Bücher mit dem Tag "tagebau"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "tagebau" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Mordsclique (ISBN: 9783954005666)
    Helmut Wichlatz

    Mordsclique

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Sternenlicht_
    Das Krimi-Debüt von Herr Wichlatz startet spannend: Die Geschichte beinhaltet zwei Handlungsstränge, einer spielt im Jahre 1988, der andere in 2009.
    Als 1988 vier Jugendliche eine Bank in Erkelenz überfallen, stirbt dabei eine alte Dame. Ihr Enkel Berger, der ebenfalls am Banküberfall beteiligt ist, wird verhaftet und wandert für diesen Mord ins Gefängnis. Jahre später treffen sich die vier ehemaligen Freunde wieder. Nun geschieht erneut ein Mord - einer der vier muss daran glauben. Berger steht erneut unter Verdacht. Ist er tatsächlich der Mörder?

    Dieser Krimi ist sehr spannend geschrieben. Durch das ganze Buch hindurch wird der Leser von Herr Wichlatz an der Nase herumgeführt. Nach und nach wird die Geschichte aufgedeckt und meines Erachtens bietet diese einen logischen Handlungsstrang sowie einen hohen Unterhaltungswert. Durch die authentischen Charaktere und den leicht zu lesenden Schreibstil, bin ich gut durch das Buch gekommen.

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ein solch unterhaltsamer Krimi für zwischendurch - gerne wieder.

  2. Cover des Buches Spreewaldkohle (ISBN: 9783839228609)
    Franziska Steinhauer

    Spreewaldkohle

     (1)
    Aktuelle Rezension von: gaby2707

    Lokalpolitiker Patrick Stein, der sich vehement für den Ausstieg aus dem Kohleabbau einsetzt, kommt von einer Joggingrunde nicht zurück nachhause. Am folgenden Tag wird er in einer Schaufel eines Kohlebaggers am Kohletagebau gefunden. Kurze Zeit später wird die Wolfsaktivistin Constanze Blum von ihrem Mann als vermisst gemeldet. Sie findet man wie hingegossen auf einem Ansitz für Jäger, ebenfalls erstochen. 

    Hauptkommissar Peter Nachtigall von der Kripo Cottbus ermittelt mit seinem Team in alle Richtungen, deckt Morddrohungen und Anfeindungen auf. Zu viele ungelöste Rätsel, zu viele Informationen, Indizien und Spuren verlangen den Ermittlern alles ab.


    Für mich ist es der erste Fall, den ich mit HK Peter Nachtigall, Maja Klapproth und Silke Dreier der Kripo Cottbus gelöst habe. Nun haben die beiden einen neuen Fan.

    Hatte ich zuerst Bedenken dem Fall nicht folgen zu können – es ist ja immerhin der 14. Fall – wurde ich schnell eines besseren belehrt. Es war gar kein Problem. Klar, mir sind die privaten Verhältnisse der Kommissare nicht geläufig. Aber so, wie ich sie hier kennengelernt habe, reicht es zum Verständnis allemal.

    Der Fall bzw. die Fälle, es kommt ja noch ein dritter Mord hinzu, sind so verzwickt, so undurchsichtig und die Suche nach Spuren und Querverbindungen so schwierig, dass ich schon nicht mehr an eine Auflösung geglaubt habe. Aber die Ermittler geben nicht auf und so lösen sich auch diese Fälle nachvollziehbar und voll verständlich auf. 

    Die Spannung baut sich schon auf den ersten Seiten auf. Auch wenn die Ermittlungsarbeit manchmal ein bisserl stockt, gibt es immer wieder kleine Ereignisse, die die Spannung von neuem anfachen und sehr hoch halten. 

    Es hat mir großen Spaß gemacht, den Gedanken der Ermittler zu folgen; immer wieder neue Puzzleteilchen zu entdecken: das aufgebaute Konstrukt wieder zu verwerfen und auf anderen Wegen zu neuen Erkenntnissen zu kommen. Die Autorin hat mir meine Polizeiarbeit hier nicht leicht gemacht und mich trotzdem begeistert.

    Mir hat es sehr gut gefallen, wie Franziska Steinhauer aktuelle Themen, wie Wölfe in der Lausitz und den Ausstieg aus der Kohle, hier eingeflochten hat. Auch gibt sie der Homosexualität, der Samenspende und einer Dragqueen eine Stimme. Insgesamt finde ich die meisten der Menschen, die ich hier kennenlerne, sehr interessant. Allerdings nicht nur auf positive Weise.

