Bücher mit dem Tag "symposium"
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5 Bücher
- Sigrid Neureiter
Kurschattenerbe
(21)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDie österreichische Autorin entführt ihre Leser abermals in die malerischen Berge von Südtirol, genauer gesagt rund um Meran. Meran ist als Kurstadt seit alters her bekannt, sodass der Titel „Kurschattenerbe“ nicht von ungefähr kommt.
Jenny Sommer, ihr Doktorvater Arthur Kammelbach und sein Assistent Lenz Hofer organisieren ein Symposion zu Ehren des Minnesängers Oswald von Wolkenstein. Mit dabei die russische Oligarchin Kataryna mit Tochter und Liebhaber sowie zwei Bodygards. Kataryna ist Mäzenin der Veranstaltung und hat einige private Turbulenzen zu bestehen.
Überschattet wird die Veranstaltung durch den Diebstahl eines mittelalterlichen Musikinstruments, dem Verschwinden Kammelbachs und – vorerst ohne jeden Zusammenhang – dem Mord an dem Heimatmaler Peter Mitterer.
Wie hängen diese Fäden zusammen? Hängen sie überhaupt zusammen? Nicht mit allzu großem Ruhm bekleckert sich die örtliche Polizei, die sich in internen Befindlichkeiten ergibt. Vor allem die Vicequästorin misst den Vorfällen wenig Bedeutung bei.
In einigen Passagen lässt Neureiter ihre bodenständigen Figuren Südtiroler Dialekt sprechen. Das trägt zur lockeren Atmosphäre dieses Buches bei.
Interessant auch die geschickt eingeflochtenen Geschichten rund um Oswald von Wolkenstein, der als Minnesänger (1377-1445) im Spätmittelalter in Meran lebte.
Als promovierte Germanistin und Inhaberin einer PR-Firma kann die Autorin aus ihren Erfahrungen schöpfen.
Fazit:
Ein netter, unblutiger Krimi bei dem die Vorzüge der Südtiroler Landschaft gut zur Geltung kommen. - Julia Friedrichs
Gestatten: Elite
(133)Aktuelle Rezension von: WichmannRedaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Das Cover
Die Rückseite des Covers ist schwarz, die Vorderseite weiß, was implizit an die zwei Seiten einer Medaille erinnert. Worum es geht, deuten dabei kleine Symbole in Form von Kleidung, eines Bürostuhls und eines Handys an, wobei in einem Abzeichen die Symbolkraft vom A und O genutzt wird.
Inhalt
„Man vernetzt sich untereinander, hält aber nach außen dicht“, schreibt die Autorin auf einer der 269 Seiten. Sie jedoch bricht das Schweigen. Zwar durchlief sie erfolgreich das Bewerbungsverfahren, konnte sich nach Kennenlernen ebendieses nicht mehr durchringen, das Job-Angebot anzunehmen. Warum, das schildert sie in ihrem Buch.
Dabei zieht sie Vergleiche mit ihrem abgeschlossenen Studium, schreibt von dem Kollegen, der lange, sehr lange seinen Finger in die Luft hebt. „Ein Finger, der alle Erklärungen (...) überdauert“, so schreibt sie, und deutet das Durchhalteprinzip an, um das es geht. Sie schreibt vom Parallelsystem, zeigt Schwächen und erklärt, wie arrogante Elitetypen entstehen. Seite 155 macht deutlich, ich zitiere: „Was die Eliteschule von staatlich gebildeten Pöbel“ denkt, Seite 182 zeigt auf, was zumindest einer der Elitären bereits unter Harz-IV-Verhältnis versteht.
Bewertung
Der Erfahrungsbericht und ihre Rechereergebnisse präsentiert die Autorin in lockerem Plauderton. Es ist ein interessanter Einblick in diese Welt, in die Sichtweise, Ausbildung und Umsetzung der Mächtigen von morgen. An manchen Stellen erschreckt es, an anderen mag man gewahr werden, dass das Leben selbst zu gestalten ist. Job oder Karriere, ist hier die Frage. Ein jeder hat es selbst in der Hand.
Zum Autor
Julia Friedrichs ist studierte Journalistin, die vor allem für die ZEIT, das ZDF und den WDR arbeitet. Sie erhielt für ihre aufwändig recherchierten Arbeiten zahlreiche Preise.
Fazit
Ein Buch das anfragt, aufzeigt und den Leser nach einem Blick in die Paralellwelt mit einer Antwort zurücklässt. So mag man sich dem Dank der Autorin an alle anschließen, die den Blick in diese Welt ermöglichten. - Robert Harris
Aurora
(61)Aktuelle Rezension von: HoldenEin packender Thriller, der in der Nachwendezeit in Rußland spielt und die Atmosphäre zur Zeit Stalins genauso wie zur Zeit in den Neunzigern einfängt: "Fluke" Kelso nimmt als Historiker an einem Geschichtssymposium in Moskau teil, als ihn ein ehemaliger Gulaginsasse und sehr trinkfester (Vorsicht Klischee!!) Zeitzeuge aufsucht und ihm von einem geheimen Tagebuch Stalins erzählt. In dem Zusammenhang wird (ähnlich wie in der aktuellen Graphic novel "The death of Stalin" und deren angeblich grottenschlechter Verfilmung) die Geschichte von Stalins Tod erzählt, die superspannend erzählt wird, und mit dem wißbegierigen Fernsehreporter O`Brian macht Fluke sich schnell auf die Suche, das Geheimnis von Stalins Notizbuch zu ergründen...Eine tolle Schilderung der Stalinzeit und der Boris-Jelzin-Zeit (hicks), die immer noch weit verbreitete Stalin-Verehrung macht einen frösteln.