Bücher mit dem Tag "taoismus"

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94 Bücher

  1. Cover des Buches Siddhartha (ISBN: 9783518463543)
    Hermann Hesse

    Siddhartha

     (921)
    Aktuelle Rezension von: RattusExlibricus

    Kategorie: Bildungsroman | Psychogramm |Reflexion | Philosophie| Roman

    Worum dreht sich die Handlung?: Der junge Brahmahensohn Siddhartha wird zusammen mit seinem Freund Govinda schon in jungen Jahren in die Weisheiten der Religion und des Dienstes an den Göttern eingeweiht. Schnell entwickelt er große Klugheit und Weisheit, alle in seiner Umgebung lieben ihn, eine glänzende Zukunft liegt vor ihm – aber dennoch ist er nicht glücklich, inneres Suchen treibt ihn um, er fragt sich, wie es möglich sein soll, dem letzten göttlichen Prinzip näher zu kommen und die vollkommene Wahrheit zu erkennen. Als eines Tages Wanderasketen durchs Dorf ziehen, sieht er seine Chance darin, sich ihnen, entgegen dem Willen seiner Eltern, anzuschließen. Sein Freund folgt ihm. Doch auch in der völligen Entselbstung und aller Dinge, die er bei den Asketen lernt, scheint er der Wahrheit nicht näher kommen zu können. Eines Tages hören sie von einem Erwachten, einem Buddha, und sein Freund Govinda möchte unbedingt dessen Lehre hören. Also ziehen sie weiter, obwohl Siddhartha innerlich bereits mit jeder Lehre abgeschlossen hat. Während Govinda sich dem Buddha anschließt, entscheidet Siddhartha, seinen Weg zur Erkenntnis allein weiterzugehen…

    Große Themen im Hintergrund: Suchen und Finden | Lehre und Erkenntnis| Persönlichkeitsentwicklung | Einheit| Wandlung und Unwandelbarkeit| Wiederholung und Wert des Lebens| Wege aus dem Leiden | Menschlichkeit

    Persönliche Notiz: Anders als ich erwartet habe, handelt das Buch nicht vom Leben „des“ Buddha, Siddhartha Gautama, obschon er auch seine Rolle darin spielt. Nichtsdestotrotz gibt es viele Parallelen, so dass ich das Gefühl habe, Hesse hat hier seine eigene Interpretation dieser Erzählung geschaffen, verquickt mit philosophischen Exkursen, erworbenem Wissen über fernöstliche Kulturen und eigenen Gedanken und Ansichten. Auch wenn das von Außen betrachtet vielleicht etwas esoterisch oder religiös klingt (Esoterik liegt mir völlig fern), ist das Buch eher als Charakterstudie und philosphischer Ausflug zu verstehen.

    Teilbewertung (Legende *= hat mich nicht überzeugt, **= ausbaufähig, ***=solide/gut zu lesen, ****= sehr gut/klare Empfehlung, *****= exzellent/schwer zu erreichen):


    1. Handlung **** 

    Trotz der verhältnismäßigen Kürze ist viel in dem Buch passiert, der Hauptfokus liegt hierbei eindeutig auf der Charakterentwicklung des Hauptprotagonisten (es geht mehr um Lebensabschnitte und deren Reflexion als um die „Handlung“ (im Sinne von Aktion) an sich). Die ständige Wandlung, der Gewinn und Verlust von Erkenntnis, das Wachsen und Scheitern und häufige Änderung der Lebensumstände spiegeln hier zielsicher die Grundthematiken des Buches wieder. Die einzelnen Handlungsabschnitte haben alle ihre ganz eigene Stimmung und die Handlung ist in aller Prägnanz, dabei aber nicht schmucklos ausgestaltet, so dass die knapp über hundert Seiten völlig ausreichend sind.

     


    1. Aufbau **** 

    Das Buch untergliedert sich in mehrere, gut nachvollziehbare Sinnabschnitte. Die Handlungsbausteine sind klar abgegrenzt, auch wenn einzelne Elemente immer wieder auftauchen und der Geschichte gewisse Ankerpunkte verleihen. Es gibt keine unnötigen Längen aber auch keine größeren Auslassungen. Man verfolgt das ganze Leben des Siddhartha und verfolgt seine Wandlungen in überschaubaren Portionen. Die philosphischen Exkurse sind im ganzen Buch wichtig und behandeln prinzipiell die selben Themen, in jedem Abschnitt aber aus einem ganz anderen Blickwinkel. Im Moment der größten Selbstentfremdung wird der Erzählstil eher unpersönlich, sonst ist er sehr nah am Hauptcharakter und mit dessen Gedanken verquickt.

     


    1. Charakterzeichnung ****°

    Mit der Entwicklung und Interaktion des Hauptcharakters mit der Umwelt ist Hesse hier ein ganz großer Wurf gelungen.  Die Innenschau ist ausgeprägt, genau konstruiert und dabei trotzdem vereinnahmend und liest sich unterhaltsam. Die wichtigsten Gedanken des Buches werden gleichzeitig durch die ausführlichen Gedanken und Reflexionen des Protagonisten dargestellt. Die Nebencharaktere sind menschlich und oft zwar knapp, aber keineswegs farblos oder klischeemäßig dargestellt. Der Fokus liegt sehr auf dem Hauptcharakter und seinen Gefühlen und Gedanken, was für die Geschichte sehr notwendig ist, was aber vielleicht nicht alle mögen. Manche Nebencharaktere sind mehr Spiegel und Prinzipien, wirken aber trotzdem unglaublich greifbar und sympathisch.

     


    1. Sprache und Stil *****

    Die Sprache hat mich überrascht und gleich auf der ersten Seite vereinnahmt. Sie ist komplex, ausschweifend und bedient sich dabei auch in normalen Schilderungen großzügig aus der Werkzeugkiste der Stilmittel und Metaphern, so dass oft ein schon fast poetischer Eindruck entsteht. Sie fließt, schwimmt, mäandert und schafft es dabei gerade durch ihre Indifferenz gut zum Punkt zu kommen und Gedanken anzudeuten, die klarer nicht auszudrücken wären. Elemente sind teils mit mehreren Bedeutungen gleichzeitig aufgeladen und es wird oft sehr schön kontrastiert und verbunden. Ich muss zugeben, dass gerade dieser Punkt, der mich so sehr begeistert hat, für viele vielleicht etwas „zu viel“ ist, unklar, altmodisch oder überladen ankommt. Ich finde, die Grundgedanken und Aussagen werden dadurch nur umso mehr unterstützt und sie ist einfach schön zu lesen.


    1. Zielgruppe(n)

    Das Buch ist, aufgrund seiner Kürze, nicht unbedingt ein längeres Projekt. Wenn man konzentriert dabei bleibt und Gehirn und Emotionen anstrengt (und das ist für den vollen Genuss unabdinglich) kann man das Buch an einem bis wenigen Tagen lesen (ich würde aber mindestens zwei empfehlen, je nachdem, wie gut man sich in die Gedankenwelt einfinden kann, um etwas zu „verdauen“). Ja, das Buch ist manchmal anstrengend und man darf es nicht vorbeifliegen lassen, weil man sonst schnell den Faden verliert, aber der Aufwand lohnt sich, wenn man sich an den interessanten (und teils wahrscheinlich auch selbst schon angerissenen) Gedankenspielen beteiligen will. Denn die Frage, was tatsächlich glücklich macht, was der Grundbaustein der Existenz ist, wie man mit dem Alltäglichen fertig wird und wonach man im Leben suchen kann, sind sicherlich universell. Man merkt, dies ist ein Buch zum Gedanken machen. Und natürlich zum Versinken in der Sprache. Den größten „Unterhaltungswert“ hat die minutiöse Ausarbeitung der kurvenreichen Entwicklung des Hauptcharakters. Daran muss man auf jeden Fall seinen Spaß haben. Das Buch ist eher nichts für Freunde von actionreicher Handlung, großer Spannung und auch wer unbedingt viele zwischenmenschliche Interaktionen in einer Geschichte braucht, wird wohl eher nicht glücklich.

    Trotz schwerer Gedankenkost und zwischenzeitlicher tiefer Verzweiflung präsentiert das Buch  am Ende ein sehr positives Lebens- und Menschenbild, so dass trotz aller gehaltvoller und schwerer Diskussionen am Ende ein starker Schimmer der Zuversicht bleibt.

    Natürlich behandelt das Buch, auch wenn es nicht unbedingt vorrangig darum geht, auch Themen aus der buddhistischen Lehre (oder das, was Hesse meinte, herausziehen zu müssen), Transzendentalität und arbeitet oft mit einer starken Abstraktion. Auch darauf sollte man sich unbedingt einlassen können, um Freude daran zu haben.

     


    1. Fazit ****°

    Die Geschichte lebt mehr von innerer Entwicklung und die Beeinflussung und Formung eines Charakters durch Lebensumstände. Es ist eine philosophische Lebensreise zu den grundliegenden Fragen von Sinn, Existenz, Zufriedenheit und Liebe, eine Gegenüberstellung und Vereinigung verschiedener Prinzipien und der universellen Suche nach dem Glück. Und der Frage, ob Finden und Suchen sich nicht oft ausschließen. Stilistisch komplex und wabernd, dabei aber mit kristallklarer Sprachschönheit werden diese Themen gut unterstützt. Das Buch ist komplex und soll zum Nachdenken anregen, bedient sich dabei buddhistischer Gedanken, allgemeiner Lebensphilosophie und ausgedehnter Charakterstudien. Es ist langsam und ohne viel aufsehenerregende Handlung, entfaltet interessante grundliegende Gedanken und lässt einen nach vielen schweren Gedanken mit einer positiven Grundbotschaft zurück. Definitiv nicht für jeden etwas, vielen wahrscheinlich zu abgedreht oder sprachlich anstrengend. Ich hatte etwas Langatmigeres erwartet und war sehr positiv überrascht.

  2. Cover des Buches Million Dollar Boy (ISBN: 9783942606301)
    Will Hofmann

    Million Dollar Boy

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Sonne63
    Inhalt (Auszüge aus dem Klappentext):
    Ausgerechnet ein Jucken in der Kniekehle verhilft Ede zu unverhofftem Reichtum. Der Mittdreißiger, der sich schon als Kind für Geld begeistert hat, entdeckt einen Zusammenhang zwischen den quälenden Reizen seiner Neurodermitis und dem Lauf von Roulettekugeln. Schnell perfektioniert er sein System und wird ein gemachter Mann.
    Der utopische Gedanke einer Welt ohne Geld ist Ausgangs- und Endpunkt für Will Hofmanns fantastischen Roman, der einen abenteuerlichen Reisebericht mit Mystery- und Science-Fiction-Elementen und mit leichtfüßig-philosophischen Reflexionen verknüpft. Edes Weltreise durch exotische Spielhöllen wird zugleich zu einer Reise durch die Geschichte des Geldes und dessen unheilvoller Wirkung – und eine Reise zur Entdeckung des eigenen Selbst.

    Meinung:
    Wer dieses Buch lesen möchte, der sollte vorher wissen, dass er ein Werk vor sich hat, das so schnell mit nichts anderem vergleichbar ist. Es ist eine Mischung aus Sachbuch, Liebesgeschichte, Krimi und Science-Fiction bzw. Fantasy, wobei der Sachbuchanteil einen großen Part ausmacht.
    Der Autor geht schon einen sehr außergewöhnlichen Weg. Er scheint sich für viele unterschiedliche Dinge im Leben zu begeistern. So erklärt er im Laufe des Buches ganz genau, wie menschliches Leben entsteht oder wie man Roulette spielt. Und zwar bis ins kleinste Detail! Er erklärt die verschiedenen Kulturen zahlreicher Länder; mit Münzen kennt er sich aus; geschichtliches Wissen sprudelt nur so heraus; die chinesischen Begriffe und Erklärungen von Ying und Yang kennt er sowieso und natürlich Dao bzw. Tao. Mir scheint, Will Hofmann ist ein wandelndes Lexikon. Er ist so fasziniert von diesen Dingen, dass er das seinen Lesern unbedingt nahebringen möchte. Das Buch ist so vollgepackt mit Informationen, dass ich zeitweise geistig absolut nicht mehr folgen konnte.
    Das alles hat der Autor in eine sehr fantasievolle, teilweise auch sehr gefühlvolle Handlung eingebettet. Zum Ende hin wird es noch einmal richtig spannend und man fühlt sich in die Abenteuer eines Indiana Jones versetzt.
    Wem das alles noch immer nicht genug ist, der kann auch noch zwischen den Zeilen lesen, denn Will Hofmann beschäftigt sich auch ganz nebenbei mit der menschlichen Psyche.

    Fazit:
    Dieses Buch ist so eine Art Allrounder. Es wird Wissen vermittelt und gleichzeitig eine Geschichte erzählt. Aber Achtung! Man muss bereit sein, sich auf etwas völlig Neues einzulassen. Ein Buch, das man mehr als einmal lesen kann und auch sollte.
  3. Cover des Buches Geschichte der chinesischen Philosophie (ISBN: 9783406722882)
    Wolfgang Bauer

    Geschichte der chinesischen Philosophie

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Wer sich eine erste Übersicht über die Philosophie Chinas von den Anfängen bis in die neuere Zeit verschaffen möchte, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. Dem Autor gelingt es, eine Übersicht zu schaffen, die sich nicht in Details verliert und auch jedem, der nicht Chinesisch kann oder über spezielle Vorkenntnisse verfügt, die wichtigen Philosophen, Ideen und Epochen aufzuzeigen. Das in einer sehr angenehmen Sprache, d.h. unter Vermeidung unnötiger Fachbegriff, geschriebene Buch vermittelt auch einen guten Eindruck von den Entwicklungslinien durch die Jahrtausende.
  4. Cover des Buches Das Tao der Physik (ISBN: 9783426292075)
    Fritjof Capra

    Das Tao der Physik

     (10)
    Aktuelle Rezension von: ArsAstrologica

    Es war Ende der 70-er Jahre hoch oben in einem Naturschutzgebiet der französischen Alpen, wo wir für ein paar Wochen in einen internationalen Workcamp trafen, tagsüber an der Berghütte arbeiteten und in langen Pausen bei gutem Essen und reichlich Wein über ein Buch diskutierten. 

    Wir, das waren junge Leute aus Irland, Frankreich, Dänemark und Deutschland. Es ging um "The Tao of Physics", Jahre später in der deutschsprachigen Erstausgabe als "Der kosmische Reigen" erschienen.

    Damals war es Neuland, asiatische Religionskonzepte mit Theorien der abendländischen Quantenphysik populärwissenschaftlich darzustellen, und mir namen die Anregungen des Briten Fritjof Capra begierig auf, erörterten sie ganz weltoffen und ergebnisoffen - heute kaum noch vorstellbar. 

    Dieses Buch hat eine ungeheure Wirkung auf die Geisteswissenschaft ausgelöst. 

    Wenn heutzutage Schwurbler und Aluhutträger in Internetforen ihre selbstzusammengebastelten Wahnideen über Coronaverschwärung und dergleichen verbreiten, wenn Hinz und Kurz über Telegram und Whattsapp so tun, als könnten sie die Naturwissenschaft über Fake News und "alternative Fakten" besser erklären als die so genannte "Systempresse", dann ist das weit entfernt von jenem ganzheitlichen Ansatz, den dieses großartige Buch, in Neuauflage auch heute noch gerne gelesen, eigentlich postuliert..

  5. Cover des Buches Das schwarze Pulver von Meister Hou (ISBN: 9783293204799)
    Tran-Nhut

    Das schwarze Pulver von Meister Hou

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Louisdor
    Deutschsprachige Historienbücher über Südostasien im 17. Jahrhundert sind nicht gerade häufig. Krimis wohl noch viel weniger. Insofern ist dieses Buch alleine durch die Thematik ein echter Hingucker: Der vietnamesische Mandarin Tân löst, in seiner Eigenschaft als Dorfrichter, Kriminalfälle in einer sehr spannenden Epoche einer sehr schillernden Region: dem vietnamesischen Königreich kurz vor Anbruch der Kolonialepoche.

    Dabei ist das Buch eigentlich der dritte Teil einer auf französisch erschienenen Serie, die insgesamt schon mehr als ein halbes Dutzend Teile zählt. (Warum genau ausgerechnet dieser Band übersetzt wurde, war nicht herauszufinden.) Vielleicht ist das wiederum der Grund, warum der Mandarin selbst etwas blass als Person bleibt: Er ist offenbar sehr jung, sehr sportlich, sehr neugierig, verliebt sich leicht, und hat sich einen Ruf als kriminalistischer Spürhund erarbeitet. Aber so richtig reicht das nicht, um ihn zu einer interessanten Person zu machen. Das ist die eine Schwäche des Krimis. Die andere Schwäche ist, dass keine rechte Exotik aufkommen will. Das liegt zum einen an der Übersetzung der Namen: Neben Tân haben nur sehr wenige Personen vietnamesische Namen, stattdessen wurden einige Namen eingedeutscht ("Frau Eisenhut", "Frau Libelle"), andere offenbar direkt aus dem Französischen übernommen ("Doctor Porc") und wieder andere tragen europäisierte Namen ("Eunuch Clemens"), während ausgerechnet der einzige echte Europäer, ein Jesuit, einen chinesischen Namen trägt. Das ist zum einen verwirrend, zum anderen störend. Auch zahlreiche andere Begriffe passen einfach überhaupt nicht in die Region ("der Graf", "der Kapaun"), und stören den Lesegenuss. Ohnehin erfährt man im Grunde recht wenig über die Zeit, mal abgesehen davon, dass es noch Mandarine gibt, und dass die ersten europäischen Missionare durchs Land ziehen. Aber ein Bild mag sich nicht so recht im Kopf einstellen. Der einzige wirklich starke Lichtblick sind einige Diskussionen über Philosophie, über Taoismus, über Konfuzianismus, über Mystik, zum Teil im direkten Vergleich mit dem Christentum.

    Das alles aber wird durch einen seltsamen Slapstick zunichte gemacht, indem zum Beispiel Personen sich einer Horde Angreifer entziehen, indem sie den Berg hinterrollen und ähnliche absurde Szenen. Das soll offenbar witzig wirken, für mich fiel es aus der ansonsten zum Teil eher düsteren Szenerie heraus und durchbrach die (ohnehin schon geringe) Immersion. Überhaupt wird anfangs erst einmal gar nicht klar, wie stark sich der Roman ins Phantastische vorwagt: Es laufen zum Beispiel Leichen durch die Gegend, und bis weit über die Hälfte hinaus muss der Leser glauben, dass es sich um echte Leichen handelt, so zumindest lässt es die Wortwahl schließen. Ein Kriminalfall, der sich dadurch auflöst, dass Tote aus den Gräbern steigen, wäre für mich jedenfalls unbefriedigend. Zum Glück kommt es dann auch nicht so weit, und, tatsächlich, ist dann alles ganz anders, und der mystische Spuk wird in bester Sherlock-Holmes-Manier entzaubert. (Man kann das hier verraten, ohne dass es das dies zu viel verraten würde). Tatsächlich ist der eigentliche Kriminalfall sogar recht pfiffig, es werden am Ende ganz viele Fäden von zuvor scheinbar zusammenhangslosen Ereignissen verknüpft und bilden tatsächlich ein in sich logisches und durchaus schlüssiges Motiv und Konzept. Aber bis es so weit ist, musste sich der Leser zuerst durch sehr viel überzeichnete Personen, Slapstick, gepaart mit trocken-nüchternen Passagen und einem großen Sammelsurium an Ratlosigkeit herumschlagen.

    Insgesamt: Exotik, ohne dass exotische Stimmung aufkommen will, zusätzlich erschwert durch eine sehr mühsam holprige Sprache, die nicht recht vorankommt und die insgesamt wirklich absolut gruslige deutsche Wortwahl und Namensgebung. Hätte was ganz besonderes sein können - war es aber dann nicht. Keine Empfehlung. Und nur ein ganz klein wenig Neugier, ob die anderen Bände (im Original?) einige dieser Schwächen ausbügeln.

  6. Cover des Buches TaoTeKing (ISBN: 9783150067987)
    Laotse

    TaoTeKing

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Um diesen Text zu verstehen, reicht es nicht aus, ihn zehnmal zu lesen, denn: "Meine Lehren sind älter als die Welt. Wie könntest du ihren Sinn logisch erfassen?" (70). Vorher steht ebendort: "Meine Lehren sind leicht zu verstehen und leicht in die Praxis umzusetzen. Doch dein Verstand wird sie nie erfassen, und bemühst du dich, sie anzuwenden, dann wird dir dies misslingen." ... "Willst du mich kennen, dann schau in dein Herz hinein."

    Es erscheint uns paradox, das irgendwas eine Lehre sein soll und wir sie mit unserem Verstand nicht begreifen können. Was soll denn das für eine Lehre sein? Und wenn wir sie anwenden wollen, dann wird uns das auch noch misslingen. Wozu brauchen wir dieses Etwas dann überhaupt? In diesem uralten Text dreht sich alles um einen Punkt, für den wir heute den Begriff "Erleuchtung" oder "Erwachen" benutzen.

    Seit wir als kleine Kinder angefangen haben begrifflich zu denken, identifizieren wir uns mit unserem Verstand. Wir glauben, wir seien unser Verstand und merken nicht mehr, dass wir von ihm benutzt werden. Wer das nicht glaubt, der versuche doch einmal wenigsten eine Minute an nichts zu denken. Das gelingt nicht, weil wir nicht mehr fähig sind, diesen ständig Probleme konstruierenden Teil von uns einfach abzustellen und ihn nur zu benutzen, wenn wir ihn brauchen. Der Verstand benutzt uns. Er will nicht, dass wir in der Gegenwart des Augenblicks sind, sondern jagt uns in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Der Verstand schafft unser Ego und damit erst alle unsere Probleme. Wenn man das weiß, dann bekommen die Worte von Laotse plötzlich einen Sinn. Wir sind mehr als unser Verstand mit seinem ewigen polarisierenden Gedanken. In (3) steht: "Der Meister lenkt, indem er den Geist der Menschen leert und ihr Innerstes füllt." Er bringt sie damit zurück zur Ursprünglichkeit unseres Seins zu einem Punkt wo wir die Verbundenheit mit allen Dingen und Lebewesen dieser Welt spüren. Dies ist aber mit dem Verstand nicht erfassbar. Deshalb erscheinen uns fast alle Verse des Tao Te King rätselhaft und paradox. Nur an manchen Stellen nicken wir zustimmend, weil wir glauben, das wir sie verstehen.

    Die Bibel, die viel später entstand, enthält dieselben Botschaften. Nur sind sie dort nicht so paradox verkleidet und deshalb leicht zu überlesen.

    Dass der Verstand mit seiner ständigen Einmischung unser Problem ist, kann man an ganz profanen Vorgängen verstehen. Was haben wir zum Beispiel in der praktischen Fahrschule für Probleme mit den vielen Vorgängen gehabt, die wir während des Fahrens plötzlich alle gleichzeitig hinter uns bringen mussten. Wir wollten sie begreifen, sie erzwingen. Wir schwitzten und waren verkrampft. Und heute? Wir fahren gedankenlos und alles geht wie von selbst. Wir haben den Zustand des Nichtstuns erreicht.

    In (67) heißt es: "Manche sagen, meine Lehre sei Unsinn. Andere nennen sie erhaben, aber nicht praktikabel. Aber für jene, die ihr Innerstes ergründet haben, ergibt dieser Unsinn durchaus Sinn. Und für jene, die sie in die Praxis umsetzen, hat diese Erhabenheit tief reichende Wurzeln."
  7. Cover des Buches Tao Te Puh (ISBN: 9783922026303)
    Benjamin Hoff

    Tao Te Puh

     (7)
    Aktuelle Rezension von: SebastianKorndoerfer

    Eine wirklich geniale Idee vom Autor Benjamin Hoff!

    Es ist wirklich erstaunlich, wie passend der Vergleich von Winnie Puuh zu den weisen, chinesischen Taoisten ist.

    Als ich das Buch gelesen habe, dachte ich mir immer: "Wieso bin ich nicht eher darauf gekommen? Dass der kleine, sympathische, einfältige Bär ein wahrer Taoist ist?

    Klare Empfehlung!

  8. Cover des Buches Das Geschenk der Sterne (ISBN: 9783423217613)
    Hans Kruppa

    Das Geschenk der Sterne

     (10)
    Aktuelle Rezension von: SebastianKorndoerfer

    Begleite den Taoisten Tschuang Tse, ins China des 4. Jahrhunderts.

    Wenn du dich für den Taoismus begeisterst, so wie ich, dann ist dieses Buch wirklich eine Inspiration. Die alten, chinesischen Weisen sind sehr lebenserfahren. Ihre Lehren sind gerade für uns Heute von großem Nutzen.

    Auch im Buch erfährt der Leser von taoistischen Prinzipien: Geduld, Furchtlosigkeit vor dem Tod, ein Gefühl für die Schönheit der Natur, Leben in Zurückgezogenheit, Muße und viel Zeit, eine  große Gelassenheit.

    Klare Empfehlung!



     

  9. Cover des Buches I GING Das Buch der Wandlungen (ISBN: 9783423342360)
  10. Cover des Buches Die Illusion des Ich (ISBN: 9783442217175)
  11. Cover des Buches Daodejing (ISBN: 9783150107188)
  12. Cover des Buches TaoTe-King, Das Buch vom Sinn und Leben (ISBN: 9783937715070)
    Laotse

    TaoTe-King, Das Buch vom Sinn und Leben

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Micha_M
    Ich kann zu dem Buch nicht viel sagen... aber es ist definitiv nicht gut bzw. gar nicht verständlich (trotz Erläuterungen)
  13. Cover des Buches Das wahre Buch vom südlichen Blütenland (ISBN: 9783866475977)
    Dschuang Dsi

    Das wahre Buch vom südlichen Blütenland

     (6)
    Aktuelle Rezension von: belanahermine

    Inhalt

    Hauptbestandteil des Buches sind die übersetzen Werke von Dschuang Dsi, einem chinesischen Philosophen und Dichter. "Das wahre Buch vom Blütenland" gilt als das Hauptwerk des Daoismus. Es besteht aus 27 Einzelbüchern.

    Richard Wilhelm, der das Buch übersetzt hat, stellt ihm eine ausführliche Einführung voran, die auch auf die Schwierigkeiten bei der Übersetzung und Deutung eingeht. Er leitet auch jedes Einzelbuch mit ein paar Erklärungen ein.

    Subjektive Eindrücke

    Die Einzelbücher legen die Kenntnisse in Form kleiner Geschichten dar. Diese sind anregend, sich selbst Gedanken dazu machen, und sind gleichzeitig in der Lage, eine gewisse Grundstimmung des Daoismus zu vermitteln.

    Die Kommentierungen sind sehr hilfreich, weil sie bestimmte Interpretationsmöglichkeiten angeben und somit das Verständnis der Geschichten unterstützen.

    Fazit

    Ein anregender Baustein des Bildes über einen kleinen Ausschnitt der chinesischen Kultur.

    Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

  14. Cover des Buches Amnesia (ISBN: 9781548503567)
    Jorge di Raffi

    Amnesia

     (3)
    Aktuelle Rezension von: dieschmitt

    Zum Inhalt:

    Aus dem Inhalt:  Auf den ersten Blick teilen die Bewohner des renommierten Seniorenheims nur das Schicksal des Alterns. Robert Dubois und Emilie Duprez, ein ungleiches Paar in vieler Hinsicht, erlebt die freudlosen Aspekte des Vergessens auch versöhnlich heiter. Doch in der geschlossenen Abteilung des "Jardin" geschehen Dinge, die der Institution unwürdig sind. Deren Aufklärung prallt auf das Dickicht der Demenz. Umso bedeutender wird der Einfluss eigener Inhalte für denjenigen, der sie verstehen möchte.


    Meine Meinung:

    Dies ist mein erstes Buch des Autors, das ich gelesen habe. Zunächst einmal, es hat mir sehr gut gefallen, ist aber keine „leichte Kost“. Warum das so ist, werde ich gleich noch ausführen, nur vorab, ich meine dies positiv.

    Der Autor führt die Leser an der Seite von Kommissar Lijnen in die Geschichte. Er bekommt den Auftrag eine Frau zu beobachten, deren Mann davon ausgeht, dass sie fremdgeht. Die Geschichte führt mitten in Fragen der Gesellschaft, dreht sich auch um Fragen um den Sinn des Lebens, um Ethik und Moral. Das alles eingebettet in einen spannend geschilderten Fall.

    Die Geschichte spielt größtenteils in einem Seniorenheim. In diesem Heim begleitet man vor allem 2 Bewohnern. Robert, der immer mehr vergisst und scheinbar etwas aus seiner Vergangenheit mit sich herumträgt und Emilie, die sehr eng mit Robert verbunden ist. In dem Heim gibt es auch eine geschlossene Abteilung für demente Bewohner. In dieser Abteilung passieren seltsame Dinge.

    Dies sind die beiden Haupthandlungsstränge des Buches. Diese verweben sich immer weiter miteinander.

    Das Buch führt einen direkt von Anfang an mitten ins Geschehen, ohne zu viel zu verraten. Der Autor hat es geschafft seine Charaktere der Geschichte sehr anschaulich zu schildern, dass ich sie förmlich vor mir sah. Sie waren sehr gut beschrieben und teilweise sehr eigen, was mir gut gefallen hat.

    Der Schreibstil ist sehr gut lesbar und geradlinig. Das Buch ist sehr interessant zu lesen von Anfang bis zum Ende. Es hat mich nachdenklich zurück gelassen und der Autor hat mir sehr viel mehr als eine gut lesbare und spannende Geschichte mit diesem Buch hinterlassen. Ich nehme einiges zum Nachdenken mit.

    In diesem Buch finden sich spannende Unterhaltung, Philosophische Ansätze und aktuelle gesellschaftliche Probleme in einer sehr lesenswerten Mischung.


    Fazit:

    Sehr schöne Geschichte, die viel Potential zum Nachdenken hat.

  15. Cover des Buches Tao-te-king (Daudedsching) (ISBN: 9783423021524)
    Laozi

    Tao-te-king (Daudedsching)

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Tao Te King (ISBN: 9783769906356)
    Laotse

    Tao Te King

     (48)
    Aktuelle Rezension von: JuergenEisserer

    ...im wahrsten Sinn des Wortes bewegend. Manche Gedanken davon sind zwar schwer ergreifbar und unverständlich beschrieben. Doch bei näherer Betrachtung öffnet sich danach ein Fluss an neuen Gedanken!

  17. Cover des Buches Mazu Daoyi und Dazhu Huihai (ISBN: 9783458700302)
  18. Cover des Buches Awakening to the Tao (ISBN: 9780877734475)
    Lui I-Ming

    Awakening to the Tao

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Das Tao der Physik. Die Konvergenz von westlicher Wissenschaft und östlicher Philosophie (ISBN: 9783502670926)
  20. Cover des Buches Black Cat, Band 11 (ISBN: 9783551782915)
  21. Cover des Buches The Te of Piglet (Wisdom of Pooh) (ISBN: 9780749315146)
  22. Cover des Buches Die Wandlung (ISBN: 9783518376461)
    Hellmut. Wilhelm

    Die Wandlung

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches Black Cat, Band 10 (ISBN: 9783551782908)
  24. Cover des Buches Das Herz der Religionen. Gemeinsamkeiten entdecken und verstehen (ISBN: 9783862311675)
    XIV. Dalai Lama

    Das Herz der Religionen. Gemeinsamkeiten entdecken und verstehen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Das Buch habe ich gerne gehört. Ich mag Dalai Lamas Bücher und fand es toll, dass ich auch dieses Buch als Hörbuch kennenlernen konnte.

    Klappentext fasst das Buch prima zusammen: „Krieg der Kulturen oder Bündnis der Religionen? Auf diese wohl wichtigste Frage unserer Zeit gibt der Dalai Lama eine überzeugende und sehr persönliche Antwort. So verschiedenartig die Religionen der Welt auch sind, so liegen ihnen doch die gleichen Kerngedanken zu Grunde. Nur wer die Gemeinsamkeiten kennt, kann den Unterschieden mit dem Respekt begegnen, der für eine harmonische Koexistenz und einen dauerhaften Weltfrieden unabdingbar ist. Dieses Hörbuch des Friedensnobelpreisträgers dringt über die Grenzen der einzelnen Glaubensrichtungen hinweg in das Herz der Religionen vor.“

    Dala Lama fasst die Kernpunkte der größten Religionen zusammen, zieht Parallele, erzählt auch Fälle aus seinem Leben über Begegnungen mit anderen aktiv Praktizierenden, die ihm die eine oder andere Gemeinsamkeit oder auch den Unterschied zwischen Buddhismus und anderen Glaubensrichtungen deutlich gemacht hatten, und betont, dass man im Endeffekt gerade die Unterschiede kennen und berücksichtigen sollte. Dalai Lama warnt, alle Religionen als Einheitsbrei anzusehen, da man kurzerhand erklärt, dass alles im Grunde auf das Selbe hinausliefe, wäre kaum das Richtige und keine Lösung der heutigen Probleme in diesem Bereich. Nur wenn man Unterschiede kennt und respektvoll damit umgeht, kann man das harmonische Miteinander aufbauen und aufrechterhalten. Er erzählt auch über sein Leben in Indien, wo viele Religionen ihr Zuhause haben und von vielen Menschen praktiziert werden, und dass es grundsätzlich möglich ist, mit Vertretern anderen Religionen dauerhaft friedlich auszukommen. Vom Tao (Dao) und seinen drei Merkmalen ist auch die Rede uvm.

    Das Buch wurde wunderbar gelesen von Bernt Hahn. Seine Stimme und seine Art, das Ganze vorzutragen, passen sehr gut zum Inhalt.

    Fazit: Ein schönes, ruhiges, weises, optimistisch stimmendes Buch, das das Gute in den Menschen hervorhebt und immer wieder drauf zurückkommt. Man braucht einfach solche (Hör-)Bücher.

    Hörbuch, Spieldauer: 3 Stunden und 41 Minuten, gekürzte Version. Gelesen von Bernt Hahn.

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