Bücher mit dem Tag "summer"
91 Bücher
- George R. R. Martin
Game of Thrones
(5.497)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Game of Thrones“ ist die erfolgreichste High-Fantasyserie aller Zeiten. Produziert vom US-amerikanischen Sender HBO steht den Machern pro Folge der kommenden und finalen Staffel ein Budget von 15 Millionen Dollar zur Verfügung. Außerdem räumte die Serie insgesamt schon 38 Emmys ab, unter anderem in den Kategorien „Beste Drama-Serie“, „Beste Regie“ und „Bestes Drehbuch“. Die Geschichte basiert auf der Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin und immer wieder werden Unterschiede zwischen Buch und Serie diskutiert. Im Rahmen meines Blogspecials habe ich mich dem ersten Band „Die Herren von Winterfell“ aus dem Jahr 1997 gewidmet, auch um herauszufinden, inwiefern das Buch mit der grandiosen Serie mithalten kann.
Auf dem fiktiven Kontinent Westeros lebt der 33-jährige Lord Eddard Stark, der Herr der nördlich gelegenen Stadt Winterfell mit seiner Frau Catelyn und seinen Kindern. Als ihn die Nachricht ereilt, dass sein Ziehvater Jon Arryn verstorben ist, der auch als die rechte Hand des Königs diente, ist Eddard, kurz Ned, zutiefst betroffen. Doch für Trauer bleibt keine Zeit, denn der König von Westeros persönlich, Robert Baratheon, kommt zu Besuch nach Winterfell, um seinen alten Freund Ned zu bitten diese Position neu zu besetzen.
Währenddessen lebt die 13-jährige Daenerys Targaryen auf dem fiktiven Kontinent Essos mit ihrem Bruder Viserys in der Stadt Pentos bei Magister Illyrio. Das Geschwisterpaar ist das letzte Überbleibsel des Hauses Targaryen, einer einst mächtigen Dynastie, bis ihr Vater, König Aerys II. von Robert Baratheon gestürzt wurde. Viserys plant den Eisernen Thron in Westeros‘ Hauptstadt Königsmund zurück zu erobern. Dafür lässt er seine Schwester mit Khal Drogo, dem Anführer des Reitervolks Dothraki, zwangsverheiraten, um sich damit eine Armee zu sichern.„Die Herren von Winterfell“ ist mit knapp 550 Seiten weniger dick, als es im Regal den Anschein macht, denn es hat verhältnismäßig dicke Seiten. Es beginnt mit einem Prolog, in dem Will, Gared und Ser Weymar Rois von der Nachtwache eine unangenehme Begegnung mit weißen Wanderern haben. Wer die allererste Folge von „Game of Thrones“ gesehen hat weiß, dass dieser Prolog auch die erste Szene noch vor dem Vorspann ist. Der Unterschied: In der Serie werden die weißen Wanderer nicht gezeigt und der Zuschauer bleibt im Unklaren darüber, was nun wirklich geschehen ist, während im Buch die weißen Wanderer bereits detailliert und als eindeutig unmenschliche Wesen beschrieben werden. Wer in der Serie also anfangs noch an der Existenz weißer Wanderer zweifeln könnte, wird hier schon recht schnell überzeugt, dass etwas Unnatürliches vor sich geht.
Danach wird die Geschichte im Präteritum und von einem personalen Erzähler jeweils aus der Perspektive der Person erzählt, die den Titel des Kapitels trägt. Im ersten Kapitel ist es zum Beispiel Bran, Neds zweiter Sohn. Wie das Cover schon verrät, liegt der Fokus auf dem Hause Stark. So erfährt der Leser einen Großteil aus Eddards, Catelyns, Sansas oder Aryas Perspektive, aber auch aus der von Daenerys, Jon oder Tyrion. Deswegen gibt es auch keinen einzelnen Protagonisten. Die drei am häufigsten auftretenden Charaktere sind aber Eddard, Catelyn und Bran.
Eddard ist Lord von Winterfell und ein guter Freund des Königs Robert Baratheon. Er ist ein gutherziger Mensch, der sowohl seinen Untertanen ein guter Herr, als auch seiner Familie ein liebevoller Vater und Ehemann ist. Ned ist pflichtbewusst und gnädig, aber manchmal vielleicht ein wenig zu naiv. Als Charakter muss man ihn, meiner Meinung nach, einfach mögen. Seine Frau Catelyn ist das Sinnbild der Wolfsmutter, dem Wappentier der Starks: Sie liebt ihre Kinder über alles und ist bereit diese falls nötig mit ihrem Leben zu verteidigen. Dabei begibt sie sich manchmal Hals über Kopf in Konflikte. Dass Charaktere Ähnlichkeiten mit ihrem Wappentier aufweisen, geschieht übrigens häufiger. Bei Catelyn kann man es auch an ihrer Abneigung gegenüber Jon erkennen, die sie für mich jedoch unsympathisch gemacht hat.
Bran ist im Buch gerade einmal sieben Jahre alt. Seine Persönlichkeit ist aufgrund seiner Kindlichkeit noch nicht richtig ausgebildet, aber es lässt sich schon erkennen, dass er seinem vierzehnjährigem Bruder Robb intellektuell überlegen ist. Insgesamt hat mir die Charakterdarstellung extrem gut gefallen. Sie sind alle sehr tiefgängige Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen, selbst die Nebencharaktere. Dabei wirken sie nie zu flach oder zu glatt, sondern stets wie wahre Individuen. Die entsprechenden Darsteller der Serie sehen, zumindest meistens, den beschriebenen Charakteren sehr ähnlich. Der einzig markante Unterschied ist, dass fast alle Charaktere im Buch deutlich jünger sind als in der Serie. So ist Daenerys in „Die Herren von Winterfell“ gerade erst 13 oder Ned erst 33, obwohl er in der Serie viel älter aussieht.
Martins Schreibstil hat mir äußerst gut gefallen. Es fällt vielleicht nicht unbedingt sofort auf, aber jedes Wort wurde mit Bedacht gewählt und häufig verwendet er die epische Vorausdeutung, die vor allem den wachsamen Lesern, die „Game of Thrones“ bereits kennen, auffallen wird. Außerdem wird viel mit Symbolen oder Farben gespielt, fast wie in alten Märchen. Es wird gezielt ein altertümliches Vokabular verwendet, das eine mittelalterliche Atmosphäre schafft. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern ist es hier übrigens eher von Vorteil die Serie bereits gesehen zu haben, da Martin extrem viele Namen und Orte aufzählt, ohne sie genauer zu beschreiben. Wer „Game of Thrones“ gesehen hat, kann bei „Das Lied von Eis und Feuer“ besser differenzieren und den Überblick über die riesige fiktive Welt behalten.
Am Ende gibt es zwar keinen spannenden Kampf, aber trotzdem einen kleinen Cliffhanger, der mein Interesse an der Fortsetzung geweckt hat. Auch wenn ich durch „Game of Thrones“ schon weiß, wie es ausgeht, interessieren mich die kleinen Abweichungen und die vorenthaltenen Informationen trotzdem sehr.
Es war eine hohe Erwartungshaltung, mit der ich an „Die Herren von Winterfell“ gegangen bin. Diese konnte erfüllt und teilweise sogar übertroffen werden. Die Geschichte umfasst inhaltlich etwa Folge 1-5 der ersten Staffel von „Game of Thrones“ und weicht tatsächlich kaum davon ab. Nur optische Merkmale, wie beispielsweise die Haarfarbe von Jorah Mormont, die laut Buch eigentlich schwarz ist, wurden teilweise minimal verändert, um Nebencharaktere nicht zu stark hervorzuheben. Insgesamt bin ich wirklich begeistert und kann verstehen, dass Martins High-Fantasyreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ vielfach als Meisterwerk bezeichnet wurde. Es war ein großartiger Auftakt, dem ich nur die vollen fünf Federn geben kann. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Das Erbe von Winterfell“.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
(6.098)Aktuelle Rezension von: Lee2210Dieses Buch hat mich ab dem ersten Satz in seinen Bann gezogen. Die eher ungewöhnliche Idee einer Liebesgeschichte ist so einzigartig. Auch die Protagonisten habe ich schnell in mein Herz schließen können und ich konnte sofort mitfühlen & mit fiebern ! Ich liebe diese Geschichte und kann sie wärmstens an andere Leser°inen , die auch an Romantasy interessiert sind, empfehlen!
- Cecelia Ahern
Flawed – Wie perfekt willst du sein?
(1.189)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraIm November 2022 habe ich Cecelia Ahern im Rahmen einer Lesung in Düsseldorf getroffen. Dort durfte ich mich kurz mit ihr unterhalten und sie war so lieb und hat zwei Bücher auf meinen Namen signiert: „Flawed“ und „Perfect“, die gemeinsam ihre dystopische Jugendbuch-Dilogie bilden. „I love these books! I am so proud, I wrote them.“, sagte sie zu mir, als ich ihr die Bücher gab. Ich musste mir an der Stelle verkneifen zuzugeben, dass ich die Bücher noch gar nicht gelesen hatte und sie noch auf meinem SuB lagen. Während der Lesung und auch im Gespräch war sie mir unheimlich sympathisch. Dass ich ihre Liebesromanen „P.S. Ich liebe dich“ und „Für immer vielleicht“ nicht besonders mochte, tat mir schon fast leid. Vielleicht war es auch die Begegnung mit ihr, die mich dazu ermutigt hat, „Flawed“ aus dem Jahr 2016 zu lesen und ihr noch eine Chance zu geben. Und so viel darf ich verraten: Für mich ist es das beste Buch, das ich bisher von ihr gelesen habe.
