Bücher mit dem Tag "swing"
17 Bücher
- Claudius Crönert
Letzter Tanz auf Sankt Pauli
(22)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDieser Reihenauftakt zeigt deutlich, wie perfide das NS-Regime auch die Polizei durchdrungen hat. Was nicht passt, wird passend gemacht, indem man die Kollegen bespitzelt und/oder mit Denunziation deren Familie unterdrückt.
Hannes Krell ist ein integrer Kriminalbeamter, der jedes Verbrechen aufklären will. Doch nun wird er daran gehindert, Ermittlungen zu einem Mord zu führen. Denn er kommt der Gestapo und SS in die Quere. Denn was einem Angehörigen der SS erlaubt ist, ist dem „Normalbürger“ verboten und bringt ihn unverzüglich ins KZ: Homosexualität nämlich.
Um den Anordnungen Nachdruck zu verleihen, macht das Regime auch vor Jette, Krells Tochter nicht Halt. Dabei will Jette nur Musik hören und tanzen - den verbotenen Swing. Und es kommt, wie es kommen muss: Christian und Gregor, Schulfreunde Jettes, die mit ihr Swingmusik hören, erhalten als allererste in der Klasse ihren Einberufungsbefehl. Und während Gregor, Sohn eines Industriellen nach der Grundausbildung in Hamburg stationiert wird, muss Christian an die Ostfront ...
Wird Hannes Krell sich selbst treu bleiben oder vor den Repressalien in die Knie gehen?
Meine Meinung:
Dieser historische Krimi ist sehr gut gelungen. Er führt uns die Angst, niemandem mehr vertrauen zu können, drastisch vor Augen. Noch hält die Familie Krell zusammen. Doch wird das so bleiben? Aus zahlreichen Beispielen weiß ich, dass die Risse quer durch die Familien gegangen sind. Kinder haben ihre Eltern bespitzelt und ein nicht regelkonformes Verhalten der Gestapo gemeldet und umgekehrt.
Natürlich kann es für Jette und ihre erste Liebe kein Happy End geben.
Die Charaktere sind sorgfältig und vielschichtig gezeichnet. Auch die Zweifel von Hannes Krell, sich anzupassen, um seine Familie zu schützen oder doch zu ermitteln, sind sehr gut herausgearbeitet.
Die Personen aus dem Umfeld der Familie Krell sind Menschen, die so typisch für die NS-Zeit sind: der Vorgesetzte, der seine eigene Karriere im Auge hat, die überzeugten Nazi-Lehrer, die Mitschüler, die indoktriniert auf Andersdenkende losgehen und die Eingeschüchterten wie Elisabeth.
Fazit:
Nachdem hier einiges offenbleibt, freue ich mich auf die Fortsetzung. Gerne gebe ich für diesen Reihenauftakt 4 Sterne.
- Richelle Mead
Succubus Blues
(246)Aktuelle Rezension von: rlknippen_booksAls Teenie bin ich auf die Bücher von Richelle Mead aufmerksam geworden und habe eins nach dem anderen verschlungen. Der Succubus, Gergina geht ihren Job als Succubus nach. Mit ihrer Clique verbringt sie viel Zeit um über den Teufel und die Welt zu quatschen. Dann lernt sie ihren Lieblingsautor Seth kennen … 😉
Es sind sechs spannende Bücher, die einem zum mitfieber mitreisen 😍😃😄 - Zadie Smith
Swing Time
(117)Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutterNach langer Zeit habe ich mal wieder ein Buch abgebrochen. Ich wollte es so gerne mögen, aber ich hatte mich schon drauf gewappnet, dass das ein schwieriger Ritt werden könnte. Und so ist es auch gewesen.
Sarah ist das Kind einer schwarzen Mutter und eines weißen Vaters und sie wächst in London auf. Ihre Freundin Tracy und sie widmen sich schon als kleine Mädchen dem Tanzen. Dabei dominiert Tracy, die aus vermeintlich sozialschwächeren Verhältnissen kommt, Sarah. Sie ist hübscher, besser angezogen, hat die schöneren Spielsachen und kann besser tanzen und vor allem ist sie selbstbewusster.
