Bücher mit dem Tag "stummheit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "stummheit" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches Still - Chronik eines Mörders (ISBN: 9783426305119)
    Thomas Raab

    Still - Chronik eines Mörders

     (213)
    Aktuelle Rezension von: 3lesendemaedels

    Enge, Gewalt, Schmerzen, grelles Licht und vor allem Lärm, dies alles muss Karl auf seiner zurückgelegten Reise namens Geburt verkraften. Und er schreit ohrenbetäubend, sodass ein jeder in Jettenbrunn von ihm Kenntnis nimmt. Die Mutter, Charlotte, ist verzweifelt, hilflos über den Kummer der Zurückweisung. Kein guter Ratschlag hilft, denn das Baby verweigert die Brust. So saugt er fortan gierig an der dargebotenen Flasche, wird endlich kräftiger. Dennoch bleibt das Schreien. Erst wenn Vater Johann heim eilt, seinen weinenden Sohn warm einpackt, ihn ins Freie trägt, wo sie Stille umhüllt, findet er Frieden. So wächst Karl heran, hört jedes kleinste Geräusch. Längst schon lebt er in der Abgeschiedenheit des Kellers, besucht keine Schule, denn ein Zusammensein mit anderen ist unmöglich. Nachts, wenn alles still ist, schleicht er sich hinaus, belauscht die Jettenbrunner, erkundet viel Geheimes. So erfährt er, dass seine Mutter Besuch vom Dorfarzt erhält, wo sie doch eigentlich nicht krank ist. Als dieser die Affäre beendet, stürzt sie aus dem Haus, Karl mit sich ziehend. Sie wolle eigentlich nur geliebt werden, doch ihren Geliebten zog es zu einer anderen und der eigene Sohn lehnt sie seit seinem ersten Schrei ab. Vor den Augen Karls geht sie ins Wasser und taucht nicht wieder auf. Er aber erfährt zum ersten Mal in seinem jungen Leben, dass der Tod vollkommene Stille bedeutet.
    Ein Roman über einen abgründigen Mörder, dem der Lärm der Welt unsägliche Qualen bereitet. Erlösung findet er durch die Erfahrung mit dem Tod. Ein Roman, der den Vergleich mit Patrick Süskinds „Das Parfum“ nicht zu scheuen braucht.

  2. Cover des Buches New Hope - Der Glanz der Hoffnung (ISBN: 9783745701944)
    Rose Bloom

    New Hope - Der Glanz der Hoffnung

     (122)
    Aktuelle Rezension von: Ani

    Graham Campbell ist Ranger und lebt in seiner abgelegenen Blockhütte in den Wäldern von New Hope. Er genießt die Ruhe und ist mit seinem Leben in der Natur mehr als zufrieden. Doch dann zieht Liz in die benachbarte Hütte. Obwohl Graham wenig begeistert ist, möchte er sich der jungen Frau vorstellen. Liz knallt ihm jedoch die Tür vor der Nase zu und ist sehr auf Abstand bedacht. Als sich herausstellt, dass Liz nicht sprechen kann, ahnt Graham, dass sie mit einem Trauma zu kämpfen hat. Graham möchte ihr gerne helfen, ohne sich aufzudrängen, denn die junge Frau hat ihn vom ersten Moment an bezaubert...

    "Der Glanz der Hoffnung" ist der zweite Teil der New-Hope-Reihe. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den Folgeband auch dann problemlos lesen, wenn man keine Vorkenntnisse hat. Wichtige Hintergrundinformationen zu den Bewohnern fließen in die Handlung ein. Allerdings kann man die Reihe noch mehr genießen, wenn man chronologisch liest, da man sich so über ein Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren freuen kann.

    Die Handlung wird in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Liz und Graham, geschildert. Dadurch kann man in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen und außerdem beobachten, was sie voneinander denken und wie sie aufeinander wirken. Beide wirken von Anfang an sympathisch.

    Liz scheint traumatische Erlebnisse verarbeiten zu müssen, von denen man erst nach und nach erfährt. Und auch in Grahams Vergangenheit scheint es etwas zu geben, was ihn stark belastet. Deshalb beobachtet man gespannt die Annäherung der beiden. Die Gefühle werden sehr gut vermittelt, wodurch man sich ganz auf die Handlung einlassen und das Knistern zwischen den Hauptprotagonisten genießen kann. Die Entwicklung der Charaktere verläuft größtenteils glaubhaft und nachvollziehbar. Allerdings gibt es zum Ende hin Szenen, in denen man Liz einfach nur schütteln möchte. Aber das ist ja auch ein Zeichen dafür, dass man mitten im Geschehen ist und mitfiebert.

    Der Schreibstil ist locker und sehr angenehm lesbar. Das kleine Städtchen New Hope wird wieder so authentisch beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein und die Bewohner zu beobachten. In New Hope muss man sich einfach wohlfühlen und diese Atmosphäre wird sehr gut vermittelt.

    Zwar nicht ganz so gut wie der Auftakt, aber dennoch mitreißend erzählt. Die Neugier, wie es in New Hope weitergeht, wird definitiv geweckt.

