Bücher mit dem Tag "theodizee"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "theodizee" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  2. Cover des Buches Die Pest (ISBN: 9783499006166)
    Albert Camus

    Die Pest

     (517)
    Aktuelle Rezension von: Elektrifix

    Die Geschichte spielt in Oran, einer Stadt an der Küste Algeriens in den 40er Jahren (194+). Sie könnte aber jeder Zeit, überall genauso geschehen.


    Das “normale” Leben wird durch das Massensterben von Ratten zunächst nur oberflächlich gestört. Und auch als die ersten Menschen an einer geheimnisvollen Krankheit sterben, wird die “Sache” klein geredet, bzw. ignoriert.


    Erst als die Stadt hermetisch abgeriegelt wird, begreifen die Bewohner den Ernst der Lage.


    Der Erzähler beschreibt neben Dr. Rieux, einem Arzt, der bis zur körperlichen und seelischen Erschöpfung versucht zu helfen, um festzustellen, dass er “nur” noch der Verwalter der Kranken ist, einige weitere Charaktere sehr detailliert. 

    Diese Menschen versuchen dan zusammen mit dem Doktor, der Lage Herr zu werden.


    Große Themen sind: Die Trennung von liebenden Menschen, die Verhaltensveränderungen der Menschen in den verschiedenen Stadien der Epidemie, der Tod und die Vereinsamung.


    Die Erfahrungen mit Corona (COVID-19) machten mich beim Lesen sehr betroffen, so dass ich schon Mal ans Abbrechen dachte. Ich habe aber “durchgelesen” und es nicht bereut.



  3. Cover des Buches Die Brüder Karamasow (ISBN: 9783746639000)
    Fjodor M. Dostojewski

    Die Brüder Karamasow

     (251)
    Aktuelle Rezension von: Lesung_vor_acht

    Der obligatorisch beste Roman aller Zeiten (Sigi Freud) gleicht einem elefantösen Mammutbrocken. Das rund 1242 Seiten lange Familienepos schildert auf theologischer und psychologischer Ebene den Niedergang einer Familie als exemplarisches Beispiel für das alte Russland. Rein inhaltlich handelt es sich zweifelsohne um ein Meisterwerk. Gewohnt scharfsinnig analysiert Dostojewskij die verschiedenen Milieus und weitet seinen Roman zu einer gewaltigen Gegenwartsstudie aus. Dass es sich trotzdem um ein zeitloses Werk handelt, zeugt von seinen philosophischen Kompetenzen.

    Wie gern würde ich fünf Sterne vergeben! Aber angesichts der Schwächen des Romans kann ich mir das nicht leisten.

    So scharfsinnig Dostojewskij sich mit Theologie und Psychologie auseinandersetzt, so klobig geraten seine Dialoge. Die Handlung des Buchs wäre schnell erzählt, aber aufgrund der haarsträubend überlangen Reden und unnötig detaillierten Monologe (die schon eher an ein Theaterstück erinnern) ähnelt das Buch eher einer Karikatur seiner selbst. Dostojewskij scheint es gänzlich unmöglich zu sein, präzise und genau zu formulieren - er schweift ab, entschuldigt sich durch den Mund seiner Figuren und setzt im nächsten Atemzug zum nächsten Monolog an. Er überlässt nichts der Fantasie. Ähnlich wie Umberto Ecos Werke legt sich auch dieses Buch bereits selbst aus, sodass man sich als Leser nur noch bequem für eine Sichtweise zu entscheiden hat (im Fall der Gerichtsverhandlung für einen der Erzrivalen Kirillowitsch oder Fetjukowitsch). Philosophisch vertreten sind dabei Idealismus (Aljoscha), Zynismus (Iwan), rationaler Materialismus (Kolja Krassotkin), Hedonismus (Fjodor Pawlowitsch), usw. Der angebliche Mörder Mitja steht für das alte Russland und Smerdjakow tritt als ideologisches Opfer Iwans auf. Iwan erkennt in sich selbst den Teufel.

    Das Buch ist ein Meisterwerk. Aber eben ein Meisterwerk mit dramaturgischen Schwächen.


     

  4. Cover des Buches Die Wolke (ISBN: 9783473544011)
    Gudrun Pausewang

    Die Wolke

     (941)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    «Die Wolke» von Gudrun Pausewang ist eine beliebte Schullektüre über Atomunfall. 

    Janna Berta ist ein 15-jähriges Mädchen, welches die Zeit eines Atomunfalles erlebt. In Abwesenheit von ihren Eltern kümmert sie sich um ihren kleinen Bruder. In kurzer Zeit sterben viele Menschen, darunter auch einige, die Janna liebt. Überall herrscht Chaos, weil alle sich vor der Wolke flüchten und sich verstecken. 

    Die Autorin Gudrun Pausewang hat mit «die Wolke» mich viel zum Nachdenken animiert. Ich habe mich intensiv mit diesen Themen beschäftigt, was ein Atomunfall auswirken kann. 

    Die ganze Geschichte wird aus der Sicht von Janna erzählt und man erfährt viel über ihre Emotionen. Die Arme ist völlig verzweifelt und hilflos.

    Insgesamt ist «die Wolke» ein bewegendes Buch mit inhaltlich spannendem Themen mit dem man sich auseinandersetzen sollte. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen ⭐️!

  5. Cover des Buches Candide (ISBN: 9783843801379)
    Voltaire

    Candide

     (146)
    Aktuelle Rezension von: blerta

    Candide wird unvorbereitet in die weite Welt geworfen. Auf sich allein gestellt, erkundet er die Welt, die nach seinem Lehrer Panglos, die beste aller Welten ist, und in der es keine Ursache ohne Wirkung gibt.

    Zusammen mit Candide begegnet man in diesem Buch vielen grauenvollen Taten: Vergewaltigung, Krieg, Missbrauch, Mord. Man wird mit vielem konfrontiert, das einem zu denken gibt. Ist dies wirklich die beste aller Welten?