Über diese Freundschaft wollte ich lesen, doch nach 120 Seiten schwingt das Buch zur Erwachsenen Sarah, die mittlerweile in London haben. Musikgeschäft tätig ist. Dort wird sie die Assistentin der bekannten Musikgröße Aimee.
Und ab hier wurde es für mich uninteressant. Der Erzählstil geht so sehr in die Tiefe, dass ich ständig den Faden verloren hab. Anstatt einer Freundschafts Geschichte aller „meine geniale Freundin“ zu erhalten, bekomme ich einen unkoordiniert den Text, der mich andauernd verliert. Vielleicht ist es auch nur das falsche Buch zur falschen Zeit!
Dieses Meisterwerk muss ohne mich auskommen. Ich hab mich entschieden abzubrechen und mich anderer Lektüre zu widmen. Also trötet Floppy sein Wehklagen in die Atmosphäre und das Buch wird aussortiert. Wie immer mit großem Bedauern
- Amor Towles
Eine Frage der Höflichkeit
(105)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeAls Kate auf einer Fotoausstellung in den 1960ern zwei Fotos eines Mannes aus ihrer Vergangenheit entdeckt kommen Erinnerungen an die Vergangenheit hoch - New York, Silvester 1937: Die beiden Freundinnen Kate und Eve gabeln in einer Jazzkneipe den charmanten Tinker Grey auf. Er scheint Single zu sein und nicht verarmt. Eine turbulente Freundschaft à trois beginnt, zwischen schicken Partys und billigen Absteigen, Tinker wird der Schlüssel zu Kate und Eve's Träumen der High Society. Erst als ein jäher Unfall das dekadente Abenteuer abrupt beendet, rücken auch die Gefühle in den Vordergrund. Rückblickend erzählt Kate von der Zeit am Vorabend des Zweiten Weltkriegs und von einer Freundschaft, zwischen Naivität, Ignoranz und Lebensfreude.
Amor Towles erzählt die Geschichte in ruhigen, leichten Tönen, mit einem Hauch von Melancholie, der über Allem schwebt, und diesem Buch etwas Besonderes verleiht. Auch die Figuren bleiben eher oberflächlich in ihrer Beschreibung. Nur Eve und Tinker bekommen tiefere Charakterzüge, im Gegensatz zur Protagonistin Kate, die durchweg irgendwie blass und farblos bleibt, obwohl seltsamerweise alle Menschen, die Kate begegnen, von ihr umgehend fasziniert zu sein scheinen. Die Oberflächlichkeit der Figuren passt allerdings zum Zeitpunkt, denn der Glanz der 20er Jahre ist längst verblasst im trüben Dunst der Weltwirtschaftskrise. Aber allein durch Ruhe und Melancholie getragen, verliert das Buch an einigen Punkten sich einfach zu sehr und verläuft leider zeitweise in die Langeweile.Mein Fazit: Ein ruhiger, fließender Roman mit stimmigen Flair und stellenweise bezaubernden Wortgeflechten. Leider hält er den Leser nicht durchgängig gefangen, bleibt teilweise einfach zu oberflächlich oder rutscht ins Langweilige. Trotzdem nehme ich einige besondere Momente mit und werde nach dem nächsten Werk des Autors Ausschau halten.
- Sara Lövestam
Herz aus Jazz
(44)Aktuelle Rezension von: Kitsune87Rezension zu Herz aus Jazz von Sara Lövestam
Titel: Herz aus Jazz
Autor: Sara Lövestam
Übersetzer: Stephanie Elisabeth Baur
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Genre: Gegenwartsliteratur/Jugendbuch
Preis: TB 9,99 €, ebook 2,9 €
Erscheinungsdatum: 27.05.2015
Isbn: 978-3499269004
Vielen Dank an das Feelings-Team für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Klappentext:
An ihrer Schule in der schwedischen Provinz wird Steffi gemobbt. Dem Alltag entflieht die talentierte Fünfzehnjährige, indem sie Musik macht und hört. Am liebsten Swing und Jazz. Als ihr iPod eines Tages den Geist aufgibt, reißt die Musik nicht ab. Sie dringt aus dem Fenster eines Altenheims. Und der alte Mann, der dort wohnt, lädt Steffi zu sich ein.
