Bücher mit dem Tag "täterprofile"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "täterprofile" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Jeder Mensch hat seinen Abgrund (ISBN: 9783442314423)
    Norbert Nedopil

    Jeder Mensch hat seinen Abgrund

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Babscha

    Der Autor hat in seiner langjährigen Tätigkeit als forensischer Psychiater Gutachten zu den Persönlichkeiten verschiedenster vor Gericht stehender Menschen erstellt und dabei so ziemlich alles entdeckt und herausgefiltert, was es an geistigen und seelischen Deformierungen unserer Spezies gibt. Hiervon erzählt er in seinem Buch, berichtet anhand konkreter Fallbeispiele und erläutert dabei recht kurzweilig und interessant, wie der Mensch  gestrickt ist und was ihn aufgrund genetischer Disposition wie auch aufgrund gemachter Erfahrungen in seinem Leben letztlich dazu treiben kann, sich aus allen Normen heraus zu bewegen und abscheuliche Verbrechen zu begehen.

     

    Insgesamt nichts überwältigend Neues, aber gut geschrieben ohne zu viel ermüdendes Fachchinesisch. Und immer wieder faszinierend zu lesen, was für ein Tier in den Tiefen von uns allen lauert, das bloß nicht geweckt werden sollte.   

  2. Cover des Buches Wenn Kinder töten (ISBN: 9783426301869)
    Stephan Harbort

    Wenn Kinder töten

     (57)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Morde, die von Kindern, d.h. Personen unter 14 Jahren ausgeübt werden, nehme ich in den Medien äußerst selten wahr (eigentlich nur in Zusammenhang mit Schulmassakern). Nun habe ich neulich im Rahmen einer Recherche gesehen, dass es pro Jahr in Deutschland etwa 11-13 Fälle sind. 

    Harbort stellt in diesem Buch sieben Fälle aus unterschiedlichen Ländern (Deutschland, USA; Kanada) vor. Er beleuchtet die Tat, beschreibt Vorgeschichte und Aussagen der Täter und am Schluss gibt er eine höchst spannende Zusammenfassung jenseits von "ach die Armen, die sind doch selbst Opfer" und "sperrt sie bloß weg, diese Bestien". 

    Ich habe das Buch als fundiert, sehr gut recherchiert empfunden, dabei spannend geschrieben, ohne irgendwie komisch sentimental oder melodramatisch zu werden. Sehr spannend für mich zu lesen war, dass Kinder oft ohne Grund töten, es eigentlich nicht wissen, nichts empfinden, ihnen fehlt Einsicht. Harbort beschreibt dies als Zwischenwelt, die Angst macht. Da hat er recht. Mir machen mordende Kinder Angst. Das ist ein Fazit, ein weiteres ist, dass ich nun gern noch nach weiteren Büchern von Harbort Ausschau halten möchte. 

  3. Cover des Buches Killerfrauen (ISBN: 9783426788660)
    Stephan Harbort

    Killerfrauen

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Miss-Tarantulas-Netzwerk

    🕷 Cover 🕷
    Wie für ein Sachbuch üblich ist das Cover eher schlicht gehalten. Rechts oben ist, passenderweise, das Portrait des Autors zu sehen und es sind außerdem zwei Hände bzw. deren Schatten zu erkennen. Die obere Hand scheint ein Messer zu halten. Auch wenn es nicht eindeutig zu erkennen ist, so soll es sich hierbei sicherlich um weibliche Hände handeln. Dies schließe ich aus dem Titel und den Inhalt des Buches. Das Cover ist damit passend zur Thematik gestaltet. 


    - - - - - - - - - - 🕷🕸🕷 - - - - - - - - - -

    🕷 Aufbau & Schreibstil 🕷
    ~ Erzähler Perspektive ~

    Kapitel
    Das Buch enthält 7 Kapitel (+ Vorwort, Nachwort, Kriminologie der Serienmörderin, Literatur).
    Die Kapitel werden nicht mit Zahlen, sondern mit passenden Überschriften eröffnet. Bevor dann mit der sachlichen Erzählung begonnen wird, finden wir noch einige aussagekräftige Textstellen.


