Bücher mit dem Tag "sylvia plath"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sylvia plath" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Die Glasglocke (ISBN: 9783518423653)
    Sylvia Plath

    Die Glasglocke

     (387)
    Aktuelle Rezension von: Aurora-C

    Das Buch stand schon etwas länger in meinem Bücherregal herum, ich kam nicht wirklich dazu es zu lesen. Auch, weil ich Angst davor hatte. Ich hatte bereits mitbekommen wie tiefsinnig und zum Teil depressiv es wäre.

    Sylvia Plath hat ihre eigene Biografie mit einfließen lassen, oft hatte ich das Gefühl etwas über sie und nicht über Esther zu lesen. Am Anfang fiel es mir zwar noch schwer, mich in der Story zurechtzufinden, aber mit der Zeit sog ich immer mehr von ihr in mir auf. Die Handlung war interessant und ich fühlte eine Verbundenheit zur Protagonistin.
    Trotzdem ist es ein Buch, das mir wohl länger im Gedächtnis bleiben wird. Vor allem wegen der Emotionen und doch der ausweglosen Situation, die brillant beschrieben wurde. Menschen, die an sich an Depressionen leiden oder schnell von so etwas beeinflusst werden, sollten den Roman jedoch mit Vorsicht lesen.

    Sylvia Plath ist eine der bedeutendsten Autorinnen unserer Zeit und dieses Werk beweist es!

  2. Cover des Buches The Bell Jar (ISBN: 9780571308408)
    Sylvia Plath

    The Bell Jar

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    Though "The Bell Jar" by Sylvia Plath is very old-fashioned I can see why it´s a classic. There are some boring chapters in it but it is fascinating. The student Esther Greenwood wins an internship on a New York fashion magazine. She had always wanted to become a writer or editor. But during her trip to New York she is feeling more and more isloated and worthless. All her A´s from school don´t seem to work in the adult´s world and she is worried about her future. Also her love life isn´t perfect either. The boys she likes turn out to be jerks and she almost gets raped. Back at home she developes some disorders and is sent to a psychiatrist who gives her electro shock therapy. Then she is sent to an asylum. To end her misery Esther decides to have sex with someone she doesn´t love. Sylvia Plath ends her book with the odd conclusion that losing her virginity might solve Esther´s problems. Well, the book was published in 1963 when women believed that birth control and freedom to work in a good job would make them equal human beings in society. To this very day this has not been achieved. But Plath deals with Esther not being taken seriously as a person and her frustration. "The Bell Jar" has the longest most detailed puking scene in the history of literature I guess.
  3. Cover des Buches Die Tagebücher (ISBN: 9783627000110)
    Sylvia Plath

    Die Tagebücher

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein sehr interessantes Buch. Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in Plath Seele.
  4. Cover des Buches Du sagst es (ISBN: 9783257244175)
    Connie Palmen

    Du sagst es

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Bri

    Als sich Sylvia Plath 1963 mit nur 30 Jahren das Leben nimmt, ist das, was sie sich so sehnlichst erhofft hatte, für sie noch nicht erkennbar. Posthum wird sie als eine der größten amerikanischen Schriftstellerinnen gefeiert werden. Über die Umstände oder die Beweggründe, die sie diesen finalen Schritt gehen ließen, wurde und wird viel spekuliert. Plaths Ehemann Ted Hughes steht dabei meist im Mittelpunkt. Sein Werk wurde bereits zu Lebzeiten hoch geachtet und Plath hatte daran einen großen Anteil. Hughes selbst hat sich lange Zeit überhaupt nicht zu den Vorwürfen geäußert, er habe Plath in den Selbstmord getrieben, geäußert. Unterstützt wurden diese Behauptungen durch vielfache Aussagen von Menschen, die Plath und Hughes als Paar kannten, aber auch durch Plath großen Roman „Die Glasglocke“, der zum Klassiker der feministischen Literatur wurde. 1998 allerdings veröffentlichte Hughes eine Sammlung von Gedichten mit dem Titel „Birthday Letters“. Ein Zyklus von 88 an Sylvia Plath gerichteten Gedichten, die sein Schweigen zu der sicher nicht einfachen Beziehung der beiden brachen und den Connie Palmen zum Anlass nahm, diese Beziehung in einem Roman aus Ted Hughes Sicht zu beleuchten.