Schnell stellt sich heraus, dass Alvar Steffis musikalische Helden persönlich kannte. Denn er war selbst ein erfolgreicher Bassist im Stockholm der Swinging Fourties. Während sie gemeinsam seinen alten Platten auf dem Grammophon lauschen, entwickelt sich zwischen den beiden eine enge Freundschaft. Steffi erzählt dem alten Herrn von ihren Problemen, Alvar ihr im Gegenzug die Geschichte seiner großen Liebe. Für beide ist es eine Auseinandersetzung mit tiefsten Gefühlen und Verletzungen. Und eine Chance auf die Zukunft.
Meinung:
Romane über ungewöhnliche Freundschaften sind genau mein Ding, weswegen ich mich sehr gefreut hatte, dieses ebook lesen zu dürfen.
Cover und Klappentext suggerieren einen Roman für alle Altersklassen. Aufgrund des doch recht gewöhnungsbedürftigen Schreibstils würde ich ihn jedoch eher als Jugendbuch deklarieren wollen. Sehr kurze und präzise Sätze, die nicht viel Wert auf Beschreibungen legen, haben meinen Lesefluss ab und an doch stocken lassen.
Die beiden Protagonisten Steffi und Alvar mochte ich schnell ins Herz schließen. Auch wenn ich bei Steffi immer noch ein bisschen das Gefühl habe, dass dies aus Mitleid passiert ist, denn das Thema Mobbing spielt neben der Musik eine wichtige Rolle. Was dies angeht, hätte ich mich auf eine andere Art der Auseinandersetzung damit gefreut. Das echte Leben ist da schon hart genug. Alvar ist der große Sympathisant des Romans und die Erzählungen der 40er Jahre aus seiner Sicht haben mir gut gefallen.
Trotz der guten Thematik und den beiden tollen Charakteren musste ich mich an manchen Stellen wirklich am lesen halten. Das Buch weist einige Passagen auf, die sich sehr ziehen und der oben erwähnte, einfache, Schreibstil und einige musikalische Beschreibungen, dir mir als Nichtmusiker nichts gesagt haben, machten es da nicht gerade leicht, weiter lesen zu wollen. Ich mochte es alles in Allem trotzdem gerne lesen. Ohne diese Längen wäre das Lesevergnügen jedoch höher gewesen. Es werden nicht alle offenen Fragen geklärt, dies ist meiner Meinung nach jedoch nicht wichtig und lässt Raum für eigene Gedankengänge.
Fazit:
Trotz einiger Schwächen mochte ich die Charaktere von „Herz aus Jazz“ sehr gerne. Der Schreibstil ist mein größter Kritikpunkt und wenn man über ihn hinwegsehen kann, hat man interessante Lesestunden vor sich. Allerdings würde ich es einem eher jüngerem Publikum ans Herz legen.
- Sandy Williams
The Sharpest Blade (A Shadow Reader Novel)
(3)Aktuelle Rezension von: Mimabanodieser letzte teil einer trilogie hat mit nicht mehr ganz so gut gefallen wie die ersten beiden.ich wage sogar zu behaupten,dass ein zweiteiler genügt hätte!es geht anfangs zwar spannend weiter aber für mich war das ganze einfach zu sehr in die länge gezogen.passieren tut halt nicht mehr allzuviel und gegen ende wollte ich nur noch schnell wissen wie es nun ausgeht.auch das war keine grosse überraschung.der schreibstil ist aber gewohnt flüssig und wieder in der Ich-Form geschrieben. klappentext: after ten years of turmoil ,the life mckenzie has always longed for may finally be within her grasp. no one is swinging a sword at her head or asking her to track the fae, and she has a regular - albeit boring job. but when a ruthless enemy strikes against her friends ,mckenzie abandons her attempt at normalcy and rushes bach to the realm. with the fae she loves and the fae she's tied to pulling her different directions, mckenzie must uncover the truth behind the war and accept the painful sacrifices that must be made to end it.armed with dangerous sects and with powerful allies at er side ,she will either rip the realm apart - or save it. - Micaela Jary