    Atmosphäre
    Wie für ein Buch aus der True Crime Szene üblich, ist die Atmosphäre hier sehr sachlich und dennoch durch die Ereignisse auch ergreifend.

    Schreibstil

    Gewöhnlich sachlich und fundiert.


    - - - - - - - - - - 🕷🕸🕷 - - - - - - - - - -


    🕷 Mein Fazit & Bewertung 🕷
    Stephan Harbort.
    Nicht mein erstes Buch von diesem großartigen Autor und sicherlich auch nicht mein letztes.

    Wie üblich geht der Autor bei der Analyse der Täterinnen und dem damit verbundenen Tathergang äußert genau und nach einem zeitlichen Ablauf vor. Dadurch erfahren wir sowohl etwas über die Vergangenheit der Täterinnen, als auch über deren Gegenwart und das abschließende Urteil vor Gericht. Außerdem wird auch deren Psyche genaustens durchleuchtet. Studien untermauern seine Aussagen. Wenn Fachbegriffe aufkommen, werden diese vom Autor selbstverständlich erläutert. Abschließen bleibt keine Frage mehr offen.


    Das Buch zeigt den Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Tätern auf. Ja, hierbei gibt es tatsächlich einige Unterschiede. Auch wenn es selbstverständlich erschreckend ist, so ist es dennoch auch sehr interessant, wenn man einmal tief in die Psyche einer Täterin vordringen kann.

    Aus Respekt vor Opfer, Hinterbliebenen, Ermittlern und Autor gebe ich, wie immer, eine Bewertung von 5 von 5.  

  4. Cover des Buches Täter (ISBN: 9783104000824)
    Harald Welzer

    Täter

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Mario_Veraguth

    Ein sprachlos und betroffen machendes Werk, dessen Brisanz durch die Aktualität in Form ständiger ethnischer, religiöser oder politischer Konflikte in verschiedenen Teilen der Welt, denen das Potential innewohnt, innerhalb kürzester Zeit in Massenvertreibungen und Genozids zu kulminieren, dem Leser nicht einmal die Option offenhält, die unbeschreiblichen Gräuel als einmaligen, aber vor allem vergangenen und in dieser Form unvorstellbaren Zivilisationsbruch zu sehen.

    Denn wie rasant ein Wandel die Gesellschaft, deren Normen und Werte um 180 Grad wenden, Nachbarn, Freunde und Familienmitglieder zu Menschen erst zweiter, schon bald nicht mehr lebenswerter Klasse machen kann, möchte man nicht wahr haben. Wie von Klischees und Vorurteilen gegenüber einer Menschengruppe über aktive Ablehnung und Meidung dieser bis zu den ersten physischen Übergriffen, der Bereicherung auf deren Kosten und der finalen physischen Auslöschung innerhalb eines knappen Jahrzehnts der Bogen gespannt werden kann, ist heute schwer nachvollziehbar.  Sicher war der Schoß, aus dem dies kroch schon immer fruchtbar, aber nur bei einem geringen Teil der Bevölkerung. Die Gewohnheit und Konditionierung, der wir uns selbst häufig nicht bewusst sind, weil wir uns in dem Trugbild als autarke, zwar zu der Gemeinschaft gehörende, aber doch in unserem Handeln scheinbar freie und unabhängige Menschen wägen, spielt bei allen Dimensionen von Grausamkeiten eine entscheidende Rolle.

