Bücher mit dem Tag "sufismus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sufismus" gekennzeichnet haben.

23 Bücher

  1. Cover des Buches Veronika beschließt zu sterben (ISBN: 9783257246278)
    Paulo Coelho

    Veronika beschließt zu sterben

     (3.133)
    Aktuelle Rezension von: MaraOriginal

    Veronika beschließt zu sterben ist ein Roman des Autors des "Der Alchemist", niemand anderes als Paulo Coelho. Während der Alchemist den Leser in eine andere Welt verführt und mit schönen Worten ausgeschmückt ist, beschränkt sich dieses Buch auf die negativen, traurigen Seiten der Menschheit. 

    Was denkt sich ein Selbstmörder, wie verhalten sich "Verrückte", wie verändert sich das Leben nach einem Aufenthalt für psychische Gesundheit, in einer Anstalt? Diesen und vielen weiteren Fragen nimmt sich Paulo Coelho an. 

    Auch wenn es sich in dem Buch um eine Anlehnung an die Wirklichkeit handelt, konnte ich es dennoch nicht zu Ende lesen. Wie bereits bei einem anderen Buch dieses Autors finde ich die Abschweifungen viel zu langatmig. Ich bin mir sicher es gibt viele Leser die begeistert sind eine ausführliche Beschreibung vieler im Buch geschilderten Begebnisse zu erfahren. Eventuell war es auch einfach der falsche Zeitpunkt in meinem Leben dieses Buch zu lesen. Doch leider musste ich es aus Desinteresse abbrechen und würde es somit keinesfalls weiterempfehlen. 

  2. Cover des Buches Die vierzig Geheimnisse der Liebe (ISBN: 9783036959122)
    Elif Shafak

    Die vierzig Geheimnisse der Liebe

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Ella is verheiratet, führt eine Bilderbuchehe, hat drei Kinder im Teenageralter, bzw. diesem geradeso entwachsen und ein schönes Zuhause in einer amerikanischen Kleinstadt. Eigentlich sollte sie zufrieden sein, aber sie fühlt sich zusehends leerer und ahnt auch die Seitensprünge ihres Mannes. Doch als sie als Kritikerin für eine Literaturagentur tief in einen Roman über den Sufi-Dichter Rumi und die vierzig Regeln der Liebe eintaucht, verändert sie dies immer mehr. Sie beginnt eine Unterhaltung mit dem Autor des Buches Aziz per Mail und fängt an ihr Leben komplett zu hinterfragen.

    Die Autorin erwartet den Leser hier mit einem Buch im Buch. Während Ella das Manuskript liest, liest der Leser in Zwischenabschnitten Dieses ebenfalls. Es ist eine Geschichte aus dem 13. Jahrhundert und von dem berühmten Dichter Rumi und dem Derwisch Schams-e Tabrizi. Rumi war einer der bedeutendsten persischsprachigen Dichter des Mittelalters, Shams ein wandernder Sufi, der das Leben von Rumi stark beeinflusst, nachdem sie sich in Konya begegnen. Die Schreibweise der Autorin ist immer fließend, mit einer schwebenden, leicht mystischen Nuance, dem Thema angepasst und scheint den Leser einzufangen und mitzuziehen. Das Buch ist durchsetzt mit spirituellen Zitaten Rumis über die Liebe, den Glauben und das friedvolle Miteinander. Während die aktuelle Geschichte um Ella recht klar und geradlinig verläuft, scheint die verschachtelte Erzählung rund um Rumi kein Ende zu nehmen. Immer wieder werden Nebenhandlungen aufgegriffen und thematisiert um als Schaubilder für eine oder mehrere der vierzig Regeln zu dienen, immer wieder ist es ein anderer Erzähler, aus dessen Sicht der Leser etwas erfährt. Und während im Buch ein Charakter etwas gelehrt bekommt, drängt sich die Lehre auch dem Leser auf, erst unterschwellig, dann immer offensichtlicher nutzt die Autorin ihre Erzählungen um die Sufi-Lehren auch ihrer Leserschaft zu vermitteln. Dabei verliert sie allerdings ein wenig den Faden, der beide Zeitebenen miteinander vereinen sollte. Nichtsdestotrotz schlägt Elif Shafak bis zur letzten Seite in den Bann und hinterlässt Spuren über die sicherlich so mancher Leser auch nach Ende des Buches nachdenken wird.