Wie ein fernes Lied
(62)Aktuelle Rezension von: InaRomHamburg 1939:
Die achtzehnjährige blonde Marga liebt den Jazz, der in die Beine fährt und sie überall tanzen lässt. Genauso vernarrt ist sie aber auch in ihren Jugendfreund Michael Friedländer, einen jüdischen Klarinettisten. Beide sind glühende Fans der Swing-Jugend, die sich an englischer und amerikanischer Musik erfreut. Als der Ton in der Gesellschaft rauer und gefährlicher wird, emigriert Michael nach Paris. Beim Abschied am Bahnhof ist sie fest davon überzeugt ihre große Liebe einmal wiederzusehen, denn ihre Liebe ist wie ein Lied, das niemals verklingt. Doch der herannahende Krieg erschwert ihr die Suche nach Michael. Oder will er gar nicht gefunden werden? …
Paris 1999:
Der Journalist Frank Renner sitzt in einem Restaurant, wo er fünf jungen Frauen der Darbietung des alten französischen Chansons La Mer, lauscht. Er bemerkt, wie ein älterer Tischnachbar der blonden Pianistin verstohlene Blicke zuwirft und plötzlich wie getrieben, seinen Platz verlässt und zum Ausgang des Lokals stürmt. Frank wundert sich, als er sieht, wie die Pianistin versucht, dem alten Mann zu folgen und mit Rufen zum Stehenbleiben zu bewegen. Der Instinkt des Journalisten erwacht und ohne dass ihm richtig klar ist, was ihn antreibt, folgt er den Beiden. Er sieht noch die schwarze Karosserie eines Taxis und hört die kreischenden Bremsen denen ein Schrei folgt …
Mein Taschenbuch hat ein wunderschönes Titelbild. Es zeigt ein Mädchen mit blonden Haaren, das einem wegfahrenden Zug nachblickt. Auf 590 Seiten wird in 59 Kapitel abwechselnd in zwei Zeitebenen der rote Faden zwischen Marga und Andrea gesponnen. Der Schreibstil ist flüssig und so interessant, dass man immer wissen möchte, wie es mit den Protagonisten weitergeht. Marga wurde mir sehr gut vorstellbar beschrieben. Eine junge hübsche Frau, die die Jazz-Musik und das Tanzen liebt und noch dazu gut singen kann. Sie macht ihre Ausbildung zur Sängerin mit dem Hauptwunsch, dadurch ihre große Liebe Michael wiederzufinden. Denn Michaels Herz gehört ebenfalls der Musik. Marga übersieht ein bisschen, dass der Krieg Menschen verändert hat und ich hätte sie gerne darauf hingewiesen, dass die wirklich große Liebe, sie schon seit Jahren auf ihren Reisen begleitet und beschützt. Das Zusammenführen der beiden roten Fäden am Ende des Buches hat mir sehr gefallen, aber am meisten beeindruckt hat mich die Tatsache, dass ich sehr viel über die damalige Zeit und ihre Swing-Musik samt Swing-Jugend gelernt habe. Es war sehr aufschlussreich, darüber auch im Internet nachzulesen. Am Ende des Buches hat die Autorin eine interessante Fußnote zur Entstehung der Geschichte und ein Verzeichnis der im Roman genannten Künstler verfasst. Dieser Roman war eine tolle Erfahrung und hat mir sehr gefallen. Ich habe mir nur ein wenig mit den vielen (manchmal gleichen) Namen schwergetan. Für Leser historischer Romane mit Liebe zur Musik gebe ich gerne eine Leseempfehlung ab.
