Bücher mit dem Tag "stunde null"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "stunde null" gekennzeichnet haben.

26 Bücher

  1. Cover des Buches Robocalypse (ISBN: 9783426509050)
    Daniel H. Wilson

    Robocalypse

     (116)
    Aktuelle Rezension von: Gucci2104

    Ein Freund machte mich auf dieses Buch aufmerksam. Eigentlich bin ich ja nicht so für Science Fiction zu haben, aber dieses Buch konnte mich wirklich überzeugen.

    Es erzählt Schritt für Schritt vor Stunde Null und ab dieser, wie die Roboter langsam die Herrschaft übernehmen und die Menschen sich zur Wehr setzen. Klingt jetzt erstmal nicht so spannend, aber allein der Stil hat mich so sehr gefesselt, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte! Ja, ich war sogar richtig traurig als ich gestern fertig geworden bin! Es hätte Potenzial für eine Fortsetzung...wer weiß, vielleicht kommt sogar mal eine?! Ich würde mich freuen!

  2. Cover des Buches Viktorias Erbe (ISBN: 9783499000881)
    Jenny Glanfield

    Viktorias Erbe

     (16)
    Aktuelle Rezension von: tigerbea

    Im Sommer 1945 liegt das Hotel Quadriga in Schutt und Asche. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen - auch bei Viktoria Jochum. Doch Viktoria gibt alles, um die Tradition der Hoteliersfamilie aufrecht zu erhalten. Im Zuge des Wiederaufbaus gründet sie das Hotel "Berlin". 

    Dies ist der fulminante Abschluß der Trilogie rund um die Familie Jochum. Jenny Glanfield beschreibt in "Viktorias Erbe" die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg bis hin zum Fall der Berliner Mauer. Man verfolgt gebannt ein Stück deutscher Geschichte und bekommt ein Gespür dafür, was direkt nach dem Krieg geleistet wurde. Anhand von Viktoria sieht man, was selbst Menschen im betagteren Alter zu leisten fähig waren - und es auch mußten. Hier hat die Autorin nichts beschönigt - deutlich beschreibt sie die Mühen, die der Wiederaufbau allen abverlangt hat. Aber auch politische Geschehnisse spielen hier eine große Rolle. Hier merkt man die gute Recherchearbeit! Gekonnt spielt Jenny Glanfield mit Historie und Roman. Alles verwebt sich zu einer authentischen und spannend zu verfolgenden Geschichte. Die Charaktere machen hier eine immense Entwicklung mit, wirken dabei aber stets glaubhaft und man kann trotz der vielen Personen gut folgen. Die Familienstammbäume am Ende des Buches sind übrigens zwischendurch immer mal wieder sehr hilfreich. 

    Mir hat diese Familiensaga sehr gut gefallen. So gut, daß ich die Familie gern noch weiter begleitet hätte!

  3. Cover des Buches The Homelanders - Stunde Null (ISBN: 9783522201391)
    Andrew Klavan

    The Homelanders - Stunde Null

     (29)
    Aktuelle Rezension von: mysticcat

    „The Homelanders – Stunde Null“ ist der Auftaktroman einer Actionthrillerserie von Andrew Klavan. Das Buch ist 2012 im Thienemann Verlag als deutsche Übersetzung (Birgit Herbst) erschienen, das amerikanische Original erschien bereits 2009.

     

    Worum geht es?

    Charlie West wird verletzt und an einem Stuhl gefesselt wach. Er bekommt mit, dass er getötet werden soll. Seine letzte Erinnerung ist, dass er gestern nach der Highschool abends in seinem Bett eingeschlafen ist – er muss also entführt worden sein. Doch wer sind die Typen, die ihn umbringen wollen, und warum?

     

    Meine Meinung

    Actionthriller lese ich nicht besonders gerne, weshalb dieses Buch auch über ein Jahr in meinem Regal gelegen ist. Hier sieht man jedoch, was ein guter Klappentext ausmachen kann, denn bei „Für alle Fans von 24“ habe ich mich angesprochen gefühlt. Seinerzeit fand ich diese Fernsehserie total spannend – und habe daher Ähnliches erwartet, eben mit einem deutlich jüngeren Protagonisten.

    Und diese Erwartung wurde auch nicht enttäuscht, denn es geht bereits actiongeladen los. Trotzdem hatte ich ein Lesetief auf den ersten hundert Seiten wo ich mir überlegt habe, das Buch abzubrechen, weil ich mir weder die Umgebung gut vorstellen konnte noch eine Identifikationsfigur gefunden habe. Als Mama Mitte Dreißig tut man sich in diesem Buch schwer. Mittlerweile stört mich das nicht mehr, denn die Geschichte um Charlie West hat mich total in den Bann gezogen.

    Die Handlung verläuft rasant und kommt mit wenigen Beschreibungen aus. Charlie sucht verzweifelt nach Erinnerungen, und ich glaube, nicht zu spoilern, wenn ich verrate, dass die Suche am Ende von Band 1 nicht abgeschlossen ist – es handelt sich ja um einen Serienauftakt und der Protagonist bleibt uns auch im zweiten Band, den ich aktuell lese, erhalten.

    Das einzige, was mich stört ist, wie mühelos und unverletzt Charlie unbewaffnet Kämpfe gegen bewaffnete Gegner gewinnt. Dafür gibt es von mir Abzüge in der Bewertung, das erscheint mir zu konstruiert – eventuell wurde hier schon auf einen zu verfilmenden „Heldenepos“ zugeschnitten.

