Bücher mit dem Tag "tad williams"

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41 Bücher

  1. Cover des Buches P.S. Ich liebe Dich (ISBN: 9783596297153)
    Cecelia Ahern

    P.S. Ich liebe Dich

     (8.771)
    Aktuelle Rezension von: Ruby_Fuchs

    Cecilia Ahern wählt einen lockeren, lustigen Schreibstil, der dennoch zum ernsten Thema passt. Das Buch handelt von Trauer, ja, vor allem aber zeigt es, wie lebenswert das Leben selbst in tragischen Momenten ist. Ich hab das Buch in einem Rutsch durchgelesen., weil es so federleicht geschrieben ist. Der Film trifft die Qualität des Buches nicht mal annähernd.

  2. Cover des Buches Der Drachenbeinthron (ISBN: 9783608961614)
    Tad Williams

    Der Drachenbeinthron

     (506)
    Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort

    „Der Drachenbeinthron“ ist der erste Band der epischen Fantasy-Reihe „Das Geheimnis der Großen Schwerter“ von Tad Williams, die zu den Klassikern des Genres zählt und bereits viele namhafte Autoren inspiriert hat. Der Autor führt uns durch die faszinierende Welt von Osten Ard, die von Menschen und anderen fantastischen Wesen bewohnt wird. Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge Küchenjunge Simon, der in die Machtkämpfe um den Thron des sterbenden Königs Johan verwickelt wird und sich auf eine abenteuerliche Reise begibt, um das Geheimnis der legendären Schwerter zu lüften.

    Ich muss zugeben, dass ich mich mit dieser Art von Fantasy eher schwer tue, weil die Bücher sehr umfangreich sind und gerne mal Passagen in die Länge gezogen werden. So war es auch bei „Der Drachenbeinthron“, bei dem sich der Anfang sehr in die Länge zieht, weil man als Leser Stück für Stück in die Welt von Osten Ard eingeführt wird. Aber je mehr ich las, desto mehr zog mich die Geschichte in ihren Bann.

    Der Schreibstil von Tad Williams ist zwar sehr ausschweifend, aber auf der anderen Seite auch sehr flüssig und bildhaft. Es gelingt ihm, den Leser in die Welt von Osten Ard zu entführen, die er mit viel Liebe zum Detail gestaltet hat. Viele Metaphern, Vergleiche und Anspielungen machen seine Sprache lebendig und originell. Und nicht nur das: In Osten Ard gibt es auch fiktive Sprachen, die Williams treffend vermittelt. An keiner Stelle hat man das Gefühl, er habe einfach in die Tasten gehauen und genommen, was herauskam. Im Gegenteil, es wirkt sehr durchdacht und rund.

    Man erlebt die Geschichte nicht nur aus der Sicht des Protagonisten Simon, denn der Autor wechselt geschickt zwischen verschiedenen Perspektiven und Erzählsträngen, die sich am Ende zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Konzentriert sich die Handlung anfangs noch auf die Burg Hochhorst in Erkynland, so weitet sie sich immer mehr aus, bezieht immer mehr Personen mit ein und erstreckt sich über die Berge und Wälder des Nordens bis in die südlichen Marschlande.

    Der Aufbau der Welt ist absolut grandios und in sich schlüssig, zusammen mit der jahrhundertealten Geschichte der in ihr lebenden Bewohner. Neben den Menschen gibt es auch Trolle, Riesen und andere Wesen, die zwischen den Mythen und der Zeit in den Hintergrund getreten sind, vor allem, weil die meisten von ihnen als gefährliche und lebensbedrohliche Kreaturen in Erinnerung geblieben sind. Die nichtmenschlichen Völker und Kreaturen waren es auch, die mich am meisten interessiert haben, so dass ich allein schon wegen ihnen weitergelesen hätte. Aber auch die anschaulichen Beschreibungen, mit denen der Autor mir diese Welt vor Augen geführt hat, seien es die Persönlichkeiten der Figuren, die Besonderheiten von Orten oder Gegenständen, aber auch die Landschaft und die Zusammenhänge der schicksalhaften Ereignisse, haben mich sehr begeistert. Ich finde es wirklich beeindruckend, wie Tad Williams eine so komplexe und vielfältige Welt erschaffen hat.

    Die Figuren sind sehr glaubwürdig und sympathisch, insbesondere der Protagonist Simon, der eine enorme Entwicklung durchmacht. Er entwickelt sich von einem naiven und tollpatschigen Küchenjungen zu einem mutigen und cleveren Helden, der viele Herausforderungen meistert. Begleitet wird er dabei von einer Reihe toller Charaktere, mal menschlich, mal nicht, die genauso gut ausgearbeitet sind wie Simon selbst. An manchen Stellen fehlte mir lediglich ein tieferer Einblick in die Charaktere, aber diese Distanziertheit ist wohl typisch für einen Heldenepos.

    „Der Drachenbeinthron“ ist ein spannender und vielschichtiger Roman, der auch mich mit seiner detailreichen Welt, den lebendigen Charakteren und der packenden Erzählweise begeistern konnte. Wer epische Fantasy mag und bereit ist, sich durch den langen Anfang zu kämpfen, bekommt hier eine wirklich gute Geschichte geboten.

  3. Cover des Buches Otherland. Band 1 (ISBN: 9783608949612)
    Tad Williams

    Otherland. Band 1

     (313)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Stadt der goldenen Schatten der spannende Auftakt einer intelligenten, wenn auch sehr komplizierten Geschichte. Aber für solche Bücher ist Tad Williams ja bekannt.
    Wortgewaltig und wie üblich auf vielen, vielen Seiten erzählt Williams die Geschichte einer Verschwörung mächtiger Männer (der Gralsbruderschaft), die das Simulationsnetzwerk Otherland entwickelt haben. Und dieses ist wirklich ein "anderes Land", denn seine Benutzer treten ein in eine virtuelle Welt der unbegrenzten Möglichkeiten.
    Der erste Band dient größtenteils der Vorstellung jener neun Menschen, die sich der mächtigen Gralsbruderschaft entgegenstellen werden. Unter ihnen sind Bürger Afrikas, wie die Lehrerin Renie Sulaweyo und ihr Schüler, ein Buschmann namens !Xabbu, der versucht, seine von der immer fortschrittlicher werdenden Welt bedrohte Kultur zu erhalten. Auch ein kranker Junge namens Orlando, der - ans Bett gefesselt - in der virtuellen Welt von Otherland ein muskelstrotzender Krieger ist, gehört zu diesem Personenkreis.
    Ich kann am Ende von Stadt der goldenen Schatten nur über Williams Einfallsreichtum staunen! Unendlich viele Ideen breitet er vor seinen Lesern aus und relativ einleuchtend gelingt es ihm, die Cyberwelt zu erklären. Zusätzliche Atmosphäre schafft er durch Netfeed, ein Newsticker, der jedem Kapitel voran gestellt ist und - von der Geschichte unabhängige - Nachrichten verkündet, die irgendwie auch in unsere Zeit gehören könnten. In Band eins hat Williams nur den Grundstein für eine komplexe Geschichte gelegt.

  4. Cover des Buches Shadowmarch 1: Die Grenze (ISBN: 9783608949568)
    Tad Williams

    Shadowmarch 1: Die Grenze

     (123)
    Aktuelle Rezension von: Leeman_reads

    Zuerst sei gesagt, dass mir das Cover der Taschenbuch-Variante sehr gut gefällt. Die Illustration von Max Meinzold passt perfekt zur Stimmung der Geschichte.

    Zum Buch selbst:
    Ich würde den ersten Teil der Shadowmarch Reihe als klassiche Fantasy beschreiben. Das beginnt bereits bei der Ausgestaltung der Welt: Ein düsterer und geheimnisvoller Norden - in diesem Fall durch die Schattengrenze vom Rest der Welt getrennt; die Herrschaftsgebiete im Herzen des Kontinents, welcher wiederum sehr stark an ein mittelalterliches Europa erinnert; und ausgehend aus dem Süden - der auf einer Mischung aus arabischen und asiatischen Einflüssen zu basieren scheint - ein aufstrebendes Imperium das sich anschickt seine Grenzen gen Norden auszuweiten.
    Dazu kommen neben weiteren fantasievollen Geschöpfen die allseits bekannten Menschen, elben- und zwergenartigen Völker.
    Das mag nun für manche etwas langweilig oder redundant wirken, ich für meinen Teil bekomme aber nicht genug von klassischen Fantasy-Elementen; zumal es Tad Williams schafft diese einzelnen Bestandteile zu einer detailreichen und immersiven Welt zusammenzusetzen.

    Innerhalb dieser Welt sind es vor allem politischen Intrigen - und ihre Auswirkungen auf die Haupt- und Nebencharaktere - welche die Geschichte langsam aber stetig vorantreiben. Die Detailverliebtheit in den Beschreibungen der Umgebung und Gemütszustände verlangsamen zwar das Tempo, gehören bei Tad Williams aber einfach dazu. Außerdem gehört für mich persönlich der etwas blumige Schreibstil des Autors zu den absoluten Highlights des Genres.

    Bei den Charakteren - aber auch in der Handlung - werden immer mal wieder Ähnlichkeiten zu Tad Williams Reihe "Das Geheimnis der Großen Schwerter" sichtbar. Es macht manchmal den Eindruck als kämen hier Ideen und alternative Entwicklungen zu tragen, die es nicht in die vorhin erwähnte - und wohl bekannteste - Reihe des Autors geschafft haben. Ich hatte allerdings zu keinem Zeitpunkt das Gefühl eine Kopie einer bereits bekannten Serie zu lesen. Dazu sind die Unterschiede dann doch zu groß, wodurch die Eigenständigkeit dieser Tetralogie deutlich unterstrichen wird.

    Das gemächliche Tempo zu Beginn des Buches, sowie das Ende mit den unterschiedlichen Ausgangsituationen handelnder Personen, lassen vermuten, dass es ab dem zweiten Band erst so richtig losgeht. Ich denke, dass dann auch die vielversprechende Entwicklung einzelner Charaktere - die im ersten Band, mit wenigen Ausnahmen, noch etwas hintangestellt wirkte - wesentlich mehr in den Fokus treten wird.

    Wer klassische Fantasy im gemächlichen Tempo mag und/oder wem bereits "Das Geheimnis der Großen Schwerter" gefallen hat, wird auch am Start der Shadowmarch-Reihe Gefallen finden.

  5. Cover des Buches Der Abschiedsstein (ISBN: 9783608961621)
    Tad Williams

    Der Abschiedsstein

     (285)
    Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort

    „Der Abschiedsstein“ von Tad Williams ist der zweite Band der Osten Ard Saga. In diesem epischen Fantasy-Werk liegt über dem einst so schönen Land Osten Ard der düster drohende Schatten des untoten Elbenprinzen Ineluki, der als Sturmkönig die Herrschaft der Elben erneuern und die Menschheit ausrotten will, um altes Unrecht zu rächen. Begleitet von der geheimnisvollen Nornenkönigin Utuk’ku, die ihre Jahrtausende hinter einer Silbermaske verbirgt, setzen die Simon und seine Gefährten ihre Reise quer durch Osten Ard fort.

    In diesen Teil habe ich deutlich besser hineingefunden als noch in den ersten. Es gibt kaum Längen, anders als im ersten Teil. Die Erzählung fließt geschmeidig voran, und die Handlung zieht den Leser von Seite zu Seite, ohne, dass es Stellen gibt, an denen man aufgrund von Tad Williams doch sehr ausschweifenden Stils hängen bleibt. Das Einzige, worüber ich an manchen Stellen gestolpert bin, ist der Umfang einiger Kapitel, die für meinen Geschmack viel zu lang geraten sind.

    Die Handlung wird wieder aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt – von bereits bekannten Charakteren, die an verschiedenen Orten im ganzem Reich unterwegs sind, mit unterschiedlichen Zielen und Missionen. Die Vielschichtigkeit der Erzählperspektiven verleiht dem Buch eine besondere Tiefe und ermöglicht es dem Leser, die Welt von Osten Ard aus verschiedenen Blickwinkeln zu erleben. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Motivationen und inneren Konflikte, die das Gesamtbild der Saga ergänzen und bereichern. Tad Williams webt ein komplexes Netz aus Intrigen, Freundschaften und Schicksalen, das den Leser in seinen Bann zieht und ihn auf eine unvergessliche Reise durch Osten Ard mitnimmt.

    Bei aller Komplexität nehmen die unterschiedlichen Charaktere einen enormen Raum im Buch ein. Jeder von ihnen trägt eine einzigartige Perspektive bei, die das Gewebe der Geschichte bereichert. Tad Williams versteht es meisterhaft, die Vielfalt der Charaktere zu nutzen, um die Welt von Osten Ard lebendig werden zu lassen. Allerdings sorgt die schiere Masse an relevanten Figuren auch dafür, dass man leicht den Überblick darüber verliert, wer jetzt eigentlich wer ist. Gerade, wenn man wie ich ein furchtbares Namensgedächtnis hat. Wie gut, dass es für solche Fälle wie auch schon im ersten Teil ein Glossar gibt, das den Leser darüber aufklärt, wer zum Kuckuck eigentlich die Figur ist, um die es gerade geht.

    „Der Abschiedsstein“ setzt die epische Reise der Osten Ard Saga auf beeindruckende Weise fort. Tad Williams entführt uns erneut in eine Welt voller Spannung, gefährlicher Wendungen und liebenswerter Charaktere. Ihre Geschichten fesseln den Leser, während er mit ihnen mitfiebert und mitleidet. Wer den ersten Teil genossen hat, wird auch von diesem Buch begeistert sein.

  6. Cover des Buches Spät dran am Jüngsten Tag (ISBN: 9783844518320)
    Tad Williams

    Spät dran am Jüngsten Tag

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Das_Leseding

    Inhalt:
    Nachdem Bobby, beim Packt mit Eligor, die Engelsfeder sowie Caz in der Hölle lassen musste, macht er sich nun auf das Teufelshorn von einem Engel zu stehlen ...

    Stil:
    Simon Jäger liest, wie immer, sehr gut. Er haucht jedem Charakter eine Seele ein und es macht die Geschichte einfach sehr lebendig. Allerdings ist die Geschichte an sich sehr, sehr, sehr lang(weilig). Obwohl es neue Charaktere gibt, andere wieder auftauchen und bekannte Wesen einen größeren Platz erhalten und tiefgründiger beleuchtet werden, fühlt sich dieser Teil eher nach einem Lückenfüller an. Es gibt viele Durststrecken, viele Wiederholungen und ganz viel erzeugte Irrwege. Das Ende lässt dann auch mehr Fragen offen, als dass es diese beantworten würde. Also alles in allem kein schöner Abschluss, obwohl Bobby doch immer für einen reinen Tisch ist. Das passt nicht.

    Charaktere:
    Bobby legt wieder los. Er will seinen Kopf durchsetzen und das macht er auch, teilweise mit mehr Glück und Beziehungen als es glaubhaft ist.

    Eligor wird in diesem Teil richtig gutmütig, auch dies passt nicht so ganz, sondern wirkt arg konstruiert, ebenfalls die anderen Hilfsarbeiter, welche Bobby rekrutiert, wirken sehr eindimensional und nur für die Problemlösung erschaffen.

    Cover:
    Das Cover passt zu den vorherigen Teilen und zur Geschichte: Ein Engel zwischen Himmel und Hölle.

    Fazit:
    Ein sehr unbefriedigender letzter Teil, der arg konstruiert und unnatürlich in die Länge gezogen ist. Daher nur 3 Sterne und eine Empfehlung gibt es nur für Fans der Reihe.

  7. Cover des Buches Der Blumenkrieg (ISBN: 9783453532748)
    Tad Williams

    Der Blumenkrieg

     (177)
    Aktuelle Rezension von: Rodrik-Andersen
    Bei Tad Williams handelt es sich - neben George R.R. Martin - um einen der bekanntesten und prägendsten Fantasy-Autoren unserer Zeit. Die Tatsache, dass ich von Tad Williams bislang noch kein Buch gelesen habe, wollte ich daher nicht auf sich beruhen lassen. Da ich nicht gleich eine komplette Serie in Angriff nehmen wollte, griff ich stattdessen zu diesem Werk, dessen Geschichte in sich abgeschlossen ist.

    Keine Frage: Bei "Der Blumenkrieg" handelt es sich mit knapp 800 Seiten um einen richtigen Wälzer. Ich kam allerdings nicht über die ersten 10 Kapitel hinaus.

    Woran es lag, dass ich das Buch schließlich abgebrochen habe?

    Einerseits war der ausschweifende Erzählstil des Autors überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Die Sätze plätschern - in die Länge gezogen - einfach vor sich hin. Selbst nach 150 Seiten wollte bei mir überhaupt keine Spannung aufkommen. Zudem kam die Handlung nicht in die Pötte. Und die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass sich daran nichts so schnell ändern würde.
    Dann gab es da noch die Hauptfigur Theo, der zwar wirklich gut ausgearbeitet war, sich aber trotz geringer Schulbildung unentwegt wie ein Gelehrter ausdrückte. Das passte einfach nicht zusammen.

    Da mir mein Bauchgefühl zuflüsterte, dass sich an den gegebenen Umständen wohl nichts mehr ändern würde, beendete ich vorzeitig meinen Besuch in die Elfenwelt, der eigentlich erst im 10. Kapitel beginnt (was auch schon Aussagekraft genug hat).

    Eine Stelle aus dem Buch ließ mich schmunzeln, brachte sie doch zum Ausdruck, wie es mir beim Lesen dieses Buches erging. Auf Seite 125 steht geschrieben:
    "Langsam verlor er die Geduld mit dem Buch seines Großonkels. Die Beschreibungen waren interessant, ja faszinierend (...). Das Buch war eine kuriose und wahrscheinlich hoffnungslos unverkäufliche Mischung aus Fantasy ohne Abenteuer (...)."
    Letzteres trifft auf "Der Blumenkrieg" zwar nicht zu. Aber für mich traf dieser Vergleich genau ins Schwarze.

    Fazit: Ich konnte feststellen, dass mir der Schreibstil von Tad Williams überhaupt nicht liegt. Das ist eben Pech für mich. Was spannende Charakterentwicklung und geschliffene Dialoge anbelangt, hat George R.R. Martin für mich ganz klar die Nase vorne. Da ich das Buch nicht zu Ende gelesen habe, vergebe ich eine mittlere Bewertung, die meine vorsichtige Zurückhaltung zum Ausdruck bringen soll.
  8. Cover des Buches Otherland. Band 2 (ISBN: 9783608949629)
    Tad Williams

    Otherland. Band 2

     (229)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Fluss aus blauem Feuer ist die klassische Fortsetzung: Alle Personen sind bekannt, die Geschichte knüpft nahtlos an die des ersten Buches an und hört ebenso abrupt auf. Man muss also den ersten Band gelesen haben.
    Nachdem ich den ersten Band "Stadt der goldenen Schatten" geradezu verschlungen habe, war ich besonders gespannt auf die Fortsetzung. Und Tad Williams hält, was er verspricht. Dieses Buch enthält an die zehn verschiedenen Handlungsstränge und jeder einzelne ist auf seine Art spannend. Das virtuelle Netzwerk "Otherland" ist das Werk einer Vereinigung der reichsten Menschen der Welt, der so genannten "Gralsbruderschaft". Ihr Ziel ist es, unsterblich zu werden. Eine kleine Gruppe von Menschen versucht in dem Netzwerk gegen die Vereinigung zu kämpfen. Sie sind in dem virtuellen Netzwerk gefangen, wo sie von einer bizarren Welt in die nächste reisen. Da gibt es riesige Insekten, gefährliche Salatzangen und den Zauberer von Oz. Tad Williams' Phantasie scheint keine Grenzen zu kennen.
    Wer einmal mit der Otherland-Serie angefangen hat, kommt nicht mehr davon los. Das Buch ist mit seinen fast 900 Seiten zwar sehr dick, hat aber keine nennenswerten Längen.

  9. Cover des Buches Die Hexenholzkrone 1 (ISBN: 9783608984774)
    Tad Williams

    Die Hexenholzkrone 1

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Anita_Naumann

    Seit Ewigkeiten mal ein Buch, dass ich zum zweiten Mal gelesen habe. Aber es war auch schon ewig her, dass ich es zum ersten Mal gelesen habe. An viele Dinge konnte ich mich noch dunkel erinnern, an einige aber gar nicht mehr.
    Das ist vielleicht bei dem Personal das hier aufgefahren wird, auch kein Wunder (das Buch hat 30 Seiten Glossar).
    Es ist nicht langweilig, aber erscheint im Grunde genommen wie eine lange Einführung. Ich denke (und hoffe) das die eigentliche Action dann noch in den nächsten Bänden kommt. Denn eigentlich passiert nicht viel mehr als dass das Königspaar durch sein Land reist und seine Fürsten besucht. Dabei gibt es immer mehr Zeichen, dass ihr alter Feind die Nornenkönigin (mit ihrem Volk) sich wieder erhebt, die man vor 30 Jahren in einem verlustreichen Krieg zurückgeschlagen hat.
    Viele Kapitel behandeln das Königspaar, seine Familie und das Gefolge, aber auch eine Gruppe von Nornen, die sich selbst Hikeda'ya nennen, wird näher vorgestellt.
    Auch andere Gruppierungen und Stämme, die dann wahrscheinlich in den nächsten Büchern nochmal auftauchen, lernt man kennen.
    Den Fokus auf das Königspaar fand ich insofern etwas nervig, dass ich mit der Königin nicht so viel anfangen konnte. Ständig war sie eingeschnappt oder beleidigt.
    Ansonsten hat es mir aber ganz gut gefallen. Deshalb gibt es 4 von 5 ⭐.

  10. Cover des Buches Traumjäger und Goldpfote (ISBN: 9783608987645)
    Tad Williams

    Traumjäger und Goldpfote

     (113)
    Aktuelle Rezension von: Oliver_Stark

    Katzenfantasie der extraklasse... oder auch, wie geil kann ein Buch sein?... Story, Schreibstil, Setting, einfach alles ist so herrlich gelungen... Tiere wohin man schaut... Gefühle und Wendungen... das Cover sagt sovie... eigentlich kann man nicht genug sagen was positiv ist... mehr als ein Highlight... und sowohl für Erwachsene wie Jugendliche eine mega Empfehlung...

  11. Cover des Buches Die Nornenkönigin (ISBN: 9783608961638)
    Tad Williams

    Die Nornenkönigin

     (255)
    Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort

    In den schneebedeckten Weiten des Nordens liegt ein Reich, das von uralten Mächten beherrscht wird. Hier, in der Welt von Osten Ard, spielt die Geschichte von „Die Nornenkönigin“, dem dritten Band der „Geheimnisse der großen Schwerter“. Tad Williams, Meister der epischen Fantasy, entführt uns in eine Welt voller Magie, Intrigen und heldenhafter Kämpfe.