  3. Cover des Buches Adam der Affe (ISBN: 9783741852015)
    Wolfgang Wambach

    Adam der Affe

     (14)
    Aktuelle Rezension von: YH110BY
    Der 13jährige Kenny ist gehörlos und wird deswegen in der Schule immer gehänselt. Eines Tages ist ein Zirkus in der Stadt und dort sieht er den Schimpansen Adam, der in einem Käfig eingesperrt ist und auch die Gebärdensprache beherrscht. Als Kenny sieht, dass Adam zu Unrecht für einen Unfall verantwortlich gemacht wird, hilft er dem Schimpansen zu flüchten. Ihr Weg führt sie zu einem Professor in Kieselstadt, der Adam die Gebärdensprache beigebracht hat....Das Kinderbuch ist ganz nett zu lesen, könnte aber etwas ausführlicher abgehandelt werden. Man erfährt nicht viel darüber, was in Kenny und Adam vorgeht und die Geschichte wirkt etwas gehetzt erzählt. Ein Ereignis jagt das Andere. Zum Schluß gibt es noch einige interessante Dinge über Affen zu erfahren und Fotos von verschiedenen Affen. Auf jeden Fall hat das Buch meinem 8jährigen Sohn ganz gut gefallen!
  4. Cover des Buches Die Welt ist kein Ozean (ISBN: 9783570162965)
    Alexa Hennig von Lange

    Die Welt ist kein Ozean

     (142)
    Aktuelle Rezension von: _JustMee

    ☞ Die Welt ist kein Ozean - Alexa Henning von Lange ☜
    Ein Einzelband

    Genre: Jugendroman (Belletristik)
    Seitenanzahl: 349
    Sternebewertung: 4,6✰ / 5,0✰

    TW: 'PSYCHISCHE KRANKHEITEN'/ PSYCHIATRIE

    Eine leichte Liebesgeschichte für zwischendurch, die durch ihre Thematik aber durchaus zum Nachdenken anregt. Das Themengebiet rund um 'psychische Krankheiten' ist hier zwar Gegenstand der Handlung, jedoch rückt die zarte Liebe stark in den Vordergrund. Für mich war das eindeutig die richtige Mischung.

    Eine wunderschöne, berührende Geschichte über die erste Liebe. Wir begleiten Franziska, die in einer behüteten Familie aufwächst und daher in ihrem Schülerpraktikum das 'wahre Leben' kennenlernen möchte. So entscheidet sie sich, für vierzehn Tage in einer psychiatrischen Klinik für Jugendliche zu arbeiten. Dort trifft sie auf Tucker, der nach einem schockierenden Erlebnis nicht mehr spricht. Dieser sonderbare Junge fasziniert Franziska sehr. Doch wie lernt man jemanden kennen, der sich gegenüber der Welt vollkommen verschlossen hat?

    Das Umfeld, in dem Franziska aufwächst, bestehend aus Familie und Freunden, gefällt mir ausgesprochen gut. Ihre Gefühlswelt erinnert mich stark an meine Gefühle und Wünsche in diesem Alter. Ich konnte mich während des Lesens gut in die Protagonistin hineinversetzen und habe jeden Kummer und jede ihrer Freuden geteilt. Es entwickelt sich etwas ganz Zerbrechliches und wunderbar Schönes zwischen Franziska und Tucker. 'Die Welt ist kein Ozean' zählt definitiv zu einem der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe. Schade, dass es so gänzlich unbekannt ist.

    Habt ihr auch schon Schätze abseits vom Hype entdeckt? Welche sind eure Geheimtipps?

  5. Cover des Buches Erzähler der Nacht (ISBN: 9783407810908)
    Rafik Schami

    Erzähler der Nacht

     (182)
    Aktuelle Rezension von: Nesa8486

    Rafik Schami schafft es, einige kleine Märchen zauberhaft zu erzählen. Ich habe jede Geschichte und jede Seite genossen. Der Schreibstil klar und flüssig und wie schon erwähnt leicht ins Märchenhafte, was ich aber total mag. Ich kann's definitiv nur empfehlen.

  6. Cover des Buches Die Schatten und der Regen (ISBN: 9783442749478)
    Hakan Nesser

    Die Schatten und der Regen

     (79)
    Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecher

    Viktor's Vater erschlägt seine Frau und bringt sich kurz darauf um. Der kleine Junge wächst fortan bei der Familie seines Schulkameraden David auf. Einerseits sind sie gute Freunde, aber mit der Zeit werden die unterschiedlichen Charaktereigenschaften immer deutlicher und sie entfernen sich voneinander. Als Viktor dann auch noch als flüchtiger Mörder gilt, trennen sich die Wege endgültig. 30 Jahre später kommen beiden wieder in ihre alte Heimat und nichts scheint wie es mal war. 

    Eigentlich bin ich ein großer Fan von schwedischen Autoren, auch von Nesser. Aber die erste Hälfte des Buches, die aus der Sicht von David geschrieben wird, fande ich nur mühsam und langweilig. Die zweite Hälfte war dann ganz gut, aber hat mich auch nicht vom Hocker gehauen. Zurecht nur ein Roman und kein Krimi, obwohl es um einen Mord geht. Die gesellschaftskritischen Aspekte fande ich sehr gut heraus gearbeitet. Trotzdem bin ich etwas enttäuscht von dem Buch. 