    Eine große Persönlichkeitsentwicklung macht Charlie in diesem Band ebenfalls nicht durch, steht doch die Suche nach seinen Erinnerungen, mit Überlebenskampf als Nebenhandlung, im Vordergrund.

    Ebenso ist mir schleierhaft, warum er nicht beharrlicher versucht, seine Eltern zu kontaktieren oder von Kontaktpersonen, die ihn scheinbar schon länger kennen, mehr über seine Vergangenheit herauszufinden.

     

    Fazit: Ein gelungener Serienauftakt, der mir an manchen Stellen zu konstruiert ist. 

  4. Cover des Buches Die im Dunkeln sieht man nicht (ISBN: 9783596705245)
    Andreas Götz

    Die im Dunkeln sieht man nicht

     (54)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Im Jahr 1950 kehrt der Schriftsteller Karl Wieners aus Berlin nach München zurück. Er hat im Krieg alles verloren, insbesondere seine Familie, aber auch seinen Willen zu schreiben. Dennoch nimmt er das Angebot seines alten Kumpels Georg an, für die Zeitschrift, welche dieser neu auflegen will, zu recherchieren. Dass seine Nichte Magda hinter diesem Angebot steht, weiß Karl nicht. Kommissar Ludwig Gruber, mit dem Karl zur Schule gegangen ist, ermittelt in einem Mordfall. Ein Spediteur wurde ermordet und aus seinem Büro wurde ein Bild gestohlen. Hängt dies vielleicht mit dem Verschwinden der Bilder zusammen, deren Spuren sich bei Kriegsende verloren?


    Bei diesem zeitgeschichtlichen Kriminalroman um Karl Wieners, seine Nichte und Kommissär Gruber handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie. Der zweite Weltkrieg ist noch nicht so lange her und die Menschen haben die Zeit noch nicht überwunden. Es gibt die Ewiggestrigen, die immer noch von einem anderen Staat träumen, aber auch die, bei denen ein Denkprozess eingesetzt hat. Jedoch sind alle vom Krieg geprägt. Karl ist sich nicht sicher, ob es eine gute Idee war zurückzukommen. In Berlin hat ihn allerdings auch nichts mehr gehalten. Gruber hadert mit dummen und faulen Kollegen und mitunter auch mit seinen eigenen Schwächen.


    Die 1950er sind eine interessante Epoche in Deutschland. Ein toller Hintergrund für eine spannende Geschichte, die mit vielen Informationen aufwartet und die Nachkriegszeit ehrlich beschreibt. Leider sind die Beschreibungen des privaten Umgangs insbesondere von Karl und Magda nicht so fesselnd, dieser Teil der Story wirkt etwas aufgesetzt. Auch entsteht ein wenig der Eindruck, es habe sich in diesem Fall alles Schlechte versammelt, was München damals zu bieten hatte. Abgesehen davon ist der Zeitkolorit aber sehr gut eingefangen. Man lernt sehr gut, zu verstehen, dass nur fünf Jahre nach dem Krieg eben noch nicht alles in Ordnung war. Vielen fehlte es an Einsicht über die Verbrechen des Krieges und nur langsam konnte ein wenig Hoffnung einsetzen, dass es vielleicht zu einem Umdenken kommen könnte.

  5. Cover des Buches Wolfszeit (ISBN: 9783499633041)
    Harald Jähner

    Wolfszeit

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Viv29

    Diese Buch stand eine ganze Weile ungelesen in meinem Regal. Keineswegs aus Mangel an Interesse, sondern weil ich mir angesichts des Umfangs und Themas eine zwar lohnenswerte, aber doch schwergängige Lektüre erwartete, der ich mich nicht nebenbei widmen wollte. Nun kann ich sagen: lohnenswert ist diese Lektüre absolut, schwergängig dagegen keineswegs! Ich war sofort gebannt von der Erzählweise des Autors. Hier wird Geschichte so erzählt, wie ich es schätze: fundiert, respektvoll und trotzdem eingängig. Das Buch vermittelt auf ungemein unterhaltsame Weise eine Vielzahl interessanter Fakten, darunter zahlreiche, die mir auch als Geschichtsfan neu waren. Harald Jähner kündigt im Vorwort an, den Nachkriegsjahren den Schleier der Düsternis ein wenig nehmen zu wollen und tatsächlich gelingt es ihm, aufzuzeigen, wie viel positive Stimmung es trotz der Not und dem Leid gab. Überhaupt wohnt der Erzählweise eine Leichtigkeit inne, die das Lesen angenehm gestaltet. Dabei mangelt es ihm aber nie an Ernst und Respekt, wo dieser angebracht ist und natürlich ist den tiefdunklen Aspekten ebenfalls Raum gewidmet. Es wird nichts beschönigt, die allgemeine Ausrichtung des Buches ist aber von einem erfreulichen Facettenreichtum, welcher die emotionale Vielfalt dieser Zeit hervorragend widerspiegelt.