    Es war ein sehr spannender und interessanter Ausflug in die Lausitz. Die Lesestunden waren sehr unterhaltsam und ich hoffe bald einen neuen Fall mit Peter Nachtigall und seinen Kollegen lösen zu dürfen.

  3. Cover des Buches Die letzte Sau (ISBN: 9783895614804)
    Patrick Hofmann

    Die letzte Sau

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    „Für den Darm ist die Wurst eine Revolution.“ Untergegangene Dörfer, die dem Braunkohlebergbau zum Opfer fielen und viele Familie zu Zwangsumsiedlern machte, gab es im Raum Leipzig viele. Zwischen 1928 und 1989 wurden 70 Orte von den Landkarten wegradiert, die deutliche Mehrzahl unter dem sozialistischen Regime. Durch die Wende wird die Mehrzahl der Bergbauaktivitäten eingestellt, die Tagebaue verschwinden. Wirtschafltiche Neuorientierung ist angesagt. Nicht so aber in Muckau, einem Dorf südlich von Leipzig. Am 5. Dezember 1992 trifft sich dort auf dem alten Hof der Schlegels die ganze Familie, bevor Hertha und Albrecht mit der psychisch kranken Tochter Elke die Umsiedlung in ein neu entstandenes Familienwohngebiet bevorsteht. Die letzte Sau soll geschlachtet werden und ein nochmaliges Zusammensein auf dem Hof ein ehrenwürdiger Abschluss für dieses Stück Familiengeschichte sein. Drei Generationen finden sich in dem etwas klapprig gewordenen Haus ein. Sonja und Annegret, die beiden selbstständigen Töchter von Albrecht und Hertha bringen allen ihren Anhang mit. „Opa geistesabwesend bei den Hühnern, drinnen Mutter beim Tischdecken, wollte ja unbedingt, dass alle noch einmal da sind, Sonja mit vom Herumlaufen und Lachen roten Wangen, Elke mürrisch […]“. So entspinnt sich im Wechsel zwischen mehreren Perspektiven, alle Familienmitglieder haben ihre eigene Sicht auf diese zwei Abschiedstage in einem neuen Gesellschaftssystem, in das alle mit wachen Augen hineingerutscht sind. Der jüngste, René, Sohn von Sonja und ihrem Mann Achim, war 17 als die Mauer fiel. Jede Generation hat ihre eigenen Probleme, denkt in anderen Mustern. Die Alten können sich noch nicht recht mit dem Gedanken anfreunden, dass dieser Hof bald Geschichte sein soll. Albrecht ist ein Kind des Krieges und liebt den Bauernhof. „Ich will das Schlachten nicht über, sondern auf die Bühne bringen. Deswegen halte ich die Leute gern ein bisschen hin am Frühstückstisch. […] Ein Teil meiner Autorität beruht auf den wenigen Handgriffen des Tötens.“ Doch als am frühen Morgen des 5. Dezembers auf dem Hof statt eines Schlachters die Schlachterin Diana Kampradt das Haus betritt, sind alle Familienmitglieder reichlich verwirrt. Doch die Kampradt weiß sie alle um den Finger zu wickeln und lößt mit ihrer Anwesenheit zwischen Töten, Schlachten und Fleischverarbeitung so manche Diskussion aus, die zwischen den Zeilen entschieden wird. „Es gab wenige Orte, wo Sonja sich so wohl fühlte wie in der Küche ihrer Eltern: Die Rennerei vor den Mahlzeiten zwischen Speisekammer, Herd und Spüle, der Geruch von Schnitzeln oder Eiern, die in reichlich Butter brieten, die schweren Pfannen – sie verfluchte sie sie jedes Mal, wenn sie die scheuern musste […].“ Das wirklich wahre Gefühl inmitten einer Großfamilie, die Rückbesinnung bei einem solchen Abschied, der Zwist und die Streitigkeiten zwischen den Familienmitgliedern werden offenbar, wenn eine Ära zu Ende geht. Durch das Beisein der Schlachterin Kampradt, die eine magische Wirkung auf alle hat, legt sich so manche innere Wut offen und wird plötzlich erkannt oder ohne Umschweife ausgesprochen. „Die letzte Sau“ ist Patrik Hofmanns Romandebüt. Der Autor wurde 1971 in Borna geboren und hat selbst den Wendewechsel miterlebt. Hofmanns Dialoge sind getränkt in den Leipziger Dialekt, der vor allen den älteren Herrschaften über die Lippen kommt und beißt sich ironisch, selbst auf die Schippe nehmend in einer unglaublichen Schnelle durch die 285 Seiten des Romans. Nie wird die Geschichte langatmig. Mit Witz und leichter Sprache wird mit dem Schlachten und Zerstückeln der Sau auch das persönliche Leben, die vergangene deutsche Geschichte, die erst kurz zurückliegende kommunistische Vergangenheit beleuchtet und in die Mangel genommen. Dabei bleibt dem Leser eine große Frage immer auf den Lippen: Was bedeutet Familie eigentlich und wie wird diese durch die Lebensumstände geprägt, die man miterlebt? Vollkommen liebenswürdige Personen hat der Autor gemalt und mit der nötigen Nonchalance der Familienzusammenkünfte ausgestattet. Nebenbei erspürt man die Nöte und Gedanken einer Umbruchszeit, in der vieles noch nicht abgeschlossen ist, aber so mancher Zusammenbruch in wirtschaftlichter Hinsicht schon erkennbar war. Ein kurzweiliges Lesevergnügen mit viel Gespür für den ‚Wende-Zeitgeist‘.
  4. Cover des Buches Unter der Erde (ISBN: 9783596705931)
    Stephan Ludwig

    Unter der Erde

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Elias wird zum Geburtstag seines Großvaters eingeladen. Er hat seinen Opa seit über 30 Jahren nicht mehr gesehen, aber nun ist Wilhelm über 90 und Elias beschließt, die Einladung anzunehmen. Wilhelm lebt in einem kleinen, einsam gelegenen Dorf. Die Dorfgemeinschaft ist speziell, und jeder scheint etwas zu verbergen zu haben. 

    Mein Leseeindruck:

    Ich weiß nicht, was ich von diesem Thriller erwartet habe, aber auf jeden Fall nicht das, was ich bekommen habe. Dieser Thriller scheint mir eher eine Mischung aus Thriller und Horror mit einer Prise Fantasy, Historienroman und Krimi. Irgendwie ist alles dabei. 

    Obwohl ich die Handlung eher als unrealistisch empfand, konnte mich die Geschichte doch sehr packen. Spannend, verwirrend, mit vielen Wendungen und Überraschungen. Ich mag das. 

    Wenn man einen realistischen Thriller lesen möchte, würde ich dieses Buch eher nicht empfehlen. Mir hat die Geschichte aber sehr gut gefallen. Ich war immer neugierig, was als nächstes passieren wird... 

    08.10.23 

  5. Cover des Buches Die Grube (ISBN: 9783937717708)
  6. Cover des Buches Deutschlands verborgene Rohstoffe (ISBN: 9783446432130)
  7. Cover des Buches Der Schlaf der Gerechten (ISBN: 9783104034409)
    Wolfgang Hilbig

    Der Schlaf der Gerechten

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Stauni

    Diese Geschichten sind zweifellos auf literarisch hohem Niveau geschrieben, und wenn man immer mal eine davon liest, dann wirken sie auch lange nach. Obwohl die jeweilige "Handlung" vielleicht nicht gerade vor Spannung und Dramatik strotzt. In einer Zeitungsrezension (hab vergessen, wo) wurde Hilbig mal ein "Meister nächtlicher Koloristik" genannt, und das ist sicherlich zutreffend. Hier erinnert sein Stil an Kafka, der ja wohl auch von Hilbig sehr geschätzt wurde. Ausgerechnet die Titelgeschichte (gerade einmal 6 Seiten), wo im Schlafzimmer zwei bloß um die Wette schnarchen (um es flapsig auszudrücken), fand ich zwar nicht so prägnant, und auch nicht die "Flaschen im Keller". Dafür aber umso mehr all das andere, was dieses Buch für den Leser bereithält. Besonders dieser gruselige Heizer Gunsch aus der  apokalyptisch verrotteten Industrieanlage ("Die Erinnerungen"), der geht mir nicht mehr aus dem Kopf.

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