  7. Cover des Buches Mutter Courage und ihre Kinder (ISBN: 9783518732601)
    Bertolt Brecht

    Mutter Courage und ihre Kinder

     (346)
    Aktuelle Rezension von: Ann-Sophilius

    Berthold Brecht, ich bin entzückt.

    Mein erstes Drama diesbezüglich und die Geschichte hat mir weitenteils sehr gut gefallen. Mutter Courage verspielt sich zwar in ihrem Einsatz um den Profit ihres kleinen, rollenden Geschäfts und verliert nach und nach alle, die sie einst umgaben, allerdings scheint sie dies in ihrer Welt überhaupt gar nicht zu merken. Anfangs dachte ich, es handle sich um eine Komödie, doch im Laufe des Stücks stellt sich immer mehr die Dramatik des 30-jährigen Krieges in den Vordergrund. Die Sprache ist nicht immer leicht verständlich, doch könnte ich mir dieses Werk wunderbar auf einer jeden Theaterbühne vorstellen - hoffentlich lässt sich dieser Wunsch irgendwann realisieren! :)
  8. Cover des Buches Wings of Silence (ISBN: 9783958150409)
    Aubrey Cardigan

    Wings of Silence

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Kerry

    Die 17-jährige Lia Raven hat im letzten Jahr furchtbares durchgemacht. Vor neun Monaten, an ihrem 17. Geburtstag, war ihre Welt noch in Ordnung. Früh hatte sie ihre Mutter verloren, aber sie hatte einen Vater, der sie liebte und sie in ihren Wünschen unterstützte, so auch in dem Wunsch, die Flugprüfung abzulegen. Ihr Vater selbst hatte seine bereits und er gab seiner Tochter Stunden. Doch an jenem schicksalshaftem Tag vor etwas über einem halben Jahr wollte er ihr beibringen, bei Sturm zu agieren - die Maschine stürzte ab, ihr Vater starb sofort und Lia wurde schwer verletzt. Seit diesem Vorfall hat sie ihre Sprache und ihr Augenlicht verloren. Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, lebt sie auf der Ranch ihrer Großeltern väterlicherseits. Hier unterstützt ihre Familie sie im Alltag und ihre Tante Fala, die als Ärztin im nahen Reservat arbeitet, denn Lias Vater war indianischer Abstammung. Doch die Zeit bei ihrer Familie ist vorbei. Laut letzten Willen ihres Vaters soll Lia die Zeit bis zu ihrer Volljährigkeit, bei ihren Großeltern mütterlicherseits in Wales verbringen.


    Lia ist nicht ganz wohl bei der Sache, denn diesen Teil der Familie hat sie noch nie kennen gelernt und der Gedanke, in ein Flugzeug zu steigen und nach Wales zu fliegen, behagt ihr gar nicht. Zwar wird ihr Cousin Delsin sie begleiten, doch auch er ist fremd in diesem Land und in der keltischen Kultur, denn ihre Großeltern, Ida und Bran, sind stolz auf ihre keltische Abstammung. Doch anstelle von Ida und Bran, ist Bran in Begleitung eines jungen Mannes namens Coel erschienen, um sie abzuholen und an diesem ist irgendetwas merkwürdig, denn sobald Coel sie berührt, kann sie sehen und gedanklich mit ihm kommunizieren und ganz ehrlich, was sie sieht, gefällt ihr außerordentlich gut.


    Tatsächlich gelingt es Lia, mit Hilfe von Coel und Bran heil in Wales anzukommen, doch bereits beim ersten Zusammentreffen mit ihrer Großmutter Ida steht fest: die beiden werden keine Freunde werden und Coel bestätigt ihre Befürchtungen, ja schlimmer noch, er hegt den Verdacht, dass Ida die beiden trennen will und tatsächlich gibt es in dem Haus nur eine Regel: Lia und Coel dürfen einander nicht berühren - mit anderen Worten: Lia wird blind und stumm sein und weiterhin auf die Hilfe von Delsin oder gar ihrer Großeltern angewiesen sein. Doch Lia, die zwar diese Regel akzeptieren muss, gibt sich nicht geschlagen - zum ersten Mal seit einem dreiviertel Jahr gibt es so etwas wie Hoffnung in ihrem Leben, Hoffnung auf ein Leben mit einem Mann, der sie so annimmt, wie sie ist, trotz ihrer Sprachverlustes, trotz ihrer Blindheit, trotz ihres mit Narben entstellten Körpers und nichts und niemand wird ihr diese Hoffnung nehmen! Doch auch Coel hat ein Geheimnis ...



    Der 1. Band der Lia-und-Coel-Reihe! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, wie auf das Leben der Protagonistin, deren Leben in den letzten Monaten alles andere als einfach war, nunmehr noch neue Menschen und eine ganz neue Kultur einwirken und alle irgendwelche Geheimnisse vor ihr zu haben scheinen, aber niemand willens oder in der Lage ist, ihr die Situation, in der sie als Stumme und Blinde hineingeraten ist, zu erklären. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Protagonistin Lia ist mir hier besonders ans Herz gewachsen, denn obwohl ihr Körper gebrochen war und noch immer Narben und Defekte (Stummheit und Blindheit) aufweist, ist sie fest entschlossen, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu kämpfen, um das zu wahren, was ihr geschenkt wurde - die Liebe eines jungen Mannes, auch wenn die ganze Welt gegen sie beide zu sein scheint, sie weiß, er ist der richtige, er ist der, der sie so nimmt, wie sie ist und sie wird alles tun, um ihn in ihrem Leben zu halten. Den Schreibstil empfand ich als geradezu fesselnd zu lesen, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte und es in einem Rutsch durchlesen musste. Jetzt hoffe ich sehr, dass die Fortsetzung der Reihe nicht allzu lange auf sich warten lässt - es gibt so einen genial-bösen Cliffhanger am Ende!

  9. Cover des Buches Ein Flüstern in der Nacht (ISBN: 9783570224359)
    Moya Simons

    Ein Flüstern in der Nacht

     (38)
    Aktuelle Rezension von: KleineLeseecke
    „Ein Flüstern in der Nacht“ erzählt die Geschichte der jungen Jüdin Rachel und deren Familie während des Zweiten Weltkrieges. Schon bald wird die Familie von den Nazis getrennt und nur mit sehr viel Glück kann sich das Mädchen verstecken und gerettet werden. Der Freundlichkeit eines alten Ehepaars verdankt sie ihr Leben, da sie Rachel finden, mitnehmen und in ihrer Wohnung verstecken. Doch von der Familie des Mädchens, die abgeführt wurde, fehlt noch immer jede Spur...

    Ich habe schon oft Bücher bzw. Erzählungen über Schicksale im Zweiten Weltkrieg gelesen und immer wieder berühren sie mich tief. In diese Reihe kann sich nun auch „Ein Flüstern in der Nacht“ einreihen, das mich auch nach dem Lesen nicht mehr loslässt und das mich zu Tränen gerührt hat.

    Letztlich wird der Leidensweg der Juden in Deutschland unter der Nazi-Herrschaft erzählt. Die Protagonistin ist dabei die anfangs achtjährige Rachel, die die Romanhandlung auch in der Ich-Perspektive erzählt. Das führt einerseits dazu, dass die Geschichte in relativ einfacher Sprache mit wenig komplexem Satzbau und kurzen Sätzen erzählt wird. Andererseits wirkt das Erzählte dadurch sehr real und lebendig, da man bald schon das Gefühl hat, dass man in dem Mädchen steckt und alles selbst erlebt.

    Gut gefällt mir, dass die Autorin immer wieder geschichtliche Fakten in die Handlung einstreut. Allerdings macht sie das nie so, dass man sich belehrt oder wie im Geschichtsunterricht fühlt und das wirkt sich sehr positiv auf das Buch aus. Wer mehr Geschichtshintergrund möchte, kann dazu die ausführliche Zeittafel nutzen, die sich im Anhang des Buches befindet und sehr informativ und interessant ist.

    Außerdem sind die Charaktere des Buches der Autorin sehr gut gelungen. Diese wirken allesamt sehr real und glaubwürdig mit ihren Gefühlen, Ängsten und kleinen Macken. Sei es zum Beispiel Rachels Mutter, die versucht den Krieg und die Angst zu verdrängen, indem sie einen Schal strickt durch den sie die Familiengeschichte erzählt. Oder Rachels Cousin Erich, der immer traurige Lieder auf seiner Geige spielt und verbittert und sprachlos wird. Oder später nach Kriegsende Rachels beste Freundin Greta, die ihr Kriegstrauma durch das Erzählen von Fantasiegeschichten zu verarbeiten bzw. Verdrängen versucht. Auch wird zum Glück keine Schwarz-Weiß-Malerei betrieben. So werden die deutschen Kriegsverbrechen natürlich nicht verharmlost, aber die Deutschen werden auch nicht alle als Monster dargestellt. So gibt es eine deutsche Frau, die Rachels Familie regelmäßig gute Lebensmittel zukommen lässt, ein junger deutscher Soldat verrät das Mädchen nicht, als er es unter der Spüle versteckt findet, eine deutsche Familie versteckt die Protagonistin etc.

    Eine Altersempfehlung fällt mir bei diesem Buch wirklich sehr schwer. Einerseits ist die sprachliche Gestaltung relativ einfach und das Buch lässt sich sehr gut lesen, was es auch für eine jüngere Zielgruppe interessant macht. Allerdings sollten die jungen Leser schon geschichtliches Hintergrundwissen mitbringen und da ein ziemlich grausames Kapitel der Menschheitsgeschichte behandelt wird, sollte es meiner Meinung nach auch nicht vor dem 15. oder 16. Lebensjahr gelesen werden (wobei nie direkt grausame/blutige Handlungen geschildert werden). Es wäre auch sicherlich ratsam, wenn man es vielleicht mit seinem Kind/Enkel etc. gemeinsam lesen und besprechen würde, denn es wird sicherlich Vertretern aller Altersgruppen gefallen, ob jung oder alt.

    Fazit: „Ein flüstern in der Nacht“ ist ein sowohl erschreckendes als auch berührendes Buch und meiner Meinung nach Pflichtlektüre für alle Altersstufen. Unbedingt lesen!!!
  10. Cover des Buches Die kleine Kartäuserin (ISBN: 9783492501491)
    Pierre Péju

    Die kleine Kartäuserin

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Nichts ist mehr wie vorher, als der Buchhändler ein kleines Mädchen mit dem Auto überfährt. Es ist der Anfang vom Ende, aber immerhin ein Anfang, der im Angesicht des Schreckens trotzdem kleine Momente des Zaubers bereithält. Lichtfünkchen in der Dunkelheit.

