Bücher mit dem Tag "taliban"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "taliban" gekennzeichnet haben.

94 Bücher

  1. Cover des Buches Drachenläufer (ISBN: 9783596522682)
    Khaled Hosseini

    Drachenläufer

     (2.014)
    Aktuelle Rezension von: luckytimmi

    Das Buch erzählt die Geschichte von Amirs Leben in Afghanistan und Amerika zwischen 1975 und Anfang 2000:
    Amir und Hassan sind befreundet und wachsen beide bei ihren Vätern auf, ihre Mütter sind verstorben bzw verschwunden, Hassans Vater ist der Diener von Amirs Vater. Amirs Vater behandelt Hassan so gut, so dass Amir oft ein bisschen eifersüchtig ist.
    Amir und Hassan lieben es, bei Drachen-Wettkämpfen mitzumachen, aber als Hassan bei einem dieser Wettkämpfe etwas schlimmes passiert, ist ihre Freundschaft nicht mehr so wie vorher…

    Einige Jahre später leben Amir und sein Vater in Amerika, sie sind aus Afghanistan geflohen. Im Erwachsenen-Alter - er ist mittlerweile verheiratet - reist Amir zurück nach Afghanistan und erfährt, wie es Hassan dort ergangen ist….

    Am Anfang hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten, in das Buch zu finden, aber dann fand ich es wirklich gut, obwohl es an vielen Stellen traurig ist. 

  2. Cover des Buches Tausend strahlende Sonnen (ISBN: 9783596520701)
    Khaled Hosseini

    Tausend strahlende Sonnen

     (1.231)
    Aktuelle Rezension von: ana-97

    Das perfekte Buch für den Moment, wenn ✨du in deiner Kontrahentin eine Freundin findest✨

    Mariam ist das uneheliche Kind einer Hausangestellten und eines Geschäftsmannes. Trotz des reichen Vaters wächst sie in ärmlichen Verhältnissen auf, während dieser mit seinen drei Ehefrauen und neun Kindern in einer Villa in Herat lebt. Als Mariam fünfzehn ist, stirbt ihre Mutter und sie wird mit dem dreißig Jahre älteren Rashid verheiratet. Die Ehe ist gewaltvoll. Als sich Mariams Mann eine Zweitfrau nimmt, ist sie zuerst eifersüchtig auf diese und Rashids Interesse an ihr. Die anfängliche Kälte wandelt sich jedoch im Lauf der Zeit und die beiden Ehefrauen werden zu Freundinnen. Gemeinsam entwerfen sie einen Plan, von Rashid zu fliehen.

    Als ich dieses Jahr das erste Mal ein Buch von Khaled Hosseini gelesen habe, hatte ich direkt das Gefühl, dass er zu einem meiner liebsten Autoren werden könnte. Seine Erzählungen sind glaubwürdig und unglaublich mitreißend. Meiner Meinung nach schafft Hosseini die perfekte Balance zwischen Kitsch und Authentizität, ohne dabei ins Straucheln zu geraten.

  3. Cover des Buches Ich bin Malala (ISBN: 9783426788271)
    Malala Yousafzai

    Ich bin Malala

     (284)
    Aktuelle Rezension von: VioCo

    Ich kannte Malala natürlich aus den Medien und wollte unbedingt irgendwann ihre Biografie lesen.

    Leider viel es mir schwer dran zu bleiben. Ich finde es teilweise verwirrend geschrieben, weil innerhalb der Kapitel und auch von Kapitel zu Kapitel immer wieder Zeitsprünge sind, die man erst einmal einordnen muss.

    Dadurch, dass so viele Fremdwörter eingeflochten sind, was ich prinzipiell gut finde, geht der Lesefluss aber verloren, da ich natürlich die Aussprache nicht kenne und auch, wenn Wörter wiederholt auftauchen, überlegen muss, was es bedeutet.

    Schön und erschreckend finde ich die eingearbeiteten Fotos, die der Lebensgeschichte von Malalas Familie noch mehr Gestalt geben.

    Bedrückend und schrecklich sind natürlich auch die Zustände in Pakistan. Dies so aus dem Alltag einer Bewohnerin zu lesen ist doch noch einmal etwas ganz anderes, als die Bilder im TV zu sehen.

  4. Cover des Buches Breaking News (ISBN: 9783596296958)
    Frank Schätzing

    Breaking News

     (191)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 976 Seiten

    Verlag: FISCHER Taschenbuch (20. August 2015)

    ISBN-13: 978-3596030644

    Preis: 18,00 €

    auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Erste Hälfte zäh, zweite Hälfte super spannend


    Inhalt:

    Der deutsche Reporter Tom Hagen scheut kein Risiko für eine gute Story. Bis er es übertreibt und seinetwegen Menschen zu Tode kommen. Bei seinem Arbeitgeber ist er untendurch. Als sich ihm in Israel die Chance bietet, durch eine Riesenstory seinen Ruf aufzupolieren, nutzt er diese - und legt sich dabei mit dem Geheimdienst an. 


    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch vor Jahren geschenkt bekommen, habe rein geschnuppert, verspürte aber nicht den Wunsch, mich näher damit zu befassen. So landete es ganz unten im SuB. Nun habe ich es doch endlich mal wieder zur Hand genommen und … bin zwiegespalten. Die Beschreibung auf der Buchrückseite drückt nicht annähernd das aus, was die Lesenden erwartet. 


    Der hier erwähnte Reporter Tom Hagen spielt zunächst gar keine so große Rolle. Vielmehr wird die Geschichte Israels bzw. des Nahen Ostens erzählt, natürlich schön in Romanform verpackt. Angesichts des aktuellen Krieges in der Region ist das eigentlich recht informativ, wenn auch Fakten mit Fiktion vermischt sind. Aber man bekommt einen guten Eindruck davon, warum das alles so läuft, wie es läuft. 


    Leider kam ich aber mit dem Schreibstil über Hunderte von Seiten nicht gut zurecht. Nicht nur die abgehackten Sätze und Gedankensprünge, auch die abrupten Perspektivwechsel und Zeitsprünge machten mir zu schaffen. 


    Nur mit eisernem Willen konnte ich mich durch die erste, zähe Buchhälfte arbeiten, um dann in der zweiten Hälfte wenigstens mit einem super spannenden Thriller belohnt zu werden. Zwar ist hier einiges sehr reißerisch dargestellt, aber das schadet einer guten Geschichte nicht unbedingt.


    ★★★☆☆

  5. Cover des Buches Der Himmel ist ein Taschenspieler (ISBN: 9783784481890)
    Tanja Langer

    Der Himmel ist ein Taschenspieler

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Lilith79

    "Der Himmel ist ein Taschenspieler" wird aus Sicht des 32-jährigen Mahboob (oder Martin, wie sein in Deutschland angenommener "zweiter" Vorname lautet) erzählt. Er floh im Alter von 8 Jahren zusammen mit seiner Mutter aus Afghanistan, der Vater und seine ältere Schwester hätten eigentlich nachkommen sollen, aber stattdessen wurde die Schwester erschossen und vom Vater hörten die beiden  nichts mehr... Mahboob hat diese Geschehnisse seiner Kindheit weitgehend verdrängt, er integrierte sich (fast über-) motiviert in Deutschland, studierte Mathematik und steht kurz vor seinem Diplom als er einen Brief von seinem Vater aus Afghanistan erhält, der ihn bittet ihn zu besuchen.

    Mit diesem Besuch startet der Roman, Mahboob reist nach Afghanistan und soll abgesehen von dem Besuch bei seinem Vater beim Wiederaufbau einer zerstörten Schule helfen. Das Buch erzählt in mehreren Abschnitten von Mahboobs Rückkehr nach Afghanistan aber auch in Rückblenden aus seiner Kindheit und aus dem Leben seiner Familie. Es handelt sich dabei nicht um eine lineare Erzählung mit einer klaren Handlung, das Buch springt viel zwischen verschiedenen Themen und Mahboobs Gedanken hin- und her. Es geht um seine Identitätssuche, er fühlt sich in Deutschland zu "afghanisch", in Afghanistan nervt ihn die dortige Mentalität und er fühlt sich zu "deutsch". Das Buch ist bei aller Beschäftigung mit politischen Themen und mit Mahboobs Identitätssuche aber für mich vor allem ein Familienroman, der sich damit beschäftigt, wie eine Familie durch Schicksalsschläge, aber auch durch Missverständnisse und Sturheit zerbrochen ist.

