Bücher mit dem Tag "surrealismus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "surrealismus" gekennzeichnet haben.

168 Bücher

  1. Cover des Buches Kafka am Strand (ISBN: 9783832185930)
    Haruki Murakami

    Kafka am Strand

     (1.093)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    „Kafka am Strand“ war mein zweiter Murakami und so ganz anders als das, was ich mir darunter vorgestellt habe.

    Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise in eine Geschichte die skurril, spannend, im positiven Sinn realitätsfern und mit den unterschiedlichsten Charakteren gepflastert ist.
    Wir begleiten den 15jährigen Kafka Tamura, der von zu Hause und seinem lieblosen Vater ausreißt. In einer fremden Stadt findet er Zuflucht in einer Bibliothek und verliebt sich in die um einige Jahre ältere Leiterin Saeki-san. Gleichzeitig begibt sich Nakata, ein älterer, geistig etwas minderbemittelter Herr, der mit Katzen sprechen kann, auf Spurensuche und findet Hinweise die in einen andere Welt weisen. Vieles erscheint wie in einem Traum und es stellt sich die Frage wo endet die Reise der beiden, die voll ist von rätselhaften Begegnungen.

    Ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht, wie ich dieses Buch finde. 🤔 Auf jeden Fall hat es mich außerordentlich gut unterhalten, mich gleichzeitig auch gefordert und gerade Kapitel 16 hat meinem Nervenkostüm einiges abverlangt.

    Ich glaube diese vielschichtige Geschichte ist nicht für jeden etwas. Fans von japanischer Literatur können aber beherzt zugreifen.

  2. Cover des Buches Der Steppenwolf (ISBN: 9783518463550)
    Hermann Hesse

    Der Steppenwolf

     (1.284)
    Aktuelle Rezension von: momos-library

    Dieses Buch ist ein „komisch-gutes“ Buch. Ich kann es kaum anders beschreiben. Manchmal, da konnte ich mich beim Lesen so gut in den Protagonisten hineinversetzen, und manchmal hatte ich das Gefühl wir zwei könnten nicht verschiedener sein. Besonders spannend wird es meiner Meinung nach, als der Protagonist anfängt seine vielen anderen Facetten zu erkunden, durch eine Person, die er kennengelernt hat. Er scheint sich selbst fremd, tut Dinge, die er nie zuvor getan hat und lernt sich dadurch besser kennen, als es er jemals für möglich hielt. Ich werde dieses Buch definitiv nochmal lesen! 

  3. Cover des Buches Meister und Margarita (ISBN: 9783423143011)
    Michail Bulgakow

    Meister und Margarita

     (438)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

    Michail Bulgakows "Meister und Margarita" hat mich in eine faszinierende und surreale Welt entführt. Die Mischung aus Satire, Fantasie und metaphysischen Elementen machte das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis.

    Die Geschichte folgt dem geheimnisvollen Professor Woland, der als Teufel persönlich in Moskau erscheint und zusammen mit seiner schillernden Truppe chaotische Ereignisse auslöst. Inmitten dieses Wirbels tauchen die Hauptfiguren Meister und Margarita auf. Als Schriftsteller kämpfe ich mit meinen Werken gegen die Zensur und gesellschaftliche Zwänge. Margarita, eine faszinierende und starke Frau, findet sich in Wolands bizarrem Umfeld wieder.

    Bulgakow erforscht tiefgründige Themen wie die menschliche Natur, die Macht der Kunst und den ewigen Konflikt zwischen Gut und Böse. Die surrealen Elemente und unerwarteten Wendungen in der Handlung ließen mich in Staunen und Nachdenken versinken.

    Die Sprache des Autors ist meisterhaft und zog mich durch ihre bildhafte Beschreibungen und eindringlichen Dialoge in den Bann. Die politischen Anspielungen verleihen dem Werk eine zusätzliche Ebene, die auch heute noch relevant ist.

    "Meister und Margarita" ist ein zeitloses Buch, das mich als Leser herausforderte und inspirierte. Bulgakows Meisterschaft in der Erzählkunst wird durch die Vielschichtigkeit der Charaktere und die tiefgründigen Themen deutlich. Für Liebhaber surrealer Literatur und tiefgründiger Geschichten ist dieses Buch ein absolutes Muss.

  4. Cover des Buches Ulysses (ISBN: 9783518470060)
    Nicolas Mahler

    Ulysses

     (189)
    Aktuelle Rezension von: AQua

    Achtung, bei den meisten Rezensionen hier handelt es sich um Beurteilungen des Originalwerks von James Joyce.

    Das hier abgebildete Buch ist aber eine sehr freie Bearbeitung des Stoffes in Form einer graphic novel von Nicolas Mahler. Bloom heißt hier Wurmb, Ort der Handlung ist nicht Dublin sondern Wien. Mir fällt es schwer, mich auf das neue Setting und die minimalistischen Zeichnungen einzulassen.

  5. Cover des Buches Der Prozess (ISBN: 9783596709625)
    Franz Kafka

    Der Prozess

     (1.084)
    Aktuelle Rezension von: blueberrymuffin

    Ich habe mich dazu entschlossen "Den Prozess zu lesen, da ich von der 0815 Lektüre in meinem Bücherregal gelangweilt war und etwas Herauforderndes lesen wollte.

    In dem Roman geht es um einen Prokuristen, der scheinbar aus dem Nichts verhaftet wird und dem im Laufe des Werkes ein undurchschaubarer und zum Teil auch willkürlicher Prozess gemacht wird. Mit dem Protagonisten Josef K. habe ich mich sehr schwer getan. In Gesprächen über das Werk habe ich ihn als "arrogant" und "selbstgefällig" bezeichnet. Meine Sympathie hatte er im voranschreiten des Werkes bekommen, seine Verzweiflung dem Prozess schutzlos ausgeliefert zu sein, habe ich geteilt. Vor dem Kauf oder vielleicht beim Lesen selbst, muss man sich bewusst sein, dass das Werk 100 Jahre alt ist und manche Darstellungen und Handlungen der Charaktere aus heutiger Sicht etwas gewöhnungsbedürftig sind.

    Dadurch, dass das Werk als nicht vollendet gilt, fehlt an manchen Stellen der rote Faden. Charaktere tauchen aus dem nichts mit einer dem Leser unbekannten Vorgeschichte auf und verschwinden fast sofort wieder. Obwohl mich diese Tatsache beim Lesen sehr verunsichert hat - ich hatte immer wieder das Gefühl, dass es an mir lag und nicht am Werk - bin ich mir nun sicher, dass das Buch dadurch abgerundet wird: Der rote Faden zieht sich genauso willkürlich wie der Prozess.

    Ich finde es fast Schade, dass das Buch nicht länger war und erwische mich nun dabei nach zusätzlichen Informationen zu suchen, was zwischen den Zeilen geschrieben sein könnte. So verwirrend ich die Lektüre fand und so schwer ich mich teilweise getan habe weiterzulesen, weiß ich, dass ich das Buch in ein paar Monaten oder Jahren nochmal lesen sollte.

  6. Cover des Buches Die Chroniken des Aufziehvogels (ISBN: 9783832181420)
    Haruki Murakami

    Die Chroniken des Aufziehvogels

     (599)
    Aktuelle Rezension von: R_D1

    Dem Protagonisten, Toru, passieren seltsame Begegnisse. Seine Welt beginnt sich zu ändern, gerät aus den Fugen. Es ist nicht nur die Geschichte Torus, einem arbeitslosen Mann aus Tokio. Es ist auch die Geschichte Japans, die Geschichte eines Krieges, die mit Toru mehr zu tun hat, als er glaubt.

    Der Stil ist typisch für Haruki Murakami: nüchtern, detailliert und surreal hat er eine Trilogie über einen eher passiven Mann geschrieben, der sich lieber mit seiner Umgebung befasst als sein Innenleben.

    Mysteriöse Begegnungen und Metaphern tragen sich zu: Es geht um einen Vogel, der jeden Morgen die Welt aufzieht, um eine Hinterhofgasse, um einen Brunnen auf einem verlassenen Grundstück als Portal ins ein Unterbewusste.. und um ein freches Mädchen aus der Nachbarschaft. (übrigens meine Lieblingsfigur!)

    Ich habe damals "Mister Aufziehvogel" gelesen und inzwischen auch "Die Chroniken des Aufziehvogels", die Übersetzung direkt(!) aus dem Japanischen, gelesen und gehört - und bin hellauf begeistert! DAS ist für mich Surrealismus!


    Empfehlenswert für Haruki-Murakami-Fans und FreundInnen des Surrealen und Metaphorischen. 

  7. Cover des Buches Das Haus /House of Leaves (ISBN: 9783442739707)
    Mark Z. Danielewski

    Das Haus /House of Leaves

     (152)
    Aktuelle Rezension von: Morgensternglimmer

    Mark Z. Danielewskis Erstlingswerk stellt eine bemerkenswerte Abweichung von traditionellen Erzählformen dar und hebt sich sowohl durch seine komplexe Handlung als auch durch eine außergewöhnliche gestalterische Umsetzung von anderen Romanen ab. Im Zentrum der Geschichte stehen Will Navidson und seine Familie, die in ein ungewöhnliches Haus ziehen, welches mit paranormalen Phänomenen aufwartet und eine stetige Veränderung seiner Struktur zeigt. Diese Begebenheiten fesseln nicht nur die Charaktere, sondern ziehen auch den Leser in ihren Bann.

    Zu Beginn könnte der Roman aufgrund seiner ausführlichen Einleitung und dem wissenschaftlich anmutenden Erzählstil als langatmig empfunden werden. Diese anfängliche Trockenheit weicht jedoch nach den ersten 150 bis 200 Seiten einer packenden Spannung und gruseligen Atmosphäre, die die anfängliche Geduld mehr als belohnt. Das Buch zeichnet sich durch seinen originellen Aufbau aus, der die Erzählung in die Form einer Analyse eines fiktiven Dokumentarfilms kleidet und durch verschiedene Erzählperspektiven eine vielschichtige Leseerfahrung bietet.

    Danielewski experimentiert mit der Form des Romans, indem er Anmerkungen, Fußnoten und ungewöhnliche Textanordnungen einsetzt, was den Leseprozess zu einer einzigartigen Herausforderung macht. Die Verwendung von blauer Farbe für das Wort 'Haus' und die Notwendigkeit, das Buch gelegentlich zu drehen oder sogar einen Spiegel zur Hilfe zu nehmen, tragen zur Einzigartigkeit des Leseerlebnisses bei.