    Pierre Péju hat ein großartiges Werk geschaffen, dass die Einsamkeit und die Unfähigkeit thematisiert, wirkliche Nähe und liebevollen Kontakt aufzubauen. Immer wieder ist zu lesen, der Buchhändler stehe sich selbst im Weg, mit seiner massigen Gestalt, dem aufgeblähtem Geist und den roten Haaren. Er fühlt sich deplatziert, dabei ist er aber durchaus liebesfähig. In seinem großen Körper steckt ein großes Herz, das nur leider oft verletzt wurde - zu oft.

    Die Weisheit, dass in jedem Unglück auch eine Chance steckt, wird überdeutlich und schenkt am Ende - trotz des Dramas - eine gewisse Hoffnung. Hervorragende Literatur! 
  11. Cover des Buches Homecoming (ISBN: 9783746623849)
    Dave King

    Homecoming

     (26)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Voller Verzweiflung wendet sich Sylvia an den “stummen” Kriegsveteranen Howard mit der Bitte ihren minderjährigen Sohn aufzunehmen, damit sie sich einer längeren Drogentherapie unterziehen kann. Ohne Planung fällt sie einfach mit der Tür ins Haus. Howard, der nach seiner kriegsbedingten Hirnverletzung weder sprechen, noch lesen oder schreiben kann, stimmt nach anfänglichen Zweifeln zu. Er selbst lebt in einer chaotischen WG, aber seine Mitbewohner nehmen den neunjährigen Jungen Ryan auf und geben ihm das Gefühl willkommen zu sein.

    So weit so gut, dennoch sprang für mich der Funke nicht über. Man freut sich mit für Howard, dass er wieder eine sinnvolle Aufgabe übertragen bekommt, dass Ryan ihn als väterlichen Freund annimmt und Howard sich heimlich und leise fast wieder ein bisschen Hoffnung auf ein richtiges Familienleben macht. Zu seiner Enttäuschung klappt die Kommunikation mit Silvia jedoch nur sehr schleppend. Sie meldet sich lange nicht, sie scheint blind zu vertrauen, dass alles klappt. Sie zeigt sich auch wenig dankbar, dass ihr Highschool-Verehrer diese Verantwortung übernommen hat. Gegen Schluss wird sie regelrecht grausam.

    Hat Howard hier nun wirklich etwas gewonnen? Was genau will mir der Autor vermitteln? Wie sinnlos der Krieg ist und wie er ein Leben von Grund auf zerstören kann? Oder gibt es noch weitere Aspekte, die ich einfach nicht entdeckte? Schade, ich hatte mir mehr versprochen. Richtig berührt hat mich der Roman nicht.

  12. Cover des Buches Manisch (ISBN: 9783442468331)
    Ruth Newman

    Manisch

     (123)
    Aktuelle Rezension von: Krimifee86

    Zum Buch: Am Ariel College in Cambridge werden mehrere Frauen bestialisch ermordet. Schnell scheint klar, dass einer der anderen Studenten der Mörder sein muss. Bei der Aufklärung helfen könnte Olivia, die in katatonischem Zustand neben der letzten Leiche gefunden wurde. Kann sie den Mörder identifizieren? Kann der Psychologe Matt das aus ihr herauskitzeln, was sie gesehen hat? Und was verbirgt Olivia vor ihm?

     

    Das Cover: Ich finde das Cover relativ unspektakulär. Rote Blutschrift ist ja mittlerweile ziemlich ausgelutscht und bei allem anderen weiß ich nicht mehr so genau, was es sein soll. Sieht aus wie ein Maul oder wie Äste, aber ist auf jeden Fall nicht definierbar. Mir gefällt es nicht richtig. 2/5 Punkte.

     

    Die Story: In „Manisch“ wird in Rückblenden und in der Gegenwart die Geschichte von Olivia erzählt. Ihre Kindheit, ihre Jugend, ihr Start am Ariel College und ihr Leben dort. Die Liebesbeziehung zu Nick. All das führt zu dem Zeitpunkt in der Gegenwart: Olivia im katatonischen Zustand, neben der Leiche ihrer Freundin June. Was ist passiert? Was hat sie gesehen? Der Psychologe Matt versucht genau das herauszufinden. Dabei deckt er das ein oder andere Geheimnis aus ihrem Leben auf. Immer mehr Punkte kommen an die Oberfläche, die langfristig zur Identifizierung des Mörders führen könnten. Es ist spannend dieser Entwicklung zu folgen (wenn auch alle meine Vermutungen richtig waren) und gleichzeitig ist es verwirrend. Weil man nie wirklich weiß, in welche Zeit man gerade gehüpft ist, ständig die ganzen Studenten durcheinander bringt und vor allem am Anfang ständig verwirrt ist. 3/5 Punkte.