    Mahboob ist dabei ein sehr interessanter Charakter, er ist kein typischer "Held", er ist erstmal keiner der anpackt und die Dinge in die Hand nimmt, er ist unsicher, für einen 32-jährigen wirkte er auch mich oftmals sehr unreif, er erwartet viel von anderen, ist aber selber auch gar nicht so stark wie er gerne wäre, sondern von Selbstzweifeln geplagt und seinen Eltern gegenüber ist er oft sehr ungeduldig (manchmal sogar unfair). Er lässt sich oft treiben, versucht Dinge zu verändern, scheitert, ist frustriert, für mich war er ein sehr authentischer Charakter, wenn auch gar nicht mal immer sympathisch. 

    Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen, wenn es auch manchmal etwas sehr sprunghaft daher kommt. Gerne hätte ich auch etwas mehr Hintergrundwissen über die Geschichte Afghanistans gehabt, damit ich die politischen Ereignisse etwas besser einordnen kann, aber dass die mir fehlen, liegt natürlich nicht am Buch, sondern an mir. Etwas merkwürdig fand ich, dass das Buch zu 95% in der Ich-Perspektive erzählt ist, aber zwischendrin immer kleine Abschnitte sind, in denen von Mahboob in der 3. Person gesprochen wird. Das ist zwar wohl ein absichtliches Stilmittel, aber es gab doch immer einen kleinen Bruch.

  6. Cover des Buches Ich bin Malala (ISBN: B00QH20UGE)
    Malala Yousafzai

    Ich bin Malala

     (15)
    Aktuelle Rezension von: lenih

    Auch wenn man den Namen Malala Yousafzai vielleicht noch nicht gehört haben sollte, ihre Geschichte kennen die meisten bestimmt. Sie ist das Mädchen, dem die Taliban in den Kopf geschossen haben, nur weil sie sich ihr Recht auf Freiheit und Bildung nicht nehmen lassen wollte. Zu diesem Zeitpunkt war Malala erst 15 Jahre alt und hatte doch schon so viele Jahre des Aktivismus hinter sich. Denn in Pakistan, ihrem Heimatland, ist es nicht selbstverständlich, dass Mädchen zur Schule gehen und sich Bildung aneignen dürfen. Glücklicherweise überlebte Malala dieses Attentat, wurde nach England ausgeflogen und konnte dort fast vollständig genesen. In ihr Heimatland zurück kann sie nicht, denn dort droht ihr auch heute noch der Tod. Doch auch dieses grausame Verbrechen hielt sie nicht davon ab, ihre Botschaft zu verbreiten, dass jedes Mädchen, jedes Kind ein Recht auf Bildung hat. Für ihr Engagement wurde sie 2014 sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

    In diesem (Hör-)Buch beschreibt Malala ihr Leben vor und nach dem Taliban-Anschlag, der sie beinahe das Leben gekostet hätte. Sie führt ihre Zuhörer nach Pakistan, ein Land, das noch immer unter ethnisch-religiösen Konflikten, unter Korruption und Terrorismus zu leiden hat. Für mich war dies eine Reise in eine Welt, die ich mir als Frau kaum vorstellen kann. Es ist schockierend zu hören, worunter Mädchen und Frauen in manchen Ländern auch heute noch zu leiden haben. Und es ist gleichzeitig ermutigend, dass es trotz aller Widrigkeiten so unerschrockene Menschen wie Malala und ihren Vater gibt, die dieses Unrecht nicht einfach hinnehmen wollen und dafür sogar ihr Leben aufs Spiel setzen. Ich habe tiefen Respekt vor ihren Leistungen und Bemühungen.

    Einen Stern ziehe ich ab, weil mir die Handlung manchmal zu sehr zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springt und ich manchmal nicht genau zuordnen konnte, in welchem Abschnitt von Malalas Leben ich mich gerade befinde. Darüber hinaus war es für mich etwas unstimmig, dass Malala immer wieder davon spricht, dass die Volksgruppe der Paschtunen, der ihre Familie angehört, eigentlich sehr mutig und friedliebend wäre und zusammenhält, sie aber gleichzeitig immer wieder von der Korruption in ihrem Land erzählt, von Familienfehden und Ehrenmorden, von Denunziantentum und der Unterdrückung von Frauen und Andersgläubigen, und das nicht nur durch die Taliban. Eigentlich sollte ich dafür keinen Abzug vornehmen, denn es ist Malalas persönliche Geschichte und ihre Realität, aber ich kann es nicht ändern, dass mir das einfach zu widersprüchlich war und leider keinen guten Eindruck bei mir von diesem Land hinterlassen hat. Dennoch ist dieses Buch sehr hörens- und lesenswert, nicht nur, weil Malala eine starke Frau ist, der Ehre gebührt, sondern allein schon um zu verstehen, wie die Mechanismen in diesem Land funktionieren oder nicht funktionieren und warum dort noch keine richtige Ruhe einkehren konnte.

  7. Cover des Buches The Kite Runner (ISBN: 9781408850251)
    Khaled Hosseini

    The Kite Runner

     (155)
    Aktuelle Rezension von: gerda_badischl

    Achtung, Spoiler-Warnung! Trotz aller Bemühung gelingt es mir nicht, die Rezension ganz spoiler-frei zu halten.


    Kurz-Inhalt:

    Ich-Erzähler-Amir erlebt eine glückliche Kindheit im Kabul der 60-er und 70-er Jahre. Diese endet, als er mit 12 eine schreckliche Schuld auf sich lädt, die sein weiteres Leben überschatten wird. Viele Jahre später - er hat sich in Amerika ein gutes Leben aufgebaut - kehrt er ins Afghanistan der Taliban zurück um die Schuld zu begleichen.


    Mein Lese-Erlebnis:

    Der erste Teil des Buches beschreibt die Kindheit des Erzählers. Gut und lebendig erzählt, lernt man hier viel über das Leben im Afghanistan vor dem Krieg. Nicht alles ist eitel Wonne, aber der junge Amir betrachtet Standesunterschiede und Rassismus aus seiner unschuldig-kindlichen Perspektive. *****

    Dann kommt der traurige Teil: Amir lädt eine Schuld auf sich, und macht durch seine Vertuschungs-Versuche - nicht nur für sich selbst - alles nur noch schlimmer. Viele Rezensenten schreiben an dieser Stelle, dass ihnen die Figur unsympathisch wurde. Mir nicht: er ist ein Kind, kein Held! Und die meisten Erwachsenen würden nicht anders handeln. Ich zumindest kann gut mit Amir mitfühlen und habe mehr als eine Träne vergossen beim Lesen. *****

    Der Autor überspringt dann viele Jahre und nimmt den Faden erst wieder auf, als Amir aus Afghanistan nach Amerika flieht, und sich dort ein neues Leben aufbaut. Auch hier gibt es noch interessante Stellen - vor allem über das Leben der Exil-Afghanen in den Staaten - aber die Erzählweise ist hastiger, action-reicher. ****

    Und dann kommt das enttäuschende Ende. Ab hier fühlt es sich an, als ob plötzlich der orientalische Autor von einem Amerikaner beim Schreiben abgelöst worden wäre. Amir kehrt zurück nach Afghanistan. Die Beschreibung der Situation unter den Taliban ist kurz und schlaglicht-artig. Er ist als Tourist dort, nicht als Einwohner - das merkt man. Dann gleitet die Geschichte eindeutig ins Fiktive ab, wird für einige Seiten zum Action-Thriller, um als Kitsch-Roman zu enden. Dieses Ende ist nicht mehr als 3 Sterne wert. ***


    Fazit: lesenswert. Man lernt viel über die Kultur des früheren Afghanistans und der Afghanen im Ausland. Eine herzergreifende Geschichte über Verrat und Schuld. Aber wegen des schwachen Endes nur 4 statt 5 Sterne.

  8. Cover des Buches Der Afghane (ISBN: 9783328107262)
    Frederick Forsyth

    Der Afghane

     (56)
    Aktuelle Rezension von: beastybabe

    Die Geschichte:
    Frederick Forsyth hat dieses Buch zwar bereits vor etwa 10 Jahren geschrieben, doch angesichts der Ereignisse der letzten Zeit ist es leider (wieder) sehr aktuell. Es geht um fanatische Glaubensanhänger, die der westlichen Welt den Kampf angesagt haben.
    Durch einen Zufall gelangen die Geheimdienste Amerikas und Englands an eine verschlüsselte Botschaft, die einen drohenden Terroranschlag enormen Ausmaßes ankündigen könnte. Keine ihrer Quellen kann ihnen Näheres dazu sagen, so dass langsam ein irrwitziger Plan Gestalt annimmt: sie wollen einen ihrer Agenten bei al-Qaida einschleusen.
    Mike Martin ist mit knapp Mitte Vierzig zwar bereits im Ruhestand, doch er erfüllt alle nötigen Voraussetzungen für diese Mission. Er wird in die Rolle eines inhaftierten Taliban-Kommandanten schlüpfen und kann nur hoffen, dass er überzeugend genug ist, um nach vielen Monaten Vorbereitungszeit nicht sofort enttarnt zu werden.

    Meine Meinung:
    Der Autor lässt anfangs noch einmal sehr übersichtlich einige wichtige Eckdaten und Ereignisse in die Geschichte einfließen, die erklären, wie es überhaupt zur heutigen Terrorbedrohung und zu den vielen fanatischen Gruppen gekommen ist, die den “Ungläubigen” den Dschihad erklärt haben. Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, waren diese Informationen sehr interessant und aufschlussreich.
    Frederick Forsyth ist ein Mann “vom Fach”, was man an vielen Stellen deutlich merkt: die Arbeit der Geheimdienste, die eingesetzten Waffen und die technische Ausrüstung werden sehr authentisch beschrieben. Überhaupt wirkt die ganze Story sehr lebensnah und erschreckend real.

    An Spannung mangelt es nicht, obwohl zunächst viel Zeit für die Vorbereitung der Mission aufgewendet werden muss. Wechselnde Schauplätze bringen zusätzlich Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Alles ist bestens durchdacht und es gibt zwar einige Zufälle, die maßgeblich zum Gelingen beitragen, aber diese nehmen nicht überhand.

    Hauptperson ist der Geheimagent Mike Martin, der gerade so sympathisch rüberkommt, dass man ihn gern auf seiner heiklen Mission begleitet und ihm wünscht, dass er am Ende wohlbehalten in seinen Ruhestand zurückkehren kann. Andererseits übertreibt es der Autor aber nicht mit emotionalen Hintergrundinformationen, so dass man als Leser trotzdem noch einen guten Abstand zu den Protagonisten wahren kann und nicht zu entsetzt ist über mögliche Verluste.

    Die zweite wichtige Person ist natürlich “der Afghane”, also der Gefangene, dessen Leben Mike übernimmt. Sein Lebenslauf ist ein gutes Beispiel dafür, wie eigentlich ganz normale, unschuldige Menschen irgendwann in den Fängen des Fanatismus enden.

    Sehr schön fand ich auch die Beschreibung der Schauplätze: der Autor erschafft authentische Szenarien, denen man sich nur schwer entziehen kann.

    Fazit:
    Interessant, fesselnd, erschreckend realistisch – ein Agententhriller mit viel Spannung und Action!

  9. Cover des Buches Im Meer schwimmen Krokodile (ISBN: 9783328106654)
    Fabio Geda

    Im Meer schwimmen Krokodile

     (127)
    Aktuelle Rezension von: bookxn_belly

    Da ich Geschichten, welche auf wahren Begebenheiten ruhen besonders gut finde, hat mich dieses Buch zunächst angesprochen. Leider konnte mich der Inhalt dann nicht wirklich überzeugen.

    Zuerst einmal etwas Positives. Das Buch enthielt eine Karte zu Enaiats Reise, welche die Städte in den einzelnen Ländern mackierte, die er durchreiste. Diese war wirklich sehr hilfreich, da ich persönlich nicht jede angesprochene Stadt direkt örtlich zuzuordnen wusste und so aber jederzeit einen tollen Überblick  hatte.

    Der Schreibstil kam mir leider etwas lieblos und stumpf vor. Der Autor hat viel wörtliche Rede verwendet, diese aber keiner Zeit kenntlich gemacht. Mich persönlich hat diese Tatsache doch schon enorm gestört. Ich wusste nicht immer welche Person gerade spricht, bzw. wann eine Person aufhört zu sprechen und die nächste beginnt. Dementsprechend konnten an mich als Leser auch keinerlei Gefühle und Gedanken transportiert werden, was mir persönlich gerade in einer wahren Geschichte, echt wichtig gewesen wäre.

    Ein weiterer Hinweis wäre zu Beginn des Buches eine Unterteilung mit kleinen Unterüberschriften gewesen, da man nicht immer wusste ob man sich gerade im "Jetzt" oder in der "Vergangenheit" befindet.

    Alles in allem wirklich schade, da es sich um eine wirklich erstaunlich tolle, spannende und emotionale Geschichte handelt, aus welcher man sicherlich sehr gut etwas draus machen könnte. Meiner Meinung nach ist dies hier aber leider nicht gelungen...

  10. Cover des Buches Ich versteh die Welt nicht mehr (ISBN: 9783492314275)
    Jennifer Sieglar

    Ich versteh die Welt nicht mehr

     (7)
    Aktuelle Rezension von: theophilia

    Liebe Leser, heute möchte ich Euch das Buch „Ich versteht die Welt nicht mehr“ von Tim Schreder und Jennifer Sieglar vorstellen. Auf dieses Buch bin ich aufgrund einer Empfehlung vom Piper Verlag gestoßen.

    Inhalt:
    Der Islamische Staat verbreitet weltweit Angst und Terror, in den USA wird ein Außenseiter zum Präsident gewählt, aus der Türkei vernimmt man ständig neue Schreckensmeldungen über Präsident Erdoğan und hierzulande wird die AfD stetig populärer – die Welt der Nachrichten dreht sich immer schneller, dabei sind viele Themen ohne fundiertes Hintergrundwissen kaum zu verstehen. Zugleich konsumieren viele Menschen diese Meldungen vor allem bruchstückhaft über die sozialen Medien. Hier setzt »Ich versteh die Welt nicht mehr« an und bietet auf verständliche und unterhaltsame Art Hintergründe zu den wichtigsten Nachrichtenthemen unserer Zeit.

    Meine Meinung:
    Das Cover des Buches ist in Himmelblau gehalten. Vielleicht soll es die Draufsicht vom Weltall darstellen. In der Länderkarte stecken Fähnchen mit den jeweiligen Brennpunkten die im Buch erklärt werden.

    Das Buch „Ich verteh die Welt nicht mehr“ wurde von Tim Schreder und Jennifer Sieglar als Klappenbroschur im Piper Verlag aufgelegt. in den Klappen sind auf einer Landkarte die Punkte der Erde zu sehen, von welchem in dem Buch die Berichte sind. In der hinteren Klappe sind Tim und Jenni bei der Arbeit zu sehen. Beide sind u.a. als Moderatoren der Kindersendung Logo bei Kika bekannt.

    Das Buch hat neben einem Vorwort, Dankesteil und Buchempfehlung 33 kleine Kapitel mit unterschiedlichen Brennpunkten der Erde. Das Buch kann auch als kleines Einführungslexikon zur aktuellen Weltpolitik gesehen werden. Nach der Kapitelüberschrift kommt eine kurze Einleitung farblich hinterlegt.

    Die Schrift ist in 2mm Standardschrift als reines Textsachbuch gedruckt. Nur zur Einleitung eines Kapitels ist ein Globus aufgedruckt mit einer Fahne, welche in dem Teil der Erde steckt, welches gerade besprochen wird. Vielleicht hätte eine etwas größere Landkarte als optische Orientierung neben der großen Weltkarte am Anfang des Buches zur näheren Orientierung verholfen.

    Das Buch kann wie ein kleines Lexikon verwendet werden. Jedes Kapitel lässt sich unabhängig vom anderen lesen und keines baut auf dem anderen auf.

    Tim und Jenni kenne ich von den Logonachrichten. Dort werden die Tagesnachrichten so für Kinder erklärt, dass sie verstehbar sind. Daher bin ich mit der Erwartung an das Buch gegangen, dass dies in einer einfachen Sprache gehalten ist. Doch bei näherem Durchlesen wurde mir schnell klar das das Buch für Teenager bzw. junge Erwachsene gedacht ist. Aber auch Senioren und Eltern von Kindern, die Tim und Jenni aus Logo kennen, sind mit diesem Buch angesprochen.

    Das Buch setzt einen etwas weiteren Sprachwortschatz voraus wie Logo Kindernachrichten. Ist aber im Prinzip genauso gut verständlich und tiefgründig geschrieben. Einige Themen z.B. Mord und Vertreibung sind für jüngere Kinder nicht so geeignet genauer auszuführen. Aber auch Eltern und Senioren sind

    Was ich aus dem Buch lernen konnte
    Es ist nicht aussichtlos die politische Weltlage zu verstehen. Hier ist ein Buch, das dem oftmals überforderten Nachrichtenseher Klarheit in die tägliche Nachrichtenflut an Hintergrundwissen bringt. Die 33 Weltbrennpunkte werden von Anbeginn der Entstehung zeitgeschichtlich fortlaufend dargestellt.

    Das Buch macht Mut sich weiter mit der Weltgeschichte auseinanderzusetzen. Erste Anfänge sind hier gelegt und der Nachrichtenseher kann sein hier erworbenes Wissen Tag für Tag selber vertiefen.

    Dank an Tim Schreder und Jennifer Sieglar für die ausführliche Recherche zu den aktuell brisanten Tagesthemen. Es ist zu erlesen wie viel Zeit und Mühe sie in ihr Buch investiert haben.

    Tim Schreder und Jennifer Sieglar durfte ich im Rahmen der Buchvorstellung auf der Frankfurter Buchmesse 2017 kennenlernen. Es hat mich gefreut sie genauso authentisch bei der Buchbesprechung zu erleben, wie ich Euch von Logo her kenne: jugendlich, kommunikativ und frisch aber trotzdem mit allem Ernst bei der Sache. Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt das Buch zu signieren. Hoffe, dass ihr noch lange die Jugendlichkeit bewahren könnt, um Logo Nachrichten den Kindern zu Präsentieren.

    Fazit:
    Das Buch kann ich für jeden Empfehlen, der sich an der Weltgeschichte interessiert. Ein Muss für jeden der Tagesnachrichten besser verstehen will.

    Autor:

    Tim Schreder
    Tim Schreder, geboren 1991, moderiert seit 2010 logo! und ist als Reporter für das ZDF weltweit im Einsatz. Er berichtete u.a. von den US-Präsidentschaftswahlen und der Fußball-WM in Brasilien. Für seine Reportage zur Flüchtlingskrise wurde er 2016 für den Grimme-Preis nominiert.

    Jennifer Sieglar
    Jennifer Sieglar, Jahrgang 1983, absolvierte ein Volontariat beim Hessischen Rundfunk, wo sie derzeit Moderatorin für die Hessenschau ist. Seit 2008 ist sie für die ZDF-Nachrichtensendung logo! tätig, die sie seit August 2012 moderiert.

  11. Cover des Buches Totengeld (ISBN: 9783453437944)
    Kathy Reichs

    Totengeld

     (99)
    Aktuelle Rezension von: Blackfairy71

    Eine junge Frau wird tot in Charlotte gefunden, ihre Leiche achtlos in einem Straßengraben deponiert. Keine Papiere, keine sonstigen Hinweise auf ihre Identität. Forensikerin Tempe Brennan wird bei der Untersuchung klar, dass es sich nicht um einen Unfall handelt. Der zuständige Detective Slidell hat schnell eine Erklärung: eine illegale Prostutuierte, die anscheinend niemand vermisst. Aber Tempe ist sich da nicht so sicher.

    Gleichzeitig bekommt sie den Fall eines Schmugglers auf den Autopsietisch, der kuriose mumifizierte Artefakte in die USA schleust. Bei ihren Recherchen stößt sie auf eine Verbindung zwischen dem toten Mädchen und dem anscheinend lukrativen Handel mit Schmuggelware. Aber wie hängt das Ganze zusammen? 

    Und dann bittet auch noch Tempes Ex-Mann Pete sie um einen Gefallen und sie fliegt in ihrer Eigenschaft als Beraterin für das Militär mitten ins Kriegsgebiet nach Afghanistan. Auch in der Hoffnung, ihre Tochter Katy einmal wiederzusehen. Doch auch hier lässt sie der Gedanke an das tote Mädchen nicht los. Denn sie hat ihr versprochen, dass sie herausfindet, wer sie ist und wer ihr das angetan hat.

     

    "Totengeld" ist bereits der 16. Fall für die forensische Anthropologin Tempe Brennan. Kleine Anmerkung am Rande: Ich finde, der Originaltitel "Bones of the lost" hätte besser gepasst. 

     

    Ansonsten hat mir das Buch wieder gut gefallen. Ich mag die Reihe einfach und es ist schließlich nicht einfach, über so viele Jahre und Geschichten, die Spannung gleichbleibend oben zu halten. Kathy Reichs gelingt das meiner Meinung nach aber sehr gut. Sie weiß schließlich, wovon sie schreibt. 


    Schade nur, dass Ryan nicht dabei war. Die Diskussionen zwischen ihm und Tempe haben immer einen hohen Unterhaltungswert in den Büchern. Wobei der Schlagabtausch zwischen ihr und Slidell auch oft zum Schmunzeln ist. Und Kater Bird natürlich, der heimliche Star der Reihe. 😉

     

    Den Teil mit Afghanistan und Tempes Einsatz für das Militär fand ich zunächst ein wenig irreführend, da nicht direkt ersichtlich ist, wohin das Ganze führen wird. Aber zum Ende wird klar, dass das "Intermezzo" doch Sinn macht und nicht einfach nur eine Lobeshymne auf das US-Militär sein soll.  Trotzdem wird beim Lesen klar, dass Amerika anscheinend immer noch vom Einsatz in Afghanistan überzeugt ist. Allerdings ist das Buch auch von 2013. 

     

    Einem Zitat von Tempe, das wahrscheinlich auch die Meinung der Autorin widerspiegelt, stimme ich nur zu gerne zu: "Aber absolut keine Toleranz habe ich für einen Glauben, der nicht nur Mädchen jegliche Bildung verweigert, sondern zudem den Missbrauch von Frauen entschuldigt, sogar gutheißt. Für ein Dogma, das Männern erlaubt, Angehörige meines Geschlechts zu schlagen, zu verstümmeln, ja sogar zu töten. Mein einziges Vorurteil. Ich verachte die Taliban. Und ich glaube fest daran, dass die Arroganz und Grausamkeit ihrer Gefolgsleute von Unwissenheit, Angst und männlicher Unsicherheit herrühren."


    Fazit: Ein für mich weiterer spannender Teil der Reihe, mit einer Protagonistin, auf deren Wiedersehen ich mich jedes Mal freue wie bei einer alten Freundin. 

  12. Cover des Buches Über die Berge und über das Meer (ISBN: 9783836956765)
    Dirk Reinhardt

    Über die Berge und über das Meer

     (27)
    Aktuelle Rezension von: 99Hermione99

    Um was die Geschichte handelt: 

    Soraya lebt in einem kleinen Dorf in den Bergen. Jeder nennt sie Samir. Ja, sie wird nicht nur mit einem Jungennamen gerufen, sondern sie zieht sich auch so an und verhält sich wie ein Junge. Und das aus gutem Grund: Soraya ist die 7. Tochter ihrer Familie und somit noch immer nicht der erhoffte Sohn. Als Junge kann sie jedoch frei herumlaufen, und muss nicht wie alle Mädchen und Frauen, den ganzen Tag im Haus sitzen. Ausserdem dürfen diese das Haus nur in Begleitung  von männlichen Personen verlassen. Doch nun mit 14 Jahren ist Soraya alt genug, um sich "umzuwandeln" in das Mädchen, das sie eigentlich ist. Das finden auch die Taliban, eine streng religiöse, gewalttätige Gemeinschaft. Ein ähnliches Schiksal trifft Tarek, ein Kuchi, ebenfalls aus Afghanistan, der mit seiner Familie in den Bergen herumzieht. Die Taliban wollen, dass er ihnen beitritt, da er ein sehr guter Schafhirte und Spurenleser ist. Tarek und Soraya geben sich unabhängig voneinander auf den Weg der Flucht, durch brenzlige und lebensgefährliche Situationen, oft ganz alleine, viele Kilometer von ihrer Familie, ihrem Bekanntenkreis und ihrer Kultur entfernt. 

    Nun aber zu meiner Meinung: 

    Ich finde, man kann sich unglaublich gut in die zwei Protagonisten hineinversetzen und flüchtet mit ihnen. Gerade, weil das Thema (Flüchtlinge und Taliban in Afghanistan) so aktuell ist, habe ich die Geschichte regelrecht verschlungen. Die Kapitel berrichten immer abwechslungsweise aus der Sicht von Tarek und Soraya. Manchmal bin ich durcheinandergekommen, was jetzt wem passiert ist. Aber das konnte ich dann schnell nochmal nachlesen. Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist realistisch, soweit ich das beurteilen kann. Mit diesem Roman kann man nachvollziehen, was Flüchtlinge alles durchleben müssen. Das Buchcover finde ich persönlich wunderschön. Ausserdem befindet sich eine Karte hinten im Biuch, auf der die Fluchtwege von Soraya und Tarek eingezeichnet sind, sehr praktisch. 

    Ich kann es nur empfehlen. Einfach lesen!! :-)

  13. Cover des Buches Kriegsbraut (ISBN: 9783499253546)
    Dirk Kurbjuweit

    Kriegsbraut

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Buecherfreundinimnorden
    Anfangs fiel es mir schwer, die Hauptperson Esther zu akzeptieren: viel zu lange lässt sie sich nach meinem Geschmack von einem verheirateten Mann hinhalten. Sie nimmt die Rolle der Geliebten hin, obwohl sie eigentlich fest daran glaubt, etwas besseres verdient zu haben. Das kennt man schon, das fand ich eher langweilig. Doch in dem Moment, als Esther beschließt, Soldatin zu werden, hatte sie meine ganze Aufmerksamkeit: und dabei ist es geblieben. Frauen bei derBundeswehr, noch dazu im Auslandseinsatz in Afghanistan, wo es alles gibt, nur keinen Frieden - das war spannend. Der Autor kann erzählen, ich werde auch sein nächstes Buch lesen
  14. Cover des Buches Geisel der Taliban (ISBN: 9783775156318)
    Dilip Joseph

    Geisel der Taliban

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Buchperlentaucher
    Taliban entführen den Arzt Dr. Dilip Joseph. Wenn für ihn keine 300'000 Dollar bezahlt werden, wird er ermordet. Eine Sondereinheit des US-Militärs befreit den Arzt und bringt ihn sicher zurück in seine Heimat. 
    "...Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen..." Diese und gleichartige Bewertungen stehen auf den ersten Seiten des Buches. Ich kann mich dieser Meinung leider nicht anschließen. Richtig spannend empfand ich das Buch selten. Nur sehr wenig erfährt der Leser über die Arbeit der Hilfsorganisationen in Afghanistan. Gerne hätte ich auch mehr über darüber erfahren, auf welche Art sich das Land positiv entwickelt hat. Dieser Meinung vertritt Dr. Dilip Joseph, aber er liefert dazu wenig Fakten. In den Medien wird das Bild von brutalen und erbarmungslosen Taliban gezeigt. Es ist der Verdienst von Dr. Dilip Joseph,dass er auch von  anderen Erfahrungen mit diesen Menschen berichtet. 
  15. Cover des Buches Heiß (ISBN: 9783455404265)
    Gerd Schilddorfer

    Heiß

     (123)
    Aktuelle Rezension von: Isar-12

    "Heiß" ist der zweite Band der John-Finch-Reihe von Gerd Schilddorfer. Den alten Haudegen und Piloten zieht es zurück zu seinen Wurzeln nach Nordafrika. In der neu erbauten Bibliothek in Alexandria wird die Leiterin der Manuskriptensammlung bei einem Raubüberfall schwer verletzt und ein geheimnisvolles Manuskript ist plötzlich verschwunden. Für Finch etwas persönliches, denn die Frau hat er als kleines Mädchen schon einmal gerettet. Gleichzeitig geschieht in Berlin ein brutaler Mord an einem Wachmann und in Pakistan muss ein Polizist bei Ermittlungen an einem Mord um sein Leben fürchten. Es scheint dass Geheimdienste seinen Tod wünschen. Und so setzt der englische Geheimdienst auf die Fähigkeiten von Finch den Mann aus Pakistan zu retten und auszufliegen. Aber damit beginnt eine Hetzjagd über den Globus für John Finch und seinen Auftraggeber Major Llewellyn. Es scheint dass der Feind in den eigenen Reihen zu suchen ist. Gerd Schilddorfer lässt den Leser wieder in mehrere verschiedene Handlungsstränge in der Gegenwart und der Vergangenheit eintauchen. Dabei bleibt es wieder sehr lange vollkommen undurchsichtig, wie diese zusammenhängen. Doch in jedem Strang für sich überschlagen sich die Ereignisse, man grübelt wie alles miteinander verbunden ist und findet es doch nicht heraus. Dabei ist Spannung stets garantiert und erst nach gut zwei Drittel erkennt man Zusammenhänge. Genau dies fasziniert mich beim Lesen, diese langsame Hinführen an die Auflösung. Die Geschichte ist komplex, die Kapitel kurz gehalten. Und so springt man immer wieder zwischen Handlungsorten und Geschehen wie es auch schon im Vorgängerband war. Auch hält die Geschichte immer wieder Überraschungen bereit, mit denen man so nicht gerechnet hat. John Finch, diese Mischung aus Indiana Jones und Top Gun Pilot Maverick gepaart mit Geheimdienstaktivitäten lässt auch diesen zweiten Band wieder zu einem spannenden Pageturner werden. Absolutes Lesevergnügen für jeden dem wie mir solch eine Kombination gefällt.

  16. Cover des Buches Die Bibel & ich (ISBN: 9783548609393)
    A. J. Jacobs

    Die Bibel & ich

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Was passiert, wenn man sich ein Jahr wörtlich an die Vorschriften der Bibel hält? Das beschreibt A. J. Jacobs in diesem Buch. Auch wenn er sich nicht an alle Vorschriften zugleich hält, so stellt sich dieses Unterfangen als ganz schön schwierig und teils auch unsinnig heraus. Denn der Autor interpretiert die Regeln so, wie sie wörtlich in der Bibel stehen. Ohne Kontext und ohne Adaption an die heutige Zeit. 


    So kommen von Kreationisten bis hin zu den Red Letter Christians auch verschiedene Gruppierungen zu Wort: Dadurch dass Jacobs sich aber für die wörtliche Auslegung der Bibel entscheidet, sind es zumeist hochpolarisierte, evangelikale Gruppen, die zu Wort kommen. Der "gläubige Mainstream" erhält in diesem Buch keine Aufmerksamkeit. Und Jacobs probiert tatsächlich auch jede noch so schräge Regel aus.


    Letztendlich war das Buch vermutlich eine tiefe Erfahrung für den Autor selbst, der zwar nicht zum Glauben aber zu einigen Ritualen gefunden hat. Für den*die Leser*in ist das Buch stellenweise aber nur amüsant. Einen tieferen Sinn dahinter kann ich für mich selbst nicht entdecken, außer: Wenn die Bibel wörtlich ausgelegt wird, wird sie in unserer Zeit unsinnig. UND: Keiner hält sich an die gesamt Bibel, sondern es wird immer eine Auswahl getroffen, an die man sich hält. Ob man dadurch zu Gott finden kann, bleibt dabei jedem selbst überlassen.

  17. Cover des Buches Drachenläufer (ISBN: 9783869740096)
    Khaled Hosseini

    Drachenläufer

     (53)
    Aktuelle Rezension von: EmmaZecka
    Inhalt
    Besonders gut an der Geschichte gefällt mir, dass wir das Land Afghanistan aus zwei Perspektiven kennenlernen und uns ein Afghanistan gezeigt wird, das mir bisher noch unbekannt war. Khaled Hosseini spricht in Drachenläufer verschiedene Themen an, auf die ich nun eingehen möchte:

    Kommen wir zuerst zur gesellschaftlichen Norm: Die Geschichte beginnt in den 70er Jahren. Unser Protagonist Amir stammt aus einer wohlhabenden Familie. Er lebt mit seinem Vater und zwei Dienern in einem großen Haus und hat eine scheinbar unbeschwerte Kindheit, die er größtenteils mit seinem Diener Hassan verbringt, der ungefähr im selben Alter ist. Während die Diener in Amirs Familie sehr gut behandelt werden, wird schnell deutlich, dass nicht alle Afghanen ihren Dienern wohlgesonnen sind und es auch Leute unter ihnen gibt, die ihre Diener ganz klar auf die unterste Stufe der Hierarchie stellen. Amir befindet sich also in einem Konflikt: Er kennt Hassan von Klein auf und verbringt gerne Zeit mit ihm. Doch ist es ihm wichtig, die Grenze zwischen Diener und Herr nicht zu überschreiten. Hassan hingegen bringt ihm nicht nur Vertrauen, sondern auch unglaubliche Treue entgegen.

    Der zweite Konflikt - und dieser ist auch heute noch ziemlich präsent - ist die Sache mit der Religion: Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, was einen guten Muslim ausmacht und wie sich die Gesellschaft in Afghanistan aufgrund der Religion und Machtergreifung der Taliban verändert.

    Was mir gut gefallen hat war, dass Religion in der Geschichte zwar Raum eingenommen hat, aber nicht primär die Haupthandlung bestimmt hat. Obwohl der Autor ein Afghanistan beschreibt, das von Angst und Terror bestimmt wird, schafft er es dennoch, nicht moralisch zu werden und diejenigen zu verteufeln, die Anderen Gewalt antun.

    Das dritte - und auch heute noch präsente - Thema ist die Migration. Es gibt Charaktere, die im Laufe der Geschichte ihr Land verlassen und sich gezwungenermaßen eine neue Heimat suchen müssen. Während sie in Afghanistan ein gutes, wohlhabendes Leben geführt haben, befinden sie sich in der neuen Heimat in der Arbeiterklasse. Keine Diener, kein Haus mit Garten, sondern eine 1-2 Zimmerwohnung, ein schlecht bezahlter Job und eine ihnen fremde Sprache und Kultur.

    Das Spannende fand ich, dass wir die Flüchtlingsproblematik hier aus einer anderen Perspektive erleben: Wir lernen Charaktere kennen, die froh sind, in der neuen Heimat bekannte Gesichter und Menschen aus der selben Kultur wiederzutreffen. Wir erleben Generationenkonflikte: Die Alten, die an den Werten und Normen der alten Heimat festhalten und diese im neuen Land fortführen wollen. Die Jungen, denen die Werte zwar wichtig sind, die aber auch offen für die neue Kultur sind, die ihnen begegnet.

    Ich bin mir noch etwas unschlüssig, was ich über die Handlungsstränge der Geschichte denken soll. Amir und Hassan erleben in Afghanistan eine Situation, die das Leben der beiden verändern wird. Beide holt diese Situation Jahre später wieder ein. Einerseits fand ich die Handlungsstränge sehr gut miteinander verbunden. Andererseits schwankte ich gegen Ende auch ein bisschen, weil ich mir unschlüssig war, ob die Wendung in der Handlung nicht doch etwas konstruiert gewesen ist.

    Der Inhalt von Drachenläufer wird nicht nur durch die Themen Gesellschaft, Religion und Migration bestimmt, sondern auch durch die Situation, die unsere beiden Charaktere miteinander erleben. Beide Merkmale sorgen für einen spannenden Inhalt.

    Khaled Hosseini beschreibt die beiden wichtigen Charaktere - Protagonist Amir und seinen Diener Hassan - sehr gelungen. Amir macht sich viele Gedanken und ist sich oft nicht sicher, ob oder wie er in einer bestimmten Situation handeln soll.

    Hassan hingegen denkt nicht groß darüber nach: Für Menschen, die er liebt, macht er sich ohne zu zögern, stark. Amir nimmt das wahr und hat Mühe, Hassans Treue zu begreifen, da diese Treue Hassan auch in brenzlige, für ihn gefährliche Situationen bringen kann.

    Nicht ganz schlau geworden bin ich hingegen aus Amirs Vater Babak, der ab einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte mehr Raum einnimmt. Seine Entwicklung wurde mir nicht schlüssig genug herausgearbeitet.

    Fasziniert bin ich diesmal von der Hörbuch Gestaltung: Laut der Website des Verlages ist Drachenläufer in der Taschenhörbuch-Edition erschienen. Hier versuchte der Verlag eine Zeit lang, spannende Geschichten zu einem möglichst günstigen Preis anzubieten und somit ein ähnliches Medium, wie das Taschenbuch zu schaffen. Die Verpackung konnte mich aber nicht ganz überzeugen. Inzwischen scheint der Titel in haptischer Form auch vergriffen zu sein und ich habe schon befürchtet, dass es das Hörbuch gar nicht mehr im Buchhandel gibt. Doch bei meiner Recherche für die Rezension machte ich eine überraschende Entdeckung: Drachenläufer gibt es sowohl in gekürzter als auch in ungekürzter Fassung. Hier bin ich wirklich positiv überrascht, weil ich es von Hörbüchern gewohnt bin, dass man sich entweder für eine der beiden Fassungen entscheidet, oder die ungekürzte Fassung ausschließlich über audible erhältlich ist.

    Das Hörbuch wird von Markus Hoffmann gelesen, der mir als Sprecher sehr gut gefallen hat. Er hat eine angenehme, helle Stimmfarbe und hat die Geschichte für mich lebendig werden lassen. In Drachenläufer spielt sich vieles zwischen den Zeilen ab. Markus Hoffmann hat es geschafft, diese Stellen so gut zu betonen, dass mir das Wesentliche aufgefallen ist.

    Schreibstil
    Khaled Hosseini erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive und wählt dafür aber nicht, wie beispielsweise bei Jugendbüchern sehr beliebt, die Zeitform der Gegenwart, sondern schreibt Drachenläufer in Präteritum.

    Ich war positiv überrascht, wie gut diese Mischung aus Perspektive und Zeitform hier funktionierte. Es gab keine langen "war"- und "hatte"-Absätze. Die Geschichte ließ sich unglaublich flüssig hören.

    Besonders gut gefallen haben mir die sprachlichen Bilder mit denen Khaled Hosseini die Geschichte ausschmückt. So schafft er es, das Wesentliche aus der Geschichte herauszuarbeiten, ohne dabei moralisch zu werden, oder Partei für eine bestimmte Gruppe zu ergreifen.

    Gesamteindruck
    Ich habe Drachenläufer ohne Erwartungen begonnen und war einfach gespannt, um was es in der Geschichte geht. Dem Titel nach zu urteilen, hätte ich tatsächlich mit einem Fantasyroman gerechnet. Etwas schmunzeln musste ich, als wir dann erfuhren, was der Drachenläufer tatsächlich ist.

    Drachenläufer erzählt eine Geschichte, die nicht nur von Freundschaft, sondern auch grenzenloser Liebe und Treue handelt. Außerdem bekommen wir einen Einblick in eine uns fremde Kultur. Wer also eine spannende Geschichte sucht, sollte unbedingt zu dem Titel greifen. 
  18. Cover des Buches A Thousand Splendid Suns (ISBN: 9781594488887)
    Khaled Hosseini

    A Thousand Splendid Suns

     (104)
    Aktuelle Rezension von: Franzis2110

    A Thousand splendid suns is the story of two afghan women, Mariam and Laila. It is the story of women in afghan, young and old, who bear their own burden of suffering and bitterness. The are both born a generation apart, with very different ideas about love and family, who are brought together by war, loss and fate. They have to endure the escalating ranges in their homes and in the streets of Kabul. But they mange to form a bond that makes them sisters and mother and daughter to each other. A bond that alters the course of their own lives.

    „One could not count the moons that shimmer on her roofs, or the thousand splendid suns that hide behind her walls.“ (S. 203)

    Opinion

    The protagonists Mariam and Laila themselves tell us their stories. Which makes this book very special to me, because Khaled Hosseini had to write from their point of view and had to try to think as them. I think, that he did a great job in this task. Their story and feelings are authentic, gripping and emotional.

    I found it difficult at first to let me fall in the story completely and it was kind of a rough path at the beginning. But Khaled Hosseini soon captivated me with this beautiful and tragic story of Mariam and Laila. A story which I think is one, millions of afghan families had to suffer from in these war-wrecked country. Because we’e not only reading the stories of Mariam and Laila but also an historical trip with details of the culture of Afghanistan, the many wars, the warlords and all the pain and misery the afghan had to suffer for decades. It is the story of all afghan girls and woman who had to live under the rule of men like Rasheed, who treated women like trash, and the Taliban. A story of unmatched marriages, with young girls and men, way to old for them, with stubborn desires to have a son for a child, the anger and disappointments, when their women gave birth to girls.

    „Like a compass needle that points north, a man’s accusing finger always finds a woman. Always. You remember that, Mariam“. (S. 389)

    But „A thousand splendid suns“ is also a story of love, family, beauty, happy childhood memories and of hope for a better life. And it’s the story of compassion and the bond and companionship between Mariam and Laila, who couldn’t be more different but had to suffer from similar calamities. Khaled Hosseini shows us the many sides of Afghanistan and that there are also good man, like Lailas father, who believe boys and girls should get the same chances and that education and love are the most important things in life.

    Conclusion

    „A thousand splendid suns“ is a book full of hatred and friendship, of love, hope and tragedies. I had kind of a rough start but soon learned to love the story of two great, powerful and authentic protagonists. A story which leaves me speechless and moved and shows us, that everyone should have hope. A thought-provoking book which shows how glad we can bee to live in a country without war, we’re we can be who we are and can do what we like and we’re men and women are all equal.

  19. Cover des Buches Der Buchhändler aus Kabul (ISBN: 9783548604305)
    Asne Seierstad

    Der Buchhändler aus Kabul

     (47)
    Aktuelle Rezension von: graphida

    Dieses Buch zu beschreiben ist nicht einfach. Die Geschichte des Buchhändlers wurde von der Journalistin Åsne Seierstad aufgrund eigener Erlebnisse aufgeschrieben. Fünf Monate hat sie bei dem Sultan Khan und seiner Familie, seinen Frauen und seinen Kindern verbracht. Ihre Erlebnisse hat sie in einem lesenswerten Buch festgehalten.

     

    Mit großem Einfühlungsvermögen und schonungsloser Klarheit schildert sie den Alltag einer afghanischen Familie, die Wirren des Krieges, das Leben unter der Herrschaft der verschiedenen Regimes, die Härte der Taliban und der eigenen Landsleute erlebt.

    Das Gesetz ist das Familienoberhaupt und alle haben sich seinen Anweisungen zu fügen, so antiquiert sie auch sein mögen. Einerseits ist Sultan ein belesener Mann, andererseits ein diktatorischer Herrscher im eigenen Haus. Menschenrechte, Frauenrechte, Selbstständigkeit, Freiheit – Fehlanzeige.

    Die Frauen haben keinerlei Rechte, nicht einmal das Recht auf eine Intimsphäre. Der Wert der Frauen misst sich an ihrer Arbeitskraft, an ihrer Jungfräulichkeit und später an der Anzahl der Kinder, bevorzugt der männlichen Nachkommen. Sie beten zu Allah und hoffen auf seinen Beistand, damit das nächste Kind ein Junge sein möge, nicht noch eine Tochter.

     

    Schon im Kindesalter ist die Aufgabe der Mädchen zu putzen, die Wünsche der Männer zu erfüllen, sei es der älteren Verwandten oder der jüngeren Brüder. Eine 7jährige geht bei uns selbstverständlich zur Schule, sie muss weder um 4 Uhr aufstehen um sauber zu machen oder zu kochen, noch die Kleidung der männlichen Familienmitglieder waschen und bereitlegen.

     

    Sehr früh werden die Kinder verheiratet, ohne jegliches Mitspracherecht; entscheidend ist allein der Stand des Bräutigams und seine Gebote für das Mädchen. 14-jährige die sich schlechte ‚vermitteln‘ lassen müssen sich dann mit einem dreimal so alten Mann und den bereits vorhandenen Kindern abfinden, für die sie nun zu sorgen hat.

     

    Der Autorin ist ein sehr facettenreiches Bild gelungen von einem Land, dessen Moralvorstellungen bei mir zu Irritationen geführt hat. Immer wieder habe ich mich gefragt: wie ist das möglich ?

     

    Die Unterschiede zwischen Afghanistan und Deutschland könnten krasser nicht sein. Wird in dem einen Land in Bildung investiert besteht die Hauptaufgabe im anderen Land in Unterdrückung. Den Frauen wird von klein auf keinerlei Wertschätzung entgegengebracht, sie sind Arbeitskraft und Geburtseinrichtung und versteckt vor den Blicken der Männer. Was macht es mit einer Frau die die Welt nur durch ein Fadengitter wahrnimmt, den Blick begrenzt, die Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt ? Vielleicht ist unser Blick auf Burkatragende Frauen auch einseitig, denn sie scheint nicht nur eine Last, sondern bietet auch Schutz und manche Frau scheint völlig überfordert, wenn sie diesen Schutz ablegen soll.

     

    Die Wertvorstellungen und das Rechtsverständnis könnte zwischen dem einen und dem anderen Land nicht unterschiedlicher sein. Ich habe das Buch immer wieder weglegen müssen, um das Gelesene zu sacken zu lassen, so unglaublich ist die Schilderung.

     

    Insgesamt gab das Buch einen tiefen Einblick, der manchmal verwirrend und manchmal abstoßend war, der aber auch deutlich machte, dass eine Veränderung nur durch Bildung möglich macht. Die Integration der Menschen die Afghanistan verlassen um in Europa eine neue Heimat zu finden kann nur durch Bildung, Aufklärung und Vermittlung der hiesigen Werte gelingen.

     

    Männer sollten lernen, dass Frauen nicht ihre billige Arbeitskraft ist, dass sie nicht für sie zur Verfügung stehen, wann immer es ihnen passt, sie lassen jeden Respekt vermissen und verhalten sich so unglaublich, dass es schmerzt.

     

    Und die Frauen müssen ermutigt werden in ihrem Selbst-Bewusstsein, ihrer Selbstwahrnehmung, ihrem Recht auf Respekt.

     

    Das Buch wurde (zu Recht) mehrfach ausgezeichnet und es ist gut, dass sich die Autorin nicht hat einschüchtern lassen und die Veröffentlichung trotz 13 Jahre andauernder Prozesse gelungen ist. Der wahre Buchhändler fühlte sich in seiner Ehre verletzt, wobei es wohl eher um die schonungslose Ehrlichkeit ging, die er der Autorin anlastete.

     

    Der Buchhändler aus Kabul war aufschlussreich und bot einen Einblick in afghanische Lebensweise und Traditionen, soweit dies durch ein Nichtfamilienmitglied überhaupt möglich ist.

  20. Cover des Buches Die Schwalben von Kabul (ISBN: 9783351029685)
    Yasmina Khadra

    Die Schwalben von Kabul

     (20)
    Aktuelle Rezension von: anushka
    Atiq war 10 Jahre alt, als die Russen Afghanistan angriffen. Jetzt ist er Gefängniswärter unter den Taliban und bewacht Todeskandidaten. Seine eigene Frau ist todkrank und so irrt Atiq verzweifelt tagein und tagaus durch Kabul um nicht nach Hause gehen zu müssen. Mohsen und Zunaira gehörten vor dem Umsturz zur gebildeten Schicht, Zunaira war Juristin. Dann kamen die Taliban und seitdem muss sich die emanzipierte Zunaira unter der Burqa verstecken, was sie als Demütigung empfindet. Als sich Zunaira von ihrem Mann überreden läßt, mit ihm einem Spaziergang durch die Stadt zu machen, kommt es zur Katastrophe. Durch dieses Ereignis treffen sich die Geschichten von Zunaira und Atiq und in einer Wüste von Elend und Leid sprießt ein kleiner Keim von Liebe. Dieses Buch ist bedrückend und erschütternd. Unter den Taliban war sowohl Lachen wie auch Singen und Tanzen verboten. Eine kranke Frau jagt man davon wie einen reudigen Hund. In dieser Geschichte wird einem das Ausmaß eines solchen Lebens deutlich. Es ist bedrückend, mit Atiq und Mohsen durch Kabul zu wandern, das nur noch aus Schutt, Asche und Leid besteht. Es gibt keine glücklichen Momente. Aber das wäre in so einer lebensfeindlichen Umgebung auch unrealistisch. Zudem zeigt das Buch auch, wie schnell sich Leute dem vorgegebenen Verhalten anpassen und wie unglücklich sie werden können, wenn sie aufbegehren wollen. Dieses Buch ist ungemein berührend und zeigt dem Leser, unter welchen Bedingungen man in Afghanistan lebt. Die dargestellten menschlichen Abgründe sind grausam, aber realistisch geschildert. Ein sehr empfehlenswertes Buch, wenn auch etwas schwierig zu lesen, da jeder Satz der 150 Seiten vor Informationen strotzt, die dem Leser viel Konzentration abverlangen und ihm keine Verschnaufpause gewähren.
  21. Cover des Buches Luc - Fesseln der Vergangenheit (ISBN: 9783802591075)
    Stefanie Ross

    Luc - Fesseln der Vergangenheit

     (100)
    Aktuelle Rezension von: Sophia_81

    Als der SEAL-Lieutenant Lucien DeGrasse von einem afghanischen Warlord schwer verletzt entführt und in einem verstecktes Bergdorf gefangen gehalten wird, trifft er dort auf die amerikanische Ärztin Jasmin, die sich um ihn kümmert. Trotz dieser ungewöhnlichen Lage sind beide voneinander fasziniert und kommen sich näher. Als Luc flieht, lässt er Jasmin zurück, die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat und er ahnt nicht, was ihre Chance auf eine gemeinsamen Zukunft bedrohen könnte.


    Dies war das erste Buch, das ich von Stefanie Ross gelesen habe und es hat mich von der ersten Seite an gepackt: ein fluffiger Schreibstil, gut recherchierte Szenen zu Afghanistan, zum Militär und zur Politik und zwei Protagonisten mit großem Herz. Luc ist ein loyaler Bruder und Sohn, ein treuer Freund, ein mutiger Soldat und als Teamleiter stellt er sich stets schützend vor sein Team. Jasmin opfert sich selbst für ihre Familie und musste lernen, für sich zu kämpfen. Luc und Jasmin reiben sich aneinander bis die Funken fliegen. Beide habe ein großes Ziel: Gerechtigkeit und Frieden wiederherzustellen. Mit Witz und viel Spannung wird der Leser dabei wunderbar unterhalten. Gerade das Setting lässt ihre Liebe zarter hervor strahlen, ohne dabei in Kitsch abzudriften. Meine absolute Leseempfehlung für alle, die Romantik gewürzt mit viel Action lieben!

  22. Cover des Buches Never Say Anything (ISBN: 9783406688928)
    Michael Lüders

    Never Say Anything

     (60)
    Aktuelle Rezension von: mapefue

    „Die folgende Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten und realen Personen sind nicht beabsichtigt, ergeben sich aber möglicherweise zwangsläufig.“ (Seite 4, links oben). Liebe Leser und Leserinnen dieses Buches, halten Sie sich dieses Zitat immer im Bewusstsein. 

    Überaus provokant könnte ich diese Rezension wie folgt beginnen: „Lesen Sie die Verlagsinformation auf dem Buchumschlag hinten und bilden Sie sich ihre eigene Meinung.“
    Die werden Sie ohnehin bilden, nun meine:
    Die junge Journalistin Sophie Schelling wird von ihrer Redaktion für einen Reisebericht nach Marokko geschickt. Über das Magazin „Outland“ des Marokkaners Hassan Maliki hat sie von einem kleinen Dorf in Marokko gehört, in dem ein Mann eine „Himmelstreppe“ baut, eine freistehende Treppe, die in den Himmel führen soll. Dort, in Gourrama, einem entlegenen Bergdorf angekommen erlebt sie einen Drohnenangriff, entgeht wenig später nur knapp einem tödlichen Helikopterangriff, bei dem der Großteil der Dorfbewohner getötet wird. Trotz einer Schussverletzung retten ihr unbekannt Helfer das Leben und sorgen dafür, dass sie zurück nach Berlin kommt. Sie beginnt mit ihren Recherchen, wer hinter dem Anschlag steckt; dass es Al-Qaida nach allgemeiner Meinung sei bezweifelt sie und vermutet amerikanischen Drohnen und Spezialeinsatzkräfte. Obwohl Schelling stichhaltige Beweise, als Augenzeugin, ihre eigenen Fotos und ein Video der Helikopterpiloten des Angriffs hat, scheut sich ihre Redaktion die Amerikaner öffentlich anzuprangern. Man könnte auch sagen, ihr Chef hat nicht die Eier, Mut zu zeigen. Von ihren Mitarbeitern in der Zeitung gemieden, gerät sie zunehmend in das Visier der Geheimdienste und des Militärs. Wie weit kann die Journalistin gehen um die Wahrheit ans Licht zu bringen ohne ihr Leben aufs Spiel zu setzen? Immer tiefer verstrickt sich Sophie in das Netz eines übermächtigen Gegners, bis aus ihrer Suche ein blutiger Kampf ums Überleben wird. Sophie muss die bittere und enttäuschende Erfahrung machen, obwohl ihre Gegner keine sachlichen Argumente gegen ihre offenlegende Recherche haben, nun versuchen sie als Person zu vernichten. „Langsam spürte sie eine Schlinge um den Hals.“

    Michael Lüders hat mit Sachkenntnis einen spannenden Polit-Thriller geschrieben, bei dem der Grat zwischen Fiktion und Realität nur noch unmerklich zu sein scheint. Polit-Thriller veranlassen den Leser immer, Stellung zu beziehen, auf einer Seite zu stehen. Das macht es schmerzlich und der Leser fühlt sich machtlos – wie unsere Heldin Sophie Schelling.
    Der Schreibstil flüssig und ohne unnötige Umschreibungen. Selbst wenn die Polit-Komponente wegfiele, ergäbe es immer noch einen spannenden und lesenswerten Thriller

    Micheal Lüders startete 2015 mit „Never Say Anything“, dem ersten Polit-Thiller der Sophie Schelling-Serie. 2020 folgte der zweite Band „Die Spur der Schakale“.

  23. Cover des Buches Mein Leben bei al-Qaida (ISBN: 9783442129829)
    Omar Nasiri

    Mein Leben bei al-Qaida

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein wahrhaft spannendes und zugleich schockierendes Buch. Für jeden Interessierten mehr als zu empfehlen, auch wenn man nicht immer blind ein Buch vertrauen soll!
  24. Cover des Buches Mauertänzer (ISBN: 9783746626017)
    Andrea Busfield

    Mauertänzer

     (38)
    Aktuelle Rezension von: katzekatzekatze

    Ich fand das Buch an sich sehr interessant. Die Geschichte wird aus der Sicht eines elfjährigen afghanischen Jungen erzählt, was Vor- und Nachteile mit sich bringt. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und sehr anschaulich, ich konnte mir das Land und seine Menschen sehr gut vorstellen.

    Ich weiß nicht, was, aber irgendwie hat mir dann tatsächlich doch noch etwas gefehlt. Ich empfand viele Dinge als zu "harmlos" dargestellt und manche Dinge als zu novellenhaft, um wirklich einen realistischen Einblick zu erhalten. Es ist schwer zu erklären.
    Was ich auch schwierig fand war, dass mir bis ich das Nachwort gelesen habe, nicht so ganz klar war, was alles erfunden und was wahr war. Dass es sich dann doch nur um fiktive Figuren handelte, hat einen etwas komischen Nachgeschmack hinterlassen, weil ich mir jetzt unsicher bin, inwieweit der Einblick wirklich realistisch und nicht von der Autorin romantisiert war. 

    Lesenswert ist das Buch aber aufjedenfall.

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