Bücher mit dem Tag "süddeutsche zeitung | bibliothek"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "süddeutsche zeitung | bibliothek" gekennzeichnet haben.

26 Bücher

  1. Cover des Buches Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783845854403)
    Oscar Wilde

    Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray

     (2.001)
    Aktuelle Rezension von: SelectionBooks

    „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde zählt zu meinen liebsten Klassikern. Daher habe ich mich unglaublich über die Biblioteca Obscura Schmuckausgabe gefreut, die aufwendig von Marcin Minor illustriert wurde. 

    „Er versuchte, die scharlachroten Fäden des Lebens aufzusammeln und sie zu einem Muster zu weben; seinen Weg durch das blutrote Labyrinth der Leidenschaft zu finden, durch das er irrte.“ Zitat aus „Biblioteca Obscura - Das Bildnis des Dorian Gray“, Seite 130 - 131.

    Ich liebe die Gestaltung dieser Schmuckausgabe sehr. Schon von außen ist das Buch dank der Goldfolienveredelung auf dem Cover ein absoluter Eyecatcher. Der schwarze Farbschnitt rundet das perfekte Gewand der Schmuckausgabe ab. Die Schwarz-Weiß Illustrationen von Marcin Minor sind ein absolutes Highlight. Die schaurig schönen Zeichnungen präsentieren sich mit unglaublich vielen kleinen Details und lassen den Leser perfekt in eine dunkle Welt voller Versuchung und Verderbnis eintauchen. 

    Dorian Gray ist ein außergewöhnlich gut aussehender junger Mann, an dem die Unschuld der Jugend haftet. Das ändert sich schlagartig, als er auf Lord Henry Wotton trifft. Dieser war schon immer fasziniert von den Möglichkeiten der Manipulation des menschlichen Geistes und beeinflusst Dorian mit seinen moralisch verwerflichen Denkansätzen. Dabei ahnt er nicht, dass Basil Hallward ein Porträt geschaffen hat, das anstelle von Dorian altert. Dorian erfreut sich an ewiger Jugend, während sein Porträt alle Laster auf sich nimmt. Ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, verfällt Dorian schon bald einem völlig zügellosen Lebensstil und entzieht sich dem Einfluss seines einstigen Freundes. Dorians Körper mag ewig jung bleiben, doch seine Seele wird von Tag zu Tag dunkler und verderbter.

    „Schließlich wäre es nie dazu gekommen, wenn ich dich nicht kennengelernt hätte. Du fülltest mich mit einem unbändigen Verlangen, alles über das Leben zu wissen. Noch Tage, nachdem ich dir begegnet war, schien etwas in meinen Adern zu pochen.“ Zitat aus „Biblioteca Obscura - Das Bildnis des Dorian Gray“, Seite 71.

    Es ist lange her, dass ich „Das Bildnis des Dorian Gray“ zuletzt gelesen habe. Die Geschichte hat mich auch so viele Jahre später wieder auf Anhieb fasziniert. Mich hat besonders in den Bann gezogen, wie aktuell die aufgegriffenen Themen auch heute noch sind. Es liegt wohl einfach in der Natur der Menschen, ewige Jugend anzustreben und Schönheitsidealen zu verfallen. Doch nicht nur Eitelkeit, sondern auch Egoismus, Gier, Verlangen und Laster sind ein Thema. Alles vor der Kulisse einer elitären Gesellschaft, die nach außen hin Perfektion und Tugend heuchelt. Besonders interessant fand ich, dass ich heute eine ganz andere Sicht auf die Geschichte habe als vor über einem Jahrzehnt. Viele Szenen des Buches haben mich nachdenklich zurückgelassen. Bis auf die ausschweifenden Passagen über die Reichtümer berühmter Menschen hat mich dieses Buch wieder sehr fasziniert.

    „»Weil einen Menschen zu beeinflussen bedeutet, ihm seine eigene Seele zu geben. Er denkt nicht mehr seine natürlichen Gedanken oder wird nicht mehr von seinen natürlichen Leidenschaften entflammt.« Zitat aus „Biblioteca Obscura - Das Bildnis des Dorian Gray“, Seite 32.

    FAZIT: Die Schmuckausgabe von Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein wunderschönes Meisterwerk, das sich in einem magischen Gewand präsentiert und mit umwerfenden Illustrationen von Marcin Minor beeindruckt. Dieses wundervolle Schmuckstück ist das perfekte Geschenk für alle Liebhaber von klassischer Literatur. Ich freue mich unglaublich über diese umwerfende Sonderausgabe, die nun mein Regal schmückt.

  2. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783446270749)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (1.616)
    Aktuelle Rezension von: TWDFanST

    Inhalt 

    Italien im 14. Jahrhundert: In einem Kloster kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Drei Mönche sind bereits tot. Der scharfsinnige Franziskaner-Mönch William von Baskerville soll herausfinden, was hinter den Klostermauern vor sich geht...


    Bewertung 

    Dies ist einer der wenigen Romane, bei dem ich ganz klar sagen muss, dass mir der Film besser gefallen hat. Bevor ich mich noch einmal dem Buch widme, werde ich mir wohl eher den Film anschauen - das kostet weniger Zeit. "Der Name der Rose" war mir in Buchform einfach zu langatmig und auch die Art, wie das Buch geschrieben ist, konnte mich nicht begeistern. Deshalb nur 2 Sterne.