     

    Die Charaktere: Leider habe ich keinen der Charaktere als wirklich sympathisch erfunden. Olivia vielleicht noch am ehesten, denn sie tat mir natürlich leid ob der Dinge, die sie erlebt hat. Gerade wegen dieser Dinge habe ich ihr aber auch viele Handlungen nicht abgenommen und immer das Gefühl, dass da was faul ist. Ihren Freund Nick mochte ich nicht, weil er mir irgendwie zu geleckt war. Die meisten anderen am College waren einfach nur arrogant. Godfrey fand ich irgendwie cool, er war aber so ziemlich der einzelne. Weathers und Matt als Ermittler blieben für mich eher blass und ich hätte mir gewünscht, mehr Ermittlungsarbeit mitzuerleben. 2/5 Punkte.

     

    Der Schreibstil: Ich fand den Schreibstil am Anfang total verwirrend. Ich bin überhaupt nicht klar gekommen und wusste oft nicht, in welcher Zeit die Geschichte gerade spielt oder wer eigentlich diese ganzen Charaktere sind. Das hat mich echt im Lesefluss gestört und es hat fast 100 Seiten gedauert, bis ich in die Geschichte reingefunden habe. Danach hat mir der Aufbau gut gefallen und die Idee mit den ganzen Rückblenden zu arbeiten ebenso. Ich fand auch, dass es der Autorin gut gelungen ist, die Geschichte spannend zu erzählen, wenn auch für mich recht vorhersehbar. 3/5 Punkte.

     

    Fazit: „Manisch“ war für mich am Anfang sehr verwirrend. Es gab extrem viele Zeitsprünge und es war schwer, nachzuvollziehen worum es eigentlich gerade geht und in welcher Zeit die Geschichte gerade spielt. Wenn man erstmal reingefunden hat, geht es dann aber und es entwickelt sich ein recht spannender Thriller, der aber auch an vielen Stellen vorhersehbar war. Außerdem ging es was den Täter anging so oft hin und her, dass es irgendwann nicht mehr glaubwürdig war. Nichtsdestotrotz eine nette Geschichte. 3/5 Punkte.

     

    Kurzmeinung: Für mich war das Buch leider sehr vorhersehbar, davon ab fand ich auch, dass die Autorin zu viel wollte.

     

    Mehr von mir zu den Themen Bücher, Essen, Reisen, Fotos, Geocachen, Disney, Harry Potter und noch vieles mehr gibt es unter: https://www.facebook.com/TaesschenTee/

  13. Cover des Buches Die Geschichte von Blue (ISBN: 9783257243345)
    Solomonica de Winter

    Die Geschichte von Blue

     (153)
    Aktuelle Rezension von: chuma

    "Mein Name ist Blue. (...) Blau wie der Winter, das Meer, der Regenbogen. Das Dunkelblau in den aufziehenden grauen Wolken vor einem Gewitter."


    Blue war einst ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen. Doch das war bevor ihr Vater bei einem Bankraub ums Leben kam und ihre Mutter in die Drogensucht abrutschte. Seither spricht sie nicht mehr und klammert sich verzweifelt an das letzte Geschenk ihres Vaters: Das Buch "Der Zauberer von Oz". Immer wieder liest sie es, verliert sich in der Geschichte, dem Traumland Oz. Sie ist wie Dorothy ohne das Lachen und sie wünscht sich zurück. Doch der Wirklichkeit kann sie nicht durch das Zusammenschlagen der Hacken entkommen und so dreht sich die Spirale immer weiter abwärts, sieht Blue nur noch einen Ausweg: Den Mann zu töten, der ihren Vater auf dem Gewissen hatte. 


    Dieser Roman ist alles andere als eine seichte Story mit märchenhaften Akzenten. Bereits zu Beginn erfahren wir, dass Blue in einer Psychatrie ist und ihrem Arzt die Geschichte des Doppelmords, den sie begangen hat, erzählt. Da sie nicht spricht, schreibt sie sie auf. Ein Buch im Buch offenbart uns nun "Die Geschichte von Blue". 


    Die erst 17-jährige Solomonica De Winter schreibt eindringlich, schlägt dabei einen unheilschwangeren Ton an und lässt den Leser zu keiner Zeit vom Haken. Man ist gefangen in Blues verzweifelter Welt, bangt und hofft mit ihr und wünscht sich einfach nur ein wohlwollendes Ende für dieses traumatisierte Mädchen, das so viel durchleben musste und nichts weiter als Seelenfrieden möchte ... und Rache. Kann man es ihr verdenken? Wohl kaum. Und so gerät man selbst in den reißenden Strudel dieser Geschichte, aus der es kein Entrinnen mehr gibt. 


    Doch Vorsicht, am Ende hinterlässt ein Tornado auch immer Trümmer und dieses Buch ist genau das - ein gewaltiger Wirbelsturm gleich einem Faustschlag in die Magengrube. Lesenswert. 