    Die Geschichte beginnt mit dem jungen Simon, einem Küchenjungen im Schloss von König Johan. Doch Simons Leben ändert sich schlagartig, als er ein uraltes Schwert findet und damit eine Prophezeiung auslöst. Nun gilt es, das dritte der Schwerter zu finden, denn nur so können die Bewohner von Osten Ard wieder in Frieden leben.

    Auch im dritten Teil ist der Unterhaltungswert und der Spannungsbogen bei aller Komplexität sehr hoch. Sicherlich gibt es dennoch einige Längen, aber auch viel Abwechslung. An manchen Stellen hatte ich allerdings das Gefühl, dass die Handlung ein wenig ins Stocken gerät, das heißt nicht so richtig voran kommt. Das kann aber auch eine bewusste Entscheidung des Autors gewesen sein, um die Welt und die Charaktere tiefer zu erkunden und genügend Raum für die Zusammenführung der vielen Handlungsstränge im letzten Band zu schaffen.

    Tad Williams erschafft eine lebendige und detailreiche Welt, die von Band zu Band einfach noch an Tiefe gewinnt. Die Landschaften von Osten Ard werden atemberaubend beschrieben, von den eisigen Bergen im Norden bis zu den grünen Wäldern im Süden. Vielfalt und Authentizität erhält die Welt durch die verschiedenen Völker, Kulturen und Religionen. Die Magie in „Die Nornenkönigin“ ist subtil und kraftvoll zugleich. Sie durchdringt jeden Aspekt des Lebens und beeinflusst das Handeln der Figuren. Aber auch Intrigen und politische Machenschaften spielen eine wichtige Rolle. Ränkespiele am Königshof und geheime Bündnisse der Nornen sorgen für Spannung und unerwartete Wendungen.

    Die Charakterentwicklung der Figuren ist ein zentraler Aspekt der Geschichte. So macht Simon, der zu Beginn der Buchreihe ein einfacher Küchenjunge ist, eine bemerkenswerte Transformation durch. Seine anfängliche Naivität weicht einem tiefen Verständnis der Welt und ihrer Gefahren. Er wird mutiger, klüger und entdeckt seine innere Stärke. Das hat mir sehr gut gefallen.

    Auf der Strecke bleiben aber auch die anderen Figuren nicht. Sie wachsen, lernen aus ihren Fehlern und stehen vor moralischen Dilemmata. Ihre Entwicklungen verleihen der epischen Saga Tiefe und machen sie zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Im Fokus stehen natürlich die Figuren, aus deren Perspektive man die Geschichte erlebt, wie zum Beispiel Prinzessin Miriamele, die immer mehr lernt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und zu ihnen zu stehen. Sie kämpft für das, was ihrer Meinung nach richtig ist.

    „Die Nornenkönigin“ ist ein Fantasy-Epos, das den Leser in eine Welt voller Abenteuer und Geheimnisse entführt. Die meisterhafte Erzählkunst von Tad Williams und die vielschichtigen Charaktere machen das Buch zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Mit diesem Klassiker kann man definitiv nichts falsch machen, wenn man komplexe High Fantasy mag.

  12. Cover des Buches Der Drachenbeinthron (ISBN: 9783844509366)
    Tad Williams

    Der Drachenbeinthron

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Aglaya


    Der Küchenjunge Simon lebt ein ziemlich gemütliches Leben auf dem Schloss des Königs, bis ihn die Umstände zur Flucht zwingen. Quer durch das ganze Land wird er verfolgt und trifft dabei auf die ungewöhnlichsten Gefährten…


    Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheitsform erzählt, meistens aus der Sicht des Protagonisten Simon. Mit ihm konnte ich mich nicht vollständig anfreunden. Für meinen Geschmack jammert er viel zu viel und bemitleidet sich selbst. So findet er es beispielsweise ganz furchtbar, dass er in dem Schloss, in dem er aufgenommen wurde und einen Schlafplatz und genügend Essen erhält, auch noch arbeiten soll. Eigentlich finde ich eine solche Einstellung im mittelalterlichen Setting, in dem "Der Drachenbeinthron" spielt, sehr erstaunlich. In solchen mittelalterlichen Gesellschaften gibt es üblicherweise kein Sozialsystem, da heisst es arbeiten, betteln, stehlen oder verhungern, eine weitere Möglichkeit ist nicht vorgesehen (ausser man ist adelig geboren, natürlich). Auch sonst denkt er in erster Linie an sich, wenn er denn überhaupt mal denkt, so begriffsstutzig, wie er ist…


    Inhaltlich hat mich "Der Drachenbeinthron" an einem Mischung aus "Der Herr der Ringe" und "Das Lied von Eis und Feuer" (Game of Thrones) erinnert. Allerdings ist George R. R. Martins Reihe erst einige Jahre später erschienen, daher hat wohl eher er sich von Tad Williams inspirieren lassen als umgekehrt. Auf jeden Fall haben wir es hier mit recht klassischer High Fantasy zu tun.


    Während ich die Handlung eigentlich durchaus spannend fand (zumindest nachdem Simon endlich aus dem Schloss geflohen ist), verdarb mir Tad Williams umständlicher Erzählstil doch recht den Spass am Hörbuch. Jedes Detail wird von ihm ausführlich beschrieben, bis zum Gefieder der Vögel, die auf der Burg hausen. Das macht die Welt, in der die Geschichte spielt, zwar sehr plastisch und lebendig, aber dafür die Erzählung sehr langatmig. Die Handlung hätte wohl auch in der Hälfte der Zeit erzählt werden können, ohne inhaltlich etwas wegzulassen. Auch die Längenangaben erschienen mir unnötig umständlich. So ist des Öfteren von mehreren Achtelmeilen die Rede (wie wäre es mit einer Viertelmeile, oder einer Halben?), oder der Länge einer Turnierbahn (wie lange ist die? So lang wie ein Fussballfeld? Ein Handballfeld? Eine Kegelbahn?).


    An der Lesung habe ich allerdings gar nichts auszusetzen, wie könnte ich auch, wenn doch mein Lieblingsfragezeichen Bob Andrews das Buch liest (besser gesagt natürlich der Bob Andrews Sprecher Andreas Fröhlich). Man merkt gut, dass hier ein Vollprofi am Werk ist. Andrea Fröhlich betont alles richtig, macht an den passenden Orten Pausen und schafft es, alle Figuren unterschiedlich und gut erkennbar zu gestalten.


    Mein Fazit

    Unglaublich detailliert, aber gerade deswegen sehr langatmig

  13. Cover des Buches Otherland. Band 4 (ISBN: 9783608949643)
    Tad Williams

    Otherland. Band 4

     (190)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Nach den verstrickten Handlungen der Bände 1-3 ist es kein Wunder, dass der letzte Band einen solchen Seitenumpfang hat. In spannenden Schritten kommt man nach und nach dem Geheimnis auf die Spur (sodass man auch über kurze Langeweileabschnitte hinweg sieht), bis in einem gigantischen Finale alle Lösungen geliefert werden. Hinter her ist man nur traurig, dass es nicht noch weiter geht.

  14. Cover des Buches Die dunklen Gassen des Himmels (ISBN: 9783608949650)
    Tad Williams

    Die dunklen Gassen des Himmels

     (187)
    Aktuelle Rezension von: Fiona_Camars

    Ich habe schon die etwas älteren Buch von Tad Williams gelesen. Der Drachenbeinthron und die Folgewerke. Was hier fehlt, ist die großartige Epik und die hohe Erzählkunst, die Tad Williams' andere Werke auszeichnet. Das hier ist ein Buch für zwischendurch, eine unterhaltsame Geschichte, aber eine wie tausend andere, die einem garantiert nicht lange im Gedächtnis bleibt und die in ähnlicher Form auch in großer Zahl aus der Feder weniger renommierte Autoren kommt.

  15. Cover des Buches Shadowmarch. Band 2 (ISBN: 9783608949575)
    Tad Williams

    Shadowmarch. Band 2

     (79)
    Aktuelle Rezension von: SunnySue

    "Ich bin Leere. Du könntest mich mit allen Meeren der füllen, und ich wäre immer noch nicht voll, weil Leere niemals gefüllt werden kann. Du könntest alle Wesen der Welt zu Hilfe holen und würdest mich immer noch nicht heben können, weil Leere sich nicht bewegen lässt."

    "Das Spiel" ist die gelungene Fortsetzung von Tad Williams' epischer, vierteiliger Shadowmarch-Reihe.

    Zum Inhalt möchte ich euch nichts sagen, damit würde ich zu sehr spoilern. Nur soviel: Es geht ungemein spannend weiter. Allianzen und Zweckgemeinschaften finden sich zusammen und manch einer muss über sich hinauswachsen. Teilweise wird es auch sehr düster. 

    Auch diesmal wechselt Williams beim Erzählen wieder zwischen verschiedenen Perspektiven. Wenn ich mich nicht verzählt habe, gibt es zwölf Sichtweisen, aus denen die Geschichte vorangetrieben wird. Die Geschichte ist wie ein Spinnennetz aufgebaut, jeder Faden hängt irgendwie mit anderen zusammen. Und so langsam erfährt man einige Zusammenhänge, aber vieles bleibt auch noch offen.

    Nach wie vor finde ich die Vielfalt der Völker einfach großartig. Zu den Qar, Funderlingen, Skimmern, Dachlingen, Menschen und Göttern, gesellen sich noch einige seltsame grausige Kreaturen aus dem Zwielichtlande.

    Die Charaktere wirkten auf mich nach wie vor sehr lebendig und glaubwürdig. Meine Lieblinge sind auf jeden Fall der Funderling Chert und Pelaya, die Tochter eines Grafen von Hierosol.

  16. Cover des Buches Otherland. Band 3 (ISBN: 9783608949636)
    Tad Williams

    Otherland. Band 3

     (199)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

     912 Seiten die es in sich haben! Stunde um Stunde Lesevergnügen, und dazu jede Menge ausgefeilter Ideen in simulierten Welten, aber auch Ausflüge in die futuristische Realität. Wer sich auf diese Reihe einlässt, der hat eine große High-Fantasy-Welt vor sich, in der man rasend schnelle Entscheidungen treffen muss, um am Leben zu bleiben und sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen hat.

  17. Cover des Buches Otherland- City of Golden Shadow (ISBN: 9781857236040)
    Tad Williams

    Otherland- City of Golden Shadow

     (38)
    Aktuelle Rezension von: kirjoittaessani
    Vor vielen Jahren -- vielleicht zehn oder etwas mehr -- habe ich in meiner Stammbuchhandlung zum ersten Mal einen Otherland-Band gesehen. Aus irgendeinem Grunde habe ich zwar ab und an einen Blick darauf geworfen, mich aber nie weiter dafür interessiert. Inzwischen habe ich Stadt und Buchhandlung gewechselt, aber als mein Blick Anfang 2009 auf City of Golden Shadow fiel, da habe ich zugeschlagen. Die geheimnisvolle Stadt, die auf dem Buchdeckel abgebildet ist, mag bei meiner Entscheidung eine Rolle gespielt haben. Aber wichtiger noch waren die Konnotationen, die in dem Namen Otherland mitschwangen: ich stelle mir eine Welt vor, die völlig anders ist, entrückt, eben nicht von dieser Welt. Das hat sich wieder so angefühlt wie damals, als der Protagonist eines Egan-Romans von seinen Kindheitserinnerungen an die Kähler-Mannigfaltigkeit berichtete; nur, daß ich damals sofort, nachdem ich das Zitat in einer Rezension entdeckt hatte, hin und weg war. Bei Otherland hat sich die Spannung langsam, über Jahre aufgebaut. Nun lag der erste Band also vor mir. Daß es doch recht lange -- etwa ein Jahr -- gedauert hat, bis ich die gut neunhundert Seiten durchgelesen hatte, stellt ihm kein gutes Zeugnis aus. Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft. Ein weltweites Computernetzwerk -- man könnte es Web 3.0 nennen -- ist allgegenwärtig, und der Zugang erfolgt in der Regel in der Art der virtuellen Realität: man sitzt nicht vor dem Bildschirm, sondern taucht mit Brille und Datenhandschuhen (oder gleich durch ein Implantat) völlig ein in die Computerwelt. Der Autor präsentiert eine Reihe von Erzählsträngen, die erst im Laufe der Zeit zusammengeführt werden. Da gibt es Thargor, den sehr stereotypen schwertschwingenden Helden in einer ebenso stereotypen Fantasywelt, offensichtlich ein Rollenspiel. Dazu findet man einige undurchsichtigere Episoden, etwa über einen psychopathischen Serienmörder oder einen altägyptischen Gottkönig. Sehr beeindruckend im Sinne meiner Otherland-Erwartungen, aber auch sehr beängstigend finde ich die Handlung um Paul Jonas, die das Buch auch eröffnet: er ist Soldat in einem Schützengraben im ersten Weltkrieg, aber Kulisse und Handlung sind in ihrem Schrecken seltsam abstrahiert, der Beschuß nie endend, Jonas' Erinnerung verblaßt, sein Erleben von seltsamen Träumen geprägt. Dieser Erzählstrang blieb für mich lange unklar, aber er gehört zu den stärkeren Seiten des Romans. Die Haupthandlung ist dagegen so gewöhnlich, daß sie sich fast im eigenen Bekanntenkreis abspielen könnte: die Südafrikanerin Irene Sulaweyo (Renie) lehrt an der Universität, muß sich aber nebenbei um ihren Bruder kümmern, der noch ein Kind ist, und ihren Vater, der seit dem Tod der Mutter apathisch geworden und dem Alkohol verfallen ist. Ihre kleinen Sorgen und Nöte spitzen sich zu, als ihr Bruder plötzlich ins Koma fällt. Bei ihren Recherchen findet Renie heraus, daß es überall auf der Welt ähnliche Fälle gibt. Zusammen mit einem ihrer Studenten, dem Buschmann !Xabbu, macht sie sich daran, den Grund für die Epidemie aufzudecken. Ich bin durchaus kein Feind von Erzählungen mit Längen -- allerdings erwarte ich schon, daß diese Längen einen erzählerischen Sinn haben. Wenn City of Golden Shadow an die vierhundert Seiten Vorgeplänkel braucht, bis der Leser überhaupt weiß, worum es sich dreht -- bis sozusagen die Frage gestellt ist und die Suche nach der Antwort beginnen kann -- dann möchte ich auch, daß das Vorgeplänkel an sich und ohne den Hintergrund des Romans eine spannende Geschichte bietet. Frei nach Saint-Exupéry soll eben kein Satz gestrichen werden können. Bei einigen der Erzählstränge hat Williams das geschafft -- vor allem eben bei dem um Paul Jonas -- aber die Geschichte um Renie plätschert leider recht langweilig vor sich hin. Wenn es andererseits nur um die Vorstellung der Charaktere gegangen wäre, dann hätte man das auch wesentlich weniger raumgreifend tun können. Ab diesem Punkt, an dem also Charaktere und Kulisse an Ort und Stelle sind und die eigentliche Handlung beginnt, ist das Buch dann endlich spannend und mitreißend bis zur letzten Seite. Damit sind wir auch schon bei dem zweiten Problem, das ich mit City of Golden Shadow habe: es hat kein Ende. Damit meine ich nicht, daß etwa das Dénouement zugunsten eines Cliffhangers fehlte. Vielmehr hört das Buch einfach mitten in der Handlung -- aber mitnichten an einer herausragend spannenden Stelle -- auf. Zugegeben, Otherland gilt als ein langer Roman, der lediglich aufgrund äußerer Umstände in vier Bänden erschienen ist (Bücher mit viertausend Seiten lassen sich nunmal schlecht binden oder verkaufen). Allerdings erwarte ich trotzdem, daß die einzelnen Bände wenigstens in Grundzügen einen Abschluß bieten, zum Beispiel indem eine Teilhandlung beendet und die nächste noch nicht begonnen ist. Das klappt bei den allseits beliebten Trilogien ja auch, selbst beim Herrn der Ringe, der ursprünglich als einbändiges Werk geplant und dann vom Verlag aus wirtschaftlichen Gründen geteilt wurde. Zusammenfassend finde ich -- ohne Kenntnis der anderen Bände -- die Geschichte durchaus interessant und spannend, wegen des viel zu langen Anfangs und des fehlenden Endes mag ich aber trotzdem nur drei von fünf Sternen vergeben.
  18. Cover des Buches Das Reich der Grasländer 1 (ISBN: 9783608985016)
    Tad Williams

    Das Reich der Grasländer 1

     (72)
    Aktuelle Rezension von: readstars

    Hallo,

    ich fand das Buch von Tad Willams eigentlich sehr gut, jedoch ein wenig langatmig an manchen Stellen. Da George R R Martin sagte, dass diese Reihe seine Inspiration von Game of Thrones gewesen ist und ich ein großer Fan bin, war ich sehr gespannt. Das Buch ist leider nicht der erste Teil der gesamten Reihe, sondern nur der erste Teil einer "Unterreihe" in der Welt von Osten Ard. Nach 30 Jahren Frieden, erwacht die totgeglaubte Nornenkönigin und Krieg ist im Vormarsch. Der Schreibstil ist sehr gut und an manchen Stellen wiegesagt jedoch ein wenig langatmig. Trotzdem bleibt es spannend.

    Das Buch ist für alle eine Leseempfehlung, die Fantasyromane mögen und ein eine andere Welt eintauchen möchten.

    Maike

  19. Cover des Buches The Dragonbone Chair (ISBN: 9781841498393)
    Tad Williams

    The Dragonbone Chair

     (22)
    Aktuelle Rezension von: wandablue
    Drachen und Schwert und das Ende der Welt.
    Beinahe hätte meine Rezensionsüberschrift gelautet: Langwierig wäre noch geprahlt. Denn Tad Williams beginnt seine „Saga von Osten Ard“ mit ausserordentlich epischer Länge. Sein Buch hat auch im Weiteren Längen um Längen, da muss man schon sehr geübt sein und die Zähne zusammenbeissen und von anderen Leserinnen angetrieben werden, um sie durchzustehen.

    Ja, der erste Band „Der Drachenbeinthron“ hat mich nicht vom Sockel gehauen. Sein Personal ist nämlich auch nicht gerade so, dass man die Luft anhält. Jedenfalls nicht das menschliche. Das sich spinnefeind gegenüberstehende königliche Bruderpaar Elias und Joshua ist skizziert, fast hingekritzelt, nicht liebevoll ausgeführt.

    Mit den Figuren aus den Tiefen der Tiefe sieht es besser aus. Sobald die Sithi auftauchen, ein blasiertes, hochmütiges Katzenvolk, bin ich ein wenig versöhnt. Mit der vielen Langeweile. Ja, Langeweile! Und der Luftgeist Ineluki, von dem man nicht weiß, aus was er besteht, wird vielleicht auch spannend sein. Vielleicht auch nicht. Er sitzt in seinem Stormspikeschloss, ist sauer und lässt Winter im Maien sein.

    Es hat fast zwei Drittel eines mehr als 700seitigen Romans (mit unglaublich kleiner Schrift!!) gedauert, bis man mir eröffnet, dass man lediglich drei Schwerter sucht. Banal. Magische Schwerter. Memory. Sorrow. Thorn. *augenverdreh*. Aber immerhin weiss man es dann endlich. Vorher stolpert Simon, ein sehr dummer Küchenjunge durch die Geschichte, und wo der überall herumstiefelt ohne sichtbaren Sinn und Ergebnis.

    Magische Schwerter finde ich halt läppisch. Und Drachen auch. Dafür kann keiner was. Doch nehme ich dem Autor übel, dass er den christlichen Glauben benutzt und verfremdet, um den Glauben der menschlichen Bewohner darzustellen. Statt Christus am Kreuz, hängt der Retter halt am Tree und man schlägt nicht das Kreuz, sondern macht das Zeichen des Baumes. Einfallslos und eigentlich schon Blasphemie. Anscheinend kann man aber auf Priester doch nicht verzichten. Nicht mal in Osten Ard.

    Ist man fast am Ende des Buches angelangt und hat die Hoffnung auf Spannung vollkommen und ganz und gar aufgegeben, dann nimmt der Roman doch noch ein wenig Fahrt auf: eine Stadt wird belagert, Verrat und Intrige nehmen ihren Lauf, ein Schneepalast verzaubert und ein Drache wird erschlagen.

    Positiv zu vermerken ist, dass der Autor sich, bei allen Abschweifungen plotmässig nicht verzettelt und dass auch der Leser  mühelos den Überblick behält, mögen noch so viele Personen aufmarschieren und wieder von der Bühne abtreten, das Große und Ganze verliert man nicht aus dem Auge.

    Ein weiteres Plus sind manche humorigen Einwendungen. Es ist nur so eine kleine Prise Humor. Man hofft, in weiteren Bänden mehr davon anzutreffen.

    Negativ ist wiederum, dass die erzählerischen Mittel des Autors begrenzt zu sein scheinen (dummer Frager, kluger Antworter ist sein Hauptstilmittel und das ist ausgerechnet die Erzählart, die der geneigten Leserin als besonders plumb erscheint).

    Für das Jahr 1988 und als ersten ambitionierten Entwurf zur Fortsetzung von Fantasy im ausführlichen Stil von Tolkien mag man punktemässig nicht allzu tief gehen. Dennoch hofft man auf eine Steigerung! Sie ist notwendig.

    Fazit: Drachen und Schwert und das Ende der Welt innerhalb eines königlichen Bruderzwists. Habe ich erwähnt, dass man Knöchelchen wirft, um die Zukunft vorherzusagen? Lächerlich.

    Kategorie: Fantasy mit Fantasie
    Daw Books, Penguin Group, 2005
  20. Cover des Buches Shadowmarch. Band 3 (ISBN: 9783608949582)
    Tad Williams

    Shadowmarch. Band 3

     (61)
    Aktuelle Rezension von: SunnySue

    "Wie lange konnte ein Wesen mit gebeugtem Rücken gehen, ehe es sich nicht mehr aufzurichten vermochte? Wie lange konnten Höhlengeschöpfe so leben, als würden sie eines Tages ans Licht zurückkehren, ehe ihre Augen schließlich verkümmerten und ihre Haut so weiß wurde wie Leichenfleisch? Wie lange konnte man das Leben einer minderwertigen Kreatur führen, ehe man eine minderwertige Kreatur wurde?" (Gedanken Yasammez')

    "Die Dämmerung" ist der nunmehr dritte Band von Tad Williams Shadowmarch-Epos. Und nach wie vor habe ich viele kleine Puzzleteile vor mir. Einige davon fügen sich schon zu einem Teilbild - einem Hauch von etwas Größerem - zusammen, doch noch bleibt mir der Blick auf das ganze Bild verwehrt.

    Noch immer besetzt Hendon Tolly den Thron der Südmarkfeste. Doch fröhlich und frei kann er sich nicht fühlen, denn die Qar, das alte Elbenvolk, belagert die Burg. Und Yasammez, die schrechliche und blutrünstige Fürstin Stachelschwein sinnt nur auf Rache an den Menschlein.

    Unterdessen schlagen die Funderlinge tief unter der Südmarkfeste mit Vansens Hilfe ihre eigene Schlacht gegen die Kreaturen der Zwielichlande, welche sich einen Weg durch die alten Stollen, tief unter der Erde, bahnen. Prinzessin Briony hofft indessen auf Hilfe eines alten Verbündeten der Eddons: König Enander aus Syan. Und ihr Bruder Barrick ist nach wie vor hinter der Schattengrenze unterwegs, um sein Schicksal zu finden. An seiner Seite ist Skurn, ein alter, komischer Vogel, der mir mittlerweile doch arg ans Herz gewachsen ist.

    Der Autarch Sulepis nimmt im dritten Band auch einen großen Part ein. Wir begleiten ihn, seinen Minister Vash und König Olin Richtung Eion, denn Sulepis hat große Pläne und Olin ist ein wichtiger Bestandteil eben dieser. Und während Olin ein Gefangener des Autarchen ist, gerät Qinnitan in den Fängen Daikonas Vos in immer engere Bedrängnis. Vo hat außer seinem Leben nichts zu verlieren, und sein Leben liegt in den Händen des Autarchen.

    "Die Welt ist ein Dungfladen, und wir sind die Würmer, die darin leben und sich gegenseitig fressen. Der, der alle anderen gefressen hat, ist Sieger - aber er ist trotzdem nur der letzte überlebende Wurm in einem Klumpen Scheiße." (Vo zu Qinnitan)

    Die Geschichte entwickelt sich in ihrem eigenen Tempo, welches mir persönlich gut gefällt, aber einigen anderen Lesern vielleicht nicht. Für mich passt es hier einfach absolut zum Buch und der gesamten Story. Zwar mag es insgesamt mal etwas weniger Action sein, aber trotzdem passiert hier so unglaublich viel. Und so wechseln wir auch in Williams dritten Band wieder zwischen den Figuren dieses großen Spiels und erfahren nach und nach mehr Details und Zusammenhänge.

    Mein Lieblingszitat aus diesem dritten Buch ist definitiv das von Ynnir dem blinden König, Herr der Winde und des Denkens und Herrscher der Qar, der dies zu Barrick Eddon sagt:
    "Grüble nicht zu viel über das, was war oder das, was kommen könnte. Zwischen beiden ist alles, was zählt - alles, was ist."

    Dieser Spruch ist so wahr und zutreffend, denn wie oft leben wir nicht im Hier und Jetzt, sondern hängen verpassten Chancen oder alten Erinnerungen nach oder hadern mit dem, was kommen mag?

    Alles in allem eine gelungene Fortsetzung der Reihe.

  21. Cover des Buches Shadowheart (ISBN: 9780756407650)
    Tad Williams

    Shadowheart

     (10)
    Aktuelle Rezension von: sabisteb
    Nur ein halbes Jahr ist vergangen, seit die sechzehnjährige Briony Eddon aus Southmarch fliehen musste und doch ist nichts mehr wie es war. Sulepis, der Herrscher von Xis, hat endlich sein Ziel erreicht: Southmarch Castle. Die Zeit jedoch wird knapp, will der bis Mittsommer erobert haben, wonach sich sein Herz sehnt, die Mysterien unter dem Schloss und die Macht eines Gottes. Briony Eddon und Prinz Eneas haben Southmarch Castle ebenfalls erreicht, gerade nach rechtzeitig, damit Briony, wie es prophezeit wurde, ein letztes Mal mit ihrem Vater sprechen kann bevor dieser sein Schicksal trifft, während der Verräter Hendon Tolly versucht dem Autarchen von Xis in seinem Bestreben zuvorzukommen. Barrick Eddon, Brionies Zwillingsbruder, kämpft noch immer mit der Feuerblume, die seinen Geist auszulöschen droht, aber Ynnir und seine Schwestergattin Saqri stehen ihm zur Seite, damit auch er sein Schicksal erfüllen kann. Währenddessen schlagen die Funderlinge unter Ferras Vansens Führung die letzte, alles entscheidende Schlacht, um die Rettung der Menschheit und bezahlen einen hohen Preis, damit letztendlich ihre Verbündeten und wer auch immer tatsächlich die Fäden in diesem Krieg zieht, tun kann, was nötig ist. Hier nun der vierte und letzte Band der Southmarch Saga. Es sagt schon einiges, dass auf diesem vierten Band nicht vierter Band sondern „final volume“ steht. Dieser vierte Band beschreibt die letzte große Schlacht um Southmarch Castle und das letzte Kapitel des Götterkrieges sehr detailreich, teils sogar ein wenig zu detailreich. Zum einen führt dieser Band alle Handlungsstränge der vorherigen Bände zusammen, fast alle sogar an einem einzigen Ort. Die Handlungsstränge wechseln in den Kapiteln teils von Abschnitt zu Abschnitt und man sollte die Personen schon gut kennen, um der Handlung noch folgen zu können. Besonders blutig und ausufernd sind zu meinem Leidwesen die Schlachtenszenen. Über die Hälfte des Buches sind wohl am ehesten als Schlachten –oder Kriesepos zu beschreiben in denen der Autor nicht mit blutigen Details spart und auch seine Protagonisten erkennen lässt „This was not a song, not a poem; it was blood and shit and shrieking men and screaming horses“ (S. 330). Mir waren diese Schlachtenbeschreibungen zu viel. Nicht weil sie zu blutig gewesen wären, einfach von der schieren Menge her. Es war teils einfach sehr mühsam sich von einer Schlacht zur nächsten blutigen Belagerung zu lesen, in denen nicht wirklich viel passierte, diese Teile des Buches zogen sich teils unsäglich. Der Höhepunkt der Schlacht ist teils vorhersehbar, teils jedoch voller Überraschungen und Wendungen. Tad Williams gehört zu den Autoren, denen die Geschichte wichtiger ist, als ihre Protagonisten. Wenn es die Geschichte erfordert, werden auch mühsam aufgebaute Charaktere geopfert, um die Geschichte logisch voranzutreiben. Umso schöner war es zu sehen und zu lesen, dass Tad Williams auch zu den Autoren gehört, die sich die Zeit nehmen, nach der großen Schlacht aufzuräumen. Lose Handlungsstränge werden verknüpft und es wird die Geschichte der Überlebenden erzählt, die jedoch nicht glücklich enden muss. Er vermeidet Kitsch und Klischees und so ist es teils schon traurig zu sehen, dass sich nicht alle Hoffnungen erfüllen. Positiv anzumerken sind bei diesem Band auch die sehr ausführlichen und teils ein wenig selbstironischen Zusammenfassungen der ersten drei Bände, die diesem abschließenden Band vorausgehen. Auch ein ausführliches Personen und Sachregister und vor allem ein Register der Götter und ihrer verschiedenen Namen, sind in diesem Band zu finden. Obwohl die Geschichte blutig und teils grausam ist, ist Tad Williams ein Meister des stillen, ironischen Humors, wie ein kleiner Dialog gegen Schluss zeigt: „There ist no precedent for you, Master Dan Far. It seems to me that the last time we saw you, you were ransoming our King” – “It’s true, I am a busy man” (S. 689). Fazit: Gelungener Abschluss des Shadowmarch Epos. Für meinen Geschmack deutlich zu schlachtenlastig, aber dafür nimmt sich der Autor zum Schluss noch einmal richtig Zeit alle Handlungsstränge ordentlich aufzuräumen. Diesmal tatsächlich, wirklich der letzte Band der Reihe.
  22. Cover des Buches Die dunklen Gassen des Himmels (ISBN: 9783844512861)
    Tad Williams

    Die dunklen Gassen des Himmels

     (23)
    Aktuelle Rezension von: june_london

    ... den Himmel und die Hölle zu wissen glaubten."

    [Band 1 der Bobby Dollar-Trilogie]

    Inhalt: Der auf der Erde wandelnde Engel Doloriel (alias Bobby Dollar) ist alles andere als ein Heiliger. Er macht seinen Job nur, damit ihn seine Vorgesetzten in Ruhe lassen und er verbringt seine Zeit am liebsten in einer Bar mit einigen anderen desillusionierten Kollegen. Seine Arbeit besteht darin als eine Art Anwalt die Seelen der Verstorbenen vor dem letzten  Gericht zu verteidigen. Die Gegenseite, also die Anklage, wird von einem abgesandten Dämon vertreten. Je nach Ausgang der Verhandlung gelangt die Seele in den Himmel oder die Hölle. Doch plötzlich verschwinden Seelen bevor um sie gefeilscht werden konnte. Wo sind sie hin und wer ist daran Schuld?

    Eindruck: Auf dieses Buch wurde ich wegen des Covers aufmerksam. Schon beim Lesen der Inhaltsangabe spürte ich den Humor der Geschichte und wollte unbedingt mehr davon. Der Sprecher Simon Jäger stellt die vor Ironie und Sarkasmus triefenden Dialoge perfekt nach.  

    Zu Beginn der Geschichte wird man mit vielen Informationen überschüttet. Wie funktioniert das mit Himmel und Hölle? Wie ist das mit den Engeln und Dämonen? usw... Doch ich habe mich beim Zuhören nicht erschlagen gefühlt, denn Bobby Dollar erklärt das alles auf seine sehr unterhaltende Art, die mich immer wieder zum Grinsen gebracht hat.

    Die meisten Charaktere sind ziemlich herunter gekommen und ausgebrannt. Dafür verfügen sie aber über eine Menge Humor und scheuen sich vor keinem Wortgefecht. Bobby Dollars "himmlische Kollegen", die sich mit ihm in der Bar verkriechen sind zum Beispiel alles andere als engelsgleiche Wesen. Genau dieser Kontrast zwischen meiner Vorstellung von Engeln und dieser Geschichte hat mich neugierig gemacht, was sich der Autor wohl sonst noch alles ausgedacht hat. Bobby selbst, ist ein absoluter Antiheld. Er will eigentlich bloß in Ruhe sein Leben leben und hält nicht viel von seinen "göttlichen Arbeitgebern". Er ist scharfsinnig und nicht auf den Mund gefallen, was ihn bei den meisten unbeliebt macht, doch ich finde ihn einfach genial. Obwohl er ein "Rädchen im himmlischen Getriebe" ist, hat er nicht auf alles eine Antwort. Er hat zum Beispiel keine Ahnung wer oder was Gott ist usw. Durch diese Wissenslücken wirkt er noch realistischer und es nimmt dem Leser nicht jegliche Möglichkeit die eigene Phantasie anzustrengen. 

    Ein vielversprechender Auftakt. Hört mal rein!

  23. Cover des Buches Otherland: Stadt der goldenen Schatten (ISBN: 9783844507829)
    Tad Williams

    Otherland: Stadt der goldenen Schatten

     (32)
    Aktuelle Rezension von: n8eulchen
    Die Printausgabe habe ich bereits ausgelesen (im Februar 2019 hier rezensiert). Noch während ich mit dem Roman beschäftigt war, stolperte ich zufällig über das Hörspiel und begann parallel zu hören. (Natürlich immer darauf bedacht mich beim Lesen nicht zu spoilern.) Das Hörspiel zu Otherland ist deutlich gekürzt, man könnte sagen, auf das Wesentliche beschränkt. Dennoch war es für mich eine hilfreiche, unterhaltsame und spannende Ergänzung zum Roman. Von den Sprechern gut und authentisch umgesetzt. Nur die Hintergrundgeräusche waren mir stellenweise (im Vergleich zu den Stimmen) zu laut.

  24. Cover des Buches Spät dran am Jüngsten Tag (ISBN: 9783608949674)
    Tad Williams

    Spät dran am Jüngsten Tag

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    „Spät dran am Jüngsten Tag“ ist der dritte und vorerst letzte Teil der Bobby Dollar Reihe von Tad Williams. Auch wenn es in diesem Roman nicht zur Apokalypse kommt, ist die Handlung gleichermaßen spannend wie unterhaltsam. Mit einem Augenzwinkern hat es Tad Williams geschafft eine spannende, actiongeladene Geschichte um einen Engel der ganz eigenen Art zu schreiben.

    Der himmlische Anwalt such noch immer nach einem Weg seine Geliebte aus der Hölle zu befreien. Wie wir direkt im Prolog erfahren, steckt er jedoch in großen Schwierigkeiten. Denn er steht vor dem himmlischen Gericht

    In gewohnter Weise erzählt Tad Williams aus Bobby Dollars Sicht, wie sein Held von einem Problem ins nächste stolperte und sich immer tiefer im ganzen Schlamassel verstrickt. Einer der mächtigsten Engel des Himmels will ihm an den Kragen. Bobby weiß nicht wer und warum, doch alles hängt mit einem bestimmten Horn zusammen, welches als Pfand den Besitzer wechselte. Dieses Horn könnte Bobby dabei helfen seiner höllischen Geliebten Caz die Freiheit zu bringen. Hilfe bekommt er von einem eigenwilligen Junior-Engel, einem grantigen Anwaltsengel und zwei jungen, äußerst kriegerischen und sehr attraktiven Ukrainerinnen die weltfremder nicht sein könnten. 

    Der aufmüpfige Engel und seine Freunde müssen es mit Sammlern, Nazis, Dämonen und wütenden Erzengeln aufnehmen.

    Der dritte Band beginnt etwas verhalten. Der Auftaktband legte gleich mit unheimlichem Tempo los, während uns der verliebte Engel im zweiten Teil durch die Hölle führte.  Doch im dritten Teil wartet der Leser auf den großen Knall lange Zeit vergebens. Zusammen mit Bobby versuchen wir in dessen alten Existenz Fuß zu fassen und herauszufinden, wer alles hinter ihm her ist.  Das liest sich durchaus amüsant und kurzweilig, lässt jedoch das Spritzige der ersten Teile vermissen. Seitenweise geschieht nichts, dann wenig. Nur Williams Fähigkeit skurrile Situationen zu skizzieren und uns aberwitzige Figuren vorzustellen, sorgen dafür, dass wir uns nicht langweilen. Tad Williams Stärke liegt bei seinem außerordentlichen Talent für gute Figuren, skurril und mit ganz besonderem Charme und Charakter!

    Erst im letzten Drittel des Romans dreht der Autor auf. Dann tritt er das Gaspedal bis zum Blech durch. Allerdings nimmt der Plot so manche unerwartete, überraschende und vielleicht sogar unnötige Wendung, bis es in die Zielgeraden geht. 

    Die Handlung ist so weit abgeschlossen. Das Wesen, welches Bobby das Leben zur Hölle machte, ist besiegt. Dennoch bleiben am Schluss etliche Fragen unbeantwortet. Solcherart, dass es regelrecht nach einer Fortsetzung schreit. Das Ende ist jedenfalls offen genug, um Bobby Dollar erneut wiederkehren zu lassen.

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