    Es wird nie wirklich ins Detail gegangen, die Erzählungen sind sehr oberflächlich, was es mir manchmal etwas schwierig gemacht hat, dem Handlungsverlauf auch wirklich zu folgen. Aber diese oberflächliche Schilderung mit diesem satirischen Ton, macht, dass man zu hinterfragen beginnt, aus welcher Ursache diese Wirkung entstanden ist. Und das gibt auch Candide zu denken, denn ihn plagen Zweifel, ob die Welt wirklich so schön ist, wie er immer gedacht hat.

    Die Handlung spielt sich vor allem zum Ende hin sehr rasant ab; ich wusste manchmal nicht mehr, wo oben und unten war, was jetzt gerade passierte – und vor allem wieso das jetzt passierte. Aber auch das hat einen gewissen Reiz, den man erlebt Abenteuer, die man nie erwartet hätte und hört Geschichten, die man ansonsten nie hören würde.

    Ich verstehe die Kritik, die Voltaire mit dieser Geschichte im 18. Jahrhundert übt: Dass die Welt grausam sein kann, dass es nicht nur Gutes geben kann. Und Candides blinder Optimismus, der in so einer Welt Fehl am Platz scheint, regt zum Nachdenken an.

    Aber leider machte mir das Lesen keine Freude, was vor allem an der Sprache und Erzählweise lag, obwohl ich die Denkansätze, die das Buch liefert, sehr interessant finde.

    Fazit
    Eine Kritik an die Missstände im 18. Jahrhundert, die satirisch behandelt werden und einen zum Nachdenken anregen. Die Geschichteliefert interessante Denkansätze und zwingt einen, sich mit grauenvollen Taten auseinanderzusetzen und sich zu fragen, weshalb das alles passiert.

    Leider fand ich es sehr anstrengend zu lesen und konnte teils der Handlung nicht wirklich folgen.

  6. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  7. Cover des Buches Warum erschuf Gott die Viren? (ISBN: 9783775161145)
    Mirjam Schilling

    Warum erschuf Gott die Viren?

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Glitzerhuhn

    Das Buch von Dr. Mirjam Schilling ist aufgeteilt in zehn Kapitel, einem Abschluss, Ideen zum Weiterdenken und Weiterlesen.

    Das Buch beginnt mit den Fragen, was ist eigentlich ein Virus, was ist eigentlich Leben, welche Rolle spielt unser Immunsystem und warum machen Viren krank. Außerdem beschäftigt es sich damit ob Viren ein globales Problem sind, wie wir und unsere Umwelt zusammen spielen und was hilft gegen Viren. Diese wissenschaftlichen Fragen verknüpft die Autorin geschickt mit religiösen Fragen.

    Das Buch ist sehr schön geschrieben, teils mit einem kleinen Augenzwinkern, so dass es nicht wie trockene Wissenschaftsliteratur daherkommt. Dennoch steckt wahnsinnig viel fundiertes Wissen hinter den einzelnen Kapiteln. Den Humor erkennt man schon an den Überschriften zum Beispiel „Das Imperium schlägt zurück: unser Immunsystem“. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es Gedanken für das Reisetagebuch, welche noch mal das Kapitel aus einem von einem anderen Standpunkt aus beleuchten. Besonders gut gefallen haben auch die Zeichnungen in dem Buch, welche das ganze auflockern.

    Das Buch ist gerade in der jetzigen Zeit brandaktuell und eine hervorragende Lektüre für alle, die Antworten auf die Pandemie, die Existenz von Viren und die tieferen Fragen suchen.

  8. Cover des Buches Hiob (ISBN: 9783520862013)
    Joseph Roth

    Hiob

     (205)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Als Bibellehrer im russischen Zuchnow bestreitet der fromme Jude Mendel Singer den kargen Lebensunterhalt für seine Familie - eine bigotte zänkische Frau, zwei Söhne, eine Tochter und ein spätgeborener zurückgebliebener behinderter Junge. Seine Behandlung im Krankenhaus lehnen sie ab, sie vertrauen lieber auf Gott und ihre Gebete. Jahre in Armut vergehen, die Kinder wachsen heran. Dann bricht Jonas, der älteste Sohn, mit den jüdischen Gesetzen und meldet sich zum Militär, während Schemarjah, der Zweitgeborene, die Familie verlässt und nach Amerika auswandert. Als Tochter Mirjam beginnt sich mit den dort stationierten Kosaken einzulassen, entschließt sich Mendel, mit Frau und Tochter seinem Sohn Schemarjah nach Amerika zu folgen - den immer noch schwer behinderten Jüngsten Menuchim müssen sie zurücklassen. Auch in Amerika ist die Familie weiter vom Pech verfolgt. Es sollen Jahrzehnte vergehen, Mendel ist inzwischen vom Glauben abgekommen, bis ihm das große Wunder widerfährt und er endlich Ruhe und Frieden findet …   

    Joseph Roth war ein österreichischer Schriftsteller und Jounalist, der 1894 im galizischen Brody bei Lemberg (Lwow) geboren wurde. Er studierte zunächst in Lemberg, dann in Wien Germanistik und Philosophie und war danach als Journalist tätig. Sein erster Roman erschien 1923, weitere folgten. „Hiob“ erschien erstmals 1930 und handelt in der Zeit um 1900 bis nach dem I. Weltkrieg. Die Machtergreifung durch die Nazis zwang den Juden ins französische Exil, seine Bücher wurden in Deutschland verbrannt. Roth starb 1939 in Paris an den Folgen einer schweren Alkoholsucht. 

    Wie schon der Titel des Buches vermuten lässt, greift der Autor hier die Geschichte von Hiob aus dem Alten Testament auf, der vielen harten Prüfungen unterzogen wird, an Gott verzweifelt und seinen Glauben beinahe verliert, bis dann das Wunder geschieht. Entgegen der Dramatik und Tragik der Handlung ist die Sprache Roths eher als einfach und erfassbar zu bezeichnen. Es gelingt ihm dadurch, den Leser zu packen und das Geschehen bildhaft entstehen zu lassen, sodass es sich fest im Gedächtnis zu verankert. 

    Fazit: Ein beeindruckender Roman voller Dynamik, ein Klassiker der deutschen Literatur, den man gelesen haben sollte und den ich gerne empfehle. 

  9. Cover des Buches Über den Schmerz (ISBN: 9783765533556)
  10. Cover des Buches Hallo Gott, kann ich dich mal was fragen? (ISBN: 9783957347244)
    Dan DeWitt

    Hallo Gott, kann ich dich mal was fragen?

     (12)
    Aktuelle Rezension von: annislesewelt

    Dieses Kinderbuch ist zuckersüß, tolle Bilder und wie wundervoll sieht bitte Laura aus? Sie trägt eine Brille und ich feier es.


    Meine beiden Söhne sind Brillenträger und Brille-tragende-Kinder im Bilderbuch sind für mich deshalb etwas ganz besonderes.


    Die Farben sind so wundervoll, kräftig, ansprechend, die Bilder fröhlich und so gut.


    Aber nicht nur das, die Geschichte ist grandios.

    Die Frage: "Warum glauben wir an Gott?" ist so treffend.

    Es ist eine Frage die auch ich schon beantwortet habe, doch hier im Buch ist sie so viel treffender und klarer und so deutlich formuliert.

    Aus der einen Frage entstehen weitere Fragen und ein tolles Gespräch entsteht. Dabei ist alles sehr verständlich und altersgerecht erklärt.


    Uns hat es wirklich sehr gut gefallen und es ist ein neues Lieblingsbuch meines Jüngsten.

    Er nimmt es gerne zur Hand und möchte es vorgelesen haben.


    Selbst ich nehme es gerne zur Hand weil es unglaublich ansprechend und liebe voll gestaltet ist.


    Große Empfehlung

  11. Cover des Buches The Shack (ISBN: 9781609414115)
    William Paul Young

    The Shack

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Lonechastesoul

    There has been a lot of hype surrounding this book and I think I may have been caught up in it. I was expecting to somehow be profoundly changed or at least strongly affected emotionally, by reading this book. But this did not happen, although there were some quite deep moments within the story, it was mostly a slightly above average work of fiction.

    Overall, I liked the story but I found myself rushing through all the muck in the middle to get back to the story.

    I didn't like it...
    ...but I didn't hate it either.
  12. Cover des Buches Philosophische Schriften. 4 Bände in 6 Teilbänden / Philosophische Schriften. (ISBN: 9783518092330)
  13. Cover des Buches Offline (ISBN: 9783765514258)
  14. Cover des Buches Stellvertretung (ISBN: 9783579046198)
    Dorothee Sölle

    Stellvertretung

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf GEISTIGES und abwenden vom Irdischen [rein Materialistischen,  Weltlichem, Politischem, Egozentrischen, Rationalen...], und dies ist der Zweck aller (!) kommenden Ereignisse!“ (Bertha Dudde)

    1) Fazit: a) Am Besten ist es m.E., die z.T. scheinchristliche, sehr diesseits & "links" orientierte feministische Falsch-THEO-LOGin  Sölle bzw. ihre literarischen Werke trotz ihrer berechtigten, scharfen Endzeit-Gesellschaftskritik ganz "links liegen zu laßen" und sich wesentlich Beßerem zuzuwenden, von dem es wahrlich mittlerweile sehr viel gibt, vor allem Nachbiblisches von Christus! Siehe seine (Auto)Biographien: "Drei Tage im Tempel", "Die Jugend Jesu", "Johannes, das große Evangelium"..., die er nachbiblisch als "Neuoffenbarung" gab (Jakob Lorber, Max Seltmann...).

    Von unübertreffbarer Wichtigkeit, Nützlichkeit & Klarheit sind Christi Endzeit-Prophezeiungen, insbesondere zu den "letzten sieben Jahren der Erde" (m.E. 2026-33! siehe Gerd Gutemann ("2020-2028 [m.E. 2026-33!]...) & Bertha Dudde: 9030 Kundgaben!)!

    b) Rezension: der-schwache-glaube.de
    c) Rezensionsbuch anhören: dorothee-soelle.de
    d) Band 3 der Werkausgabe enthält die wichtigsten Texte „Stellvertretung“, „Phantasie und Gehorsam“, „Atheistisch an Gott glauben“ und „Mutanfälle““

    d) Krude, emotional-intellektuell-rationale Mischung von Politischem, Gesellschaftskritischem, Schein-PhiloSOPHischem & -Theologischem, Anti-Monotheistischem, Religiösem, Atheistischem, ...!
    Wer intellektuelle (Schein)Klugheit- & -theologie einschließlich GEISTIG unersprießlicher Sprach- & Kalthirn-Akrobaten wie Hegel, Kierkegard, Marx, Bloch, Musil... mehr liebt als WAHRHEIT, GEIST & LIEBE...!

    Beispiele für Sölle-Schwachsinn (GEISTIG gesehen), von dem es in ihren literarischen Werken nur so wimmelt!
    d1) dorothee-soelle.de: "Stellvertretung in der theologischen Tradition
    Im Felde der Endlichkeit ist die Bestimmung, dass jeder bleibt, was er ist; hat er  Böses getan, so ist er böse; das Böse ist in ihm als seine Qualität. Aber schon in der Moralität, noch mehr in der Sphäre der Religion wird der Geist als frei gewusst, als affirmativ in sich selbst...der Geist kann das Geschehene ungeschehen machen." ???

    d2) "...weil Gott sich zwischen Menschen ereignen kann, [??? Völlig falsch!] in jenem «das habt ihr mir getan»." aus Sölle, Dorothee: "Atheistisch an Gott glauben Beiträge zur Theologie", 1981

    d3) Sölle: <„Christus aber ist nicht Ersatzmann des gestorbenen Gottes, sondern Stellvertreter des lebendigen, für den eben das gilt, was wir für den Menschen in Anspruch nehmen: dass er unersetzlich aber vertretbar sei. …Identität steht noch aus, wäre es anders, so ersetzte Christus nur die vergangenen Toten. Aber Jesus von Nazareth hat die Zukunft offengehalten, indem er ihm ‚Vorlief‘, und eben dies ist das Geschäft Christi bis heute: Vorläufer Gottes zu sein.“ (S. 153).> der-schwache-glaube.de

    2) Hilfen
    a) Rezensionsbuch zum Anhören (on-line): dorothee-soelle.de band-3-vorgelesen: Hinrich Kley-Olsen und Viola Gabor lesen vor.
    b) dorothee-soelle.de
    c) deutsche-biographie.de: Sölle
    d) srf.ch/kultur: 2023: Dorothee Adrian : "Warum Dorothee Sölle den allwissenden Gott hinter sich liess"
    e) wikipedia Dorothee_Sölle 
    Ihr Glaube war nach eigenen Aussagen geprägt von dem Bewusstsein, nach Auschwitz zu leben. In einem Vortrag vor dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Vancouver machte sie 1983 folgende Äußerung:

    „Ich spreche zu Ihnen als eine Frau, die aus einem der reichsten Länder der Welt kommt; einem Land mit einer blutigen, nach Gas stinkenden Geschichte… Reich ist die Welt, in der ich lebe, vor allem an Tod und besseren Möglichkeiten zu töten.“

    In ihr werde Kindern nichts als Konsum-Sand geboten. In scharfem Kontrast bezeichnete sie westliche Länder als verödete Zentren der Kultur und die Dritte Welt als ein Dauer-Auschwitz.[10]
    Die Lehre von der Allmacht Gottes wurde so für sie zum Gegenstand kritischen Nachdenkens. Sie war der Meinung, dass Gottes Wirken in dieser Welt abhängig ist von unserem Handeln, Gott habe keine anderen Hände als unsere. Kern ihrer Gott-ist-tot-Theologie war der Abschied von einer „Papa-wird’s-schon-richten-Theologie“.[11] Sölle vertrat eine politische Theologie, die sich durch eine radikale Diesseitigkeit und eine Entmythologisierung der Bibel auszeichnete. In ihrem Buch Gegenwind (erschienen 1995) schrieb sie:

    „Theologisches Nachdenken ohne politische Konsequenzen kommt einer Heuchelei gleich. Jeder theologische Satz muss auch ein politischer sein.“

    Weiterhin bestimmend war eine durch den Feminismus geprägte Mystik, die ohne die Vorstellung eines persönlichen Gottes auskam. Viele Ideen Sölles waren von der Befreiungstheologie Lateinamerikas geprägt sowie durch die Bücher Das Prinzip Hoffnung (1959) und Atheismus im Christentum (1968) des Philosophen Ernst Bloch.
    Ihre Kernüberzeugungen brachte sie in ihrem Glaubensbekenntnis zum Ausdruck: „ich glaube an Gott, der die Welt nicht fertig geschaffen hat (...) ich glaube an Gott, der den Widerspruch des Lebendigen will und die Veränderung aller Zustände (...)“[12][13]
    Die Theologin Antje Vollmer bezeugt, die Natur und die Musik habe Sölle als die einzigen Gottesbeweise betrachtet. Von dieser Grundvorstellung habe sie gelebt.[14]"

    3) Rezensionen
    a) Sehr ausführlich: Christoph Fleischer, Werl 2010: der-schwache-glaube.de
    "Dieses Buch ist, ausgenommen die germanistische Promotion über die „Nachtwachen von Bonaventura“, das erste Buch von D. Sölle, mit dem sie einen geschlossenen theologischen Entwurf vorstellt. Die Bücher „Die Wahrheit ist konkret“ und „Atheistisch an Gott glauben“ sind erst 2-3 Jahre später erschienen. Man sollte aber bei der Lektüre der „Stellvertretung“ daran denken, dass die Beiträge, die in den anderen beiden Büchern veröffentlicht sind, teilweise Vorträge oder Aufsätze zeigen, die schon vor 1965 gehalten und teilweise auch etwa in Zeitschriften veröffentlicht wurden.

    Die Bedingung unter der Unbedingtes heute erscheint, ist im Untertitel dieses Buches genannt, es ist der „Tod Gottes“, jenes alles bestimmende Ereignis, das sich innerhalb der letzten zweihundert Jahre europäischer Geschichte begeben hat.“ (S. 9). D. Sölle macht sofort klar, dass es sich dabei um ein geistesgeschichtliches Ereignis handelt, und liegt damit schon formal auf der Linie Hegels. Damit bezieht sie also nicht eine atheistische Position, sondern eine theologische, die allerdings darin ihre Aporie hat, dass ihr Gegenstand „Gott“ als absolute Größe abhanden gekommen ist. Das Ereignis, von dem die Rede ist, besteht darin, dass genau wie schon F. Gogarten sagte, das menschliche Denken sich verselbständigt hat und eine Rückbindung an eine theistische Weltanschauung nicht nötig hat. "

    4) Über Sölle
    a) "Sie war links [!] und frei, bildete sich Meinungen, um sie manchmal auch später wieder zu verwerfen. Dorothee Sölle war eine engagierte Friedensfreundin,..Es ist schwierig, einen Namen für die von ihr betriebene Theologie zu finden. „Theologie der Befreiung in Europa“ kommt dem noch am nächsten....Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter unterstrich bei der Trauerpredigt in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen: „Wir sagen Gott großen Dank für das wunderbare (bar aller Wunder ;-), reiche, schwere, konfliktreiche, schöne Leben von Dorothee Sölle, einer wahren Prophetin [Nein!] unserer Zeit.“ Herwig Sander, Journalist, Juist, Erschienen in der Zeitschrift „Anstöße“ der OFFENEN KIRCHE Nr. 3/2007" offene-kirche.de pdf

    5) Zitate aus dem Rezensionsbuch: Beispiele für GEISTIGEN & THEO-LOG-ischen SchwachSINN:
    a) S. 153: „Christus ist überall dort impliziert, wo ein Mensch an der Stelle Gottes handelt oder leidet.“
    b) S. 155 „Denn nicht nur Christus vertritt Gott in der Welt, auch seine Freunde und Brüder vertreten Gott, indem sie ihm – und das heißt zugleich denen, die ihn brauchen – zeit lassen....Christus vertritt den abwesenden Gott, indem er ihm Zeit lässt, zu erscheinen “

    6) Zitate aus Sölle, Dorothee: "Das Recht, ein anderer zu werden"
    S. 49: "Die Geschichte von den beiden Forschern im Urwald hat aber noch eine andere Pointe. Wenn weder das kosmologische noch das emotionale Interesse des gläubigen Forschers befriedigt werden können, so fragt der Skeptiker am Ende mit Recht, was denn von diesem Gott übrig geblieben sei bzw. was denn der Rekurs auf diesen Gott, der weder wirkt noch eingreift, ausmachte. Das bedeutet, Gott ist funktionslos in diesem Streit und die Vokabel Gott tut zu dem Garten, zu seinem Verständnis und zu seiner Bebauung nichts hinzu. Gott ist den »Tod der tausend Qualifikationen« (A. Flew) gestorben, alles, was der Begriff Gott früher leistete, kann nun mit anderen Begriffen genauer gesagt werden. Auch wenn der Gärtner als existent nachgewiesen würde, würde sich das Verhalten der Forscher nicht ändern. Was ändert sich für unser Leben, so müssen wir demnach fragen, wenn Gott ist? Was macht es für den Samariter aus, ob Gott existiert oder nicht? Und was macht es für den Mann, der unter die Räuber gefallen ist, aus? Wird die Wahrheit der Liebe, wie sie im Entwurf Christi erscheint..."

    7) Zitate aus Sölle, Dorothee: "Atheistisch an Gott glauben Beiträge zur Theologie", 1981
    a) S. 123: "Wer die eigene nationale Situation nicht annimmt, wer nicht wissen will, daß wir den Krieg zu Recht verloren haben, der läßt die Toten nicht zur Ruhe kommen. Was verlangen sie denn von uns? Was sagen sie denn ? Sie, die um ihr Leben gebracht worden sind, bitten uns darum, daß sie nicht umsonst gestorben seien. Sie bitten, daß wir nicht Gebiete beanspruchen, die heute nur zu dem Preis zu haben sind, daß Menschen aufs neue um ihre Arbeit und um ihr Leben gebracht werden. Sie bitten um Frieden."

    b) S. 57: Hegel hat zwar den ontologischen Gottesbeweis Kant gegenüber verteidigt, ohne aber deswegen in die vorkritische Position zurückzufallen, die er als « Positivität» in seinen Jugendschriften verspottet hat. Den «Gottespositivisten» gegenüber befinden sich die in der Negation Verharrenden nicht nur auf einer höheren Reflexionsstufe, sie sind als die vom unendlichen Schmerz Gezeichneten zugleich die Religiösen, die den Blick nicht fortwenden wollen von der einmal erfahrenen Gestalt Gottes. Aber es ist- nach Hegel - auf die Dauer unmöglich, bei diesem Gefühl stehen zu bleiben, ohne der Resignation zu verfallen. Nur wenn der Schmerz verstanden, das heißt, wenn er in den Prozeß der ins Bewußtsein gehobenen Geschichte hinein vermittelt wird, gibt es eine Auferstehung Gottes - im Bewußtsein des zu sich selbst kommenden Menschen. Gottes Tod erscheint nun, wie Hegel sagt, «rein als Moment, aber auch nicht als mehr denn als Moment der höchsten Idee», womit «der Philosophie die Idee der absoluten Freiheit» gegeben ist. Die Reflexion nimmt «das absolute Leiden oder den spekulativen Charfreitag, der sonst historisch war...in der ganzen Wahrheit und Härte seiner Gottlosigkeit» als ihr neuzeitliches Schicksal an -"

    b) S. 75: "Die Erfahrungen mit diesem Gott lassen sich so wenig substantiieren und vereigenschaften, wie die Erfahrungen unseres Jahrhunderts mit dem Menschen, dem «Mann ohne Eigenschaften». Es sind die «noch nicht erwachten Möglichkeiten Gottes» [Musil], die das wahre Thema einer Theologie heute ausmachen. Eine solche Theologie postuliert die Zukunft nicht nur als leeres, ungeplantes «Zukommendes», sondern ruft sie wartend und kraft einer sich klarer bestimmenden Negation herbei. Dem Gott ohne Eigenschaften
    entspricht der «Homo absconditus», wie Ernst Bloch ihn genannt hat. Dieser, von dem noch nicht heraus ist, wer er ist, wird vereigenschaftet, wo man glaubt, ein «christliches Menschenbild» entwickeln zu müssen. Denn in Christus ist das Gesicht dieses Menschen so verborgen, daß niemand ihn kennen und über ihn Bescheid wissen kann.

    Theologie nach dem «Tod Gottes» wird die Entäußerung Gottes zu beschreiben versuchen. Sie wird sich nicht in Anthropologie «auflösen», wie ihre Gegner meinen; aber sie wird Ohristologie als Anthropologie betreiben, weil Gott sich zwischen Menschen ereignen kann, [???] in jenem «das habt ihr mir getan». Sie wird in den leer gewordenen Gesichtern atheistischer Angestellter die Zöllnerfreunde Jesu wiedererkennen und deren Verborgenheit als ihre ungelebten, unentdeckten, von der Gesellschaft nicht gefragten Möglichkeiten ansehen."

  15. Cover des Buches Die Falschmünzer. Roman / Die Falschmünzer (ISBN: 9783717582649)
    André Gide

    Die Falschmünzer. Roman / Die Falschmünzer

     (24)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Der Roman ist doppelbödig: einerseits schildert er, wie verschiedene Kinder und Jugendliche angesichts einer Gesellschaft geistiger Falschmünzer erwachsen werden, andererseits wird gezeigt, wie der Schriftsteller Eduard die Wirklichkeit (die aber nur ein Roman ist) beobachtet, um eben diesen Roman zu schreiben.

    Das Verfahren ist durchaus Kunstvoll, Handlungsstränge und Perspektiven sind komplex und Engel wie Teufel mischen sich ein. 

    Aber die Personen bleiben dabei eher blass, sie handeln eher aus ihrer Funktion im Roman heraus und ihre Gefühle werden nur geschildert. Auch wenn man mit Hilfe eines Nachwortes und dank YouTube-Videos die Konstruktion des Romans besser versteht, kam er mir nicht wirklich näher. Fazit: ein intellektuelles Vergnügen (allerdings nich für mich) aber kein Lesespaß

  16. Cover des Buches Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort (ISBN: 9783423129176)
    Jostein Gaarder

    Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort

     (382)
    Aktuelle Rezension von: katrinwebergedichte

    Wenn es ein Buch gibt, das mich schon seit Ewigkeiten begleitet und fasziniert, dann ist es mit Sicherheit „Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort“ von Jostein Gaarder.

    Er erzählt in diesem Roman die Geschichte des kleinen Mädchens Cecilie, die schwer erkrankt und bettlägerig ist, doch der eine außergewöhnliche Begegnung zuteil wird: Sie trifft den Engel Ariel. In der Weihnachtsnacht erscheint er einfach auf der Fensterbank ihres Zimmers und beginnt, sich mit ihr zu unterhalten.

    Schon in diesem ersten Gespräch, eines von vielen weiteren, die noch folgen sollen, spricht Ariel von einem Spiegel, hinter dem sich die Menschen befinden und durch den sie nicht hindurchsehen können. Mit seinen klugen Bemerkungen und Fragen regt er sie in den kommenden Tagen und Wochen dazu an, sowohl über ihr eigenes als auch über das Leben insgesamt nachzudenken.

    Und auch er hat Fragen: wie ist das Leben als Mensch, wie ist es, aus Fleisch und Blut zu sein?

    Ariel existiert als Engel schon lange, besitzt tiefere Einblicke in die geistigen Dimensionen des Seins und schafft es doch, dem todkranken Mädchen auf einer ganz unkomplizierten und freundschaftlichen Ebene zu begegnen. Und diese einfühlsame Begleitung, diese philosophischen Diskussionen in der schweren Krankheit sind es, was Cecilie schließlich zu ganz neuen Gedanken und Erkenntnissen inspiriert. Es hilft ihr dabei, neben der Fürsorge durch Eltern und Familie, ihr Leiden besser zu ertragen. Denn jetzt ist es tatsächlich wichtig, vieles noch einmal Revue passieren zu lassen, es spielt eine Rolle, wie Gott die Welt erschaffen hat und warum und es bedeutet etwas, als Mensch ein Leben geschenkt zu bekommen.  

    Schon relativ früh wird im Buch jedoch deutlich, dass der Engel Ariel schon öfter „Fällen“ beigewohnt hat, die nicht unbedingt gut ausgegangen sind.

    Beim Lesen der Geschichte ist es daher manchmal schwer, die Tränen zurückzuhalten. Es ist kein actionreiches Buch, doch es sind die leisen Töne, die hier gleichzeitig bewegen und verzaubern.

    Ein Buch, das immer wieder innere Weite schafft, uns über den Tellerrand hinausblicken lässt. Zeilen voller Tiefgang, Traurigkeit und Schönheit… und dies alles liegt in „Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort“ so eng beieinander, dass die Geschichte auch nach dem Lesen noch lange in der Seele nachwirkt.

  17. Cover des Buches Morbus Dei (ISBN: 9783940767011)
    Thomas Manegold

    Morbus Dei

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Periplaneta
    Ist Gott ein Spieler? 26 Kurzgeschichten über den alltäglichen Wahnsinn unserer Welt erzählt Thomas Manegold. Ein frustrierter Sanitäter, der Insasse einer Nervenheilanstalt, ein erfolgreicher chinesischer Geschäftsmann, eine blonde Praktikantin, und ein erfolgloser Schriftsteller - von dem der Autor betont, dass dieser nicht er selber sein solle, schließlich habe Michael E. schwarze Locken und er selber eine Glatze - sind die Protagonisten der lose miteinander verwobenen Geschichten. Zusammengehalten werden die Geschichten von einer Rahmenhandlung: Gott sitzt im Chatroom zusammen mit Albert Einstein, Wolfgang Amadeus Mozart, Konfuzius und dem Admin und unterhält sich mit ihnen über das Spiel, das er gerade spielt: Genesis 4.0. Gott spielt also ein Computerspiel und wir alle sind Charaktere in diesem Spiel. »Eine Simulation, die sich grundlegend von anderen Spielen unterscheidet, weil die Anzahl der Charaktere unendlich ist, weil sie stark vereinfachte Kopien eines Teils des Bewusstseins des Spielers sind und weil sie mitdenken.« Ein cleverer Vergleich, der mich schmunzeln lässt. Doch irgendwie läuft einiges schief in Genesis 4.0, zumindest seit die Menschen von den Bäumen herabgestiegen sind. So sind die Geschichten auch recht düster, die Protagonisten leiden an der Kälte einer entzauberten Welt, verzweifeln an der Dummheit ihrer Mitmenschen und sind gefangen in den eigenen Unzulänglichkeiten. Leider sind die Geschichten auch sehr wahr, sehr »aus dem Leben gegriffen«. Der Notarzt-Wagenfahrer David sieht keinen Sinn mehr in seiner lebensrettenden Aufgabe, der Schriftsteller Michael verzweifelt darüber, dass er spätestens seit 9.11 den Medien nicht mehr glauben kann, Conny, Praktikantin in einer Nervenheilanstalt, hat zwar im Urlaub einen heißen Flirt mit Olga, wird aber wohl doch ihren Freund heiraten, wie sich’s halt gehört. Klaus echauffiert sich ausführlich über das von den Medien präsentierte Schönheitsideal und die Übersexualisierung der Gesellschaft, bevor er eine 14-jährige mit nach Hause nimmt und Bastian, der Insasse einer Nervenheilanstalt, dem die Praktikantin Conny immer »Die Unendliche Geschichte« vorliest, sinniert über Gott und die Welt. Zum Glück mangelt es dem Autor bei all dem Elend nicht an Humor, und am Ende bleibt eine doch recht positive Aussage: »Der Mensch entscheidet, ob er sie (seine Leben) durchkriecht oder durchfliegt, durchliebt oder durchleidet, durchlacht oder durchweint.« Spannend für Literaturfans dürften auch die vielen Anspielungen auf Kafka, Satre, Welles und andere Autoren sein.
  18. Cover des Buches Über die Eintheilung der Natur: Erste Abtheilung (ISBN: 9783750355606)
    Johannes Scotus Eriugena

    Über die Eintheilung der Natur: Erste Abtheilung

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    1) Fazit: Der heutzutage weitgehend unbekannte Übersetzer, Kommentator & Neuplatoniker Eriugena, 810-877, gelangte zu erstaunlichen geistigen Einsichten! Sie gehen m.E. wahrscheinlich qualitativ in theologischer & philo-SOPH-ischer Hinsicht über Das hinaus, was die meisten Fachleute der letzten 100 Jahre hervorbrachten. Seine überragenden Einsichten & Weisheiten wurden sehr begünstigt durch seine griechisch-lateinische Übersetzertätigkeit, vor allem der Werke von  Maximus Confessor und Gregor von Nyssa.
    (Vorläufige Faßung; Letzte Änderung: 06.01.2024, © Georg Sagittarius)

    Was geistige & Herzensbildung angeht, hat es der heutige Mensch prinzipiell einfacher aufgrund der sehr umfangreichen nachbiblischen Offenbarungen Christi! Siehe v.a. die diktierten Werke an Jakob Lorber, Bertha Dudde & Max Seltmann. Leider hindern ausgeprägter Atheismus, Negativ-Konformismus, mangelnde Demut usw. die meisten Menschen, Christi WAHRHEITEN, Hilfen & Aufklärungen anzunehmen (einschließlich der des Eriugena, der ja eindringlich über die Voraussetzungen für die so bitter nötige geistige "Erleuchtung" schreibt!). Dies ist besonders tragisch, da die unvorstellbaren Endzeit-Ereignisse der "letzten sieben Jahre" (!) vor der Tür stehen! Deren erster absoluter Höhepunkt wird der 3. Weltkrieg sein (m.E. 2026!), der durch den unglaublichen "Feind aus den Lüften" auf seinem Höhepunkt zwangsweise (!) beendet wird! Siehe Bertha-Dudde- & Gerd-Gutemann-Bücher).

    1. Abt., 1. Buch, Kap. 9-10:
    "Eben diese göttliche Weisheit [WEISHEIT & LIEBE!] ist Ursache und Bestandheit aller Tugenden! Jede Gott-Erscheinung also , d. h. jede Tugend wird bereits in diesem Leben, in welchem sie bei den Würdigen sich zu bilden beginnt , die auch im künftigen Leben die Vollendung der göttlichen Seligkeit empfangen werden, nicht von außen her, sondern in ihnen selber sowohl aus Gott, als [auch] aus ihnen selbst bewirkt [das "GEIST-FÜNKLEIN" bzw. der "GOTTES-FUNKE" im immateriellen Teil unseren Herzen! Siehe Bücher von Meister Eckhard, Jakob Lorber & Max Seltmann].

    Sch. [Schüler] Von Gott aus geschieht es a lso , daß in der Engel- und Menschennatur, wenn sie erleuchtet, gereinigt und durch Gnade vollendet ist, die Gott-Erscheinung durch Herabsteigen der göttlichen Weisheit und durch Aufsteigen des menschlichen und engelischen Denkens entsteht.
    10] L. [Lehrer] Sicher ; denn dazu stimmt , was Maximus sagt. Soweit also die Seele die [göttliche] Tugend erfasst , ebenso weit wird sie selber Tugend!"  Diese in ihrer Tätigkeitsform (!) ist der Paß zu ewiger Glückseligkeit (ja, so Etwas gibt es!), also der Paß in die 3 Himmel (siehe Jakob-Lorber-Werke!):
    a) WEISHEIT-Himmel
    b) LIEBE-WEISHEIT-Himmel
    c) LIEBE-Himmel (höchster!)

    3) Rezensionen:
    a) Lesenswert & zugleich kritikwürdig ist die Rezension von Carola Hoepner-Peña im "Metzler Philosophen-Lexikon", veröffentlicht bei spektrum.de:
    "Über die Einteilung der Natur" kann als Bemühung verstanden werden, die christliche Wahrheit mit wissenschaftlichen Methoden theoretisch zu sichern, also nicht mit den herkömmlichen Autoritätsbeweisen, sondern nach dem Prinzip der Vernünftigkeit: Wahre Religion ist deckungsgleich mit wahrer Philosophie, und beide haben ihren Ursprung in Gott."

    Eriugena, 810-877: "...Im Auftrag seines Herrschers übersetzte er die Werke des Pseudo-Dionysios ins Lateinische und machte dem Westen auch die griechischen Autoren Maximus Confessor und Gregor von Nyssa in Übertragungen zugänglich. Was ihn einem größeren Publikum bekannt werden ließ, waren jedoch nicht seine hervorragenden Übersetzungen, sondern eine theologische Kontroverse, nämlich der Prädestinationsstreit zwischen Hinkmar, Erzbischof von Reims, und dem Mönch Gottschalk von Orbais, den E. mit seiner Schrift De Praedestinatione zu schlichten suchte. Der dualistischen Auffassung Gottschalks, Gott habe sowohl einige Menschen zur Verdammung als auch zur Erlösung vorherbestimmt, setzte er den neuplatonischen Einheitsgedanken entgegen: Gott ist das Eine, aus dem alles strömt (Emanation); dieses Seiende ist von Natur aus gut und außerstande, entgegengesetzte Effekte zu produzieren. E. verschärfte mit dieser These jedoch die Auseinandersetzung; sein Werk wurde verworfen, ein Schicksal, das auch seiner Hauptschrift De divisione naturae (Über die Einteilung der Natur), 862 bis 866 entstanden, widerfuhr.

    Seine Gedanken fanden bei den Zeitgenossen keinen Anklang; 1225 wurde, unter Papst Honorius III., der Häresieverdacht gegen ihn ausgesprochen. "Über die Einteilung der Natur" kann als Bemühung verstanden werden, die christliche Wahrheit mit wissenschaftlichen Methoden theoretisch zu sichern, also nicht mit den herkömmlichen Autoritätsbeweisen, sondern nach dem Prinzip der Vernünftigkeit: Wahre Religion ist deckungsgleich mit wahrer Philosophie, und beide haben ihren Ursprung in Gott. Zu Beginn des Werkes teilt E. die Natur vierfach ein: Gott als Ursprung alles Seienden, von dem die Natur in ihrer Vielheit ausströmt (Progreß); ewige Ideen, die als Urtypen schöpferisch sind; die Sinnenwelt; schließlich Gott als Ende alles Seienden, zu dem die Natur zurückkehrt (Regreß) – Anfang und Ende der Natur sind in Gott also identisch. Das Theodizeeproblem, d.h. die Frage nach der Vereinbarkeit des Bösen in der Welt mit dem ursprünglich Guten als Ergebnis der Schöpfung Gottes, löst sich bei E. gewissermaßen von selbst, da er das Schlechte dem Nicht-Sein gleichsetzt bzw. als fehlgeleiteten Willen beurteilt: Gott kennt kein Böses, sonst wäre er dessen Urheber. E. vereinigt mit dieser Schrift östliche und westliche Tradition; er bringt die Gedanken Platons, Aristoteles’ und der Neuplatoniker mit der lateinischen Philosophie eines Cicero und Boëthius in Einklang und legitimiert seine Philosophie überdies mit der christlichen Tradition. Damit sprengt er jedoch die Möglichkeiten des in der karolingischen Renaissance erwachsenden Rationalismus, und es ist kein Wunder, daß eine ihm gerecht werdende Würdigung erst eintausend Jahre nach seinem Tod erfolgte: »Dieser bewunderungswürdige Mann gewährt uns den interessanten Anblick des Kampfes zwischen selbsterkannter, selbstgeschauter Wahrheit und lokalen, durch frühe Einimpfung fixierten, allem Zweifel, wenigstens allem direkten Angriff, entwachsenen Dogmen« (Arthur Schopenhauer).

    Carabine, Deirdre: John Scottus Eriugena. New York/Oxford 2000. – Ansorge, Dirk: Johannes Scottus Eriugena: Wahrheit als Prozeß. Innsbruck/Wien 1996. – Otten, Willemien: The Anthropology of Johannes Scottus Eriugena. Leiden 1994. – Beierwaltes, Werner: Eriugena. Frankfurt am Main 1994. – O’Meara, John: Eriugena. Oxford 1988. – Schrimpf, Gangolf: Das Werk des Johannes Scottus Eriugena im Rahmen des Wissenschaftsverständnisses seiner Zeit. Münster 1982." Carola Hoepner-Peña

  19. Cover des Buches Gott auf der Anklagebank (ISBN: 9783038481416)
  20. Cover des Buches Gottes Kinder (ISBN: 9783453161993)
    Mary D. Russell

    Gottes Kinder

     (9)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Die Fortsetzung von Sperling dreht sich wieder um den Ex-Jesuitenpater Emilio Sanchez, der nach den traumatischen Erlebnissen auf Rakhat sein irdisches Glück scheinbar gefunden hat. Doch das Schicksal (oder Gott?) meint es abermals nicht gut mit dem Linguisten. Auf Rakhat tobt ein jahrzehntelanger Krieg, der wohl mit der Ausrottung einer der beiden vernunftbegabten Spezies enden würde. "Gottes Kinder" ist eine hoch interessante Ergänzung mit neuen Details zum Leben auf Rakhat - vor allem der gesellschaftlichen Ordnung vor und nach der Revolution. Es wird auf  anschauliche Weise gezeigt, dass man sich nicht in Angelegenheiten einmischen sollte, die die Menschheit nichts angeht. Denn Kontrolle des Bevölkerungswachstums würde auch der Mutter Erde gut bzw. not tun. Ich bezweifle in dem Zusammenhang stark, dass die Menschheit auf anderen Planeten siedeln kann, bevor die Erde unbewohnbar ist - dafür sind die Entfernungen einfach zu groß und die Zerstörungskraft der Bewohner nicht unter Kontrolle zu bekommen.
  21. Cover des Buches In Boston? (ISBN: 9783257239683)
    Russell H. Greenan

    In Boston?

     (13)
    Aktuelle Rezension von: YukBook

    Alfred Omega besitzt eine besondere Gabe. Er kann auf Knopfdruck in Tagträume verfallen, die ihn in verschiedenste Epochen und Orte katapultieren. Täglich verbringt er zwei Stunden im Bostoner Public Garden und erlebt Abenteuer im Mittelalter oder am anderen Ende der Welt. Aber er besitzt noch ein weiteres Talent: Er ist ein begnadeter Maler, der sich dem Stil der Renaissance verschrieben hat.

    Trotzdem kann er genauso wenig wie seine Kollegen und Freunde Leo Kerner und Benjamin Littleboy von seiner Kunst leben. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm dennoch nicht. Er ist von seiner Genialität überzeugt und wagt es sogar, sich mit Gott zu messen. Als er den Kunsthändler Victor Darius kennenlernt, scheint sich das Blatt zum Positiven zu wenden. Auch privat hat er Grund zu Freude: Er verliebt sich in die Galeristin Veronika und heiratet sie. Beide Begegnungen haben jedoch fatale Folgen und verwickeln ihn in Kunstskandale, Täuschungen, Intrigen und Morde.

    Dieser Roman lässt sich keinem einzelnen Genre zuordnen. In erster Linie geht es darum, wie man sich eine Künstlerexistenz aufbaut und mit den seelischen und finanziellen Nöten und Qualen umgeht, die so manchen sogar in den Tod treiben. Die Gefühle, die ein Künstler gegenüber seinen Werken hat, beleuchtet Greenan ebenso eindrucksvoll wie die Ausbeutungen, Täuschungen und Betrügereien im Kunsthandel. Nach der Lektüre kann man sich nur noch kopfschüttelnd den Romantitel ins Gedächtnis rufen und sich fragen: „Ist das alles wirklich passiert in Boston?“

  22. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks