Bücher mit dem Tag "tagebücher und briefe"
16 Bücher
- Helene Hanff
84, Charing Cross Road
(308)Aktuelle Rezension von: Mary2Das schmale Buch mit dem ungewöhnlichen Titel enthält den Briefwechsel zwischen der Amerikanerin Helene Hanff (New York) und dem Antiquar Frank Doel (London) in den Jahren 1949 bis 1969. Die bücherliebende Helene bestellt zahlreiche antiquarische Buchausgaben im Londoner Antiquariat, das die Postanschrift „84, Charing Cross Road“ hat. Handelt es sich zunächst um reine Geschäftsbriefe, so teilen die Briefpartner einander im Laufe der Jahre immer mehr Persönliches mit und es entwickelt sich über die gemeinsame Liebe zu Büchern hinaus eine echte Freundschaft. Die sprachgewandte Helene (als Brotberuf Drehbuchautorin) schreibt in einem forschen Tonfall und spart nicht mit ihrer persönlichen Meinung. Der Antiquar antwortet stets zuvorkommend und immer dienstbeflissen. Natürlich wirkt ein solcher Briefwechsel aus heutiger Sicht sehr altmodisch. Er ist aber geradezu ein Stück Zeitgeschichte aus der Nachkriegszeit in den USA und Großbritannien. Traurigerweise lernen sich Helene und Frank nie persönlich kennen, da eine geplante Reise nach Europa immer wieder verschoben wird. Den Nachlassverwaltern von Frank Doel ist es zu verdanken, dass die Briefe gesammelt und für das Werk zugänglich gemacht wurden.
Entstanden ist eine allerliebste literarische Miniatur, eine Hommage an schöne Literatur und hochwertige Buch-Ausgaben.
Einige amüsante Lesestunden kann der Leser mit dem Büchlein verbringen und sich in vergangene Zeiten zurückversetzen lassen.
Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber antiquarischer Bücher.
- Hans Pleschinski
Nie war es herrlicher zu leben
(4)Aktuelle Rezension von: kikigoTagebuch, Königshof, Frankreich - Carole L. Glickfeld
Herzweh
(25)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch konnte es nicht lesen. Die Erzählperspektive ist zwar interessant - die Tochter der Protagonistin beginnt die Geschichte während ihrer Schwangerschaft aus dem Mutter-Bauch heraus zu erzählen - doch leider hat sich zwischen mir und dem Buch nichts entwickeln können... - Helene Hanff
Die Herzogin der Bloomsbury Street
(79)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Wir klapperten die Buchhandlungen im Regen ab. In allen lag 84 gut sichtbar aus, und alle Geschäftsinhaber und Buchhändler verneigten sich und strahlten und schüttelten mir die Hand, so dass ich nach der dritten Buchhandlung erhobenen Hauptes huldvoll einherschritt, als wäre ich das alles gewohnt. Wir trafen um halb drei zu der Signierstunde bei Poole’s ein – und stell sich einer vor: da stand eine lange Schlange von Menschen, die alle mein wichtiges Autogramm haben wollten! An einem regnerischen Dienstag!«
London, im Juni 1971. Gerade ist Helene Hanffs Buch „84, Charing Cross Road“ in London erschienen. Zu diesem Anlass wird Helenes lang gehegter Traum wahr, sie darf nach London reisen und all die Stätten besuchen, die sie bislang nur aus der Literatur oder durch ihren Briefwechsel mit der Buchhandlung Marks & Co. kennt.
Mit allen Sinnen genießt sie den Aufenthalt, besucht die Orte ihrer literarischen Helden und lässt sich feiern. Dabei wirkt sie in jedem Moment so liebenswert, dass man beim Lesen gar nicht anders kann, als sich mit ihr zu freuen. Anschaulich, mit feinem Humor und scharfem Blick beschreibt sie Sehenswürdigkeiten und typisch Britisches, ohne sich jemals über etwas lustig zu machen. So wird ihr Tagebuch zu einem gelungenen und unterhaltsamen Reisebericht.
Die Kenntnis des Vorgängers ist nicht erforderlich, was man wissen sollte, wird kurz erklärt.
Fazit: Den Vorgänger „84, Charing Cross Road“ liebe ich noch mehr, aber auch dieser Reisebericht hat mich in seiner liebenswürdigen Art gut unterhalten.
- Richard P Feynman
Absolut vernünftige Abweichungen vom ausgetretenen Pfad
(5)Noch keine Rezension vorhanden - Laurence Sterne
Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman
(8)Aktuelle Rezension von: firlefanzIch lasse Autoren im Grunde vieles durchgehen. Aber was Sterne geschrieben hat schlägt dem Fass wirklich den Boden aus. Zunächst einmal ist der Titel des "anti-novel" schon irreführend. Der liebe Tristram wird erst auf Seite 201 (von etwa 450) geboren. Es liegt auf der Hand, dass es nicht sein Leben sein kann, das da so ausufernd geschildert wird. In erster Linie geht es um seinen Vater Walter Shandy mit einem Faible für Nasen, seinen Onkel Toby, der gemeinsam mit seinem Bediensteten Trim Kriegsschauplätze nachstellt. Tristrams eigenes Leben zeigt sich nur in einer kurzen Episode, in der er durch Frankreich reist. Die Kapitel sind höchstens vier Seiten lang. Das kürzeste besteht aus nur einem Satz. Die ganze Sache wird dadurch aber nicht einfacher, da Sterne keinen Wert auf eine stringente Handlung legt. Er würfelt die Anekdoten durcheinander, lässt zwei Kapitel auch einfach mal leer, um sie dann einige Seiten später nachzuholen (sehr eindrucksvoll dokumentiert Sterne dies selbst in einer Art Handlungsskizze am Ende des achten Buchs). Auch sein Satzbau zwingt den Leser dazu, ständig auf der Hut zu sein. Der gute Laurence scheint etwas gegen Anführungs- und Schlusszeichen gehabt zu haben. Sätze die nach folgendem Schema aufgebaut sind, sind keine Seltenheit: Wörtliche Rede, Hauptsatz, Nebensatz, Nebensatz, wörtliche Rede. Es ist ein großartiges Buch. Kein Zweifel. Wikipedia sagt allerhand über seine Bedeutung als Vorläufer zum Bewusstseinsstrom. Und es ist witzig. Aber nun ja. Ich liebe eben Romane. Gebt mir einen 500 -seitenlangen Charles Dickens und ich bin glücklich. Ich brauche einen Anfang, einen Spannungsbogen zum Höhepunkt hin und dann einen ordentlichen Schluss. Einige Kapitel (das Nasenkapitel zum Beispiel) mochte ich sehr. Aber insgesamt fand ich dieses Buch anstrengend. Trotzdem sollte man es lesen. - Helene Hanff
Briefe aus New York
(37)Aktuelle Rezension von: RadagastDieses Buch ist ein Lese Schmaus! Für Leser gedacht, die eine Momentaufnahme einer Stadt haben möchte die es so nicht mehr gibt und bis heute viele Mythen in sich verbirgt. Sie erzählt aus ihren Alltag, wie sie arbeitet und welcher Schlag Mensch in New York in den Jahren 1978 bis 1983 in ihren Miethaus leben. Sie schreibt fesselnd und lädt somit ein an ihren bescheidenden Lebensstil kurzweilig teil zu nehmen. Auch fand ich die kurzen Exkurse in die Geschichte von New York sehr erfrischend und lehrreich. Ein Buch das zum Geschichten schreiben animiert und mein Kopfkino angeregt hat.
- Rainer Wieland
Das Buch der Tagebücher
(4)Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzickFür dieses prächtige Werk, aufgebaut und gestaltet als Diarium hat der Autor Rainer Wieland die Welt der Tagebücher erforscht und erlesen. Viele große Schriftsteller, Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten haben ihr Leben und ihre Erlebnisse in Tagebüchern festgehalten, eine literarische Form, die heutzutage nur noch wenig genutzt bzw. veröffentlicht wird. Jeder Monat beginnt mit einem schönen Faksimile aus einem der ausgewerteten Tagebücher: Dann schließen sich für jeden Tag des Jahres zwei bis fünf Tagebucheintragungen an, die die jeweiligen Autoren an diesem jeweiligen Datum in ihr Tagebuch notiert haben. Der Anhang ist beeindruckend und weiterführend. Nicht nur werden alle Tagebuchautoren mit kurzen Biographien vorgestellt. Wichtig vor allem ist eine bibliographische Übersicht über die verwendeten Tagebücher. (Rainer Wieland hat nur veröffentlichte Tagebücher ausgewertet). Auf diese Weise kann der interessierte Leser, der von den Eintragungen eines bestimmten Autors sich gefangen nehmen ließ, im Original weiterlesen und dem jeweiligen Menschen noch näher kommen. Ein schönes Geschenk für bibliophile Menschen. - Frank Büttner
Philipp Otto Runge
(3)Aktuelle Rezension von: JorokaPhilipp Otto Runge wurde nur 33 Jahre alt. Dementsprechend ist sein Werk nicht sonderlich umfangreich. Darüber hinaus wurde ein Teil seines Lebenswerkes 1931 beim Großbrand des Münchner Glaspalastes zerstört. Doch nach einer Phase, in dem er fast gänzlich vergessen war, gilt er heute als bedeutender Vertreter der norddeutschen Romantik.
Ca. ein Drittel des Buches widmet sich seinen biografischen Stationen und damit einhergehend künstlerischen Werdegang. Der größere Teil geht eingehender auf sein Werk und dessen Interpretation ein. Näher Betrachtung finden seine Gemälde, und hier v.a. die Portrait- und Kinderdarstellungen sowie die Umsetzung von religiösen Themen; seine Arabesken (Der Kosmos der Zeit); seine Farbenlehre (Die Farbenkugel – das erste dreidimensionale Farbsystem) und seine Zeichnungen heidnischer Sagen und christlicher Legenden.
Goethe, ein Zeitgenossen, war ein Bewunderer der Kunst Runges. Sie haben sich auch persönlich kennen gelernt und waren durch einen regen Briefwechsel verbunden. Doch zu seiner Zeit stieß Runge durchaus auch auf Unverständnis und Ablehnung.
Für mich interessant war die Blumensymbolik in Runges Gemälden und Zeichnungen. Seine Bilder sind insgesamt als detailverliebt zu bezeichnen. Je länger man schaut, je mehr Einzelheiten fallen einem auf. Spannend für mich auch, wie sehr mich vor allem auch die Zeichnungen an Elemente des Jugendstils erinnert haben, der doch fast ein ganzes Jahrhundert später erst zur Blüte kam.
2010 jährte sich Runges Todestag zum 200. mal. Mich hat das Büchlein angeregt, mich nochmals eingehender mit dem Werk Runges zu beschäftigen und im Internet zu recherchieren.
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