    Trotz der Faszination, die das Buch hervorruft, gibt es auch Kritikpunkte. Der Schreibstil kann je nach Passage als hektisch oder abgehackt empfunden werden, und die Figur Johnny Truant, einer der Erzähler, mag aufgrund seiner vulgären Ausdrucksweise und Abschweifungen nicht jedem Leser sympathisch sein. Doch diese Aspekte tragen ebenfalls zur Einzigartigkeit des Werks bei und spiegeln die Vielfalt der erzählerischen Techniken wider, die Danielewski in seinem Roman anwendet.

    Die Erzählstränge rund um das Haus, aus der Perspektive von Will Navidson, seiner Frau und weiteren Charakteren, bereichern die Handlung und bieten tiefe Einblicke in die mysteriösen Vorgänge. Die zusätzlichen Perspektiven von Zampano und Truant fügen weitere Ebenen hinzu, die das Werk komplex und mehrdimensional gestalten.

    Abschließend lässt sich sagen, dass Danielewskis Debütroman ein außergewöhnliches Leseerlebnis bietet, das durch seine innovative Gestaltung und tiefgründige Handlung besticht. Trotz einiger herausfordernder Aspekte lohnt sich das Durchhalten, da der Roman eine einzigartige Erfahrung verspricht, die sowohl spannend als auch intellektuell stimulierend ist.

  8. Cover des Buches Das Schloss (ISBN: 9783596709618)
    Franz Kafka

    Das Schloss

     (306)
    Aktuelle Rezension von: Frau_J_von_T
    In Kafkas "Das Schloss" begleitet der Leser den angeblichen Landvermesser K., welcher in ein Dorf am Fuße eines Schlosses kommt um dort zu arbeiten. 
    Schnell merkt er, dass Fremde im Dorf nicht gern gesehen sind und dass man sich dem Willen des Schlosses zu fügen hat, egal wie langsam die Mühlen der Bürokratie auch mahlen.

    Mir hat das Romanfragment Kafkas sehr gut gefallen. Auch wenn es nicht immer ganz leicht und flüssig zu lesen und stellenweise wirklich langatmig war, so konnte ich mich der Sogwirkung des Romans nicht entziehen. Obwohl die Figuren eher oberflächlich bleiben und vor alles sehr surreal wirkt, so kann man sich doch auch selbst sehr gut in K. hineinversetzen. Das ewige Bemühen an sein Ziel zu gelangen und immer wieder Steine in den Weg gelegt zu bekommen... Sich ohne Erfolg abzustrampeln... jeder kennt es irgendwie. 

    "Das Schloss" ist ein Roman auf den man sich voll und ganz konzentrieren muss, um nicht darin unter zu gehen. Man liest es nicht einfach mal eben nebenbei. 
    In dieser Ausgabe des Manesse Verlags, die nicht nur super aussieht, befindet sich am Ende noch ein Nachwort von Norbert Gstrein welches ich sehr interessant fand.
  9. Cover des Buches Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3) (ISBN: 9783546100793)
    Marlen Haushofer

    Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3)

     (904)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Die Wand" von Marlen Haushofer ist eine ruhige Geschichte, in der die Welt der Protagonistin im wahrsten Sinne des Wortes stillsteht. In dieser Überlebenssituation, in der sie sich befindet, treten Empfindungen und Bedürfnisse an die Oberfläche, die im Alltagstrott meistens untergehen.

    Als großer Naturfreund war das Setting sehr angenehm für mich. Auch die philosophischen Ansätze haben mir sehr gut gefallen, zwei Textstellen fand ich besonders berührend. Jedoch hat mir die Erzählstruktur überhaupt nicht gefallen. Die Handlungen der Protagonistin haben sich sehr häufig wiederholt und das war für mich auf Dauer sehr langweilig. Außerdem hat mich die Erzählerin teilweise mehrmals gespoilert, dadurch kam erst recht kein Spannungsbogen zustande. Das Ende hat mich auch ziemlich enttäuscht. 

    Zusammenfassend kann ich sagen: Im Rahmen der eigenen Selbstreflexion kann einem das Buch kostbare Impulse schenken. Als naturverbundener Mensch ist es außerdem schön, in dieses Setting einzutauchen. Jedoch wurde es alles andere als spannend geschrieben. Das Buch regt sehr stark zu Eigeninterpretation an, da viele Fragen bis zuletzt unbeantwortet bleiben. 


  10. Cover des Buches Die Verwandlung (ISBN: 9783150144336)
    Franz Kafka

    Die Verwandlung

     (1.779)
    Aktuelle Rezension von: Bemyberlinbaby

    Eines Morgens erwacht Gregor Samsa und findet sich selbst als großes Ungeziefer. Noch kann er das Ausmaß dieser Verwandlung nicht einmal ansatzweise begreifen. Seine Familie und der Prokurist der Firma, in der er arbeitet, sind entsetzt von seinem Anblick. Der Vater jagt ihn in sein Zimmer zurück und fürs erste traut sich keiner mehr zu ihm. Die Monate vergehen, die Schwester kümmert sich um das leibliche Wohl Gregors und die Ordnung seines Zimmers, aber auch sie kann seinen Anblick nicht ertragen. Der Vater hat, bedingt durch die fehlenden Einkünfte, nun eine Stellung in der Bank erhalten und sieht mit seiner Uniform aus wie ein anderer Mann, saß er doch sonst steht’s faul im Sessel. Die Familie formiert sich immer mehr gegen Gregor und kann es kaum noch ertragen, mit ihm unter einem Dach zu leben. Zum Ende der Geschichte muss der Leser feststellen, dass nicht nur Gregor, sondern die gesamte Familie eine große Verwandlung durchgemacht hat.