Die 17-jährige Celestine North lebt in einer unbestimmten Zukunft mit ihren Eltern, ihrer Schwester Juniper und ihrem Bruder Evan in Humming, der Hauptstadt von Highland. Sie ist frisch verliebt in ihren ersten Freund Art Crevan und versteht sich auch mit seinem Vater Bosco gut, der oberster Richter der Gilde ist, einer Institution, die Fehlerhafte bestraft. Als Fehlerhafte gelten jene Leute der Gesellschaft, die zwar keine Straftat begangen, aber moralische Verfehlungen hatten. Menschen, die zum Beispiel fremdgegangen sind, werden mit einem Brandmal markiert und müssen den Rest ihres Lebens mit einer Armbinde herumlaufen, die sie als fehlerhaft kennzeichnet. Celestine glaubt an die Richtigkeit der Gilde, bis die Verhaftung ihrer Nachbarin und Klavierlehrerin Angelina Tinder ihre Haltung ins Wanken bringt. Als sie im Schulbus dann einem fehlerhaften Mann Erste Hilfe leistet, landet sie selbst vor dem Gildengericht, denn Fehlerhaften zu helfen, gilt in Highland als moralische Verfehlung. Sollte Celestine als fehlerhaft verurteilt werden, wird ihr Leben nie mehr so sein, wie zuvor.
„Ich bin ein Mädchen, das auf klare Definitionen steht, auf Logik, auf Schwarz oder Weiß.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, wobei das Kapitel ohnehin nur aus zwei Sätzen besteht. Mit „Ich“ ist die Protagonistin Celestine gemeint, die sich hier kurz und bündig selbst definiert. Der gesamte Roman wird aus der Ich-Perspektive von Celestine im Präsens geschildert. „Flawed“ hat mit über 450 Seiten und 66 Kapiteln einen durchschnittlichen Umfang. Dem ersten Kapitel voran geht die Definition von „fehlerhaft“: „defekt, mangelhaft, unvollkommen, deformiert, schadhaft, nicht einwandfrei“ und unterstreicht so die gesellschaftliche Stigmatisierung, der die sogenannten Fehlerhaften unterliegen.
Protagonistin ist Celestine North, eine 17-jährige Schülerin, die kurz vor ihrem Highschool-Abschluss steht. Da ihr Vater schwarz und ihre Mutter weiß ist, ist sie für mich seit Langem eine Protagonistin, die zu den People of Colour gehört. Sie hat schwarze Haare, braune Augen und eine Hautfarbe, die zwischen denen ihrer Eltern liegt. (So viel zu „Schwarz ODER Weiß“ aus dem ersten Kapitel, haha!) Sie selbst beschreibt sich als logisches, unkompliziertes und nüchternes Mädchen. Sie hat ein besonderes Talent für Mathematik und möchte das nach der Schule auch studieren. Das mag suggerieren, dass Celestine ein ziemlich intelligentes Mädchen ist, aber das ist ein Trugschluss. Vor allem ihre anfängliche Überzeugung für die Gilde ist kein Stück glaubhaft. Schließlich werden die Verhandlungen laut ihr „fair geführt“ (S. 13), nur um kurz darauf zu erwähnen, dass noch nie jemand für unschuldig befunden wurde. Wie fair kann so ein Prozess also sein, wenn der Ausgang scheinbar vorbestimmt ist? Mit ein wenig von ihrer geliebten „Logik“ hätte Celestine da selbst drauf kommen können. Dass sie dem fehlerhaften Herrn im Bus geholfen hat, hielt sie ebenfalls für völlig „logisch“, obwohl sie eigentlich wissen müsste, dass das in ihrer Gesellschaft verpönt ist, und sie sich damit Probleme einhandelt. Ihr Handeln war hier sicherlich empathisch und lobenswert, hat aber nichts mit Logik zu tun. Auch der erste Satz, in dem sie behauptet, „auf Logik, auf Schwarz oder Weiß“ (S. 9) zu stehen, ist an sich schon widersprüchlich. Natürlich sind nach dem Bivalenzprinzip Dinge entweder wahr oder falsch, aber in umfassenderen Gebieten wie Rechtswissenschaften führt das zu Fehlschlüssen. So sind Menschen auch niemals ausschließlich gut oder schlecht, sondern bewegen sich irgendwo dazwischen. Dafür, dass Celestine unlogisches Handeln bei anderen schwer nachvollziehen kann, agiert sie selber oft unlogisch und emotionsgesteuert. Ahern wendet hier ein typisches „On-the-nose-Writing“ an, indem Celestine sich selbst stets als sehr rational beschreibt, wobei vor allem die Begriffe „Logik/logisch“ inflationär verwendet werden. Kurzum, Celestine erwähnt immer wieder, wie klug sie doch sei, begeht in „Flawed“ aber viele Dummheiten. Sie lässt sich zum Beispiel von einem Mitschüler hereinlegen, obwohl sie vor ihm gewarnt wurde, oder beginnt einen Eifersuchtsstreit mit ihrer Schwester und ist dabei nicht einmal bereit, Gegenargumente anzuhören. Wo ist das nüchtern und logisch? Zwischenfazit: Celestine ist stellenweise unsympathisch und allgemein nicht gut gezeichnet.
Auch die dystopische Welt ist nur oberflächlich strukturiert und offenbart bei längerer Betrachtung Logikfehler. Während Straftäter, die echte Verbrechen wie Mord, Vergewaltigung oder Diebstahl begangen haben, zu einigen Jahren Gefängnis verurteilt werden, bekommen Fehlerhafte ein Brandmal auf die Körperstelle, die die Art ihres Vergehens symbolisieren soll. Sie dürfen zwar weiterhin in der Gesellschaft leben, haben aber unter starken Einschränkungen zu leiden. So dürfen sie sich nur bis 23 Uhr draußen aufhalten, nur in Ausnahmefällen Süßigkeiten essen, keinen Alkohol trinken und sich nicht in Gruppen mit anderen Fehlerhaften treffen. Außerdem müssen sie eine rote Armbinde tragen, die sie in der Öffentlichkeit als „fehlerhaft“ kennzeichnet, was eine deutliche Parallele zur Stigmatisierung von Juden im Dritten Reich zeigt. Zudem sind ihnen in öffentlichen Verkehrsmitteln nur bestimmte Sitzplätze erlaubt zu nutzen, was ebenfalls eine Parallele zur Apartheid der USA und dem Fall Rosa Parks zieht. So weit, so stark. Allerdings hat jeder Fehlerhafte auch einen sogenannten Whistleblower, der dafür zuständig ist, das Einhalten der Regeln für Fehlerhafte zu kontrollieren und ggf. zu bestrafen. Dennoch scheint es immer wieder Fehlerhafte zu geben, die ihren Whistleblowern entkommen sind, obwohl nie erklärt wird, wie ihnen das gelungen ist und warum sie nicht vom Staat gesucht werden. Grundsätzlich ist das Worldbuilding sehr lückenhaft und auch das Setting wirkt widersprüchlich. Es spielt scheinbar in der Zukunft, aber dennoch werden DVDs genutzt, Ballerinas getragen oder Michael Jackson gehört, als habe es keinen technologischen oder kulturellen Fortschritt gegeben. Auch die Dinge, für die Fehlerhafte bestraft werden, sind zweifelhaft. So wird Angelina Tinder, Celestines Nachbarin, dafür bestraft, ihre schwerkranke Mutter bei der Durchführung aktiver Sterbehilfe unterstützt zu haben, wobei es absolut zweifelhaft ist, ob dies moralisch verwerflich ist. Dass Fehlerhafte wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden und Celestine dafür bestraft werden soll, einem Mitmenschen Erste Hilfe geleistet zu haben, zeigt auf, dass diese vermeintliche Moralinstanz nur menschenfeindlich ist. Das System funktioniert also bloß nicht, weil es nicht nach zeitgemäßen ethischen Standards agiert. Die eigentlich interessante Kernfrage, „Was passiert, wenn du gesellschaftlich für den Rest deines Lebens geächtet wirst, weil du mal einen Fehler begangen hast?“, rückt damit in den Hintergrund, weil viele Fehlerhafte eben nicht einmal etwas falsch gemacht haben.
Mit Aherns Schreibstil habe ich mich schon immer schwer getan, vor allem, weil er recht einfach und unoriginell ist. Insbesondere das „On-the-nose-Writing“ und eine teilweise überzogene Sentimentalität sind für mich nennenswerte Kritikpunkte. Sprachlich mag „Flawed“ wirklich schwach auf der Brust sein, dafür zeichnet Ahern aber einen soliden Spannungsbogen mit gutem Tempo. Zwar ist der Plot teilweise vorhersehbar und hat immer wieder Parallelen zu anderen dystopischen Jugendbüchern wie „Die Tribute von Panem“, „Das Juwel“, „Die Bestimmung“, die Amor-Trilogie oder die Gaia Stone-Trilogie, es gibt aber auch innovative Einfälle seitens der Autorin. Aherns Schreibstil und ich werden wohl keine Freunde mehr, aber ich finde ihn hier trotzdem besser als in „P.S. Ich liebe dich“ oder „Für immer vielleicht“.
Das Ende ist im Großen und Ganzen unspektakulär und ein ganz typischer Abschluss für ein dystopisches Jugendbuch. Ähnliche Abschlüsse gab es bei den ersten Bänden von „Das Juwel“, „Die Bestimmung“, der Amor-Trilogie oder der Gaia Stone-Trilogie. Hier wird das Rad also definitiv nicht neu erfunden, sondern auf ein probates Mittel zurückgegriffen. Auch wenn das Finale nicht überraschend war, habe ich Lust, auch den zweiten und letzten Band der Reihe zu lesen.
„Flawed“ von Cecelia Ahern mag zwar das Rad nicht neu erfinden, sondern ein typisches dystopisches Jugendbuch sein, doch der Spannungsbogen, das Tempo und der einfach Schreibstil tragen dazu bei, dass man hier schnell in einen Lesefluss gerät. Die inkohärente, teils unsympathische Protagonistin, die inflationären Verwendung von „Logik“, das On-the-nose-Writing und das doch oberflächlichen Worldbuilding sind aber wichtige Kritikpunkte, die ich nicht ignorieren kann. Man sollte nicht einfach aufzählen, was die vermeintlichen Charakterzüge eine Figur sind, sondern sie diese leben lassen. Das gelingt Ahern hier leider nicht. Kurzum, „Flawed“ aus dem Jahr 2016 ist ein gutes Jugendbuch, bei dem die Erwartungshaltung allerdings ein wenig herunter geschraubt werden sollte. Mehr als drei von fünf Federn gibt’s von mir also leider nicht. Dennoch möchte ich auch noch die Fortsetzung „Perfect“ lesen.
- Tami Fischer
Burning Bridges
(912)Aktuelle Rezension von: julia___Das Buch hat mir gut gefallen, wirklich. Es ist eine tolle Lovestory, die nicht zu schnell und zu unrealistisch ist. (Manches war unrealistisch, aber es ist immerhin noch ein Buch und somit Fiktion!)
Ich war von Anfang an ziemlich neugierig, wie die Geschichte verlaufen wird, einiges kam überraschend anders wiederrum nicht. Es war reichlich spannend und ich habe mitgefiebert. Das Buch hat mir wieder mehr Lust auf das Genre gemacht. Es war auch nicht zu spicy, was ich mittlerweile einfach lieber lese.
Leider war für mich persönlich nicht alles perfekt, der Schreibstil war manchmal zu gezwungen und holprig. Was aber glaube ich auch mit daran liegt, dass es das Erstlings Werk der Autorin ist, also ich kann ein Auge zudrücken.
Ich kann das Buch weiterempfehlen.
- Estelle Maskame
DARK LOVE - Dich darf ich nicht lieben
(1.197)Aktuelle Rezension von: Reading_Love~ KLAPPENTEXT ~
Einen ganzen Sommer soll die 16-jährige Eden bei ihrem nervigen Vater in Santa Monica verbringen. Trotz der Aussicht auf Strandpartys und eine coole Stadt rechnet sie mit dem Schlimmsten. Und es kommt noch ärger, denn ihr 17-jähriger Stiefbruder Tyler ist ein Bad Boy, wie er im Buche steht: aggressiv, abweisend, unverschämt. Doch seine smaragdgrünen Augen verraten, dass er auch weich und verletzlich ist. Eden ist verwirrt - und fühlt sich bald unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Auch Tyler scheint trotz seiner ruppigen Art von ihr fasziniert zu sein. Wenn sie in einem Raum sind, beginnt die Luft zwischen ihnen zu knistern. Aber können sie jemals zusammenkommen?
~ AUTORIN ~
Estelle Maskame ist 18 Jahre alt und lebt in Peterhead, Schottland, wo sie auch zur Schule ging. Bereits mit 13 Jahren begann sie die DARK-LOVE-Trilogie zu schreiben, die auf der digitalen Schreibplattform Wattpad vier Millionen Reads erreichte und ein sensationeller Erfolg wurde.
~ MEINUNG/ FAZIT ~
Eine junge Autorin und ein klasse Auftakt einer Trilogie! Ich muss sagen mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Verstrickt, lustig und auch emotionale Momente sind hier für den Leser vorhanden. Der Schreibstil ist auch angenehm und das Buch lässt sich somit auch leicht lesen. Ich empfehle hier aber schon vorab, wer merkt, dass ihm das Buch schon gefällt sollte sich schleunigst auch den zweiten Teil zulegen. Ich finde die Figuren so an sich sehr sympatisch. Tyler kam mir anfangs wie ein ungehobelter Klotz vor, aber man lernt ihn im laufe des Buches besser kennen und weis warum er so ist wie er ist. Auch er wurde mir dann teils sympatisch auch, wenn er da so seine Ecken hat. Das genaue Gegenteil von den anderen Figuren ist hier Tiffani. Sie hat mich in dem Buch wirklich genervt mit ihrer eingebildeten Hochnäsigkeit. Dazu ist sie eine ganz miese Schlange in meinen Augen. Ich mag solche Menschen von Natur aus auch nicht, daher auch diese Reaktion auf diese Figur.
Dieses Buch bekommt von mir 5 von 5 Sternen.
- Cressida McLaughlin
Wenn die Liebe Anker wirft
(33)Aktuelle Rezension von: LesemoneDie Geschichte an sich hat mir gut gefallen, die Autorin hat ein sehr schönes Setting gewählt. Auch Summers Bedenken und Ängste, das Bootscafe ihrer Mutter zu übernehmen und zurück nach Willowbeck zu ziehen, waren verständlich und man konnte sich in ihre Situation gut hineindenken. Auch das Flair am Wasser mit den Booten kam gut rüber. Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen. Bei mir kam jedoch das Gefühl auf, dass die Autorin so viele Ideen hatte, was alles in das Buch rein muss, dass sie sich wohl nicht entscheiden konnte und alles in einer Geschichte verarbeitet hat. Es passiert hier so wahnsinnig viel, dass man teilweise gar nicht mehr mitkommt. Das hätte das Buch überhaupt nicht nötig gehabt. Der Eindruck wurde noch verstärkt, da die Zwischenkapitel mit Band 1, Band 2 usw. betitelt waren. Waren das mal kleinere Bücher die in einem zusammengefasst wurden? An sich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen, auch die Freundschaft zwischen Mason und Summer war schön gestaltet, aber hier wäre etwas weniger mehr gewesen! - R. J. Palacio
Wunder
(1.115)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraIch weiß, ich weiß: wir haben schon Oktober. Trotzdem wollte ich euch nicht vorenthalten, welches Buch ich noch knapp im September beendet habe. Wunder von Raquel J. Palacio war ein Spontankauf, den ich bei einem Tagesausflug nach Koblenz im Herbst 2018 getätigt habe. Dieses Jugendbuch hat also ganze vier Jahre darauf gewartet, dass ich es endlich mal lese. Kurz gesagt geht es in Wunder um einen Jungen, der aufgrund seines Aussehens unter Mobbing leidet und sich trotzdem seinen Weg durch den Schulalltag kämpft. Raquel J. Palacio ist bloß ein Pseudonym, denn eigentlich heißt die Autorin Raquel Jaramillo. Mit ihrem Debütroman Wunder aus dem Jahr 2013 konnte sie sofort Erfolge feiern und Kritiker begeistern. Das Jugendbuch erklomm sowohl die New York Times-Bestsellerliste in den USA als auch die Spiegel-Bestsellerliste in Deutschland. 2014 erhielt das Buch den Deutschen Jugendliteraturpreis, 2017 folgte die Verfilmung mit Julia Roberts und Owen Wilson in den Elternrollen der Hauptfigur.
Der zehnjährige August Pullman, kurz Auggie, ist mit einer Gesichtsanomalie zur Welt gekommen. Er musste bereits 27 Operationen über sich ergehen lassen, die ihm dabei geholfen haben, besser atmen und essen zu können, sowie einigermaßen menschlich auszusehen. Gemeinsam mit seinen Eltern und seiner Schwester Olivia, kurz Via, sowie der Hündin Daisy lebt er in einem Haus in New York. Bisher wurde er zuhause von seiner Mutter Isabel unterrichtet, zu Beginn der fünften Klasse soll Auggie nun aber die Middle School Beecher Prep besuchen und sich an das Schulleben gewöhnen. Die Angst, die Auggie dabei empfindet, ist nicht unbegründet, denn von Anfang an haben es sich einige seiner Mitschülern zur Aufgabe gemacht, ihm das Leben so schwer wie möglich zu machen.
„Ich weiß, dass ich kein normales zehnjähriges Kind bin.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Direkt zu Beginn lernt der Leser Auggie kennen, der seine Geschichte aus der Ich-Perspektive im Präsens, meist aber retrospektiv erzählt. Im ersten Kapitel berichtet er von seiner Gesichtsanomalie und wie andere Menschen auf seinen Anblick reagieren. Dabei stellt er bereits treffend fest: „Der einzige Grund dafür, dass ich nicht normal bin, ist der, dass mich niemand so sieht.“ Selten ist es einem Buch gelungen, mir schon auf der ersten Seite die Tränen in die Augen zu treiben. Also seid vorgewarnt: bei diesem Buch solltet ihr besser Taschentücher in Griffweite haben.
Wunder ist in viele kurze Kapitel und acht Teile aufgeteilt, bei denen jeweils der Erzähler aus der Ich-Perspektive wechselt. Meistens ist es der Protagonist Auggie, aber auch seine Schwester Via, ihre beste Freundin Miranda, ihr neuer Freund Justin oder Auggies Schulfreunde Jack und Summer tragen erzählerisch zur Geschichte bei. Dies hat mir besonders gut gefallen, weil man dadurch auch mitbekommt, wie Auggies Probleme in der Schule seine Familie und Freunde mit beeinflusst. Vor allem Vias Perspektive, die als seine Schwester immer hinten ansteht, weil der Fokus ihrer Eltern sehr auf ihrem kleinen Sorgenkind August liegt, hat mich sehr berührt. Die Geschichte erstreckt sich in fast 450 Seiten über ein Jahr, das fünfte Schuljahr von Auggie.
August ist, abgesehen von seinem Gesicht, ein ganz normaler Junge. Er ist klug, humorvoll und liebenswürdig, manchmal auch noch sehr kindisch und sensibel. Er liest gerne, fährt Fahrrad und spielt Ball oder Xbox mit seinem Vater. Außerdem interessiert er sich für Naturwissenschaften und träumt davon, eines Tages Astronaut zu werden. Zudem ist er ein großer Fan von Star Wars, was durch viele Referenzen deutlich wird, die Auggie durch den Kopf gehen. So fallen Namen von Figuren wie Darth Vader, Boba Fett, Chewbacca, Mon Mothma oder Darth Sidious. Anfangs trägt Auggie sogar noch einen Padawan-Zopf, den er sich im Verlauf aber abschneidet. Generell gibt es viele popkulturelle oder literarische Anlehnungen, was die Geschichte einfach versüßt, wie zum Beispiel an Der kleine Hobbit, Der kleine Prinz, Der Zauberer von Oz oder durch die Zitate zu Beginn der Teile aus Songs von Christina Aguilera, Justin Bieber oder den Beatles. Aber auch Die Simpsons, Jimmy Neutron oder William Shakespeare finden Erwähnung. Auggie selbst ist ein netter Junge, der zwar nicht perfekt ist und Fehler macht, in der Schule aber über sich hinaus wächst.Die Sprache in Wunder ist recht einfach, da sie an die kindlichen oder jugendlichen Erzähler angepasst ist. Dabei ist der Schreibstil aber wahnsinnig charmant und witzig, sodass diese Geschichte mit einem eigentlich schwierigen Thema eine wunderbare Leichtigkeit erhält, die einem immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Auch das Tempo ist optimal gewählt, sodass das Jugendbuch schnell eine Sogwirkung erzielt und man es nur noch ungern beiseite legt. Kurzum ist Wunder ein atmosphärisches Buch zum Wohlfühlen, das eine bunte Palette an Emotionen in seinen Lesern hervorrufen kann.
2017 kam die Verfilmung Wunder in die Kinos. Da ich mir ein Bild von der Umsetzung der Buchverfilmung machen wollte, habe ich ihn mir über einen Streamingdienst angeschaut und die wichtigsten Unterschiede notiert. Vorab muss ich aber sagen, dass der Film insgesamt eine sehr buchgetreue und sehenswerte Umsetzung ist. Sogar die Erzählweise in mehreren Teilen aus verschiedenen Perspektiven wurde übernommen und auch die Star Wars-Referenzen wurden nicht ausgelassen. Auch die Ausstattung des Sets steckt voll liebevoller Details wie einer R2D2-Lampe auf Auggies Schreibtisch oder seine Astronauten-Bettwäsche. Die drei nennenswertesten Unterschiede sind einmal, dass im Film nicht alle Erzählperspektiven übernommen wurden. Wahrscheinlich zugunsten der Raffung wurden die Sichtweisen von Summer und Justin gestrichen. Als zweiter Unterschied wäre zu benennen, dass Auggies Eltern eigentlich einen Migrationshintergrund haben. So soll Isabel brasilianische Wurzeln haben, während Nate polnische Vorfahren gehabt haben soll. Im Film wurden diese Rollen durch Julia Roberts und Owen Wilson aber mit bekannten US-Amerikanern besetzt. Dafür ist der Lehrer Mr. Browne im Film plötzlich schwarz, obwohl im Buch sein blonder Bart mehrfach Erwähnung findet. Um den Whitewashing der Mutter entgegenzuwirken, wurde also einmal ein Quotenschwarzer eingesetzt. Außerdem trägt Auggie im Film mehrere Male, auch am ersten Schultag, einen Astronautenhelm, um sein Gesicht zu verstecken. Im Buch heißt es jedoch, Auggie würde den Helm nicht mehr tragen, seitdem er eine Augenoperation gehabt hat. Dies sind jedoch nur kleinere Abweichungen, die dem Film keinen großartigen Abbruch tun, sodass ich ihn wirklich allen empfehlen kann, die das Buch vorerst nicht lesen möchten.
Das Buch endet mit der Schulfeier vor Beginn der Sommerferien. Dies ist kein großer Spoiler, denn in Wunder ist eindeutig der Weg das Ziel. Palacio gelingt es, die Leserschaft emotional mitzureißen und auf anrührende Weise zu zeigen, wie sich Menschen anderen Menschen gegenüber verhalten und dass man sowohl gute als auch schlechte Taten überall erleben kann. Denn Wunder vermittelt uns vor allem eines: „Man sollte freundlicher sein als notwendig.“
Wunder von Raquel J. Palacio ist ein WUNDERvolles Buch mit zahlreichen witzigen und herzergreifenden Momenten. Die liebenswürdige Geschichte von August Pullman und seiner Familie hat sich einen besonderen Platz in meinem Herzen erschlichen. Dieses Jugendbuch sprüht vor Lebensfreude, trotz aller darin verborgener Tragik. Ich kann absolut nachvollziehen, warum das Buch den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen hat, denn auch ich konnte es kaum aus der Hand legen. Dennoch sollte man Wunder nicht einfach als Jugendbuch abstempeln. Schließlich ist diese zauberhafte Geschichte für Groß und Klein geschrieben. Ihr merkt schon, ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Deshalb gebe ich Wunder aus dem Jahr 2013 alle fünf Federn. Neben Mein Freund Pax ist es also eines meiner Jahreshighlights bisher.
- Patricia Schröder
Meeresflüstern
(599)Aktuelle Rezension von: SophelliestBereits nach den ersten Kapiteln habe ich überlegt, das Buch abzubrechen. Da die Geschichte so verlockend war, habe ich weitergelesen. Noch immer bin ich mir unsicher, ob es sich gelohnt hat.
Die Geschichte
Die Storyline an sich find ich klasse. Dies Mysterien, Meerwesen, eine Fremde auf einer kleinen Insel und ein Mord. Klingt eigentlich ziemlich verlockend. Stellenweise war es wirklich spannend und ich wollte wissen, wie es weitergeht, aber leider hat mich die Umsetzung der Geschichte teilweise abgeschreckt. Dies lag vor allem an der Ausarbeitung der Charaktere.
Die Charaktere
Elodie hat für mich keinen Sinn ergeben. Sie hat große Angst vor dem Wasser. Und um den Tod ihres Vaters zu verarbeiten, fährt sie auf eine Insel? Das war der erste Punkt, der mich gestört hat. Aber gut, ihre Großtante lebt dort, also drücke ich ein Auge zu. Dann fährt Ruby sie fast um und plötzlich sind sie beste Freundinnen, nachdem sie drei Sätze über das Hinterteil einer anderen Person gewechselt haben. Generell ging mir die Entwicklung von Beziehungen in diesem Buch einfach viel zu schnell. Besonders bei ersten Begegnungen waren es oft sehr unangenehme Konversationen, die sehr unrealistisch waren.
ACHTUNG SPOILER
Auch verstehe ich nicht, warum die ersten zwei Kapitel noch auf Frederick herumgehackt wird, dann 200 Seiten lang eine Liebesgeschichte mit Cyril aufgebaut wird und sie sich dann nach zwei Sekunden in Gordian verliebt. Das war für mich einfach nicht nachvollziehbar.Auch können sich Elodie und Gordian anfangs nicht küssen, weil...? Ja das wird irgendwie gar nicht aufgelöst. Als sie es dann doch tun, spuckt (?) Gordian ihr aufs Shirt. Jedenfalls ist es dann nass. Am Ende des Buches können sie sich aber plötzlich ohne Probleme küssen. So ganz verstanden habe ich das nicht.
SPOILER ENDE
Der Schreibstil
An sich finde ich den Schreibstil gut. Man wird förmlich in die Welt hineingezogen und kann sich alles gut vorstellen. Allerdings waren die Konversationen zwischen den Charakteren so unangenehm, dass sie mich komplett aus dem Lesefluss gerrissen haben.
Fazit
Eine Geschichte mit viel Potenzial, aber mangelnder Umsetzung, besonders bei den Charakteren und der Entwicklung der Geschichte. Ich werde die Reihe nicht weiterlesen und würde sich auch nicht weiterempfehlen.
- Huntley Fitzpatrick
Mein Sommer nebenan
(1.000)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSamantha ist siebzehn Jahre alt, als sich in einem Sommer ihr ganzes Leben verändert. Vor Jahren zog sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in eine schönes Haus. Nach der Trennung der Eltern versuchte die übereifrige Senatorin alles für ihre Töchter zu tun und in Samantha sah sie ihre Zuverlässigkeit, ihren Anker. Zum entsetzen der Mutter zog im Nebenhaus eine 10 köpfige Familie ein. Kontaktverbot galt vom ersten Tag an. In diesem Sommer aber steht plötzlich Jase auf Sams Dach. Er ist hübsch, nett, mit einem unglaublichen Lächeln und er verändert ihre Gefühle. Sie verliebt sich in ihn und ist hin und weg. Ihre Mutter ist geschockt und hätte von ihrer Tochter etwas anderes erwartet, aber sie ist zu sehr mit ihrem nächsten Wahlkampf beschäftig, als wirklich massiv gegen diese erste Liebe vorzugehen. Samantha lernt zum ersten mal das Leben in einer intakten Familie kennen und die Gefühle zu Jase wachsen jeden Tag, aber dann passiert ein grauenhafter Unfall. Huntley Fitzpatrick hat zwei Familien erschaffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Liebesbeziehung zwischen Samantha und Jase ist so wunderschön, zart, realistisch und bezaubernd, dass man sich selbst verlieben möchte. Die Beschreibung der schrecklichen Ereignisse sind spannend wie ein Krimi und so ist es nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch ein Buch über Suchen und Finden, über Macht und Taubheit und Vergebung und Glück. Großartig!
- Petra Hülsmann
Glück ist, wenn man trotzdem liebt
(699)Aktuelle Rezension von: Maijas_LeseoaseIsabelle liebt ihre gleich bleibenden Routinen, wie der Wäschetag oder ihre vietnamesische Suppe jeden Mittag bis es diese nicht mehr gibt und sie gezwungen ist, ihre gewohnte Routine ein klein wenig loszulassen und sich etwas neues zu trauen. Dabei gerät sie an den zunächst mürrischen Koch und Restaurantbesitzer Jens, der sie unbewusst dazu bringt aus ihrer Komfortzone heraus zu kommen. Aber auch sie hinterlässt bei ihm einen bleibenden Eindruck und sorgt für unerwartete Veränderungen in seinem Leben.
Es ist eine sehr schöne Liebesgeschichte mit vielen Wendungen, bei denen zwar klar ist, dass es ein Happy End zwischen den beiden Protagonisten geben wird. Dennoch ist es eine spannende und auch lustige Geschichte, die mich das ein oder andere Mal auch schmunzeln ließ.
Für mich eine klare Leseempfehlung ❤️
- André Aciman
Call Me By Your Name
(105)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderItalien 1982. Es ist Sommer, es ist heiß, die Pfirsichbäume tragen viele Früchte und der siebzehnjährige Elio hat ein Gefühlschaos in sich. Ein Havard Student kommt bei ihnen im großen Haus unter und dieser Oliver und ein Mädchen aus dem Dorf, bringen ihn völlig durcheinander. Elio liebt die Musik und die Literatur und verliert sich in Tagträumen, schwimmt im Pool und dem großen See und kostet von den saftigen Früchten und dann gibt es die erste Berührung... Call me by your name ist sanft und schön und vor allem klug. Ohne Effekthascherei wird die Geschichte erzählt und es gibt so wunderbare Momente. Wärem, Liebe, Leidenschaft und Glut, aber auch Verzweiflung und Verwirrung, Angst und Tränen. André Aciman ist ein großartiges Buch gelungen und er erzählt eine wunderschöne Geschichte. Sechs Wochen Italien bringen uns Leser auch völlig durcheinander und die Hitze flirrt über die Bäume, genauso wie der Regen auf die Blätter prasselt. Etwas kostbares und besonderes und die Verfilmung ist auch ganz wunderbar gelungen.
- Nina Blazon
Ascheherz
(686)Aktuelle Rezension von: Nora4Das Buch lag schon eine Weile auf meinem SuB, nachdem ich es einmal im Secondhandladen gefunden habe und nun war ich einmal dazugekommen, es endlich zu lesen. Das Konzept, welches vom Klappentext her vorgeschlagen wird, klang vielversprechend und das mysteriöse um Summers Vergangenheit wird auch lange aufrecht gehalten. Das gesamte Buch scheint auch vom Schreibstil her dieses mysteriöse auszustrahlen, was mir auch gut gefallen hat.
Die Geschichte selbst war auch okay, auch wenn es, wie gesagt, ein ganzes Weilchen dauerte, bis man irgendetwas mehr erfährt. Lange Zeit ist es nur eine Flucht vor dem geheimnisvollen Blutmann. Das hätte man meiner Meinung nach etwas kürzen können.
Der erste Abschnitt zum Beispiel, der einem in die Welt eines Theaters einführt und so viele interessante Charaktere einführt, führt zum Beispiel leider ins Nichts. Es wäre so viel Potential darin gewesen, denn mir hat es absolut gefallen, wie beschrieben wurde, wie Summer und die anderen in die Rollen schlüpften. Es konnte mich richtig packen und ich wollte mehr davon, aber sobald sie ging, war es vorbei damit und spielte auch keine Rolle mehr. Wieso wird so eine Welt dann eigentlich überhaupt aufgebaut? Das war leider etwas schade.
Nach dem packenden Anfang hat dann auch das gewisse Packende gefehlt, welches mich ans Buch gefesselt hätte. Das Buch war keineswegs schlecht und die Geschichte war, trotz der Länge sehr toll, aber das gewisse Etwas hat einfach irgendwie gefehlt. Ich mochte es, wie alles beschrieben wurde und habe das Buch auch gerne gelesen, aber etwas hat einfach gefehlt.
Generell kann ich es sicher empfehlen. Es ist kein schlechtes Buch und lässt sich eigentlich auch ganz locker lesen, trotz der geheimnisvollen Atmosphäre. Für Fantasyfans ist es sicher noch ein interessantes Buch. Mir persönlich hat einfach das gewisse Etwas gefehlt, welches für die fünf Sterne gereicht hätte, weshalb das Buch von mir vier Sterne bekommt.
- Alana Falk
Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
(408)Aktuelle Rezension von: Lucieliest„Cursed Kiss“ ist ein emotionales Meisterwerk, das den Leser von der ersten Seite an fesselt. Die Charaktere sind mit so viel Tiefe und Authentizität gestaltet, dass man sich schnell mit ihnen verbunden fühlt. Ihre Stärken, Schwächen und Geheimnisse machen sie lebendig und verleihen der Geschichte eine besondere Intensität. Die Handlung ist klug aufgebaut, die Spannung steigert sich kontinuierlich, und man fiebert dem großen Wendepunkt entgegen.
Doch wenn der Plottwist schließlich kommt, trifft er einen völlig unerwartet. Er ist anders, als man es sich vorgestellt hat, und genau das macht ihn so beeindruckend. „Cursed Kiss“ schafft es, die Emotionen des Lesers auf eine intensive Weise zu fordern und ihn nachdenklich zurückzulassen. Dieses Buch ist nicht nur spannend, sondern auch tief berührend – ein Werk, das lange im Gedächtnis bleibt.
- Vina Jackson
80 Days - Die Farbe der Lust
(554)Aktuelle Rezension von: SabrysbluntbooksFrustriert von einer unbefriedigenden Beziehung findet die leidenschaftliche Violinistin Summer Erfüllung in der Musik. Sie spielt nachmittags in der Londoner U-Bahn auf ihrer ramponierten Violine Vivaldi. Als ihre Geige sich nicht mehr reparieren lässt, bekommt sie von Dominik, einem Uniprofessor mit ausschweifenden Fantasien, ein erstaunliches Angebot: Er möchte ihr eine wertvolle Violine schenken, wenn sie ihm ein privates Konzert gibt. Also spielt sie für ihn in der Krypta einer Kirche – doch muss sie dabei nackt sein, während Dominik den anderen Musikern die Augen verbunden hat. Summer spürt, wie sehr Dominik sie anzieht und in ihr bisher unbekannte Saiten zum Schwingen bringt: Sie beginnt eine intensive erotische Liaison mit ihm, in der sie ihre lange verleugnete dunkle Seite ausleben kann. Doch hat eine alles verschlingende Beziehung ohne Tabus Bestand? Berauschend, verführerisch, aufreizend kühn, ist '80 Days – Die Farbe der Lust', eine Liebesgeschichte, die den Leser atemlos zurücklässt, mit dem Wunsch, so bald wie möglich mehr zu lesen.
Weiss nicht wie das Buch auf meinem alten SuB landen konnte... dort ist es auch Jahre liegengeblieben, also die komplette Reihe und eine Nebenreihe... bis zu diesem Tag...
Ganz ehrlich die erste Szene wie Sie auf dem Boden nackt liegt und dabei Violine spielt hat sich in mein Gedächtnis gebrannt und wird dort als verstörendes Bild hängen bleiben... dies zog sich auch von komischer Szene zu komischer Protagonistin etc. leider hat mir der Schreibstil auch nicht so zugesagt sodass ich nicht mal bis zur 100 Seite gekommen bin und abbreche...
Kann auch nicht sagen ob das für irgendwer was ist... sry...
- Truman Capote
Frühstück bei Tiffany
(649)Aktuelle Rezension von: Sanne54Die eigentliche Hauptfigur ist Holly, eine junge Frau, die der eigentliche Erzähler des schmalen Romans, ein noch nicht besonders erfolgreicher Schriftsteller, wohl niemals vergessen wird. Sie ist seine glamouröse Nachbarin in New York. Das interessanteste an dem Buch sind meiner Meinung nach die beschriebenen Charaktere, allen voran natürlich Holly, die irgendwie noch in der Zeit nach den schillernden 1920er Jahren hängen, während in Europa schon der verheerende 2.Weltkrieg tobt. Die flatterhafte junge Frau hat eine Abneigung gegen Vogelkäfige, schenkt ihm aber einen, pflegt nicht nur Kontakte zu seriös wirkenden vermögenden Männern, sondern auch zu einem berüchtigten Gangster, der in Sing-Sing einsitzt. Sie verteilt Karten, die ihre Adresse mit "Auf Reisen" angibt, plant schließlich sich nach Südamerika zu verheiraten und offenbart nach und nach die eine oder andere Überraschung ...
Obwohl noch nicht sooo alt, ist "Frühstück bei Tiffany" dennoch schon eine kleine Zeitreise, das hat mir gefallen.
Auf mich ist die Faszination des Erzählers für eine Holly nicht ganz übergesprungen, die letztlich eine Episode in seinem Leben bleiben wird - den Eindruck hat man aber von Anfang an. Dafür ist mir diese Figur einfach zu überspannt ...
- Amanda Frost
S.T.A.R.S.: Summer
(23)Aktuelle Rezension von: Susan_GoergAls Keira den Job als Personenschützerin bei dem charismatischen aber, auf den ersten Blick recht oberflächlichen Millionär Chris bekommt, ist es die letzte Chance für sie, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Nach einem Einsatz beim Secret Service, bei dem alles schief gelaufen ist, ist sie froh, dass sie diese Möglichkeit bekommt. Chris macht es ihr nicht leicht, ihren Job zu machen, da er weiterhin ein ausschweifendes Leben führt. Dieser jedoch verfolgt bald ein ganz anderes Ziel, als seiner körperlichen Befreidigung zu fröhnen. Und auch Keira merkt bald, dass sich hinter dem Lebemann ein sehr einsamer Mensch verbirgt.
Das in dieser Episode der S.T.A.R.S. mal eine Frau im Fokus steht, hat mich von Anfang an fasziniert. Summer ist als Charakter sehr sympatisch und besticht durch Scharfsinn und Wortwitz. Die Handlungen sind geschickt verwoben, doch durch die angenehme Erzählweise und passende Wortwahl verliert man dennoch nie den Überblick. Die Mischung zwischen Spannung und Erotik ist, wie immer, sehr ausgewogen. Die Wendung, die sich in Bezug auf Keiras vorhergehenden Job ergibt, hatte ich so nicht erwartet.
Ich hoffe, dass Amanda Frost noch einen Teil zu dieser Reihe beisteuert. - Joss Stirling
Misty Falls
(19)Aktuelle Rezension von: jasimaus123Misty hat es mit ihrer Gabe, immer die Wahrheit zu sagen nicht gerade leicht. Als sie schließlich auf ihr Gegenstück, den charmenten Alex trifft, der ebenfalls ein Savant ist, beginnt es in ihrem Bauch zu kribbeln. Dieser ist gar nicht begeistert von Misty und kann über ihre wilde Lockenmähne nur lachen. Zeitgleich erfährt Misty von einem Savant-Mörder, der schon dreizehn Savants getötet hat. Doch wie soll sich Misty auf eine nicht ganz so weit entfernte Gefahr konzentrieren, wenn sie nur an Alex denkt und dabei ihre verrückte Wahrheitsgabe nicht richtig unter Kontrolle halten kann.
Eigentlich sollte die Macht-der-Seelen-Reihe eine Trilogie werden aber nun kam doch ein vierter Band heraus, der aber irgendwie auch doch nicht zur Reihe gehört. Ich war sehr überrascht aber natürlich auch neugierig und aufgeregt, da ich ein großer Fan von Joss Stirlings Trilogie bin. Die Idee mit wechselnden Protagonisten fand ich interessant und ebenfalls die Savants, Menschen mit besonderen Fähigkeiten.
In diesem Buch dreht sich alles um Misty. Sie ist ein Savant, hat es aber mit ihrer Gabe nicht immer leicht da sie dazu "verdammt" ist immer die Wahrheit zu sagen und es Schmerzen verursacht wenn jemand anders lügt. Außerdem entgleitet ihr die Gabe manchmal und plötzlich beginnen alle um sie herum die Wahrheit zu sagen und das bringt sie hin und wieder in ziemlich verzwickte Situationen. Ihre Mutter, im Gegensatz zu ihrem Vater, ist ebenfalls ein Savant. Ihr Name ist Topaz und sie ist die Schwester von Crystal, die wir bereits in 'Calling Crystal' kennen lernen durften. Beinahe alle Charaktere aus der Macht-der-Seelen-Trilogie kommen auch in diesem Buch vor, besonders die wundervollen Benedict-Brüder. Das fand ich wirklich klasse!
Den männlichen Part übernimmt Alex, ein perfekt aussehender, charmanter Junge der jeden in seinen Bann ziehen kann. Nicht nur durch seine strahlenden Augen, in denen Misty am liebsten versinken möchte, sondern auch durch seine Gabe, den damit kann er jeden dazu bringen dass zu machen was er sagt. Während es mir bei Misty leicht fiel sie mit ihrer süßen, chaotischen Art ins Herz zu schließen, fiel mir das beim zurückhaltenden, eher kühlen Alex schwerer. Im Laufe des Buches taut er etwas auf, aber das passiert dann nicht langsam und Schritt für Schritt. Nein, es folgt ein regelrechter Gefühlsumschwung. Dieser hat mich sowohl irritiert als auch enttäuscht. Die Autorin konnte mich immer mit ihren kribbeligen Liebesgeschichten begeistern, aber hier fehlt mir der geschmeidige Übergang. Teilweise war die Geschichte auch etwas vorhersehbar, besonders was den Antihelden betrifft.
Ein bisschen Kritik musste leider sein, aber das sind zwei Punkte die mich etwas gestört haben. Diese kleinen Patzer bügelt Joss Stirling mit ihrer Inovation und dem tollen Spannungsbogen wieder aus. Man sollte glauben langsam fallen der Autorin keine neuen Gaben mehr ein, aber tatsächlich zieht sie immer mehr unterschiedliche, faszinierende Begabungen aus dem Hut. Obwohl die Geschichte etwas vorhersehbar war, wurde die Spannung konsequent aufrecht erhalten und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zum Ende hielt es dann doch noch einiges an Überraschungen für mich bereit!
~ FAZIT ~
Der vierte Band der Savant-Reihe schaffte es mich mit einer sympathischen Protagonistin, einem gerissenen Antihelden und großem Auf und Ab zu fesseln. Misty Falls ist etwas schwächer als seine Vorgänger, aber zweifellos immer noch ein sehr empfehlenswertes Jugendbuch! - J. Courtney Sullivan
Sommer in Maine
(118)Aktuelle Rezension von: gstJeden Sommer verbringen sie ihre Ferien im familieneigenen Sommerhäuschen am Meer. Großmutter Alice hat das Haus mit ihrem bereits verstorbenen Mann gebaut. Patrick, ihr gut verdienender Sohn hat sich dann um eine Erweiterung mit einem neuen Haus gekümmert. Seine Ehefrau Ann-Marie hat das Zepter in die Hand genommen und eingeteilt, wer wann welche Zeit bei Alice verbringen soll, damit die alte Frau nicht allein ist. Enkelin Meggie, frisch getrennt von ihrem Freund, übernimmt die ersten Wochen. Ihre Mutter Kathleen ist zwar nicht gern gesehen, kommt aber trotzdem zu ihrer Unterstützung.
Unterhaltsam lässt die Autorin ihre Figuren lebendig werden. Jede hat ihr eigenes Päckchen zu tragen und versucht mit allen Mitteln, es vor den anderen zu verbergen. Natürlich geht das auf Dauer nicht gut. Es entstehen Spannungen, die das Zusammenleben schwierig gestalten.
Aber was erwarten wir von einem Sommerroman? Nur eitel Sonnenschein wäre langweilig. Erst die Probleme machen uns klar, wie gut es uns selbst geht. Dieses um die Wette manipulieren mag niemand, aber im Buch ist es sehr amüsant.
Mich hat das Setting jedenfalls gut unterhalten und abschalten lassen. Der Schreibstil ist flüssig und eingängig und die Figuren großartig charakterisiert.
- Vivien Summer
Spark
(280)Aktuelle Rezension von: Book_QueenSpark" Band Eins der Elite Reihe von Vivien Summer. Die Reihe stand wirklich schon Ewigkeiten auf meiner Wunschliste und auf gefühlt jeden Wunschzettel, der für Weihnachten oder Geburtstag geschrieben wurde und trotzdem hab ich sie mir erst letztes Jahr im Herbst geholt.
Natürlich lag es dann auch etwas länger auf dem Sub, aber als ich jetzt total im Lesefluss war und nach einem guten und nicht zu dicken Buch geschaut habe - kam mir Spark in den Sinn. Also hab ich losgeht und kann nur sagen:
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, man stolpert über keinen Satz und hat keine Probleme voran zu kommen - er ist zwar einfach gehalten, aber hat mich trotzdem vollends abgeholt und um den Finger gewickelt. Gerade die Dialoge waren zum schmunzeln & einfach nur toll! 😍
Die Handlung und Geschichte war auch genau mein Ding und wirklich cool. Das Konzept mit der Elite und der dystopischen Welt war für mich eine sehr angenehme Abwechslung zu meinen High Fantasy Büchern. Es war spannend und interessant mehr über die verschiedenen Elementen zu erfahren - sowas liebe ich ja eh total - und die Konstruktion dahinter immer mehr und besser kennenzulernen... An einigen Stellen musste ich an "Die Bestimmung" und "Avatar - Herr der Elemente" denken, es war eine tolle Mischung - eine schöne Umsetzung.
Zu den Protagonisten muss ich vorweg sagen: Sie sind jung und handeln dadurch in manchen Momenten vielleicht etwas zu impulsiv, naiv oder heftig, aber das ist okay - zu mindestens empfinde ich es als nicht schlimm, sondern als realistisch. Malia ist mir sofort sympathisch gewesen, sie hat eine lockere lustige Art, die es einfach macht sie zu mögen. Chris hingegen ist mir ein Rätsel, welches ich wirklich oft genug nicht mag... aber dann gibt es da dieses Knistern zwischen ihm und Malia... ❤️🔥
- Truman Capote
Sommerdiebe
(161)Aktuelle Rezension von: Sanne54Grady ist eine gerade 18-jährige junge Frau, deren vermögende Eltern die Stadtwohnung in New York über den Sommer verlassen möchten und per Schiff nach Europa reisen, wo sie in Frankreich (Cannes) ein Haus besitzen. Es ist die Zeit kurz nach dem 2.Weltkrieg. Für die junge Grady öffnet sich das Zeitfenster eines Sommers, in dem sie sich - mehr oder weniger unbeobachtet als Erwachsene ausprobieren kann fernab der Konventionen ihres "Standes", der z.B. in Form des Debütantinnen-Balls am Ende dieses Sommers anberaumt ist und mit dem ihre Eltern sie in die gehobene Gesellschaft einführen wollen. Vor Augen hat sie auch das Beispiel ihrer 8 Jahre älteren Schwester Apple, die bereits eine Familie hat, mit der sie in East Hampton wohnt. Und dann ist da noch ihr alter Freund Peter, Sohn einer seit ewigen Zeiten befreundeten Familie, dem man auch das abgebrochene Jura-Studium nicht zu krumm nimmt, der als "Aufpasser" eingesetzt wird. Peter ist, wie er sich eingestehen muss, in Grady verliebt und sicherlich wäre das eine Partie, die sich ihre Eltern gut vorstellen könnten.
Grady möchte ihre Eltern auch deshalb nicht nach Europa begleiten, da sie vor kurzem eine Affäre mit dem ganz umstandesgemäßen jüdischen Parkplatzwächter Clyde begonnen hat. Durch ihn lernt sie eine ganz andere "gesellschaftliche Seite" der Metropole New York kennen inklusive seiner Familie in Brooklyn und seinen Freunden, trifft sich mit ihm erst heimlich und probiert dann immer mehr aus, was einer Beziehung oder Ehe nahekommt - und wird dann nicht nur von ihm schwanger, sondern heiratet ihn auch heimlich und Hals über Kopf.Begeistert haben mich an diesem Roman vor allem wie gut Capote es schafft, die Stimmung diesen Sommers zu transportieren. Die erdrückende Hitze, dennoch die Leichtigkeit und Freiheit, die die junge Frau verspüren muss, wenn sie sich frei von gesellschaftlichen Konventionen bewegen und leben kann. Es ist eine kleine Zeitreise und eine Art Coming-of-Age im Schnelldurchlauf, denn die Zeit, die Grady bleibt, bis ihr altes Leben in Form ihrer Eltern zurück kommt, ist natürlich begrenzt. Grady ist eine moderne und sehr attraktive Frau, auffallend (kurze rote Haare, grüne Augen) und von starkem Charakter. Das Gefühl, endlich mal eine "sturmfreie Zeit" zu haben, ist wahrscheinlich auch keinem Leser fremd, genauso wie die Wirrungen, die Verliebtheit in jungen Jahren mit sich bringt. So trennen sich die Wege des jungen Paars nachdem es Stress wegen der heimlichen Hochzeit gab, eine kurze Weile, während Grady Peters Verliebtheit zu spüren beginnt usw. Schließlich quartiert sie sich bei ihrer älteren Schwester ein und bemerkt dann, dass sie schwanger ist. Apple erfährt, dass die kleine Schwester außerdem heimlich geheiratet hat.
Was mich zum Abzug eines Sternes veranlasst hat, ist lediglich, dass mir das Buch am Ende zu schnell und abrupt endete. Hier wäre noch viel Potential gewesen. Allerdings ist es natürlich auch so, dass Capote dieses Buch niemals veröffentlichte und es nach seinem Tod erst entdeckt und publiziert wurde, daher ist natürlich klar, dass es irgendwie unfertig wirkt. 4,5 Sterne wäre also wahrscheinlich passender.
- Maggie Stiefvater
Forever
(74)Aktuelle Rezension von: MrsFoxxGrace findet sich im Boundary Wood wieder. Nackt und mit schmerzenden Gliedern. Was ist passiert. Die Erinnerungen kommen in Schüben. Sie erinnert sich an eine Jungen. An ihre Hände in den seinen. Doch wie heißt der Junge? Ach ja, Sam! Und plötzlich weiß sie wieder alles... Ihre Krankheit, der Streit mit ihren Eltern, Cole. Sie stiehlt Kleider aus einem Garten und macht sich auf den Weg nach Hause. In einem Angelladen kann sie Sam anrufen. Er rast sofort zu ihr, doch er ist nicht schnell genug. Grace hat sich bereits wieder in einen Wolf verwandelt, und Sam trifft nur noch auf einen Kleiderhaufen.
Und auch Isabel vermisst Grace. Sie zählt die Wochen in Dienstagen, und ist antriebslos. Erst als sie erfährt, dass ihr Vater das Erschießen der Wölfe im Wald legalisieren möchte, kommt wieder leben in das Mädchen...
Währenddesssen ist Sams zusammenleben mit Cole eine Zerreissprobe für seine Nerven. Er findet regelmäßig das Haus durch Cole verwüstet vor, der in einer Reihe von Selbstversuchen eine Lösung zu finden versucht, dauerhaft Mensch oder Wolf zu sein, ohne dass man sein Leben riskiert.
Herzerwärmend ist auch diesmal die Liebe zwischen Sam und Grace. Aber außerdem auch die komplizierte Beziehung zwischen Isabel und Cole. Der, hat er im letzten Band noch den Eindruck es Arroganten Egoisten hinterlassen, sich nun zu einem selbstlosen und hilfsbereiten Freund mausert.
Endlich erfährt man auch, warum Grace' Eltern ihr gegenüber so gleichgültig waren. Und dass Mr Brisbane denkt, Sam wäre aufgrund seiner Vergangenheit psychisch gestört, und hatte daher seiner Tochter verboten ihn wiederzusehen. Er denkt auch Sam hätte Grace deswegen getötet. Und da ist Mr Brisbane nicht der Einzige. Fast die ganze Stadt ist misstrauisch.
Maggie Stiefvater erzählt in gewohnt spannendem und flüssigem Schreibstil. Die Geschichte ist wieder aus den Ich-Perspektiven der Hauptprotagonisten aufgebaut. Doch kommt außer Sam, Grace, Isabel und Cole in diesem Letzten Teil der Geschichte auch kurz Shelby zu Wort.
Meiner Meinung nach ein grandioser Abschluss der Reihe um die Wölfe in Mercy Falls. Ich habe gelacht, mit Sam gelitten und geweint, so ergreifend war diese Geschichte für mich. - Julianna Grohe
Räuberherz
(277)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraAnfang des Jahres habe ich mit „Mondprinzessin“ von Ava Reed meinen ersten Roman aus dem Drachenmond Verlag gelesen. Mit „Räuberherz“ von Julianna Grohe ist es dieses Jahr schon das dritte Werk aus dem Kleinverlag. Inzwischen ist der Hype zwar ein wenig abgeklungen, so steht in meiner Stammbuchhandlung nur noch ein Roman des Verlags regulär aus. Als die Verkaufszahlen 2018 ihren bisherigen Höhenpunkt erreicht hatten und der Drachenmond Verlag einen Umsatz von knapp 1 Millionen Euro erzielte, habe ich mich damals für zwei Bücher entschieden, die beide ein absoluter Coverkauf waren. Eines davon war „Räuberherz“. Es erschien 2017 und ist der Romantasy zuzuordnen.
Die 16-jährige Ella Bowen lebt alleine in einem verlassenen Haus in Brookville im US-Bundesstaat Pennsylvania. Vor ihrem spielsüchtigen und aggressiven Vater ist sie geflohen, zur Schule geht sie aber weiterhin. Dort versucht sie verzweifelt sich nichts anmerken zu lassen. In der Nacht von Halloween bricht plötzlich ein hünenhafter Mann in das verlassene Haus ein und entführt Ella. Als sie aufwacht, findet sie sich in einer alten umzäunten Villa wieder, aus der es keinen Ausweg gibt. Der Hausherr Crys verlangt von ihr in Zukunft seine Haushälterin zu sein, und das bedeutet: putzen, kochen, waschen. Sollte Ella sich fügen, erwartet sie ein Leben in Sicherheit. Sollte sie sich weigern, erwartet sie der Tod.
„Das Mädchen, das er ausgewählt hatte, stapfte in der Dämmerung mit gesenktem Kopf die Straße entlang, die Kapuze der schwarzen Jacke tief ins Gesicht gezogen.“, ist der erste Satz des Prologs, welcher aus der personalen Erzählperspektive im Präteritum vom männlichen Protagonisten Crys geschildert wird. Erst ab dem ersten Kapitel „Gothic Girl“ wechselt die Erzählperspektive zu Ella, die man aus der Ich-Perspektive verfolgt. Das Romantasy-Buch besteht aus annähernd 400 Seiten, einem Prolog, 29 Kapiteln und einem Epilog. Dass das Werk aus 29 Kapiteln besteht, ist auf den ersten Blick leider nicht leicht zu erkennen, da die Kapitel zwar Titel, aber keine Nummerierung haben. Kein Problem, dann schaut man halt einfach ins Inhaltsverzeichnis und zählt die Kapitel ab. Jedoch sucht man auch ein Inhaltsverzeichnis hier völlig vergebens, weshalb ich das Buch durchblättern musste, um die Kapitel durchzuzählen. So umständlich war es selten, die Anzahl der Kapitel herauszufinden. Doch das war nur das erste verwirrte Kopfschütteln einer langen Periode.
Kommen wir aber zuerst einmal zur Protagonistin Ella Bowen. Zu Beginn der Geschichte ist sie ein 16-jähriges Mädchen, das sich selbst als eher pummelig bezeichnet. Sie hat kastanienbraune Haare, die sie aber bevorzugt schwarz tönt. An ihrem Gesicht sollen vor allem ihre kleine Nase, Sommersprossen und zu ihrem Leidwesen Pickel besonders auffällig sein. Wie der Name des ersten Kapitels „Gothic Girl“ schon andeutet, hat Ella einen sehr klaren Kleidungsstil mit einer dominierenden Farbe: schwarz. Schwarze Haare, schwarze Pullover mit Emo-Sprüchen wie „Darkness is my illumination“, zu Deutsch „Dunkelheit ist meine Erleuchtung“ und obendrein schwarzer Lippenstift. Nur das Gesicht schminkt sie sich ungesund weiß. Wenig überraschend, dass sie damit das Mobbingopfer ihrer Klasse ist, was durch die mangelnde Körperhygiene, da im maroden Haus keine Möglichkeit zum Duschen besteht, noch verstärkt wird. Auch wenn Ella dies verletzt und sie am liebsten in Ruhe gelassen wird, reagiert sie auf Anfeindungen doch erstaunlich bissig, was aber nicht unverständlich ist. Sie wirkt stets wie ein in die Ecke gedrängter Hund, der aus Notwehr zuschnappt. Trotz ihres sozial schwierigen Umfelds liegt ihr ein guter Schulabschluss sehr am Herzen. Sie ist fleißig und träumt von einem Stipendium, um Medizin studieren zu können, was zu ihrer sonst so misanthropischen und einzelgängerischen Haltung augenscheinlich nicht passen will. Außerdem liest sie leidenschaftlich gerne. Insgesamt ist Ella, bis auf ihre passiv aggressive Art, die sich aber mit der Zeit auswächst, ein angenehmer Charakter mit ausreichend Tiefgang. Das war also nicht das Problem, das ich mit diesem Buch hatte.
Womit ich vielmehr ein Problem hatte, war der männliche Protagonist Crys und Ellas Verhältnis zu ihm. In einem Romantasy-Roman nehme ich wohl nicht zu viel vorweg, wenn ich sage, dass sich zwischen den beiden Hauptfiguren eine Liebesgeschichte entwickelt. Crys entführt Ella, um sie als Haussklavin zu halten. Dabei wird sie verhältnismäßig gut behandelt. Sie hat ein eigenes Zimmer mit Bad, genügend Freizeit, darf sich fast auf dem gesamten Gelände aufhalten und hat Zugang zur Bibliothek, was ihr besonders zusagt, übrigens eine weitere Parallele zu „Die Schöne und das Biest“. Genauso wie Crys‘ Spitzname für Ella, der Bella lautet, wie eine Mischung aus Belle und Cinderella. Dass sich ein Mädchen in ihren Entführer verliebt, klingt schon unangenehm nach Stockholm-Syndrom. Verschlimmert wird dies aber, wenn man sich genau anschaut, warum sich Ella in Crys verliebt. Dafür gibt es nämlich nur einen Grund: er ist verdammt sexy und reich. An dieser Stellen werfe ich mal meine ‚Lieblingsphrasen‘ ein: „Automatisch fiel mein Blick auf seine muskulösen Arme und die breiten Brustpartien“ oder auf sein „anbetungswürdiges Sixpack“. Sie fragt sich Dinge wie „Wie kann jemand so abgrundtief Schlechtes so perfekt aussehen?“ oder „Wie es wohl war, von ihm geküsst zu werden?“. „Reich und schön. […] Einmal mehr erlag ich seiner unwiderstehlichen Anziehungskraft.“ Beim Anblick seiner Freunde denkt sie: „Das waren nicht nur irgendwelche Männer. Das waren Prachtstücke!“ Damit bekommt Ella den nun von mir eingeführten Titel „Miss feuchtes Höschen 2021“ verliehen. Ihre Begegnungen mit Crys bestehen immer nur aus Anschmachten und Geiern. Viel mehr hat Crys auch nicht zu bieten, denn er behandelt Ella anfangs wie Dreck. Er beleidigt oder bedroht sie mit Sätzen wie „,Schwing dein fettes Hinterteil endlich hierher‘“, „,Wenn auch nur ein winzig kleines bisschen Hoffnung bestände, dass du mal dein Hirn einsetzt, würde ich dich windelweich prügeln.‘“, oder „,Vielleicht werde ich dich einmal ficken.‘“ Zu allem Überfluss ist er ihr gegenüber wiederholt gewalttätig: „Keinen Wimpernschlag später hatte er meine Kehle gepackt und drückte mich gegen die Wand“, oder „Er schüttelte mich, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen“, oder auch „Mit einer Hand packte er die Haare in meinem Nacken und riss sie nach hinten, sodass mein Schädel schmerzhaft gegen die Wand stieß“. Das ist aber nicht weiter schlimm, schließlich zirkuliert das Blut bei Ella vorwiegend zwischen den Beinen, sodass sie die Vorfälle wohl wieder gekonnt vergisst: „doch er hatte mir nie wehgetan!“ Bei so viel Blödsinn fehlen mir jetzt die Worte.
Um das Ganze kurz auf den Punkt zu bringen: Crys ist ein unausstehliches Ekelpaket, häusliche Gewalt wird nahezu verherrlicht und die Beziehung der beiden beginnt unfassbar toxisch, auch wenn dies im Verlauf abflacht. Mit gesundem Menschenverstand hätte sich keine Frau der Welt in ihn verliebt, ganz unabhängig davon, was für ein heißer Kerl er ist. Ella und Crys haben überhaupt keine Chemie, die über die stumpfe Erotik hinausgeht. Wer also nach einer tiefgreifenden Romanze sucht, sucht hier vergebens. Dies ist auch eines der Hauptprobleme an „Räuberherz“: Es wird als Märchenadaption von „Die Schöne und das Biest“ verkauft, entpuppt sich dann jedoch als ,Das sabbernde Mauerblümchen und der sexy Bad Guy‘. Die Moral aus dem ursprünglichen Märchen geht dabei verloren, nämlich dass man wahre Schönheit im Inneren eines Menschen findet, und sich nicht von der Optik täuschen lassen sollte.
Leider war es das noch nicht mit Problemen, die das Buch zu bieten hat. Es gibt auch noch ein paar inhaltliche Fehler, die erneut für verwirrtes Kopfschütteln gesorgt haben. Da wäre beispielsweise das Kapitel „Das Geheimnis der Tiere“, in dem Ella feststellt: „Morgen musste der erste Advent sein. Advent.“ Ja. Advent, Advent, die Autorin pennt, spielt das Buch doch irgendwo in den USA, wo Ella auch aufgewachsen ist. Natürlich gibt es in den USA auch die Vorweihnachtszeit, in der Plätzchen gebacken und das Haus geschmückt werden. Das Konzept des Advents mit den vier Sonntagen und Kerzenkranz gibt es dort jedoch nicht. Nur Familien mit deutschen Wurzeln, die Traditionen bewusst weiterleben, feiern den Advent, wie wir ihn verstehen. Hinweise auf deutsche Wurzeln bietet der Nachname Bowen jedoch eher nicht. Solche Fehler resultieren daraus, dass man als deutsche Autorin den Handlungsort in die USA verlegt, um einen möglichst schicken internationalen Flair zu generieren, um dann gedankenverloren deutsche Konventionen und Gepflogenheiten mit einzubinden. Aber auch der Satz „Diese leuchtenden eisblauen Pupillen waren wirklich faszinierend.“, hat mich ordentlich zum Lachen gebracht. Das geiernde Anschmachten um Crys und seine blauen Augen, die mehrfach Erwähnung finden, ist insofern witzig, dass auch jeder Arzt blaue Pupillen äußerst faszinierend fände, weil sie nämlich kein Mensch der Welt besitzt. Was eigentlich gemeint ist, ist die Iris, die bei jedem Menschen eine individuelle Farbe hat. Die Pupille dagegen ist das Loch, durch das das Licht auf die Netzhaut fällt, und die ist bei jedem schwarz, oder bei Blitzlichtfotos rot. Die Verwechslung zwischen Iris und Pupille ist übrigens ein Fehler, den ich auch schon bei „Clockwork Prince“ von Cassandra Clare entdeckt habe.
Nachdem ich mir vor lauter Kopfschütteln schon fast den Hals gebrochen habe, möchte ich aber noch einmal kurz betonen, was mir an „Räuberherz“ gefallen hat. Einerseits wären da Arthur und James, die Haustiere, die man gewissermaßen als Sidekicks bezeichnen kann. Andererseits mochte ich den Schreibstil, der locker und flüssig war, zumindest abseits von den uninspiriert kitschigen Schwärmereien. Gepaart mit dem gut gewählten Tempo und den düsteren Geheimnissen der Villa sorgte er für einen Spannungsbogen, durch den ich das Buch, trotz Schwächen, recht zügig beendet habe. Die Sprache dagegen war manchmal derb, plump und vulgär, weshalb diese weniger punkten konnte.
Das Ende hat „Räuberherz“ dann sozusagen den Todesstoß versetzt. Es ist zwar durchaus spannend. Nicht alle Figuren überleben das brutale und actionreiche Finale. Jedoch entbehrt die Art und Weise, wie Konflikte gelöst werden jeder Logik. Um nicht zu spoilern, bleibe ich gezielt vage, aber die Argumente für spezielle Ausnahmefälle sind mehr als löchrig, und werfen Zweifelsfälle und neue Gegenfragen auf, auf die im Epilog maximal noch rosa Zuckerguss gegeben wird.
Wenn einem eine Märchenadaption versprochen wird, welcher die absolute Quintessenz fehlt, wird man wohl grundsätzlich eher enttäuscht sein. Ohnehin verspricht der Klappentext der Leserschaft eine ganz andere Geschichte, als sich letztendlich herausCRYStallisiert. Sorry, der musste sein! „Räuberherz“ von Julianna Grohe konnte in den meisten Punkten leider nicht überzeugen. Vor allem der Romantisierung einer toxischen und gewalttätigen Beziehung, die nur auf oberflächlichen Schwärmereien mit Einbezug von Sabber basiert, mangelt es völlig an Charme. Aber auch die inhaltlichen Fehler und das schlecht zusammengezimmerte Ende tragen ordentlich zu einer ernüchternden Wertung bei. Hinzu kommen, zugegebenermaßen, ein paar Kleinigkeiten wie die plumpen Schimpfworte. Da können der solide Spannungsbogen, eine meist angenehme Protagonistin und die Sidekicks nur noch Schadensbegrenzung leisten. Deswegen kann ich dem Romantasy-Werk aus dem Jahr 2017 nur zwei von fünf Federn geben. Man sollte ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen. Das gilt, wie hier erkennbar, in beide Richtungen. Vorerst werde ich wohl keine Bücher von Grohe mehr lesen.
- Candace Bushnell
Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City
(92)Aktuelle Rezension von: JessisBuchweltAls großer SATC-Fan war ich sofort begeistert, als ich „Summer and the City“ von Candace Bushnell in die Hände bekam. Schon beim ersten Blick auf das glitzernde Cover wusste ich, dass mich ein sommerliches Lesevergnügen erwartet. Und ich wurde nicht enttäuscht!
Die Geschichte setzt direkt dort an, wo „The Carrie Diaries“ aufgehört hat: Carrie Bradshaw, frisch in New York angekommen, stürzt sich in das Abenteuer ihres Lebens. Gleich zu Beginn wird ihre Handtasche gestohlen – willkommen in der großen Stadt! Doch anstatt den Kopf hängen zu lassen, sucht sie Zuflucht bei Samantha Jones, der schillernden Freundin ihrer Cousine. Hier beginnt Carries Transformation von einem naiven Provinzmädchen zu der ikonischen New Yorker Kolumnistin, die wir alle kennen und lieben.
Der Schreibstil von Candace Bushnell ist wie gewohnt leicht und spritzig, perfekt für ein Sommerbuch. Man fühlt sich sofort in die aufregende Atmosphäre New Yorks versetzt. Carries Erlebnisse, ihre ersten Schritte in der Modewelt, die turbulenten Partys und die zahlreichen Begegnungen mit faszinierenden Menschen – all das wird so lebendig und humorvoll beschrieben, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Besonders interessant fand ich die ersten Treffen mit den anderen ikonischen Figuren: Samantha ist zwar schon glamourös, aber noch nicht ganz die selbstbewusste Powerfrau, die wir später kennen. Miranda hingegen ist von Anfang an die zynische, männerfeindliche Anwältin, die wir lieben. Es war einfach herrlich, zu sehen, wie diese Freundschaften ihren Anfang nehmen.
Ein kleiner Kritikpunkt ist die ein oder andere Unstimmigkeit mit der TV-Serie. Beispielsweise passt Carries Leidenschaft fürs Kochen überhaupt nicht zu der Carrie, die in der Serie ihren Ofen als Schuhregal nutzt. Aber seien wir ehrlich – das sind Kleinigkeiten, die den Lesespaß nicht wirklich mindern.
Insgesamt ist „Summer and the City“ eine wunderbar erfrischende Lektüre, die nicht nur SATC-Fans begeistern wird. Die Kombination aus humorvollen Dialogen, lebhaften Charakteren und dem unverwechselbaren New Yorker Flair macht dieses Buch zu einem echten Highlight. Es ist, als würde man einen sommerlichen Cocktail schlürfen – leicht, spritzig und einfach köstlich.
Für alle, die die Serie geliebt haben oder einfach nur eine unterhaltsame Sommerlektüre suchen: Greif zu und lass dich von Carrie und ihren Freundinnen nach New York entführen. Du wirst es nicht bereuen!
- Vina Jackson
80 Days - Die Farbe der Begierde
(205)Aktuelle Rezension von: Susann82Die Geschichte um Summer und Dominik geht weiter. Etwas ruhiger, aber genauso heiß.
Zwar kamen diesesmal an einigen Stellen Emotionen rüber, sonst fehlte, wie auch in Band 1, jedes Gefühl.
Aber die Story ist gut erzählt und geht immer weiter, die Figuren, vorallem Summer, werden reifer und entwickeln sich weiter.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht und bin darum bei Band 3 dabei.