Bücher mit dem Tag "tier-mensch-beziehung"
6 Bücher
- Sara Pennypacker
Mein Freund Pax
(158)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraWer meinen Artikel im August gelesen hat, weiß dass „Mein Freund Pax“ von Sara Pennypacker eines der ältesten Bücher auf meinem SuB ist. Gekauft habe ich das Jugendbuch 2017 in der Buchhandlung meiner Heimatstadt. Damals sagte die Buchhändlerin an der Kasse zu mir, dass ich mir mit diesem Buch etwas ganz besonders Schönes ausgesucht hätte. Vielleicht war das auch der Grund, aus dem ich mir dieses Buch immer für gut aufgehoben hatte. In anderen Buchblogs wurde das Jugendbuch aus dem Jahr 2017 in den höchsten Tönen gelobt. Außerdem gehören Füchse, neben Eulen, zu meinen Lieblingstieren. Als ich vor Kurzem erfahren habe, dass im März die Fortsetzung mit dem Namen „Mein Freund Pax 2 – Die Heimkehr“ im Buchhandel erscheint, dachte ich mir, dass es nun allerhöchste Zeit ist, dieses Buch endlich einmal zu lesen.
Der zwölfjährige Peter lebt mit seinem alleinerziehenden Vater in den USA. Kurz nach dem Unfalltod seiner Mutter vor fünf Jahren hatte der damals siebenjährige Peter einen verwaisten Fuchswelpen in einem Bau gefunden. Diesen nahm er mit nach Hause, kümmerte sich um ihn und nannte ihn Pax. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Weil Peters Vater in den Krieg zieht, zwingt er seinen Sohn, Pax in einem Waldgebiet auszusetzen und bei seinem Großvater zu leben. Dort hält es der Junge aber nicht lange aus. Er beschließt eines nachts sich heimlich davonzuschleichen, um sich auf die Suche nach seinem Freund Pax zu machen.
„Der Fuchs spürte noch vor dem Jungen, dass der Wagen langsamer wurde.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Dieses wird im Präteritum aus der personalen Perspektive des Fuchses Pax erzählt, der zwar nicht viele Worte versteht, aber doch ein feines Gespür für Emotionen und seine Umwelt hat. Die Geschichte beginnt damit, dass Pax im Wald ausgesetzt wird. Auf fast 300 Seiten mit 34 Kapiteln fungieren Pax und Peter immer abwechselnd als personale Erzähler.
Peter ist ein 12-jähriger Junge, der irgendwo in den USA bei seinem Vater aufwächst. Mit örtlichen Angaben hält sich Pennypacker sehr zurück, aber an kleineren Indizien wie Erdnussbutter, Kojoten oder den menschlichen Vornamen lässt sich der Handlungsort zumindest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf die USA begrenzen. Das Verhältnis zu seinem Vater ist eher schlecht, von Freunden wird hier nicht gesprochen. Seine engste Bezugsperson ist sein Fuchs Pax. Als das Tier ausgesetzt wird, verliert Peter den Boden unter seinen Füßen. Peter ist mit seinen 12 Jahren und 1,60m ein verhältnismäßig großer Junge. Er hat schwarze Haare, Segelohren und ist recht dünn. Zudem soll er optisch viele Ähnlichkeiten mit seinem Vater als Kind haben, was ihn nicht gerade beruhigt. Man könnte fast sagen, dass Peter eine tragische Figur ist, die ansonsten eher unauffällig wirkt. Er ist weder dumm noch intelligent. Weder arm noch reich. Weder mutig noch ängstlich. Weder hübsch noch hässlich. Er hat zwar eine Leidenschaft für Baseball, besonders zeichnet er sich aber durch seine Loyalität zu seinem besten Freund aus. Bei genauerer Betrachtung kann man zwischen Peter und Pax viele Parallelen erkennen, auch im Verlauf des Plots. So findet Peter Pax kurz nachdem er seine Mutter bei einem Autounfall verloren hat. Genauso ist Pax verwaist. Er liegt als einziger noch lebender Welpe im Fuchsbau neben drei erkalteten Geschwistern. Seine Mutter wurde bei einem Streifzug von einem Auto überfahren. Und so teilen sich Peter und Pax das Schicksal die Mutter bei Autounfällen verloren zu haben. Eine weitere Parallele findet sich ganz zu Beginn der Trennung. Peter bricht schlecht vorbereitet von zuhause auf. Er vergisst eine Taschenlampe mitzunehmen und seine Lebensmittel reichen kürzer als erwartet. Trotzdem gibt er nicht auf und setzt seine Suche fort. Genauso harrt Pax an dem Ort aus, an dem er ausgesetzt wurde. Da er ein domestiziertes Wildtier ist, kommt er in der Natur nicht zurecht. Er weiß nicht, wie man eine Maus fängt oder wo er Wasser findet. So hungern Peter und Pax parallel und doch unabhängig voneinander, denn beide wünschen sich nichts mehr, als sich wiederzusehen.
Lange habe ich mich gefragt, welcher Krieg den Jungen und den Fuchs eigentlich trennt. Doch genau wie bei der Ortsangabe bleibt Pennypacker auch bei der zeitlichen Angaben vage. Zwar gibt es wieder Hinweise wie Turnschuhe, Jeans oder Kühlschränke, dennoch könnte das Buch genauso gut in den 1960ern spielen wie heute. Es ist nahezu zeitlos. Damit fällt der Zweite Weltkrieg allerdings weg. Deswegen dachte ich vorerst an den Vietnamkrieg, doch als der Fuchs Gray Pax erzählt, dass der Westen des Landes schon zerstört sei, fiel auch dieser als Option weg. Letztendlich bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass der hier stattfindende Krieg rein fiktiv ist. Vielmehr soll er eine rein symbolische Funktion haben. Der Krieg bricht aus und der Frieden wird am Straßenrand ausgesetzt, denn Pax ist Latein für Frieden. Generell trägt hier jeder Fuchs einen sprechenden Namen. Trotzdem hat es mich anfangs ein wenig gestört, dass der Krieg keinen historischen Hintergrund hat. Das Setting ist ansonsten so realistisch und authentisch, dass dieser fiktive Krieg es unnötigerweise entrückt. Je tiefer man jedoch in der Geschichte versinkt, umso mehr kann man darüber hinwegsehen, dass die USA hier tatsächlich Kriegsgebiet sein sollen.
Pennypackers Schreibstil ist unglaublich bewegend. Vor allem Pax‘ Perspektive ist so gestochen formuliert, dass man das Gefühl hat, die Welt mit geschärften Sinnen wahrzunehmen. Die Spitze einen Fuchsschwanzes, die kurz aus einem Gebüsch blitzt, kann man trotz aller Entfernung sehen. Eine Maus, die unter der Erde durch ihren Gang flitzt, kann man problemlos hören. Auch olfaktorisch und sensorisch wird einem der Wald aus einer sehr intensiven Perspektive gezeigt, sodass sich das Lesen wie ein Waldspaziergang anfühlt. Oder in Peters Fall wie ein kleines Abenteuer. Pennypacker beweist, dass man auch als Jugendbuchautorin eine von den Großen sein kann.
In „Mein Freund Pax“ geht es um viel mehr als nur um die Freundschaft zwischen einem Jungen und seinem zahmen Fuchs. Es geht um Einsamkeit, Krieg, Gewalt, Tod und Umweltverschmutzung. Vereinzelt ist die Geschichte philosophisch angehaucht, und weiß mit ihrer Tiefgründigkeit immer wieder zu überraschen. Dabei ist die Atmosphäre von einer warmen Melancholie geprägt.Das Ende ist ebenso bittersüß. Der aufmerksame Leser hat möglicherweise eine Vorahnung, wie die Geschichte endet. Mich hat es zutiefst berührt. Seit Jahren ist es einer Geschichte gelungen, mir die Tränen über das Gesicht laufen zu lassen. Und dennoch war es das bestmögliche Ende, dass dieses Buch haben konnte. Als ich das letzte Kapitel gelesen hatte, war ich tieftraurig, dass „Mein Freund Pax“ nun vorbei ist.
„Mein Freund Pax“ von Sara Pennypacker ist weitaus mehr als ein Jugendbuch. Auch Erwachsene werden noch viel Freude an dieser vielschichtigen Lektüre haben. Die Geschichte von einem Jungen auf der Suche nach seinem Fuchs ist bildgewaltig, emotional und herzerwärmend gleichermaßen. Zwischen den Zeilen gibt es viel zu entdecken, wie beispielsweise Lebensweisheiten oder Sozialkritik. Klassens Illustrationen untermalen den melancholischen Nimbus und lassen den Leser tiefer in dieses wundervolle Werk eintauchen. Dass der sich hier abspielende Krieg erfunden ist und das Setting sich weder zeitlich noch örtlich in einen genauen Kontext bringen lässt, mag anfangs irritierend sein, tut dem Plot aber keinen ernstzunehmenden Abbruch. Zweimal hat mich diese Geschichte zu Tränen gerührt. Ich weiß jetzt schon, dass dieses kleine Meisterwerk noch lange in mir nachhallen wird. Deswegen möchte ich „Mein Freund Pax“ aus dem Jahr 2017 alle fünf Federn geben. Ich kann dieses Jugendbuch wirklich jedem altersunabhängig empfehlen. Denn die Literatur für Erwachsene hat die poetische Schreibkunst nicht für sich gepachtet. Selbstverständlich steht nun die Fortsetzung „Mein Freund Pax 2 – Die Heimkehr“ auf meiner Wunschliste.
- Maike Maja Nowak
Die mit dem Hund tanzt
(26)Aktuelle Rezension von: MissRose1989Das Cover ist wirklich schön gemacht, man siehst Maike Maja Nowak und einen Hund im Wasser laufen, das siehst entspannt und locker aus und ist daher ein sehr schön gewähltes Cover.
Gleich vorweg muss man sagen, dass man in dem Buch keine Erziehungstipps erwarten sollte.Das Buch liest sich sehr gut, es ist gut unterteilt und lässt sich sehr flüssig lesen, es ist vor allem
Maike Maja Nowak kommt bei ihren Ausführungen ohne persönliche Wertung aus, sie zeigt einfach, wie man mit Hunden umgehen kann und beschreibt die Kunden kurz und anonym, aber trotzdem realistisch. Man staunt aber immer wieder, auf welche Menschen sie bei ihrer Arbeit so trifft und warum man sich einen Hund zulegt, wenn man sich sicher nicht, dass man mit ihm nicht klar kommt.
Besonders schön ist, dass Maike Maja Nowak gleich zu Beginn des Buches klar stellt, dass ihre Methode im Buch nicht die Einzige ist, aber dass sie durchaus funktionieren kann, dass es aber immer auf den Menschen und den Hund ankommt.
Als Leser lernt man viel über die Verhaltensweisen von Hunden und kann daher mit jedem neuen Fall wieder etwas lernen und das macht das Buch aus, es ist eben kein klassisches Sachbuch, es ist mehr in der Praxis angesiedelt und das macht es besonders.
Fazit:
Maike Maja Nowak hat einen wunderbaren Stil und sie zeigt im Buch vieles neues, sie öffnet vielen Hundebesitzern die Augen, auch wenn sie keine Anspruch darauf erhebt, dass sie die einzige wahre Methode hat, um Hunde zu erziehen.Das Cover ist leider etwas unscheinbar und der Titel auch, leider gibt es dazu Abzüge in der B-Note. Aber die Wissenvermittlung im Buch ist wirklich lesenswert.
- Brigitte Riebe
Auge des Mondes
(24)Aktuelle Rezension von: Bücherfuchs_ZeilenmagieKatzen sind heilig im alten Ägypten und genau zu dieser Zeit spielt die Geschichte von Mina.
Der Ort Per-Bastet ist nach der großen Katzengöttin Bastet benannt und Mina verdient als Geschichtenerzählerin auf dem Markt ihr Geld. Ihr Leben ändert sich, als eine Kobra sie angreift und eine der Katzen der Stadt sie rettet.
Nicht nur die Katze tritt in ihr Leben, sondern auch der persische Händler Numi.
Im damaligen Zeitalter war die Beziehung zwischen Ägypten und Persien nicht einfach und Feindseligkeiten zwischen den Menschen liegt immer wieder in der Luft. Dazu kommt, dass die Katzen der Stadt verschwinden und die Menschen sich fragen, ob sie von der Göttin Bastet verlassen wurden.
Brigitte Riebe hat mit guter Recherche eine spannende, liebevolle Geschichte kreiert mit interessanten Einblicken in das Leben des alten Ägyptens. Gut Recherchierte Fakten und Daten lassen die Geschichte lebendig wirken.
Ich liebe das alte Ägypten und die Autorin hat in wundervoller Arbeit die Geschichte ausgearbeitet und Leben eingehaucht. Man fühlt sich der Katzengöttin verbunden, wenn man diese Geschichte liest.
Liebe, Intrige und Krimi durchwandern die Seiten, während das historische Setting den Leser in eine andere Welt entführt, die heute nicht mehr existiert.
- Virginia Woolf
Flush
(16)Aktuelle Rezension von: SokratesVirginia Woolf erzählt hier in ihrer meisterhaften Sprache die Lebenseindrücke und Erfahrungen des Hundes Flush. Der Roman bietet eine interessante Perspektive; Virginia Woolfs Sprache gibt der an sich als recht unspektakulär anmutenden Handlung das besondere Etwas. Das Buch - ein nur schmaler Roman - ist wohl eher enes der weniger bekannten Texte der englischen Autorin. Wohl am Besten geeignet für zwischendurch, als gelungene Lektüre, die die Gedanken schweifen lässt, die Fantasie anregt und durch eine unglaublich herrliche Sprache überzeugt. - Susan Williams
Die Windreiterin
(5)Aktuelle Rezension von: StilaSo könnte es gewesen sein, als die ersten Pferde zu den Indianern kamen... Ich habe es mindestens ein halbes Duzend mal durchgelesen!