Bücher mit dem Tag "suche nach wahrheit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "suche nach wahrheit" gekennzeichnet haben.

46 Bücher

  1. Cover des Buches Harry Potter und der Gefangene von Askaban (ISBN: 9783551557438)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und der Gefangene von Askaban

     (10.942)
    Aktuelle Rezension von: J-L-Suhr

    Zur Story brauche ich nicht viel sagen, jeder kennt sie. Aber Teil III ist vor allem deswegen mein Lieblingsband, da er meiner Meinung nach am besten durchdacht und auch in sich geschlossen ist. Bin einfach immer wieder begeistert davon, wie Joanne K. Rowling die Dialoge meistert, man weiß einfach genau, wer wann spricht und mit welcher Tonlage - ohne dass dahinter ein Name gestanden hätte. Ich glaube, dass macht ihre Bücher auch so erfolgreich: die klaren Charaktere und ihre forteilende Entwicklung durch all ihre Hindernisse. Definitiv ein großes Vorbild für mich! :))

  2. Cover des Buches Verdammnis (ISBN: 9783453442047)
    Stieg Larsson

    Verdammnis

     (2.570)
    Aktuelle Rezension von: PWD_Kater

    Inhaltlich ist „Verdammnis“ ein klassischer Mittelband einer Trilogie. Während der erste Band „Verblendung“ noch gut für sich alleine stehen konnte, hat „Verdammnis“ kein abgeschlossenes Ende sondern bereitet den Weg für den nächsten Band „Vergebung“ vor (die Reihe war vom Autor Stieg Larsson ja auf 10 Bände angedacht, dennoch fühlt es sich nach klassischer Trilogie an). Beim Hören dachte ich zunächst, ich hätte aus Versehen das letzte Kapitel von meinem Handy gelöscht, doch bei der Nachkontrolle im (gedruckten) Buch stellte ich fest, dass der Schluss wirklich vom Autor so abrupt gestaltet wurde…

    Zum Schreibstil von Stieg Larsson gibt es im Vergleich zu „Verblendung“ nichts neues zu berichten: auch hier zieht sich die Einleitung ewig in die Länge, immer noch bleiben die meisten Figuren blass un dunglaubwürdig, die Dialoge sind immer noch hölzern, das ständige Erwähnen von Vor- und Nachnamen einer Person, die unnötigen Aufzählungen (welche IKEA-Möbel Lisbeth für ihre Wohnung ausgesucht hat oder welche Dinge sie im Supermarkt einkauft) und das Apple Product Placement nerven. Aber dennoch hat es Stieg Larsson auch im zweiten Band geschafft, mich mitzureißen und mit Lisbeth Salander mitfiebern zu lassen (wenngleich für den Leser/Hörer von Anfang an klar ist, dass Lisbeth nicht die gesuchte Täterin sein kann). Hier werden die Hintergründe von Lisbeth näher beleuchtet, woher sie kommt und was mit ihr geschehen ist.

  3. Cover des Buches Die Anstalt (ISBN: 9783426504574)
    John Katzenbach

    Die Anstalt

     (773)
    Aktuelle Rezension von: Tuppis

    Francis Petrel bekam per Post eine Einladung: als ehemaliger Insasse einer psychiatrischen Klinik sollte er zu einem Erinnerungstag kommen, denn man wollte Teile der Klinik in ein Museum umwandeln. Vor 20 Jahren wurde die Klinik geschlossen und er war einer der letzten Patienten gewesen. Dieser Tag war eine Reise in die Vergangenheit und ein damaliger Mithäftling redete ihm zu, das Geschehen von damals aufzuschreiben. Francis steht immer noch unter massivem Medikamenteneinfluss und lebt ein karges Leben. Da er kein Papier besitzt, schreibt er es an die Wände seines kargem Heims….

    Das Buch ist aus Sicht von Francis geschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass es in der Klinik nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Francis wurde als 21-jähriger in die Klinik eingewiesen, weil er Stimmen hörte und erlebte dort die Hölle auf Erden. Unter fadenscheinigen Begründungen wurden er und seine Mitinsassen medikamentös ruhig gestellt.

    Als dann ein Mord geschah stand für die Klinikleitung und die Polizei der Täter sofort fest. Dass die Staatsanwältin das anders sah, wurde nicht gern gesehen und ihre Ermittlungen torpediert.

    Die Geschichte an sich war interessant, aber zwischendurch auch sehr langatmig und dadurch anstrengend. Gegen Ende wurde es dann etwas konfus und unglaubwürdig, aber der Schluss war okay.


  4. Cover des Buches Lauf, Jane, lauf! (ISBN: 9783641054090)
    Joy Fielding

    Lauf, Jane, lauf!

     (1.139)
    Aktuelle Rezension von: Joxanna

    Infos zum Buch
    Das Buch Lauf, Jane, lauf von Joy Fielding ist 1992 im Goldmann Verlag erschienen und wurde von Mechtild Sandberg-Ciletti übersetzt. Es umfasst insgesamt 448 Seiten in 32 Kapiteln und fällt in das Genre Psycho-Thriller. Dabei kommt das Buch ohne Ermittler, Killer oder sonstigen typischen Charakteren für Thriller aus und ist trotzdem sehr spannend, nur etwas anders.


    Klappentext
    “An einem Nachmittag im Frühsommer ging Jane Whittaker zum Einkaufen und vergaß, wer sie war …“

    So beginnt der Alptraum einer Frau, die sich plötzlich blutbefleckt, die Taschen voller Geld und ohne Erinnerungsvermögen auf den Straßen Bostons wiederfindet. Wer ist dieser Mann, den man ihr als ihren Ehemann vorstellt? Was sind das für Medikamente, die ihr angeblich helfen sollen? Warum fühlt sie sich als Gefangenen im eigenen Haus? Verzweifelt kämpft Jane von nun an um ihr Gedächtnis - es wird ein Kampf auf Leben und Tod …


    Inhalt
    Nachdem sich Jane ohne Gedächtnis auf der Straße wiedergefunden hat, wusste sie zuerst nicht wohin mit sich. Sie beschloß, nicht gleich zur Polizei zu gehen, da sie nicht wusste, wie sie den großen Blutfleck auf ihrem Kleid und das Geld in ihren Manteltaschen erklären sollte. Sie zog ein paar Tage in ein Hotel und dachte über ihre nächsten Schritte nach. Am zweiten Tag raffte sie sich auf, doch zur Polizei zu gehen, diese schickte sie in ein Krankenhaus für sozialschwache Menschen, wo Jane sich sämtlichen Untersuchungen stellen musste. Dort erkannte sie eine Frau wieder und daraufhin wurde ihr Mann informiert, welcher sich sofort auf den Weg ins Krankenhaus machte. Er war sichtlich besorgt um Jane und kümmerte sich rührselig um seine Frau. Auch Zuhause bemühte sich Dr. Michael Whittaker, ein angesehener Kinderarzt, um das Wohlbefinden von ihr. Er beschäftige Paula Marinelli, welche sich um Jane kümmerte, das Haus in Schuss hielt und das Essen kochte. Paula unterlag den Anweisungen von Michael und führte diese sorgfältig aus, wie die Gabe der Medikamente in Form von Spritzen und Tabletten, die angeblich nur zum Besten für Jane waren. Sie sollte zur Ruhe kommen und sich auf ihre Genesung konzentrieren, durfte keinen Besuch empfangen und musste sich den Anweisungen von Michael und Paula fügen. Ihr ging es aber nicht besser, im Gegenteil, es ging ihr immer schlechter. Sie hatte das Gefühl, dass sie nicht die ganze Wahrheit wusste und dass Michael sie ihr mit Absicht verschwieg. So ging das über mehrere Wochen, bis Michael sich schon gezwungen fühlte, sie in eine Klinik einweisen zu lassen. Jane erkannte in hellen Momenten einige Ungereimtheiten und stellte Michael zu Wort. Aber er erzählte ihr immer weitere Lügen, wie z. B. dass sie für den Tod ihrer Mutter und ihrer kleinen Tochter verantwortlich war. Michael belog aber nicht nur Jane, auch alle anderen im Freundes- und Bekanntenkreis tischte er Lügen auf. Jane setzte schlussendlich eigenständig und heimlich die Tabletten ab und kam hinter die schaurige Wahrheit ihres Lebens.


    Fazit
    Ein sehr gelungener Psychothriller der besonderen Art. Die Charaktere sind schlüssig beschrieben und man konnte sich in das Buch sehr gut hineinziehen lassen. Der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch, nur im Mittelteil wurde es teilweise ein wenig langatmig. Kurzzeitig glaubte ich, dass sich im Mittelteil schon alles aufklärte, aber da lag ich falsch. Der Schluss hatte eine tolle Wende, welche nicht unbedingt vorhersehbar war. Das Ende ist sehr abrupt und wurde in nur wenigen Seiten behandelt, ausschweifende Worte gibt es darin nicht. 

    Das Buch würde ich allen begeisterten Lesern von Thrillern empfehlen, da es sich nur schwer aus den Händen legen lässt. Außerdem ist der Schreibstil angenehm wortgewandt, ohne hochtrabend zu sein.


  5. Cover des Buches Das Buch der Spiegel (ISBN: 9783442487554)
    E.O. Chirovici

    Das Buch der Spiegel

     (358)
    Aktuelle Rezension von: DoraLupin

    Im Buch geht es um mehrere Personen, die ihre Geschichte und ihre Recherchen zu einem einzigen Mord erzählen, der schon 25 Jahre zurück geht. Dabei sagt der eine das Gegenteil vom andren und es bleibt bis zum Schluss rätselhaft was denn eigentlich passiert ist in der Mordnacht.

    Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden auf Grund des Covers. Ich finde es toll gemacht wie die Stadt sich spiegelt und dazu der Titel des Buches, passt perfekt.

    Es war zunächst eigenartig diesen Roman aus Sicht von 3 Protagonisten bzw erzählen zu lesen aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Ist auf jeden Fall eine super Idee und für mich noch nie dagewesen wie der Autor diesen Mordfall erzählt. Man ist vor jeder Person auf der Hut, die in Verbindung zum Mordfall steht.

    Sehr spannend gemacht, eine ganz eigene Idee, eine ganz eigene Schreibweise. Etwas sehr neues!
    Nur das Ende hat mich etwas ratlos zurück gelassen, da hätte ich gern nochmal die Sicht aus dem Manuscript gehabt....deshalb einen Stern Abzug. Ansonsten sehr gut gemacht!

  6. Cover des Buches Das Rosenholzzimmer (ISBN: 9783442484423)
    Anna Romer

    Das Rosenholzzimmer

     (210)
    Aktuelle Rezension von: Petra_Dre

    Der Inhalt handelt von einer sehr spannenden Familiengeschichte in der auch eine Liebesgeschichte mit vorkommt. Man fiebert schon auf die nächsten Seiten. Es liest sich flüssig und man verliert auch nicht den Faden beim Lesen. Ein Muss für Leser die Spannung und prickelnde Gefühle beim Lesen lieben.

  7. Cover des Buches Süßer Tod (ISBN: 9783442378067)
    Sandra Brown

    Süßer Tod

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Nach meinem letzten Sandra Brown war ich irgendwie in Stimmung und habe mich für ein reread entschieden.
    Einziges Manko: Ich kannte noch den Übeltäter.

    Dennoch habe ich mich sehr das die Story gefreut und war wieder sehr begeistert. Den genauen Ablauf hatte ich ja nicht mehr vor Augen und freute mich umso mehr, wenn ich doch wieder beim lesen überrascht war.

    Das Buch hat alles, was ein guter Romantic Thriller brauch, ein tolles, glaubwürdiges Paar mit Ecken, Kanten und Geheimnissen und eine große böse Bedrohung von außen.

    Mir gefällt vor allem, dass das Buch aus mehreren Ansichten geschrieben ist, so bekommt man die Geschehnisse noch intensiver mit.

  8. Cover des Buches Natchez Burning (ISBN: 9783746632100)
    Greg Iles

    Natchez Burning

     (84)
    Aktuelle Rezension von: MichaelSterzik

    I have a Dream (ich habe einen Taum) – dass sind die Worte in einer der berühmtesten Reden von Martin Luther King. Der Afroamerikanischer Bürgerrechtler hielt seine Rede am 28. August 1963 vor mehr als 250.000 Menschen vor dem Symbol der Freiheit – dem Lincoln Memorial in Washington.