    Mein Fazit: Das Thema Sufismus fand ich ausgesprochen interessant, da ich mich damit noch nie eingehend beschäftigt habe. Es überraschte mich, wie stark es teilweise mit meiner eigenen Einstellung zum Glauben und dem Leben zusammenlief. Trotzdem war es mir insgesamt einfach zu viel der Lehre. Die Erzählungen rund um Rumi und Shams zogen sich teils enorm und wurden immer belehrender. Es wurde immer deutlicher, dass hier nicht nur die Charaktere der Geschichte sondern auch der Leser belehrt wurde, am Ende gänzlich ohne dabei noch annähernd subtil zu bleiben. Auch der eigentliche Plot, laut dem das Buch um Rumi Ella zum Nachdenken über ihr Leben gebracht haben soll, war für mich nicht greifbar, da es vielmehr ihre Konversation mit dem Autor Aziz selbst ist, die sie verändert. Obwohl mich das Buch tatsächlich zum Nachdenken bringen konnte und ich der Schreibweise Shafaks viel abgewinnen kann, verliert es leider aufgrund des zu stark Belehrenden an Intensität, konnte mich aber  auf Abschnitten trotzdem immer wieder faszinieren. Es lohnt sich also sicherlich für jeden, sich hier ein eigenes Urteil zu bilden.

  3. Cover des Buches Der Islam (ISBN: 9783421045201)
    Dietmar Pieper

    Der Islam

     (3)
    Aktuelle Rezension von: blerta

    In diesem Buch bringen verschiedene Islamwissenschaftler:innen einen zum Beginn dieser Religion und ermöglichen, einen Einblick in fundiertes Wissen zur Kultur und zum Glauben – damals wie heute.

    Die Fakten im Buch werden sachlich wiedergegeben. Auch wenn ich teils das Gefühl hatte, dass absichtlich auf die bekanntesten Vorurteile eingegangen wurde, damit man genau die Menschen, die diese Ansichten hegen, abholt. Dabei spürte ich einen Unterton heraus, der mir nicht ganz behagte, da die Vorurteile meiner Meinung nach auch sachlicher adressiert hätten werden können. Gläubigen empfehle ich dieses Buch deshalb nicht, da Vieles aus wissenschaftlicher Sicht angezweifelt wird.

    Für Leute, die sich bisher noch nicht mit dem Islam auseinandergesetzt haben, ist das Buch etwas viel aufs Mal. Die Geschehnisse wirken zusammengepresst und hastig erzählt. Manchmal hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn die Menge an Informationen etwas weniger gewesen wäre. Auch springt man in den Jahrtausenden hin und her: In einem Kapitel ist man im Jahr 700, im nächsten wieder in der Gegenwart, was verwirrend zu lesen war.

    Wichtige politische Themen, die von vielen heutzutage falsch angenommen werden, wurden angesprochen und aufgeklärt. 

    Gegen Ende wurde es mir persönlich dann leider doch zu politisch, mit all den Präsidenten, die nach muslimischem Recht regierten - oder eben nicht regierten. Oder internationale politische Konflikte, die doch schon einige Jahre zurücklagen und mit denen ich leider nicht so viel anfangen konnte. Es gibt Vieles darüber zu erzählen, wie Muslime und Musliminnen aktuell leben, mit welchen Problemen sie konfrontiert sind, ohne auf die grossen Herrscher einzugehen.

    Viele Gläubige leiden, werden unterdrückt oder noch Schlimmeres, was in diesem Buch keinesfalls ignoriert wurde, aber für mich zu wenig im Fokus stand für das, dass dieses Buch zur »Aufklärung« dient.

    Trotz allem liefert das Buch interessante historische Fakten rund um die Anfänge und die Geschichte des Islam.

  4. Cover des Buches Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (ISBN: 9783104013633)
    Eric-Emmanuel Schmitt

    Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

     (764)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    .... ..... Eine sehr schöne und wunderbar einfühlsame Geschichte! ..... ..... Ein kleiner jüdischer Junge, der in Paris lebt, klaut manchmal Konserven im Laden von Monsieur Ibrahim, und glaubt, dieser merkt es nicht! ..... ..... Doch der Mann, der für alle nur als Araber an der Ecke bekannt ist, hat den Jungen längst durchschaut, denn er sieht mehr als andere. ..... ..... Er ist sehr weise und kennt viele Geheimnisse des Lebens. ..... ..... Ein tolles Buch, das mich überzeugt hat und ich persönlich auch viel daraus lernen konnte. ..... .....