- Kathleen Harrington
Black Raven's Lady: Highland Lairds Trilogy (Highland Lairds Trilogy Series)
(1)Aktuelle Rezension von: Mimabanowas soll ich sagen? die geschichte ist nicht neu erfunden.dann kommt noch dazu dass sich das ganze fast nur auf dem schiff abgespielt hat.da kam leider schnell langeweile auf und ich musste mehrmals anlauf nehmen um das buch zu beenden.zwar konnten die protagonisten teilweise schon unterhalten, aber für meinen geschmack war es zuwenig.es gibt wirklich nicht viel zu sagen.daher nur noch der klappentext: feisty lady raine cameron has been surrounded her whole life by gossip claiming she is not her father's daughter.detremined to find hervtrue heritage , the dark- haired beauty boards the black raven under false pretenses in search of the man who she believes is her father, a man who is also a traitor to scotland.only the black raven himself stands in her way... laird keir macneil has a reputation for being a ruthless and powerful ship captain.on a mission to apprehend scotland's most wanted traitor, he never expected to see raine on his ship.keir vows to keep raine out of harm's way and return her to her family untarnished.but as his lust for her grows ,he must choose between honor and the woman he never expected to desire... - Cornelia Franz
Swing High
(22)Aktuelle Rezension von: Dr_MHeute würde man sie vielleicht als Party-Gänger bezeichnen. Worin ihr angeblicher Widerstand gegen die Nazis bestanden haben soll, erklärt auch Cornelia Franz nicht. Im Gegenteil, sie erzählt wie der Oberheini im Knast auf einen jungen Kommunisten trifft, der wirklich etwas gegen die Nazis getan hatte. Im Dialog der beiden, der von der eigentlichen Handlung abgetrennt läuft, werden die Unterschiede schnell deutlich.
Die Swingheinis gab es in Hamburg tatsächlich. Warum ihnen die Autorin jetzt, viele Jahre später, ein Buch widmet, bleibt rätselhaft. Irgendwie scheint diese Zeit eine seltsame Anziehungskraft auf manche Menschen zu entfalten. Vielleicht liegt es auch daran, dass man mit Schilderungen aus dieser Zeit keine Fehler machen kann. Alles ist einfach und schwarz-weiß. Aber so war es gewiss nicht.
Swing ist größtenteils schwarze Musik, also nicht das, was man im Nazi-Deutschland hören sollte. Leute, die das dennoch taten, und wie hier auch noch öffentlich, kamen schnell ins Visier der Gestapo. Nun hat die Autorin diese Zeit nicht erlebt. Und je länger man von diesen zwölf dunklen Jahren entfernt lebt, umso weniger erschließt sich die damalige Situation für die Nachgeborenen. Alles wird nur noch grob dargestellt, weil die speziellen Erinnerungen fehlen und man sich deshalb nur auf ein paar Informationen zurückziehen kann, aus denen man sich dann eigene Vorstellungen erschafft, die mit der damaligen Wirklichkeit nicht mehr viel zu tun haben müssen.
Im Deutschland dieser zwölf dunklen Jahre gab es nur eine gültige Geisteshaltung, eine akzeptierte Kultur, eine politische Richtung. Doch so zu tun, als wäre dies alles eine einzige signifikante Abweichung, die es nur damals und nur in Deutschland gegeben hätte, ist sicher grundfalsch. Merkwürdig ist eben, dass Menschen, die über diese Zeit solche Bücher schreiben, vielleicht glauben, dass eine Wiederholung solcher gesellschaftlicher Zustände ebenso ablaufen würde. Sie sind seltsam blind dafür, dass diese Dinge immer latent vorhanden sind und eine Gesellschaft von oben gesteuert schnell ins Totalitäre abgleiten kann. - Gina Mayer
Das Lied meiner Schwester
(43)Aktuelle Rezension von: rose7474Den Roman habe ich vor längerer Zeit gelesen und hatte vergessen eine Rezension zu schreiben.
Nachdem ich bereits 2 Romane von Gina Mayer mit grosser Begeisterung gelesen habe musste es auch dieser sein.
Dieser Roman war für mich etwas schwächer als die anderen. Der Anfang des Buches verwirrte mich etwas und ich brauchte länger um richtig in die Geschichte zu kommen. Die Liebe nahm für mich am Anfang einen zu grossen Raum ein. Mir fehlte generell etwas die Tiefe der Charaktere und es gab kleinere Längen. Trotzdem ein interessanter, lesenswerter Roman um die Musikszene und der Widerstand im Dritten Reich, den ich gerne weiterempfehle.
- Benjamin Lacombe
Swinging Christmas
(14)Aktuelle Rezension von: SeitenhainRobin lebt in einem langweiligen Kaff in den Bergen. Eines Tages bittet ihn seine Mutter, Kehrpakete an Bedürftige auszuliefern - auch an den gruseligen Alten, der außerhalb der Stadt wohnt. Doch wie es bei einem ordentlichen Weihnachtsbuch so ist, ist der Alte gar nicht so gruselig - er liest Robin Bücher vor und sie hören zusammen Jazz-Schallplatten. Doch wieso ist der Alte immer so traurig?
Eine wie immer wunderschön illustrierte Kurzgeschichte von Benjamin Lacombe nach einer Erzählung von Olivia Ruiz, einer französischen Sängerin. Leider kommt das Ende sehr abrupt und man fühlt sich etwas allein im Schnee zurückgelassen. Allerdings erhält man dafür eine schöne Geschichte über Liebe und Bücher und Weihnachtsgefühle - was will man mehr!
Witzig finde ich, dass es im Original eine CD zum Buch gab, auf der Ruiz 5 Lieder eingesungen hat. Schade, dass sie beim deutschen Buch nicht enthalten war.
"Zum Lesen, mein Großer, muss man ganz entspannt sein. Lass die Worte auf dich zukommen, ohne etwas von ihnen oder von dir zu verlangen; lass ohne Angst zu, dass sie von dir Besitz ergreifen..."
~ Lilith ~
22.11.2019
- Nick Tosches
Dino
(6)Aktuelle Rezension von: MoMoDies ist eine hervorragend geschriebene Biographie über Dean Martin. Der Autor versucht den Menschen Dean Martin darzustellen, mit all seinen Schwächen und Stärken. Es wird nichts beschönigt, allein das Frauenbild das Dean Martin hatte ist doch bedenklich. Hier wird aber kein Star in den Himmel gehoben, im Gegenteil. Man erfährt viel über die Zusammenarbeit mit Jerry Lewis, auch wird das legendäre Rat Pack erwähnt, genauso wie die Verstrickungen der damaligen Stars mit der Mafia. Schade fand ich es das es keine Gespräche mit den Kindern gab. Das Buch hat mich derart fasziniert, das ich mir danach einige CD's der damaligen Stars - vor allen Dingen von Dean Martin gekauft habe. Wer gerne Biographien liest, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen. - Hubert Bär
Damals im Roten Kakadu
(1)Aktuelle Rezension von: ewigeweltenDresden, 1961: Hans, der sich Johnny nennt, ist passionierter Schachspieler und Ted Herold-Fan und will am liebsten Journalistik studieren. Ihn interessiert alles, von Sport bis Sonnenfinsternis, aber mit dem Studium ist das nicht so einfach: An der Uni Leipzig will man ihn nicht haben, weil er für den Beruf nicht genug politische Gesinnung beweist, und da ihm seine gebliebte Bruni ohnehin die kalte Schulter zeigt, überlegt er, mit Achim nach Brasilien auszuwandern – dort könnte er dann Karten nach Hause schicken und vielleicht für die hiesige Zeitung schreiben … Aber erstmal muss er doch sein Abitur fertigmachen – und ist das überhaupt so einfach, wegzugehen?
Das Dresden der DDR ist bei „Damals im Roten Kakadu“ allgegenwärtig: Obusse und die lokalen Lichtspielhäuser, der „Pilz“ am Schillerplatz, Loschwitz mit seiner Seilbahn und die Elbwiesen sind Details, die damaligen Dresdnern täglich begegnet sind. Viele „Spuren“ von damals lassen sich noch heute live erleben: So zum Beispiel die „Kakadu“-Bar im Parkhotel, die jedoch nur noch für geschlossene Veranstaltungen gemietet werden kann. Auch wenn die Schaufester heute andere Auslagen zeigen, kann man bei einem Spaziergang am Schillerplatz oder auf dem Blauen Wunder die Zeitreise im Roman nachvollziehen – so lebendig beschreibt Bergmann das Dresden der frühen Sechziger.