    Jähner zitiert zahlreiche Zeitgenossen, die uns teilweise im Laufe des Buches immer wieder begegnen, was eine angenehm persönliche Komponente in das Buch bringt und auf den Blick auf das eröffnet, was ich immer am interessantesten finde: wie sich geschichtliche Ereignisse auf die Menschen auswirkten. Auch die zahlreichen Fotos sind anschaulich, während umfangreiche Quellenangaben im Anhang die sorgfältige Recherche beweisen. Wir erfahren über Politik ebenso wie über Liebesbeziehungen, über den Schwarzmarkt ebenso wie über die Begründung ungewöhnlicher Karrieren wie z.B. der Beate Uhses, oder der Entwicklung Volkswagens, von den Schicksalen derer, die nach einem entwurzelten Leben in Lagern den Weg in einer bürgerliche Existenz nicht (mehr) fanden. Es gibt unterhaltsame Informationen, so mußte ich schmunzeln, daß es gerade Frankfurt gelang, als einzige Stadt die Trümmerbeseitigung so durchdacht anzugehen, daß sie damit noch Gewinn machten. Vereinzelt wechselten mir die Themen zu schnell, hätte ich mir mehr Informationen gewünscht, aber das waren Ausnahmen. Es ist beeindruckend, welche Themenvielfalt hier versammelt ist, ohne daß es auf Kosten der Tiefe geht.

    „Wolfszeit“ ist Geschichtsvermittlung, wie es sein soll: unterhaltsam wie ein Roman, dabei bestens recherchiert und von unglaublicher Informationsvielfalt. Rundum gelungen!

  6. Cover des Buches Die Stimmlosen (ISBN: 9782919801343)
    Melanie Metzenthin

    Die Stimmlosen

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Babajaga

    Das Buch:

    Es handelt sich bei diesem Buch um den quasi 3. Teil der Reihe Leise Helden. Quasi deshalb, weil er als 2. Band erschien, zeitlich betrachtet aber als 3. in die Reihe gehört. Das Buch kann zwar unabhängig von den anderen beiden Bänden gelesen werden, macht jedoch deutlich mehr Freude, wenn man zumindest den Vorgänger “Im Lautlosen” kennt.

    Der zeitliche Rahmen umfasst die Jahre 1945 bis 1953 - eine Zeit, die geprägt war von Neuanfängen. 

    Worum geht’s?

    Hamburg 1945 - der Krieg ist vorbei, die Stadt ist nur noch ein Trümmerhaufen und von den Briten besetzt, die Menschen hungern und haben kein Dach über dem Kopf. Hamburg ist ein trostloser Ort, an dem jeder nur noch ums Überleben kämpft. Vor dieser Kulisse treten Fritz Ellerweg, Richard und Paula Hellmer und der Brite Arthur Grifford den Weg in eine neue, ihre Zukunft an. Dabei wird ihnen weiß Gott nichts geschenkt, aber niemals verlieren sie ihren Mut und ihre Lebenslust. 

    Charaktere:

    Wenn es eine Figur in einem Roman gibt, in die ich mich verknallen würde, dann wäre das wohl Fritz Ellerweg. Neben Richard und Paula Hellmer und Arthur Grifford ist er die zentrale Figur dieser Geschichte. 

    Fritz ist Chirurg. Nicht irgendein Chirurg, sondern ein richtig guter, der an der Front lernte unter den widrigsten Umständen Höchstleistungen zu erbringen, der es gelernt hat, mit den wenigen Dingen, die ihm zur Verfügung stehen, lebensrettende Maßnahmen zu erschaffen und der sich nicht zu fein ist um Hilfe zu bitten. Man könnte meinen, er sei ein Held! Ist er wohl auch, aber das ist es nicht, worauf die Autorin abhebt. Vielmehr zeigt sie den Menschen Fritz Ellerweg. 

    Fritz hat Humor und brachte mich mit seiner Art, Dinge zu beschreiben und auf den Punkt zu bringen, immer wieder zum Lachen. Das Leben in Hamburg in der Nachkriegszeit ist alles andere als leicht, aber Fritz nimmt das Leben einfach nicht so ernst, sondern eben so, wie es kommt. Aus jeder Situation zieht er das Beste heraus - auch wenn es schwer ist. Um sein und das Überleben seiner Freunde zu sichern, übertritt er auch legale Grenzen, aber niemals wäre ich auf die Idee gekommen, ihn dafür zu verurteilen. Im Gegenteil ich bewunderte seinen Mut - immerhin hätte das auch nach hinten losgehen können. 

    Sein bester Freund Richard und dessen Frau Paula sind die Personen, die ihm nicht erst seit dem Krieg am nächsten stehen. Alle 3 haben während des Krieges fürchterliche Verluste hinnehmen müssen, aber trotzdem geben sie nicht auf. Nie! 

    Neben Fritz wirkt Richard sehr ruhig und bedacht. Dabei ist er jedoch nicht weniger mutig als Fritz und auch Richard beweist immer wieder, dass er Humor hat. Zusammen sind die beiden beinahe unschlagbar. Es gibt einige Szenen, in denen die Autorin die Unbeschwertheit des Lebens wieder auferstehen lässt, obwohl in dieser Zeit nichts unbeschwert ist, wenn man es genau bedenkt. Ich habe zeitweise herzlich gelacht, wenn ich mir das bildlich vorstellte. 

    Gleichwohl hat mich Melanie Metzenthin aber auch wieder einmal gelehrt, dass es gut sein kann, genügend Taschentücher parat zu haben. Denn so herrlich diese beinahe friedlichen Szenen waren, so tief treffen den Leser auch die weniger schönen Szenen, wenn den Protagonisten Leid geschieht, wenn ihnen Unrecht widerfährt - und das passiert nicht nur einmal. 