    Palmen gibt Hughes eine Stimme, die sehr ausgewogen scheint. In einem langen (inneren) Monolog erzählt er, wie er Plath kennenlernt, sich ihrer beider Liebe stürmisch entwickelt und er hofft, ihr helfen zu können. Beider schriftstellerische Ambitionen sollen voneinander profitieren. Doch zunächst ist es Plath, die Hughes zu mehr Aufmerksamkeit verschafft. Sie selbst wird immer wieder von Zweifeln gequält, die durch eine allgemeine Ablehnung ihrer Arbeiten verstärkt werden. Hughes versucht ihre emotionalen Schwankungen, ihre psychische Disposition zu „heilen“, indem er sich einiger esoterischer Hilfsmittel bedient. Palmen zeigt seine Überzeugung, damit Gutes zu tun eindrücklich und versteckt dabei nicht seine zwar gut gemeinte aber fatale Fehleinschätzung bezüglich der seelischen Gesundheit seiner Frau und vor allem seiner Möglichkeiten, ihr zu helfen, damit umzugehen.

    So begleiten wir das Paar durch die wenigen Jahre, die es gemeinsam erlebt hat. Intensiv, von großem Glück und schweren Depressionen geprägt. Palmens unaufgeregter Stil gewinnt durch die einfache Tatsache, dass sie hier den Mann sprechen lässt, der sich in den Jahren nach Plaths Selbstmord kaum bis gar nicht zu seiner Rolle darin geäußert hat. Dabei wird klar, er hat sie geliebt, er hat versucht, ihr zu helfen, aber es nicht vermocht. Dass seine Sicht der Dinge auch eine männliche ist, die manchmal etwas großmütig erscheint und aus heutiger Sicht antiquiert vorkommen mag, ist dem Umstand geschuldet, dass er eben auch Kind seiner Zeit war.

    Hätte Hughes jedoch in den Jahren nach Plaths Tod nicht all ihre Texte gesichtet und herausgegeben, dann wäre wohl auch aus dem posthumen Ruhm nichts geworden. Dabei unterschlägt Palmen nicht, dass Hughes erst während der Lektüre der Tagebücher erschüttert feststellen musste, welche Seiten seiner Frau er nicht gesehen hatte. Auch wenn er bei der Herausgabe ihrer Werke kuratierte - oder vielleicht zensierte, wie es manche nennen mögen - so war diese Tat wohl die selbstloseste und liebevollste, die er ihr angedeihen lassen konnte.


    Vom Moment ihres selbstgewählten Todes an erbte ich ihre Sprache, wurde zum Ausführenden ihres posthumen Ruhms und vollstreckte damit wie ein Henker das Urteil an mir selbst. Mit der Herausgabe von Ariel reichte ich der Welt den Strang, an dem sie mich - und alle, die sie geliebt hat - aufknüpfen konnte. 


    Connie Palmen ist mit Du sagst es ein intensiver, manchmal auch schmerzhafter Roman gelungen, der vielleicht etwas Frieden schließen kann, mit gängigen Urteilen und Bewertungen. Eine Beziehung von außen zu bewerten wird nie gelingen, da das System, das zwei Menschen miteinander bilden können, nicht durchdringbar ist. Ich werde lange weiter über diesen Roman nachdenken, werde Werke von Plath und Hughes lesen und warte gespannt darauf, dass das Siegel der Kiste, die Hughes persönlich in das Ted-Hughes-Archiv nach Georgia brachte, 2023, also knapp 25 Jahre nach seinem Tod, aufgebrochen werden darf. Was mag die Kiste wohl so lange gehütet haben - ich werde dieser Spur auf jeden Fall folgen.

  5. Cover des Buches Kultfrauen (ISBN: 9783442443314)
    Stefan Bollmann

    Kultfrauen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: mistellor

    Tolle Menschen schreiben über tolle Frauen.

    So schreibt Alice Schwarzer über Romy Schneider, Hellmuth Karasek über Marilyn Monroe, Hans C. Blumenberg über Mae West, Rosa von Praunheim über Zarah Leander, Marlene Dietrich über Edith Piaf, Ingeborg Bachmann über Maria Callas, Christa Wolf über Frida Kahlo u.s.w.

    Man kann sich gut vorstellen, dass bei diesen "Biographen"  es nicht zu einem reinen Herunterbeten der biographischen Fakten kommt, sondern sie sich mit anderen Aspekten dieser Frauen auseinandergesetzt haben. Und dies zu lesen hat Spaß gemacht. Man erfährt als Leser einen tieferen Einblick über die beschriebene Person, aber oft auch über die Einflüsse und Auswirkungen der damalige Gesellschaft.

    In vielen Beiträgen wird untersucht, warum gerade diese "Kultfrau" zum Mythos wurde. Und es wird oft auch nachgefragt, wie die beschriebenen Frauen mit dem Mythos umgegangen sind, welche Auswirkungen der Mythos auf ihre Persönlichkeit hatte.

