Bücher mit dem Tag "thomas cromwell"

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14 Bücher

  1. Cover des Buches Brüder (ISBN: 9783832162269)
    Hilary Mantel

    Brüder

     (153)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Aus der Sicht von Danton, Robespierre und Desmoulins erhalten wir in diesem Roman Einblick in die Geschehnisse der Französischen Revolution. Die drei Männer sind und denken sehr unterschiedlich und geraten doch alle in den Sog der Revolution.

    Ich habe es erneut mit Hilary Mantel versucht und muss gestehen, auch hier fiel es mir streckenweise schwer. Der Schreibstil der Autorin macht es der Leserschaft einfach nicht Leicht, am Ball zu bleiben. Oft holprige und abgehackte Dialoge, regelmäßige Verwirrung bei mir, wer denn gerade das Wort ergriffen hat.

    Ich habe mir sehr bewusst das Buch noch in meine Urlaubszeit gelegt, im normalen Alltag hätte ich es nicht geschafft es durchzulesen. Ich bin bei Mantel immer hin und hergerissen, da ich es eigentlich genial finde, dass sie Geschichte nicht schönt und möglichst bei den Fakten bleibt, andererseits ihr Stil mich immer wieder sehr viel Konzentration und Ausdauer kostet.

    Dennoch gefällt mir das Buch. Empfehlen kann ich es allerdings nur Leser/innen, die Vorkenntnisse über die Revolution haben und diese aus der Sicht einiger der wichtigsten Persönlichkeiten der Revolution und zum Teil auch aus Sicht der Frauen betrachten wollen und dafür viel Zeit mitbringen. 

  2. Cover des Buches Der dunkle Thron (ISBN: 9783404189151)
    Rebecca Gablé

    Der dunkle Thron

     (461)
    Aktuelle Rezension von: MarinaH

    Anfangs hatte ich Zweifel bei diesem Band der Waringham-Saga. Aus dem Grund, da wir uns nicht mehr im Mittelalter aufhalten, ich war ein wenig kritisch gegenüber dem eingestellt, aber am Ende konnte das Buch mich trotzdem überzeugen.
    Nick war mir von Anhieb sympathisch und ich hatte keine Probleme in das Buch reinzukommen. Die Geschichte war natürlich wieder sehr spannend, ich war froh, dass es keine typische historische Liebesgeschichte war. Es war erfrischend, auch etwas über die Königin „Bloody Mary“ zu erfahren, weil ich davor nichts über sie wusste. Die Charaktere waren meiner Meinung nach, alle wieder mit viel Tiefsinn und außerdem konnte man sich gut in sie hineinversetzen. In diesem Teil hat mich auch sehr interessiert, dass die berühmten Frauen von Henry the eight vorgekommen sind. Ich finde es schade, dass man leider fast keinen Einblick auf ihren Charakter bekommen hat, was ich mir schon erhofft hatte.
    Nichtsdestotrotz hat dieser Roman mir genauso gut gefallen wie die anderen Teile, ich freue mich den nächsten Band zu lesen und kann diesen Roman jedem empfehlen, der historische Romane mag. 

  3. Cover des Buches Wolf Hall / Bring Up the Bodies (ISBN: 9781250064172)
    Hilary Mantel

    Wolf Hall / Bring Up the Bodies

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    England im Jahr 1500: Als der Schmiedssohn Thomas vor seinem schlagwütigen Vater aus seiner Heimat Putney flüchtet, kann er wohl nicht im Traum daran gedacht haben, wohin sein Leben ihn dreißig Jahre später geführt haben mag ...

    Im Jahre 1527 dient Thomas Cromwell dem mächtigen Kardinal Wolsey, Intrigant und Lordkanzler König Henry VIII. Als Wolsey jedoch versagt, Henry von seiner ungeliebten Ehefrau Katharins von Aragon zu scheiden und ihn zur Ehe mit seiner Geliebten Anne Boleyn frei zu stellen, fällt der Kardinal tief - nicht aber sein Diener. 

    Für Cromwell, der Schmiedssohn aus Putney, beginnt eine Hofkarriere, ein märchenhafter Aufstieg, der ihn ebenso berühmt wie berüchtigt machen wird ...


    Thomas Cromwell darf sich wohl gemeinsam mit Persönlichkeiten wie Richard III., Gilles de Rais oder Cesare Borgia in die Liste der bekanntesten "Bösewichte" aus Spätmittelalter und Renaissance einreihen.

    Umso überraschter war ich, als ich in der Serienverfilmung des Romans "Wölfe" einen ganz anderen Cromwell präsentiert bekam - den Menschen Thomas Cromwell; den Ehemann, den Vater, den armen heimatlosen Jungen, der sich durchgeboxt hat. Nach dem Ansehen der Verfilmung widmete ich mich dann auch dem Buch (eigentlich die falsche Reihenfolge) - und war noch einmal zusätzlich begeistert, denn das Buch schlägt die TV-Serie um Längen!

    Die mir zuvor völlig unbekannte Hilary Mantel entwirft hier ein Porträt der Tudorzeit, wie es kaum zu überbieten ist! Stilistisch sehr anspruchsvoll (keine Bett- oder Strandlektüre!), gut recherchiert mit perfekt ausgearbeiteten Figuren ... Ein Meisterwerk der besonderen Art! Tiefgründig. Informativ. Spannend. Bildhaft ...

    Nur genial.

    Zehn Sterne wenn es ginge! Volle Empfehlung.

  4. Cover des Buches Pforte der Verdammnis (ISBN: 9783104037066)
    C.J. Sansom

    Pforte der Verdammnis

     (98)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    1537: Im Kloster Scarnsea wird Robin Singleton, der Kommissar des Königs, geköpft aufgefunden. Thomas Cromwell beauftragt den in seinen Diensten stehenden Anwalt Matthew Shardlake den Mörder zu finden, und die Arbeit Singletons zu Ende zu führen.

    Nachdem Heinrich VIII sich vom Papst losgesagt und sich zum Oberhaupt der Kirche Englands ernannt hatte, wurde eine Reihe Reformen eingeführt, u. a. sollten die Klöster aufgelöst werden. Dies ging natürlich nicht ganz ohne Widerstand vonstatten. Der Autor greift in diesem ersten Band der Reihe um den Anwalt Matthew Shardlake, der selbst ein überzeugter Reformer ist, dieses Thema auf.

    Der Autor lässt Matthew in Ich-Form erzählen, so dass man als Leser:in seine Gedanken und Emotionen hautnah erfährt. In diesem Band erfährt man auch viel von Matthews Hintergrundgeschichte. Er ist ein sympathischer Mann, mit einem körperlichen Leiden geschlagen, der im Laufe des Romans einen Teil seiner Ansichten überdenken muss, Mitgefühl und Empathie zeigt, aber auch für seine Überzeugungen einsteht.

    Der historische Hintergrund ist gut eingebaut, nimmt aber weniger Raum ein als in den beiden nachfolgenden Romanen, die ich bereits gelesen habe. Das liegt aber auch zum Teil daran, dass die Geschichte fast ausschließlich in Scarnsea stattfindet, also an einem örtlich sehr begrenzten Schauplatz. Dadurch ist auch das Figurenensemble sehr begrenzt, und so kann man sich als Leser:in auch gut Gedanken über die Hintergründe der Tat bzw. der Taten, denn es bleibt nicht bei einem Mord, machen – mögliche Täter gibt es einige.

    Dem Autor gelingt es, mich in die Geschichte zu ziehen. Die Geschichte spielt in einem schneereichen Winter, die entsprechende Atmosphäre kann man spüren, und durch den bildhaften Erzählstil meint man fast, selbst dabei zu sein. Die Charaktere sind im übrigen alle gut gezeichnet.

    Am Ende ist alles aufgelöst, und man erfährt auch etwas über das Danach. Im Anhang gibt es zudem einen kurzen aber lesenswerten historischen Nachtrag des Autors.

    Der erste Band der Reihe um einen Anwalt zur Zeit Heinrichs VIII hat mir gut gefallen, die beiden nachfolgenden Bände mochte ich aber noch lieber – somit kann ich die gut recherchierte Reihe auf jeden Fall empfehlen.

  5. Cover des Buches Wölfe & Falken (ISBN: 9783832170325)
    Hilary Mantel

    Wölfe & Falken

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Calderon

    Ich lese sehr gern historische Bücher. Die Trilogie um Thomas Cromwell ist aber etwas ganz Besonderes, allein wegen der Sprache, die Mantel schreibt. Wobei - ich habe die deutsche Übersetzung gelesen, wer weiß, was auf dem Weg vom Englischen alles verloren gegangen ist. Trotzdem: drei ganz große Romane, von denen ich den dritten noch lieber mochte als die ersten beiden. 

    Manche mögen die fehlende Action nicht, mir hat gerade das gut gefallen. Es ist wirklich ein Bruch mit dem schnöden Einheitsbrei historischer Literatur, Schwert- und Schlachtgedöns, besonders aber mit diesen verkappten Liebeschnulzeleien. Cromwell ist ein Machtmensch, der sich lange inmitten anderer Machtmenschen behaupten konnte, ehe er jenen, die er unterschätzt hat, zu Fall gebracht wurde. 

    Schade, dass Mantel so früh verstorben ist, ich hatte auf ein weiteres Buch von ihr gehofft.

  6. Cover des Buches Mariana (ISBN: 9781402258671)
    Susanna Kearsley

    Mariana

     (162)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich habe das Buch nun beendet und bin leider enttäuscht und kann die ganzen positiven Bewertungen nicht ganz verstehen. Ab der Hälfte des Buches war es für mich mühselig weiterzulesen. Es war mir zu viel drumherum Gerede. Zudem hat mir einfach eine gewisse Tiefe in der Geschichte und auch im Verhalten von Julia gefehlt. Sie war doch eher eine unnahbare Protagonistin, die mir auch oft einfach mit ihrer Art auf die Nerven gegangen ist. Angesichts des Klappentextes hatte ich mich auf eine tragische Liebesgeschichte eingestellt die wenn überhaupt ab dem zweiten Drittel des Buches zu finden war. Wenn überhaupt, denn ich fand die Beziehungen auch sehr flach und oberflächlich gehalten. Sie haben mich emotional einfach nicht gepackt. 

    Der Schreibstil der Autorin und das wirklich nicht vorhersehbare Ende haben mir wiederum  ganz gut gefallen. 

  7. Cover des Buches Spiegel und Licht (ISBN: 9783958625525)
    Hilary Mantel

    Spiegel und Licht

     (16)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Im Jahr 1536 wird Anne Boleyn hingerichtet. An ihrem Sturz war auch Thomas Cromwell beteiligt. Am nächsten Tag frühstückt Thomas Cromwell mit den Siegern, wie es im Klappentext heißt. Doch auch der Gedanke ist nicht fern, was geschehen kann, wenn er selbst die Gunst des Königs verliert. Cromwell jedoch macht einfach weiter und versucht seine Pläne umzusetzen. Dabei hat er durchaus das Wohl des Herrschers und des Reiches im Sinne. Der König ist allerdings ein wankelmütiger Charakter, so dass immer die Gefahr besteht, dass sein Vertrauen schwindet. 


    In dieser dritte Band um das Leben und Wirken Thomas Cromwells beginnt mit dem Tod von Anne Boleyn und endet mit dem Tod Cromwells selbst. Hat man die beiden anderen Bände gelesen, ist man natürlich neugierig, wie sich Hilary Mantel den letzten Jahren dieses frühen Politikers widmet. Nachdem die vorherigen Bände sich beim Lesen als etwas sperrig erwiesen, weil die Autorin eine selten verwendete Form der Darstellung gewählt hat, kann man zum Hörbuch sagen, dass auch dank des Sprechers der Stil wesentlich besser funktioniert und die handelnden Personen viel lebendiger wirken. Was sich allerdings schon als gewisse Schwierigkeit erweist, ist die Länge der Hörbuchfassung. Da man im Leben halt nicht unbegrenzt Zeit hat, braucht man eine Weile, um das Buch zu beenden und da man beim Hörbuch auch nicht einfach so zurückblättern kann, um sich schnell nochmal zu erinnern, wo man stehengeblieben war, ist es nicht so einfach, der Handlung zu folgen. Es ist eben eine Lebensbeschreibung und kein Krimi, folglich ist es fast vorprogrammiert, dass es mal zu Längen kommen kann. Doch wie vorher schon erwähnt, gewinnt der Roman eine große Lebendigkeit durch die Art wie der Vorleser Frank Stieren ihn interpretiert.

  8. Cover des Buches Feuer der Vergeltung (ISBN: 9783104037059)
    C.J. Sansom

    Feuer der Vergeltung

     (72)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    London, 1540: Ein ehemaliger Mandant bittet Matthew Shardlake um Hilfe: Seiner Nichte wird der Prozess gemacht, weil sie angeblich ihren Cousin getötet hat, Joseph Wentworth ist sich sicher, dass Elizabeth unschuldig ist, Elizabeth aber will nicht sprechen. Thomas Cromwell verhilft Matthew zu einem Zeitaufschub, verlangt dafür von ihm aber auch einen Gefallen.

    Der zweite Band um einen Anwalt zur Zeit König Heinrichs VIII ist ein praller Historienroman, in dem nicht nur das damalige London, sondern auch die Charaktere, darunter einige historische Persönlichkeiten, lebendig werden. Mein Kopfkino hatte viel zu tun, der Autor schreibt sehr bildhaft, und nicht nur das, auch Gerüche und Geräusche kann man sich gut vorstellen.

    Matthew Shardlake habe ich schnell liebgewonnen, er strebt nicht, wie viele seiner Berufs- und Zeitgenossen, nach Ruhm, Macht und Geld, sondern ihm sind vor allem seine Mandanten wichtig, für sie setzt er sich ein, egal ob sie arm oder reich sind. Der Autor lässt ihn in Ich-Form erzählen, so dass man seine Gedanken und Emotionen hautnah miterlebt. Ein körperliches Gebrechen macht ihm zu schaffen, doch er steht trotzdem seinen Mann, mit dem Apotheker Guy hat er zudem jemanden, der seiner Gesundheit gut tut.

    Ihm zur Seite steht Jack Barak, der im Dienste Cromwells steht und Matthew unterstützen soll, bei beiden Fällen, wohlgemerkt. Die Beziehung zwischen den beiden, zunächst distanziert, entwickelt sich mehr und mehr, es ist schön, dies zu verfolgen.

    1540, wer sich ein bisschen mit der englischen Geschichte auskennt, weiß vielleicht auch etwas über Cromwells Schicksal. Ich war sehr gespannt, ob und wenn ja, wie dies in die Geschichte einfließt. Dass Cromwells Stern am Sinken ist, ist von Anfang an Thema, und alles weitere sollte man selbst lesen. Neben Cromwell spielt Richard Rich eine größere Rolle wie auch Thomas Howard, der Onkel Katherine Howards, Heinrich VIII fünfter Ehefrau. Zu Beginn des Romans ist der König noch mit Anna von Kleve verheiratet. Der historische Hintergrund, man ahnt es, spielt eine große Rolle und ist gut eingebaut. Interessant fand ich u. a. die Ausführungen zum Rechtsystem. Im Anhang gibt es einige historische Anmerkungen C. J. Sansoms.

    Wie es zu der Zeit „üblich“ war, gibt es auch im Roman Intrigen, man muss Heinrichs Launen fürchten, und manch einer überlebt auch nicht – auch Matthew und Barak kommen mehr als einmal in große Gefahr. Das gibt dem Roman immer wieder spannende Momente, und auch die Frage, ob es Matthew gelingt, wenigstens eine seiner Aufgaben zu erfüllen, ist spannend, zudem es auch immer wieder unvorhersehbare Wendungen gibt. Als Leser:in kann man auch miträtseln.

    Was soll ich sagen, dies ist ein historischer Roman, wie ich ihn mag, gut recherchiert, süffig, spannend, mit packenden Fällen, interessanten Charakteren und einem liebenswerten Protagonisten. Genrefans sollten zugreifen – und ich freue mich darauf, noch weitere Romane der Reihe lesen zu können.

  9. Cover des Buches Spiegel und Licht (ISBN: 9783832165765)
    Hilary Mantel

    Spiegel und Licht

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Ich sage noch einmal, dass ich "Wölfe" faszinierend fand. Bei "Falken" ging es dann schon deutlich abwärts, aber ja: Ich quälte mich durch, auch wenn das Buch zäh und nicht spannend war.

    "Spiegel und Licht" konnte ich nicht mehr beenden.

    Das Buch beginnt im Jahr 1536, direkt nach Anne Boleyns Hinrichtung (seltsamerweise nicht da, wo "Falken" endete, es scheint mehr oder weniger ein alternatives Ende für "Falken" zu schreiben; den Sinn dahinter muss man nicht verstehen). Danach geht es um - ja, was? Thomas Cromwells Gedankenleben. Am Rande werden dann auch die geschichtlichen Ereignisse der damaligen Zeit geschildert, die durchaus etwas zu bieten hätten, wenn man sie in anschaulicher, epischer Form geboten kriegen würde. Aber nein: Wir Leser befinden uns immer nur in Cromwells Kopf - der am Ende des Buches vermutlich abgeschlagen wird, denn eine weitere Fortsetzung gibt es nicht.

    Wie Mrs. Mantel Cromwells Sturz umsetzt, werde ich wohl nie erfahren. Und das muss ich auch gar nicht. Ich weiß, dass der gute Mann 1540 durch ein Intrigenspiel gestürzt und von einem sehr unerfahrenen Henker enthauptet wurde, die Szene kriegte ich in der "Henry VIII"-Verfilmung aus dem Jahr 2003 (meiner Meinung nach noch immer eine der besten Verfilmungen) schon sehr blutig in visueller Form und in Rebecca Gablés "Der dunkle Thron" in schriftlicher Form geboten. Ich kenne die Szene - wozu mir da noch mehr von diesem Geschreibsel antun?

    Ich bin ehrlich verwirrt. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich Hilary Mantels Schreibstil über die Bücher hinweg großartig geändert hat und weiß, dass ich ihn in "Wölfe" noch anspruchsvoll und gut fand, aber jetzt ging er mir so auf den Zeiger, abgehackt und wirr, dazu die fehlende Handlung, das Ausufern in sinnfreie Banalitäten und immer wieder, immer wieder das Innenleben Cromwells.

    Eigentlich mag ich es, etwas über die Gedanken und Gefühle des Protagonisten zu wissen, denn das erzeugt Nähe und Identifikationsmöglichkeiten ... allerdings sind die Gedankenspiele Cromwells nur selten nachvollziehbar.

    Das Erzählen im Präsens nervte mich. Die Nicht-Handlung. Der Protagonist. Dieses Buch ist ein unbeschreibliches Ärgernis.

    1 Stern für alles bis Seite 317. Ich höre auf!

    Empfehlen kann ich die Reihe - trotz gutem Start, wie ich damals empfand - leider nicht mehr. Wer "Wölfe" lesen möchte, dem rate ich nicht ab. Aber danach: Lasst es gut sein. Teil 2 und Teil 3 sind der absolute Flop!

    Wer diese Epoche in anschaulicher Weise nahe gebracht kriegen will, dem empfehle ich "Der dunkle Thron" von Rebecca Gablé (Teil 4 der Waringham-Saga, kann aber durchaus separat gelesen werden). Ich selbst werde mich erstmal anderen Büchern und zum Thema der englischen Renaissance dann den Büchern von C.J. Sansom zuwenden, die mir empfohlen wurden.

  10. Cover des Buches Wölfe (ISBN: 9783899644906)
    Hilary Mantel

    Wölfe

     (6)
    Aktuelle Rezension von: black_horse
    Ich mag eigentlich historische Romane sehr gern und habe deswegen gerne zu diesem mit dem Man Booker Price ausgezeichneten Werk gegriffen. Aber ich muss zugeben, dass es mich nicht fesseln konnte.

    Das Buch spielt am Hofe Henry VIII., der Unerhörtes vor hat: Er will sich von seiner Ehefrau scheiden lassen und Anne Boleyn heiraten. Dabei trifft er auf großen Widerstand, v.a. aus Richtung der Kirche/des Papstes.

    Ungewöhnlich ist, dass das Buch im Präsenz geschrieben ist. Eigentlich eine Art, den Leser/Hörer näher in das Geschehen zu ziehen, das ist bei mir leider nicht gelungen. Das Hörbuch hat sich für mich eher wie ein "Bericht" über die Tatsachen der damaligen Zeit angehört, nicht wie ein Roman. Die handelnden Personen sind mir fremd geblieben, es gab keine, in die ich mich hineinversetzen konnte. Ich bin mir wie ein distanzierter Betrachter vorgekommen.

    Dabei ist das Thema ansich, die Gepflogenheiten bei Hofe, die Intrigen, der Einfluss der katholischen Kirche, die politischen Zusammenhänge in Europa etc. sehr interessant.

    Mal sehen, ob ich mich noch an den zweiten Teil "Falken" heranwage.
  11. Cover des Buches Falken (ISBN: B00IA5CAAK)
    Hilary Mantel

    Falken

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Mit ihrem Roman "Wölfe" konnte Hilary Mantel mich vollauf begeistern! Das England Heinrichs VIII. war lebendig, die Figur des Thomas Cromwell war faszinierend angelegt ...

    Jetzt - in Teil 2 - schafft es die Autorin leider nicht, diese Qualität zu halten. Den undurchschaubaren Cromwell nehme ich mittlerweile als gegeben hin, genau wie seinen König - die Beiden an sich packen mich als Figuren nicht mehr. Leider! Denn mehr hat der Roman dann auch nicht zu bieten.

    Ich kann es einfach nicht glauben, dass ich hier die Geschichte vom Sturz und der anschließenden Enthauptung (Intrigenspiel pur!) einer englischen Königin lese und das Ganze derart langweilig ist. Trotz der sich überschlagenden Ereignisse am Tudor-Hof passiert in Hilary Mantels Roman konsequent gar nichts! Der, na ja, schwierige Schreibstil, den ich im ersten Teil als anspruchsvoll und gut ansehen konnte, hat mich dieses Mal auch nur genervt, da er noch zum Erstarren der Handlung beitrug. Und wenn Cromwell das hundertste Mal über seinen gewalttätigen Vater nachsinnt (was er schon im ersten Teil öfters tat), ob dieser vielleicht doch kein durch und durch boshafter Typ war, dann geht mir das irgendwann doch massiv auf den Zeiger!

    Sorry, aber - dieser Nachfolger ist ein Absturz aus bester Literatur ins Bodenlose. Nur wirr, lahm und nervig. 

    Ich überlege noch, ob ich "Spiegel und Licht" überhaupt lese!


    Nur 2 Sterne.

  12. Cover des Buches The Lady in the Tower (ISBN: 9780345453228)
    Alison Weir

    The Lady in the Tower

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Saralonde
    London 1536. Der englische König Heinrich VIII. ist nach 3 Jahren und mehreren Fehlgeburten enttäuscht von der Frau, auf die er so lange gewartet hat und für die er mit dem Papst gebrochen hat. Anne Boleyn muss mit ansehen, wie seine Zuneigung für ihre Hofdame Jane Seymour immer größer wird. Und nicht nur deshalb kann sie sich nicht mehr sicher fühlen in ihrer Haut… Die renommierte englische Historikerin Alison Weir behandelt in diesem Sachbuch die letzten Monate im Leben der Anne Boleyn, die die englische Geschichte beeinflusste wie kaum eine zweite Frau. Innerhalb kürzester Zeit wurden Intrigen gegen sie gespinnt, wurde sie angeklagt und hingerichtet. Dass sie wie ihre Vorgängerin Katharina von Aragon offenbar nicht in der Lage war, Heinrich einen lebenden Sohn zu schenken, spielte dabei natürlich eine gewisse Rolle (interessant auch die Theorie, dass Anne Rhesus-negativ war, das hatte ich schon einmal irgendwo gelesen). Alison Weir zeigt uns aber, dass Heinrich, wenn auch sicher nicht unschuldig – nicht die treibende Kraft hinter dem Ruin Anne Boleyns war. Vielmehr wollten hohe Staatsbeamte und ihr feindlich gesinnte Männer und Frauen aus dem Umfeld Heinrich VIII. sie loswerden, da sie ihnen zu gefährlich wurde, allen voran Schatzkanzler Thomas Cromwell. Cromwell ist eine zwielichtige Figur, in fast allen filmischen und literarischen Darstellungen des Falles wird Cromwell sehr negativ und machthungrig dargestellt, erst Hilary Mantel hat uns in “Wolf Hall” ein ganz anderes Bild des Juristen präsentiert. Weshalb es für mich gar nicht so einfach zu schlucken war, dass er offensichtlich für die Anklage, Verurteilung und Hinrichtung Anne Boleyns sorgte. Heinrich selbst hätte Anne auch durch eine Annulierung ihrer Ehe loswerden können – tatsächlich wurde die Ehe ja noch vor Annes Hinrichtung annuliert und Tochter Elizabeth zu einem Bastard erklärt. Weirs Buch erzählt die letzten Monate der Königin äußerst detailliert und belegt durch zahlreiche Quellen. Ich habe wirklich noch nie ein so gut recherchiertes Buch gelesen, Alison Weir muss wirklich alle schriftlichen Dokumente zusammengetragen und ausgewertet haben, die noch vorhanden sind. Ihre Schlussfolgerungen sind alle logisch, ich habe selbst nach der Lektüre dieses Buchs meine Meinung zu einigen Theorien geändert, etwa bezüglich der vermeintlichen Vaterschaft Heinrich VIII. an den Kindern der Schwester Anne Boleyns, Mary. Ausgewogen analysiert die Frage, ob irgendeiner der ungeheuerlichen Vorwürfe gegen sie (unter anderem Affären mit 5 Männern, darunter ihr eigener Bruder) tatsächlich haltbar ist. Der Schreibstil ist gut, jedoch sollte man recht fit im Englischen sein, denn die Sprache ist anspruchsvoll und aufgrund der zahlreichen Quellenzitate in altertümlichem Englisch nicht ganz leicht lesbar. Eine deutsche Ausgabe scheint es leider nicht zu geben. Ein ganz tolles Buch für alle, die sich für Anne Boleyn und die Tudors interessieren, und das einer der interessantesten Frauen der englischen Geschichte gerecht wird. Ich werde auf jeden Fall noch andere Bücher von Alison Weir lesen, allen voran “The Six Wifes of Henry VIII”.
  13. Cover des Buches Thomas Cromwell (ISBN: 9780312577940)
  14. Cover des Buches Dissolution (ISBN: 9781447243816)
    C. J. Sansom

    Dissolution

     (15)
    Aktuelle Rezension von: raeubertochter

    [13.09.2023]

    Im Auftrag Thomas Cromwells untersucht Commissioner Matthew Shardlake den Mord an einem Kollegen, der im Kloster von Scarnsea brutal gehenkt wurde.

    Sprachlich muss man sich auf die Ich-Perspektive einlassen können, die in diesem Fall aber überrschend schnell in den Hintergrund rückt und zur Geschichte passt.

    Obschon natürlich allein wegen des Settings sehr kirchlich angehaucht, so überwiegt doch die Spannung und der Kriminalfall in der Grundstimmung des Buchs. Einige wahrscheinlich vorhersehbare Vorurteile, die in der Handlung eine Rolle spielen, ließen mich zunächst unwohl fühlen, doch durch den Umgang Shardlakes mit den jeweiligen Personen werden sie relativiert und als ebensolche Vorurteile auch behandelt. Dennoch ist vor allem die Darstellung der der "Sodomie" bezichtigten Mönche (womöglich der Zeit entsprechend) nicht LGBTQ+ freundlich und entsprechend mit Vorbehalt zu genießen.

    Shardlake selbst macht jedoch eine durchaus positive Entwicklung durch, was seine Überzeugungen angeht, und wird dadurch immer sympathischer, obwohl natürlich auch er charakterliche Schwächen aufweist, derer er sich hier und da sogar bewusst wird.

    Insgesamt ein spannender Krimi vor historischem Hintergrund mit komplexen Zusammenhängen und überraschenden Wendungen!

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