Bücher mit dem Tag "teezeremonie"

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19 Bücher

  1. Cover des Buches Die Geisha (ISBN: 9783328100454)
    Arthur Golden

    Die Geisha

     (2.933)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Das kleine Fischermädchen Chiyo wird nach dem Tod ihrer Mutter aus ihrer Heimat gerissen und soll nun in einer fremden großen Stadt eine Geisha werden. Fühlt sie sich anfangs noch verloren und fremd, hilft ihr ein ganz besonderer Hoffnungsfunke dabei, sich zu einer jungen Frau und zur Geisha Sayuri zu entwickeln, immer mit dem Ziel vor Augen eine der begehrtesten Geishas des Landes werden zu wollen. Aber dies ist erst der Beginn eines bewegten Lebens am Rande des Zusammenbruchs einer ganzen Kultur.

    Sprachlich hat der Autor die japanische Kultur und ihr Wesen hervorragend eingefangen, spiegelt die Ruhe und Zurückhaltung und ermöglicht es dem Leser einzutauchen in eine unaufgeregte und doch intensive Erfahrungswelt. Besonders die Geschehnisse im Geishaviertel spielen sich auf engstem Raum ab. Trotzdem gelingt es Golden die Nebenfiguren wie Hatsumomo, Kürbisköpfchen oder Nobu sehr individuell und plastisch auszugestalten. Nicht nur die Heldin entwickelt sich in der Erzählung, auch die anderen Figuren durchleben Reifungs- und Entwicklungsprozesse. Die Erzählung überspannt nahezu das gesamte Leben von Chiyo, beschreibt ihre Lerngeisha-Zeit, wie sie zur Geisha Sayuri wird, die Geschehnisse während der Kriegsjahre und ihrer Suche nach einem Danna, einem Versorger. In einer von Männern dominierten Gesellschaft bekleiden Geishas eine besondere, aber auch zwiespältig zu betrachtende Position. Geishas als selbständige, respektierte und geachtete Künstlerinnen mit knallharter Ausbildung, aber angewiesen auf die Gunst und die Finanzierung von Männern. Geishas, die sich auch selbst klar von Prostitution abgrenzen, aber ihre Mesuage (Jungfräulichkeit) versteigern und sich an einen Gönner zu binden suchen. Eine fragwürdige Emanzipation, nur geduldet von den Männern und fragil. Aus Sicht der Protagonistin aber nicht in Frage zu stellen, geprägt von Stolz und bedingungslosem Einverständnis. 

    Mein Fazit: Ein stilles, intensives Buch, dass den hiesigen Leser mitnimmt in eine fremde Kultur und Zeit. Wundervolle Bilder, eine poetisch anmutende Sprache und intensive Figuren in eine Erzählung, die manchmal biographisch, manchmal fast wie eine Sage anmutet. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

  2. Cover des Buches Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras (ISBN: 9783862824700)
    Detlef M. Plaisier

    Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Harpo

    Die Originalgeschichte, welche aus den sogenannten Memoiren des Vaters des "Autors", bezogen wurde, hätte eigentlich das Potential zu einer wahrhaft erzählenswerten sein können. Leider macht es der Autor - wir mögen ihn so nennen - einem unmöglich die Geschichte zu genießen. Der Grund: Langweilig und überaus langatmig erzählt. Dazu auch noch schriftstellerisch wenig ausgereifte Stil, der es fast schon zum Kraftakt macht, sich durch das Ganze durchzuarbeiten.

  3. Cover des Buches In 80 Tagen um die Welt (ISBN: 9783644103016)
    Helge Timmerberg

    In 80 Tagen um die Welt

     (102)
    Aktuelle Rezension von: pfudel

    Bin eigentlich immer angetan von den Timmerberg-Büchern, finde seinen Stil einzigartig und erfreue mich an den Geschichten. Dieses Werk jedoch hinkt. Die Erlebnisse auf der Reise sind schwach, die Geschichten seicht und wirklich packt mich der Stil diesmal auch nicht. Kein Vergleich zum " Jesus vom Sexshop" oder "Märchentante". Schade!

  4. Cover des Buches Die Teemeisterin (ISBN: 9783453406612)
    Ellis Avery

    Die Teemeisterin

     (19)
    Aktuelle Rezension von: WildRose
    Ich interessiere mich eigentlich nicht besonders für Japan und die Geschichte des Landes, das Buch wurde mir geborgt. Dennoch habe ich es gerne gelesen, schließlich gibt es einige sehr gute historische Romane. Vielleicht kam mir das Buch ja nur deshalb langatmig vor, weil ich mich nie zuvor intensiv mit diesem Land und dieser Zeit auseinandergesetzt habe. Oft kamen seitenlange Beschreibungen, die dann einfach schon zu viel des Guten waren. Auch waren die vielen Personen, die im Buch vorkamen, für mich sehr schwierig beizubehalten und ich kam immer wieder durcheinander. Grundsätzlich fand ich die Geschichte aber sehr interessant und spannend, die Protgaonistin war meiner Meinung nach auch sehr menschlich und dadurch sympathisch. Ich habe auf jeden Fall mit ihr mitgefiebert bis zum Schluss. Fazit: Man hätte es etwas kürzen können, dann wäre das Buch weniger langatmig. Aber eine sehr interessante Geschichte eigentlich, die da erzählt wird.
  5. Cover des Buches Satori (ISBN: 9783453316416)
    Don Winslow

    Satori

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Johannbruhn

    Ein würdiger Nachfolger von Shibumi. Die Atmosphäre perfekt aufgenommen und weiter erzählt. Wer Shibumi mochte, wird nicht enttäuscht werden.

  6. Cover des Buches Der Tod des Teemeisters (ISBN: 9783518733356)
    Yasushi Inoue

    Der Tod des Teemeisters

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Erwin-Reader

    Protagonist ist der Mönch Honkakubô aus dem Tempel Mii-dera, der um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert lebt. Er ist ein Schüler Sen no Rikyūs, des großen Teemeisters. Wie seine Nachfolger auch musste Rikyū Selbstmord verüben. Dem Geheimnis um den Tod des Meisters spürt sein treuer Schüler lebenslang nach. Während man immer weniger versteht, warum sich der Meister "entleiben" musste, lernt man eine Menge über den Teeweg und den Sinn des Lebens.

    Höhepunkte des Buches sind Unterhaltungen wie diese: "Meister Rikyūs (Tee-) Stil glich einem Kampf ohne Schwert und Dogma. Mit einem Wort, er kämpfte den Kampf eines nackten Menschen."
    "Herausragende Meister haben eine Neigung, Unheil anzuziehen."

    Ebenso Ratschläge, die der tote Meister seinem Schüler mit auf den Lebensweg gibt: "Es gibt Fragen, die stellt man einem ehrbaren Menschen nicht. Man denkt selbst darüber nach."

    Letzten Endes geht es auch um so philosophische Fragen, wie man sein Leben führt und beenden möchte. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung

  7. Cover des Buches Die fremde Tochter (ISBN: 9783423217682)
    Anja Jonuleit

    Die fremde Tochter

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Mogul

    Hier darf man bei der Zusammenfassung praktisch nichts sagen, ohne dass man spoilert. Darum halte ich mich sehr kurz: Es geht um Tee, Kunst, herzzerreißende Liebsgeschichten und eine Familie mit schlimmen Geheimnissen. Das Buch spielt größtenteils im wunderbaren Paris vor Corona.

    Ach, mich hat die Story ziemlich mitgenommen. Soviel Ungerechtigkeit und Schmerz, soviel unerfüllte Liebe bis der Wahnsinn sich breit macht. Das Buch ist sehr gut aufgebaut und hat mich wirklich berührt, aber wenn das Leben so schlimm wäre, wie in diesem Buch geschildert, wäre unsere Welt unerträglich. Man sollte nicht alle - oder jedenfalls einen Großteil von - menschlichen Abgründen in einem Buch versammeln, auch wenn das der Autorin dramaturgisch gut gelungen ist. Darum finde ich das Buch nicht gelungen, obwohl es formal, erzähltechnisch und von der Story her überzeugt. Ich bin kein Fan von Büchern, in denen menschliche Abgründe aneinandergereiht werden, um die Story vermeintlich interessant zu gestalten. 

    Fazit: Zuviele verschiedene menschliche Abgründe für ein ein Buch - nur bedingte Leseempfehlung

  8. Cover des Buches Das zweite Buch Otto (ISBN: 9783891360019)
    Peter Knorr

    Das zweite Buch Otto

     (6)
    Noch keine Rezension vorhanden
  9. Cover des Buches Das Buch vom Tee (ISBN: 9783458177739)
    Kakuzo Okakura

    Das Buch vom Tee

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Ferdinand-Uth

    Das Buch vom Tee, erstmals 1906 erschienen, ist ein kleines Stück vom alten Japan, wo Stolz auf die jahrhundertalten Traditionen die Hingabe und Demut der Zen-Buddhistischen Lebensart trifft. Das Buch vom Tee handelt dabei von Tee und der Teezubereitung in allen Nuancen: Der Geschichte des Tees, den Traditionen und auch der Künste der Teemeister, die die Teezeremonie umrahmen und vervollständigen.

    Denn bereits die Teehäuser sind bis ins letzte Detail auf die Zen-Erfahrung ausgerichtet: 

    Zum Beispiel müssen die kunstvollen Blumengestecke nach bestimmten Regeln angefertigt werden und sich so im Einklang befinden, dass es der Zeremonie gebührlich ist.

    Gerade weil Tee so ein begrenztes Gebiet ist, wird in diesen Schilderungen die östliche Zen-Mentalität auch für uns im Westen ein bisschen greifbar. Ein kleines, poetisches Buch, von dem man lernen kann. Und das Lust macht, eine Schale grünen Tee zu trinken.





  10. Cover des Buches Mit Gobi durch die Wüste - eine wahre Geschichte (ISBN: 9783959671804)
    Dion Leonard

    Mit Gobi durch die Wüste - eine wahre Geschichte

     (53)
    Aktuelle Rezension von: 0Soraya0

    Zum Inhalt (Klappentext):
    Dion Leonard ist Ultra-Marathonläufer und lebt für die härtesten Rennen der Welt. Als er nach China zum 7-Tage-Rennen durch die Wüste Gobi reist, will er in erster Linie den Wettkampf gewinnen. Dafür hat er leichtes Gepäck und nur das nötigste Essen dabei. Womit er nicht rechnet: mit der kleinen Mischlingshündin, die ihn aus ihren großen braunen Augen an der Startlinie anschaut - und dann kilometerweit begleitet. Er nennt sie Gobi, sie schenkt ihm Mut, als er ans Aufgeben denkt. Und schließlich kehrt er während des Rennens für sie um. Davon, wie der kleine Hund mit großem Herzen einen besseren Mensch aus ihm gemacht hat, erzählt Leonard in diesem Buch. 

    Meine Meinung:
    Der Schreibstil kommt recht einfach und unaufgeregt daher, so dass man beim Lesen gut voran kommt.
    Schnell wird klar, auf welche besondere, aber auch extreme Art Dion lebt. Das Leben des Einzelgängers ist im Prinzip komplett nach dem Laufen und somit auch nach den Wettkämpfen gerichtet. Das hat mich sehr beeindruckt, wäre aber nichts für mich.
    Man merkt aber auch schnell, wie viel er für die kleine Hündin Gobi empfindet. Denn auch hier geht er keineswegs den "normalen" Weg. Nein, er gibt alles auf um die kleine Hündin wohlbehalten zu sich und seiner Frau nach Hause zu holen. Und sind die Steine, die ihm in den Weg gelegt werden noch so groß, er lässt sich nicht entmutigen.
    Es hat mir Spaß gemacht den Weg mit dem Autor zu gehen und die Verzweiflung die teilweise da war, förmlich zu spüren.
    An der ein oder anderen Stelle war es ein bisschen langatmig, was mein einziger Kritikpunkt ist.

    Fazit:
    Unheimlich interessanter und liebevoller Bericht über den Läufer und seinen neuen Gefährten.

  11. Cover des Buches Die wahre Geschichte der Geisha (ISBN: 9783548261867)
    Mineko Iwasaki

    Die wahre Geschichte der Geisha

     (125)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    Das Titelbild sprach mich ebenso sofort an wie der Titel bzw. das Leben einer Geisha, das ich bereits in „Die Geisha“ von Arthur Golden mit Begeisterung gelesen hatte.

    Die kleine Mineko kommt mit fünf Jahren in eine Geisha-Schule, wird dort ausgebildet und sogar adoptiert. Es gibt unglaublich viele strenge Regeln und Pflichten, die strikt eingehalten werden müssen. Mineko ist hochbegabt, ehrgeizig und kalt, weshalb ihr großer Erfolg nicht wundert. Sie „verliebt“ sich wie die meisten Geishas in einen vermögenden Kunden, der ihr ein sorgenfreies leben sichert.

    Die Geschichte ist spannend geschrieben und zudem noch mit Originalfotos geschmückt.

  12. Cover des Buches Der letzte Aufguss (ISBN: 9783492304016)
    Carsten Sebastian Henn

    Der letzte Aufguss

     (28)
    Aktuelle Rezension von: lesemaedel
    Kulinaristikprofessor (Hundeliebhaber, Hollandradler und Sheldon-Cooper-Verschnitt) Bietigheim bekommt eine Gastdozentenstelle im ehrwürdigen Cambridge. Problem- seine zwei Vorgänger wurden Stilvoll ermordet. Da muss Bietigheim seinen Sherlock-Genen nachgeben und ermitteln. Die unwürdigen Studenten kann sein neuer Assistent bespaßen. Ja, Bietigheim hat das gebildete-Bad-Ass-Syndrom. (In seiner Genialität kann er sich das auch leisten.) Ein humorvoller und bissiger Krimi der leichten Art. Und ein neuer Fall für Bietigheim & Co ist schon in Sicht.
  13. Cover des Buches Skip Beat! 2 (ISBN: 9783551769824)
    Yoshiki Nakamura

    Skip Beat! 2

     (20)
    Aktuelle Rezension von: xxxSunniyxxx

    Nachdem man im Band 1 schon ein wenig um die Situation von Kyoko mitbekommen hat geht es nun in die nächste Runde. Kyoko will unbedingt berühmt werden um ihre Rache zu bekommen dies ist aber leider als gesagt. Dennoch bekommt sie eine Chance und soll ihre Leistung in einem Werbespot als Laie zeigen. Vielleicht wird Schauspiel ihr Steppenpferd wer weiß?


    Auch in diesem Band kommt Shoe nicht gut weg, er ist ein richtiger Ekel kann ich nur sagen. Er ist schon soweit abgehoben das er Kyoko nun nicht mal mehr erkennt wenn er sie sieht. Am liebsten hätte ich ihn geschüttelt für seine widerliche Art. Auch Ren kommt zu Anfang nicht besser weg aber dieses ändert sich als er Kyko hilft. Doch dies führt dazu das jemand Eifersüchtig ist und erst recht kein gutes Haar an Kyoko lässt.


    Wie ihr lesen könnt war das wieder ein tolles Buch, ich musste das ein oder andere mal Schmunzeln als es um Kyokos inneres Teufelchen ging. Einfach köstlich!
  14. Cover des Buches Teatime Lovin', Band 1 (ISBN: 9783551750242)
    Yaya Sakuragi

    Teatime Lovin', Band 1

     (3)
    Aktuelle Rezension von: 78sunny

    Yaya Sakuragi ist und bleibt für mich die beste Mangaka überhaupt.

    Inhaltlich konnte mich dieser Manga am Anfang nicht überzeugen, da es hauptsächlich um Teezeremonien ging, mit denen ich gar nichts anfangen konnte. Doch als es sich dann mehr auf die Beziehung der beiden Hauptprotagonisten konzentrierte, gefiel es mir dann wieder richtig gut.

    Der Zeichenstil hat absoluten Wiedererkennungswert und das im positivem Sinn. Die Hände/Finger und Füße/Zehen sind sehr langgliedrig, aber mir gefällt das. Was mir immer wieder besonders positiv auffällt, ist die Art wie Yaya Sakuragi Klamotten zeichnet. Die sehen immer klasse aus und sind nicht 08/15.

    Meine Wertung:

    4,6 von 5 Sternen

  15. Cover des Buches A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht: Das Buch der Tee-Magie 1 (ISBN: B0BSLNYC95)
    Judy I. Lin

    A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht: Das Buch der Tee-Magie 1

     (7)
    Aktuelle Rezension von: anchknue

    Die Autorin entführt uns mit diesem Werk in die chinesische Mythologie. Ich liebe es mit wie viel Liebe sie die einzelnen Zubereitungen von Tee beschrieben hat und was welcher Tee bewirkt. Die Geschichte wird aus Sicht von Ning erzählt und ist spannend bis zur letzten Minute. Diese Tee Wettkämpfe, Aufgaben, Intrigen das fand ich äußerst spannend und nun hibbel ich Teil 2 entgegen.

    Der Argonverlag hat auch dieses Hörbuch wieder richtig gekonnt umgesetzt. Die Stimme der Sprecherin Heike Warmuth ist sehr angenehm und die einzelnen Szenen sind toll vertont.


    💯% Hörempfehlung

  16. Cover des Buches The Korean Way of Tea - An Introductory Guide (ISBN: B000ULQVM0)
  17. Cover des Buches Inspektor Takeda und der leise Tod (ISBN: 9783746633008)
    Henrik Siebold

    Inspektor Takeda und der leise Tod

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Calypso19

    Inzwischen hat er sich eingewöhnt in Hamburg, der japanische Kriminalpolizist Kenjiro Takeda, der im Rahmen eines Austauschprogramms für zwei Jahre in die Hansestadt abgeordnet wurde. Gewiss, hier ist alles so ganz anders als in seinem Heimatland, aber der elegante Japaner mit dem Faible für schicke und sündhaft teure Maßanzüge ( bleibt die Frage, wie er sich von seinem Inspektorengehalt diesen Luxus leisten kann...) und für möglichst missklingenden Jazz lernt schnell! Zugute kommen ihm dabei seine Neugierde und seine außerordentliche Offenheit gegenüber allem, was ihm tagtäglich begegnet, was zunächst fremd anmutet, was ihn staunen, sich aber auch erfreuen lässt. Immer wieder vergleicht er sein Land mit der neuen Heimat, zieht genauso oft Parallelen und findet immer mehr Gefallen an einem bunten, multikulturellen, ungeordneten Deutschland, das sich so stark von dem Land unterscheidet, das er von einem Studienaufenthalt Jahre zuvor in Erinnerung hatte und das sein Vater, ein großer Verehrer alles Deutschen, das für ihn ein Synonym für Fleiß, Strebsamkeit, Korrektheit und penible Ordnung ist, ihm stets mit Begeisterung geschildert hatte.

    Schnell hat Takeda seine Nischen gefunden in der lebendigen Millionenstadt, die ihm allerdings im Vergleich zu dem ungleich chaotischeren und überfüllten Tokio wie eine ruhige, menschenleere kleine Oase vorkommt – was manchen Hamburger, in seliger Unkenntnis der japanischen Metropole, in allergrößtes Erstaunen versetzen mag!

    Natürlich verkehrt Takeda mit Vorliebe in japanischen Restaurants, bekämpft Attacken von Trauer und Kummer nicht nur mit japanischer Seelennahrung, an die man freilich schon als Kleinkind gewöhnt sein muss, um ihr etwas abgewinnen zu können, und mit erlesenstem Whiskey, sondern auch mit dem japanischen Seelentröster schlechthin, dem inbrünstigen Karaokesingen. Aber er sucht auch häufig und gern die einschlägigen Jazzbars auf, spielt dann hingegeben auf seinem Saxophon und verzaubert damit seine Zuhörer, so wie er im Polizeisportclub durch seine bis zur Perfektion beherrschten Kampfsportdemonstrationen verblüfft.

    Dass er dazu noch ein glänzender Polizist mit einem enormen Gespür für die ihm und seiner Partnerin Claudia Harms, cholerisch und dauerhaft wutentbrannt wie eh und je, übertragenen Fälle ist, macht ihn geradezu unheimlich und, bei aller Zuneigung zu ihm, nicht ganz glaubhaft! Doch – keiner schaut ihm hinter das Gesicht, dem disziplinierten Japaner, der den Menschen, ob Kollegen oder Verbrechern, stets mit ausgesuchter Höflichkeit begegnet. Niemand sieht, mit gelegentlicher Ausnahme seiner Partnerin Claudia, mit welchen inneren Dämonen er ringt, wie grenzenlos einsam und unglücklich er eigentlich ist – und über deren Hintergründe der Leser nach und nach in Kenntnis gesetzt wird. Ebenso übrigens gibt der Autor seinen Lesern Einblick in die komplizierte Persönlichkeit der weiblichen Protagonistin, Claudia Harms, unstet, aufbrausend, durch ihr Leben hetzend, den schnellen Kick suchend und extrem bindungsscheu. In gewissem Sinne ist sie ein Pendant zu ihrem japanischen Kollegen, wobei es dem Leser erheblich leichter fällt, den verbindlichen Takeda zu mögen als die ruppige Claudia, die allerdings hier, im zweiten Krimi der bisher vierbändigen Serie, um einiges sympathischer erscheint als in der ersten Geschichte. Ein Pluspunkt für den Autor, der seinen Charakteren Entwicklungsmöglichkeiten lässt, der immer neue Facetten sowohl in Takeda als auch seiner deutschen Kollegin aufscheinen lässt.

    Die beiden Fälle, mit denen es Ken und Claudia in vorliegendem Buch zu tun haben allerdings machen es weder den Ermittlern selbst, die lange recht unreflektiert und unüberlegt falschen, weil kommoden, Spuren folgen, deren Verbindung zu den respektiven Fällen offensichtlich scheinen, aber im Grunde nur in ihrer Vorstellung existieren, noch dem Leser leicht. Beide Fälle sind nicht nur widerwärtig und lassen eine so erschreckende Kaltblütigkeit erkennen, dass es einen schaudert, sie ziehen sich dazu auch noch, unnötig, wie ich meine, in die Länge, was die Spannung, die ich von einem Krimi erwarte, phasenweise einschlafen und den roten Faden, der für eine so verwinkelte Handlung notwendig ist, abreißen lässt, um ihn dann, leider, mit einem aus dem Nichts aufgetauchten weiteren Faden neu zu verknüpfen. Das ist so anstrengend zu lesen wie die ebenso unnötige und durchaus absurde Affäre, die der japanische Inspektor mit einer der Hauptverdächtigen beginnt. Sie stellt einen Bruch dar, denn sie ist nur mit großer Mühe in Verbindung zu bringen mit dem Menschen, den man doch sehr gründlich kennnengelernt und für den man längst ein Gespür bekommen hat – glaubt man wenigstens bis zu jenem erotischen Einschub... Zudem trägt sie rein gar nichts bei zu der letztendlichen Auflösung des Falles, die ihrerseits konstruiert wirkt. Wie schon beim Lesen des Vorgängerbandes beschleicht einen das Gefühl, dass der Autor einfach zu viel in seinen Krimi hineingepackt hat und dass weniger entschieden mehr gewesen wäre, denn all die Wirrnisse, in die Ermittler und Leser hineingezogen werden, lenken ab von dem wirklich guten, dem überzeugenden und Staunen machenden Kern der Geschichte, der Begegnung nämlich der asiatischen mit den westlichen Welten mit all ihren Implikationen, die sich trotz aller Fremdheit doch stetig aufeinander zu bewegen, mit ihren Protagonisten, die durch ihre Offenheit den jeweils fremden Kulturen gegenüber Barrieren verschwinden lassen, die das Gemeinsame suchen und über die Verschiedenheiten zwar nicht hinwegsehen, sie aber dennoch nicht als Hindernis für gegenseitiges Verständnis und fruchtbare Zusammenarbeit ansehen.

    Und so sind die Kriminalromane um Inspektor Ken Takeda aus Tokio so ungewöhnlich wie aufschlussreich, lassen den Leser immer wieder einen tiefen Blick werfen auf die Eigentümlichkeiten nicht nur des Inselstaates im Pazifik, sondern auch, durch die Augen des kultivierten Japaners, auf die des eigenen Landes. Das Selbstverständliche, das Gewohnte, das scheinbar „Normale“ mit einem fremden Blick sehen – das ist ebenso spannend wie es zum Nachdenken und Reflektieren einlädt! Und das daher, trotz der von mir beklagten dramaturgischen Mängel, neugierig macht auf die weiteren Bände der Reihe!

  18. Cover des Buches Die Welt in einer Tasse Tee. Das Brevier vom Tee (ISBN: 9783933366429)

    Die Welt in einer Tasse Tee. Das Brevier vom Tee

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Marvina
    Dieses Buch ist eine wahre Fundgrube zum Thema Tee. Es liefert Historisches, Kulturgeschichtliches, Legenden und Mythen, Informationen über Anbaugebiete und Kultivierung des Teestrauchs, Tipps und Tricks für die Teezubereitung, Rezepte und Zitate. Es ist reich illusttriert, zum Teil sogar farbig. Zudem wird ein detailliertes Literatur- und Abbildungsverzeichnis geboten. Wermutstropfen: Das Inhaltsverzeichnis befindet sich (etwas irritierenderweise) ganz hinten und ist so grob gehalten, dass es praktisch nicht weiter hilft. Da auch ein Stichwortverzeichnis fehlt, kommt man um längeres Blättern nicht herum, wenn man später noch einmal nach etwas Bestimmten sucht.
  19. Cover des Buches Das Geheimnis des Tees (ISBN: 9783899012187)
  20. Zeige:
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