Bücher mit dem Tag "t.c.boyle"

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5 Bücher

  1. Cover des Buches Talk Talk (ISBN: 9783423142052)
    T. C. Boyle

    Talk Talk

     (178)
    Aktuelle Rezension von: Himmelfarb

    Da ich seit einiger Zeit mehr als unzufrieden mit den letzten Romanen T. C. Boyles bin, griff ich zu einem seiner älteren Werke, welches noch ungelesen im Regal stand. Aber, ach, auch dieses riss mich nicht vom Hocker…

    In „Talk Talk“ erzählt Boyle die Geschichte eines Identitätsdiebstahls. Die attraktive (!), gehörlose Dana Halter, Lehrerin an einer Gehörlosenschule, landet eines Tages wegen krimineller Handlungen, die sie nicht begangen hat, im Gefängnis. Zwar wird sie schon bald wieder entlassen, da sich herausgestellt hat, dass jemand mit ihrer Identität und ihren Daten betrügt, aber ihr Leben ist auf den Kopf gestellt. Gemeinsam mit ihrem Freund Bridger versucht sie, den Betrüger zu stellen.

    Auf dem Cover des Buches wird mit dem Schlagwort „Thriller“ geworben, was es ganz sicher nicht ist. Sehr getragen beginnt Boyle seine Geschichte zu erzählen und immer wartet man darauf, dass es „los geht“. Im stetigen Perspektivenwechsel zwischen Dana, Bridger und dem Täter versucht Boyle, Relevanz und Kritik am amerikanischen Lifestyle in seine Story zu flechten, was ihm aber nur ansatzweise gelingt, da die Figuren so flach bleiben. Einzig der Täter gerät zum interessanten Charakter. Besonders Dana ist eine ziemlich langweilige Protagonistin. Gern hätte man nähere Umstände ihrer Gehörlosigkeit erfahren, oder auch, sinnlicher zu erfahren, wie es sich als Gehörlose lebt, aber man hat den Eindruck, dass diese Behinderung nur eine Behauptung für Boyle ist, um seine Figur interessanter erscheinen zu lassen.

    Im Laufe der Handlung jagen Dana und Bridger den Täter durchs Land, um am Ende eine mehr als unbefriedigende Lösung zu finden…

    Nein, kein großer Wurf.

  2. Cover des Buches Das Licht (ISBN: 9783844532821)
    T. C. Boyle

    Das Licht

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar

    Der Anfang: «War es ein Gift? War es verboten? Ein unverantwortliches Risiko? Sie wusste es nicht, doch sie war den ganzen Tag nervös und angespannt, obwohl sie sich sagte, das sei töricht: Wenn irgendjemand in diesem ganzen Gebäude wusste, was er tat, dann ihr Chef. Seit sie vor etwas mehr als einem Jahr angefangen hatte, für ihn zu arbeiten, war ihm kein einziger Fehler unterlaufen – er war präzise, vorsichtig, durch und durch verlässlich und setzte weder seine eigene Sicherheit noch die seiner Laborantin aufs Spiel.»


    1943 forschte der Schweizer Chemiker Albert Hofmann in seinem Labor der Sandoz-Arzneimittelwerke in Basel am Getreidepilz Mutterkorn, um ein kreislaufstimulierendes Medikament zu entwickeln. Er bekommt über den Finger aus Versehen einen Krümel in den Mund und hat intensive Farberlebnisse. Ein Selbstversuch mit der Probe «LSD-25» bringt ihm einen Horrortrip: Hexen und ekelhafte Fratzen tauchen in seiner Vision auf und er erleidet eine Panikattacke. Die Dosis war zu hoch geraten. 2008 starb Erfinder der Droge LSD, im Alter von 102 Jahren. Mit Ernst Jünger verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Sie trafen sich seit den 1950er-Jahren in Jüngers Forsthaus. Zuerst tranken sie heiße Schokolade und danach schmissen sie einen LSD-Trip ein.


    »Ich muss …›, begann er, lachte erneut und schwenkte den Arm vor seinem Gesicht, als dirigierte er ein Orchester, das nur er selbst hören konnte, ‹ich muss … es aufschreiben …› Im nächsten Augenblick nahm er seinen Stift und schrieb sehr langsam und akkurat in sein Notizbuch: 17:00  – Beginnender Schwindel, Angstgefühl, Sehstörungen, Lähmungen, Lachreiz,»


    Fitz Loney, seine Frau Joanie und ihr Sohn Corey sind die Hauptfiguren in T. C. Boyles neuem Roman, fiktive Personen, die sich glaubhaft in die wahren Begebenheiten um Drogenpapst Leary einpassen. Fitz ist Doktorand der Psychologie der Harvard University, lernt Professor Timothy Leary 1962 dort kennen. Er wird in die Gruppe der Anhängerschaft aufgenommen, die sich selbst als große Familie bezeichnen. Leary führt Experimente mit bewusstseinserweiternden Substanzen durch, LSD, Meskalin und Psilocybin (Magic Mushrooms), die er an seinen Studenten erproben lässt. Fitz hofft, eine Stufe der Karriereleiter bei der Erforschung der neuen Substanzen zu erklimmen. Dem Professor allerdings geht es weniger um Forschung, er erhofft eine neue Gesellschaftsform zu entwickeln, frei von sozialen Zwängen. Es ist die Zeit des Aufbruchs, die Hippiezeit, junge Menschen wollen sich befreien von gesellschaftlichen Zwängen, haben die Nase voll von Krieg, von gesellschaftlicher Ungleichheit und Rassismus es ist die Zeit von Jazz und Rockmusik, die Zeit der Frauenbewegung – es ist die Zeit des Aufbegehrens und sich Ausprobierens, Spaß haben am Leben: Sex and Drugs and Rock` n roll. Selbstverständlich eckt Leary im konservativen, strengem Wissenschaftsbetrieb von Harvard schnell an. Als dann noch herauskommt, dass er seine sogenannten Versuche nicht regelkonform randomisiert durchführt, obendrauf nicht ausschließlich Studenten an seinen Studien teilnehmen lässt, wird er vor ein öffentliches Tribunal gestellt – und entlassen. Learys Universitätskarriere ist damit am Ende. 


    «Er wandte den Kopf und starrte sie an, und sie sah, dass seine Pupillen so geweitet waren wie bei den Versuchshunden, von denen er erzählt hatte, so geweitet, dass das Schwarz alle Farbe verdrängt hatte. Normalerweise waren seine Augen karamellbraun, doch jetzt waren sie schwarz, glänzend und schwarz, und das merkte sie sich, damit sie es sich später notieren konnte, und warum verspürte sie mit einem Mal einen Stich im Bauch und musste an Dr. Jekyll und Mr. Hyde denken?»


    Die «Familie» bleibt dem charismatischen Leary treu. In den Ferien fahren sie nach Mexiko und im zweiten Jahr werden ihre ausschweifenden Aktionen auch dort mit Missbilligung betrachtet, die Gruppe wird ausgewiesen. Peggy Hitchcock, eine Anhängerin von Leary stellt der «Familie» eine riesige, versteckte Villa in Millbrook im Staat New York zur Verfügung. Der «innere Kreis» zieht ein und viele Anhänger besuchen die Gruppe für begrenzte Zeit, es werden wilde Drogen-Partys gefeiert. Zunächst genießen sie ihr freies, unverhülltes Leben. Doch immer mehr macht sich die Droge bemerkbar und und der Trug des Freiseins. Denn Offenheit ist nun der Zwang. Je ausschweifender das Leben wird, umso mehr bröckelt die innere Fassade der Gemeinschaft. Neid und Eifersucht breiten sich aus, das Geld wird knapp, denn von nichts kommt nichts. Joanie Loney will aussteigen, will sich retten, ihren Sohn retten – Fitz ist am Ende. Eigentlich passiert nicht viel in diesem Roman, letztendlich ist alles eine Wiederholungsschleife. Und auch ich wollte mich retten, spulte das ein oder andere Mal vor, denn irgendwann wurde es mir ein wenig langweilig. Ich liebe die Romane von T. C. Boyle, und auch dieser ist sprachlich absolut gelungen. Der Trip soll das Bewusstsein erweitern, irgendwann wird man das Licht sehen. Doch nach dem Trip ist nichts, alles ist wie vorher, tagein tagaus, Trip für Trip – das Licht hat bisher nur Leary sehen können, behauptet er zumindest. Es bleibt nichts. Allerdings löst sich die Persönlichkeit bei dem ein oder andern auf – und dann ist da nichts. T. C. Boyle wertet nicht, er berichtet als Beobachter von außen. Und am Ende ist da eben nichts:


    „Scheiß auf Gott“, sagte er. „Gehen wir auf Trip.“  


    Ergänzung: Leary führte auch weiter ein bewegtes Leben, er war eine der wichtigsten Figuren der Hippie-Bewegung. Für die Konservativen war er der Teufel in Person, ein Staatsfeind. Sein Slogan «Turn on, tune in, drop out» wurde von deutschen Hippies frei übersetzt in: «High sein, frei sein, dabei sein.» Leary propagierte nie den unkontrollierten Gebrauch von Drogen wie LSD, sondern bestand darauf, dass ein Sachverständiger jeden auf seinem Trip begleitete. Er starb 1996 in Folge von Prostatakrebs.


    T. Coraghessan Boyle, 1948 in Peekskill, N.Y., geboren, ist der Autor von insgesamt 28 Romanen und Erzählungen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Bis 2012 lehrte er Creative Writing an der University of Southern California in Los Angeles. 


    https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/das-licht-von-t-c-boyle-rezenson.html

  3. Cover des Buches Dr. Sex (ISBN: 9783446243880)
    T. C. Boyle

    Dr. Sex

     (153)
    Aktuelle Rezension von: GreenTea
    Sex sells, daran hat sich auch in unserer heutigen, aufgeklärt wirkenden Zeit nichts geändert. Welche Revolution und welches Aufsehen Dr. Alfred Kinsey mit seinen Forschungen über das sexuelle Verhalten von Mann und Frau im prüden Amerika der vierziger und fünfziger Jahre ausgelöst haben mag, das kann man sich heute wohl kaum mehr vorstellen. Boyles Erzählung ist frei erfunden, dennoch basiert sie auf einer wahren Begebenheit.


    T. C. Boyle erzählt in "Dr. Sex" (der amerikanische Titel lautet "The Inner Circle") von Professor Alfred Kinsey, genannt Prok, einem Zoologen, der sich der Erforschung des sexuellen Verhaltens des Menschen verschrieben hat. Die Geschichte wird im Rückblick von John Milk, Proks Mitarbeiter der ersten Stunde und engem Vertrauten, erzählt und entwickelt einen Sog, dem man sich nur mehr schwer entziehen kann. 

    Zum Inhalt: Professor Kinsey, erfahrener Zoologe, und seine wenigen Mitarbeiter, die er den Inneren Kreis (seiner Vertrauten) nennt, reisen durch ganz Amerika auf der Jagd nach empirischen Daten zum Sexualverhalten der Amerikaner. Durch persönliche, schematisch ablaufende Interviews mit den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen will Prok größtmögliche Empirie erreichen, um Forschungsbände zum Sexualverhalten des Menschen zu veröffentlichen - ein bisher einzigartiges Unterfangen! Was im Stillen beginnt und sich relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit abspielt, erregt mit dem Fortgang der Erzählung immer weiter das öffentliche Interesse und auch einige Empörung. 
    Kinseys verbissener Arbeitseifer, seine für die Zeit untypische sexuell liberale Einstellung, seine Überzeugungskraft und patriarchalische Art bieten viel Konfliktpotenzial in der Erzählung. Denn Proks Einstellung, alles vom Privatleben bis hin zur eigenen Gefühlswelt der Arbeit und dem Forschungsprojekt unterzuordnen sowie eine "unprüde" Einstellung zur eigenen Sexualität, verlangt er auch von seinen Mitarbeitern. Nicht zuletzt Iris, John Milks Frau, leidet sehr unter diesem Umstand und die Familienidylle wird mehr als einmal hart auf die Probe gestellt. Die Erzählung spitzt sich immer weiter zu und der Leser ahnt schon nach kurzer Zeit, dass sie nicht gut ausgehen kann ...

    Fazit: Eine sehr kluge Erzählung, die der Frage nachgeht, ob wir Menschen wirklich nur rein triebgesteuerte Lebewesen sind oder ob wir uns nicht doch durch mehr auszeichnen: durch unsere Gefühle und Empfindungen, wie Liebe, Eifersucht und Schmerz! Kann man Sex und Liebe voneinander trennen? Wie weit kann und darf man gehen? 
    Boyle versteht es sehr gut, einzigartige Figuren zu erschaffen, die er mit viel Liebe zum Detail, geschmackvoll und sehr scharfsinnig zeichnet. Ich habe "Dr. Sex" sehr gern gelesen, denn die Erzählung nimmt schnell Fahrt auf und bleibt bis zum Schluss spannend! Leseempfehlung!        
  4. Cover des Buches América (ISBN: 9783423148092)
    T. C. Boyle

    América

     (254)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Diese Buch weilte zu lange auf meinem SUB. Es hat mich nicht losgelassen, ich wurde in die Geschichte hineingezogen wie ein Blatt in einem Strudel. Kein Entrinnen. Zum Glück.


    Zur Story:

    Delany M., stinkreich, wohnt mit seiner Frau Kyra (erfolgreiche Maklerin) in Arroyo Blanco Estates, in einer Wohnanlage unweit von L.A. Eine hohe Mauer schützt das 'Idyll' nicht nur vor Coyoten, nein auch die  illegalen Einwanderer sollen brav draussen bleiben.


    Delany arbeitet zu Hause, schreibt Kolumnen über Natur und Ökologie für Zeitschriften.

    Eines Tages läuft ihm ein Illegaler Einwanderer vor seinen wachsgepflegten Acuro Vigor GS, es kommt zum Crash.

    Delany speisst ihn mit 20 Dollar ab.. Schwer verletzt schafft es Candido (so heisst der unglückliche) zurück in den Canyon, zu seiner schwangeren Frau America. Der Canyon ist ihr gemeinsamer Zufluchtsort. Nun ist es America die sich aufmacht auf die Suche nach Arbeit, nach ein par Dollar, Candido schafft es nicht nach dem Unfall den Canyon hochzusteigen.


    Was die beiden Mexicaner nun erleben, wie sie ausgenützt werden, welchen Hass sie täglich spüren, beschreibt Boyle sehr eindrücklich.

    Überleben ist alles. 

    Auf der anderen Seite Delany und Kira - purer Gegensatz. Ein Leben im Überfluss.


    Immer wechselnd einmal aus der Sicht der Einwanderer, dann wieder aus der Sicht der reichen Weissen Familie um Delany spitzt sich der Plott zu einer Tragödie, einem Inferno, und das alles in einer grossartigen Sprache erzählt bei der man auch immer wieder schmunzeln muss, selbst im grössten Disaster - so einmalig sind die einzelnen Situationen beschrieben.

  5. Cover des Buches When the Killing's DoneWHEN THE KILLING'S DONE by Boyle, T. Coraghessan (Author) on Feb-22-2011 Hardcover (ISBN: B008KUX2TS)

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