  11. Cover des Buches Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki (ISBN: 9783442715152)
    Haruki Murakami

    Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

     (635)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    Der #murakamicountdown ist zwar schon vorbei, aber ich möchte dennoch gern etwas dazu beitragen. Auch wenn ich noch nicht ganz damit durch bin, verfolge ich in den letzten Tagen „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ mit großer Begeisterung. 😍
    Für mich ist es die erste Begegnung mit Haruki Murakami und es wird bestimmt nicht die letzte sein. Besonders nicht nachdem ich bei den ganzen großartigen Bookstagramern so viele tolle Eindrücke gewinnen konnte.

  12. Cover des Buches Die Stadt der Blinden (ISBN: 9783442745296)
    José Saramago

    Die Stadt der Blinden

     (552)
    Aktuelle Rezension von: Fee04

    Ein Mann steht an einer Ampel. Von einer Sekunde auf die nächste, ohne erklärbaren Grund, erblindet er. Wie ihm ergeht es immer mehr Menschen in seiner Heimatstadt. Wie eine Seuche greift die Blindheit um sich. Die Regierenden wissen sich nicht anders zu helfen, als die Betroffenen in einer verlassenen Irrenanstalt einzuquartieren – unter der Bewachung von Soldaten, die auf jeden schießen, der fliehen will. Je mehr Blinde dort zusammengepfercht werden, desto schlimmer, desto unmenschlicher wird die Situation. Inmitten dieses grausamen Chaos befindet sich ein Augenarzt mit seiner Frau – die als Einzige noch sehen kann …


    Ein unglaublich erschreckendes  Buch; eine Epidemie schlimmer als jede bisher da gewesene Epidemie oder Pandemie. 


    Der ungewöhnliche Schreibstil ist anfangs schwer zu lesen, jedoch gewöhnt man sich schnell daran. Der fesselnde Roman ist flüssig und anspruchsvoll geschrieben. Der Autor hat mit diesem Werk ein sehr erschreckendes und düsteres Szenario dargestellt. 


    Außergewöhnlich ist in dem Buch, dass die Protagonisten nicht mit Namen genannt, dafür mit Eigenschaften beschrieben werden. 


    Sehr detailreich, emotional und erschreckend wird ausgeführt, wie es den Blinden in einer abgeriegelten Irrenanstalt ergeht! Die erblindeten Menschen werden komplett von der Außenwelt isoliert. Sie sind alleine, verängstigt und hilflos, angewiesen auf gestellte Nahrung durch die Sehenden. 

    Wie jedoch immer wieder die Gier und Macht selbst  in größter Not bei  einigen Menschen durchschlägt ist verabscheuungswürdig. In der Anstalt kommt es zu Übergriffen, Missbrauch und Erpressung. 

    Eine schier unbeschreibliche Epidemie in der Stadt lässt den Ausnahmezustand, das Chaos, die Verwüstung erahnen. Es wird ein authentisches Szenario beschrieben, in welchem die Welt nur noch aus Sodom und Gomorra bestehen würde. 


    Ein literarisches Meisterwerk, welches inhaltlich so außergewöhnlich und tiefgründig ist und in seiner -  teilweise philosophischen - Sprache begeistert. Sehr empfehlenswert!

  13. Cover des Buches Die Ermordung des Commendatore Band 2 (ISBN: 9783832198923)
    Haruki Murakami

    Die Ermordung des Commendatore Band 2

     (329)
    Aktuelle Rezension von: BUCHWURM20

    Der namenlose Maler hat mit dem portretieren der mutmaßlichen Tochtes seines neuen Freundes und Nachbarn Menshiki begonnen. Er genießt die Sitzungen mit Marie, nach und nach entsteht eine Vertrautheit zwischen den beiden. Mit ihr kehrt die Erinnerun an seine kleine Schwester zurück, deren Tod er nie ganz überwunden zu haben scheint und nach der er in jeder Frau seither gesucht hat. Von seiner Frau hat er mittlerweile die Scheidungspapiere erhalten, denn sie ist schwanger von einem anderen Mann. Die Tatsache seinen eigenen Malstil gefunden zu haben gibt ihm dennoch sein Selbstvertrauen zurück und hilft im über die Trennung hinweg. Als Marie dann eines verschwindet ist er fest davon überzeugt, dass dies etwas mit dem Gemälde "Die Ermordung des Commendatore" zu tun hat. So macht er sich auf den alten Meister in der Seniorenressidenz zu besuchen und findet dort den Weg, der, durch eine Luke im Boden, in eine andere Welt führt. Die Welt der Grube im Wald..

    Der Autor schafft es auch im zweiten Band eine ruhige, mystische Atmosphäre unter denren Oberfläche eine permanente Beklemmung/ Anspannung spürbar ist. Die Charaktere rund um den Ich- Erzähler bleiben unergründlich und somit schwer einschätzbar. Vor allem Marie wirkt für ihr Alter teilweise sehr abgeklärt und weise, fast schwingungsunfähig. Die Ereignisse rund um das Verschwinden verwischen die Grenzen zwischen Realtität und Fantasy. Die Symbolik der Idee, Metapher und dem Abstieg in die eigenen Abgründe lässt mich zwar letztendlich etwas ratlos zurück, dennoch eine Empfehlung.  

  14. Cover des Buches Frida Kahlo und die Farben des Lebens (ISBN: 9783746635910)
    Caroline Bernard

    Frida Kahlo und die Farben des Lebens

     (176)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    Frida Kahlo, 1907 geboren, hatte kein leichtes Leben. Als Kind erkrankt sie an Poliomyelitis, 1925 hat sie einen schweren Unfall, der sie lange ans Bett fesselt, ihr Leben lang wird sie gesundheitliche Probleme haben.

    Ans Bett gefesselt entdeckt sie aber auch ihre Liebe zur Malerei, die sie ebenfalls ein Leben lang begleiten wird. 1927 lernt sie den bekannten Maler Diego Rivera kennen und lieben, eine Liebe, die ebenfalls ihr ganzes Leben lang halten, ihr aber auch schwere Zeiten bereiten wird.

    Caroline Bernard hat zwei Romane über Frida Kahlo geschrieben, dieses ist der erste. Ich habe bereits den zweiten gelesen, dort schreibt die Autorin in ihrem Nachwort, dass es keine Fortsetzung ist, sondern die beiden Romane verschiedene Facetten Fridas zeigen. Dort wird ihr Weg zur anerkannten Künstlerin beschrieben, hier steht ihre Liebe zu Diego Rivera im Fokus, und ihre gesundheitlichen Probleme erhalten mehr Gewicht. Dennoch bauen die beiden Romane in gewisser Weise aufeinander auf, die Geschichten überschneiden sich aber auch, so werden hier die Ausstellungen der Bilder Fridas in New York und Paris nur kurz erwähnt, während sie in dem anderen Roman ausführlich erzählt werden.

    Die Autorin schafft es, mir die berühmte Malerin nahe zu bringen und sie lebendig werden zu lassen. Da viele der Bilder Frida Kahlos Selbstporträts sind, hat man, wenn man diese kennt, schon eine gute bildliche Vorstellung von ihr, Caroline Bernards bildhafter und eingängiger Schreibstil macht das noch etwas runder, so dass das Kopfkino gut zu tun bekommt. Viele der anderen Charaktere, allen voran Diego Rivera, kann man googeln, aber auch hier schafft die Autorin eine gute Grundlage, so dass man sie oft sofort „wieder“erkennen kann.

    Fridas Leben ist ein Auf und Ab, glückliche Momente wechseln sich mit unglücklichen ab, doch meist scheint die Künstlerin das gut zu meistern, sie verarbeitet ihr Leben in ihren Bildern, manche sind daher auch recht drastisch geraten. Frida liebt ihre Heimat, sie ist sehr temperamentvoll, manchmal auch schwierig – ich hätte sie gerne einmal getroffen. Leider ist Frida Kahlo bereits 1954 mit nur 47 Jahren verstorben.

    Caroline Bernard hat an einigen Stellen aus Fridas Tagebüchern und Briefen zitiert, wie man im Nachwort lesen kann, dort gibt die Autorin auch Literaturtipps.

    Da ich bereits beide Frida-Romane der Autorin gelesen habe, kann ich sagen, dass diese eine Einheit bilden, ohne den jeweils anderen erhält man nur einen Teilblick auf Frida Kahlo, ich empfehle also, möglichst zeitnah, beide zu lesen. Sie bilden zusammen eine gute Grundlage, die Malerin auch als Mensch kennenzulernen.

  15. Cover des Buches Von Männern, die keine Frauen haben (ISBN: 9783442717064)
    Haruki Murakami

    Von Männern, die keine Frauen haben

     (175)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    “Von Männern, die keine Frauen haben” ist eine Kurzgeschichtensammlung, deren Kern Männer stehen ohne Frauen stehen. Diese Männer werden innerhalb der Erzählung von unterschiedlichen Frauen ergänzt, entweder weil sie diese begehren oder generell einsam zu sein scheinen. Typisch Murakami sind von Melancholisch über Normal bis Skurril wieder diverse Facetten dabei.

    Tja, war ich die richtige Person für dieses Buch? Ich bin nicht der größte Fan von Kurzgeschichten, aber dieses Buch hat mich so gar nicht erreicht. An mir sind die einzelnen Geschichten vorbeigezogen wie eine flüchtige Begegnung mit einem Fremden auf der Straße; noch bevor ich einen Sinn in ihnen erkennen konnte, waren sie auch schon zu Ende. Entsprechend ungerührt haben mich die Geschichten zurückgelassen. Gerade, wenn es sich da um einen Murakami handelt, von dem ich normalerweise sehr angetan bin, ist das besonders enttäuschend. Meine Hoffnung: Mein nächstes Buch von ihm wird hoffentlich besser!

  16. Cover des Buches Sputnik Sweetheart (ISBN: 9783832161002)
    Haruki Murakami

    Sputnik Sweetheart

     (399)
    Aktuelle Rezension von: kristinaliest

    „Sputnik Sweetheart“ von Haruki Murakami handelt von einem jungen Lehrer, der in seine ehemalige Kommilitonin Sumire verliebt ist, mit der er die Liebe zum Lesen teilt.

    Sumire sieht ihren Freund aber leider nur als guten Freund und hat keinerlei romantischen Gefühle für ihn. Sie ist sehr Ichbezogen und egoistisch.

    Sumire verliebt sich unsterblich in die 17 Jahre ältere Miu, die eine erfolgreiche Geschäftsfrau ist und Sumire zu einer Reise nach Europa einlädt. Als sie schließlich auf einer griechischen Insel reisen, verschwindet Sumire und Miu kontaktiert den jungen Lehrer, damit er ihr bei der Suche nach Sumire helfen kann.

    Ich habe erstmal 50 Seiten gebraucht damit ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, da aus der Sichtweise einer dritten Person erzählt wird. Mir hat besonders gut gefallen, dass man irgendwann von dem Ich-Erzähler etwas mehr erfährt. Es wurde dann auch spannender, aber das Ende hat mich leider richtig enttäuscht, da das Buch leider etwas ins Übersinnliche abgedriftet ist und für mich so leider total unrealistisch war und ich hinterher noch Fragen hatten, die leider mit dem Ende nicht beantwortet wurden. Die sommerliche Atmosphäre hat mir trotzdem sehr gut gefallen.

  17. Cover des Buches Die Vegetarierin (ISBN: 9783746637600)
    Han Kang

    Die Vegetarierin

     (444)
    Aktuelle Rezension von: WolfgangPhilipp

    Eine, aus der Sicht ihres Gatten, perfekte Ehefrau - durchschnittlich, unauffällig, still, Ihren ehelichen Pflichten (Kochen, Putzen, Sex) nachkommend - beschließt, kein Fleisch mehr zu essen, was ihre Familie zutiefst verstört und provoziert. Als ihr Vater bei einem Famlientreffen versucht, ihr gewaltsam Fleisch einzuflößen, begeht sie einen Selbstmordversuch.
    Dann missbraucht der Schwager ihre Tendenz, sich immer mehr wie eine Pflanze zu fühlen, indem er sie im Rahmen eines obsessiven Kunstprojekts mit Blumen bemahlt und dann erst von einem ebenfalls bemahlten Kollegen sexuell missbrauchen lässt und sich dann selbst an ihr vergeht. Und schließlich besucht ihre Schwester sie in der Psychiatrie und begleitet ihr langsames Verhungern, da sie sich irgendwann weigert, sich von etwas anderem als Wasser und Licht zu ernähren.
    Zusammengefasst ein richtiges Gute-Laune-Buch, das allerdings auch einen ziemlichen Sog auf mich ausgelöst hat.
    Ich konnte es bei allem Abgestoßensein nicht abbrechen.
    Allerdings gebe ich zu bedenken, dass ich mit der Südkoreanischen Welt und Gesellschaft nicht wirklich vertraut bin und sich mir deshalb sicher viele Anspielungen und Kritikpunkte nicht erschlossen haben.
    Verstörend.

  18. Cover des Buches Die Villa am Rande der Zeit (ISBN: 9783423141123)
    Goran Petrovic

    Die Villa am Rande der Zeit

     (32)
    Aktuelle Rezension von: secretworldofbooks
    Deckblatt:


    Der Belgrader Student Adam erhält ein ungewöhnliches Angebot: Er soll ein Jahrzehnte zuvor erschienenes Buch umarbeiten. Ein scheinbar harmloser Auftrag. Doch bei der Lektüre macht Adam eine sonderbare Erfahrung: Unversehens findet er sich mitten in dem Roman wieder und begegnet anderen Lesern, die über dieselbe Gabe verfügen. Nicht alle haben ein unschuldiges Interesse an dem Buch. Als ein Mord geschieht, muss Adam sich entscheiden: Will er seinen Auftrag erfüllen oder verhindern, dass dieser imaginäre Zufluchtsort unwiederbringlich verloren geht?



    Inhalt:


    Um etwas Geld für seine Miete dazu verdienen zu können, nimmt der Student Adam einen Auftrag an der nicht so einfach scheint. Er soll ein Buch umschreiben . Als er anfängt  es zu lesen bemerkt er das sich etwas Merkwürdiges ereignet. Er kann in das Buch hinein und die Handlung in echt erleben. Fasziniert davon ,taucht er immer wieder und für längere Zeit in die Geschichte ein. Darunter leidet sein echtes Leben und er bekommt es nicht mit. Er fragt sich ob er diesen Auftrag überhaupt erledigen kann.


    Meinung:


    Neugierig auf diesen Roman machte mich die interessante Handlung, wer würde nicht in die Story eines Buches reinhüpfen können ,wenn er die Gelegenheit dazu hat. Auch fand ich das Cover mit der blauen Feder und dem Tintenfaß schön. Leider kam ich am Anfang nicht in die Geschichte rein. Das dauerte ein ganzes Stück, aber dann entfaltete sich auch bei mir der Zauber dieser Geschichte und ich wollte unbedingt weiter lesen.Schön fand ich auch die einzelnen Kapitel.

  19. Cover des Buches Solange die Nachtigall singt (ISBN: 9783841503107)
    Antonia Michaelis

    Solange die Nachtigall singt

     (249)
    Aktuelle Rezension von: MeenaMushroom

    Als es jedoch dann Richtung Krimi ging, verlor es für mich etwas den Zauber. Ich habe es nie fertig gelesen aus Angst die zerstörte verbildlichung  der Natur würde mir als bitterster Nachgeschmack hängen bleiben. Also 3/4 des Buches bekommen 5 Sterne. Zum Rest kann ich leider nicht viel sagen, bin jedoch gerne für Anregungen offen ✨

  20. Cover des Buches Lebensansichten des Katers Murr (ISBN: 9783746093680)
    Fritz Eycken

    Lebensansichten des Katers Murr

     (53)
    Aktuelle Rezension von: vanessaliest
    Es ist ein witziges Buch, das teilweise aus der Sicht des Herrn Kapellmeisters und teilweise aus der SIcht des Kater Murr geschrieben ist. Ich fand es anstrengend zu lesen, teils wegen der antiquierten Sprache und teils weil die beiden Geschichten sich meist mitten im Satz unterbrechen und man immer wieder hin und her blättern muss um der Story zu folgen. Man kann aber darüber hinweg sehen, einfach weil dieser Kater GOLD ist! Man lacht sich schlapp!
  21. Cover des Buches Die Musik des Zufalls (ISBN: 9783499257902)
    Paul Auster

    Die Musik des Zufalls

     (93)
    Aktuelle Rezension von: zoegrrr

    Warum lebt man sein Leben so wie man es lebt und würde man daraus ausbrechen, wenn man könnte? Wie würde man seine neu gewonnen Freiheit gestalten - wäre es überhaupt eine wirkliche Freiheit?

    Das sind die Fragen, die Auster in seiner wahnwitzigen Geschichte über Feuerwehrmann Jim Nashe aufwirft, der nach einem unerwarteten Erbe in seinen neuen roten Saab steigt und davonbraust. Zurück bleiben die Tochter, Schwester, Geliebte und fast all sein Besitz. Ziellos fährt er durchs Land bis ihm das Geld ausgeht. Da trifft er auf den jungen Pokerspieler Pozzi, mit dem er einen Plan ausheckt, um wieder an Geld zu kommen. Die Pokerrunde in der Villa eines Lottogewinnerpaar soll alles richten, doch sie verlieren haushoch und müssen sich fortan bei den beiden als Maurer verdingen, um ihre Schulden abzuarbeiten. Nashe fühlt sich eigenartig zufrieden mit diesem Aufschub, doch eines Tages versucht Pozzi zu fliehen, taucht am folgenden Morgen zerschlagen wieder auf und verschwindet. Als Nashe versucht, die Spur seines Freundes nachzuverfolgen, verzweifelt es zusehends und begibt sich in eine gefährliche Situation mit überraschendem Ende.


    Die Storie ist spannend und zeitlos, das Buch darf von Auster-Fans allerdings eher als Studie seiner Entwicklung als Schriftsteller gelesen werden. Die Geschichte hat ein paar unerklärliche Längen und Probleme, ihr Tempo passend zu variieren, unaufgelöste Details und ein überraschendes, aber für den Leser wenig befriedigendes Ende. Hier liegt die Stärke der Geschiche eindeutig in den Figuren, die zum Großteil überzeugend aufgebaut sind. Ein interessantes Gedankenexperiment, aber natürlich absolut nicht mit seinen neueren Werken zu vergleichen. Ein gutes Beispiel um zu beobachten, wie Auster seine Sprache und Storytelling-Fähigkeiten entwickelt hat. Sein Talent zu aberwitzigen Stories, und die Fähigkeit, seine Charaktere richtig leiden zu lassen ist schon sehr deutlich und daher das Buch durchaus lesenswert, zumal es sich um schmales, schnell gelesenes Büchlein handelt.


  22. Cover des Buches Wendekreis des Krebses (ISBN: 9783644005853)
    Henry Miller

    Wendekreis des Krebses

     (114)
    Aktuelle Rezension von: buchwanderer
    „…denn die Tragödie unserer Welt besteht gerade darin, daß nichts mehr imstande ist, sie aus ihrer Lethargie aufzuscheuchen.“ (S.8)

    Zum Inhalt:

    Zusammen mit „Wendekreis des Steinbocks“ – erschienen 1939 – stellt der Roman „Wendekreis des Krebses“ ein autobiografisches Versatzstück im Schaffen Henry Millers dar. Der Text beschreibt die Suche Millers nach seinem ganz persönlichen künstlerischen Ich in einem moralisch als verrucht zu bezeichnenden Umfeld, das ihm jedoch keineswegs die enge Freundschaft seiner ebenfalls in Paris lebenden, ähnlich gesinnten Landsleute versagt, ja sie vielmehr sogar fördert. Obwohl die Begrifflichkeit der „Biografie“ eine logische zeitliche Abfolge unterstellen ließe, so wird der Leser diese hier vermissen – oder dies als erfrischend anders empfinden. Anaïs Nin bringt es in ihrem Vorwort von 1934 prägnant auf den Punkt: „Das Buch wird allein durch Fluß und Wechsel der Ereignisse auf seiner eigenen Achse gehalten. Gerade weil es keinen Mittelpunkt gibt, ist auch keine Rede von Heldentum oder Kampf, da auch keine Rede von Willen ist, sondern nur von Hingabe an das Strömen.“ (S.7). Millers Sinn dafür, einer pragmatischen Weltsicht eine gewisse, ihm eigene Art der Komik abzugewinnen, finden sich in mehr oder weniger subtilen Wendungen, Schilderungen seiner Wegbegleiter und -begleiterinnen, sowie in der nahezu fatalistischen, jedoch keinesfalls in Selbstmitleid sich suhlenden, Sicht der Vergänglichkeit von Leben, Liebe, Wertesystemen und politischen, moralischen und wirtschaftlichen Ansichten. Ein Buch über die Suche nach dem „Zustand des Mit-sich-selbst-einig-Seins“1).