    Solange es gesellschaftlich als Tabu gilt und inakzeptabel erscheint, seinen Nächsten abzuschlachten, ist ein normales Zusammenleben, abgesehen von den zutiefst menschlichen Gruppenzwängen, Klassenunterschieden und Vorurteilen, relativ problemlos möglich. Ändert sich die Norm hingegen, wie im Buch speziell anhand der Genozide dargestellt, passen die Akteure ihr Weltbild an die neuen Gegebenheiten an und zimmern Rechtfertigungsmechanismen zusammen, um sich selbst etwas vor zu machen. Am Anfang  geht das Massenmorden noch relativ schwer von der Hand, die Abneigung gegen das Abschlachten von Männern, Frauen, Kindern, Säuglingen, Kranken und Alten stimmt nicht mit der bisherigen Indoktrination überein und es regen sich Widerstände. Wenn auch nur im Geiste, nicht in der Tat. Diese hingegen wird von Mal zu mal professioneller, man tauscht sich aus, experimentiert mit den besten Schusswinkeln und Trefferpunkten an den Körpern der Opfer, wie man Leichen optimal raumausfüllend stapelt, ob zuerst Mütter oder Kinder getötet werden sollen, um nicht zu grausam zu sein, wie oft man die überhitzten Gewehre wechseln soll, wie man die logistischen Aufgaben am besten verteilt, die Opfer bis zum Ende unter Vorspiegelung falscher Tatsachen möglichst lange ruhig hält und etliche andere Details. Die Theorie und Praxis des Grauens, das Lernen aus sich immer höher stapelnden Leichenbergen, um diese noch schneller und effizienter wachsen lassen zu können. Mit den Tagen und Wochen wird es dadurch zur Routine, tausende Menschen zu erschießen, die generell sadistisch und abartig veranlagten Soldanten drängen sich um die anfangs noch abwechselnd vergebene Tätigkeit des Erschießens, die anderen nehmen ihre jeweiligen Positionen als beispielsweise Transportfahrer, Waffenwart oder Wächter ein und irgendwann ist das Grauen zur Normalität geworden.

    Die einen rechtfertigen es damit, ihre Arbeit erledigen zu müssen, andere wiederum sorgen sich um die Sicherheit der eigenen Familie in der Heimat oder des Staates im Allgemeinen und sehen in Frauen potentielle Feindmütter, in Säuglingen gar schon heranwachsende Partisanen, mit deren Auslöschung sie einen wichtigen Beitrag zur Endlösung zu leisten glauben. Während es bei den leitenden Organen, die mit der Organisation betraut sind und selten selbst Hand anlegen müssen reicht, sich des ideologischen Überbaus und der Richtigkeit ihrer Anweisungen widerholt zu versichern, brauchen die unmittelbar dem Blutbad ausgesetzten einfachen Soldaten noch zusätzliche Illusionen, um sich der Richtigkeit ihrer Handlungen sicher sein zu können.  Zum Beispiel zuerst die Mutter von einem anderen Soldaten erschießen zu lassen, um gleich darauf selbst deren Kind zu töten, mit der Erklärung, jetzt da die Mutter tot ist, wäre es eine arme Waise und man wolle es aus Menschlichkeit davor bewahren ohne Mutter aufwachsen zu müssen. Dies ist exemplarisch für die fundamentale Logik aller Erklärungsansätze, die von den Tätern eingebracht werden.

    Leider ist die eingangs erwähnte  und bequeme These, so etwas könne nie mehr passieren, als wären derartige Abartigkeiten einmalige Ausrutscher und nicht die Regel, seit 1945 leider ausreichend wiederlegt worden und wenn man die aktuelle geopolitische Situation und die etlichen schwelenden, potentiell jederzeit im eskalieren begriffenen Konflikte mit Potential zur rasanten Entfaltung zu verheerenden Flächenbränden betrachtet, muss man den Schleier von den Augen nehmen und sich eingestehen, dass so etwas wie Lernfähigkeit im Vergleich zu der These, die Geschichte würde sich widerholen, die denkbar schlechteren Karten hat.

    Wobei es einen eklatanten Unterschied macht, ob eine Gruppe oder ein ganzer Staat aus elementarer Not, Hunger, Elend, Bedrohung, Unterdrückung und Verzweiflung heraus Krieg führt, um das Überleben zu sichern und sich gegen einen Aggressor zu verteidigen und in Folge dessen Gräueltaten geschehen, oder ob ohne triftigen Grund nur aus Verhetzung, Agitation, Demagogie und Propaganda geborene Menschenrechtsverletzungen in bis dato intakten, prosperierenden Staaten verübt werden. Die verabscheuungswürdigen Resultate mögen die gleichen sein, nur von der moralischen Legitimation aus der Sicht der Täter her ist es noch eine Spur kränker und widerwärtiger es ohne triftigen Grund oder Bedrohung von außen geschehen zu lassen und sich aktiv daran zu beteiligen. Einfach so.

     

  5. Cover des Buches Monster (ISBN: 9783837125610)
  6. Cover des Buches Schwarzbuch Waffenhandel (ISBN: 9783453602373)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks