Bücher mit dem Tag "teilchenphysik"

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21 Bücher

  1. Cover des Buches Eine kurze Geschichte der Zeit (ISBN: 9783499626005)
    Stephen Hawking

    Eine kurze Geschichte der Zeit

     (342)
    Aktuelle Rezension von: DrGordon

    Es gibt sicherlich nicht sehr viele Menschen, die das Buch auch nach mehrmaligen Lesen vollständig verstanden haben. Selbst wenn keine mathematische Formeln darin vorkommen. Der "Kampf zwischen der Allgemeinen Relativitätstheorie" und der Quantenphysik. Die Einbindung der Gravitationskraft, leichte und schwere anthropologische Kraft, eine vorwärts und eine rückwärtsgerichtete Zeit, drei oder mehr Dimensionen und vieles mehr. 

    Welchen (physikalischen) EInfluss hat Gott, warum macht es keinen SInn sich aus physikalischer Sicht zu Fragen was vor dem Urknall und der SIngularität war, welche Rolle spielt die Gravitation für eine Denken aus mehr als Drei Dimensionen.

    Das Buch fasziniert nicht nur "Trekkis" und Star Wars-Fans. Es erkennt aber auch seine Grenzen, da sich theoretische Physik sehr viel nur im Kopf abspielt. Was ist wichtiger Theorien oder Beobachtungen, oder ist es die berühmte Frage nach der Henne und dem Ei.



  2. Cover des Buches Das elegante Universum (ISBN: 9783570555019)
    Brian Greene

    Das elegante Universum

     (43)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Brian Greene ist ein hervorragender Didaktiker. Wer sich eine grobe Vorstellung machen will, was Mathematiker sich zu 10-, 11- oder unendlich-dimensionalen Räumen überlegen, bei denen die Dimensionen so ineinander verschlungen und gekrümmt sind, dass man sie nicht mehr sieht, vieldimensionale Räume, in denen Fäden, die Strings, oder Tücher, die Brane, umher wabbeln, der ist mit diesem Buch hervorragend bedient. Die Frage ist: Wer will das?

    Das Buch zeigt die Grundideen der String-Theorie, die mit lauter Werbetrommel lange Zeit als die grosse (nur leider noch nicht abgeschlossene) Lösung zum endgültigen Verständnis der Welt angepriesen wurde. Aber: Die String-Theorie hat bis heute noch keinerlei messbare Vorhersage gemacht. Sie ist sogar so konstruiert, dass sie grundsätzlich keine brauchbaren Vorhersagen machen kann. Denn ihre mathematischen Möglichkeiten sind so stark, dass sie praktisch alles vorhersagen kann, was man sich wünscht.

    Anhänger der String-Theorie berufen sich auf Albert Einstein, der mit seiner allgemeinen Relativitätstheorie die Gravitationskraft erklärte, indem er annahm, Raum und Zeit seien zu einer 3+1 dimensionalen Raumzeit verbunden, und diese Raumzeit sei gekrümmt. Wenn die Teilchen und das Licht sich in dieser gekrümmten Raumzeit auf den geradest möglichen Linien bewegen, auf den sogenannten Geodäten, dann sieht es für uns so aus, als würden sie in Gravitationsfeldern abgelenkt.

    Kaluza und Klein gelang es, mit einer zusätzlichen 5. Dimension auch die elektromagnetische Kraft in diese Beschreibung einzubinden. Allerdings sieht man der Kaluza-Klein Theorie an, dass diese 5. Dimension sozusagen dazu geklebt wurde. Die Hoffnung ist aber naheliegend, dass man mit weiteren Dimensionen auch die schwache und die starke Kernkraft auf diese Weise beschreiben kann. Das versucht die String-Theorie und zwar mit einem gewaltigen Aufwand an Mathematik. Man kann zeigten, dass eine Theorie, welche die bekannten Kräfte erklären kann, am ehesten 10 oder 11 Dimensionen haben müsste, andere Zahlen können praktisch ausgeschlossen werden. Wer das als Nicht-Mathematiker nachvollziehen will, dem ist Greenes Buch heiss zu empfehlen.

    Wir müssen uns aber bewusst sein, dass dies ein völlig anderes Vorgehen ist, als Einsteins. Einstein startete nicht mit der Idee, zusätzliche Dimensionen oder eine gekrümmte Raumzeit einzuführen, sondern er startete von zwei experimentell gut begründeten Prinzipien:

    1. Die Lichtgeschwindigkeit ist für alle Beobachter gleich.
    2. Ein Beobachter in einen frei fallenden, nicht rotierenden Lift kann nicht feststellen, ob er in einem Gravitationsfeld hinunter fällt oder im leeren Weltall geradeaus fliegt oder still steht.

    Wenn man diese zwei Prinzipien einhalten will, dann kommt man unweigerlich auf die allgemeine Relativitätstheorie.

    Einstein hat also zuerst die Gravitation verstanden und dann nach einer geeigneten mathematischen Beschreibung dafür gesucht. Erst als er schon wusste, was die Mathematik beschreiben muss, fragte er seinen Freund, den Mathematiker Marcel Grossmann, wie man dies mathematisch korrekt tut.

    Die String-Theoretiker gehen genau umgekehrt vor. Sie haben keine Ahnung, was da eigentlich geschieht, aber sie sehen, dass man mit gekrümmten Räumen, mit Strings und Branen praktisch alles beschreiben kann. So schrauben sie denn an der Zahl der Dimensionen und an einer ganzen Reihe von anderen Parametern und hoffen, dass irgendwann zufälligerweise eine brauchbare Theorie herauskommt.

    Und weil es so viele Parameter gibt, an denen man schrauben kann, wäre das nicht einmal so erstaunlich, wenn irgendwann die bekannten Naturgesetze auf diese Weise beschrieben werden könnten. Der Punkt ist aber: Selbst wenn wir so eine Beschreibung hätten, hätten wir überhaupt noch nichts verstanden. Die Situation ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem Maler und einem Fotoapparat. Ein Maler wie etwa Picasso betrachtete jahrelang Tauben und fertigte Hunderte von Skizzen an, bis es ihm schliesslich gelang, mit ganz wenigen Strichen eine Taube zu zeichnen. Picasso wusste genau, was das Taubenhafte an seinem Bild ist. Er wusste haargenau, welche Wirkung es hat, wenn er seine Linien anders zieht. Ein Fotoapparat dagegen mag ein viel präziseres Bild von einer Taube machen und versteht doch nichts. Er speichert einfach Tausenden von Pixel und hat keine Ahnung, ob da eine Taube oder ein Berg auf dem Bild ist.

    Die String-Theorie basiert auf dem Prinzip Fotoapparat. Damit lässt sich alles beschreiben, aber nichts erklären oder verstehen. Und die grösste Gefahr scheint mir, dass String-Theoretiker tatsächlich eine Theorie finden, welche die Naturgesetze korrekt beschreibt. Das wäre gar nicht so erstaunlich, denn mit genügend vielen Dimensionen und Krümmungen, mit kompliziert verknoteten Strings oder Branen kann man fast alles beschreiben. Wenn wir aber für ein Problem eine Lösung haben, ist es sehr schwierig, eine bessere Lösung zu finden. Wenn die String-Theoretiker mit der geballten Artillerie der 11-dimensionalen gekrümmten Geometrie die Probleme weg bomben, dann sehen wir die Probleme nicht mehr. Das heisst aber nicht, dass wir von der Lösung etwas verstanden haben.

    Mich würde es nicht wundern, wenn die Strang-Theorie irgendwann die bekannten Naturgesetze simulieren könnte. Der Punkt ist aber: Selbst wenn wir so eine Beschreibung hätten, hätten wir überhaupt noch nichts verstanden. Die Situation ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem Maler und einem Fotoapparat. Ein Maler wie etwa Picasso schaute jahrelang Tauben an und fertigte Hunderte von Skizzen an, bis es ihm schliesslich gelang, mit ganz wenigen Strichen eine Taube zu zeichnen. Picasso wusste genau, was das Taubenhafte an seinem Bild ist. Er wusste haargenau, welche Wirkung es hat, wenn er seine Linien anders zieht. Ein Fotoapparat dagegen mag ein viel präziseres Bild von einer Taube machen und versteht doch nichts. Er speichert einfach Tausenden von Pixel und hat keine Ahnung, ob da eine Taube oder ein Berg auf dem Bild ist.

    Heute scheint mir, die String-Theorie ist auf dem Rückzug. Sie verschmilzt stillschweigend mit der Loop-Theorie, die ihr immerhin vom Namen her ähnlich ist. Der Unterschied ist: Die Loop-Theorie geht von einem Prinzip aus. Sie reduziert die Annahmen. Statt die Zahl der Raumzeit-Dimensionen zu erhöhen, setzt sie überhaupt keinen Raum und keine Zeit voraus. Raum und Zeit werden durch Loops erst aufgebaut. Mehr dazu in meiner Rezension zu Carlo Rovelli: https://www.lovelybooks.de/autor/Carlo-Rovelli/Die-Wirklichkeit-die-nicht-so-ist-1239355290-w/rezension/1480283840/
    Einiges von der Mathematik, die die String-Theoretiker entwickelt haben, kann man auch in der Loop-Theorie brauchen. So war das Abenteuer immerhin nicht ganz vergebens.

    Zusammenfassend sage ich: Ein ausgezeichnet geschriebenes Buch von einem hervorragenden Mathematiker und Didaktiker. Leider zu einer Theorie ohne Zukunft.
  3. Cover des Buches Spiegel (ISBN: 9783453319127)
    Cixin Liu

    Spiegel

     (41)
    Aktuelle Rezension von: LeseratteCleo

    Die Geschichte an sich ist sehr interessant und auch in ihrem Umfang angemessen. Besonders die Grundidee konnte mich überzeugen. Allerdings finde ich es nicht gut das der Verlag dieses Buch für 9 Euro verkauft und dann bei einem Buch welches nicht mal 300 Seiten hat auch noch die Hälfte mit Leseproben bedruckt sind. So das die eigentliche Geschichte nur ca. 110 Seiten umfasst.

  4. Cover des Buches Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman! (ISBN: 9783492251556)
    Richard P Feynman

    Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Dornroeschen
    Dieses Buch handelt von Feynman als Menschen und ist eine Zusammensetzung aus Anekdoten und Erlebnissen seines Lebens. Keinerlei Physikwissen wird benötigt, stattdessen liefert dieses Buch einen Einblick hinter die Kulissen seines Lebens. Auch wenn man manchmal nicht sicher ist wieviel nun wirklich erlebt und wieviel übertrieben ist. Feynman erscheint manchmal arrogant in seinen Schilderungen was er alles Zustande bringt (Musiker, Künstler, Safeknacker, ..) und welche Fähigkeiten er besitzt, aber diese Eigenschaft wohnt ja fast allen Physikern inne. Auf jeden Fall ein gutes Buch, was sich leicht lesen lässt und voller Humor ist, welcher einem an vielen Stellen des Buches zum lautem Auflachen hinreissen lässt.
  5. Cover des Buches Kosmische Dämmerung (ISBN: 9783406778223)
  6. Cover des Buches Die Weltmaschine: Der LHC und der Beginn einer neuen Physik (ISBN: 9783827424631)
    Don Lincoln

    Die Weltmaschine: Der LHC und der Beginn einer neuen Physik

     (1)
    Aktuelle Rezension von: annlu

    *Welchen Maßstab man auch immer anlegt, der LHC ist ein außergewöhnlich komplexes Instrument. Er wurde dafür gebaut, eine bisher noch nie erreichte Energiemenge in einem kaum vorstellbar winzigem Volumen zu konzentrieren.*


    Der LHC – Large Hadron Collider – im CERN, dem europäischen Kernforschungslabor, soll den Teilchenphysikern eine neue Welt eröffnen. Vom Standartmodell und dem was die Physiker bereits wissen, über Spekulationen und Theorien, die die Experimente am LHC bestätigen sollen schwenkt das Buch zur Beschreibung des LHC und den zugehörigen Detektoren. Auf den Start des LHC – mit seinen Geburtswehen – geht ein eigenes Kapitel ein. Den Abschluss bildet eine Verbindung der Teilchenphysik mit der Kosmologie, eine kurze Vorstellung anderer Teilchenbeschleuniger und ein Ausblick in die Zukunft.



    Das Buch wurde 2009 geschrieben und gibt damit nicht den aktuellen Stand der Forschungen wieder, da sich die Beschreibung des Standartmodells und der Spekulationen auf den Stand vor den gewonnenen Erkenntnissen aus den Experimenten durch den LHC beziehen. Dennoch fand ich auch den einleitenden Teil sehr interessant. Das Modell, das sich die Physiker von den Teilchen und ihren Wechselwirkungen gemacht haben, aber auch die erwarteten Ergebnisse aus den Experimenten wurden anschaulich und mit Hilfe von vielen Analogien erklärt. Dadurch, dass auf die mathematischen Hintergründe verzichtet wurde wurde das Ganze noch leichter verständlich. Ich fand die Erläuterungen damit angenehmer zu lesen als das bei anderen Büchern zum Thema Teilchenphysik der Fall ist.


    Besonders interessant – da immer noch aktuell – waren für mich die Kapitel, die sich dem Aufbau und der Funktionsweise des LHC und der zugehörigen Technik widmeten. Sie gaben einerseits viele Fakten und auch Zahlen her, wurden aber immer wieder durch Analogien ergänzt – wie sie übrigens im gesamten Buch reichlich genutzt wurden. Besonders gut gemacht fand ich dabei die Vergleiche, die der Autor heranzieht um die unvorstellbaren Maße zu verdeutlichen. Dadurch konnte ich mir die Leistung die hinter dem Projekt steckt besser vorstellen – und war dementsprechend beeindruckt.


    Hilfreich für das Verständnis waren auch die vielen Abbildungen. Einige davon waren Fotografien der Anlage, die meisten allerdings schematische Darstellungen zu den Erläuterungen im Text, die in eigenen Abbildungsbeschreibungen noch einmal genauer beschrieben wurden.


    Fazit: Wenn in einigen Bereichen zwar nicht mehr aktuell empfand ich das Buch doch als sehr interessant – die Beschreibungen des Aufbaus und der Experimente bleiben relevant und die Theorien können dazu herangezogen werden mit den heutigen Erkenntnissen verglichen zu werden. Angenehm war die Mischung aus lockerem Schreibstil, guten Erklärungen und fachlichem Wissen.

  7. Cover des Buches Der Traum von der Einheit des Universums (ISBN: 9783442126415)
    Steven Weinberg

    Der Traum von der Einheit des Universums

     (1)
    Aktuelle Rezension von: hp
    Bietet einen sehr interessanten Überblick darüber, wie die Entwicklung der modernen Teilchen- und Quantenphysik bis hin zur Entwicklung der Stringtheorien verlaufen ist und darüber, wie eine Vereinheitlichte Theorie aussehen könnte bzw. was sie bedeuten würde.
  8. Cover des Buches Dunkle Materie (ISBN: 9783827429827)
    Dan Hooper

    Dunkle Materie

     (4)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Schwarze Löcher entstehen, wenn Gott durch Null teilt (Stephen Wright) Was die Naturwissenschaften auszeichnet bzw. immer wieder begeistert, sind Rätsel und Puzzle, die noch nicht vollständig gelöst bzw. zusammengesetzt sind. Und wahrscheinlich fühlen sich daher viele Physiker, Theoretiker und Experimentatoren verschiedener Spezialgebiete von der Kosmologie angezogen. Der interessierte Leser wird es ihnen gleich tun, denn "nur wenige Geheimnisse der Natur bereiten den Forschern so viel Kopfzerbrechen wie die Beobachtungen der Astronomen in den letzten dreißig Jahren.", ist im Vorwort des vorliegenden Buches von Dan Hooper zu lesen, das von dem renommierten Physik- und Astronomieprofessor Lawrence M. Krauss verfasst wurde. Los ging es, dass die Menschheit sich von dem Gedanken verabschieden musste, der Mittelpunkt des Sonnensystems zu sein und letztendlich endet es damit, dass die Erde, die Sonne und alle anderen Sterne und Galaxien wenn überhaupt, dann nur ein Staubkorn in einem Universum sind, "das nicht von gewöhnlicher Materie dominiert wird, sondern von Materie und Energie, die unsere irdische Erfahrung nicht kennt." Unsere und auch alle für den Menschen sichtbaren Galaxien bestehen offensichtlich aus einem nicht sichtbaren Material, von dem die Forscher annehmen, dass es sich um noch unbekannte Elementarteilchen handelt. Hier hofft man sich von der Inbetriebnahme des LHC in Genf vielversprechende Ergebnisse und Erkenntnisse. Doch bis die Maschine "angeknipst" wird, verhalten sich die Physiker und Mathematiker nicht still. Theoretiker stellen und stellten derweil verschiedene Modelle auf. Außer der Dunklen Materie scheint noch etwas anderes, noch exotischeres und verwirrenderes unser Universum zu beherrschen - die Dunkle Energie. "Wie auch immer sich die Dunkle Energie im Detail verhält, eins ist ziemlich sicher: Ihr Ursprung hängt mit dem Anbeginn des Universums zusammen, und ihre Entwicklung ist der Schlüssel zu seiner Zukunft. Bevor wir die Natur der Dunklen Energie nicht verstanden haben, können wir nicht hoffen, Antworten auf die uralten Fragen der Menschheit zu finden: Woher kamen wir, und wohin gehen wir?", so Lawrence M. Krauss. Dan Hooper, der ähnlich wie Max Planck einen völlig artfremden Berufseinstieg wählte - er wollte Musik studieren -, blieb letztendlich über verschiedene andere Zweige wie Wirtschaft, Geschichte und Jura in der Physik "hängen". Nun hat er erstmals publiziert und gleich einen überaus gelungenen Einstieg geschafft. Auf verständliche Art und Weise gelingt es dem Autor ein überaus lesenswertes, auf hoch wissenschaftlichem Niveau angesiedeltes Buch über die großen Unbekannten in unserem All zu schreiben. Dabei spannt er einen weiten Bogen und weiß immer anschaulich und interessant verschiedenste Aspekte zu beleuchten und zu durchdringen. Natürlich ist gerade in diesem Bereich vieles im spekulativen, theoretischen Rahmen angesiedelt, aber Hooper zeigt deutlich, was bereits bewiesen und was nur auf Annahmen begründet ist. Er erzählt von toten Sternen, Schwarzen Löchern und anderen "dunklen Tierchen im Teilchenzoo", die vielversprechende Kandidaten für Dunkle Materie sein könnten und solch exotische Namen wie MACHOs und WIMPs (Feiglinge) tragen. Themen wie die Symmetrie, die Stringtheorie oder die Quantengravitationstheorie bzw. die experimentelle Suche nach supersymmetrischen Neutrinos oder der Weltformel werden aufgegriffen und diskutiert. Von Zeit zu Zeit lockern anschauliche Modellskizzen den Text auf. Hoopers systematische Vorgehensweise und seine Betrachtungen aller Möglichkeiten, erlauben nicht nur hervorragend der Herangehensweise der Naturwissenschaftler zu folgen und diese zu begreifen, sondern sie lassen zudem eine Menge anderer "Unverständlichkeiten" und Unbekannter begreifen. Ein Zitat des Astrophysikers Michael Turner zur Suche nach der Dunklen Materie könnte auch stellvertretend für dieses Buch stehen: "Wir haben eine Reihe von Verdächtigen ausgeschlossen; jetzt steht eine Festnahme unmittelbar bevor. Wer an einem gro0en Fall arbeitet - denken Sie an JonBenet Ramsey oder O. J. - muss jeder heißen Spur nachgehen." Genau dies vermittelt Dan Hooper dem Leser. "Solange wir nur die geringste Chance haben, eine Theorie zu finden, mir der sich unsere Welt erklären lässt", soll Dan Hooper ein letztes Mal zitiert werden, "sollten wir danach suchen. Kein Chirurg bricht eine Operation ab, weil der Patient sterben könnte; so sollten auch die Physiker nicht aufhörne, nach einer vollständigen Theorie des Universums zu streben, solange sie nicht vollkommen sicher sein können, dass diese Theorie nicht existiert. Anders ausgedrückt: Wir sollten niemals aufhören zu suchen." Fazit: "Nur scheinbar hat ein Ding eine Farbe, nur scheinbar ist es süß oder bitter, nur scheinbar heiß oder kalt; in Wirklichkeit gibt es nichts als Atome und leeren Raum." wusste schon Demokrit zu definieren. Gerade der leere Raum hat es wohl explizit in sich. Ein großartiges, sehr gut verständliches populärwissenschaftliches Buch auf hohem Niveau über die dunklen Geheimnisse unseres Universums.
  9. Cover des Buches Teilchen, Felder und Symmetrien (ISBN: 9783860251423)

    Teilchen, Felder und Symmetrien

     (1)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Symmetrie ist wohl der bedeutendste Begriff der Physik. Physiker meinen damit viel mehr als die Symmetrien in der Geometrie oder in der Kunst. Symmetrie bedeutet, dass etwas erhalten bleibt, wenn etwas anderes ändert. So sind z. B. die Naturgesetze symmetrisch in Raum und Zeit. D.h., sie gelten unabhängig davon, wo oder wann ich ein Experiment mache. Der Definition gemäss hängen Symmetrien immer mit Erhaltungssätzen zusammen. So führt z. B. die Symmetrie bezüglich Verschiebungen in der Zeit zur Energieerhaltung. Die Impulserhaltung ist eine Konsequenz aus der Symmetrie bezüglich Verschiebungen im Raum.

    Eine Symmetrie erkennen bedeutet, ein Muster erkennen. Das bedeutet: Wenn ich ein Teil des Musters kenne, kann ich dieses Muster fortsetzen. Wenn ich einen kleinen Teil kenne, kenne ich alles oder zumindest sehr viel mehr, als ich tatsächlich gesehen habe. Deshalb sind Physiker verrückt nach Symmetrien. Es ist bedauerlich, dass in Schulbüchern meist nur gerade die einfachsten Symmetrien der Geometrie als Symmetrien thematisiert werden.

    Die Zeitschrift ‚Spektrum der Wissenschaften’, aus dem die Beiträge dieses Sammelbandes stammen, erscheint monatlich und richtet sich an naturwissenschaftlich interessierte Leser aller Fachgebiete. Die Artikel sind auf hohem Niveau, nicht selten von Nobelpreisträgern verfasst, aber allgemein verständlich. Die Klarheit und Aussagekraft der grafischen Gestaltung sucht Seinesgleichen. Viele Artikel stammen aus dem ‚Scientific American’. Ich habe das ‚Spektrum der Wissenschaft’ seit etwa 30 Jahren abonniert und finde fast in jedem Heft 2-4 Artikel, die mich interessieren.

    Nun also zu diesem Sammelband, der unter anderem Beiträge der Nobelpreisträgern Steven Weinberg, Sheldon Lee Glashow, Kenneth G. Wilson und Gerard ’t Hooft enthält. Was haben Teilchen, Felder und Symmetrien miteinander zu tun?

    Wenn man die Quanten- und die Relativitätstheorie verbinden will, zeigt sich, dass Teilchen nicht mehr genau gezählt werden können. Teilchen können entstehen und vergehen und wie die Energie und der Impuls unterliegt auch die Teilchenzahl der Unbestimmtheitsrelation. Ausserdem muss man den Begriff des Teilchens durch den des Feldes ersetzen. Steven Weinberg erklärt das so:
    „Wenn man einem Teilchen einen Stoss versetzt, so können sich die Kräfte auf ein benachbartes Teilchen (...) nicht im selben Moment ändern, denn nach der Relativitätstheorie kann kein Signal schneller sein als Licht: die endliche Lichtgeschwindigkeit bedingt also prinzipiell eine Verzögerung der Kraftwirkung. Damit die Erhaltungssätze für Energie und Impuls gleichwohl in jedem Augenblick gültig bleiben, nehmen wir an, dass das gestossene Teilchen ein Feld hervorruft, das Energie und Impuls durch den umgebenden Raum transportiert und schliesslich etwa davon auf das benachbarte Teilchen überträgt.“

    Kräfte zwischen Teilchen werden also durch Felder übertragen. Wie geht das? Physiker unterscheiden Felder, die einer globalen Symmetrie gehorchen von solchen, für die eine lokale Symmetrie gilt. Ein Feld mit globaler Symmetrie ändert sich nicht, wenn es überall im Raum auf die gleiche Weise verändert wird. Ein Feld mit lokaler Symmetrie kann sogar nur an einzelnen Orten (lokal) verändert werden, ohne dass sich die Physik ändert. Veranschaulichen kann man das an einem Ballon. Wird ein Ballon um seine Achse gedreht, so ändert sich an seinem Aussehen nichts. Der Ballon ist global symmetrisch. Wird aber nur an einem Teil der Oberfläche gezogen, so verzerrt sich die Oberfläche und die Physik ändert sich, so dass die Theorie nicht mehr stimmt. Der Ballon ist also nicht lokal symmetrisch. Man kann aber eine lokale Symmetrie herstellen, indem man gleichzeitig mit der Verzerrung eine Kraft in die Theorie einführt. Kräfte werden also dadurch beschrieben, dass man versucht, Theorien zu finden, die einer lokalen Symmetrie gehorchen.

    Übrigens können die Teilchen nicht völlig beliebig sein. Es gibt eine begrenzte Zahl von Eigenschaften, die ein Teilchen haben kann oder nicht, z. B. Ladung, Spin oder Charm. Nach diesen Eigenschaften lassen sich die Teilchen zu Gruppen ordnen, die eine Symmetrie zeigen. Dank diesen Symmetrien konnten die Physiker die Eigenschaften von Teilchen vorhersagen, die noch nie beobachtet worden waren. Wenn neue Teilchen gefunden werden, dann oft deshalb, weil man gezielt nach diesen Teilchen suchen konnte. Z. B. werden die Eigenschaften des Higgs-Teilchens in diesem Band besprochen, obwohl das Teilchen bei der Herausgabe noch gar nie beobachtet worden war. Das ist ja genau das, was Symmetrien so wertvoll macht: Dank ihnen können wir Dinge wissen, die wir noch nie beobachten konnten.

    So werden also im vorliegenden Sammelband die verschiedenen Teilchensorten vorgestellt und die Kräfte und Symmetrien, mit denen sie zusammen hängen. In der zweiten Auflage sind einige Artikel der ersten Auflage ersetzt worden: Nur in der ersten Auflage finden sich Artikel mit den Titeln ‚Gluonenbälle’, ‚Wie elementar sind Quarks und Leptonen?’ und ‚Die Suche nach den magnetischen Monopolen’. An deren Stelle wurden Artikel mit dem Titeln ‚Suche nach exotischen Teilchen’, ‚Europas Speicherring LEP’, ‚Das Tevatron’, ‚Computergrafik für Teilchenkollisionen’ und ‚Teilchen-Metaphysik’ hinzugefügt.
  10. Cover des Buches Das Quark und der Jaguar (ISBN: 9783492032018)
    Murray Gell-Mann

    Das Quark und der Jaguar

     (2)
    Aktuelle Rezension von: paulsbooks
    Bei diesem Buch habe ich eine Weile überlegt, ob ich 3 oder 4 Sterne geben soll. Denn rein vom Faktischen hat das Buch sicher 5 Sterne verdient. Murray Gell-Mann ist gewissermaßen der Erfinder der Quarks (er postulierte in den 60er Jahren ihre Existenz, bevor sich die Idee einer Feinstruktur der Mesonen und Bosonen überhaupt richtig etabliert hatte). Was in diesem Mann vorgeht, kann man jedoch anhand des Buches nur erahnen. Nicht nur, dass die Terminologie verstanden werden will, auch für den wirklich äußerst interessierten Laien sind die dargestellten Zusammenhänge extrem komplex und es fiel mir sehr, sehr schwer, ein einigermaßen konsistentes Bild zu den Darlegungen im Kopf zu generieren.

    Ich muss gestehen, ich bin an diesem Buch verzweifelt und konnte es nicht zu Ende lesen. Der Gordische Hirnknoten wurde immer dicker, und auch Rückblättern war irgendwann keine Lösung mehr.

    Daher mein Rat an alle populärwissenschaftlich Interessierten: Dies ist aus meiner Sicht mehr eine Dokumentation eines Genies für den Fachmann. Es ist härteste Arbeit, zu versuchen, dieses Buch zu verstehen - Wissenserwerb auf dieser hohen Denkstufe machte zumindest mir einfach keine Freude. Dies ist der Grund, warum ich leider nur 3 Sterne geben kann.
  11. Cover des Buches Voyage to the Heart of Matter: The Atlas Experiment at Cern (ISBN: 9781906506063)
    Anton Radevsky

    Voyage to the Heart of Matter: The Atlas Experiment at Cern

     (1)
    Aktuelle Rezension von: annlu

    Among popular books about particle physics, this one stands out – quiete literally


    Der ATLAS – Detektor ist einer von mehreren Aufbauten, die die Experimente rund um den Teilchenbeschleuniger des europäischen Kernphysikzentrums CERN überwacht und auswertet. Das Buch gibt durch die Pop-up-Teile einen plastischen Eindruck von seinem Aufbau und entführt an die Anfänge der Zeit.



    Ein Buch mit nur acht Seiten, noch dazu ein Pop-up-Buch, das bei mir immer als Kinderbuch eingestuft wurde... und das zu einem komplexen wissenschaftlichen Thema – ich gebe zu, ich war skeptisch aber auch sehr neugierig.


    Schon auf der ersten Seite kommt dem Leser das Gebiet des CERN als erhöhte Karte entgegen. Erst einmal als Spielerei abgetan habe ich die Strukturen, die darunterliegen erst auf den zweiten Blick erkannt – so wird gleich verdeutlicht, welchen unterirdischen Raum der LHC (Large Hadron Collider) einnimmt und in welchem Bereich der ATLAS als einer von mehreren Detektoren sich ihm anschließt. Zudem gibt diese erste Seite einen Einblick in den Zusammenhang der Teilchenforschung und der Kosmologie und in die Arbeitsweise des LHC.


    Die darauffolgenden Seiten beschäftigen sich mit dem Aufbau und der Funktionsweise des ATLAS. Auch hier gibt es große Pop-Ups (teils zum selber Fertigbauen) aber auch seitlich angebrachte zusätzliche kleinere Seiten, die wie ein Buch im Buch wirken und die Anzahl an Informationen erhöhen. Besonders schön fand ich die letzten Seiten, die sich dem Urknall widmen und nicht nur mit einem sehr gelungenen großen Pop-up zur Entstehung des Universums aufwarten, sondern mehrere kleinere Fenster bereit hielten, die beim Öffnen neue Pop-ups hervorbrachten.


    Meiner Beschreibung kann man bereits entnehmen, dass ich von der Aufmachung des Buches begeistert bin. Das letzte mal mit einem solchen Buch war ich als Kind konfrontiert und da musste man viele der Teile noch selbst stabilisieren um einen Hauch von Dreidimensionalität zu bekommen. Hier war davon nichts mehr zu spüren – die Pop-ups waren auch viel größer als ich das erwartet hatte und teilweise nicht nur aus Karton, sondern auch mit anderen Materialien gefertigt. So war ich über die technische – und manchmal auch künstlerische – Seite des Buches sehr positiv überrascht.


    Obwohl in den wenigen Seiten mehr Informationen versteckt waren, als ich mir erwartet hatte kann ein so konzipiertes Buch der Komplexität des Themas nicht gerecht werden. Es werden zwar die viele Arbeit und die Theorien, die hinter ATLAS stecken angesprochen, allerdings bleibt es bei einer verdichteten Anzahl an Fakten.


    Fazit: Das Prinzip des Pop-up Buches und seine Gestaltung haben mir sehr zugesagt, wenn der Umfang des Buches auch nicht näher auf das Thema eingehen konnte. Zur plastischen Darstellung und um einen allgemeinen Eindruck zu bekommen fand ich es aber sehr gut. Die letzte Doppelseite zum Urknall war übrigens genial gemacht.

  12. Cover des Buches Warum ist E = mc²? (ISBN: 9783440157732)
    Brian Cox

    Warum ist E = mc²?

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich kann mich den überaus positiven Rezensionen überhaupt nicht anschließen. Auch wenn Design und zeitweise der Sprachstil ganz hip und jugendlich daherkommen, sind die wesentlichen Abschnitte von Cox und Forshaw geradezu lähmend unverständlich und äußerst schwach geschrieben. Eine allgemeinverständliche Einführung ist dies auf gar keinen Fall! Als Sachbuch für Physiker, Mathematiker oder Ingenieure mag es seinen Zweck erfüllen. Wer sich aber jenseits eines beruflichen oder akademischen Interesses mit Einsteins Formel beschäftigen möchte, sollte zu den zahlreichen anderen Büchern zum Thema greifen. Thomas Bührkes E=mc2 ist da weitaus informativer.

    Wer die mathematische Herleitung und Beweisführung möchte, wird hier aber natürlich fündig.

  13. Cover des Buches Die Wirklichkeit, die nicht so ist, ... (ISBN: 9783498058067)
    Carlo Rovelli

    Die Wirklichkeit, die nicht so ist, ...

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Das Buch „Die Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint: Eine Reise in die Welt der Quantengravitation “ entstand auf Anfragen aus Carlo Rovelllis Umfeld, berichtet der Professor für Theoretische Physik in seinen Vorbemerkungen. „Aber ich zögerte mit dem Projekt noch immer, weil ich das Buch im Kopf noch nicht vor mir ‚sah. Wie sollte ich eine Welt ohne Raum und Zeit erklären? Als ich 2012 nachts auf einer langen einsamen Fahrt von Italien nach Frankreich unterwegs war, wurde mir klar, dass sich die gegenwärtigen Veränderungen der Begriffe von Raum und Zeit nur dann verständlich erläutern ließen, wenn man die Geschichte von Anfang an erzählt: beginnend mit Demokrit über den ganzen Weg bis hin zu den Raumquanten.“


    Von vier Teilen widmet Rovelli einen den „Wurzeln“. Im zweiten erklärt er die Relativitäts- und Quantentheorie. Den dritten Part nannte er „Quantenraum und relationale Zeit“ und den vierten „Jenseits von Raum und Zeit.“


    Auffällig ist, dass die philosophisch-literarischen Texte den Formeln in diesem Physikbuch den Rang ablaufen. Lukrez besingt die Atome ebenso zauberhaft wie Dante das Universum. Rovelli schreibt: „Ich weiß nicht, ob dem jungen Einstein auf den intellektuellen Streifzügen, mit denen er seine Zeit in Italien verbummelte, das Paradies begegnet ist und ob die entfesselte Phantasie des großen Dante seine Intuition, dass das Universum endlich und zugleich unbegrenzt sein könnte, direkt beeinflusst hat. Aber unabhängig davon zeigt dieses Beispiel meiner Ansicht nach, dass große Wissenschaft und große Dichtung ähnlich visionär sind und bisweilen zur selben Intuition gelangen können.“


    Wer die Relativitätstheorie endlich einmal verstehen möchte, hat hier gute Chancen. Zuerst erläutert der Autor die ausgedehnte Gegenwart, um den Leser behutsam daran zu gewöhnen, dass Uhren unterschiedlich gehen. „Je weiter diese Gegenwart vom Leser entfernt ist, desto länger dauert sie … Fachlich gesprochen, hat Einstein erkannt, dass eine ‚absolute Gleichzeitigkeit‘, also eine Menge von Ereignissen im Universum, die alle ‚jetzt’ stattfinden, nicht existiert.“


    Die Allgemeine Relativitätstheorie erklärt Rovelli unter anderem wie folgt: „Die Sonne krümmt den Raum um sich herum, und die Erde umrundet die Sonne nicht deshalb, weil sie vermittels einer mysteriösen Kraft über eine Entfernung hinweg von ihr angezogen wird, sondern weil sie der Krümmung des Raumes folgt … Aber nicht nur der Raum, sondern auch die Zeit ist gekrümmt. Einstein sagt voraus, dass die Zeit auf der Erde in der Höhe schneller vergeht als weiter unten … Weil Zeit nichts Absolutes und Festes ist. Je nach Masse in ihrer Umgebung dehnt oder verkürzt sie sich: Wie jede Masse verformt die Erde die Raumzeit und lässt Uhren in ihrer Nähe langsamer ticken.“


    Max Planck betrat noch vor Albert Einstein im Jahr 1900 die Bühne. „Um seine experimentellen Ergebnisse in eine Formel zu packen, bedient er sich eines Tricks: Er stellt sich vor, dass das elektromagnetische Feld in ‚Quanten‘, also Energiepäckchen oder -bausteinen, unterteilt sei. Planck nimmt an, dass der Zuschnitt, also die Größe der Päckchen, von der Frequenz der elektromagnetischen Wellen (also der Wärme) abhänge. Für Wellen der Frequenz f nimmt Planck an, dass jedes Quantum, also jedes Päckchen, eine Energie habe von: E = hf. In dieser Formel, der ersten der Quantenmechanik, ist h eine neue Konstante. Diese Planck-Konstante oder dieses Planck’sche Wirkungsquantum, wie sie heute heißt, bestimmt, wie viel Energie in jedem ‚Energiepäckchen’ für das Licht mit der Frequenz (Farbe) f steckt.“


    Den Entdeckungen von Werner Heisenberg hat Rovelli im Jahr 2021 ein ganzes Buch gewidmet. Es heißt „Helgoland: Wie die Quantentheorie unsere Welt verändert“. Im vorliegenden Werk schreibt er kurz und bündig: „Elektronen existieren nicht dauerhaft, sondern nur dann, wenn sie wechselwirken. Sie materialisieren sich an einem Ort, wenn sie mit etwas anderem zusammenstoßen. Real existieren sie nur als ‚Quantensprünge‘ von einer Umlaufbahn zur anderen: Ein Elektron ist eine Gesamtheit an Sprüngen von einer Wechselwirkung zur nächsten. Wenn es nicht gestört wird, befindet es sich nirgendwo.“


    Rovellis Ziel ist eindeutig. Er möchte , möglichst schnell, Relativitäts- und Quantentheorie vereint sehen. Sein Forscherdrang lässt ihn zunächst auf dem Weg von Italien nach Frankreich die zulässige Geschwindigkeit überschreiten. Er wiederholt diesen Fehler, indem er in seinem Buch ethische Einwände überspringt, um rasch seine Vision zu verwirklichen. Der Name Robert Oppenheimer fällt nicht in seinem Werk und dem Abwurf der Atombombe widmet er lediglich zwei Zeilen. Mehrmals erwähnt er das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung in seinen Ausführungen, aber nicht, dass CERN im Jahr 2023 circa 1,27 Milliarden Euro verschlungen hat, während immer noch jeder elfte Mensch auf diesem Planeten hungert.


    Der Naturfreund Heisenberg plädierte bei seiner Forschung immer für den Blick auf das Ganze. Jenen gilt es nicht zu verlieren, wenn im Folgenden die Schleifen-Quantengravitation untersucht wird.


    Die Welt wird jetzt mit einem Spinnennetz durchzogen. Die Knoten der Fäden bilden den Raum, die Linien verbinden die einzelnen Rauminhalte. „Als wichtigste Vorhersage prognostiziert die Loop-Theorie, dass der Raum kein Kontinuum und damit auch nicht unendliche Male teilbar ist, sondern aus ‚Raumatomen‘ besteht … Zwischen Photonen, also den Quanten des elektromagnetischen Feldes, und den Knoten des Graphen, also den ‚Raumquanten‘, besteht ein entscheidender Unterschied. Photonen existieren im Raum, während Raumquanten den Raum selbst ausmachen … Im kleinsten Maßstab ist der Raum ein waberndes Gewimmel aus Gravitationsquanten, die wechselseitig aufeinander einwirken, alle gemeinsam auf die Dinge einwirken und sich in diesen Wechselwirkungen als Spin-Netzwerke, als Quantenkörnchen in wechselseitiger Beziehung, manifestieren …“


    Folgerichtig gibt es keine Prozesse in der Zeit, sondern die Prozesse, genauer die Erzeugung von Wärme, bringen die Zeit hervor. Es gibt nur noch „eine quantisierte ‚Wolke‘, in der alle möglichen Raumzeiten und alle möglichen Wege ‚zusammen existieren‘.“


    Nachdem die Welt vollständig auf Quantenfelder reduziert ist, begibt sich Rovelli im vierten Teil gänzlich ins Jenseits von Raum und Zeit. In der Nähe des Urknalls schwelgt er in der „wimmelnde Wolke aus Wahrscheinlichkeiten“, schaut sich die Fluktuationen der kosmischen Hintergrundstrahlung an, begeistert sich an den Gravitationswellen der Schwarzen Löcher, lässt die Uhr zunächst am Ereignishorizont immer langsamer gehen, wirft sie dann in den Schlund des Ungeheuers, um sich daran zu erfreuen, wie sie in einer fernen Zukunft wieder ausgespien wird, ohne dass merklich Zeit vergangen ist. So in Fahrt geraten schafft er schließlich die Unendlichkeit ab.


    In den letzten Kapiteln seines Werkes wendet sich der Autor der Information zu, unter der „das Maß für die Anzahl der Auswahlmöglichkeiten einer Gegebenheit“ zu verstehen ist. Er berichtet von Ludwig Boltzmann, der den Zusammenhang zwischen zunehmender Entropie und abnehmendem Informationsgehalt aufgedeckt hatte. „Dank Boltzmanns Genie wissen wir: Der Begriff der Wärme ergibt sich aus der Tatsache, dass wir nur mit Mittelwerten zahlreicher Variablen wechselwirken. Das Konzept der thermodynamischen Zeit besteht darin: Auch der Zeitbegriff entspringt der Tatsache, dass wir nur mit 

    ‚makroskopischen’ Variablen, also den Mittelwerten vieler mikroskopischer Variablen, interagieren … Die Zeit ist eine Auswirkung der Tatsache, dass wir die physikalischen Mikrozustände der Dinge außer Acht lassen. Die Zeit ist die uns fehlende Information. Sie ist unser Unwissen.“


    Die Bedeutung der Information habe zuerst John Wheeler erkannt, den Rovelli als Vater der Quantengravitation bezeichnet. Den Titel seines Buches „It from bit“ übersetzt er zunächst wörtlich: „‚Das Es aus dem Bit‘, wobei ein Bit die minimale Informationseinheit bildet, also die kleinste Auswahlmöglichkeit, bestehend aus der Alternative zwischen einem Ja und einem Nein. Dabei steht das ‚It‘ für ‚jedes beliebige Ding‘. Der Slogan bedeutet also ungefähr: ‚Alles ist Information‘.“ 


    Weniger informiert zeigt sich der Naturwissenschaf(f)tler im letzten Kapitel, in welchem er den Glauben und die Religionen auf die Variablen Unkenntnis, Angst und Beruhigung im marxistisch-leninistischen Sinne reduziert und dabei nicht nur den Pantheismus eines Baruch Spinoza übersieht, sondern auch die Wechselwirkung zwischen dem Glaubenden und dem Geglaubten, was mit moralischen Konsequenzen einhergeht.


    Was ist dem noch hinzuzufügen? Ein Dank für ein äußerst verständliches Physikbuch.


    Vera Seidl

  14. Cover des Buches Teilchenphysik (ISBN: 9783935254441)
    Tom Whytie

    Teilchenphysik

     (1)
    Aktuelle Rezension von: annlu

    „Aus was sind wir gemacht?“


    Der Info-Comic gibt einen Überblick über die Geschichte der Atomtheorie und den vielen Entdeckungen, die seit der Zeit der antiken Griechen bis zum modernen Physikverständnis gemacht wurden. Da werden die Teilchen und die jeweiligen Modelle vorgestellt. Auch ihre Entdecker kommen zu Wort.



    Ich muss gestehen, dass ich mir den Comic als solchen anders vorgestellt habe. Zeichnungen und einen klassischen Comic sucht man hier vergeblich. Die Illustrationen bestehen großteils aus Fotografien (mit vergrößerten Köpfen/Gesichtern was manchmal skurril aussieht) von Wissenschaftlern, denen Worte zu ihren Theorien und Entdeckungen in den Mund gelegt wurden. Dass man sich dazu ein Bild von den Physikern machen kann war für mich in Ordnung. Manchmal hätte ich mir aber zum besseren Verständnis eine schematische Darstellung der Entdeckung oder des Experimentaufbaus gewünscht. Diese kamen eher spärlich vor.


    Die Geschichte der Teilchenphysik mit all ihren Neuentdeckungen und Weiterentwicklungen fand ich interessant und – da sie sich auf die jeweilige Kernaussage konzentrierte – lange verständlich. Allerdings wurde die Forschung rund um die allerkleinsten Teilchen im Laufe der Zeit immer komplexer. So wurde ich nicht nur mit einer sehr großen Anzahl an Forschern (durchgehend mehr als ein neuer Name pro Doppelseite) sondern auch mit einer großen Zahl an neu entdeckten Teilchen konfrontiert. Obwohl ich diese Entwicklung interessiert verfolgt habe wäre es gelogen zu behaupten, dass ich nach der Lektüre alles verstanden hätte. So konnte ich zwar einen Einblick in dieses Teilgebiet der Physik gewinnen, allerdings blieben die Details nicht bei mir haften. Dafür waren es einfach zu viele.


    Fazit: Wissen in einen Comic zu verfrachten empfand ich als gute Idee – auch wenn ich mir den Comiccharakter des Buches anders vorgestellt hatte. Das Wissen mit dem man hier konfrontiert wird ist sehr reichhaltig und immer wieder komplex. So war es für mich sehr interessant aber nicht in dem Sinne informativ als dass sich mir die Zusammenhänge immer erschlossen hätten und ich mir die Infos merken hätte können.

  15. Cover des Buches Beyond Einstein (ISBN: 0192861964)
    Michio Kaku

    Beyond Einstein

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Die fünf Zeitalter des Universums. Eine Physik der Ewigkeit (ISBN: 9783421053459)
    Fred Adams

    Die fünf Zeitalter des Universums. Eine Physik der Ewigkeit

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Jose

    Die Autoren verstehen es in anschaulicher Sprache und fundierter Kenntnisse, die Geschichte der Entstehung des Kosmos und deren Evolution in tiefgründiger Wissensübermittlung mitzuteilen. Herzlichen Dank an die Autoren für dieses hervorragende Buch.

  17. Cover des Buches Die ersten drei Minuten (ISBN: 9783492028387)
    Steven Weinberg

    Die ersten drei Minuten

     (8)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Wie kommt ein Teilchenphysiker dazu, über den Beginn des Universums zu schreiben? - Steven Weinberg erhielt seinen Nobelpreis zusammen mit Abdus Salam und Sheldon Glashow für die Vereinheitlichung der elektromagnetischen Kraft, der starken und der schwachen Kernkraft. Die Weinberg-Salam-Glashow Theorie hat die Teilchenphysik revolutioniert. Mit dieser Arbeit befasst sich das vorliegende Buch aber kaum. Es befasst sich mit der Entstehung des Universums. Wie kommt Weinberg dazu, über den Urknall zu schreiben?

    Die Elementarteilchen, mit denen sich die Weinberg-Salam-Glashow Theorie befasst, entstanden in den ersten drei Minuten des Universums, als dieses extrem heiss war. Bei solchen Temperaturen, wenn sich Materieteilchen fast mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, sehen die Kräfte praktisch gleich aus. Sie sind dann zu einer einzigen Kraft vereinheitlicht. Die Teilchenphysik sagt also nicht nur vorher, wie die Teilchen heute aussehen, sondern sie sagt auch, unter welchen Bedingungen welche Sorten von Teilchen entstehen. Wir können diese Vorhersagen in grossen Teilchenbeschleunigern überprüfen. Wir können aber auch das sehr frühe Universum anschauen und überlegen, welche Teilchen unter diesen Bedingungen entstanden sein müssen. Diese Teilchen sollten ja heute noch beobachtbar sein, sofern sie nicht wieder zerfallen sind.

    Steven Weinberg erklärt allgemein verständlich, aber ohne unzulässige Vereinfachungen, wie die Physiker zu den Behauptungen gekommen, die noch heute das Standardmodell der Kosmologie bilden. Jede heute seriös diskutierte Theorie des Universums basiert auf diesen Überlegungen. Für alle, die sich mit Kosmologie befassen wollen, ist dieses Buch daher auch heute noch ein idealer Einstieg. Eine gute Ergänzung dazu ist das Buch ‚Ein Universum aus Nicht’ von Lawrence Krauss, in dem die aktuellen Beobachtungsdaten aufgeführt sind, die zeigen, dass das von Weinberg geschilderte Standardmodell sich in geradezu überwältigender Weise bestätigt hat. Siehe dazu: https://fragen-raetsel-mysterien.ch/urknall-und-kosmologische-modelle/ oder Lawrence Krauss, 'Ein Universum aus Nichts'.
  18. Cover des Buches Das Tao der Physik. Die Konvergenz von westlicher Wissenschaft und östlicher Philosophie (ISBN: 9783502670926)
  19. Cover des Buches Bis(s) ins Innere des Protons (ISBN: 9783642377136)
    Boris Lemmer

    Bis(s) ins Innere des Protons

     (1)
    Aktuelle Rezension von: MariaAlexandra

    Beim Einführungskapitel dachte ich mir: Ohoh, das wird ja furchtbar. Physiker gehen also auch mal in die Kantine, die reden miteinander und haben Internet, das ist aber interessant ... (gähn)
    Aber schon beim zweiten Kapitel war ich hellauf begeistert und das hat bis zum Schluss des Buches nicht mehr nachgelassen. Sehr verständlich werden da die Bausteine des Universums erklärt, wie und warum man sie gefunden hat und wie diese Teilchen miteinander agieren. Um es begreifbarer zu machen, stellt der  Autor Äffchen auf Skateboards, lässt Biber Stöckchen werfen oder Enten schwimmen. Solche Analogien helfen, die doch sehr schwierigen Zusammenhänge zu begreifen. Und noch dazu ist es sehr witzig.

    Die Grafiken machen die Vorgänge auch für mich als Nicht-Physiker sehr anschaulich und selbst die Formeln sind nach der Erklärung nur noch halb so kryptisch. Man darf sogar ab und zu selbst mal einen Vorgang aufschlüsseln (was in was zerfällt – und damit man das nicht einfach faul überblättert, steht die Lösung nur im Internet). Nicht, dass ich die Formeln in irgendeinerweise durchdenken könnte, aber man bekommt einen Hauch von einer Ahnung, was diese Teichenphysiker eigentlich den ganzen Tag machen.

    Es ist kein Buch, dass man so nebenbei wegliest, man muss schon mitdenken, sonst verliert man den Faden. Aber wer Spaß an Gedankenexperimenten hat, der sollte dieses Buch unbedingt lesen.

  20. Cover des Buches Feynmans Regenbogen (ISBN: 9783499621772)
    Leonard Mlodinow

    Feynmans Regenbogen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: glglgl
    Der Titel weckt Erwartungen. Doch das Buch enttäuscht sie in erschreckendem Maße, es kann nicht einmal vom Feynman-Effekt profitieren. Die Auslassungen des Autors sind größtenteils belanglos, maniriert und teilweise auch peinlich. Bücher von und über Feynman werden halt gekauft und gelesen, mögen sich Autor und Verlag gedacht haben - und was mich betrifft hatten sie damit sogar leider Recht. Es gibt mit Abstand bessere Bücher über Feynman, Regenbögen, die Suche nach Schönheit, die Physik und das Leben.
  21. Cover des Buches Das Hiroshima-Tor (ISBN: 9783423421799)
    Ilkka Remes

    Das Hiroshima-Tor

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Evelinea

    Na ja, mich hat dieses Buch mehr an eine Schnitzeljagd, als an einen Thriller erinnert. Bis endlich herauskommt worum es eigentlich geht, dauert es ganz schön lange und bis dahin ist es mühsam. Wirkliche Spannung kommt eigentlich nicht auf und man kann das Buch ganz leicht aus der Hand legen. Das Ende kommt dann auch sehr abrupt und unglaubwürdig.

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