne Stadt dahinter bleibt weitestgehend ausgespart, was vielleicht auch gut so ist. Im letzten Drittel des Heftes werden Sehenswürdigkeiten aus der Umgebung Lissabons vorgestellt.

    Natürlich eignet sich das Format nicht unbedingt zum Mitnehmen nach Lissabon. Obwohl dieser Atlas auch viele praktische Hinweise und eine Reihe wirklich sehenswerter Orte in Lissabon und Umgebung vorschlägt, hatte ich in diesem speziellen Fall ein paar Orientierungsschwierigkeiten. Die Karten sind leider etwas zu klein, um wirklich spezielle Punkte zu finden. Beispielsweise erkennt man die Endpunkte der empfohlenen Straßenbahnlinien 28 nicht unbedingt. Ebenso hatte ich Probleme, sofort die Standorte zweier Kirchen zu finden, die im Text eindrucksvoll beschrieben werden.

    Nach meiner Erfahrung braucht man für einen Besuch einen zweiten Reiseführer mit besserem Kartenmaterial und einem anderen Format. Praktische Hinweise, wie etwa das Metro-Netz oder eine praktische Beschreibung von Möglichkeiten nach Belem zu kommen, wären auch nicht schlecht.

    Kurz: Für eine Reiseplanung ist dieser Bildatlas sehr schön, für den tatsächlichen praktischen Gebrauch eher weniger.

  23. Cover des Buches Straßenbahnen in Stuttgart (ISBN: 9783765471889)
  24. Cover des Buches Halali (ISBN: 9783257803839)
    Ingrid Noll

    Halali

     (11)
    Aktuelle Rezension von: MAZERAK

    Großmutter Holda erzählt aus ihrer erlebnisreichen Jugend mit ihrer besten Freundin Karin, und Enkelin Laura kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus!

     Ingrid Noll hat sich wieder eine abwechslungsreiche, sehr unterhaltsame Geschichte ausgedacht, die durch ihre absolut lebendigen Charaktere geradezu real sein könnte. Die Erlebnisse von Holda und Karin in der aufwärts strebenden Nachkriegszeit sind ereignisreich, bunt, manchmal ganz schön schaurig und auf jeden Fall voller schwarzem Humor. 

    Tatsächlich genau das, was man von der Autorin erwartet. Halali ist meiner Meinung nach nicht unbedingt eine ihrer beeindruckendsten Geschichten, aber doch ungemein unterhaltsam und abwechslungsreich, und Nina Petri versteht es, durch gekonnte Interpretation einen wahren Hörgenuss zu präsentieren! Sehr angenehm und unverwechselbar Ingrid Noll!

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