    Der Krieg hat alle Protagonisten gezeichnet und so versucht Richard mit der Vergangenheit aufzuräumen und seinem Erzfeind endlich zu seiner gerechten Strafe zu verhelfen. Hierbei ist ihm die Aufmerksamkeit des Lesers absolut sicher. Die Gerichtsverhandlungen sind so authentisch und bildlich. Ob er es schafft, müsst ihr selbst lesen! 

    Der dritte Charakter, der mich sehr beeindruckt hat, ist Arthur Grifford. Am Anfang noch recht unscheinbar entwickelt er sich zu einem so liebenswerten Kerl, der seine eigenen Probleme hat, die durch den Krieg entstanden sind. Mit ihm zeigt die Autorin die andere Seite, denn immerhin ist Arthur Brite und damit eigentlich der Feind. Dass dies aber keineswegs so sein muss, beweist Melanie Metzenthin eindrucksvoll. Und sie tritt ebenfalls den Beweis an, dass Freundschaft über jedwede Nationalität erhaben ist. Mir lief öfter mal eine Gänsehaut über den Rücken, wenn eben diese Nationalitäten zum Stolperstein zu werden drohten. 

    Alle Figuren in diesem Roman sprühen vor Leben, selbst kleinere Figuren am Rand bleiben nicht grau. Die Charaktere sind so verschieden und haben doch alle dasselbe Ziel - nämlich aus diesem Dilemma des Krieges zu einem würdigen Leben zurückzufinden. Die Autorin schenkt jedem Protagonisten seinen Raum und jeder Leser wird mit Sicherheit die eine oder die andere Figur mehr mögen als die anderen. Aber erst ihr Ensemble macht die Geschichte so rund.

    Schreibstil:

    Ich habe inzwischen einiges von Melanie Metzenthin gelesen und ich lese ihre Geschichten wirklich gerne. Ihr Schreibstil ist so herrlich gerade heraus. Es gibt keine komplizierten Schnörkel. Die Geschichte bewegt sich immer vorwärts und es wird nie langweilig. Die Autorin schreibt so, wie das Leben eben ist. Niemals geradlinig, aber immer voran. Niemals ohne Kanten, niemals ohne Probleme, aber nach jedem Regen scheint wieder die Sonne. Gerade das macht es wohl aus, dass ihre Geschichte so lebendig und authentisch wirkt. 

    Melanie Metzenthin bewegt sich diesmal wieder im “Ärztemilieu”. Immerhin sind alle Protagonisten Ärzte. Allerdings versucht sie keineswegs zu erklären, wie Fritz operiert, sondern vielmehr zeigt sie die Umstände unter denen er das tut und unter welchen Umständen Richard und Paula in ihrer Hausarztpraxis zu dieser Zeit ihre Patienten behandeln müssen. Sie erklärt, was erklärt werden muss, nicht mehr! Das gefällt mir ausgesprochen gut, denn so bleibt das Krankenhaus- und Praxisleben für den Leser nachvollziehbar. 

    Beeindruckend ist auch ihre Beschreibung des zerstörten Hamburg. Sie schafft es über die gesamte Länge des Romans die trübe Stimmung im zerstörten Hamburg latent hoch zu halten. Sie schiebt sie nicht in den Vordergrund, aber während man die Geschichte liest, fühlt man sie. Die Autorin lebt in Hamburg und hat über ihre Stadt intensiv recherchiert. Das merkt man in diesem Roman sehr deutlich, wenn sie Vergleiche zieht, wie Straßenzüge z.B. vor und nach dem Krieg aussahen. Auf diese Art und Weise wird der Roman nicht nur zu einer Geschichte über fiktive Figuren, sondern auch ein Zeugnis einer vergangenen Zeit. Geschichtsunterricht, wie er sein sollte!

    Fazit:

    Großartig! Ein echter Pageturner, der viel zu schnell zu Ende ist, wenn man erst einmal begonnen hat. 5 von 5 Sternen.