    Ein Buch mit oft spannenden Beiträgen, die die beschriebenen Kultfrauen aus einem anderen Blickwinkel zeigt.

    Folgende Kultfrauen werden im Buch vorgestellt:

    Greta Garbo, Evita Peron, Marilyn Monroe, Romy Schneider, Sarah Bernhardt, Mae West, Zarah Leander, Edith Piaf, Maria Callas, Frida Kahlo, Virginia Woolf, Sylvia Plath, Marianne Faithfull, Madonna.

     

  6. Cover des Buches Dinner mit Anna Karenina (ISBN: 9783548607825)
    Gloria Goldreich

    Dinner mit Anna Karenina

     (15)
    Aktuelle Rezension von: winter-chill
    Der Titel, der Klappentext und auch der Hinweis, das Buch sei ein „kluger, warmherziger Roman über Frauen, Freundschaft und die Liebe zur Literatur“, haben mich sehr angesprochen. Allerdings hat mich die Geschichte dann überhaupt nicht gepackt, sondern im Gegenteil zunehmend genervt. Die ganze Handlung besteht eigentlich nur darin, dass Cynthia, ein Mitglied des Literaturclubs, sich ganz überraschend von ihrem Mann getrennt hat. Ihre Freundinnen fragen sich nun den ganzen Roman lang, warum sie das gemacht hat und stellen alle möglichen Vermutungen auf. Das wird irgendwann einfach langweilig. Noch dazu, weil der wahre Grund für die Trennung, den man dann kurz vor Romanende endlich erfährt, wirklich lächerlich und Cynthias Reaktion demnach total überzogen ist. Der Schreibstil wirkt zum Teil sehr steif und auch die vielen Gespräche, die die Freundinnen (auch über Literatur) führen, sind dröge und fad. Auf keinen Fall aber interessant, klug oder warmherzig.
  7. Cover des Buches Zungen aus Stein (ISBN: 9783627100216)
    Sylvia Plath

    Zungen aus Stein

     (18)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    „Zungen aus Stein“ ist nicht nur Titel des Bandes mit sechzehn Erzählungen der amerikanischen Autorin Sylvia Plath, sondern auch der Titel einer der Geschichten. Sie handelt von einem Mädchen, Insassin in einer Nervenheilanstalt und ihren traumatischen Erfahrungen dort. Geschickt variiert der Erzählstil zwischen der Sicht des Mädchens und ihr als Erzählerin, wie herausgetreten aus der eigenen Person. Sie steht auch sinnbildlich neben sich selbst, betrachtet sich, manchmal wach, meist sediert, durch die Tage und Nächte gleitend.

    Jede der sechzehn Erzählungen greift ein differenziertes Frauenbild auf. Mal ist es die kleine Alice Denway, Liebling ihres Vaters. Regelrecht besitzergreifend setzt das kleine Mädchen alles daran Vaters Liebling zu bleiben und nicht vom kleinen, kränkelnden Bruder aus dieser Position vertrieben zu werden. Als der Vater eines Tages erkrankt droht Alice ihren Fels in der Brandung zu verlieren. Oder Elizabeth Minton, die nach der Pensionierung wieder zu ihrem Bruder gezogen ist. Der dominant korrekte Henry, der seine Zeit mit dem intensiven Studium von Landkarten und Enzyklopädien verbringt, maßregelt Elizabeth wegen ihrer träumerischen Art. Elizabeth fühlt sich an die längst vergangenen Kindertage erinnert und rebelliert mit kleinen Gesten und Tagträumen gegen die enggefassten Denkmuster ihres Bruders.

    Meist sind die Protagonistinnen unangepasste, selbstkritische Persönlichkeiten, die ihren Halt, ihren Weg, ihre Bestimmung suchen. Nicht jede scheitert zwangsläufig, vielmehr geht es um deren Erfahrungswerte und Schicksale, die typische Situationen thematisieren und sensibilisieren, ja auch Mut machen sollen. Vertrau dir selbst und nicht der zänkischen, missgünstigen Freundin. Geh‘ deinen eigenen Weg, unterwirf‘ dich nicht dem Gruppenzwang. Temperamentvoll und sehr sensibel erzählt.

  8. Cover des Buches Sylvia Plath (ISBN: 9783627000172)
    Anne Stevenson

    Sylvia Plath

     (12)
    Aktuelle Rezension von: SicaUee
    Wahrscheinlich haben viele – so wie ich auch – Sylvia Plaths „Die Glasglocke“ gelesen, ohne viel über die Autorin selbst zu wissen. Für mich war „Die Glasglocke“ ein Buch, das ich lesen wollte, weil es als moderner Klassiker gilt. Die Geschichte war bedrückend und erschütternd – und begeisterte mich, gleichzeitig weckte die Tatsache, dass sich die Autorin hier auf autobiographische Erlebnisse bezog bzw. sie hier verarbeitete, in mir den Wunsch, mehr über sie, über Sylvia Plath, herauszufinden. Und obwohl es inzwischen einige Jahre her ist, dass ich „Die Glasglocke“ las, ist die Faszination für das Buch und das Interesse an seiner Autorin nicht geschwunden, so dass ich nun schließlich zu einer Biographie über sie griff.

    Anne Stevenson hat eine gründlich recherchierte und tiefgreifende Biographie zu dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit und Schriftstellerin verfasst, die neben den Gedichten, Erzählungen und dem Roman sowie den Tagebüchern und Notizen Sylvia Plaths auch Zeit- und Augenzeugenberichte von Familie, Freunden, Bekannten berücksichtigt. Die Biographin erklärte: „Ich habe versucht, mich dieser ungewöhnlichen Künstlerin so zu nähern, wie sie es meiner Meinung nach gefordert hätte - als Dichterin.“

    Sylvia Plath war ein Mensch voller Widersprüche. Der frühe Tod ihres Vaters, die hohen Erwartungen ihrer Mutter und die gesellschaftlichen Verhältnisse der fünfziger Jahre in den USA lösten in ihr verschiedene Ängste aus, dazu kam ihr ehrgeiziges Streben nach Perfektion als Studentin, das sie weit über ihre Kräfte hinaus betrieb, all diese Faktoren bewirkten schließlich ihren ersten Zusammenbruch. Nach einem Selbstmordversuch landete sie schließlich in einer Psychiatrie (dies sind die Erlebnisse, die sie viele Jahre später in „Die Glasglocke“ verarbeitet hat). Nachdem sie das College erfolgreich abgeschlossen hatte, führte ihr Weg sie nach England, wo sie Ted Hughes begegnete, ebenfalls ein Dichter, den sie schon nach kurzer Zeit heiratete (und den sie völlig für sich zu vereinnahmen suchte, sie brauchte ihn immer in ihrer Nähe).

    Ihr Leben war geprägt durch die Suche nach Bestätigung als Frau, Ehefrau und Mutter – und vor allem durch das Ringen um Perfektion in ihrem Werk und um Anerkennung als Schriftstellerin, die sie allerdings nur in Maßen erfuhr – und die ihr erst nach ihrem Tod in überwältigendem Ausmaß zuteil wurde.

    In dieser Biographie, intensiv, informativ und spannend geschrieben, schildert Anne Stevenson Leben und Werk Sylvia Plaths auf eine Weise, dass man das Gefühl hat, ihr wirklich nahe zu kommen, sie kennenzulernen und mit ihr zu leiden. Es ist ein berührendes Werk, das Mitgefühl, aber auch Wut und manchmal auch Unverständnis hervorruft – Sylvia Plath fehlte jedwede Selbsterkenntnis, Schuld hatten immer die anderen, nie sie selbst und dass sie viele Leute mit ihrer Unhöflichkeit vor den Kopf stieß, wurde ihr nicht bewusst.

    Anne Stevenson ist es gelungen, die außergewöhnliche und spannende Persönlichkeit Sylvia Plaths in all ihren Dimensionen festzuhalten und dem Leser ein lebendiges Bild von ihr vor Augen zu führen. Ein Werk, das so spannend ist, dass man es kaum aus der Hand legen kann, auch wenn es gleichzeitig in seiner Intensität eine Herausforderung ist. Jedem, der mehr über Sylvia Plath, über ihr Leben, ihre Krankheit, ihr Werk, erfahren möchte, kann ich diese Biographie sehr empfehlen.
  9. Cover des Buches Die Bibel der Träume (ISBN: 9783627100209)
    Sylvia Plath

    Die Bibel der Träume

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Julino

    "Die Landschaft meiner Kindheit war nicht Land, sondern das Ende vom Land – die kalten, salzigen, rollenden Hügel des Atlantik. Manchmal denke ich, daß mein Bild vom Meer das Klarste ist, was ich besitze. Ich trage es in mir, verbannt, wie ich bin, wie die purpurnen weißumrandeten Glückssteine oder die blauschaligen Muscheln, deren Inneres regenbogenfarben schimmert wie die Fingernägel von Engeln; und in einer Welle der Erinnerung werden die Farben tiefer und glänzend, die frühe Welt holt Atem."

    Seitdem ich Die Glasglocke von Sylvia Plath (geb. 1932) gelesen habe, bin ich ein großer Fan der Autorin, die vor allem erst nach ihrem Suizid im Jahr 1963 Bekanntheit und Ruhm erlangte. Plath zählt mit zu den genialsten Schriftstellerinnen unserer Zeit und ihr einziger Roman Die Glasglocke zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Nun habe ich auch Plaths Die Bibel der Träume gelesen, ein Erzählungsband mit Geschichten, die, wie auch schon Die Glasglocke, an die Biografie der Schriftstellerin erinnern. Der Band vereint zwölf Kurzgeschichten, in denen die Amerikanerin sich vorrangig mit dem Tod und dem Verlust der Fantasie, vor dem sie sich zeitlebens fürchtete, auseinandersetzt.»Das Wunschkästchen« beispielsweise beschreibt, wie ein Mann seiner Frau jeden Morgen von seinen wilden und bunten Träumen der vergangenen Nacht berichtet. Die Frau selbst kann nichts zu diesen Gedanken beitragen, denn sie träumt nicht und entdeckt zunehmend, dass ihre Fantasie beschränkt ist. Sie versucht gegen diese Fantasielosigkeit anzukämpfen, sieht allerdings letzten Endes nur eine Lösung: den Freitod.

    "Ihre Augen waren geschlossen, eine leere Pillenschachtel und ein umgefallener Wasserkrug lagen auf dem Teppich neben ihr. Auf ihrem friedlichen Gesicht lag ein feines heimliches Lächeln des Triumphes, als ob sie endlich in einem fernen Land […] Walzer tanzte."

    Nur durch den Tod kann sie sich von der quälenden Fantasielosigkeit und allem Druck befreien. Beim Lesen der Geschichte kommt es mir vor, als sei Sylvia Plath selbst die Protagonistin, denn auch sie konnte sich im letzten Moment nur noch durch den Suizid von allen Zwängen und Depressionen losmachen. Die Angst vor dem Fantasieverlust zieht sich durch den Großteil ihrer Geschichten: das Sterben der Träume in »Johnny Panic und die Bibel der Träume«, der kreative Tätowierer in »Der Fünfzehn-Dollar-Adler«, dem durch seine schneeweißhäutige Frau eine Grenze seiner Kunst gesetzt wird und auch das Mädchen in »Ocean 1212-W«, dessen Fantasie durch die Geburt eines Geschwisterkindes geraubt wird, ordnen sich diesem Sujet unter. Auch setzt Plath sich in ihren Erzählungen mit dem eigenen Schreiben, der damaligen Scheinheiligkeit der amerikanischen, christlichen Kirche und schließlich einer unerfüllten Liebe zu einem Mann namens Richard auseinander.

    "Es ist sehr kalt, und während des ganzen Wegs zurück denke ich: Richard, du lebst in diesem Moment: Du lebst jetzt. Du bist in meinen Eingeweiden und ich handele, weil du am Leben bist. Und inzwischen schläfst du wahrscheinlich erschöpft und glücklich in den Armen irgendeiner genialen Hure […]."

    Obwohl die gewählten Themen eher düster und deprimierend sind, bereitete mir vor allem Plaths sprachliches Können großes Vergnügen beim Lesen. Selten habe ich eine solch starke und intensive Metaphorik in einem Werk vorgefunden wie bei Sylvia Plath — so voll von Melancholie, dass es kaum auszuhalten war. In jeder einzelnen Geschichte steckt so viel Autobiographisches, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, neben Plath zu sitzen und mit ihr über ihre tiefsten Gefühle persönlich zu reden. Ein wirklich empfehlenswerter und aufreibender Erzählungsband.

    Meine Ausgabe ist aus dem Fischer Taschenbuch Verlag (1990) und mittlerweile vergriffen. Ich selbst habe das Buch in einem Antiquariat gekauft. Eine hübsche Neuauflage hat die Frankfurter Verlagsanstalt im Jahr   2012 herausgegeben.

  10. Cover des Buches WahnsinnsFrauen (ISBN: 9783518393345)
    Sibylle Duda

    WahnsinnsFrauen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  11. Cover des Buches Drei Frauen. Three Women (ISBN: 9783596117628)
  12. Cover des Buches Nun breche ich in Stücke... (ISBN: 9783930916290)
    Ursula Keller

    Nun breche ich in Stücke...

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Gedankenkneuel
    Interessantes Buch, meiner Meinung nach aber zu viel unnötig langezogene Analyse über Marina Zwetajewa.
  13. Cover des Buches 100 Zeilen Hass (ISBN: 9783455001105)
  14. Cover des Buches Ariel (ISBN: 9783518240557)
  15. Cover des Buches Cocktails (ISBN: 9783492056922)
    Pamela Moore

    Cocktails

     (18)
    Aktuelle Rezension von: katzenminze

    Die 15-jährige Courtney ist nicht zu beneiden: Auf ihrem Internat findet sie kaum Anschluss, ist deprimiert und von einer seltsamen Müdigkeit befallen. Ihren vermögenden Vater sieht sie kaum, ihre Mutter ist eine launische Schauspielerin mit Geldsorgen, die sich gerade von ihrem zweiten Ehemann scheiden ließ. Doch als ihre Mutter sie aus Sorge zu sich nach Hollywood holt, ist Courtney erstmal begeistert.

    Die Begeisterung schwindet allerdings schnell. Mit “Mummy" gibt es Streit und Anschluss findet sie nach wie vor keinen. Nur der Aufreißer und eigentlich homosexuelle Barry Cabot interessiert sich für sie. Allerdings nicht auf eine Weise, auf die sich ein Mann für einen Teenager interessieren sollte. Doch Courtney findet es gut; inszeniert sich erwachsener als sie eigentlich ist.

    Ich fand die Geschichte leider einfach nicht rund. Ja, sie wurde vom einer erst 18 Jährigen Autorin geschrieben aber der dialoglastige Text mit viel zu viel “Süße"- “Liebster"- oder “Engel"-gegurre hat mich nicht gekriegt. Dass jede männliche Figur Courtney direkt anziehend, hübsch und klug findet, war ermüdend. Ab der Hälfte haben sich Courtneys Probleme vom Beginn des Buches eigentlich erledigt, trotzdem flattert sie haltlos durch nun New Yorks Nachtleben und führt seltsame Beziehungen, deren Grundlage es ist, sich gegenseitig nicht zu Lieben. Hä?

    Jugend, Einsamkeit, Verlorenheit, Oberflächlichkeit und immer mehr Alkohol. Eigentlich solide und zeitlose Themen, mit denen "Cocktails" offenbar nach wie vor viele Leser begeistert. Ich war eher enttäuscht, obwohl ich zum Beispiel den Fänger im Roggen mit ganz ähnlichem Thema großartig fand.

  16. Cover des Buches Ariel (ISBN: 9783518013809)
    Sylvia Plath

    Ariel

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    Mit 30 Jahren nahm sich die amerikanische Lyrikerin und Prosaautorin Sylvia Plath 1963 in London das Leben mit Gas. Als ob das nicht schon tragisch genug wäre, überschattet ihr Ehedrama mit dem englischen Dichter Ted Hughes und ihr Suizid ihren Nachruhm bis heute. Leider hat Hughes viele ihrer originalen Tagebücher vernichtet bzw. verändert ( zensiert ), so daß wohl die authentische Stimme Sylvias für immer perdu ist. Wer war die unverfälschte Sylvia? Niemand kann das mehr sagen. Ihre Tochter Frieda Hughes war noch zu klein, ebenso Sohn Nicholas. Tragischerweise hat er sich vor einigen Jahren, als der Vater bereits verstorben war, sich ebenfalls dem Freitod hingegeben. 

    Sylvia litt ohnehin ihr kurzes Leben hindurch an Depressionen von manchmal maligner Prägung. Schon als Kind wollte sie sterben. Der frühe Tod ihres heißgeliebten Vaters Otto Plath war gewiß nicht förderlich für ihre eigene Genese. Er war deutschstämmig und Mutter Aurelia besaß österreichische Wurzeln. 

    In ihrem autofiktionalen Buch "The Bell Jar" hat sie ihr Leben und Traumata bis zu ihrer damaligen Gegenwart aufgearbeitet und das war ihr Durchbruch. Sie verfasste auch sehr schöne Kurzgeschichten und ein nicht unwesentlicher Teil ihres Ruhmes gründet auf ihrer Lyrik, die man zum Untergenre Bekenntnisdichtung zählt, weil der Poet/in seine Seele nach außen zu kehren scheint. Anne Sexton zählte auch dazu und sie kannten sich. Sie beging ebenso Suizid und war von psychischen Problemen geplagt. 

    Sylvia hatte mehrere Suizidversuche hinter sich, Aufenthalte in der Psychiatrie und Elektrokrampftherapie.

    Die furiose Romanze und Ehe sowie das Leben in England stand unter keinem guten Stern. Ted Hughes betrog sie mit Assia Wevill, die ebenfalls verheiratet war und eine kleine Tochter, Shura, hatte. Diese beiden zogen zusammen und Sylvia ging aus dem Leben. Assia selbst tötete Shura zunächst, um sich dann auch noch das Leben zu nehmen. In diesen ganzen gesammelten Tragödien ist nur der Tod der verbindende rote Faden. Es ist wirklich erschütternd.

    Diese vorliegende Ausgabe aus dem von mir heißgeliebten Suhrkamp Verlag ist bilingual, im englischen Original und von Erich Fried, selbst ein Poet, kongenial übersetzt. Es ist natürlich nicht zu hundert Prozent möglich den Geist der Poesie ohne weiteres 1 zu 1 in eine andere Sprache zu transferieren, aber Fried hat erstklassige Arbeit geleistet. 

    Es sind insgesamt 40 Gedichte, darunter solch berühmte wie Daddy und Ariel. Sie verewigt in berückenden Metaphern Geburt, Unruhe, Depressionen, das Trauma fes Todes des Vaters, die Natur, Melancholie, Entfremdung, Obsessionen unter anderem mit dem Sterben, vor allem eindringlich in Madame Lazarus, Verletzungen, Befindlichkeiten, Emotionen, was es bedeutet, eine Frau in für Feminina repressiven Zeiten zu sein. 

    Wie es beim Lesen von Poemen sein sollte, sollte man neben der Ratio vor allem der Intuition und den Emotionen die Zügel überlassen, denn diese erfassen schneller, während das Rationale etwas hinterherhinkt. 

    Ariel ist das Magnum Opus einer zugleich Frühvollendeten und Unvollendeten. Es ist, als ob das philharmonische Orchester die Oper vor der Arie der Königin der Nacht vorzeitig abgebrochen hätte. Und Sylvia war und ist die wahre und einzige Königin der Nacht der Lyrik schlechthin.

    Ich rege mich nicht.

    Der Frost macht eine Blume,

    Der Tau macht einen Stern,

    Die Totenglocken,

    Die tote Glocken.

    Mit jemand ist es vorbei. 

    aus "Tod & Co.

  17. Cover des Buches So leicht verletzbar unser Herz (ISBN: 9783407806819)
  18. Cover des Buches Briefe nach Hause 1950-1963 (ISBN: 9783596113583)
    Sylvia Plath

    Briefe nach Hause 1950-1963

     (7)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Frauen, die schreiben, leben gefährlich (ISBN: 9783938045121)
    Bollmann Stefan

    Frauen, die schreiben, leben gefährlich

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Sikal

    Stefan Bollmann hat hier einen wunderbar gestalteten Bildband zusammengestellt. Viele interessante Schriftstellerinnen werden hier vorgestellt, viele waren mir nicht geläufig – und wieder andere aus dem Gedächtnis entschwunden.

     

    Man begegnet hier u.a. Anne Frank, Doris Lessing, Virginia Woolf, Astrid Lindgren. Gereiht sind die Porträts chronologisch nach dem Geburtsjahr und so spannt sich der Bogen von Hildegard von Bingen (1098) bis hin zu Arundhati Roy (1961).

     

    Ich denke, dass das Buch wirklich nur als Einführung und Zusammenfassung gedacht war und diesem Ziel wird es auch durchaus gerecht. Jeweils ein Bild und ein kurzer Text können hier keine großartige Biographie ersetzen, doch als Gedankenstütze (wer wann wie gelebt hat z.B.), als kurzes Nachschlagewerk ist es geeignet.

     

    Der Titel erschließt sich mir nicht so recht, die angesprochene Gefahr ebenso wenig. Dass – besonders in früheren Jahrhunderten – der Weg von Frauen ein schwieriger war, weiß man. Doch hier wäre es wünschenswert gewesen, eine Verbindung zu besagter Gefahr herzustellen. Welche Mehrarbeit, welche Schwierigkeiten mussten sie auf sich nehmen, um in einer Männerwelt bestehen zu können? Darauf findet man leider keine Antwort.

     

    Trotzdem kann ich drei Sterne vergeben, weil ich das Buch gerne gelesen habe und die eine oder andere Schriftstellerin wieder in mein Gedächtnis kam.

  20. Cover des Buches "Sie schreiben wie ein Mann, Madame!" (ISBN: 9783935877015)
  21. Cover des Buches LeseLust England (ISBN: 9783442119356)
    Graham Greene

    LeseLust England

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    LeseLust England – Erzählungen berühmter englischer Autoren. Dieses Goldmann Taschenbuch mit Kurzgeschichten hat mich ähnlich beeindruckt wie das „Diogenes Lesebuch englischer Erzähler“, ISBN 9783257202724, auf das ich hier gerne verweisen möchte, da es für mich auch sehr eindrucksvoll die englische Manier transportieren konnte. Aber auch das Goldmann Taschenbuch hat seinen englischen Charme. Da ist die Erzählung „Das Bild mit dem Fischerboot“ von Alan Sillitoe. Eine schlichte Geschichte über das Ende einer unspektakulären Ehe und die Verbundenheit des Paares über Jahre hinweg. Wie gesagt eine „schlichte“ Alltagsgeschichte, die jedoch ausdrucksstark von Sillitoe präsentiert wird. Ich habe vor kurzem „Die Lumpensammlertochter“ von ihm gelesen und werde nach weiteren Werken Ausschau halten. Oder Oscar Wildes Erzählung „Lord Arthur Saviles Verbrechen“ über Weissagungen eines Handlesers, die von einem Herrn als gegebenes Schicksal angesehen werden und somit alle seine zukünftigen Handlungen praktisch vorbestimmten. D.H. Lawrence Geschichte „Der Mann, der die Inseln liebte“ erzählt von einem Herrn, der zunehmend die Einsamkeit und Isolation auf immer kleineren Inseln sucht. Beschränkt auf die Naturgewalten und Elemente zieht er sich mehr und mehr aus der Gesellschaft zurück. Die verwirrende Geschichte „Felder in einem glücklichen Herbst“ von Elisabeth Bowen. Hier verschwimmt die Wahrnehmung zusehends und der Leser wird mit der Protagonistin hin- und hergerissen zwischen Traum und Wirklichkeit und dem Bewusstsein, dass tiefe seelische Bande über Generationen bestehen können. Nennen will ich noch Agatha Christie, die ja für die Raffinesse ihrer Kriminalgeschichten bekannt geworden ist. So auch in „Villa Nachtigall“, der Geschichte von Alix und ihrer überstürzten Heirat mit einem ihr im Grunde Unbekannten. Ist er ein Bigamist und angeblicher Frauenmörder? Wie kann sie ihm in der ländlichen und einsamen Idylle der Villa Nachtigall entkommen? Spannung bis in den letzten Satz, Agatha Christie eben. Doris Lessing, Graham Greene, Charles Dickens, Sylvia Plath, V.S. Pritchett und Aldous Huxley sind die weiteren namhaften Autoren von ebenso interessanten Geschichten. Ich kann es nur empfehlen auch einmal Kurzgeschichten zu berücksichtigen.
  22. Cover des Buches Eine Nacht mit Lolita (ISBN: 9783548607740)
    Rick Gekoski

    Eine Nacht mit Lolita

     (27)
    Aktuelle Rezension von: anushka
    Geschichten für Bibliophile und Literaturfans Rick Gekoski ist Buchsammler und antiquarischer Buchhändler. Er treibt Erstausgaben oder Sonderausgaben auf und verkauft sie an Sammler. Einige Anekdoten und Enstehungsgeschichten hat er hier zusammengetragen. Dabei leitete ihn seine Leidenschaft für moderne Literatur, d.h. für Werke des 20. Jahrhunderts. In Form von Kurzgeschichten berichtet er von Auseinandersetzungen mit Autoren oder auch davon, warum ein Schutzumschlag manchmal unglaublich viel Geld wert ist. Der Autor kann einem nahebringen, warum es für ihn der beste Schritt seines Lebens war, seine Stelle als Literaturdozent aufzugeben und dafür Händler von Sammlerstücken zu werden. Jedem Bibliophilen dürfte bei diesen Geschichten das Herz aufgehen und die Einblicke in die Literaturszenen und die Persönlichkeiten von Autoren bringen einem die eigenen Helden sehr nah. Und immer wieder wird deutlich: ein Buch zu schreiben ist gar keine leichte Aufgabe und manche werden mit der Zeit dadurch sehr verschroben. Dem Autor gelingt es zudem, dass der Leser beinahe den Staub riechen kann und während der Geschichten ehrfürchtig die Luft anhält, um ja keine dieser wertvollen Ausgaben zu beschädigen. Dieses Büchlein ist unterhaltsam und lehrreich zugleich und lohnt sich, immer mal wieder eine Geschichte zwischendurch zu lesen. Die Autoren, denen sich Gekoski widmet, sind: Tolkien, T.E. Lawrence, D.H. Lawrence, Eliot, Hemingway, Rushdie, Plath, Wilde, Waugh, Joyce, Salinger, Nabokov, Kerouac, Golding und auch Rowling. Er räumt mit Mythen auf und erzählt teilweise, wie es wirklich war. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich für das Geschäft rund um Bücher und Literatur interessiert.
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