  14. Cover des Buches Das Piano (ISBN: 9783453092822)
    Jane Campion

    Das Piano

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    So richtig kann ich mit dem Buch nichts anfangen..
    Es ist eine Liebesgeschichte, die toll erzählt ist, ja, aber mehr auch nicht.
    Ich habe irgendwie mehr erwartet..
    Ich habe aber auch den Film (noch) nicht gesehen.. Wobei ich auch irgendwie keine Lust dazu verspüre..
  15. Cover des Buches Flüsternde Hände (ISBN: 9783551312877)
    Sherryl Jordan

    Flüsternde Hände

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Andersleser
    Meinung

    Ein wenig zu dem Klappentext auf dem Buch unterscheidet sich der oben genannte schon, denn dort steht auch etwas über den Charakter Raven, der im Buch neben Marnie eine Hauptrolle belegen wird, und dieser ist Gehörlos. 
    So war das Erste was negativ auffiel das Wort "Taubstumm" im Klappentext auf meinem Exemplar, was ganz einfach so nicht korrekt ist. Ist man Taub, ist man nicht unbedingt auch stumm - vor allem aber sehen viele Gehörlose den Begriff Taubstumm auch einfach als eine echte Beleidigung an, da muss man aufpassen. Ich finde den Begriff selbst ziemlich blöd, denn nur weil man nichts hört, heißt es nicht das man nicht sprechen könnte, man ist nicht unbedingt stumm. Solange man biologisch dazu in der Lage ist, alles angelegt ist, kann man auch ohne Gehör sprechen und/oder die Stimme nutzen. Sprachlosigkeit existiert hingegen schon bei Raven, denn er hat keine Kommunikationsmittel.

    Aber nun zum Buch, denn hier fällt tatsächlich auch positives auf. Es wird schon dort der Begriff 'gehörlos' genutzt, Marnie spricht nicht von Taubstumm, wie es der Klappentext meines Buches tut und wie ich es deshalb schon fast befürchtet hatte, denn Raven ist nicht stumm, er kann durchaus Laute bilden, nur kann er tatsächlich nicht sprechen in dem er Worte nutzt - was in Anbetracht der Zeit und des Unwissen der Menschen dort aber auch kein Wunder ist. 
    Die Autorin selbst hat mit Gehörlosen gearbeitet und hat da ein Wissen aufgebaut, was sie hier auch nutzen kann, denn eins ist klar - sie schildert es gut wie frustrierend es sein kann, sich nicht mitteilen zu können und nicht zu wissen, was andere von einem wollen. Wie unsagbar wütend es machen kann.
    Auch finde ich, hat sie zeitlich alles gut passend dargestellt. 

    In meiner Meinung über das Buch bin ich mir trotzdem unsicher. Einerseits war es gut, andererseits hat es mir aber auch nicht ganz so gut gefallen, fast die Hälfte des Buches ist für mich einfach so dahingeplätschert, es war nicht so spannend, dass ich unbedingt hätte weiterlesen wollen, aber schnell kam man dann doch irgendwie vorran. Andererseits fand ich Marnie als Charakter toll, genauso wie sie eine Sprache für Raven findet und entwickelt, hier nicht Gebärdensprache genannt, sondern Handzeichen. Auch das gefiel mir toll, denn es ist ja tatsächlich nicht in dem Sinn die Gebärdensprache die man heute kennt, in welcher Sprache auch immer - ob nun die deutsche, österreichische, amerikanische (oder sonstige), es ist eine ganz eigene, die Marnie selbst entwickelt und dem Jungen so endlich eine Art der Kommunikation schenkt, wenn natürlich auch mit Einflüssen der Kenntnisse der Autorin.
    Auch die Ansichten der Dorfbewohner sind sehr realistisch gehalten, wen man bedenkt in welcher Zeit sie dort leben, es wurden sich bei diesem Buch schon Gedanken gemacht, trotzdem fehlte mir etwas. Vielleicht war es die Spannung, vielleicht war es aber auch der Schreibstil - ich kann es nicht genau sagen. 


    Kurz und Knapp

    Ein Buch, über ein Mädchen  das in der Zeit in der sie lebt schon eine recht starke Persönlichkeit ist. Eins, das sich Gedanken macht und so eine Sprache für den gehörlosen Raven entwickelt und eine Zuneigung zu ihm aufbaut. Ein Junge, der vorher niemanden hatte und gehasst und missverstanden wurde, nur weil niemand erkennen will, dass er einfach nur nicht hören kann, dem ein Verstand abgesprochen wird, weil sie ihn nicht verstehen. 
    Ein zeitlich realistisch und gut geschildertes Buch, das seine guten Passagen hatte, bei dem mir aber irgendwas noch fehlte. Die erste Hälfte des Buches hat doch einfach recht wenig Spannung gehabt und mich nicht unbedingt zum weiterlesen animiert. Andererseits kam man doch sehr schnell durch die Seiten durch, wenn es auch nicht so viele Bilder in meinem Kopf hervorlocken konnte.

  16. Cover des Buches Belishs Garten (ISBN: 9783886986866)
    Lilian Noetzel

    Belishs Garten

     (3)
    Aktuelle Rezension von: kirara
    Die Geschichte ist kurz und unspannend. Das ist aber richtig so, denn die Geschichte zeichnet sich durch viele liebevoll formulierte Beschreibungen und Details aus, die derProtagonist in sienem Kopf entstehen lässt. Der Roman ist etwas sehr naiv aber dafür schillernd und honigsüß. Außerdem wirft er einen liebevollen Blick auf das Schreiben und die arabische Schrift. Ein kleines Buch für Zwischendurch.

    Den Vorleser fand ich allerdings nicht ganz so gut. Er hat zwar eine angenehme Stimme, allerdings hat er die Szenenwechsel (und davon gab es viele, denn immer wieder springt der Leser aus der Erzählung und erhält Hintergrundinformationen bzw. erfährt vergangene Ereignisse) sehr schlecht signalisiert. Dadurch verlor ich manchmal den Faden.
  17. Cover des Buches Das Lied des Glockenspielers (ISBN: 9783499249938)
    Maren Winter

    Das Lied des Glockenspielers

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Henriette
    Lirons großer Traum ist in Lübeck in der St. Marien Kirche die Orgel zu spielen. Im Moment ist er aber „nur“ Lastenträger im Hafen. Dort lernt er den Kaufmann Kortholt kennen. Und somit die Nichte Cäcilie. Sie ist stumm. Die Familie von Cäcilie möchte versuchen, dass sie wieder zu sprechen beginnt. Liron kann mit Cäcilie musizieren. Und tatsächlich spricht sie darauf an. Allerdings für bestimmte Leute nicht sehr angenehm. Es entsteht Unruhe in der Familie, bis die Lage sich zu spitzt. Die gesamte Geschichte ist geschickt geschrieben, nicht zu dramatisch. Es wird viel über Musik und ihre Wirkung ausgemacht. Hauptbestand ist natürlich Liron und Cäcilie, welche sich zum Paar entwickeln. Viel spielt sich in der Kirche St. Marien ab, welche ich mir leider nicht sehr gut vorstellen konnte. Die Personenbeschreibung empfand ich als gelungener. Der Schreibstil war leicht. Am Ende des Buches war ein Glossar für die musikalische „Fremdwörter“. Für mich war es sehr hilfreich, da ich mich damit überhaupt nicht auskenne. Fazit: Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Für leichte Unterhaltung ist es empfehlenswert.
  18. Cover des Buches Weil ich ein Alien bin (ISBN: 9783442733705)
    Torey L. Hayden

    Weil ich ein Alien bin

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    Ich habe das Gefühl, Torey L. Hayden begleitet mich schon Jahrzehnte. Die Sonderschullehrerin und nun auch Kindertherapeutin erzählt in ihren Sachbüchern fast schon in Romanform von „ihren“ Kindern und deren Weg durch die Therapie beziehungsweise ihre Bemühungen, ihnen einen guten Weg ins Leben zu ermöglichen. In ihrem Buch „Weil ich ein Alien bin“, deutsche Erstveröffentlichung 2006, stehen wieder zwei Kinder im Mittelpunkt. Ein Mädchen, Cassandra, dass bereits im Vorschulalter vom Vater entführt wurde sowie ein Junge, Drake, der einfach nicht sprechen will, außer bei seiner Mutter.
    Hayden erzählt ihren Werdegang von der Sonderschullehrerin geistig behinderter und verhaltensgestörter Kinder zur Therapeutin der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses. Sie stellt uns die Geschichte zweier völlig unterschiedlicher Kinder vor. Cassandra kommt mit ihren Gefühlen überhaupt nicht zurecht, weiß nicht, ob und wie sie mit wem über ihre Erfahrungen während ihrer Entführung sprechen soll oder darf. So lügt und hintergeht sie jeden Menschen, bringt sie mit falschen Anschuldigungen in Bedrängnis, weiß vor lauter Wut, Angst, Verwirrung nicht mehr wohin mit sich selbst. Sie tobt herum und ist ein lebender Gummiball. Bis die Autorin überhaupt zu Cassandra durchdringt, ihr ein wenig vertraut, sodass sie sich eine Winzigkeit öffnet, vergeht kostbare Lebenszeit für das Mädchen. Doch wie sie es schafft und was Hayden dann eröffnet wird, lässt keinen kalt.
    Genauso ist es auch bei dem Jungen, Drake, ein wahrer Schatz, ein Sonnenschein, der durch sein positives Wesen alle Herzen erreicht. Doch er spricht nicht. Da Hayden eine Expertin in Sachen Mutismus ist, wird sie vom Großvater des Jungen gebeten, ihre Techniken bei Drake anzuwenden, damit er endlich spricht. Hier schaut sie sich genau die Umgebung des Jungen an, warum er überhaupt verstummt sein könnte, denn auch bei ihr will es einfach nicht klappen. Die Lösung für Drake gestaltet sich viel schwieriger, als sie es je für möglich gehalten hat.
    Nebenbei wird sie von einer Kollegin gebeten, bei einer Schlaganfallpatientin vorbeizuschauen, die ebenfalls nicht mehr Sprechen kann oder will. Doch eigentlich ist sie für junge Patienten ausgebildet, deren Zukunft noch bevorsteht. Ob ihre Methoden auch bei der älteren Dame, Gerda, anschlagen werden, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall ist es eine ungewohnte Erfahrung für Hayden.
    Die Autorin beschreibt auch die mühevollen Wege durch die Administration, fehlende Gelder, Personalknappheit, viele Kinder, die Hilfe benötigen und sie nicht so schnell bekommen. Es sind zum Teil erschreckende Momente, die einem beim Lesen die Kehle abschnüren, wenn man erfährt, was den Kindern bereits zugemutet wurde. Ein Buch, dass man so schnell nicht aus der Hand legen kann.
    Mehr über die Autorin findet sich zum Beispiel unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Torey_L._Hayden

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