  7. Cover des Buches Wir sind die Wolfskinder (ISBN: 9783492302647)
    Sonya Winterberg

    Wir sind die Wolfskinder

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Als Mama von 2 Töchtern ( 12 und 4 Jahre alt) war es teilweise fast unmöglich, diese Geschichten weiter zu lesen. Wie war es möglich diesen Teil unserer (deutschen) Geschichte einfach zu vergessen oder man kann fast schon sagen, zu ignorieren? Diese tragischen Lebensgeschichten gehören in den Schulunterricht zum Thema 2. Weltkrieg.
    Ich bin auf dieses Buch gestoßen, da ich mich im Moment brennend für Ostpreußen und Hinterpommern interessiere. Der Heimat meiner Großeltern. Leider gibt es über Hinterpommern viel weniger Geschichten und Bücher.
    Die Autorin erzählt in ihrem Buch die Geschichte mehrerer mittlerweile erwachsenen (gealterten) Wolfskinder. Den Namen haben diese Kinder sich selbst gegeben. Und ich finde, dieser Name passt genau. Denn nichts anderes waren diese Kinder!
    In den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges, aber auch in den 1-2 Jahren danach wurde Ostpreußen von deutschen Einwohnern "gesäubert". Nichts sollte mehr an Deutschland erinnern. Und so sind allein in Ostpreußen schätzungsweise 1,2 Mio Menschen auf der Flucht gewesen. Und wer nicht flüchten konnte oder wollte, der wurde in den Nachkriegsjahren ausgewiesen.
    Auf der Flucht kommt es immer wieder vor, dass die Mutter nicht alle ihrer 5 oder mehr Kinder im Auge behällt und eines oder mehrerer ihrer Kinder dadurch verloren gehen. Oftmals müssen die Kinder aber auch mit ansehen, wie die rote Armee die Eltern erschießt. Die Kinder werden danach, wenn sie nicht auch erschossen werden, einfach ihrem Schicksal überlassen! Unglaublich. Oft ist es auch so, dass die Kinder noch lange mit ihrer Mutter auf der Flucht sind, aber die große Hungersnot die Mutter und auch viele Geschwister sterben lässt. Dann sind die Kinder allein.
    Durch irgendeinen Umstand entsteht das Gerücht, in Litauen gebe es zu essen und Unterkünfte. Und so rotten sich immer mehrere Wolfskinder zusammen um, zumeist beim damaligen Tilsit (Memelland) über die Grenze ins benachbarte Litauen zu gelangen. Und tatsächlich wird den meißten Kindern hier geholfen. Nach tage-, wochen- und meißt jahrelangen Streifzügen kommen die meißten auf Bauernhöfen unter. Auch wenn sie dort wie Angestellte behandelt werden und oftmals nicht zur Schule gehen können oder dürfen, sind die Bauernfamilien ein Ersatz für die eigene verlorene Familie.
    Leider gelingt es den meißten "Wolfsindern" nicht nach Deutschland zu kommen.
    Wie ich in dem Buch erfahren musste, war es der Regierung Kohl nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht wichtig "unseren" deutschen Mitbürgern zu helfen. Die "Wolfskinder" hat man im Stich gelassen und so fristen sie ein Dasein in Litauen unter dem Existenz Minimum! Ein Anspruch auf Rente haben die wenigsten. Der Schulbesuch war zumeist unmöglich, galten die "Wolfskinder" doch als Deutsche!
    Einzig der Familie von Stetten und deren Stiftung ist es zu verdanken, dass vielen "Wolfskindern" ein einigermaßen ruhiger Lebensabend möglich ist.
    Mein Fazit: ein erschreckend ehrliches Buch. Die Autorin hat Geschichten gesammelt und sie do geschrieben, als würden die "Wolfskinder" selbst erzählen. Wie gesagt, dieser Teil unserer Deutschen Geschichte gehört in den Unterricht!
  8. Cover des Buches Am Anfang war das Ende (ISBN: 9783932965517)
  9. Cover des Buches Gottfried von Einem (ISBN: 9783218010870)
    Joachim Reiber

    Gottfried von Einem

     (6)
    Aktuelle Rezension von: abetterway
    Inhalt:
    "Die Sehnsucht war groß, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Uhren neu zu stellen: Stunde null. In der Musik verkörperte keiner den Neubeginn Österreichs so sehr wie der junge Gottfried von Einem. Seine Oper „Dantons Tod“, 1947 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt, machte den damals 29-Jährigen über Nacht weltberühmt. Das Werk traf den Nerv der Zeit, Einem war der Mann der Stunde.
    Zum 100. Geburtstag Gottfried von Einems stellt Joachim Reiber die Frage, warum gerade dieser Komponist die kollektive Hoffnung auf einen Neuanfang bündeln konnte. Er verfolgt Einems Weg von den Lehrjahren in Nazideutschland bis zu den großen Erfolgen in der Nachkriegszeit. Das Vergangene war nicht erledigt."

    Meinung:
    Ein Künstlerleben hat nicht nur Sonnenseiten sondern auch Schattenseiten. Hier wird ein guter Eindruck vermittelt, dass Künstler auch nur Menschen sind und teilweise sicher auch feinfühliger.
    Sympatisch ist mir der Künstler nicht besonders aber es ist sehr interessant in ein anderes Leben einmal Einblick zu bekommen.
    Auch die Bilder welche in diesem hochwertig ausgeführten Buch abgebildet sind sind sehr interessant und man kann sich eine Meinung zum Leben des Künstler bilden.
    Jedenfalls interessant für alle jene die interessante Biografien lesen wollen.

    Fazit:
    Eine sehr interessante Biografie von einer sehr interessanten Persönlichkeit.
  10. Cover des Buches Die Machtfrage (ISBN: 9783492051514)
    Gabor Steingart

    Die Machtfrage

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Die Machtfrage - Ansichten eines Nichtwählers. Eine Anleitung um unsere Demokratie aus der Erstarrung zu holen. Eine Erstarrung in der sie sich bereits seit Jahren befindet und sollte es so weitergehen wie bisher, auch ihr eigener Totengräber werden wird. Wir leben in keiner Bürger- sondern in einer Parteiendemokratie. Doch die sogenannten Volksparteien SPD, sowie CDU/CSU sind nicht mehr repräsentativ für das Volk, das sie führen sollten. Es finden keine Veränderungen mehr statt, die Demokratie ist erstarrt. " Politik ohne Volk " - drei Worte des Autors die die Misere auf den Punkt bringen. Deutschland hat sich in eine "Demokratie von oben" verwandelt. Von der Lebensrealität der Bürger haben sich unsere " Machthaber " weit entfernt. Sicherlich war unsere Verfassung zum Zeitpunkt in der sie unsere Grundgesetzväter auf den Weg gebracht haben eine richtige und wichtige Entscheidung dem deutschen Volke nach einer gerade vor wenigen Jahren überwundenen Diktatur einen neuen Weg zur Demokratie zu zeigen. Zwar sind die Motive unserer Grundgesetzväter durchaus nachvollziehbar das damalige deutsche Volk von einer direkten Beteiligung nach den gesammelten Erfahrungen unterm Nationalsozialismus auszuschalten , da die Weimarer Demokratie mit ihren Volksentscheiden, der Direktwahl des Präsidenten und der dauernden Möglichkeit des Parlaments sich aufzulösen und den Bürger neu wählen zu lassen den Weg des Nationalsozialismus ebneten. Doch 60 Jahre danach haben sich die Rahmenbedingungen geändert, die Bürger sind lange Volljährig und haben sich weiterentwickelt und somit auch ein bürgerdemokratisches Mitspracherecht. Unsere Verfassung bestärkt unsere Politfuntionäre noch in ihrer Grundhaltung, das Volk möglichst wenig zu beteiligen. Politik ist bei uns Sache der Politiker und der " einfache " Bürger soll nach Möglichkeit die Finger davon lassen. Deutschland ist weltweit die einzige drei Gewalten Demokratie und wird getragen von: 01. Parlament ( gesetzgeberische Gewalt ) 02. Regierung ( ausführende Gewalt ) 03. Justiz / Gerichte ( kontrollierende Gewalt ) Doch keine dieser Gewalten darf und kann vom Volk allein bestimmt werden. Die Regierung bestellt die Gerichte und die Regierung wird vom Parlament berufen. Der deutsche Bundestag wird zur Hälfte von den Parteien über die sogenannten Listenplätze der Parteien bestetzt, also ohne Legitimation der Wähler ( Volk ) über das Direktmandat. Bei den Listenvertretern der Parteien handelt es sich in der Regel um Personen die beim Volk mit Pauken und Trompeten durchgefallen sind. Sie gelangen also nur durch ein Hintertürchen in den Bundestag und nicht durch den Haupteingang und nennen sich dann auch noch Volksvertreter. Für mich ein irreführender und falscher Begriff. Zitat : " In Deutschland sind die Parteien die Götter. Wer nach oben will, muss durch sie hindurch. Das Volk spielt eine Rolle, aber nicht die entscheidende... " . Da die Parteien und durchaus nicht nur die Großen das Sagen haben, ist es durchaus nicht weit hergeholt Deutschland als demokratischen Feudalismus zu bezeichnen. Die fehlende Durchschaubarkeit von Prozessen und Personen ist das einzig durchgängige Prinzip der deutschen Demokratie. Nicht das Volk wählt unsere " sogenannten " Volksvertreter, den Bundeskanzler, die Minister etc. , nein diese werden ohne ausreichende Legitimation der Bürger durch ihre Parteigremien in die entsprechenden Funktionen katapultiert. Gut, eine gewisse Ausnahme bildet die Wahl des Bundespräsidenten , welcher durch eine tausendköpfige Bundesversammlung ( Spitzensportler, Schauspieler , Pfarrer und Gewerkschaftsfunktionäe ) gewählt wird, also einer im gewissen Sinne kleinen Gruppe von wahren Volksvertretern. Doch warum wird der Präsident nicht in einer direkten Wahl vom gesamten Volk gewählt ? Eine Volkswahl ist bisher per Verfassung ausgeschlossen. In unserem derzeitigen System wird das Spitzenpersonal also von den Parteien und nicht vom Wähler bestimmt. Ein Konsument besitzt heute mehr Rechte als der Wähler. Ein neues Auto können wir ablehnen, wenn es in der falschen Farbe ausgeliefert wird, in der Politik aber gilt Friss oder stirb. Demokratie erneuern - heisst auch von seinem demokratischen Recht des " Nichtwählens " Gebrauch zu machen, damit die Parteien endlich aufwachen und eine massenhafte Wahlenthaltung als Angebot zum Gespräch nutzen und nicht als aggressiven Akt ansehen. Ein Nichtwähler ist kein Gegner der Demokratie, wie uns so gerne suggeriert wird, er hat nur erkannt, dass es so nicht weiter gehen kann. Also eine durchaus legitime und demokratische Möglichkeit Druck auf das Parteiensystem auszuüben um deren Alleinherrschaft beenden zu helfen. Fazit: Mir hat das vorliegende Buch von Gabor Steingart in gewisser Weise gezeigt politische Vorgänge in unserem Lande besser zu verstehen und darüber nachzudenken welche Möglichkeiten wir als " kleiner " Bürger haben an den bestehenden Verhältnissen etwas zum positiven verändern zu können. Ein auch, besonders für Laien und bisher politisch uninteressierten Lesern sehr zu empfehlendes Buch. Also kaufen, lesen, nachdenken und nach bestem Wissen und Gewissen handeln !!!!
  11. Cover des Buches Trümmerkind (ISBN: 9783839893425)
    Mechtild Borrmann

    Trümmerkind

     (24)
    Aktuelle Rezension von: TheaWolf30

    Ich kannte bisher nichts von Mechthild Bormann, habe nur irgendwann mal den Namen gehört. Dementsprechend "non existent" waren meine Erwartungen, als ich mir für eine lange Autobahnfahrt als Hörbuch "Trümmerkind" zulegte. Was soll ich sagen? - Ich bin einfach total überwältigt! Es gibt AutorInnen, da erkennt man vom ersten Satz an, dass das vorliegende Buch ein Meisterwerk ist. So erging es mir hier. 

    Die Handlung wurde schon x-mal besprochen, daher will ich nicht ausufernd darauf eingehen. Bemerkenswert finde ich, wie die Autorin die schwere Nachkriegszeit und die letzten Kriegsjahre schildert. Vieles kannte ich schon aus den Erzählungen von meiner Großmutter: den Entnazifizierungsschein, die Lebensmittelmarken, die Schlangen vor den Geschäften, den Schwarzmarkt.... Mechthild Bormann lässt auch nach dem Tod meiner Großmutter diese ganze schlimme Zeit noch mal lebendig werden und sorgt dafür, dass nichts davon vergessen wird. Und das ist gut so, denn dass ein Krieg nur Leid bringt, über jede Partei, kann einfach nicht oft genug betont werden.

    Die Autorin erzählt überwiegend, ohne parteiisch zu werden. Ich konnte die Sichtweise von beinahe jeder Romanfigur nachvollziehen. Im Grunde wollte jeder nur irgendwie überleben, wobei gesagt werden muss, dass besonders die Familie Anquist und Frau Dietz auch in schlimmen Zeiten Großzügigkeit und Mitgefühl bewiesen haben. Und zwangsläufig rutschte meine Sympathie für Luise Brandner in den Keller.... Aber viele andere haben gute und schlechte Seiten, und das arbeitet die Autorin gut heraus. Etwas überheblich fand ich nur die Staatsanwältin, die locker im Verhör sagt: "Sie hätten die Stelle im KZ nicht annehmen müssen." Dass Luise Brandner argumentiert, so einfach hätte man das nicht ablehnen können, es waren andere Zeiten damals, wird vom Tisch gefegt mit: "Andere Frauen haben diese Stellen abgelehnt, und das ohne Konsequenzen!" Dazu habe ich mich an den Berichten meiner inzwischen hochbetagten Verwandten erinnert. Eine davon musste als 16-jährige in einer Waffenfabrik arbeiten. Sie wurde zugeteilt. Ja, vielleicht hätte sie ablehnen können. Sie glaubt nicht. Sie war damals 16, relativ ungebildet, die ganze Familie arm. Sie hatten Angst, wollten nicht unangenehm auffallen. Also Waffenfabrik. Ich glaube, sie würde heute zu weinen anfangen, wenn sie eine 45-jährige  Staatsanwältin sagen hören würde: "Sie hätten doch auch ablehnen können! Andere Frauen haben das auch getan, und das ohne Konsequenzen!"  (Dass diese Luise im Buch sich wohl wirklich freiwillig gemeldet hat, wie sich herausstellt, steht auf einem anderen Blatt. Zum Zeitpunkt dieser Anmerkung der Staatsanwältin ist das aber noch nicht klar)

    Insgesamt aber ein ausgezeichnetes Buch. Und Vera Teltz ist eine tolle Sprecherin mit einer angenehmen Stimme, die sich dem jeweiligen Roman anpasst. Bitte, liebe Frau Teltz, lesen Sie weiter so qualitativ hochwertige Bücher vor - und nehmen Sie Abstand von allem, was S.K. Treymayne schreibt. Da klingt Ihre Stimme immer etwas schriller - passend zu den absurden Romanfiguren des Autors.





  12. Cover des Buches Südwestdeutschland Stunde Null (ISBN: 9783811206458)
    Jochen Thies

    Südwestdeutschland Stunde Null

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Weiterleben als sei nichts gewesen? (ISBN: 9783426273593)
  14. Cover des Buches Der blinde Adler (ISBN: 9783831902286)
  15. Cover des Buches Einer vom Jahrgang 22. Autobiographie (ISBN: B0000BU74N)
  16. Cover des Buches Deutsche Geschichte (ISBN: 9783785555798)
  17. Cover des Buches Drei Jahre nach Null (5912 695) (ISBN: 9783770004874)
    Thomas Omansen

    Drei Jahre nach Null (5912 695)

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Die Elefantenmacher (ISBN: 9783821865232)
  19. Cover des Buches Deutsche Geschichte (ISBN: 9783940486103)
  20. Cover des Buches Die Besatzer und die Deutschen (ISBN: 9783811206434)
    Klaus-Jörg Ruhl

    Die Besatzer und die Deutschen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Stunde Null (ISBN: 9783404160655)
    Michael Green

    Stunde Null

     (24)
    Aktuelle Rezension von: OhhellMary

    Meine Erwartungen an „Stunde Null“ waren groß und auch schon ziemlich spezifisch. Und zu Beginn des Buches jauchzten diese auch vor Erfüllung bis sie peu à peu niedergemetzelt wurden. Zurück blieb das Gefühl von Enttäuschung und so gönnte ich der Geschichte und mir eine kleine Beziehungspause. Begonnen hab ich mit „Stunde Null“ Ende April und beenden konnte ich es Mitte Juni.


    Wo der Klappentext noch einen Endzeitklassiker mit Dramatik verspricht, und der Anfang diesem alle Ehre macht, beginnt im zweiten Teil die eigentliche Geschichte rund um einen Neustart ; Stunde Null hat geschlagen und nahezu jegliche Spannung schleicht sich davon. Das war der Punkt in dem meine Enttäuschung das Buch in die Ecke pfeffern wollte und ich mich zaghaft von der Lektüre entfernt habe.

    ..

    Wendepunkt!

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    Frei von Erwartungen setzte ich mich also Mitte Juni erneut an Green‘s Drama und fand unmittelbar wieder in die Geschichte rein, konnte mich an der Entwicklung erfreuen und empfand die Erzählung als nicht mehr enttäuschend. Denn für mich ist diese Geschichte mehr als Drama einzuordnen als Dystopie. Natürlich hat es dystopische Elemente, dennoch ist der Hauptaugenmerk auf das was danach kam, den Aufbau nach dem Ende. Und als ich das für mich erkannte, konnte ich auch die Botschaft des Autors verstehen bzw erreichte mich zumindest eine. Das menschliche Verhalten wird in seinem für und wider dargestellt, ebenso wie sein verbissener Selbsterhaltungstrieb. Manchmal war es mir zuwider, aber meistens stimmte es mich nachdenklich und ich fragte mich mehr als einmal wie wohl ich handeln würde. Tatsächlich glaube ich, dass das auch ein Part war, den sich der Autor gewünscht hat. Vielleicht sollte man sogar Stellung beziehen, aber das ist gar nicht so einfach, weil es eben doch nicht nur schwarz oder weiß gibt.



    Der Stil des Autors mit Worten umzugehen hinterlässt prinzipiell einen angenehmen Leseeindruck, dennoch bestückt er jeden Satz mit vielen Details, die mal mehr, für mich eher weniger relevant waren und meinen persönlichen Lesefluss teilweise gestört hat, so dass ich manches auch eher nur grob überflog. Die Szenerie wurde allerdings zum Leben erweckt und man durfte mitreisen, mit denken, mit leiden.


    -


    Alles zusammen ergibt für mich ein gelungenes Buch mit einem irreführendem Klappentext und teilweise schleppenden Kapiteln. Das Cover könnte kaum treffender sein und auch das grün hinterlässt einen bitteren Beigeschmack, wenn man es sich länger ansieht. So ergibt als Ganzes für mich 4 von 5 Blutstropfen.

  22. Cover des Buches Fischer Abiturwissen Geschichte (ISBN: 9783596156061)
    Hermann Stadler

    Fischer Abiturwissen Geschichte

     (4)
    Aktuelle Rezension von: lilli2405
    In dieser Abituhilfe ist meiner Meinung nach alles sehr gut und anschaulich erklärt. Es gibt zu Beginn jedes Themas ein Tabelle die schon mal im voraus die wichtigsten Ereignisse zeigt.
  23. Cover des Buches Deutschland 1945: Die Stunde null (ISBN: 9783737530606)
  24. Cover des Buches Totenwelt (ISBN: 9783746636764)
    Michael Jensen

    Totenwelt

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Der zweite Fall des ehemaligen Kommissars Jens Druwe knüpft da an, wo der erste aufhört, nämlich im Flensburg der Zeit des Kriegsendes. Vesuchten im ersten Teil die Ratten das sinkende Schiff zu verlasen, so geht es hier eher um die wahnwitzigen Vorstellungen der noch von Hitler ernannten Dönitz-Regierung, noch irgendeine Rolle in der internationalen Nachkriegspolitik und beim Wiederaufbau Deutschlands zu spielen. So ist es denn ausgerechnet der neue Reichsinnenminister Stuckart, der Druwe das verführerische Angebot macht, in führender Position am Neuaufbau der Polizei mitzuwirken, wobei es aber offensichtlich weniger um eine Selbstreinigung als um die Weiterbeschäftigung nicht ganz so hochrangiger Nationalsozialisten geht. Druwe lässt sich in Unkenntnis der wahren Motive und Hintergründe Stuckarts (immerhin ein knallharte Rassenideologe, der auch Teilnehmer der bberüchtigten "Wannsee-Konferenz" war) zunächst darauf ein. Damitr gerät er in ein Machspiel zwischen der neuen Regierung, nach wie vor aktiven SS-Schergen und den divergierenden Interessen verschiedener Abteilungen der neuen britischen Besatzungsmacht. Und ausgerechnt da nimmt ein ehemaliger Kollege aus Berlin Kontakt zu ihm auf, der aus der Erbmasse der Abwehr um den Admiral Canaris brisantes Material über führende Nazigrößen übernommen hat, das er nun gegen Startkapital und Zusicherung von Straffreihet an die Briten aushändigen mächte. Druwe vermittelt ein Geheimtreffen, das jedoch mit dem Tod sowohl des britischen Offiziers als auch des Informanten endet. Druwe ist schnell klar, dasss die beiden sich nicxht gegenseitig erschossen haben können, also muss er in dem o.g. Interesengeflecht wie auf einem Gelände mit Tretminen agieren, am Ende nur jhalb erfolgreich, da es ihm zwar gelingt, die Tat aufzuklären, aber nur um den Preis der eigenen Freiheit.

    Wie schon im Vorgängerroman gelingt es Michael Jensen die Stimmung im unverhofft zur inoffiziellen "Reichshauptstadt" Flensburg einzufangen. Da der Band inhaltlich und zeitlich eng mit dem Vorgänger verknüpft ist, empfiehlt es sich, sofern man diesen noch nicht kennt, damit einzusteigen.

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