    Fazit:

    Millers Text „schlug die entscheidende Bresche in eine Mauer von Heuchelei und Prüderie.“, so der Klappentext und es handelt sich dabei um den sozialverträglichen Hauch eines Beschreibungversuches, mit welch ausdrucksgewaltiger, brachialer Erzählgewalt der Autor mit Tabus bricht. Ein Leben auf der scharfen Schneide zwischen künstlerischer Freiheit, der Suche nach dem nächsten Essen, der Negation bourgeoiser Normen und Rituale, der kompromisslosen Verwirklichung eigener künstlerischer Vision und die Kollision all dieser menschlichen Eisberge im sozialen Malstrom des Paris nach der Jahrhundertwende. Als eine „exstatische Befreiung“1) von den einschränkenden Normen des New Yorks der zwanziger Jahre bezeichnet es Jörg Drews. Es ist kein geschliffen feines Changieren, vielmehr ein rüder Bruch, der in jedem Absatz erneut kristallisiert, den Leser oft vor den Kopf stößt, aber auch gleichzeitig nicht aus seinem Bann entlässt. Ein Buch das definitiv Lust auf mehr Henry Miller macht.

    Zum Buch:

    Der rororo-Verlag liefert mit dieser Ausgabe von Henry Millers Klassiker einen kompakten Taschenbuchrahmen in solider Verarbeitung, dessen griffiger Bedruckstoff in Kombination mit einer stabilen Verleimung einen sehr positiven haptischen Gesamteindruck hinterlässt. Gesetzt aus der Aldus® in sehr kleiner Type, wirkt der Text ausgesprochen kompakt, ja beinahe gedrängt, was sich überdies ausgezeichnet mit dem Inhalt verträgt. Generell werden typografische Akzente, wenn überhaupt, nur sehr verhalten eingesetzt, was jedoch keineswegs störend wirkt. Als einziger Minuspunkt wäre die Wahl des Bedruckmaterials, welches leicht zum Vergilben neigt, zu erwähnen.

    1)  Kindlers Literatur Lexikon Bd.11, S. 703
  23. Cover des Buches Der Elefant verschwindet (ISBN: 9783832186029)
    Haruki Murakami

    Der Elefant verschwindet

     (188)
    Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecher

    In acht Kurzgeschichten bringt uns Murakami die Schlichtheit der Dinge nahe. Geschichten über einen Elefanten, der verschwindet, über eine Frau, die über einen langen Zeitraum nicht schlafen kann oder einen Mann, der seine Katze sucht. Keine großartigen Ereignisse und trotzdem findet der Autor in diesen Kleinigkeiten Dinge zum Vorschein, die man als Leser nicht erwartet hätte. 

    Manche Geschichten haben mir äußerst gut gefallen und manche überhaupt nicht. Daher glaube ich, dass dieses Buch ein guter Einstieg war in Murakami's Werke und man sich bei seinen anderen Werken komplett in den Geschichten verlieren kann. Bis jetzt habe ich kaum Bücher von asiatischen Autoren gelesen und von Stil waren sie bis jetzt immer sehr ähnlich. Aktuell bin ich noch unschlüssig, ob es meinen Lesevorlieben entspricht, aber es ist auf jeden Fall einen erneuten Versuch wert. 

  24. Cover des Buches Niemand liebt November (ISBN: 9783789142956)
    Antonia Michaelis

    Niemand liebt November

     (287)
    Aktuelle Rezension von: shinyJulie

    Novembers Eltern verschwanden, als sie noch ein kleines Kind war. Jetzt hat sie sich endlich auf die Suche nach ihnen gemacht, selbstverständlich in ständiger Begleitung der Katze. Aber wer ist der Junge mit dem Buch, den sie manchmal sieht?
    .
    November, genannt Amber, hat verquere Gedankengänge, denen man nur schwer folgen kann. Auch die Grenze zwischen Realität und Fantasie verschwimmt immer wieder, eine unerwartete Wendung, die das Buch nicht nur deutlich langatmiger, sondern auch komplizierter gemacht hat. Amber selbst wirkt durch und durch unsympathisch, auch wenn ihr Wunsch, endlich ihre Eltern zu finden, nachvollziehbar ist. Wann immer ihr jemand Hilfe anbietet, macht sie es diesen Menschen unglaublich schwer, ihr wirklich helfen. Katja wirkt so, als hätte er selbst keine Persönlichkeit, nicht einmal sein Name ist sein eigener. Die restlichen Charaktere scheinen nur dazu sein, um die Geschichte weiter in die Länge zu ziehen, da sie Ambers Suche erschweren.

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