    In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Politiker, wie Robert F. Kennedy, J.F. Kennedy und Martin Luther King zu Schlüsselgestalten gegen den Rassismus. Allesamt kämpften diese politisch, sozial und ökonomisch für eine Gleichheit innerhalb der amerikanischen Gesellschaft. Für diese Zukunftsvisionen bezahlten sie einen viel zu hohen Preis – sie wurden ermordet. Vielleicht nicht ausschließlich wegen des Themas der Gleichstellung der amerikanischen Bürger vor dem Gesetz, aber faktisch spielte diese eine wesentliche Rolle. 

    Im Süden der USA wurden unbeschreibliche Verbrechen an Afroamerikaner verübt. Manchmal unter den Augen von korrupten Polizeibeamten, die ggf. private Beziehungen zum Ku-Klux-Klan hatten. Dieser rassenfeindliche und sehr gewalttätige Geheimbund kämpfte auch mit paramilitärischen Mitteln für die Vorherrschaft der Weißen Rasse. Attentate, Mord, Brandstiftung, Raub, Vergewaltigung usw., die Liste der Verbrechen dieses Klans ist lang.

    Analysiert man die Umstände dieser drei Morde an J.F.Kennedy, seinem Bruder Robert und Martin Luther King, so gibt es zwar Täter, aber widersprüchliche Aussagen, viele Ermittlungspannen und noch immer viele, viele offene Fragen, die bisher nicht final beantwortet worden sind. Verschwörungstheorien bringen uns hier nicht weiter – aber Greg Iles verarbeitet in seinem vorliegenden Roman: „Natchez Burning“ seine eigene Theorie.

    Penn Cage, Bürgermeister von Natchez, Mississippi, hat eigentlich vor, endlich zu heiraten. Da kommt ein Konflikt wieder ans Tageslicht, der seine Stadt seit Jahrzehnten in Atem hält. In den sechziger Jahren hat eine Geheimorganisation von weißen, scheinbar ehrbaren Bürgern Schwarze ermordet oder aus der Stadt vertrieben. Nun ist mit Viola Turner, eine farbige Krankenschwester, die damals floh, zurückgekehrt – und stirbt wenig später. Die Polizei verhaftet ausgerechnet Penns Vater – er soll sie ermordet haben. Zusammen mit einem Journalisten macht Penn sich auf, das Rätsel dieses Mordes und vieler anderer zu lösen. (Verlagsinfo)

    „Natchez Burning“ von Greg Iles ist 2016 im Aufbau Verlag erschienen und ist der erste Band einer Trilogie. Der 1000-Seiten starke Roman ist ein absoluter Spannungsgarant. Beachtlich ist es, dass die Spannung enorm schnell auftaucht, aber auch über den gesamten Band diese hält. Es gibt keine langatmigen Passagen, keine überflüssigen Dialoge, oder Nebenfiguren, die man hätte ersparen können. Der Unterhaltungswert immer aktiv – auf jeder Seite – in jedem Kapitel und auch wenn die Perspektiven zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechseln und auch der Erzähler ausgetauscht wird – die Atmosphäre ist außergewöhnlich spannend. 

    Die Verbrechen – die Morde in den 60er Jahren, die die Saat sind für die tödliche Ernte, sind mit einer unglaublich fesselnden Atmosphäre erzählt. Diese Wellen der Gewalt bringen ein Treibgut an Sünden, Rache und Vergeltung mit, die nicht nur die alten Wunden aufreißen, sondern ein Massaker anrichten. 

    Die Südstaaten sind immer gut für Verbrechen und vom Winde verweht werden diese auch durch die Jahre nicht. „Natchez Burning“ ist so authentisch und realistisch erzählt, dass obwohl es eine fiktive Geschichte ist, zu keinem Zeitpunkt man den Eindruck erhält, dass es hier zu übertrieben zugeht. Greg Iles widmet sich allerdings auch nicht nur dem Thema der Rassendiskriminierung, sondern baut sich ein Fundament aus Familiengeschichten, politischen Morden, von korrupten Polizeibehörden, die Macht des Journalismus und der Medien usw. 

    Doch alle diese Themen können nur spannend erzählt werden, wenn die Figuren passend aufgestellt sind. Das sind sie – nichts dem Zufall überlassen und jeder ist der Unschuldige mit den sehr schmutzigen Händen. Emotional ist „Natchez Burning“ stark ausgebaut. Nicht nur, dass man eine Wut auf die Mörder entwickelt, immer schwingt neben dieser Wut auch eine Traurigkeit mit, wenn das Schicksal in der Vergangenheit zuschlägt, nur um wenig später in der Gegenwart um so härter auszuteilen. 

    „Natchez Burning“ von Greg Iles ist für mich einer der stärksten Thriller mit historischem Hintergrund in den letzten fünfzehn Jahren. Diesen Spannungsbogen so souverän am oberen Limit zu halten und auch noch bis zum Ende zu steigern, ist grandios. Das Ende des Romans ist allerdings noch kein abschließendes Ende. Von einigen Personen muss man sich verabschieden und nicht nur die „bösen“ Täter sterben. Es gibt tragische, dramatische Verluste auf beiden Seiten. 

    Fazit

    Beschreiben wir das Wort Spannung – so fällt mir dazu dieser Roman ein. Ein solcher Pageturner auf den man sich stark konzentrieren muss – aber man mit einer großen Schatzkiste mit Unterhaltung, Dramatik, und viel Emotionen belohnt wird. 

    „Natchez Burning“ von Greg Iles muss man unbedingt lesen.

    Michael Sterzik 

  9. Cover des Buches Dein eines, wildes, kostbares Leben (ISBN: 9783551315618)
    Jessi Kirby

    Dein eines, wildes, kostbares Leben

     (249)
    Aktuelle Rezension von: A-Basan

    Seit sie denken kann, hat Parker immer das gemacht, was andere, im Besonderen ihre Mutter, von ihr erwartet haben. Sie war fleißig und strebsam, absolviert die High School mit Bestnoten und wird auf einen Elite-College angenommen. Doch dann stößt sie auf das Tagebuch von Julianna, die vor zehn Jahren tragisch verstarb. Und beginnt, über ihr eigenes Leben und ihre eigene Zukunft nachzudenken.

    Die zentrale Aussage des Buches ist, dass wir nicht dazu da sind, die Erwartungen der anderen zu erfüllen. Parker ist so gefangen in ihrer Welt, dass es ist zunächst undenkbar vorkommt, daraus auszubrechen. Sie muss ihren ganzen Mut zusammennehmen, um für sich selbst einzustehen und sich auf den Jungen, den sie liebt einzulassen. Doch der Text ermutigt junge Menschen, ihren eigenen Weg zu gehen. Denn manchmal kann das Leben schneller zu Ende sein, als man glaubt, oder durch eine minimale Abweichung eine ganz andere Wendung nehmen. 

    Schön sind auch die Referenzen auf den Dichter Robert Frost, mit dem sich die Heldin nicht ohne Grund den Nachnamen teilt.

    Für Heranwachsende absolut lesenswert!




  10. Cover des Buches Dem Tode nah (ISBN: 9783548267449)
    Linwood Barclay

    Dem Tode nah

     (365)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    Ein absolut gelungener und spannender Thriller, den ich da durch Zufall gefunden habe ! Linwood Barclay ist da ein guter Thriller gelungen, den ich nicht weglegen konnte ! Ich habe auf mein Baugefühl gehört, und ich wurde nicht enttäuscht ! Eine Lese - Empfehlung von mir ! Sollte jeder Krimifan im Regal haben. 

  11. Cover des Buches Die verlorene Schwester (ISBN: 9783746634524)
    Linda Winterberg

    Die verlorene Schwester

     (81)
    Aktuelle Rezension von: Neling

    Über die Autorin: "Linda Winterberg" eigentlich Nicole Steyer ist eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrer Familie im Taunus lebt. Ich las von der Autorin bereits die 2 sehr berührenden Romane "Das Haus der verlorenen Kinder" und "Solange die Hoffnung uns gehört"

    Mein Leseeindruck: Im Prolog feiert eine Frau ihren 52. Geburtstag. da musste ich kurz schmunzeln, denn ich begann dieses Buch ausgerechnet auch an meinem 52. Geburtstag.Doch das kleine Schmunzeln verging mir bald, denn sofort entführt einen das Buch in die grausamen Schicksale der "Verdingkinder. Das traurige Thema hatte ich schon durch "schwabenkinder" kennengelernt. Doch dieser Film handelt zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Erschütternd, aber doch zeitlich weit weg. Doch das Ähnliches in der Schweiz noch in meiner Kindheit geschah, fand ich unvorstellbar. Das ist plötzlich so nah, so unfassbar. Die 2 Protagonistinnen der Vergangenheit sind Lena und Marie, zwei innig verbundene Schwestern.die durch traurige Umstände in ein schreckliches Waisenhaus kommen. Marie, die Ältere ist die fügsamere der beiden, die ihr Schicksal traurig erträgt. Aber Lena lehnt sich auf, beißt, spuckt die grausame Oberin an, als eine Freundin von ihr elendiglich stirbt und dies keine der Nonnen zu kümmern scheint.  Dann werden die Schwestern auch noch  getrennt. Die eine scheint es besser zu haben, denn sie kommt zu Pflegeeltern in eine Gärtnerei. Aber die andere wird ein sogenanntes Verdingkind-ohne recht, ungeliebt, grausam misshandelt und missbraucht......Doch ich will nicht zu viel verraten, wer tiefgründige Romane, die unter die Haut gehen ger liest, möge sich selbst ein Urteil bilden. Ich jedenfalls konnte das Buch nicht zur Seite legen, vergaß Raum und Zeit. Nicht nur die Schwestern sind treffend charakterisiert. sondern auch der Alltag in einigen Waisenhäusernm, Grausamkeiten der Dorfbewohner u.s.w. Da ist die Düsterheit und Tristesse auf der einen seite, auf der anderen die idyllische Schweiz. Neu war auch für mich der Brauch des Lichterschwemmen, was in Ermensee gefeiert wird. 

    Wer die Rezension bis hierhin gelesen hat, wird verstehen, dass ich das Buch mit 5Sternen+ bewerte und es vielen Lesern ans Herz legen will. 

    Fazit: Ein tiefgründiges, bewegendes Buch über Verdingkinder, welches mich überzeugte. 5 Sterne +

  12. Cover des Buches Totenbuch (ISBN: 9783442480821)
    Patricia Cornwell

    Totenbuch

     (144)
    Aktuelle Rezension von: Reneesemee

    Inhalt:

    Steht bald auch ihr Name im Totenbuch des Leichenschauhauses? Scarpettas schwierigster und bedrohlichster Fall.
    Kay Scarpetta versucht einen neuen Anfang, um vor den Dämonen der Vergangenheit zu fliehen. Doch ihrem alten Todfeind kann sie auch in Charleston, South Carolina, nicht entkommen: Er sitzt in einer psychiatrischen Anstalt an der Ostküste und sorgt dafür, dass es die berühmte Pathologin bald mit einem bestialischen Mord zu tun bekommt.
    Am Anfang sieht es für Kay Scarpetta, ihre Nichte Lucy und Pete Marino in Charleston, South Carolina, gut aus. Ihr neu eröffnetes forensisches Labor für Pathologie floriert. Doch wie aus heiterem Himmel beschuldigt sie ein mächtiger Politiker der Profitgier. Ist dieser Mann auch für die Sabotage in ihrem Labor verantwortlich? Oder wer sonst will Kay Scarpetta aus Charleston vertreiben? Dann wird die Pathologin mit dem brutalen Mord an einer Frau in deren Luxusapartment am Strand konfrontiert. Es folgen zwei weitere Mordfälle, einer barbarischer als der andere. Und als viertes Opfer steht Kay Scarpetta auf der Todesliste.



    Dr. Kay Scarpettas Kühlkammer in Charleston liegt ein kleiner Junge im Labor, man hat seinen toter Körper in einem abgelegenen Sumpf gefunden. Scarpettas Untersuchungen haben beweisen das man ihn den sechs Jahren seines kurzen da seins schwer misshandelt wurde. Und doch bleibt seine Identität Verborgenen und das obwohl Kay alle Hebel in Bewegung setzt. Niemand scheint den kleinen Jungen zu vermissen.

    Doch der kleine Junge bleibt nicht der einzige Tote dessen Mord sie aufzuklären versucht. Den auch dem amerikanischen Tennisstar Drew Martin Mord in Rom steht Scarpetta vor einem weiteren Rätsel.

    Kann Scarpetta und ihr Team diesen Fall lösen oder stehen sie diesmal vor einem Rätzel?

    Dieser Fall war schon wieder etwas spannender mein durchhalten hat sich also gelohnt.

  13. Cover des Buches Café Leben (ISBN: 9783426309025)
    Jo Leevers

    Café Leben

     (142)
    Aktuelle Rezension von: Nadine_Breitenstein

    In „Café Leben“ geht es um die akribische, eher kühle und wenig sentimentale Henrietta, die den Job erhalten hat, die Geschichte todkranker Menschen aufzuschreiben. In der Rosendale-Krebsambulanz wartet sie auf ihre erste Klientin. Jedoch stimmt etwas an Annies Erzählungen nicht und um herauszufinden, was das ist, muss Henrietta plötzlich selbst ihre eigene Vita erzählen und setzt damit Ungeahntes in Gang.⁣⁣

    Dieser Roman ist wirklich schön cozy, sehr emotional und sogar spannend, da er teilweise etwas von einer Kriminalgeschichte hat. Die Protagonisten sind skurril und liebenswert. Vor allem die Entwicklung der Freundschaft zwischen Annie und Henrietta fand ich toll. Das Buch ließ sich unfassbar schnell weglesen und regt - wie beabsichtigt - sehr zum Nachdenken an, was wirklich wichtig ist und was nicht. Auch für Personen, die nichts über den Tod lesen möchten, ist es gut geeignet, denn die Geschichte ist zwar traurig, aber nicht zerstörerisch. ⁣

    Ich hätte mir allerdings ein schöneres Café-Ambiente gewünscht, gerade bei dem Plot und dem Titel. Dass Henriettas Arbeitsplatz ein einsamer Tisch in einer ungemütlichen Kantine ist, war unpassend und verschenktes Potenzial. Aus der Szenerie hätte man noch so viel rausholen und dem Leser das Gefühl geben können, sich jetzt erst mal einen schönen Kaffee zu machen und ein Stück Kuchen zu essen, während man liest. Das war etwas schade, aber ansonsten hat mir der Roman sehr gut gefallen.⁣

  14. Cover des Buches Rückkehr nach River's End (ISBN: 9783453423664)
    Nora Roberts

    Rückkehr nach River's End

     (92)
    Aktuelle Rezension von: kisacaeinstein

    Ich muss sagen, bei Nora Roberts Büchern vergesse ich oft, dass sie relativ "alt" sind.

    Ich komme mit der Mentalität manchmal einfach nicht klar, kann aber jetzt nicht so viel dazu sagen, ohne zu spoilern.

    Das Buch ist eine Mischung aus Krimi und Liebesroman. Es hat sich gelesen wie ein Hollywood Film, unabhängig davon, dass die Eltern von Olivia SchauspielerInnen sind. 

    Was Olivia miterlebt hat, war schrecklich. Sie hat mir als Kind und Jugendliche leid getan. Als 19-jährige Studentin fand ich sie sehr sympathisch. Mit 24 war sie aber unerträglich. Auch, wenn sie ihre Gründe hatte, konnte ich mit ihrer Art nicht warm werden. 

    Noah war ein sehr sympathischer Junge und fast schon zu perfekt (hängt auch mit dem Punkt Mentalität zusammen, den ich erwähnt hatte).

    Die Grundidee zum Buch finde ich sehr spannend, allerdings hat sich das Buch sehr in die Länge gezogen. Das Ende und die Auflösung passierte dann auf den letzten 10 Seiten. Das war mir zu schnell.

    Gut gefallen haben mir übrigens die Fakten und Erklärungen zur Natur, den Wald den Tieren. Ich mag es, wenn man merkt, dass sich AutorInnen wirklich mit ihrer Materie auseinandersetzen.

    Der Schreibstil an sich war sehr angenehm, sodass das Buch gut zu lesen war, unterhalten hat, aber jetzt nicht unbedingt einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

  15. Cover des Buches Der Außenseiter (ISBN: 9783641186074)
    Minette Walters

    Der Außenseiter

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    „Der Außenseiter“ von Minette Walters reicht meiner Meinung nach nicht an ihre Vorgängerromane wie „Die Bildhauerin“ oder „Das Echo“ heran. Die Autorin ist bemüht, die Handlung logisch und konsequent von Anfang bis zum Ende durchzuspielen, dabei wiederholt sie fortlaufend schon bekannte Ereignisse mit neuen Gesichtspunkten und aus anderen Blickwinkeln, was mit der Zeit ermüdend und langatmig ist. Sie flechtet Vernehmungsprotokolle der Polizei, Zeitungsausschnitte und E-Mails in die Geschichte ein, die zwar das Geschehen auflockern, den Leser aber mehr zum Beobachter als zum Teilhaber werden lassen. Die Figuren sind eher blass und rufen wenig Sympathien hervor. Ihre sozialkritischen Anmerkungen sind in meinen Augen fehl am Platz. Ich habe bereits einige Krimis von Minette Walters gelesen, die mir sehr gut gefallen haben, dieses Buch hat mich leider nicht begeistert.
  16. Cover des Buches Heimwärts (ISBN: 9783453274259)
    Kate Morton

    Heimwärts

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Waptschie

    Eine spannende Familiengeschichte auf zwei Ebenen: Die junge Londoner Journalistin Jess Turner kehrt in ihre australische Heimat zurück, um ihre Familiengeschichte und insbesondere ein spezielles Ereignis in den 1960er Jahren aufzuarbeiten. 

    Ich gebe zu, es ist ein sehr dickes Buch, und es hat eine Weile gedauert, bis ich mich hineingefunden habe. Aber als ich dann immer mehr über die Vergangenheit erfahren habe, in Form eines Buches, das die Protagonistin über ihre Familiengeschichte gelesen hat, wurde es immer spannender und ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Hervorzuheben sind die facettenreichen Persönlichkeiten, die sich im Laufe der Zeit stetig weiterentwickeln. Einige meiner ersten Vermutungen über die Familiengeschichte haben sich bestätigt, aber die Begründung und einige weitere Details haben mich dann doch positiv überrascht. Am Ende hat sich alles zusammengefügt - es lohnt sich definitiv, dranzubleiben.

  17. Cover des Buches Zwei fremde Leben (ISBN: 9783423219679)
    Frank Goldammer

    Zwei fremde Leben

     (107)
    Aktuelle Rezension von: Andrea_Varga1

    Die Geschichte von Frank Goldhammer geht unter die Haut. Ungerechtigkeit geht uns immer nah, aber das ist fast zuviel, und leider nicht nur Fiktion. Eine Geschichte darüber wie die DDR ihre Macht genutzt hat und Familien in große Not gestürzt hat. Absolut lesenswert. Ich habe danach die Fakten gegoogelt.

  18. Cover des Buches Die Rabentochter (ISBN: 9783442489343)
    Karen Dionne

    Die Rabentochter

     (133)
    Aktuelle Rezension von: Prinzesschn

    Vor fünfzehn Jahren hat die damals elfjährige Rachel Cunningham ihre Mutter erschossen – so lautet die tragische Erinnerung an einen Unfall. Ohne je ihre Schuldgefühle überwunden zu haben, lebt Rachel seither freiwillig in einer psychiatrischen Klinik. Doch als Trevor Lehto, ein Bekannter und aufstrebender Journalist, mehr über den damaligen Vorfall für eine Reportage herausfinden möchte, spürt auch Rachel den Wunsch, endlich der ganzen Wahrheit ins Auge zu sehen. Entschlossen verlässt sie die Klinik und sucht ihre Tante Charlotte und Schwester Diana auf, die im elterlichen Haus, einem imposanten Jagdhaus, leben. Unwissentlich setzt sich Rachel dabei jedoch höchster Gefahr aus, denn die beiden hüten ein tödliches Geheimnis ... 

    Der Beginn der Geschichte versprach vielversprechendes Potenzial, das jedoch schnell verpuffte, als sich die Handlung in meinen Augen zu einer konstruierten und wenig authentischen Geschichte entwickelte. Der Einstieg mit der tragischen Erinnerung von Rachel Cunningham, die vor fünfzehn Jahren ihre Mutter erschoss, weckte anfangs mein Interesse und ich hatte wirklich Lust, zu erfahren, was es mit dem Unfall auf sich hatte. Rachel, die seitdem freiwillig in einer psychiatrischen Klinik lebt, und der aufstrebende Journalist Trevor Lehto, der mehr über den Vorfall herausfinden möchte, versprachen eine fesselnde Ermittlung und Recherche der Vergangenheit.

    Leider konnte die Geschichte die anfängliche Spannung nicht aufrechterhalten. Mit Rachels Entschluss, sich der Wahrheit zu stellen und die psychiatrische Klinik zu verlassen, begann ein Handlungsverlauf, der für mich immer konstruierter wirkte. Das Potenzial für eine tiefgründige und emotionale Auseinandersetzung mit Rachels Schuldgefühlen schien verloren zu gehen, und die Handlung verlor für mich an Authentizität.

    Die Figuren, allen voran Rachel, schienen nicht die Entwicklung und Tiefe zu erfahren, die ich mir erhofft hatte. Die Enthüllungen und Geheimnisse, auf die Rachel bei ihrer Tante und Schwester stieß, erschienen mir wenig überzeugend und trugen nicht dazu bei, die Geschichte für mich plausibler zu machen. Die anfängliche Faszination wandelte sich in Verwirrung und Unzufriedenheit über die Wendungen der Geschichte.

    Insgesamt war die anfängliche Neugier auf die Hintergründe des tragischen Vorfalls nicht mit einer zufriedenstellenden Auflösung belohnt. Die Geschichte verlor sich für mich in einem Geflecht von Konstruktionen und verpasste die Chance, die Tiefe und Emotionalität zu bieten, die der vielversprechende Beginn versprochen hatte.

  19. Cover des Buches Der Sturm (ISBN: 9783608981209)
    Steve Sem-Sandberg

    Der Sturm

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buecherschmaus

    Keine Naturgewalten brechen über die Bewohner der Insel herein und auch die inneren Stürme bleiben relativ verhalten in Steve Sem-Sandbergs Roman Der Sturm. Worauf der Titel vielmehr anspielt ist das gleichnamige Stück von William Shakespeare. Hierzu gibt es viele Bezüge, was sich schon im Motto andeutet, auch wenn das Ganze kein Remake etwa im Sinne des „Hogarth-Shakespeare Project“ ist.

    Ich-Erzähler ist Andreas Lehman. Er kehrt auf die Insel, eine der „inneren Inseln“ vermutlich des Oslofjords, auf der er Kindheit und Jugend verbracht hat, zurück, nachdem sein Ziehvater Johannes verstorben ist. Es gilt, Ordnung in die zuletzt ziemlich vernachlässigten Hinterlassenschaften im Gelben Haus zu bringen. Johannes war nicht nur alt und halbblind, sondern trank mehr als ihm guttat, zog sich auf den Dachboden zurück, ließ Haus und Garten verkommen und soff.

    Gleich zu Beginn ahnt man, dass es keine ganz unbeschwerte Kindheit war, die Andreas hier verbrachte. Der Roman beginnt so:

    „Ich hätte nicht zur Insel zurückkehren sollen, tat es aber dennoch.“

    Die näheren Umstände und das komplizierte Sozialgefüge auf der Insel enthüllen sich der Leser*in erst nach und nach und in Gänze wie auch dem Erzähler selbst erst ganz am Schluss des Buches.

    Andreas und seine ältere Schwester waren noch sehr klein, als die Eltern auf rätselhafte Weise aus ihrem Leben verschwanden. Die Amerikaner Frank und Elizabeth Lehman lebten seit einiger Zeit mit ihren Kindern Andreas und Minna in der „Nato-Villa“ auf der kleinen norwegischen Insel, als der Vater die Kleinen zu Johannes brachte. Er solle bitte ein paar Stunden auf die Kleinen aufpassen, es gäbe einen Notfall, die Mutter müsse ins Krankenhaus. Das war 1962 und von den Eltern kam nie mehr ein Lebenszeichen. Gerüchte besagen, sie wären an Bord des Flugzeugs gewesen, bei dessen Absturz kurz vor der Küste der Insel alle Passagiere ums Leben kamen. Das Rätsel wird nie wirklich gelöst.

    Die Kinder bleiben in der Obhut von Johannes, der Chauffeur von Jan-Heinz Kauffmann ist. Dieser „regiert“ die Insel in gutsherrlicher Manier zusammen mit seinem Inspektor Herr Carsten. Viele der Bewohner sind wirtschaftlich von Kauffmann abhängig, hassen ihn aber, auch wegen seiner „Nazi“-Vergangenheit. Einst als Idealist mit hochfliegenden Plänen für eine gänzlich anderen Bewirtschaftung – neue Anbaumethoden, Gründung einer landwirtschaftlichen Produktions- und Wohngenossenschaft – auf die Insel gekommen, schloss er sich 1933 der Nasjonal Sammling der faschistischen Partei von Vidkun Quisling an, unter deren Regierung er dann Handelsminister wurde. Schon zu Kriegszeiten wurde die Genossenschaft dann auch als „Kolonie“ für Kinderlandverschickungen genutzt.

    Während Andreas recht unauffällig bei Johannes aufgewachsen zu sein scheint, fällt die rebellische Minna durch ungehöriges Verhalten auf, weswegen sie auch zeitweise in eine Pflegefamilie kommt. Auch für ihren Bruder, der sehr an ihr hängt, ist sie ein Rätsel, bis zu ihrem Tod, von dem man relativ früh erfährt, dessen Ursachen aber auch im Dunkeln bleiben.

    Der Roman spielt auf verschiedenen Zeitebenen. Die Rahmenhandlung, in der der Erzähler auf die Insel zurückkehrt, und anhand von Tagebüchern, Fotos, Briefen, alten Quittungen und Zeitungsartikeln versucht, seiner Kindheit, von der auch ihm vieles nicht wirklich klar ist, näherzukommen, ist in den 1990er Jahren angesiedelt. Die Rückblicke reichen in die 1960er und 70er Jahre und darüber hinaus auch in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurück.

    Andreas ist ein eher unzuverlässiger Erzähler. Viele Dinge über seine Familie, seine Kindheit, die Insel weiß er einfach nicht oder kennt sie nur vom Hörensagen oder durch die Geschichten, die ihm Johannes erzählt hat. Diese bleiben wie die Personen aus seinem unmittelbaren Umfeld auch ihm selbst oft rätselhaft, unerklärbar. Sandberg erzählt poetisch dicht, so dass die Geschichte zeitweise etwas märchen- oder traumhaftes erhält.

    Dazu passen die Reminiszenzen zu Shakespeares Sturm. Wie heißt es da: „Wir sind aus jenem Stoff aus dem die Träume sind und unser kurzes Sein umfängt ein Schlaf.“ Lügen und Masken herrschen auch auf der norwegischen Insel, Grundbesitzer Kaufmann herrscht dort wie der Zauberer Prospero, lebt mit seiner Tochter Helga, die an einer unheilbaren Erbkrankheit, der spinalen Muskelatrophie, leidet und betreibt zwar keine magischen Studien wie Prospero, aber doch auch teilweise recht undurchsichtige Geschäfte. Kaufmanns Verwalter Carsten ist wie Caliban körperlich deformiert. Andreas Vater Frank wird auf die Insel gespült wie Königssohn Ferdinand und von Kaufmann unter die Fittiche genommen. Und wie im Drama der Schiffbruch, zerschellt das Flugzeug an der Insel.  Eine bedrohliche Stimmung zieht durch den Roman, wie ein Sturm, der sich zusammenbraut. Bis zum Ende, wo sich in einem unheimlichen Finale das meiste aufzuklären scheint.

    Doch gerade dieses Finale ist es, was mir die bis dahin faszinierende Lektüre ein wenig verdorben hat. Zu vieles, auch unschlüssiges wird da auf zu wenig Raum aus dem Hut gezaubert. Und der Schluss macht mich mehr als ratlos. Vielleicht müsste ich das Buch nochmal lesen. Viele Bücher hinterlassen ja dieses Gefühl, doch meistens eher als Versprechen auf noch größere Einsicht in einen gelungenen Text. Hier bleibe ich nach 250 gern gelesenen Seiten mit dem unbefriedigten Gefühl zurück, etwas Grundlegendes nicht verstanden zu haben. Und das dürfte eigentlich nicht in der Absicht des Autors gelegen haben.



  20. Cover des Buches Mehr als die Erinnerung (ISBN: 9782919804313)
    Melanie Metzenthin

    Mehr als die Erinnerung

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Teby

    Wie begegne ich anderen Menschen? 

    Anders - in der Sexualität, im Verhalten, im Aussehen? 

    Anders - im Sinne von behindert, verändert, erkrankt? 

    Anders als die Norm?

    Was ist denn überhaupt normal, was ist die Norm?

    Was tue ich für Gleichberechtigung oder grenze ich auch aus? Allein durch Worte, Blicke oder Gesten?

    Würde ich die Kraft haben, meinen Partner oder meine Freunde und Familie weiterhin zu lieben, zu begleiten, zu fördern, wenn sie sich durch ein Ereignis verändern? 

    Was gibt Sicherheit, wo findet man Geborgenheit? 


    Diese Fragen gehen einem nach dem Lesen von Melanie Metzenthins Buch "Mehr als die Erinnerung" durch die Gedanken.

    Nicht nur bewegende Beschreibungen der Behandlung von psychisch Erkrankten Anfang des 20. Jahrhunderts kurz nach dem Ersten Weltkrieg, auch die Auseinandersetzung mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs ist unglaublich gekonnt und spannend dargestellt. Manchmal ist es einem Psychothriller sehr nahe.


    Es geht um die junge Friederike, die Medizin studierte und sich nun liebevoll um psychisch Erkrankte auf einem landwirtschaftlichen Gut kümmert. Einer davon ist ihr Ehemann Bernhard, der im Krieg eine schwere Hirnverletzung erlitten hat. Dann geschehen in der Umgebung des Gutes auch noch zwei Morde. Natürlich sind die Patienten des Gutes schnell verdächtigt. Friederike fängt an, selbst nachzufragen und zu ermitteln.


    Ein tief berührendes Buch, meisterhaft geschrieben! 

  21. Cover des Buches Größer als das Amt (ISBN: 9783426301951)
    James Comey

    Größer als das Amt

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Guido_Zinnen

    Als James Comey seinerzeit bei Markus Lanz auftauchte und sein Buch noch in den Startlöchern schwebte, war ich sehr beeindruckt von seinen Aussagen, auch wenn er versuchte mehr durch die Blume zu reden, als direkte Ansagen zu tätigen.

    Neugierig bestellte ich das Buch und konnte kaum erwarten es zu lesen.

    Anfangs ging er nur auf seine frühen Jahre ein, seine Ausbildung und seinen Werdegang. Auf diesen Seiten erfuhr ich nicht wirklich etwas nennenswertes, was den Preis gerechtfertigt hätte.

    Als es dann in der Tat zur Sache ging und er zur Amtszeit von Donald Trump schritt, war das Buch leider schon auf wenige Restseiten geschrumpft.

    Aber auch hier suchte ich vergeblich klare Ansagen und deutliche Worte. Er hielt sich im gesamten Buch sehr bedeckt. Ich hatte von einem in Ungnade gefallenen Ex-FBI-Direktor mehr Schneid erwartet und nicht eine solche Loyalität bis in den beruflichen Tod hinein.

    Fazit für mich persönlich: Das Buch liest sich zwar ganz gut, wenn auch mit Durststrecken (welches Buch hat die nicht), jedoch finde ich den Titel vollkommen überzogen und den Preis, für weitere schwammige Aussagen wie man sie vom Court her kennt, überhöht.


  22. Cover des Buches Die Sache mit meiner Schwester (ISBN: 9783764506957)
    Amita Murray

    Die Sache mit meiner Schwester

     (2)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Kurz vor dem Traualtar wird Rilla wegen Diebstahls verhaftet. Statt in Panik zu geraten, ist sie geradezu erleichtert, dass sie nun einen Grund hat, nicht heiraten zu müssen. Ihre GIF ("Große Indische Familie") ist dagegen alles andere als begeistert und versucht auf liebenswert aufdringliche Art zu retten, was zu retten ist. 

    Rilla kann selbst nicht ganz verstehen, was in ihrem Leben schief läuft und warum sie privat und beruflich nichts auf die Reihe bekommt. Nach der geplatzten Hochzeit wird ihr jedoch bewusst, dass sie immer noch unter ihrem Kindheitstrauma leidet, denn als sie sieben Jahre alt warn ist ihre geliebte, zwei Jahre ältere Schwester einfach si aus ihrem Leben verschwunden und in der Familie wurde kein Wort mehr über sie verloren. Rilla glaubt nicht, dass Rose tot ist und versucht nun endlich herauszufinden, wo sie ist und was damals geschehen ist. 

    In der Geschichte vermisste ich lange einen roten Faden. die abgesagte Hochzeit und Rillas Kleptomanie wurden wie beiläufig eingangs erwähnt, aber nicht weiter vertieft. Niemand hat versucht herauszufinden, warum Rilla sich so unorthodox verhält. Statt Hilfe gab es, wenn überhaupt, nur Vorwürfe. 

    Zugegebenermaßen ist Rilla als Charakter nicht einfach. Sie ist sehr auf sich selbst bezogen, wirkt rücksichtslos und passiv-aggressiv. Erst später, wenn man weiß, was sie bedrückt, kann man ihre unsensible und unhöfliche Art besser einordnen. Die GIF ist völlig überdreht dargestellt. Die vielen Onkels und Tanten haben keine herausragende Stellung oder Rolle in der Handlung, sind jedoch in ihrem Verhalten äußerst exzentrisch und klischeehaft. Das sollte der eher betrüblichen Geschichte wohl etwas Leichtigkeit und Humor verleihen, für meinen Geschmack schoss die Autorin allerdings über das Ziel hinaus. 

    In Rückblenden erfährt man mehr über Rillas Kindheit und ihr Verhältnis zu Rose und ihren Eltern. Dennoch fällt es schwer einzuschätzen, ob Rillas Kindheit bis zum Verschwinden ihrer älteren Schwester glücklich war, ob es wirklich so viel Konflikte gab und ob Rose der Liebling der Eltern war oder ob Rillas Erinnerungen am Ende trügerisch sind. 

    Wirklich interessant wird das Buch erst im letzten Drittel, als die Umstände von Roses Verschwunden bekannt werden. Ich empfand den Hintergrund jedoch arg konstruiert und konnte auch nicht nachvollziehen, warum die Familie fast zwanzig Jahre ein Geheimnis hütete und Rilla im Unklaren ließ. Auch ist nicht klar, warum Rilla mit ihre Nachforschungen so lange wartete. 

    Die Idee hinter dem Roman ist tragisch und hätte sich zu einer bewegenden Geschichte entwickeln können, wie eine junge Frau nach der Lüftung eines Familiengeheimnisses Gewissheit erhält, die Vergangenheit hinter sich lassen und ihr Leben neu beginnen kann. 

    Der Beginn war mir im Vergleich zum oberflächlich gehaltenen Ende zu ausschweifend und langweilig. Für meinen Geschmack war die Geschichte auch zu wenig durchdacht, holprig geschrieben und konnte auch nicht mit glaubwürdigen Charakteren glänzen. 

  23. Cover des Buches Das Geheimnis des Schneemädchens (ISBN: 9783734100574)
    Marc Levy

    Das Geheimnis des Schneemädchens

     (41)
    Aktuelle Rezension von: liceys_buecherwunderland

    Marc Levy hat das Talent mich in Welten zu entführen von denen ich keine Ahnung habe. Und mich damit zu begeistern. 😃

    Und auch hier wurde ich ich nicht enttäuscht. 

    Tatsächlich weiß ich bei Marc Levy im Voraus nie, was mich erwartet. Eine romantische Liebesgeschichte? Ein Drama? Eine berührende Familengeschichte? Oder auch alles zusammen?

    Auch hier wusste ich davor nicht, was auf mich zu kommt. 

    Aber das fand ich umso spannender. 🤔

    Letzlich kann ich auch nach dem Lesen nicht so genau festlegen, wo das Buch liegt. 

    Ich fand es aber unglaublich spannend und habe mit Suzie mitgefiebert. Vor allem aufs Ende zu haben sich die Ereignisse immer mehr zugespitzt und ich habe auf die Auflösung hingefiebert. 

    Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. 😀

    Eure Licey ☘️ 

  24. Cover des Buches Die drei Leben der Hannah Arendt (ISBN: 9783423282086)
    Ken Krimstein

    Die drei Leben der Hannah Arendt

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Sokratestochter

    "Am Leben zu sein und zu denken ist ein und dasselbe" 

    Es ist wirklich interessant den Lebensweg dieser starken Frau nachzuverfolgen. Ihr Leben ist eigentlich mehr als ein einziges, wie der Titel so treffend schon sagt. So viel wie diese Frau, erlebt nicht jeder. 

    Die Umsetzung als Graphic Novel finde ich besonders gut, um die Philosophie auch dem Laien näher zu bringen. Hannah Arendt erkennt man durch ihre grüne Kleidung auf jeden Bild sofort wieder und auch andere bekannte Denker ihrer Zeit werden aufgegriffen und in Verbindung gebracht. 

    Am meisten hat mich die Entwicklung der Beziehung zu Heidegger überrascht. Ich wusste bisher nicht viel über ihn, jetzt wurde mir allerdings deutlicher, wie wichtig es ist den Charakter hinter einer Philosophie zu kennen, um sie einzuordnen. 

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