Der gebürtige Dresdner flüchtete 1961 aus der DDR und kehrte erst 2006 endgültig zurück. Sein Roman ist autobiografisch geprägt, der Held Johnny ist gleich alt und durchlebt Höhen und Tiefen, während er nach einem Weg für sein persönliches Glück sucht. „Damals im Roten Kakadu“ (2005) schrieb Bergmann aus der Erinnerung mit aufwendigen Recherchen. Sein Erstling „Cuba Libre in Benidorm“ (1977) war eine literarische Tourismus-Kritik, die als Fischer Taschenbuch erschien. Danach weitete Rolf Bergmann seine Themen in alle Richtungen seiner Erfahrungen und Interessengebiete: Der Taxi-Krimi „422“ (2003) reiht sich neben zwei biografische Werke über den Mannheimer Art Brut Künstler Ernst Kolb (2000 und 2013), ebenso wie den Schriftsteller-Roman „Der Mann, der aus den Quadraten fiel“ (2009). Bergmanns neues Werk ist wieder ein Krimi, der auf Mallorca spielt, und kommt im November heraus.
Der zeitliche Abstand zwischen Handlung und Veröffentlichung des Romans schadet der Authentizität kein Stück: Die atmosphärischen Kulissen, wie die Jazzclubs, sind ebenso detailliert wie die Beschreibungen der angesagten Filme und Musiktitel in der damaligen Jugend. Die politische Prägung wirkt unterschwellig-aufdringlich auf eine sehr realistische Art: Während die Jugendlichen jeden Freiraum nutzen, den sie bekommen können, erklärt man ihnen sozialistische Interpretationen von Goethes Faust und beschuldigt ihre Rockmusik der „klassenfeindlichen“ Weltanschauung.
„Zero hatte Johnny insgeheim die Station getauft. Talstation klang zu banal. Die Welt war dazu da, neu benannt zu werden. Zero to One. Aus dem Nichts auf den Gipfel, plötzlich die Nummer Eins sein. Wie es Ted Herold geschafft hatte, der nur fünf Tage älter als Johnny war. Und Schiller war 18 gewesen, als er die ‚Räuber‘ schrieb. Er musste irgendwie auf die Tube drücken, wenn er noch etwas erreichen wollte.“
Stilistisch zeigt sich der Dozent und Lektor: Bergmann schreibt im anschaulichen Nominalstil und hält sich an jedem Fakt gerade lange genug auf, um das Interesse zu wecken. Er charakterisiert seine Figuren raffiniert von innen und außen – nur die Mädchen erscheinen ein wenig blass; in ihre Werte und Ziele bekommt man wenig Einblick.
Doch die Unsicherheit in der Jugend ist spürbar: Eingeschränkte Perspektive und ständige Wachsamkeit, weil man Freund und Feind kaum unterscheiden kann. Ihre Träume sind bescheiden: Ein Kofferradio, Jeans oder die Fahrt nach West-Berlin sind die Highlights in Johnnys DDR-Jugend und zeigen das für heutige Verhältnisse einfache Leben ohne Überfluss und einen Horizont, der für viele an der Ostsee endet, die in Johnnys Vorstellung eigentlich genauso gut nur eine Kulisse sein könnte.
„… vor allem galt es, dem Schaffner ein überlegenes Gesicht zu zeigen, um ihn die ganze Lächerlichkeit seiner kleinkarierten Existenz spüren zu lassen, von der Johnny sich nie und nimmer unterkriegen lassen würde.“
Josefine Gottwald für Elbmargarita.de
- Maya Banks
The Darkest Hour
(7)Aktuelle Rezension von: Mimabano1. Teil der KGI-Reihe Diese Reihe hat mir auf deutsch so gut gefallen,das ich sie mir jetzt auch auf englisch besorgt habe.die spannung ist von anfang an da und man fliegt nur so durch die seiten. Die protagonisten sind viel in der anzahl aber auch verschieden im charakter . ethan um den es in diesem ersten teil geht kann es nicht glauben das seine totgeglaubte frau zurück ist. fehler die er in der vergangenheit gemacht hat könnten ihm jetzt zum verhängnis werden.rachel seine frau versucht ihrerseits etwas normalität in ihr leben zu bringen.neben rachels und ethans geschichte kommen auch noch seine brüder vor die für sehr viel unterhaltung sorgen.klappentext : it´s been one year since ex-navy seal ethan kelly last saw his wife, rachel ,alive. overhelmed by grief and guilt over his failures as a husband ,ethan shuts himself off from everything and everyone. his brothers have tried to bring ethan into the kgi fold,tried to break through the barriers he´s built around himself ,but ethan refuses to respond ...until he receives an anonymous note claiming rachel is alive. - 8
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