  5. Cover des Buches Gegen die moderne Welt: Die geheime Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts (ISBN: 9783957575203)
  6. Cover des Buches Bis die Nacht ihr Auge öffnet (ISBN: 9783885091639)
    Gerd Flügel

    Bis die Nacht ihr Auge öffnet

     (7)
    Aktuelle Rezension von: dieschmitt

    Zum Inhalt:

    Ein Hippie in einem Gefängnis in Marokko. Er ist auf der Suche nach Intensität, nach Fühlen und „dem“ Bewusstseinszustand. Er leidet unter Halluzinationen. Seine Träume haben ihn dahin gebracht wo er jetzt ist. Und auf dem Weg dorthin ist vieles passiert. Helfen ihm seine Träume in der jetzigen Situation? Wie geht er damit um umgeben von der Gefahr durch islamistische Muslime? Welche Fragen beschäftigen einen im Leben? Und wovon hängt die Antwort auf diese Fragen ab?

     

    Meine Meinung:

    Ich bin nicht ganz einfach in das Buch gekommen, da ich den Schreibstil nicht ganz leicht zu lesen fand. Einmal in diesen eingefunden, fiel es mir aber leichter. Das Buch setzt sich aus den Erlebissen im Gefängnis und den Rückblicken auf das Leben zusammen.

    Der Gefangene erzählt sein Leben, was immer wieder von Halluzinationen unterbrochen wird.

     

    Wie ich den Hauptcharakter finden soll, weiß ich noch nicht genau. Denn einerseits kann ich seine Gedankengänge gut nachvollziehen und mich so in ihn hineinversetzen. Auf der anderen Seite verwirren mich seine Gedankengänge auch wieder. Ich fand es interessant an der Seite von Hendrik seine Erlebnisse im Gefängnis miterleben zu dürfen und seinen Gedankengängen zu folgen, die teilweise doch um einiges anders sind als meine.

     

    Wenn ich eine ganze zeitlang nicht wusste wohin mich das Buch bringt, hat sich dies am Ende geklärt. Ein interessanter Perspektivwechsel und ein interessantes Buch. Defintiv mal was anderes.

     

    Fazit:

    Die Suche nach dem Sinn des Lebens mal anders. Eintauchen in die bunte Drogenwelt – ohne Nebenwirkungen
  7. Cover des Buches Die Sufis (ISBN: 9783720528498)
  8. Cover des Buches The Forty Rules of Love (ISBN: 9780241972939)
    Elif Shafak

    The Forty Rules of Love

     (9)
    Aktuelle Rezension von: GhilaPan
    Dschalaluddin Rumi ( 1207-1273), Mystiker, Poet, Verliebter...
    Gründer des Ordens der tanzenden Derwische... ich brauchte zwanzig Jahre Unterricht bei meinem Sufi-Lehrer um zu verstehen, was Rumi wirklich meint... Shafaks Roman zeichnet ein Leben Rumis wie es sein hätte können und pointiert damit die Wurzeln des Sufismus. Spannend zu lesen, die Auseinandersetzung mit den 'Regeln der Liebe' fordert auf zur Besinnung.

    Und doch entwischt Rumi zwischen den Zeilen. Gottseidank.
  9. Cover des Buches Sufismus (ISBN: 9783738615449)
    Harun Akinci

    Sufismus

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Harun85
    Da ich in vielen Büchern über historische und politische Themen schon auf den Begriff des Sufismus gestoßen bin, mich aber bisher noch nie eingehender damit beschäftigt habe, habe ich mir dieses Buch besorgt, um meine Wissenslücken zu schließen. Harun Akincis Buch basiert auf einer Seminararbeit während seines Studiums und hat mir als Laien auf diesem Gebiet die gewünschten Informationen in sehr knappen Umfang erbracht. Der Autor nimmt in seiner Arbeit sowohl eine sprachliche als auch terminologische Definition des Begriffes des Sufismus vor. Äußerlich beziehen die Sufis ihren Namen vom Tragen von Kleidung aus Wolle (suf) und innerlich bedeutet es, positive Charaktereigenschaften und spirituelles Wachstum zu entwickeln bzw. danach zu streben. Der Sufismus ist die islamische Mystik und Ziel der Sufis ist es, einen Zustand der Reinheit des Herzens und inneren Ruhe zu erreichen. Dafür setzen die Sufis auch äußerlich auf einen sehr asketischen Lebensstil und üben sich im Verzicht auf weltliche Dinge. Danach widmet sich der Autor dem Begriff des Dikir zu, der wieder sowohl sprachlich als auch terminologisch definiert wird. Beim Dikir handelt es sich um das Gottgedenken und ihm kommt sowohl im Koran als auch in der Sunna große Bedeutung zu. Für den Sufismus bedeutet Dikir, sich sowohl körperlich (mit der Zunge), emotional (mit dem Herzen) und intellektuell (mit dem Verstand) dem Gottgedenken zu widmen, um dadurch die Liebe Gottes, seine Hilfe und das angestrebte spirituelle Wachstum zu erreichen. Großer Schwachpunkt der Arbeit ist eine enorme Häufung von Rechtschreib- und Kommafehlern, was schade ist, weil dies durch ein gründliches Lektorat einfach vermeidbar gewesen wäre. Die vielen Fehler stören den Lesefluss teilweise doch merklich. Zur Qualität der Quellen kann ich als Laie nichts sagen. Dies können Fachleute auf diesem Gebiet besser beurteilen. Insgesamt war diese kleine Arbeit für mich dennoch sehr interessant und hat einen kurzen, aber für mich völlig ausreichenden Blick in die Welt des Sufismus gewährt. Macht in der Endabrechnung 4 Sterne von mir.
  10. Cover des Buches Von MTV nach Mekka (ISBN: 9783471300091)
    Kristiane Backer

    Von MTV nach Mekka

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Kristiane Backer arbeitete in den 90er Jahren als Moderatorin für MTV. Sie war erfolgreich, berühmt und wurde von Millionen Zuschauern in Europa verehrt. Doch sie spürte tief in sich, das kann nicht alles sein. 1995 konvertiert sie zum Islam. Stück für Stück beginnt sie ihr Leben nach dem Islam auszurichten. Sie lernt von grossen Sufi Meistern und findet ihren eigenen Weg. Das Buch war ein Geburtstagsgeschenk und hat mich sehr berührt. Ich bin Ende August 2009 zum Islam konvertiert und habe mir Kristiane zum Vorbild genommen. Denn sie befolgt nicht einfach nur die Gebote des Islam, sie denkt auch über sie nach. Sie versucht einen europäischen Islam zu leben. Ein Leben das den Islam und ihre europäische Kultur miteinander verbindet. Dank diesem Buch erfährt jeder, dass es möglich ist, eine aufgeklärte tolerante Europäerin und gleichzeitig gläubige Muslimin zu sein.
  11. Cover des Buches Der Mathematiker (ISBN: 9783293306042)
    Oğuz Atay

    Der Mathematiker

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenatlas
    Ein Roman über das Leben des Mustafa Inan Der 1934 im Norden der Türkei in Inebolu geborene und 1977 viel zu früh in Istanbul verstorbene Oguz Atay ist außerhalb der Türkei fast unbekannt. Nach einem Ingenieurstudium an der Technischen Universität Istanbul war er einige Jahre als Dozent an dieser Universität tätig. Sein erster Roman "Die Haltlosen" erschien 1972, ein Jahr später "Gefährliche Spiele". "Der Mathematiker" ist Oguz Atays letzter Roman und erschien 1975. "Der Mathematiker" zeichnet den Lebensweg des Ingenieurs und Mathematikers Mustafa Inan (1911-1967) nach, der schon als Kind mit seinen besonderen Fähigkeiten überraschte und nach einem Promotionsstudium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich an die Technische Universität Istanbul als Professor zurückkehrte. Später wurde er auch Dekan. Der Roman beginnt damit, dass ein junger Student aus der Provinz vor den Toren der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Ankara steht und versucht, an die Ergebnisse der Aufnahmeprüfungen zu kommen. Ein sympathischer Professor nimmt sich seiner an und beginnt, ausgehend von einer an diesem Tag stattfindenden posthumen Ehrung für Mustafa Inan, dem jungen Mann Mustafa Inans Geschichte zu erzählen. Somit hat Oguz Atay das Rad seines Romans auf sehr subtile Art und Weise ins Rollen gebracht. In klarer, poetischer Prosa erzählt Atay die Lebensgeschichte seines ehemaligen Professors. Er beginnt mit Mustafa Inans Kindheit, die mit einem Sturz vom Dach des Hauses seiner Eltern anhebt und bewegt sich über die Schul- und Studienjahre zur Heirat mit Jale hin, um den Bogen elegant via Zürich zurück nach Istanbul zu schließen. Das tut Oguz Atay auf beeindruckende Weise; er lässt den Leser quasi als Außenstehenden zuhören, wie der Professor Mustafa Inans Geschichte dem jungen Studenten erzählt. Dabei kommen unvermittelt auch andere Stimmen zu Wort. Mitschüler, Studenten, Eltern, Geschwister, Mustafa Inans Frau Jale und viele Andere, die von Zeit zu Zeit ihre Kommentare einstreuen dürfen. Dadurch entsteht ein ständig wechselndes Erzählbild, das die Struktur dieses biografischen, fast dokumentarischen Romans schön auffächert und interessant macht. Mustafa Inans von Oguz Atay gezeichnetes Bild ist lebendig und bunt, seine Persönlichkeit wird gut und überzeugend vermittelt. Ein wenig zu bewusst überzeugend. Und das ist der Punkt, der mich persönlich ermüden ließ. Oguz Atay trägt immer wieder etwas dick auf, daher vermeint man als Leser oft, einer literarischen Seligsprechung des in der Türkei berühmten Gelehrten beizuwohnen. Zu gut, zu imponierend, zu leuchtend, zu inspiriert, zu wichtig, zu korrekt kommt dieser Mustafa Inan in seinem Kampf gegen Trägheit und Faulheit des Denkens dem Leser entgegen. Die damit verbundene moralisierende Botschaft, nämlich, dass sich die Gesellschaft nur entwickeln könnte, wenn diese Trägheit und Faulheit abgelegt werden würde ist einfach zu klar, zu brav, zu wenig künstlerisch inspiriert. Oguz Atay schreibt großartig, seine Prosa ist der rettende Baustein dieses Romans. Atays beeindruckende Satzstrukturen, seine perfekt eingeschobenen Perspektiv- und Zeitwechsel haben mich fasziniert, ich fand mich jedoch bald nur auf Oguz Atays Prosa konzentriert, da mich die lobhudelnde Geschichte, obwohl immer wieder durch fesselnde Abschnitte durchbrochen, nicht bis zum Ende packen konnte. Um einen Vergleich zu bemühen: Ich würde diesen Roman mit einem genial instrumentierten symphonischen Werk vergleichen, dessen Themen und musikalische Inspiration nicht mit dem perfekten Handwerk im Gleichklang sind. Sehr gerne würde ich die ersten beiden Romane Oguz Atays lesen, um zu spüren, wie dieser äußerst interessante türkische Autor mit reiner Fiktion umgegangen ist; das schriftstellerische Potenzial ist in "Der Mathematiker" nämlich sehr wohl vorhanden. (Erstveröffentlicht auf www.sandammeer.at, Roland Freisitzer; 08/2009)
  12. Cover des Buches Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran (ISBN: 9782253166634)
    Eric-Emmanuel Schmitt

    Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran

     (161)
    Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidel

    Unter dem Einfluss von Monsieur Ibrahim entkommt Momo der Misere seines armseligen Daseins, verinnerlicht Monsieur Ibrahims Lebensphilosophie und schafft es, sich ein lebenswertes Dasein in Paris zu schaffen.

    Unerwartet ist die Beschreibung des Pariser Rotlichtmilieus, brutal das Verhalten von Momos Eltern ihrem Sohn gegenüber. Nur der einfache Verkäufer Monsieur Ibrahim entpuppt sich als Retter für den Jungen Momo, in physischer und psychischer Hinsicht. 

    Berührend philosophisch!

  13. Cover des Buches The Prophet (ISBN: 9780241952993)
    Kahlil Gibran

    The Prophet

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Inhalt: 12 Jahre musste der weise Almustafa auf das Boot, das ihn in seine Heimat bringen würde, warten. Nun ist es an der Zeit, den Ort Orphalese zu verlassen. Die Einwohner der Stadt wollen ihren Weisen ein letztes Mal reden hören, damit seine Worte in ihren Herzen weiterleben und die Menschen sie an ihre Kinder weitergeben können. Die Menschen von Orphalese sind dem Weisen ans Herz gewachsen, deshalb nimmt er sich die Zeit, um mit ihnen über die wichtigen Dinge des Lebens zu sprechen. Meine Meinung: "The Prophet" von Kahlil Gibran ist ein bekanntes Buch, das gerne als Geschenk weitergereicht wird. Gibran erzählt in Form von Almustafa von und aus dem Leben und den Dingen, die uns wichtig sind. Es ist ein Buch über den Alltag, die Liebe, Kinder und den Tod - ein Buch über den Kreislauf des Lebens. And forget not that the earth delights to feel your bare feet and the winds long to play with your hair. Die Worte des Weisen sind einfach, doch oft übersehen wir genau das, was direkt vor uns liegt. Oft sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Dann ist es schön, "The Prophet" von Gibran zur Hand zu nehmen und darin zu Blättern. Die Worte sollen uns Kraft geben, uns aufbauen und uns auch zum Nachdenken anregen. Als Leser sollte man das Buch nicht in einem Zug durchlesen, dadurch geht einem viel von der versteckten Magie des Buches verloren. Liest man zu viel davon, liegt einem das Werk wie ein schwerer Stein im Magen und man verschliesst sich der Botschaft. Geniesst man zu viel davon, verliert sich die gute Wirkung und man hat auf einmal genug vom Propheten. Dann sind seine Worte nur noch Geschwafel, man kann sich nicht mehr konzentrieren und der Weise wirkt auf einmal hochmütig und selbstzufrieden. Deshalb sollte man hier auf die Dosierung achten. Auch wenn man sich nicht sehr für die mystische Lektüre interessiert, hat "The Prophet" bestimmt den einen oder anderen Ansatz, den man für sein Leben verwenden kann. Nicht umsonst wird sehr oft aus diesem Buch zitiert. For thought is a bird of space, that in a cage of words may indeed unfold its wings but cannot fly. Leider verwendet Gibran keine einfache Sprache, sodass Leser, die keine grosse Erfahrung mit Englisch haben, das Buch besser auf Deutsch lesen sollten. Das Buch ist in einer überschwänglichen Rede gehalten und es wird mit hochtrabenden Wörtern um sich geworfen. So wie man es von einem Propheten erwartet. Jedoch ist es ein kurzes Buch und die grosse Schrift hilft dem Leser. Ausserdem ist diese Ausgabe mit Illustrationen des Autoren ausgestattet, die ebenfalls etwas von der Schwere des Textes nehmen. Fazit: Ein schönes und lebenskluges Buch, das vor allem Leute in ihrem Regal stehen haben sollten, die gerne zitieren oder in Poesiealbem schreiben. Dafür eignet sich Gibran hervorragend. Auch philosophisch angehauchte Naturen werden hier genug finden, über das sie nachdenken können. Im Alltag kann Gibran eine kleine Hilfe darstellen und uns etwas Kraft zurückgeben. You are the bows from which your children as living arrows are sent forth.
  14. Cover des Buches Von Allem und vom Einen (ISBN: 9783424351088)
  15. Cover des Buches Einführung in die Islamwissenschaft (ISBN: 9783050044453)
  16. Cover des Buches Sufismus (ISBN: 9783406728280)
  17. Cover des Buches Große Liebe (ISBN: 9783499269707)
    Navid Kermani

    Große Liebe

     (28)
    Aktuelle Rezension von: serendipity3012
    Aus anderer Perspektive 

    Ein Fünfzehnjähriger verliebt sich zum ersten Mal, so sehr, dass es ihn erschüttert, dass für nichts anderes mehr Platz ist. Die Angebetete ist ein paar Jahre älter, Abiturientin, doch trotzdem werden die beiden ein Paar. Sehr kurz, eine Woche dauert das Zusammensein nur, in der der Junge dreimal bei ihr übernachtet, erste sexuelle Erfahrungen macht, bevor sie sich ihm entzieht und es schon wieder vorbei ist. Das Leiden des Jungen ist unermesslich, die Eifersucht, das Nicht-wahrhaben-wollen – nie wieder habe er so geliebt wie beim ersten Mal, so sagt er, und genau um diese ersten Erfahrungen geht es in Navid Kermanis Roman „Große Liebe“.

    Für sich genommen wäre die Geschichte einer Pubertätsliebe, die gerade mal eine Woche gedauert hat, kaum Stoff genug für einen Roman, den auch jene lesen wollten, deren Jugend längst hinter ihnen liegt. Doch Kermani führt seiner Geschichte noch eine, eher zwei weitere Ebenen hinzu, die die Lektüre dann doch zu einem Gewinn machen:

    Zunächst einmal wechselt der Erzähler immer wieder hin und her zwischen der Er- und der Ich-Perspektive, erklärt dies auch an einer Stelle damit, dass er sich selbst in dem jüngeren Ich nicht wieder erkenne: Es sei also mehr als ein literarischer Trick. Gleichzeitig ist das aber auch eine Art Kokettieren, ein sicherlich bewusstes Verwirren des Lesers, denn „Große Liebe“ ist ganz eindeutig ein Roman. Und doch scheint die Grenze zwischen Erzähler und Autor immer wieder zu verschwimmen, neigt man dazu, zu vergessen, dass wir hier nicht eine autobiographische Episode aus dem Leben des Autors lesen. Ganz automatisch sieht man Kermani vor sich, der – so lässt er uns ja auch glauben – seine eigene Geschichte erzählt. Und zwar aus heutiger Perspektive heraus, mit 30 Jahren Abstand, so dass er dem Erzählten die Perspektive desjenigen gibt, der in der Lage ist, das Geschehene mit Abstand einzuordnen.

    Was den Roman aber vor allem von anderen Geschichten um eine erste Liebe unterscheidet, dürften die vielen immer wieder eingeschobenen Betrachtungen oder auch nur kurze Zitate aus der persisch-islamischen Liebesmystik sein, die mit dem Geschehen in Verbindung gebracht werden. Zum Beispiel, wenn der Erzähler sich der Eifersucht des Jungen zuwendet und diese vergleicht mit dem, was der persische Mystiker Schibli zu ihr zu sagen hat:

    „Der höchste Grad der Eifersucht jedoch besteht darin, auf sich selbst eifersüchtig zu sein. Gefragt, was wahre Liebe sei, antwortete Schibli: „Wahre Liebe ist es, wenn du zu eifersüchtig bist, als daß einer wie du sich dem Geliebten zuwenden dürfte.“ Das hat nun alles mit dem Jungen nichts mehr zu tun, dessen Liebe Schibli alles andere als groß vorgekommen wäre. Ich erwähne es nur, um zu illustrieren, daß die Eifersucht nicht erst mit der Verzweiflung auftritt, sondern schon der Verzückung angehört….“ Kapitel 84

    Der Erzähler macht seinen Leser, den er von Zeit zu Zeit auch persönlich anspricht, gern glauben, dass er sein Konzept, das dem vorliegenden Buch zugrunde liegt, nach Lust und Laune ändert. Er führt auf, wie viele Kapitel er für welches Stadium der Liebe vorgesehen hat, nur um sich doch wieder als unzuverlässig zu erweisen und alles über den Haufen zu werfen. Wir lesen also nicht nur seinen Roman, wir sind auch bei dessen Entstehen dabei – angeblich.

    Mit „Große Liebe“ ist Kermani ein Roman gelungen, der eine Geschichte, die so alt ist wie die Menschheit, auf andere, neue Art erzählt. Er nimmt sein jüngeres Ich ernst, betrachtet es aber auch ehrlich aus heutiger Perspektive, er benutzt eine Sprache, die sich zwischen gesetzt und gestelzt befindet und die vermutlich nicht jedermanns Sache ist. An einigen Stellen vielleicht ein wenig redundant, so dass man kleinere Längen empfindet. Alles in allem aber eine charmante Geschichte, die durch Kermanis durchdachte Konzeption alles andere als eindimensional ist. 
  18. Cover des Buches Das Buch der von Neil Young Getöteten (ISBN: 9783518464618)
    Navid Kermani

    Das Buch der von Neil Young Getöteten

     (26)
    Aktuelle Rezension von: rallus

    Es gibt Situationen im Leben, da greift man zu den unkonventionellsten Maßnahmen, die einem einfallen. Nur wer es einmal erlebt hat, kann sich die Hilflosigkeit vorstellen, die Eltern überfällt, wenn Babys die sogenannten 3-Monats-Koliken haben. Da hilft fast gar nichts und Nächte werden mit einem krampfartig schreienden Bündel verbracht, kreative Strategien ausgedacht, um diese Qual zu lindern. Warum nicht zu Neil Youngs erster Soloplatte greifen und "The last Trip to Tulsa" auflegen? Und siehe da, es funktioniert!

    Das, was Navid Kermani passiert ist, brachte ihn dazu, ein kleines Buch zu schreiben, ein Buch das nur 144 Seiten lang ist, uns aber intensiv in die Wunder der Musik von Neil Young führt, dieser rumpelnde Singer-und Songwriter, der wie kein anderer es versteht, Emotionen und Musik zu verbinden - und das auf die einfachste Art und Weise. Im weiteren Leben des kleinen Erdenbürgers wird nach und nach eine Playlist erstellt, zufällig, die Navid Kermani mit interessanten Details aus der Biografie von Neil Young füllt und uns an seinen teils philosophischen Gedanken teilnehmen lässt.

    "[Pocahontas]...gerät ihm zur wiederkehrenden Metapher für das zentrale Motiv seiner Kunst: den Verlust des Paradieses.[] ...immer sind es ein ernüchterndes, verhängnisvolles Heute und ein unschuldiges, sagenumwobenes Gestern, das er in Umkehrung der Hegelschen Dialektik beschwört."

    Dabei ist gerade dies, der Verlust des Paradieses ein wiederkehrendes Motiv bei Neil Young. Ist Neil Young deswegen ein dauerdepressiver Weltankläger? Nein, nur wenn jemand düster denkt, muss er nicht gleich düster sein.

    "Die quälende Anstrengung, sich dem Unheil möglichst nicht zu verschließen, verwässert oder sublimiert sich nach einer Weile zu einer entspannten Schwermut, so ab dem 29. Lebensjahr"

    Nur als Fatalist läßt sich jeder Stolperstein im Leben ertragen, da man auf nichts anderes gefasst ist, doch niemand schafft es, diese Düsterkeit so emotional in seine Lieder zu verflechten wie Neil Young. Trotzdem ist auch Neil Young vor dem Kommerz nicht ganz gefeit, wobei Kermani fast schon hellseherische Fähigkeiten besitzt.

    "...mit äußerstem Befremden musste ich konstatieren, dass ein Stück daraus, 'Heart of Gold', in den Flugzeugen von Swissair als Hintergrundmusik Fron tat (mögen sie pleite gehen dafür)"

    Das kommt davon! Im Laufe des Buches erweitert sich die Playlist und man selber kommt mit guten alten 'Bekannten' in Kontakt. Faszinierend ist die Musik von Neil Young und seiner Hausband Crazy Horse, auch wenn die Musiker minimalistische Fähigkeiten haben, Neil Young selber nicht zu Gitarrengrößen wie Eric Clapton, Jimi Hendrix gehört und mit einer für Rockmusiker sehr hohen Fistelstimme ausgestattet ist, doch: "Ihre Kunst besteht aus der gedankenlosen Konzentration auf ein Motiv."

    Neil Young selber beschrieb die Plattenproduktionen als eine einzige Session, wobei meist die erste Aufnahme genommen wurde, da man diese Perfektion später beim Nachspielen nicht mehr erreichte. So hören sich auch seine Liveplatten an, rumpelnd, scheppernd und laut. Doch gibt es in der Musik Momente die einem den Atem aussetzen lassen, so auch bei Navid Kermani. Und Fans, die so verzückt und vertieft in seine Musik sind, werden von solchen Momenten einfach - getötet. So schließt sich der Kreis zu dem unkonventionellen Buchtitel, angelehnt an: "Das Buch der vom Koran getöteten"

    Viel Philosophie, viel Sozialwissenschaft, viel Religion, aber besonders viel Liebe zu Neil Young steckt in diesem kleinen Buch. Neil Young, dessen Musik Navid Kermanis Tochter zum Verstummen und Zuhören brachte. Können 144 Seiten ausreichend sein, um über das Werk von Neil Young zu schreiben? Natürlich nicht! Aber sie vermitteln dem Leser viel Tiefe und manche Neuigkeiten, dem Neil-Young-Neuling auf jeden Fall Lust, reinzuhören.

    Hier nun die schon angesprochene Playlist:

    The last Trip to Tulsa, Helpless, Prime of Life, Sugar Mountain, My Heart, A Dream that can last, Pocahontas (Live), Human Hughway (Live), Are you ready for the country, Out on the weekend, Cortez the Killer (Live), Down by the River, Cowgirl in the sand, Barstool Blues (Live) Campaigner

    Viel Spaß beim (wieder)hören.

  19. Cover des Buches Aus dem Diwan (ISBN: 9783150089118)
    Dschalaluddin Rumi

    Aus dem Diwan

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  20. Cover des Buches Neun Leben (ISBN: 9783833308284)
  21. Cover des Buches Verborgene Feste (ISBN: 9783907625606)
  22. Cover des Buches Die Sonne von Tabriz (ISBN: 9783897674448)
  23. Cover des Buches Die Niyya im Islam: und deren Bedeutung für das soziale Leben (ISBN: B00W2APGX2)
    Harun Akinci

    Die Niyya im Islam: und deren Bedeutung für das soziale Leben

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Harun85
    Es ist ja so, dass jeder Handlung eines Menschen eine Absicht vorausgeht. Diese kann positiv oder negativ sein. Niyya, also die Absicht ist eine Grundvoraussetzung für jede Handlung eines Muslims. Ich finde dieses Buch sehr gut und dazu auch sehr wichtig in unserer heutigen Welt, welche leider häufig als herzlos zu bezeichnen ist. Ich würde mir wünschen, dass dieses Buch von ganz vielen Menschen gelesen wird und eine Veränderung im Denken unserer Gesellschaft stattfindet.
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