  3. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.184)
    Aktuelle Rezension von: KlausEffing

    „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald. Der Autor entführt uns in seinem 1925 erschienenen Roman in die schillernden 1920er-Jahre – eine Ära des wirtschaftlichen Aufschwungs, des Jazz und der moralischen Dekadenz. Im Mittelpunkt der 160 Seiten umfassenden Geschichte steht Jay Gatsby, ein Mann mit bescheidenen Wurzeln, der sich durch unermüdlichen Ehrgeiz und zweifelhafte Mittel ein Leben voller Luxus und Reichtum erschafft. Doch sein Ziel ist nicht der Erfolg an sich, sondern seine Jugendliebe Daisy Buchanan, die er niemals vergessen konnte.

    Gatsby lebt in der Hoffnung, Daisy zurückzugewinnen, und organisiert spektakuläre Partys, um sie zu beeindrucken. Doch Daisy ist längst Teil einer oberflächlichen, selbstsüchtigen Elite, die weder Loyalität noch moralische Verantwortung kennt. Ihr Mann Tom steht für die Arroganz der alten Geldelite, während Gatsby den Traum vom sozialen Aufstieg verkörpert.  

    Das Ende ist tragisch und entlarvt die Härte und Gleichgültigkeit der Gesellschaft. Einige der handelnden Personen kehren ungerührt in ihr privilegiertes Leben zurück, während für andere ein Traum stirbt.  

    Fitzgeralds Roman ist mehr als nur eine tragische Liebesgeschichte. Es ist ein eindringliches Porträt einer Gesellschaft, die den amerikanischen Traum in seinen Grundfesten hinterfragt. Was bleibt, wenn Erfolg, Reichtum und Liebe nicht die Erfüllung bringen, sondern nur Leere? Die poetische Sprache, die vielschichtigen Charaktere und die subtile Gesellschaftskritik machen diesen Roman zu einem der bedeutendsten Werke der modernen Literatur. Und wohlgemerkt: Der Roman ist vor fast 100 Jahren erschienen, ist aber aktueller denn je!

    “Der große Gatsby“ ist ein unvergessliches Buch über die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, die Vergänglichkeit von Träumen und die Schattenseiten der Menschlichkeit. Ein Werk, das bei jeder Lektüre neue Facetten offenbart. 

  4. Cover des Buches Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (ISBN: 9783596510979)
    Milan Kundera

    Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

     (1.162)
    Aktuelle Rezension von: LucianVicovan

    Ich habe es mir Absichtlich für ganz am Ende übrig gelassen! Habe davor ganz viele andere Werke von ihm gelesen, ihm nach dem Moment der „Liebe auf dem ersten Buch“ mit jedem weiteren Werk noch mehr zu lieben gelernt!

    Nun war ich bereit für die von vielen als sein Meisterwerk genannte Geschichte!!

    Es fällt mir nicht leicht das Werk allen anderen Vorneweg zu stellen, aber es ist doch, das vielleicht am reichsten und dichtesten mit „Kundera“ gefüllte!! 🤓

  5. Cover des Buches Das Hotel New Hampshire (ISBN: 9783257600216)
    John Irving

    Das Hotel New Hampshire

     (738)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Diese Familie ist wirklich durchgeknallt und jeder in der Familie hat seinen ganz eigenen Splin. Der Vater eröffnet ein Hotel und will damit groß raus kommen. Die Kinder finden sich nach und nach damit zurecht und mit Liebe unter Geschwistern, einem homosexuellen Sohn und einer Tochter die nicht wachsen will hat jeder sein Päckchen zu tragen. Ein Bär der auf dem Motorrad herum fährt und ein toter Hund, der die Familie irgendwie nicht verlässt. Komisch, kurios und mit viel Wärme und schwarzem Humor präsentiert uns John Irving eine irrwitzige Familiengeschichte. Die Tragik und auch die Liebe und die Hoffnung kommen nicht zu kurz und so macht es einfach irrsinnig Spaß. Nicht jeder mag John Irving, aber ich liebe seine Art.

  6. Cover des Buches Mrs. Dalloway (ISBN: 9783717525561)
    Virginia Woolf

    Mrs. Dalloway

     (275)
    Aktuelle Rezension von: Aischa

    Virginia Woolfs „Mrs. Dalloway“ ist ein Meilenstein der literarischen Moderne, ein Roman, der Zeit, Bewusstsein und das fragile menschliche Dasein auf literarisch innovative Weise untersucht. Die hochwertig gestaltete Schmuckausgabe der Büchergilde Gutenberg gibt dem Text eine weitere Ebene: Sie vereint literarische Tiefe mit visueller Vielfalt und haptischer Eleganz.

    Virginia Woolf erzählt in „Mrs. Dalloway“ von einem einzigen Tag im Leben Clarissa Dalloways – ein scheinbar gewöhnlicher Tag, an dem die Protagonistin eine Abendgesellschaft vorbereitet. Doch hinter dieser alltäglichen Handlung verbirgt sich ein Netz aus Erinnerungen, Gedankenströmen und Begegnungen, das die Zerbrechlichkeit des Lebens und die Spannungen zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlichen Erwartungen erkundet.

    Die inneren Monologe und die nahtlosen Perspektivwechsel zwischen den Figuren – darunter Clarissa und der traumatisierte Kriegsheimkehrer Septimus Warren Smith – machen den Roman zu einer psychologischen Tour de Force. Woolf zeigt die parallelen Welten von äußerem Alltag und innerem Erleben und fängt die universelle Erfahrung von Einsamkeit, Vergänglichkeit und dem Streben nach Bedeutung ein.

    Die Schmuckausgabe der Büchergilde hebt Woolfs zentrales Motiv der Zeit nicht nur literarisch, sondern auch grafisch hervor. Statt Seitenzahlen begleiten kleine Uhren den Lesefluss und spiegeln die fortschreitende Romanzeit wider. Kreativ ist auch der Wechsel der Schriftart nach jedem Glockenschlag von Big Ben – ein subtiler, aber wirkungsvoller Kunstgriff, der einen die Zerbrechlichkeit der Zeit spüren lässt.

    Die 137 farbigen Illustrationen, gestaltet von 26 jungen Künstler*innen der Kunsthochschule Halle, fügen eine zusätzliche Ebene hinzu. Die Bilder sind keine bloßen Ergänzungen, sondern eigenständige Interpretationen, die Woolfs visionären Stil reflektieren. Diese künstlerische Vielfalt verleiht dem Roman eine frische Perspektive, ohne seine zeitlose Magie zu stören.

    Virginia Woolf schöpfte aus ihren eigenen Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Bipolarität, um die Figuren von „Mrs. Dalloway“ zu gestalten. Die innere Zerrissenheit von Septimus Warren Smith, der unter den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs leidet, spiegelt vermutlich Woolfs eigenes Ringen mit traumatischen Erlebnissen wider.

    Woolf thematisiert dabei nicht nur individuelle Schmerzen, sondern auch die Unbarmherzigkeit gesellschaftlicher Normen gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen. Wie Septimus von Ärzten missverstanden wird, so fühlte sich Woolf oft von ihrer Umwelt isoliert. Dieses tiefe Verständnis menschlicher Fragilität durchzieht den gesamten Roman und macht ihn zu einem sehr empathischen Werk.

    "Mrs. Dalloway“ ist auch ein Roman über die Zeit – sowohl über die lineare Zeit, die von Big Bens Glockenschlägen diktiert wird, als auch über die subjektive Zeit, in der Erinnerungen und Gedanken vergangene Momente lebendig halten. 

    Fazit: Dese Schmuckausgabe von „Mrs. Dalloway“ ist mehr als ein Buch – sie ist ein Gesamtkunstwerk. Die hochwertige Gestaltung, der Leineneinband und die kunstvollen Illustrationen machen das Lesen zu einem sinnlichen Erlebnis. Kombiniert mit Woolfs ganz eigener Sprache und den tiefen Einblicken in die menschliche Psyche wird das Buch zu einem großen Schatz für alle Bibliophilen.

    Virginia Woolf zeigt uns, dass selbst in scheinbar flüchtigen Momenten des Lebens eine große Tiefe liegen kann – ein Gedanke, der durch die Gestaltung dieser Schmuckausgabe greifbar wird.


  7. Cover des Buches Fräulein Smillas Gespür für Schnee (ISBN: 9783446248663)
    Peter Hoeg

    Fräulein Smillas Gespür für Schnee

     (683)
    Aktuelle Rezension von: Favole

    Smilla, halb Grönländerin, halb Dänin, ist eine verletzlich aggressive, über große Strecken unsympathische und für mich kaum nachvollziehbare Protagonistin. Sie erinnert in Ihrer Art an die Klischees von Autismus, auch wenn es wohl nicht so ist. 

    Dazu kommt eine langsam vorangehende Handlung in drei Abschnitten (Die Stadt, Das Meer, Das Eis), die vor allem in der ersten Hälfte des Buches ständig durch Rückblenden in Smillas Kindheit, ihre Auseinandersetzung mit Geschichte und Kultur Grönlands, durch zusätzliche Zeit- und Ortssprünge in der Gegenwart und durch philosphische und naturwissenschaftliche Betrachtungen und Erklärungen unterbrochen wird. Das macht das Lesen langsam und anstrengend. Ich habe sicher nicht alles verstanden, wenn auch die Handlung mit Tathergängen und Motiven durchaus klar herausschaut. 

    Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte das Buch abgebrochen. Ich bin dran geblieben und vor allem nach der guten Hälfte des Buches, ab dem Meer-Abschnitt, wurde es spannender, auch weil vor allem die Rückblenden und Unterbrechungen deutlich weniger wurden. Ich hatte es sehr auf ein erlösendes und rundes Ende gehofft, aber irgendwie wäre das dem Buch wohl nicht gerecht geworden. Es ist nicht gänzlich offen. Der Fall ist in gewissem Maße abgeschlossen und doch bleibe ich als Leser ein wenig ratlos im kalten Eis zurück. 

    Alles in allem ist es kein schlechtes Buch. Es ist anspruchsvoll und das macht es per se nicht einfacher, es zu mögen. Ich bin froh, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe, kann aber nicht sagen, ob und wem ich es empfehlen würde.

  8. Cover des Buches Rot ist mein Name (ISBN: 9783446252301)
    Orhan Pamuk

    Rot ist mein Name

     (111)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Istanbul 1592. Mitten in der nachlassenden Blütephase des Osmanischen Reichs geschieht auf den Straßen ein Mord. Ein Mann wird in einen Brunnen gestürzt und stirbt. Aus der Perspektive des Toten wird der Mörder erzählt und dessen Motiv. Hinter der vermeintlich einfachen Tat steckt eine große Verschwörung gegen den Sultan und das ganze Osmanische Reich einschließlich der Kultur. Die Fäden führen zu den Buchmalermeistern bei denen der Sultan ein großes Werk mit zehn Bänden in Auftrag gegeben hat und die die Kunst nicht mehr so perfekt beherrschen wie die Vorfahren. Durch Ausschweifungen und Krieg inkl. Zerstörung ist Wissen verloren gegangen und die einzelnen Zeichnungen auch aus alten Büchern sprechen. Durch die Zeichnungen und die große Kunst kommt es zu einer Aufdeckung der Verschwörung.

    Meisterhaft schafft der Autor den Spagat mit einer Geschichte, die vor fast 500 Jahren spielt, eine Parallele zur Gegenwart herzustellen. Die ungewöhnliche Erzählperspektive wird großartig verknüpft mit der Geschichte und der Krimi und seine Fäden werden gekonnt zusammengeführt. Eine Liebesgeschichte und die wirkmächtige Sprache der Bilder werden zusammengefügt zu einem modernen Roman. Ein absoluter Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite.


  9. Cover des Buches Die New-York-Trilogie (ISBN: 9783499014505)
    Paul Auster

    Die New-York-Trilogie

     (253)
    Aktuelle Rezension von: angies_bücher

    Obwohl ich Paul Auster vom Namen her kenne, habe ich tatsächlich noch nie etwas von ihm gelesen. Als ich gesehen habe, dass Stefan Kaminski die New York Triologie liest, wollte ich sie sofort hören, da ich Stefan Kaminski sehr gerne höre. Das Buch ist auch gewohnt gut gelesen. 


    Die Geschichte dagegen konnte mich leider nicht so richtig überzeugen. Es sind ja drei Bücher, die unabhängig voneinander sind und trotzdem zusammen hängen. Das finde ich schon mal etwas kompliziert. Die Geschichten selbst sind auch mehr als kompliziert. Man muss wirklich extrem aufmerksam sein, weil fast jeder mindestens ein, zwei oder mehr Namen und Persönlichkeiten hat. Ich wusste eigentlich fast nie was Wahrheit ist und was sich die jeweiligen Figuren einfach nur einbilden oder zusammen phantasieren. Die meiste Zeit war ich leider einfach verwirrt und habe versucht irgendwas zu verstehen. Das fand ich persönlich wenig unterhaltsam. Insgesamt war es anstrengend und da über lange Zeit auch kaum etwas passiert außer beobachten, sehr langweilig. Für einen Krimi hat mir wirklich die Spannung gefehlt. Die letzte Geschichte hat mir von allen drei am besten gefallen, die zweite fand ich am schwächsten. Insgesamt konnte mich das Buch nicht überzeugen. 

  10. Cover des Buches Frühstück bei Tiffany (ISBN: 9783036950549)
    Truman Capote

    Frühstück bei Tiffany

     (649)
    Aktuelle Rezension von: Sanne54

    Die eigentliche Hauptfigur ist Holly, eine junge Frau, die der eigentliche Erzähler des schmalen Romans, ein noch nicht besonders erfolgreicher Schriftsteller, wohl niemals vergessen wird. Sie ist seine glamouröse Nachbarin in New York. Das interessanteste an dem Buch sind meiner Meinung nach die beschriebenen Charaktere, allen voran natürlich Holly, die irgendwie noch in der Zeit nach den schillernden 1920er Jahren hängen, während in Europa schon der verheerende 2.Weltkrieg tobt. Die flatterhafte junge Frau hat eine Abneigung gegen Vogelkäfige, schenkt ihm aber einen, pflegt nicht nur Kontakte zu seriös wirkenden vermögenden Männern, sondern auch zu einem berüchtigten Gangster, der in Sing-Sing einsitzt. Sie verteilt Karten, die ihre Adresse mit "Auf Reisen" angibt, plant schließlich sich nach Südamerika zu verheiraten und offenbart nach und nach die eine oder andere Überraschung ...

    Obwohl noch nicht sooo alt, ist "Frühstück bei Tiffany" dennoch schon eine kleine Zeitreise, das hat mir gefallen. 

    Auf mich ist die Faszination des Erzählers für eine Holly nicht ganz übergesprungen, die letztlich eine Episode in seinem Leben bleiben wird - den Eindruck hat man aber von Anfang an. Dafür ist mir diese Figur einfach zu überspannt ...

  11. Cover des Buches Die Freistatt (ISBN: 9783257208023)
    William Faulkner

    Die Freistatt

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Lev
    Faulkner schreibt wunderbar detailreich, genau und lebhaft. Leider ist das das einzig positve, was ich über das Buch sagen kann. Die Geschichte hat sich mir immer nur in Abschnitten erschlossen. Es geht um einen Mord, einen Gewalttäter, Vergewaltigung, Ungerechtigkeit. Um einen Anwalt, der gegen die Ungerechtigkeit kämpft, um Huren und Armut. Doch die Motive der Personen konnte ich meistens nicht nachvollziehen, die lebhaften Schilderungen haben verhindert, dass ich das Buch abgebrochen habe, fesseln konnte mich die Geschichte an sich leider nicht.
  12. Cover des Buches Der englische Patient (ISBN: 9783446248298)
    Michael Ondaatje

    Der englische Patient

     (243)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Vielleicht liegt’s an mir, vielleicht hab ich’s einfach nicht verstanden, aber ich fand dieses Buch so unfassbar langweilig, dass ich es nicht zu Ende lesen konnte. Ich mochte den Film schon nicht sonderlich, aber oft sind die Bücher ja besser. In diesem Fall leider nicht. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich es vielleicht einfach nicht verstanden habe, aber gefühlt, passiert im Buch absolut nichts. Vielleicht passierte noch etwas in der zweiten Hälfte, davon habe ich beim Durchblättern aber nichts gesehen. Ich lasse mich gern belehren an dieser Stelle 😄

  13. Cover des Buches Ripley (ISBN: 9783257247206)
    Patricia Highsmith

    Ripley

     (354)
    Aktuelle Rezension von: teilzeitbaeuerin

    Patricia Highsmith schafft es durch ihren Schreibstil einen banalen Mord zu einem ausgeklügelten Thriller zu gestalten, da der Leser aus Toms Sicht und seinen Gedankengängen völlig vereinnahmt wird. Im Laufe der Seiten ist man immer interessiert, welche Ausrede er nun wohl wieder findet, um aus der Situation herauszukommen. War interessanter, als ich zu Beginn vermutet hatte! Bin positiv überrascht! 

  14. Cover des Buches Der Liebhaber (ISBN: 9783518737699)
    Marguerite Duras

    Der Liebhaber

     (191)
    Aktuelle Rezension von: Dielesezauberin

    Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, und selbst jetzt, Stunden später, bin ich noch ziemlich aufgewühlt.  Herzzerreißende Erzählung, schweres Thema, schöne Formulierungen. 


    Der Liebhaber ist eine autobiografische Erzählung, die in der Nähe von Saigon spielt und von der Affäre einer jungen Französin mit einem Chinesen handelt. Sie schwankt zwischen Nachsicht und Unterdrückung. Trotz Duras' kühlem, distanziertem Stil ist der Roman sehr sinnlich. Der Ton ist distanziert, die Beschreibungen sind minimal und die Erzählung ist bruchstückhaft. Der emotionale Rückschlag des Erzählers steht in starkem Kontrast zu der Wärme und dem Schimmern eines jeden Anblicks. Die Fotoprosa erhält einen zyklischen und sinnlichen Charakter durch die Neigung der anonymen Französin, einige Schlüsselfotos aus ihrer Geschichte nachzuerzählen und sie aus verschiedenen Perspektiven festzuhalten. Die Erzählung endet jedoch mit einer etwas beunruhigenden Note - das Mädchen wird oft von ihrer Familie missbraucht und von ihrem Liebhaber ausgenutzt.

    Die Beziehung war von Anfang an zum Scheitern verurteilt - Alter, Klasse, Rasse, alles wirbelt über ihnen. In Wahrheit habe ich das Gefühl, dass, obwohl die Beziehung falsch ist, beide mit dem Leiden verbunden sind. Der Mann, beschränkt auf Rasse und Reichtum, nicht in der Lage, frei zu lieben, in einer Welt, die jede Bewegung beurteilt. Das Mädchen, gebrochen und beschädigt durch eine Familie ohne Gefühle. Ihr älterer Bruder ist ein Ungeheuer. Die Art und Weise, wie er die Familie verletzt, jagt und schädigt, war noch abscheulicher als die Affäre.

    Bei meinen Recherchen zu "Der Liebhaber" erfuhr ich, dass Duras das Buch im Alter von 70 Jahren schrieb. Ein Blick zurück in eine Zeit, die die meisten vergessen haben. Für viele fühlt sich 15 wie 14 an, und 14 wie 15. Die Zahlen verschwimmen in unseren Teenagerjahren, aber für Duras war es der denkwürdigste Moment in ihrem ganzen Leben: die Liebe eines nie gekannten Vaters.

    Die von Anfang an zum Scheitern verurteilte Romanze wurde durch Faktoren wie Alter, Klasse und Rasse beeinflusst. Auch wenn die Beziehung ungesund ist, scheinen beide eine Verbindung zum Leiden zu haben, wie ich finde. Der Mann, eingeschränkt durch Klasse und Rasse, unfähig zur freien Liebe in einer Gesellschaft, in der ständig Urteile gefällt werden. Das Mädchen, zerrüttet und verwundet durch eine emotionslose Familie. Das Ungeheuer ist ihr älterer Bruder. Noch abstoßender als die Affäre ist die Art und Weise, wie er die Familie verjagt und schädigt.

    Diese Novelle, die aus der Perspektive der eigenen Erfahrung erzählt wird, wird zweifellos vielen Menschen Unbehagen bereiten. Das macht sie natürlich nicht richtig. Allerdings verwendet Duras eine Sprache, die bricht, zerfällt und nie ganz zusammenkommt, um ihre Geschichte zu erzählen; ein Happy End ist nicht das, was sie anstrebt.

  15. Cover des Buches Der Zementgarten (ISBN: 9783257601749)
    Ian McEwan

    Der Zementgarten

     (418)
    Aktuelle Rezension von: SinaAnis

    Obwohl ich eigentlich ein Fan von den Bücher von Ian McEwan bin, konnte mich dieses hier leider nicht überzeugen. Es war mir einfach zu unrealistisch.

    Der Schreibstil ist wie gewohnt fesselnd aber nicht zu literarisch.

    Der Plot war mir einfach zu surreal :)

    Trotz diesem Fehlgriff werde ich weiterhin seine Bücher lesen.

  16. Cover des Buches Tortilla Flat (ISBN: 9783423107648)
    John Steinbeck

    Tortilla Flat

     (96)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Als Danny 1919 aus dem Krieg heimkehrt, erfährt er, dass sein Großvater ihm zwei Holzhäuser in der kalifornischen Siedlung Tortilla Flat vererbt hat. Eines davon überlässt er obdachlosen Freunden, und als es bald darauf abbrennt, nimmt er sie alle bei sich im zweiten Haus auf, wo sie gemeinsam in den Tag hineinleben – bis Danny sich verändert ...

    John Steinbecks nostalgischer und humorvoller Schelmenroman "Tortilla Flat" besteht aus einem Vorwort und siebzehn locker verknüpften Episoden. Sie handeln von kalifornischen Außenseitern, die nicht am New Deal teilhaben und lieber nichts besitzen. Die sogenannten Paisanos sind nicht in der amerikanischen Gesellschaft angekommen, stehen außerhalb: Während der Ort Monterey vor allem von Fischern italienischer Herkunft besiedelt ist, denen es wirtschaftlich etwas besser geht als den eingesessenen Paisanos, leben diese in ihrer eigenen Siedlung, ihrer eigenen Welt, der „Tortilla Flat“. Tagediebe und Lebenskünstler, die sich mehr recht als schlecht durchschlagen. Das erzählt Steinbeck so unterhaltsam und liebevoll, dass einem die Außenseiter richtig vertraut werden. Rund um die beiden Häuser drehen sich die Geschichten, dort spielen sich die kleinen Tragikomödien ab, Dialoge voller Witz und ungewollter Weisheit. Diesen Ton trifft John Steinbeck so unnachahmlich gut, ironisch, lakonisch, ein wenig nostalgisch und so locker, dass sich die Burlesken allein dafür zu lesen lohnen. 

    Mein Fazit: Wer hier einen tiefgründigen schweren John Steinbeck erwartet, wird enttäuscht sein. Lässt man sich aber einmal auf den lockeren Stil und den galanten Charme dieses Büchleins ein, so wird man viel Freude daran finden und viel Tiefgründigeres als gedacht.

  17. Cover des Buches Was für ein schöner Sonntag! (ISBN: 9783937793160)
    Jorge Semprun

    Was für ein schöner Sonntag!

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Jetztkochtsie
    Ich habe das Buch nun trotz Leserunde auf Seite 185 abgebrochen. Die ersten Seiten versprachen ein wunderbares Leseerlebnis, Sempruns Art zu erzählen war bezaubernd, seine Sprache herrlich und wunderschön, trotz des traurigen Themas. Je weiter man liest um so mehr fühlt man sich in ein Schulbuch mit Belehrungen über den Kommunismus der damaligen Zeit versetzt. Die Zusammenhänge werden (zumindest für mich) nicht mehr klar. Ich konnte Semprun nicht mehr folgen und war zu gelangweilt, um mir Mühe zu geben.
  18. Cover des Buches Maps (ISBN: 9783866155169)
    Nuruddin Farah

    Maps

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Nele
    "Maps" von Nuruddin Farah empfinde ich als ein Buch, welches ich einfach nicht verstanden habe. Der Zutritt wurde mir durch Sprache und Schrift einfach verweigert. Kurz gesagt geht es in dem Buch um die Beziehung Askars zu seiner Ziehmutter Misra. Die Äthiopierin Misra findet den Somali Askar kurz nach seiner Geburt neben seiner toten Mutter. Misra nimmt ihn auf und wird nun seine "Mutter". Es entsteht eine wechselseitige zwanghafte Beziehung in der keiner von beiden ohne den anderen kann. Mit 9 Jahren wird Askar zu seinem Onkel Hilaal nach Mogadischu geschickt, denn in Kalaffo wo er vorher lebte herrscht Bürgerkrieg. Nun muss er erfahren, was es heißt von seiner "besseren Hälfte" getrennt zu leben. ... Das Buch ist beherrscht von den Wörtern Tod und Blut. Die wirre Beziehung zwischen Askar und Misra (in dem einen Moment liebt er sie - im anderen möchte er sie töten) erschloss sich mir überhaupt gar nicht. Des weiteren war es von Kapitel zu Kapitel ein anderer Erzählstil (Ich-Form, Du-Form, Er-Form), welches das Buch aber doch irgendwie spannend gemacht hat. Gerade in den Du-Kapiteln wollte man doch immer wissen: wer redet da? Doch so richtig wusste ich das am Ende auch nicht ... 2 Sterne vergebe ich dennoch, denn die Auseinandersetzung mit dem Flüchtlingsdasein und dem Zwiespalt zwischen den Somali und dem Land Äthiopien kam doch ganz gut heraus. Da es ein Thema ist, mit dem ich mich persönlich noch nie befasst habe unterlasse ich aber jegliches weiterführendes Kommentar. Zugutehalten muss ich dem Buch auch, dass ich die 360 ziemlich klein bedruckten Seiten doch sehr schnell durchhatte. Zwischendurch wollte ich es allerdings immer wieder aus der Hand legen. Bereuen tue ich nicht, dass ich doch weitergelesen habe. Dennoch bin ich der Meinung, dass dies einfach kein Buch für mich war.
  19. Cover des Buches Der Magier (ISBN: 9783257201659)
    W. Somerset Maugham

    Der Magier

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Yolande
    William Somerset Maugham wurde am 25. Januar 1874 als Sohn eines englischen Anwalts in Paris geboren. Seine Eltern starben früh und er verbrachte seine Jugend in Internaten und bei einem frömmlerischen Onkel. Er studierte in Heidelberg Deutsch, Literatur und Philosophie, später in London Medizin. Das Medizinstudium beendete er 1898 erfolgreich. Seine Leidenschaft war aber die Literatur. 1907 gelang ihm mit dem Theaterstück "Lady Frederick" der erste große öffentliche Erfolg.
    Während des 1. Weltkrieges arbeitete Maugham für den britischen Geheimdienst MI6 in Italien, der Schweiz, den USA und in Russland. Über diese Erfahrungen schrieb er ein Buch (Ashenden: Or, the British Agent, 1928), das zum Vorbild vieler Schriftsteller wie Graham Greene oder Ian Fleming wurde. Sein wohl bekanntester Roman "Der Menschen Hörigkeit" erschien 1915.
    Maugham heiratete 1917 seine Geliebte Syrie Bernardo, später bekannte er sich aber öffentlich zu seiner Homosexualität.
    William Somerset Maugham starb am 16. Dezember 1965 an Tuberkulose in seinem Haus in St. Jean-Cap-Ferrat in Südfrankreich.
    (Quelle: Wikipedia)

    Inhalt (Klappentext):
    In einem von Malern, Bohémiens und anderen unbürgerlichen Existenzen besuchten Restaurant begegnen die schöne Margaret und ihr Verlobter, der Arzt Arthur Burdon, dem "Magier" Oliver Haddo, hinter dessen abstoßendem Äußeren sich ein undurchsichtiger, schillernder Charakter verbirgt. Margaret verfällt dem verhängnisvollen Einfluss dieses Mannes, der sie als Werkzeug für seine okkultistisch-alchimistischen Experimente zu gewinnen trachtet. In zäher Entschlossenheit nimmt Arthur den Kampf mit dem ungleichen Gegner auf.

    Ich hatte dieses Buch 2012 schon einmal gelesen, konnte mich aber nur noch vage an den Inhalt erinnern. Da es aber weiterhin in meinem Bücherregal stand, ging ich davon aus, dass es mir damals so gut gefiel, dass ich es noch einmal lesen mochte. 
    Zu Beginn des Romans begann ich allerdings an meiner damaligen Entscheidung zu zweifeln. 
    Das Buch startet sehr behäbig, der Autor ergeht sich in ausschweifenden Erklärungen über okkulte und pseudowissenschaftliche Experimente. Die handelnden Personen blieben entweder blass oder waren äußerst unsympathisch und abstoßend dargestellt. Ab etwa der Mitte nimmt der Roman allerdings richtig Fahrt auf, es wird immer spannender und gruseliger, bis hin zu einem intensiven Finale.
    Es ist eine abenteuerliche und phantastische Geschichte über schwarze Magie, der Untertitel des Buches lautet zu Recht: Ein parapsychologischer Roman.
    Es handelt sich um ein ungewöhnliches Buch, das aber sehr angenehm zu lesen und nach den erwähnten Startschwierigkeiten äußerst fesselnd ist. 



  20. Cover des Buches Der Verfolger. SZ-Bibliothek Band 21 (ISBN: 9783937793207)
    Julio Cortázar

    Der Verfolger. SZ-Bibliothek Band 21

     (62)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Keine hundert Seiten, aber ein Teufelsritt und wer sich im Jazz auskennt, weiß, dass es um Charlie Parker geht. Zwischen Genie und Wahnsinn liegt in diesem Fall nichts mehr und das spiegelt sich auch im Schreibstil des Autors. Man hat nie etwas bei der Hand, immer wieder muss man die Situation neu aufbauen, um mit den wirren Gedanken des Protagonisten mitzuhalten, aber das wird mit der Zeit recht anstrengend.
  21. Cover des Buches Das Attentat (ISBN: 9783499227974)
    Harry Mulisch

    Das Attentat

     (128)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Die Geschichte beginnt zur Zeit des nahenden Endes der deutschen Besatzung in Holland im Jahr 1945. In der Straße, in der der zwölfjährige Anton und seine Familie leben, wird von Partisanen ein Mord an einem verhassten Kollaborateur verübt, und die Nachbarn legen die Leiche direkt vor ihrem Haus ab. Antons älterer Bruder versucht noch, den Toten wieder wegzuschaffen, als die herbeieilenden Deutschen ihn ertappen. Ihre Rache ist grausam. Nur Anton kommt davon und muss in den folgenden Jahren mit dieser Last leben. In der Nacht nach der Tat, saß er in einer finsteren Zelle mit einer jungen Frau, die wohl mit dem Mord zu tun hatte. Er sieht nichts von ihr, doch ihre Stimme und ihre Worte brennen sich tief in sein Gedächtnis ein. Anton geht in den Nachkriegszeit seinen Weg, doch in größeren Abständen wird es immer wieder mit seiner Vergangenheit konfrontiert und mit den offenen Fragen, die ihm geblieben sind......

    Die Handlung des Romans zieht sich von 1945 noch weitere 36 Jahre. Wie Fenster tun sich die Episoden im Jahr 1952, 1956, 1966 und 1981 auf, hinein in wichtige Phasen von Antons Leben, die mit den schrecklichen Kindheitserlebnissen in Zusammenhang stehen. Unvermeidlich kehrt der Alltag irgendwann wieder ein. Doch zwischen Verdrängung und schmerzhafter Konfrontation kann es Anton nie hinter sich lassen, wieso das Schicksal ausgerechnet seine Familie getroffen hat und nicht die des Nachbarhauses. Es ist nicht die Schulfrage, die im Vordergrund steht, sondern die Suche nach einer Antwort. Wieso hat der Nachbar die Leiche ausgerechnet vor ihr Haus gelegt? Was passierte in jeder Nacht mit seinem Bruder, seinen Eltern? Anton meidet seine alte Straße mit der schmerzenden Lücke, in der zuvor sein Elternhaus gestanden hat und überlässt es mehr dem Zufall als einer gezielten, bewusst herbei geführten Recherche, um mehr Licht in diese, seine Vergangenheit zu bringen. Mit zunehmendem Alter wird ihm bewusster, wie auch diese kurze schicksalhafte Begegnung mit der jungen Frau in der Zelle sein weiteres Leben geprägt hat. Über die Jahre trifft er immer wieder auf Menschen, die ein neues Puzzleteil zur Rekonstruktion dieser einen Nacht beisteuern.

    Ich brauchte ein paar Seiten, um mich in das Buch hinein zu finden und war zunächst nicht umfassend überzeugt, aber im weiteren Verlauf zunehmend fasziniert vom klaren Stil Mulischs und seiner speziellen Art eine Geschichte zu erzählen.

    Fazit: Ein Roman mit stark psychologisch angehauchten Zügen über die Folgen der deutschen Besatzung während des 2. Weltkrieges in Holland, exemplarisch an einem Einzelschicksal erzählerisch dargestellt.


  22. Cover des Buches Ach, du mein Vaterland (ISBN: 9783896670267)
  23. Cover des Buches Alexis oder der vergebliche Kampf (ISBN: 9783423191173)
    Marguerite Yourcenar

    Alexis oder der vergebliche Kampf

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein sehr fesselndes Buch voller Leidenschaft, Freundschaft, Liebe und Hass, und dem Tod. Mit sehr warmen gefühlsechten Worten taucht man ab in die Tragödie eines Dreiecksfreundschaft, welch jähes Ende man nicht zu hoffen wagte.
  24. Cover des Buches Das Buch von Blanche und Marie (ISBN: 9783866155251)
    Per Olov Enquist

    Das Buch von Blanche und Marie

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Blanche eine Patientin aus einer Nervenheilanstalt wird nach dem Tod des Direktors der Anstalt, Charcot, der sie für öffentliche Verführungen benutzte, von Marie Curie im Labor angestellt. Dort erleidet sie durch die Arbeit mit der unbekannten Radioaktivität lebensgefährliche Strahlenschäden. Vor dem herannahenden, schleichenden Tod schreibt Blanche die Geschichte ihres Lebens und der Liebe und letztlich der Beziehung zu Charcot und Marie auf.

     

    Stilistisch hat mir das Buch sehr gut gefallen und der Autor schafft es auf raffinierte und perfekte Weise Fiktion und reale historische Ereignisse zu verweben und zwei beeindruckende Frauenfiguren, Blanche und Marie, zu erschaffen. Sprachlich gelingt dies auch überzeugend. Gravierendes Manko war für mit der Aufbau und die Konstuktionsprobleme die darin liegen, dass eigentlich durch die Aufteilung in drei Hefte (große Bereiche) und die oft bestehende Verzahnung eine große Unübersichtlichkeit entsteht und die ganze Geschichte regelrecht ausgebremst wird. Entsprechend ermüdend und anstrengend empfand ich das Buch und das Lesen des Buches.

    Bei mir überwogen die Schwächen und daher keine Empfehlung.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks